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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Benetzen von Partikeln, insbesondere von Holzpartikeln, wie beispielsweise Holzfasern mit einer im Fluid als Fluidström transportierende Leitung mit einem Abschnitt, der einen Auslass bildet, wobei über den Auslass das Fluid in eine Hauptströmungsrichtung in einen die Partikel enthaltenen Behälter einleitbar ist, wobei die Partikel in den Behälter in einem aufgelockerten Zustand und/oder auflockerbar sind. Die Erfindung betrifft ferner ein entsprechendes Verfahren.
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Es sind Vorrichtungen aus der Faser-, MDF-, HDF-, Holzwerkstoff- oder Kunststoffplatten-Herstellung bekannt, bei denen Partikel in einem Partikelstrom geführt werden, wobei der Partikelstrom aus einer Mischung aus Partikeln mit Dampf gebildet ist und ein Bindemittel den Partikeln zugeführt wird.
DE 10 2008 063 914 A1 offenbart eine derartige Vorrichtung bei der das Bindemittel dem Partikelstrom in der den Partikelstrom transportierenden Leitung zugeführt wird. Es ist auch bekannt, dass eine den Partikelstrom transportierende Leitung als sogenannte Blowline ausgeführt ist, die in ein Trockner zur Trocknung der Partikel eingeführt ist.
DE 10 2006 026 124 A1 und
WO 2009/116877 A1 offenbaren derartige Ausführungen, wobei das Bindemittel unmittelbar am Auslass der Blowline zugeführt wird. Der Auslass der Blowline bildet dabei eine Art Mischdüse, bei der die Partikel mit dem der Düse zugeführten Bindemittel vermischt werden.
DE 4122842 A1 offenbart eine Vorrichtung, bei der das Bindemittel über eine Düse auf den aus einem Auslass der Blowline austretenden Partikelstrom gesprüht wird.
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Bei allen vorgebekannten Vorrichtungen wird das Bindemittel direkt einem Partikelstrom aus Partikeln und Dampf in Hauptstromrichtung dieses Partikelstroms zugeführt. Dabei besteht die Schwierigkeit, eine vorteilhafte Verteilung des Bindemittels auf den Partikeln zu erreichen.
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Grundsätzlich kann das Zuführen von Bindemitteln oder Auftragsmitteln im Allgemeinen in ein aus einer Mischung aus Partikeln mit Dampf gebildeten Partikelstrom zu Schwierigkeiten führen, da das Auftragsmittel mit dem Dampf reagieren kann. Ein Zuführen eines Bindemittels in einer den Partikelstrom transportierende Leitung kann zu Anhaftung an den Rohrleitungswandungen führen, wodurch ein Zuwachsen der Rohrleitungen entstehen kann.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung zum Benetzen von Partikeln zu schaffen, mit der unter Vermeidung der aus dem Stand der Technik bekannten Probleme eine verbesserte Benetzung der Partikel erreicht werden kann. Es ist ferner die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein entsprechendes Verfahren bereitzustellen.
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Die Erfindung ist somit definiert durch die Merkmale des Anspruchs 1 und 10.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Benetzen von Partikeln, insbesondere von Holzpartikeln mit einem Auftragsmittel, mit mindestens einer ein Fluid als Fluidstrom transportierenden Leitung mit einem Endabschnitt, der einen Auslass bildet, wobei über den Auslass das Fluid in einer Hauptströmungsrichtung in ein die Partikel enthaltenen Behälter einleitbar ist, wobei die Partikel in den Behälter in einen aufgelockerten Zustand und/oder auflockerbar sind ist vorgesehen, dass das Auftragsmittel zur Zerstäubung über eine Düsenvorrichtung mit einer entgegen der Hauptströmungsrichtung gerichteten Geschwindigkeitskomponente in den Fluidstrom einleitbar und mittels des Fluidstroms den Partikeln zuführbar ist.
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Mit anderen Worten die Erfindung sieht vor, dass das Auftragsmittel mittels des Fluidstroms zerstäubt wird und der Fluidstrom mit dem zerstäubten Auftragsmittel den aufgelockerten Partikeln zugeführt wird. Dabei wird das Auftragsmittel über die Düsenvorrichtung derart in den Fluidstrom eingeleitet, dass das Auftragsmittel eine entgegen der Hauptströmungsrichtung des Fluidstroms gerichtete Geschwindigkeitskomponente aufweist. Die Düsenvorrichtung ist somit entgegen dieser Hauptströmungsrichtung gerichtet und verläuft beispielsweise in einem stumpfen Winkel zu der Hauptströmungsrichtung. Es hat sich herausgestellt, dass eine derartige Zuführung des Auftragsmittels für die Verteilung des Auftragsmittels in dem Fluidstrom besonders vorteilhaft ist, da der Fluidstrom beim Verlassen der dem Fluidstrom transportierenden Leitung auf das Auftragsmittel trifft. Das Auftragsmittel kann insbesondere unzerstäubt zugeführt werden. Dadurch kommt es zu einer Kollision des Fluidstroms mit dem eingeleiteten Auftragsmittel, wodurch das Auftragsmittel fächerartig zerstäubt wird. Dadurch, dass das Auftragsmitte mit einer entgegen der Hauptströmungsrichtung gerichteten Geschwindigkeitskomponente eingeleitet wird, wird bewirkt, dass bei einem Mitreißen des Auftragsmittels bei der Zerstäubung dieses ein kurvenförmigen Verlauf ausführt, wobei es aufgefächert wird. Dadurch entsteht eine besonders vorteilhafte Verteilung des Auftragsmittels in dem Fluidstrom, wodurch eine besonders vorteilhafte Benetzung der aufgelockerten Partikel erfolgt.
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Das Fluid kann insbesondere Luft sein. Das Auftragsmittel kann beispielsweise ein Bindemittel sein.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Behälter durch eine Trommel gebildet ist, wobei die Partikel in der Trommel umwälzbar sind. Auf diese Weise ist in vorteilhafter Weise erreichbar, dass die Partikel aufgelockert werden. Die Trommel kann beispielsweise in Art eines Trommelmischers oder rotierenden Mischbehälters ausgebildet sein.
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Vorzugsweise hat der Behälter einen wesentlich größeren Durchmesser als die den Fluidstrom transportierende Leitung, beispielsweise mindestens den dreifachen Durchmesser. Der Endabschnitt der den Fluidstrom transportierenden Leitung kann beispielsweise in den Behälter eingehängt sein. Hierzu kann eine Auslasseinrichtung gebildet sein, die den Endabschnitt der transportierenden Leitung aufnimmt. Die Auslasseinrichtung kann gelenkig in den Behälter angelenkt sein, wodurch eine Ausrichtung des den Auslass verlassenden Fluidstroms möglich ist. Das Gelenk kann ein Verschwenken der Auslasseinrichtung beispielsweise in zwei Richtungen ermöglichen.
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Dabei kann vorgesehen sein, dass die Auslasseinrichtung mittels einer flexiblen Leitung mit einer Fluidzufuhr verbunden ist. Die flexible Leitung kann beispielsweise mit einem Verdichter verbunden sein.
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Die Düsenvorrichtung kann beispielsweise an der Auslasseinrichtung befestigt sein. Eine Zuleitung der Düsenvorrichtung kann beispielsweise mittels einer flexiblen Zuleitung mit einem Tank für das Auftragsmittel verbunden sein.
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Die Trommel kann rotierbar sein und/oder ein Umwälzen der Partikel kann pneumatisch erfolgen. Hierfür kann eine Blasvorrichtung vorgesehen sein, die an einer oder mehrere Stellen Luft in die Trommel einbläst, um die Partikel aufzuwirbeln.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass der Behälter durch ein Strömungsrohr gebildet ist, wobei die Partikel mittels eines Partikelstroms durch das Strömungsrohr transportierbar sind. Dabei kann der Partikelstrom verdrallt sein, um sicher zu stellen, dass die Partikel in dem Partikelstrom aufgelockert sind.
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Dadurch ist die erfindungsgemäße Vorrichtung besonders flexible einsetzbar, da ein Auftragsmittel mittels des Fluidstroms an einer beliebigen Stelle in einen Partikelstrom zuführbar ist.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Düsenvorrichtung mindestens eine strahlbildende Düse aufweist. Mit anderen Worten: Die Düse der Düsenvorrichtung ist keine zerstäubende Düse, sondern bildet einen Auftragsmittelstrahl. Das hat den Vorteil, dass beim Auftreffen des Fluidstroms auf das Auftragsmittel dieses zunächst zerstäubt wird, wobei durch den auftreffenden Fluidstrom äußere Bereiche, die auf der dem Fluidstrom zugewandten Seite des Auftragsmittelstrahls angeordnet sind, abgetragen werden. Dadurch wird erreicht, dass der Auftragsmittelstrahl sehr weit in den Fluidstrom eindringen kann, so dass eine vorteilhafte Zerstäubung des Auftragsmittels in den Fluidstrom erreicht werden kann. Die strahlbildende Düse ist darüber hinaus von einfachem Aufbau, so dass auf komplizierte Düsengeometrien, wie sie im Stand der Technik vorgesehen sind, verzichtet werden kann. Bei einer strahlbildenden Düse ist ferner die Gefahr des Zusetzens der Düse aufgrund von abbindenden Auftragsmittel relativ gering, so dass der Wartungsaufwand reduziert ist. Strahlbildende Düsen sind ferner im Vergleich zu zerstäubenden Düsen energetisch günstiger.
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Dabei kann vorgesehen sein, dass die Düsenvorrichtung zwei oder drei strahlbildende Düsen aufweist, die parallel zueinander angeordnet sind. Dadurch können drei Flüssigkeitsstrahlen von Bindemitteln erzeugt werden, die über die Breite des Fluidstromes verteilt sind.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Düsenrichtung der mindestens Eindüse der Düsenvorrichtung in einem Winkel β zu der Hauptströmungsrichtung angeordnet ist, wobei gilt 90° < β < 180°. Der Winkel β kann beispielsweise zwischen 120° und 150°, vorzugsweise 150°, betragen.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass die mindestens eine strahlbildende Düse Düsenvorrichtung eine langgezogenen Querschnitt aufweist, beispielsweise einen elliptischen Querschnitt. Auf diese Weise kann ein Auftragsmittelstrahl mit einem entsprechenden Querschnitt ausgebildet werden. Die Ausrichtung einer derartigen Düse kann dabei quer zu der Hauptströmungsrichtung sein, so dass der Auftragsmittelstrahl eine breitere Erstreckung aufweist, die quer zu der Hauptströmungsrichtung ist oder mit der Hauptströmungsrichtung, so dass die breitere Seite des Auftragsmittelstrahls in Hauptströmungsrichtung verläuft. Die Ausrichtung der Düse quer zu der Hauptströmungsrichtung kann vorteilhaft sein, da dann der Auftragsmittelstrahl eine relativ breite Erstreckung quer zu der Düsenrichtung aufweist, so dass eine vorteilhafte Verteilung in eine Richtung quer zu der Düsenrichtung in dem Fluidstrom erreicht werden kann. Die Ausrichtung der Düse mit der breiteren Erstreckung in Hauptströmungsrichtung hat den Vorteil, dass die zwischen dem Fluidstrom und dem Auftragsmittelstrahl gebildete Angriffsfläche an dem Auftragsmittelstrahl im Vergleich zu der Stärke des Auftragsmittelstrahls relativ klein ist, so dass zumindest ein Teil des Auftragsmittelstrahls über eine lange Wegestrecke in dem Fluidstrom in strahlform verbleibt bevor eine vollständige Zerstäubung des Auftragsmittels erfolgt ist. Dadurch kann der Auftragsmittelstrahl sehr tief in den Fluidstrom eindringen wodurch eine vorteilhafte Verteilung des Auftragsmittels in dem Fluidstrom bewirkt wird.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Düsenvorrichtung in Hauptströmungsrichtung hinter dem Auslass angeordnet ist. Mit anderen Worten: Das Auftragsmittel wird entgegen der Hauptströmungsrichtung in den Fluidstrom eingeleitet, wenn dieser die Leitung durch den Auslass verlassen hat. Wenn beispielsweise der Fluidstrom beim Verlassen der Leitung durch den Auslass beschleunigt wird, hat dieser in einem Bereich unmittelbar hinter dem Auslass die höchste Geschwindigkeit, so dass der Fluidstrom eine sehr hohe Geschwindigkeit aufweisen kann, wodurch das Auftragsmittel beim Aufprall auf den Fluidstrom in besonders vorteilhafterweise zerstäubt werden kann.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die mindestens eine Düse der Düsenvorrichtung auf die Schnittlinie der Mittelebene des Fluidstroms mit der Auslassebene des Auslasses der Leitung oder oberhalb dieser Schnittline ausgerichtet ist. Dadurch wird erreicht, dass das eingeleitete Auftragsmittel in etwa in den Abschnitt des Fluidstroms mit der höchsten Geschwindigkeit auf die mit der des Partikelstroms trifft. Dadurch wird eine besonders vorteilhafte Verteilung des Bindemittels erreicht.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass jede Düse eine Düsenzuleitung aufweist, wobei die Düsenzuleitung einen Durchmesser D und vor dem Düsenaustritt einen graden Zuleitungsabschnitt mit einer Länge L aufweist, wobei gilt: L:D > 1,5. Dadurch wird erreicht, dass der Düse zugeführte Auftragsmittel sich bei dem Zuführen durch beispielsweise eine stark umgelenkte Zuleitung zu dem Düsenaustritt hin beruhigt, so dass in vorteilhafter Weise ein Strahl gebildet werden kann.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Endabschnitt der Leitung eine Strömungseinrichtung zur Beschleunigung der Fluidströmung aufweist. Dadurch wird sichergestellt, dass der Fluidstrom eine sehr hohe Geschwindigkeit aufweist, wodurch eine vorteilhafte Zerstäubung des Auftragsmittels erreicht wird.
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Die Strömungseinrichtung kann eine Querschnittsverjüngung des Endabschnitts zu dem Auslass hin bilden. Auf diese Weise wird eine Beschleunigung der Fluidströmung auf konstruktiv einfache Art und Weise erreicht. Der Endabschnitt kann beispielsweise düsenförmig ausgebildet sein. Dabei kann der Querschnitt eine Trapezform aufweisen. Mit anderen Worten: Der Querschnitt des Endabschnitts verjüngt sich nach oben hin. Dadurch wird erreicht, dass im unteren Bereich der aus dem Auslass strömenden Fluidströmung ein größerer Massenstrom an Fluid befindet, der als eine Art Tragströmung für den darüber befindlichen Strömungsanteil der Fluidströmung, der zerstäubtes Auftragsmittel enthält bildet. Dadurch kann die das zerstäubte Auftragsmittel führende Fluidströmung mit zerstäubten Auftragsmitteln sehr weit in den Behälter hineingeführt werden, ohne dass das Auftragsmittel im zu starken Maße schwerkraftbedingt aus dem Fluidstrom fällt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Ringraum den Endabschnitt der Leitung umgibt, der an die Leitung angeschlossen ist und der in den Behälter mündet. Ein derartiger Ringraum bildet eine Ringströmung, die beim Eintritt in den Behälter die Fluidströmung mit den zerstäubten Auftragsmittel umgibt. Die derartig gebildete Ringströmung legt sich wie ein ”Mantel” um die Fluidströmung und bewirkt eine Art von Evakuierung der Fluidströmung. Somit kann sichergestellt werden, dass die Fluidströmung mit dem zerstäubten Auftragsmittel über eine relativ lange Wegestrecke in den Behälter strömen kann, ohne dass die Fluidströmung mit dem zerstäubenden Auftragsmittel im großen Maße von Außen beeinflusst wird. Ferner kann das Expansionsverhalten des Fluidstroms beeinflusst werden. Dadurch kann sichergestellt werden, dass das zerstäubte Auftragsmittel in hohem Maße den Partikeln zugeführt werden kann.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Benetzen von Partikeln, insbesondere von Holzpartikeln mit einem Auftragsmittel, wobei ein Fluid als Fluidstrom in einer Hauptströmungsrichtung in einen die Partikel enthaltenen Behälter eingeleitet wird, wobei die Partikel in dem Behälter in einem aufgelockerten Zustand sind und/oder aufgelockert werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass das Auftragsmittel zur Zerstäubung mit einer entgegen der Hauptströmungsrichtung gerichteten Geschwindigkeitskomponente in den Fluidstrom eingeleitet wird und das zerstäubte Auftragsmittel mittels des Fluidstroms den Partikeln zugeführt wird.
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In vergleichbarer Weise wie die erfindungsgemäße Vorrichtung bewirkt somit das erfindungsgemäße Verfahren, dass das Auftragsmittel in vorteilhafter Weise zerstäubt und den Partikeln zugeführt wird.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Auftragsmittel als mindestens ein Flüssigkeitsstrahl in den Fluidstrom eingeleitet wird. Eine derartige Zuführung des Auftragsmittels hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, da das Auftragsmittel den Fluidstrom fächerartig zerstäubt wird und somit eine vorteilhafte Verteilung von zerstäubtem Auftragsmittel in dem Fluidstrom entsteht.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Auftragsmittel mit einem Druck zwischen 3 und 40 bar eingeleitet wird. Unter dem Druck, mit dem das Auftragsmittel eingeleitet wird, wird im Rahmen der Erfindung der Druck unmittelbar vor der Düse verstanden. Es hat sich herausgestellt, dass die Einleitung des Auftragsmittels mit einem derartigen Druck einen besonders vorteilhaften Flüssigkeitsstrahl entstehen lässt, der zu einer besonders vorteilhaften Verteilung des Auftragsmittels in den Fluidstrom führt.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Auftragsmittel mit einer Geschwindigkeit von mindestens 10 m/s bei einer Viskosität des Auftragsmittels zwischen 30 und 150 mPa·s eingeleitet wird. In einer derartig hohen Geschwindigkeit des Auftragsmittels wird sichergestellt, dass das Auftragsmittel relativ tief in den Fluidstrom eindringen kann und somit eine besonders vorteilhafte Zerstäubung und Verteilung des Auftragsmittels erreicht wird. Ferner ist bei einer derartig hohen Geschwindigkeit die Geschwindigkeitskomponente, die entgegen der Hauptströmungsrichtung gerichtet ist, relativ hoch, sodass das Aufeinandertreffen des Auftragsmittels wie dem Fluidstrom bei einer sehr hohen Relativgeschwindigkeit erfolgen kann, wodurch eine hohe kinetische Energie für die Zerstäubung des Auftragsmittels zur Verfügung steht.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann in besonders vorteilhafter Weise mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung durchgeführt werden.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der Fluidstrom vor dem Eintreten in den Behälter beschleunigt wird. Auf diese Weise besitzt auch der Fluidstrom eine hohe kinetische Energie, sodass bei dem Auftreffen auf das Auftragsmittel eine vorteilhafte Zerstäubung des Auftragsmittels erreicht werden kann.
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Der Fluidstrom kann beim Eintritt in den Behälter eine Geschwindigkeit von mindestens 100 m/s aufweisen. Vorzugsweise weist der Fluidstrom eine Geschwindigkeit von 190 m/s auf.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens ist vorgesehen, dass eine den Fluidstrom umgebene Ringströmung gebildet wird, die in den Behälter eingeleitet wird. In einer derartigen Ringströmung kann das Expansionsverhalten des Fluidstroms beeinflusst werden, sodass erreicht werden kann, dass der Fluidstrom in vorteilhafter Weise den aufgelockerten Partikeln zugeführt werden kann.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann insbesondere vorgesehen sein, dass das Auftragsmittel dem Fluidstrom unmittelbar nach dem Verlassen der Leitung durch den Auslass zugeführt wird. Dabei kann der Flüssigkeitsstrahl des Auftragsmittels auf dem Auslass einer den Fluidstrom führenden Leitung gerichtet sein. Der Flüssigkeitsstrahl des Auftragsmittels kann in einem Winkel β zur Hauptströmungsrichtung des Fluidstroms gerichtet sein, wobei der Winkel β vorzugsweise zwischen 90° und 180°, vorzugsweise zwischen 120° und 150°, besonders bevorzugt 150° beträgt.
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Im Folgenden wird auf die Bezugnahme auf die nachfolgenden Figuren die Erfindung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1,
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2 eine schematische Detaildarstellung der Auslasseinrichtung,
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2a eine schematische Detailansicht der Düse in 2, und
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3 eine schematische Draufsicht auf den Auslass der Auslasseinrichtung der 2.
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In 1 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zum Benetzen von Partikeln 3 schematisch in einer Schnittdarstellung gezeigt. Die Vorrichtung 1 weist einen Behälter 5 auf, der als Trommel 7 ausgebildet ist. In dem Behälter 5 sind die Partikel 3 auflockerbar. Hierzu weist die Trommel 7 einen drehbaren Mantel 9 auf, in dem Umwälzeinbauten 11 angeordnet sind. Beim Drehen des Mantels 9 werden die Partikel mitgeführt und fallen schwerkraftbedingt herunter, wodurch sie aufgelockert werden.
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Der Behälter 5 weist eine nicht dargestellte Zuführeinrichtung und eine Abführeinrichtung auf, über die die Partikel der Trommel 7 zugeführt bzw. von dieser abgeführt werden können. Der Behälter 5 kann beispielsweise in einer schrägen Anordnung sein, um einen schwerkraftbedingten Transport der Partikel 3 durch die Trommel 7 zu ermöglichen.
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Im Inneren der Trommel 7 sind drei Auftragseinrichtungen 13 angeordnet, mittels der Auftragsmittel, beispielsweise ein Bindemittel, den Partikeln 3 zugeführt werden kann.
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Die Auslasseinrichtungen 13 sind an einem Träger 15 innerhalb der Trommel 7 in einem vorgegebenen Abstand voneinander angeordnet. Mittels der Auslasseinrichtungen 13 wird ein Fluidstrom 17 mit darin zerstäubtem Auftragsmittel in die Trommel 7 eingeleitet.
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Die Auslasseinrichtung 13 ist in der 2 schematisch in einer Schnittdarstellung gezeigt.
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Die Auslasseinrichtung 13 weist eine ein Fluid als Fluidstrom transportierende Leitung 19 auf, die einen Endabschnitt 21 aufweist, der einen Auslass 23 bildet. Das mittels der Leitung 19 als Fluidstrom transportierte Fluid wird in einer Hauptströmungsrichtung in den Behälter 5 eingeleitet. Die Hauptströmungsrichtung ist in 2 durch einen Pfeil angedeutet.
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Mittels einer Düsenvorrichtung 25 ist das Auftragsmittel mit einer entgegen der Hauptströmungsrichtung gerichteten Geschwindigkeitskomponente in den Fluidstrom einleitbar. Dadurch wird das Auftragsmittel in dem Fluidstrom zerstäubt und verteilt, sodass mittels des Fluidstroms das Auftragsmittel zu den Partikeln 3 zuführbar ist.
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Das Fluid kann beispielsweise Luft sein.
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Die Düsenvorrichtung 25 weist eine strahlbildende Düse 27 auf, die in 2A als Detail dargestellt ist. Die Düse 27 weist eine Düsenzuleitung 27A auf. Die Düsenzuleitung 19A besitzt einen Durchmesser D. Vor dem Düsenaustritt 27B ist ein gerader Zuleitungsabschnitt 27C der Länge L gebildet, wobei gilt L:D > 1,5. Dadurch wird gewährleistet, dass sich über die Düsenvorrichtung 25 zugeführtes Auftragsmittel vor dem Austritt aus der Düse 27 durch den Düsenaustritt 27B ausreichend beruhigt hat und die Düse 27 einen sauberen Strahl aus Auftragsmittel bilden kann.
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Die Düse 27 weist eine Düsenrichtung auf, die in einem Winkel β zu der Hauptströmungsrichtung angeordnet ist, wobei in 2 der Winkel β ca. 150° beträgt. Dadurch erhält das mittels der Düsenvorrichtung 25 zugeführte Auftragsmittel eine relativ große Geschwindigkeitskomponente, die entgegen der Hauptströmungsrichtung gerichtet ist. Das durch den Auslass 23 strömende Fluid trifft somit auf das Auftragsmittel, wobei durch diese Kollision eine feine Zerstäubung und Verteilung des Auftragsmittels in dem Fluidstrom erreicht wird.
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In dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Endabschnitt 21 horizontal ausgerichtet und die Düse 27 der Düsenvorrichtung 25 ist auf die Schnittlinie der horizontalen Mittelebene 23A des Mittelstroms mit der vertikalen Auslassebene 23B des Auslass 23 ausgerichtet. Eine Ausrichtung kann auch oberhalb dieser Schnittlinie erfolgen. Eine derartige Anordnung hat sich als besonders vorteilhaft für eine Zerstäubung des Auftragsmittels herausgestellt.
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Die Auslasseinrichtung 13 ist über eine Gelenkvorrichtung 29 an dem Träger 15 befestigt. Mittels der Gelenkeinrichtung 29 ist die Auftragseinrichtung 13 in verschiedene Richtungen verschwenkbar, sodass eine optimale Ausrichtung auf die Partikel 3 erfolgen kann. Die Leitung 19 ist mit einer schematisch angedeuteten flexiblen Leitung 19A mit einem nicht dargestellten Verdichter verbunden, über das das Fluid mit hoher Geschwindigkeit dem Auslass 23 hinzugeführt werden kann. Die Düsenvorrichtung 25 ist mit einer ebenfalls schematisch angedeuteten flexiblen Leitung 25A mit einem nicht dargestellten Tank für das Auftragsmittel verbunden.
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Der Endabschnitt 21 der Leitung 19 weist eine Strömungseinrichtung 31 auf, die zur Beschleunigung des Fluidstroms dient. Die Strömungseinrichtung ist als Düse ausgebildet, wobei sich der Querschnitt des Endabschnitts 21 zu dem Auslass 23 hin verjüngt.
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In 3 ist eine Draufsicht auf den Auslass 23 schematisch dargestellt. Wie aus 3 ersichtlich ist, ist der Querschnitt des Auslasses 23 trapezförmig ausgebildet. Dadurch wird erreicht, dass der Massenstrom an Fluidströmung, der den Auslass 23 im unteren Bereich verlässt relativ groß ist, sodass eine Tragströmung gebildet wird, die den darüber liegenden Anteil des Fluidstroms trägt wodurch erreicht wird, dass der Fluidstrom mit zerstäubtem Auftragsmittel relativ weit innerhalb der Trommel 7 transportiert werden kann.
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Wie am besten aus auf 2 ersichtlich ist, weist die Auslasseinrichtung 13 ferner einen in Endabschnitt 21 umgebenen Ringraum 33 auf, der an dem von dem Auslass 23 abgewandten Ende mit der Leitung 19 verbunden ist. Mittels des Ringraums 33 wird eine Ringströmung gebildet, die beim Austreten aus der Auslasseinrichtung 13 sich ringförmig um den Fluidstrom mit dem zerstäubten Auftragsmittel legt. Mittels dieser ringförmigen Strömung kann das Expansionsverhalten des Fluidstroms mit dem zerstäubten Auftragsmittel in vorteilhafter Weise beeinflusst werden, sodass ein langer Fluidstrom innerhalb der Trommel 7 gebildet werden kann, ohne dass das Auftragsmittel aus dem Fluidstrom auszutreten droht. Dadurch kann das Auftragsmittel in zerstäubter Form in vorteilhafter Weise den Partikeln 3 zugeführt werden.
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Das Auftragsmittel kann mit einem Druck zwischen 3 und 40 bar eingeleitet werden. Dabei kann das Auftragsmittel eine Geschwindigkeit von mindestens 10 m/s bei einer Viskosität des Auftragsmittels zwischen 30 und 150 mPa·s aufweisen.
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Der Fluidstrom kann beispielsweise Luft sein. Das Auftragsmittel kann ein Bindemittel oder auch ein anderes Mittel zur Verbesserung der Eigenschaften der Partikel sein. Die Partikel können beispielsweise Holzpartikel, beispielsweise Holzfasern sein.