DE102015208086A1

DE102015208086A1 - Verfahren zum Signalisieren einer Gangwechselempfehlung an den Fahrer eines Kraftfahrzeugs

Info

Publication number: DE102015208086A1
Application number: DE102015208086.2A
Authority: DE
Inventors: Jürgen Stürzer
Original assignee: Continental Automotive GmbH
Current assignee: Continental Automotive GmbH
Priority date: 2015-04-30
Filing date: 2015-04-30
Publication date: 2016-11-03

Abstract

Es wird ein Verfahren zum Signalisieren einer Gangwechselempfehlung an den Fahrer eines Kraftfahrzeugs beschrieben, wobei ein Steuergerät aus Sensordaten, insbesondere von Motor und/oder Getriebe und/oder Gaspedal, eine Gangwechselempfehlung ableitet und diese als ein haptisch wahrnehmbares Signal an den Fahrer ausgibt. Dabei ist vorgesehen, dass die Gangwechselempfehlung mittels einer drahtlosen Datenübertragung an ein am Körper tragbares Gerät mit einer haptischen Signaleinheit, insbesondere ein Mobiltelefon oder eine am Arm tragbare Uhr mit entsprechender Signaleinheit, beispielsweise via Bluetooth übertragen und dort ein vorgegebenes haptisch wahrnehmbares Signal erzeugt wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Signalisieren einer Gangwechselempfehlung an den Fahrer eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Die Signalisierung einer Gangwechselempfehlung an den Fahrer eines Kraftfahrzeugs erfolgt heutzutage vor allem visuell durch eine entsprechende Anzeige im Display, wie dies beispielsweise in der DE 10 2005 0 6030 A1 oder DE 39 12 359 A1 beschrieben wird. Nachteil einer solchen Signalisierung ist, dass der Fahrer bei der Vielzahl angezeigte Informationen im Fahrzeug die entsprechende Anzeige ins Blickfeld nehmen und währenddessen vom Fahrgeschehen abgelenkt ist.
Darüber hinaus sind beispielsweise aus der DE 10 2009 054 650 A1 eine Vorrichtung zur Erzeugung einer zusätzlichen Rückstellkraft am Gaspedal, also ein sogenanntes AFFP (Accelerator Force Feedback Pedal) bekannt, bei welcher zur haptisch in Schaltzeitpunkt Übermittlung Kraftimpulse auf das Gaspedal ausgeübt werden und so bereits optisch wahrnehmbare Signalisierung erfolgen kann, ohne dass der Fahrer signifikant vom Fahrgeschehen abgelenkt wird. Solche Vorrichtungen sind jedoch mit erheblichen Mehrkosten verbunden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Sicherheit im Straßenverkehr weiter zu erhöhen. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, wobei auch Kombinationen und Weiterbildungen einzelner Merkmale miteinander denkbar sind.
Ein wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht darin, dass zunehmend am Körper tragbare Geräte vorhanden sind, welche ebenfalls eine haptische Signaleinheit aufweisen. So sind beispielsweise Mobiltelefone oder so genannte Smartwatches, also ein am Arm tragbares Gerät mit Vibrationseinrichtungen sowie Mitteln zur Datenübertragung ausgestattet. Erfindungsgemäß soll daher ein solches tragbares Gerät genutzt werden, um den Fahrer eine Gangwechselempfehlung zu übermitteln.
Die Nutzung solcher am Körper tragbare Geräte ist beispielsweise für die Warnung von Fußgängern vor einem drohenden Unfall aus der US 7095336B2 oder zur Warnung des Fahrers vor einem drohenden Zusammenstoß aus der US 7253724B2 bekannt, wobei diese Anwendungen sich doch deutlich von der Übermittlung einer Empfehlung zum Gangwechsel unterscheiden.
Da jedoch heute in erheblichen Umfang entsprechende tragbare Geräte eh vom Fahrer mitgeführt werden, ermöglicht dies das Verfahren zum Signalisieren einer Gangwechselempfehlung an den Fahrer eines Kraftfahrzeugs. Dabei leitet ein Steuergerät aus Sensordaten von Motor, Getriebe und/oder Gaspedal eine Gangwechselempfehlung ab. Die Gangwechselempfehlung wird mittels einer drahtlosen Datenübertragung an ein geeignetes am Körper tragbares Gerät mit einer haptischen Signaleinheit übertragen und dort ein vorgegebenes haptisch wahrnehmbares Signal erzeugt. Als tragbares Gerät wird vorzugsweise ein Mobiltelefon oder eine am Arm tragbare Uhr mit entsprechender Signaleinheit, beispielsweise eine Vibrationseinrichtung genutzt. Für die Datenübertragung wird vorzugsweise Bluetooth, das Mobilfunknetz oder WLAN genutzt. In einer besonders bevorzugten Weiterbildung kann zusätzlich zum haptisch wahrnehmbaren Signal ein akustisches oder visuelles Signal erzeugt werden. Q zudem kann das Steuergerät prüfen, ob ein entsprechendes tragbares Gerät mit einer entsprechenden Signaleinheit aktuell tatsächlich zum Empfang entsprechender Gangwechselempfehlungen mit dem Steuergerät verbunden, also eine entsprechende Datenübertragung aktuell möglich ist und eine entsprechende Mitteilung an den Fahrer durch Signalhebung über das Radio des Fahrzeugs oder im Display des Fahrzeugs erfolgt, sofern keine entsprechende Datenübertragung möglich ist.
Zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche ist am Kraftfahrzeug vorzugsweise das Steuergerät entsprechend hergerichtet, also insbesondere mit einem Steuerprogramm zur Erzeugung einer Gangwechselempfehlung ausgestattet sowie einer Datenübertragungseinheit zur Übertragung der Gangwechselempfehlung.
Erfindungsgemäß ist auch ein entsprechendes Programmprodukt, insbesondere eine sogenannte „App“, ladbar auf ein am Körper tragbares Gerät, insbesondere Mobiltelefon oder eine am Arm tragbare Uhr mit entsprechender Signaleinheit, zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche vorgesehen. Diese „App“ kann vom Hersteller des Kraftfahrzeugs über die entsprechenden Anbieter kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
Alternativ ist auch denkbar, dass diese Programmprodukt auch von Drittanbietern bereitgestellt wird und mit einem eigenen Programm zur Erzeugung einer Gangwechselempfehlung ausgestattet ist, sofern das Steuergerät die dafür erforderlichen Meßsignale von Motor, Getriebe und/oder Gaspedal zur Verfügung stellt.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 10200506030 A1 [0002]
DE 3912359 A1 [0002]
DE 102009054650 A1 [0003]
US 7095336 B2 [0006]
US 7253724 B2 [0006]

Claims

Verfahren zum Signalisieren einer Gangwechselempfehlung an den Fahrer eines Kraftfahrzeugs, wobei ein Steuergerät aus Sensordaten, insbesondere von Motor und/oder Getriebe und/oder Gaspedal, eine Gangwechselempfehlung ableitet und diese als ein haptisch wahrnehmbares Signal an den Fahrer ausgibt, dadurch gekennzeichnet, dass die Gangwechselempfehlung mittels einer drahtlosen Datenübertragung an ein am Körper tragbares Gerät mit einer haptischen Signaleinheit übertragen und dort ein vorgegebenes haptisch wahrnehmbares Signal erzeugt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als tragbares Gerät ein Mobiltelefon oder eine am Arm tragbare Uhr mit entsprechender Signaleinheit genutzt wird.
Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für die Datenübertragung ein Bluetooth, das Mobilfunknetz oder WLAN genutzt wird.
Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zum haptisch wahrnehmbaren Signal ein akustisches oder visuelles Signal erzeugt wird.
Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass geprüft wird, ob aktuell ein entsprechendes tragbares Gerät mit haptische Signaleinheit im Kraftfahrzeug zur Datenübertragung bereitsteht und eine entsprechende Information an den Fahrer erfolgt, beispielsweise beim Start des Fahrzeuges über das Display oder Radiosystem.
Kraftfahrzeug mit einem Steuergerät zur Erzeugung einer Gangwechselempfehlung sowie einer Datenübertragungseinheit und einem Steuerprogramm zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche.
Programmprodukt, ladbar auf ein am Körper tragbares Gerät, insbesondere Mobiltelefon oder eine am Arm tragbare Uhr mit entsprechender Signaleinheit, zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche.