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Die Erfindung betrifft eine Beschattungsvorrichtung für eine Scheibe eines Kraftfahrzeugs mit einem flexiblen Beschattungsgebilde, das in einem Betriebszustand zwischen einer auf eine Wickelwelle aufgewickelten Ruheposition und einer ausgezogenen Beschattungsposition entlang der Scheibe verlagerbar ist, mit einem fahrzeugfesten Aufnahmeraum, in dem das Beschattungsgebilde in seiner Ruheposition abgelegt ist, wobei der Aufnahmeraum einen Durchtrittsbereich aufweist, durch den hindurch das Beschattungsgebilde in seine Beschattungsposition überführbar ist, und der durch ein bewegliches Schließteil verschließbar ist, und wobei das Beschattungsgebilde an einem in Auszugrichtung vorderen Stirnendbereich mit einem formstabilen Auszugprofil versehen ist, an dem ein bewegliches Griffelement zum manuellen Ergreifen des Auszugprofils angeordnet ist, wobei der Durchtrittsbereich durch ein bewegliches Schließteil verschließbar ist.
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Eine derartige Beschattungsvorrichtung ist für eine Seitenscheibe eines Personenkraftwagens aus der
DE 10 2005 057 248 B4 bekannt.
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Eine weitere, allgemein bekannte Beschattungsvorrichtung weist ein flexibles Beschattungsgebilde auf, das auf einer Wickelwelle auf- und abwickelbar gehalten ist. Die Wickelwelle ist in einem Kassettengehäuse drehbar gelagert, das einen Aufnahmeraum für das Beschattungsgebilde in seiner Ruheposition bildet. Das Kassettengehäuse ist unterhalb einer Türbrüstung im Bereich einer Türinnenverkleidung positioniert und nach oben offen, um ein Ausziehen des Beschattungsgebildes in eine aufgespannte Beschattungsposition zu ermöglichen, in der das Beschattungsgebilde die Seitenscheibe zumindest teilweise verdeckt. Das Beschattungsgebilde weist an seinem in Auszugrichtung vorderen Stirnendbereich ein formstabiles Auszugprofil auf, an dem eine Grifflasche gehalten ist, die von Hand ergriffen werden kann. Durch Ergreifen der Grifflasche kann das Auszugprofil längs der Seitenscheibe nach oben verlagert werden, wodurch das Beschattungsgebilde aus seiner Ruheposition in seine Beschattungsposition überführt werden kann. In der Beschattungsposition wird das Auszugprofil in geeigneter Weise türseitig eingehängt. Das Auszugprofil verdeckt in der Ruheposition des Beschattungsgebildes den schlitzförmigen Durchtrittsbereich auf Höhe der Türbrüstung. Die Grifflasche liegt oben auf der Türbrüstung der Türinnenverkleidung auf, um ein einfaches Ergreifen von Hand in der Ruheposition des Beschattungsgebildes zu ermöglichen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Beschattungsvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine verbesserte Unterbringung des Beschattungsgebildes in seiner Ruheposition ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Griffelement um eine zu einer Auszugebene des Beschattungsgebildes orthogonale Schwenkachse zwischen einer an dem Auszugprofil geborgenen Nichtgebrauchslage und einer über das Auszugprofil in Auszugrichtung nach vorne abragenden Gebrauchslage begrenzt schwenkbeweglich gelagert ist. Durch die erfindungsgemäße Lösung ist das Beschattungsgebilde in seiner Ruheposition einschließlich des Auszugprofils und des Griffelements vollständig verdeckt angeordnet. Dennoch ist ein ergonomisch einfaches Überführen des Beschattungsgebildes in die Beschattungsposition durch eine Bedienperson ermöglicht, da das Griffelement in eine Gebrauchslage verschwenkt werden kann. Das Griffelement ist erfindungsgemäß in einer zu einer Auszugebene des Beschattungsgebildes parallelen Schwenkebene zwischen der Gebrauchslage und der Nichtgebrauchslage verschwenkbar. Für den Schwenkweg des Griffelements wird daher in Richtung zur Scheibe keine große Bautiefe benötigt. Die erfindungsgemäße Lösung eignet sich in besonders vorteilhafter Weise für den Einsatz bei einer Seitenscheibe eines Personenkraftwagens, die im Bereich einer Seitentür und/oder in einem Fondbereich des Personenkraftwagens vorgesehen ist. In vorteilhafter Weise ist die Wickelwelle in Aufwickelrichtung permanent drehmomentbeaufschlagt durch eine Wickelfeder, so dass das Rückführen des Beschattungsgebildes in die aufgewickelte Ruheposition zumindest weitgehend selbsttätig durch die Wickelfeder erfolgt. Lediglich das manuelle Ausziehen gegen die Rückholkraft der Wickelfeder muss mit einem gewissen Kraftaufwand durch Ergreifen des Griffelements und Nachobenziehen des Auszugprofils erfolgen. Die erfindungsgemäße Lösung ist auch für Scheiben von anderen Kraftfahrzeugen wie anderen Radfahrzeugen, anderen Schienenfahrzeugen oder Wasser- oder Luftfahrzeugen (Booten, Schiffen und Flugzeugen) vorgesehen.
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Unter der geborgenen Nichtgebrauchslage des Griffelements am Auszugprofil ist zu verstehen, dass das Griffelement in der Nichtgebrauchslage nicht über eine obere Randkante des Auszugprofils nach oben abragt. Zudem ist das Griffelement in dieser geborgenen Nichtgebrauchslage derart flach an das Auszugprofil angeschmiegt, dass es gemeinsam mit dem Auszugprofil in dem Durchtrittsbereich des Aufnahmeraums versenkbar ist.
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In Ausgestaltung der Erfindung beträgt ein Schwenkwinkel des Griffelements zwischen der Nichtgebrauchslage und der Gebrauchslage 90°. Dabei erstreckt sich das Griffelement vorteilhaft in seiner Nichtgebrauchslage parallel in Längsrichtung des Auszugprofils. In der Gebrauchslage ragt es vorzugsweise rechtwinklig zum Auszugprofil nach oben ab.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist dem Griffelement eine Federeinrichtung zugeordnet, die das Griffelement permanent in Richtung der Gebrauchslage drehmomentbeaufschlagt. Sobald daher das Schließteil für den Durchtrittsbereich in seine Öffnungsstellung überführt wird, verschwenkt das Griffelement vorzugsweise zwangsläufig in seine Gebrauchslage.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist dem Griffelement eine Steuermechanik zugeordnet, die das Griffelement sowohl in die Gebrauchslage als auch in die Nichtgebrauchslage zwangssteuert in Abhängigkeit von einer Bewegung des Schließteils und/oder des Auszugprofils. Die Steuermechanik weist Funktionsteile auf, die dem Durchtrittsbereich, dem Aufnahmeraum, dem Schließteil und/oder dem Auszugprofil zugeordnet sein können. Durch die erfindungsgemäße Lösung ist gewährleistet, dass das Griffelement bei Bedarf ergonomisch günstig zugänglich ist für eine Bedienperson.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist dem Durchtrittsbereich ein federbelasteter Kipphebel zugeordnet, der Teil der Steuermechanik ist und zwischen einer aktivierten und einer deaktivierten Funktionsstellung verlagerbar ist. Der Kipphebel ist eines der zuvor beschriebenen Funktionsteile. Der Kipphebel ist vorzugsweise derart federbelastet, dass eine entsprechende Federkraft den Kipphebel in beiden Endstellungen, d.h. sowohl in der aktivierten Funktionsstellung als auch in der deaktivierten Funktionsstellung, kraftbegrenzt sichert.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist am Auszugprofil ein Steuernocken vorgesehen, der abhängig von einer Auszugbewegung des Auszugprofils den Kipphebel aus der deaktivierten Funktionsstellung in die aktivierte Funktionsstellung überführt. Dadurch ist gewährleistet, dass die Zwangssteuerung für das Griffelement wiederholbar ausgeführt ist, so dass auch bei mehreren Auszug- oder Aufwickelvorgängen mit jeweiligem Verschließen oder Öffnen des Schließteils die ergonomisch günstige Zugänglichkeit des Griffelements für ein Ergreifen durch eine Bedienperson gewährleistet ist. Auch der Steuernocken ist ein Funktionsteil der Steuermechanik, wie es zuvor angeführt wurde.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ragt der Kipphebel in der aktivierten Funktionsstellung in einen Bewegungsweg des Griffelements derart hinein, dass das Griffelement bei einem Rückbewegen des Auszugprofils in eine Ruheposition des Beschattungsgebildes an dem Kipphebel anschlägt und entgegen des Drehmoments der Federeinrichtung in seine Nichtgebrauchslage überführt wird. Das Griffelement kommt demzufolge je nach Bewegungsrichtung mit dem Kipphebel in Kontakt, um durch die mechanische Kontaktierung mit dem Kipphebel in seine Nichtgebrauchslage überführt werden zu können.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weisen das Griffelement und der Kipphebel aufeinander abgestimmte Steuerkonturen auf, die bei einem Aufeinandertreffen das Drehmoment in Richtung der Nichtgebrauchslage auf das Griffelement ausüben. Die Steuerkonturen sind derart komplementär zueinander gestaltet, dass bei einer Absenkbewegung des Auszugprofils das Griffelement mit seiner Steuerkontur auf die komplementäre Steuerkontur des Kipphebels auftrifft, die beide zu der Schwenkachse des Griffelements beabstandet sind und so auf das Griffelement ein Drehmoment in Richtung der Nichtgebrauchslage ausüben.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Steuerkontur an dem Kipphebel derart gestaltet, dass die Steuerkontur in der aktivierten Funktionsstellung des Kipphebels das Griffelement in der Nichtgebrauchslage formschlüssig sichert. Der Kipphebel hat demzufolge eine Doppelfunktion, indem er zum einen die Drehbewegung des Griffelements in Richtung der Nichtgebrauchslage einleitet und zum anderen die Sicherung des Griffelements in dieser Nichtgebrauchslage in dem Durchtrittsbereich des Aufnahmeraums ermöglicht. Unter dem Aufnahmeraum ist ein Kassettengehäuse oder eine anders gestaltete Tragstruktur für die Wickelwelle zu verstehen, die derart dimensioniert ist, dass das Beschattungsgebilde in seiner Ruheposition in diesem Bereich aufgenommen ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das Schließteil ein Stellelement auf, das bei einer Überführung des Schließteils in die Schließstellung zwangsläufig den Kipphebel in die deaktivierte Funktionsstellung überführt. Das Stellelement stellt sicher, dass die Steuermechanik wiederholbar eine entsprechende Zwangssteuerung des Griffelements bei mehrfachen Auszieh- und Einfahrvorgängen des Auszugprofils ermöglicht. Auch das Stellelement stellt ein Funktionsteil im Sinne der zuvor beschriebenen Ausführungen dar. Vorteilhaft ist das Stellelement einstückig im Bereich einer Innenseite des Schließteils angeformt. Das Schließteil ist vorzugsweise als schwenkbewegliche Klappe gestaltet, die im Bereich einer Türinnenverkleidung in Fahrzeuglängsrichtung ausgerichtet ist.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung, das anhand der Zeichnungen dargestellt ist.
- 1 zeigt schematisch eine Seitentür eines Personenkraftwagens, deren Seitenscheibe mit einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Beschattungsvorrichtung versehen ist,
- 2 die Seitentür nach 1 mit einem Beschattungsgebilde der Beschattungsvorrichtung, das in seine Beschattungsposition überführt ist und
- 3 bis 9 in vergrößerter Darstellung einen Ausschnitt der Beschattungsvorrichtung nach den 1 und 2 in unterschiedlichen Funktionsstellungen.
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Ein Personenkraftwagen weist gemäß den 1 und 2 eine Seitentür 1 auf, die mit einer Seitenscheibe 2 versehen ist. Die Seitentür 1 ist in den 1 und 2 von einem Fahrzeuginnenraum aus betrachtet. Fahrzeuginnenraumseitig ist der Seitenscheibe 2 eine Beschattungsvorrichtung zugeordnet, die ein flexibles Beschattungsgebilde 5 aufweist. Das Beschattungsgebilde 5 ist in einer Ruheposition unterhalb einer Türbrüstung hinter einer Türinnenverkleidung 3 versenkt angeordnet. Das flexible Beschattungsgebilde 5 ist auf einer nicht dargestellten Wickelwelle auf- und abwickelbar gelagert, die in einem Kassettengehäuse K (3 bis 9) drehbar gelagert ist. Eine Drehachse der Wickelwelle erstreckt sich im Wesentlichen parallel zu einem unteren Rand der Seitenscheibe 2. Die Wickelwelle ist in Aufwickelrichtung des Beschattungsgebildes 5 durch eine Wickelfeder permanent drehmomentbeaufschlagt. Das Beschattungsgebilde 5 weist an seinem in Auszugrichtung vorderen Stirnendbereich ein formstabiles Auszugprofil 6 auf, das mit Einhängeöffnungen 19 versehen ist, die im Bereich einer Oberseite der Seitenscheibe 2 an nicht dargestellten türfesten Einhängehaken einhängbar sind. Das Kassettengehäuse K definiert einen Aufnahmeraum für die Wickelwelle und das flexible Beschattungsgebilde 5 in der Ruheposition des Beschattungsgebildes 5. Das Kassettengehäuse K ist zur Seitenscheibe 2 hin und damit in Fahrzeughochrichtung nach oben offen und bildet einen Durchtrittsschlitz, der als Durchtrittsbereich für das Beschattungsgebilde 5 dient. Das Beschattungsgebilde 5 wird demzufolge durch den Durchtrittsschlitz hindurch in seine Beschattungsposition nach oben aus dem Kassettengehäuse K ausgezogen und nach unten in das Kassettengehäuse K abgesenkt, um in seine aufgewickelte Ruheposition überführt zu werden.
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Der Durchtrittsschlitz und ein entsprechender Durchtrittsbereich im Bereich der Türinnenverkleidung 3 sind durch ein Schließteil 4 verschließbar, das in einer Schließstellung bündig mit einer Oberfläche der Türinnenverkleidung 3 im Bereich der Türbrüstung abschließt und den Durchtrittsbereich überdeckt.
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Das Auszugprofil 6 erstreckt sich längs des vorderen Stirnendbereichs des Beschattungsgebildes 5 und ist formstabil gestaltet. In der Ruheposition des Beschattungsgebildes 5 ist das Auszugprofil 6 in den Durchtrittsschlitz des Kassettengehäuses K derart eingetaucht, dass das Schließteil 4 in seine Schließstellung überführt werden kann, ohne durch eine obere Stirnkante des Auszugprofils 6 behindert zu werden. Das Schließteil 4 ist in seiner Schließstellung gemäß 1 durch eine Verschlussanordnung 12 mechanisch gehalten. Das Schließteil 4 ist zudem in nicht näher dargestellter Weise durch eine Federeinrichtung in Richtung der Öffnungsstellung permanent drehmomentbeaufschlagt, so dass das Schließteil 4 bei einem Freigeben durch die Verschlussanordnung 12 automatisch in seine Öffnungsstellung verschwenkt wird. Die Verschlussanordnung 12 ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel als Push-Push-Mechanismus ausgeführt.
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An dem Auszugprofil 6 ist auf einer dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Längsseite mittig ein Griffelement 7 angeordnet, das relativ zu dem Auszugprofil 6 um eine Schwenkachse 8 ( 3) begrenzt schwenkbeweglich gelagert ist. Die Schwenkachse 8 erstreckt sich orthogonal zu einer Auszugebene des Beschattungsgebildes 5, so dass das Griffelement 7 relativ zum Auszugprofil zwischen einer Nichtgebrauchslage (3) und einer Gebrauchslage (4) in einer zu der Auszugebene des Beschattungsgebildes 5 parallelen Schwenkebene gelagert ist. Das Griffelement 7 ist in Richtung seiner Gebrauchslage mittels einer Federeinrichtung 9 permanent drehmomentbeaufschlagt. Die Schwenkbeweglichkeit des Griffelements 7 um die Schwenkachse 8 ist beim dargestellten Ausführungsbeispiel durch nicht näher gezeigte, mechanische Endanschläge auf einen Schwenkwinkel von etwa 90° begrenzt. In der Nichtgebrauchslage gemäß 3 ist das Griffelement 7 parallel zur Längsrichtung des Auszugprofils 6 erstreckt. In der Gebrauchslage gemäß 4 ist das Griffelement 7 rechtwinklig nach oben verschwenkt und ragt rechtwinklig zu der Längserstreckung des Auszugprofils 6 nach oben über eine obere Stirnkante des Auszugprofils 6 ab. In der Nichtgebrauchslage gemäß 3 ragt eine nach oben gewandte Außenkontur des Griffelements 7 nicht über die obere Stirnkante des Auszugprofils 6 hinaus.
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Das Griffelement 7 weist zudem eine bewegliche Grifflasche auf, die relativ zu einem schwenkbeweglichen Basisteil des Griffelements 7 um eine Drehachse drehbeweglich gelagert ist. In der Gebrauchslage des Griffelements 7 erstreckt sich diese Drehachse parallel zu einer Längserstreckung des Auszugprofils 6, so dass die Grifflasche 10 zwischen einer etwa parallel zur Seitenscheibe 2 nach oben ragenden Ruhelage (4 und 5) und einer in Richtung des Fahrzeuginnenraums nach innen erstreckten Funktionslage (7) beweglich an dem Basisteil des Griffelements 7 gelagert ist. Durch die ergänzende Drehbeweglichkeit der Grifflasche 10 kann sich das Griffelement 7 in der Nichtgebrauchslage weitgehend flächig an das Auszugprofil 6 anschmiegen, so dass es für die Nichtgebrauchslage keine große Bautiefe benötigt. Es kann daher in dem relativ schmal gestalteten Durchtrittsschlitz des Kassettengehäuses K versenkt werden.
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Zur Verschwenkung des Griffelements 7 um die Schwenkachse 8 zwischen der Nichtgebrauchslage gemäß 3 und der Gebrauchslage gemäß 4 in Abhängigkeit von Öffnungs- und Schließbewegungen des Schließteils 4 sowie von Hub- oder Senkbewegungen des Auszugprofils 6 ist eine Steuermechanik vorgesehen, die nachfolgend näher beschrieben wird. Zentrales Funktionsteil der Steuermechanik ist ein Kipphebel 11, der am Kassettengehäuse K auf einer dem Griffelement 7 benachbarten und demzufolge dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite fahrzeugfest kippbeweglich gelagert ist um eine Kippachse 14, die sich parallel zur Schwenkachse 8 erstreckt. Der Kipphebel 11 ist unmittelbar benachbart zu der Verschlussanordnung 12 positioniert. Der Kipphebel 11 ist zwischen einer deaktivierten Funktionsstellung gemäß den 3 und 4 und einer aktivierten Funktionsstellung gemäß den 6 bis 9 in einer Kippebene kippbeweglich gelagert, die sich parallel zur Auszugebene des Auszugprofils 6 und des Beschattungsgebildes 5 erstreckt. Sowohl in der deaktivierten Funktionsstellung als auch in der aktivierten Funktionsstellung ist der Kipphebel 11 durch eine Stützfeder 13 gesichert, die derart positioniert ist, dass sie nach Art eines Federhebels im Bereich von zwei Übertotpunktlagen des Kipphebels 11 wirkt. Die deaktivierte Funktionsstellung und die aktivierte Funktionsstellung des Kipphebels 11 sind durch mechanische Anschläge im Bereich einer entsprechenden Wandung des Kassettengehäuses K oder eines mit dem Kassettengehäuse K fest verbundenen Trägerteils definiert.
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Zur Überführung des Kipphebels 11 aus der deaktivierten Funktionsstellung in die aktivierte Funktionsstellung ist am Auszugprofil 6 ein Steuernocken 16 vorgesehen, der fest mit dem Auszugprofil 6 verbunden ist und auf einer dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Längsseite des Auszugprofils 6 angeordnet ist. Eine Rückführung des Kipphebels 11 aus der aktivierten Funktionsstellung in die deaktivierte Funktionsstellung erfolgt durch ein Stellelement 15 am Schließteil 4, das im Bereich einer Unterseite des Schließteils 4 vorzugsweise einstückig angeformt und demzufolge fest mit dem Schließteil 4 verbunden ist. Das Stellelement 15 ist als Steuerkulisse ausgeführt. Der Kipphebel 11 weist eine Steuerkontur 18 auf, die zum einen mit einer entsprechenden Konturschräge der Steuerkulisse 15 und zum anderen mit einer Steuerkontur 17 des Griffelements 7 zusammenwirkt. Die Steuerkontur 17 des Griffelements 7 ist am Basisteil des Griffelements 7 einstückig angeformt. Die Steuerkontur 18 des Kipphebels 11 dient dazu, das Griffelement 7 aus der Gebrauchslage in die Nichtgebrauchslage zu verschwenken, indem das Griffelement 7 in nachfolgend näher beschriebener Weise auf die Steuerkontur 18 auftrifft. Zum anderen dient die Steuerkontur 18 dazu, das Griffelement 7 in der aktivierten Funktionsstellung des Kipphebels 11 auch in dieser Nichtgebrauchslage gegen die Federkraft der Federeinrichtung 9 formschlüssig zu sichern. Die Steuerkulisse 18 wirkt zudem bei einem Schließen des Schließteils 4 mit der Steuerschräge des Stellelements 15 zusammen, wobei die Steuerkontur 18 bei einem Schließen des Schließteils 4 durch die Steuerschräge des Stellelements 15 aus der aktivierten Funktionsstellung in die deaktivierte Funktionsstellung zurückgeschwenkt wird. Der Kipphebel 11 weist zudem eine nicht näher bezeichnete Steuerkontur auf, die mit dem Steuernocken 16 am Auszugprofil 6 zusammenwirkt, um eine Verschwenkung des Kipphebels 11 aus der deaktivierten Funktionsstellung in die aktivierte Funktionsstellung zu bewirken.
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Die Funktionsweise der Steuermechanik ist wie folgt:
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Ausgehend von einer Schließstellung des Schließteils 4 gemäß 3 ist der Kipphebel 11 in seine deaktivierte Funktionsstellung verschwenkt, da die Steuerschräge des Stellelements 15 an der Unterseite des Schließteils 4 in der Schließstellung des Schließteils 4 den Kipphebel 11 in diese deaktivierte Funktionsstellung verlagert hatte. Das Stellelement 15 liegt zudem mit einer zu der Steuerschräge gegenüberliegenden Stützfläche rückseitig an der Steuerkontur 17 des Griffelements 7 an, um in der Schließstellung des Schließteils 4 das Griffelement 7 in der Nichtgebrauchslage formschlüssig zu sichern. Das Stellelement 15 übernimmt demzufolge für das Griffelement 7 die Stütz- und Sicherungsfunktion, die der Kipphebel 11 auf das Griffelement 7 in der Nichtgebrauchslage ausübt, solange der Kipphebel 11 sich in seiner aktivierten Funktionsstellung befindet. Wird daher das Schließteil 4 gemäß 4 in Richtung seiner Öffnungsstellung verschwenkt, kommt das Griffelement 7 frei und die Federeinrichtung 9 verschwenkt das Griffelement 7 zwangsläufig in seine Gebrauchslage. Dabei ragt die Grifflasche 10 über eine Oberkante des Durchtrittsschlitzes des Kassettengehäuses K nach oben ab und kann von Hand ergriffen werden. Sobald das Auszugprofil 6 nun durch Ergreifen des Griffelements 7 nach oben ausgezogen wird, kommt der Steuernocken 16 des Auszugprofils 6 von unten an dem Kipphebel 11 zur Anlage und verschwenkt diesen gemäß den Darstellungen nach den 5 bis 7 in die aktivierte Funktionsstellung nach rechts - auf die Zeichenebene bezogen. Das Auszugprofil 6 kann nun gemeinsam mit dem Beschattungsgebilde 5 nach oben ausgezogen werden, um in der Beschattungsposition des Beschattungsgebildes 5 an einem oberen Randbereich eines die Seitenscheibe 2 oben begrenzenden Türrahmens mittels der Aussparungen 19 eingehängt werden zu können. Sobald das Auszugprofil 6 in umgekehrter Richtung wieder nach unten abgesenkt wird, nähert sich das in seiner Gebrauchslage befindliche Griffelement 7 von oben her mittels seiner Steuerkontur 17 der komplementären Steuerkontur 18 des Kipphebels 11, der durch die Federeinrichtung 13 in seiner aktivierten Funktionsstellung gehalten ist. Die Steuerkontur 18 des Kipphebels 11 befindet sich in dem Bewegungsweg der Steuerkontur 17 des Griffelements 7, so dass die Steuerkontur 17 des Griffelements 7 bei einem weiteren Absenken gemäß 6 zwangsläufig von oben her auf die Steuerkontur 18 des Kipphebels 11 auftrifft. Dadurch wird auf das Griffelement 7 zwangsläufig ein Drehmoment entgegen des durch die Federeinrichtung 9 aufgebrachten Drehmoments um die Schwenkachse 8 ausgeübt, wodurch bei einem weiteren Absenken des Auszugprofils 6 in Richtung der Ruheposition des Beschattungsgebildes 5 das Griffelement 7 zwangsläufig in die Nichtgebrauchslage gemäß 8 verschwenkt wird. Sobald das Auszugprofil 6 seine untere Endposition erreicht hat, die der Ruheposition des Beschattungsgebildes 5 entspricht, kann der Durchtrittsbereich in der Türinnenverkleidung 3 durch das Schließteil 4 verschlossen werden. Beim Schließen des Schließteils 4 kommt das Stellelement 15 mit seiner Steuerschräge gemäß 9 zwangsläufig zwischen der Steuerkontur 18 des Kipphebels 11 und der Steuerkontur 17 des Griffelements 7 zur Anlage und gleitet längs der Steuerkontur 17 des Griffelements 7 nach unten. Dabei wird zwangsläufig über die Steuerkontur 18 und die Steuerschräge des Stellelements 15 auf den Kipphebel 11 eine Kippbewegung nach links - auf die Zeichnungsebene bezogen - ausgeübt, wodurch der Kipphebel 11 in die deaktivierte Funktionsstellung gemäß 3 verschwenkt wird. Die Stützfläche des Stellelements 15, die dem Griffelement 7 zugewandt ist, sichert das Griffelement 7 in der Nichtgebrauchslage, solange das Schließteil 4 in seiner Schließstellung verbleibt (3). Bei einem erneuten Öffnungsvorgang des Schließteils 4 laufen die beschriebenen Funktionsschritte der Steuermechanik wieder von vorne ab in der zuvor beschriebenen Abfolge.