DE102015212103A1 - Hydraulikzylinder - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Hydraulikzylinder, mit einem im Gehäuse (4) des Hydraulikzylinders, translatorisch geführten Kolben (3) und einer zwischen dem Kolben (3) und dem Gehäuse (4) angeordneten elastischen Ringdichtung (6), die zur Abdichtung des Kolbens (3) im Gehäuse (4) in einen zwischen dem Kolben (3) und dem Gehäuse (4) vorgesehenen Ringspalt (1) ragt, wobei der Ringspalt (1) eine direkte Verbindung zu einem Partikelauffangraum (2) aufweist, der zwischen dem Kolben (3) und dem Gehäuse (4) angeordnet ist, um Schmutzpartikel von der Ringdichtung (6) fernzuhalten.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Hydraulikzylinder, insbesondere zur Druckmittelförderung und/oder Druckmittelspeicherung in einer hydraulischen Bremsanlage, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Aus der
US 2014/0028084 A1 - Daher ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Hydraulikzylinder der angegebenen Art derart zu gestalten, dass die eingangs beschriebene Undichtigkeit vermieden wird.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß für einen Hydraulikzylinder der angegebenen Art mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen im Nachfolgenden aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand einer Zeichnung hervor.
- Es zeigen:
-
1 in einem Längsschnitt teilweise dargestellt einen Hydraulikzylinder, mit einem darin geführten Kolben nach dem bisher bekannten Konstruktionsstand, bei dem Schmutzpartikel unter die den Kolben im Gehäuse abdichtende Dichtlippe gelangen können, -
2 in einem Längsschnitt teilweise dargestellt einen Hydraulikzylinder gemäß der beanspruchten Erfindung, der vor der Ringdichtung einen Partikelauffangraum aufweist. - Die
1 zeigt schematisch in einer abschnittsweisen Darstellung wesentliche Elemente eines standardisierten Hydraulikzylinders, der beispielhaft als hydraulischer Pedalsimulator in Bremssystemen verwendet wird, um ein vom Fahrer gewünschtes Pedalgefühl zu erzeugen, wozu bei einer Betätigung des Bremspedals eine definierte Menge Bremsflüssigkeit in den Hydraulikzylinder verdrängt wird, welche einen translatorisch bewegbaren Kolben beaufschlagt. - Die in das Gehäuse
4 des Hydraulikzylinders einströmende Bremsflüssigkeit verschiebt den Kolben3 entgegen der Wirkung einer auf den Kolben3 wirksamen Feder. Die nicht abgebildete Feder dient im vorliegenden Anwendungsfall zur Erzeugung einer Simulatorkraft entsprechend einer vorbestimmten nichtlinearen Federkennlinie. Die durch die Feder erzeugte Simulatorkraft steht hierbei im Gleichgewicht mit der hydraulisch erzeugten Gegenkraft, die zum Druck der Bremsflüssigkeit proportional ist. - In den vorliegenden Ausführungsbeispielen nach den
1 und2 befindet sich die Feder jeweils auf der rechten Seite des Kolbens3 , der gemäß dem abgebildeten, hydraulisch beaufschlagten Ringspalt jeweils von der linken Seite hydraulisch beaufschlagt wird. - Grundsätzlich ist es notwendig, den Kolben
3 im Gehäuse4 des Hydraulikzylinders mittels einer geeigneten Ringdichtung6 abzudichten. Dabei muss der entsprechende Dichtring dem hydraulischen Druck standhalten. - In vorliegendem Ausführungsbeispiel nach
1 ist jedoch die Dichtheit durch Schmutzpartikel in der Bremsflüssigkeit gefährdet. Bei einer engen Spielpassung zwischen dem Kolben3 und dem Gehäuse4 können nämlich größere Schmutzpartikel die Kolbenund Gehäusewand innerhalb des Ringspalts1 gleichzeitig berühren und durch eine Relativbewegung zwischen dem Kolbenmantel und dem Gehäuse4 unter die Dichtlippe8 der Ringdichtung6 gerollt werden. Bereits ein einziger unter der Ringdichtung6 feststeckendes Partikel5 führt zu der in1 dargestellten unerwünschten Undichtigkeit, sodass die Hydraulikflüssigkeit hinter der Ringdichtung6 in eine unter Atmosphärendruck stehende Kammer9 des Hydraulikzylinders gelangt, in der regulär die Feder angeordnet ist. - Daher ist unter Beachtung der Darstellung nach
2 nunmehr erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Ringspalt1 eine direkte Verbindung zu einem Partikelauffangraum2 aufweist, der unmittelbar zwischen dem Kolben3 und dem Gehäuse4 angeordnet ist. - Wie aus der
2 hervor geht, ist der Partikelauffangraum2 als ein Ringraum ausgeführt, der ausschließlich über den Ringspalt1 hydraulisch beaufschlagt ist. - Über den engen Ringspalt
1 ist somit ein in einem hydraulischen Medium enthaltenes Partikel5 , insbesondere ein Schmutzpartikel, infolge der Relativbewegung des Kolbens3 gegenüber dem Gehäuse4 in Richtung des Partikelauffangraums2 bewegbar und im großzügig bemessenen Partikelauffangraum2 speicherbar. - Nach der
2 kontaktiert das Partikel5 zwar unverändert wie in der Darstellung nach1 im Ringspalt1 sowohl den Außenmantel des Kolbens3 als auch die Zylinderinnenwand des Gehäuses4 , jedoch gelangt das Partikel5 infolge der Relativbewegung des Kolbens3 gegenüber dem Gehäuse4 zwangsläufig in den Partikelauffangraum2 , der vor der Ringdichtung6 im hydraulisch beaufschlagten Bereich des Ringspalts1 angeordnet ist, sodass das Partikel5 nicht mehr unter die Ringdichtung6 gelangt. - Wie die
2 verdeutlicht, ist der Partikelauffangraum2 als Ringnut in der Innenwand des Gehäuses4 integriert, die in vorliegendem Ausführungsbeispiel unmittelbar neben einer für die Ringdichtung6 im Gehäuse4 vorgesehenen Dichtungsnut7 angeordnet ist. - Herstelltechnisch besonders vorteilhaft lässt sich der Partikelauffangraum
2 mittels eines Freistichs im Gehäuse4 darstellen, mit der Besonderheit, dass die lichte Weite des Partikelauffangraums2 zur Partikelaufnahme möglichst groß, in jedem Fall größer ist als die lichte Weite des Ringspalts1 , andererseits jedoch kleiner ist als die lichte Weite der Dichtungsnut7 , um eine präzise axiale Fixierung der Ringdichtung6 in der Dichtungsnut7 sicherzustellen. - Folglich gelangt das Partikel
5 ungehindert in den großzügig bemessenen Partikelauffangraum2 , wodurch gewährleistet ist, dass die bauartbedingt mit der elastischen Dichtlippe8 versehen Ringdichtung6 ungehindert am Mantel des Kolbens3 abdichtet. - Die vorliegende Erfindung ist unabhängig davon, ob nun die Ringdichtung
6 und der Partikelauffangraum2 entweder im Gehäuse4 oder am Kolben3 angebracht sind, universell anwendbar und eignet sich daher für alle Bauformen und Verwendungsmöglichkeiten bekannter Hydraulikzylinder, bevorzugt jedoch für die in schlupfgeregelten Bremsanlagen gebräuchlichen Hydraulikzylinder, die in der Regel zur Zwischenspeicherung und/oder Simulation der zu einer Radbremse förderbaren Bremsflüssigkeit benötigt werden. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Ringspalt
- 2
- Partikelauffangraum
- 3
- Kolben
- 4
- Gehäuse
- 5
- Partikel
- 6
- Ringdichtung
- 7
- Dichtungsnut
- 8
- Dichtlippe
- 9
- Kammer
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- US 2014/0028084 A1 [0002]
Claims (9)
- Hydraulikzylinder, insbesondere zur Druckmittelförderung und/oder Druckmittelspeicherung in einer Bremsanlage, mit einem in einem Gehäuse des Hydraulikzylinders translatorisch bewegten Kolben und einer zwischen dem hydraulisch beaufschlagten Kolben und dem Gehäuse angeordneten elastischen Ringdichtung, die zur Abdichtung des Kolbens im Gehäuse in einen zwischen dem Kolben und dem Gehäuse vorgesehenen Ringspalt ragt, dadurch gekennzeichnet, dass der Ringspalt (
1 ) eine direkte Verbindung zu einem Partikelauffangraum (2 ) aufweist, der unmittelbar zwischen dem Kolben (3 ) und dem Gehäuse (4 ) angeordnet ist. - Hydraulikzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Partikelauffangraum (
2 ) als ein Ringraum ausgeführt ist, der ausschließlich über den Ringspalt (1 ) hydraulisch beaufschlagt ist. - Hydraulikzylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass über den Ringspalt (
1 ) ein in einem hydraulischen Medium enthaltenes Partikel (5 ), insbesondere ein Schmutzpartikel, in Richtung des Partikelauffangraums (2 ) förderbar und im Partikelauffangraum (2 ) permanent speicherbar ist. - Hydraulikzylinder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Partikel (
5 ) im Ringspalt (1 ) sowohl den Außenmantel des Kolbens (3 ) als auch die Zylinderinnenwand des Gehäuses (4 ) kontaktiert, sodass infolge einer Relativbewegung des Kolbens (3 ) gegenüber dem Gehäuse (4 ) das Partikel (5 ) entlang dem Ringspalt (1 ) zum Partikelauffangraum (2 ) transportierbar ist. - Hydraulikzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Partikelauffangraum (
2 ) als Ringnut in der mantelförmigen Innenwand des Gehäuses (4 ) integriert ist, die unmittelbar neben und/oder vor einer für die Ringdichtung (6 ) im Gehäuse (4 ) vorgesehenen Dichtungsnut (7 ) angeordnet ist. - Hydraulikzylinder nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Partikelauffangraum (
2 ) mittels eines Freistichs innerhalb des Gehäuses (4 ) hergestellt ist. - Hydraulikzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die lichte Weite des Partikelauffangraums (
2 ) größer ist als die lichte Weite des Ringspalts (1 ). - Hydraulikzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringdichtung (
6 ) mit einer elastischen Dichtlippe (8 ) versehen ist, die am Mantel des Kolbens (3 ) anliegt. - Verwendung des Hydraulikzylinders nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 8 in einer schlupfgeregelten Bremsanlage zur Zwischenspeicherung einer zu einer Radbremse förderbaren Bremsflüssigkeit.
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---|---|---|---|
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DE102015212103A1 true DE102015212103A1 (de) | 2017-01-05 |
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Family Applications (1)
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DE102015212103.8A Withdrawn DE102015212103A1 (de) | 2015-06-30 | 2015-06-30 | Hydraulikzylinder |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE102015212103A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102018009751A1 (de) * | 2018-12-17 | 2020-06-18 | Fte Automotive Gmbh | Hydraulikzylinder, insbesondere Geber- oder Nehmerzylinder für eine hydraulische Kupplungs- oder Bremsbetätigung für Kraftfahrzeuge |
Citations (5)
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FR1250566A (fr) * | 1959-11-30 | 1961-01-13 | Renault | Perfectionnements aux vérins pneumatiques |
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DE102006055225A1 (de) * | 2006-11-21 | 2008-05-29 | Zf Friedrichshafen Ag | Hydraulikzylinder |
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US20140028084A1 (en) | 2011-04-19 | 2014-01-30 | Continental Teves Ag & Co. Ohg | Brake System for Motor Vehicles |
-
2015
- 2015-06-30 DE DE102015212103.8A patent/DE102015212103A1/de not_active Withdrawn
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