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Die Erfindung betrifft ein System zum Herstellen von Schokolade-Hohlfiguren. Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine erste Trägerplatte des Systems, eine erste Halbform zur Einlage in eine Ausnehmung in der ersten Trägerplatte sowie eine erste Folie mit einer Mehrzahl der ersten Halbformen. Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine zweite Trägerplatte, eine zweite Halbform zur Einlage in eine Ausnehmung der zweiten Trägerplatte sowie eine zweite Folie mit einer Mehrzahl der zweiten Halbformen. Schließlich betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen von Schokolade-Hohlfiguren mit Hilfe des Systems.
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Systeme und Verfahren zum Herstellen von Schokolade-Hohlfiguren sind im Stand der Technik grundsätzlich bekannt. Die bekannten Systeme weisen gemäß 6 und 7 eine erste Trägerplatte 110' mit mindestens einer Ausnehmung 113' auf zur Aufnahme einer ersten Halbform 120. Die erste Halbform 120 wird beispielsweise mit Hilfe von Magneten 160' an der ersten Trägerplatte 110' lösbar befestigt. Die Ausnehmung 113' ist begrenzt durch einen umlaufenden Rand 114' der ersten Trägerplatte. Weiterhin umfasst das System eine zweite Trägerplatte 130' mit mindestens einer Ausnehmung 133' zur Aufnahme einer zweiten Halbform 140. Die Ausnehmung 133' wird durch einen zumindest teilweise umlaufenden Rand 134' begrenzt, welcher an der Innenseite 131' der zweiten Trägerplatte 130' vorsteht. In den 7 und 8 sind die beiden Trägerplatten 110', 130' zusammen mit den in ihre Ausnehmungen eingelegten Halbformen in einer Gegenüberstellung zusammengeklappt dargestellt. In dieser Gegenüberstellung sind die beiden Trägerplatten typischerweise mit Hilfe geeigneter Verbindungsmittel, z. B. Magnete oder Klammern fest zueinander positioniert und gehalten. Wenn zuvor flüssige Schokolade in die Halbformen eingefüllt wurde, können die beiden in der Gegenüberstellung zueinander positionierten Trägerplatten mit den Halbformen mit Hilfe einer beispielsweise in 9 gezeigten Schleudereinrichtung 190 geschleudert werden, so dass sich die Schokolade in den Halbformen verteilt und dort aushärtet; auf diese Weise entsteht die gewünschte Schokolade-Hohlfigur. Im Stand der Technik gemäß 7 stehen sich die beiden Ränder 114', 134' mit ihren zur Innenseite weisenden Stirnseiten gegenüber. Die beiden Halbformen 120, 140 werden mit ihren jeweils überstehenden Rändern zwischen den Stirnseiten der beiden umlaufenden Ränder 114', 134' der ersten und zweiten Trägerplatte eingeklemmt und auf diese Weise gegeneinander abgedichtet.
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Nach dem Aushärten der Schokolade werden die erste und die zweite Trägerplatte aus ihrer Gegenüberstellung gelöst, wobei dann jedoch die beiden Halbformen mit der Schokolade-Hohlfigur aufgrund der Wirkung der Magnete 160' noch an der ersten Trägerplattform 110 haften bleiben. Es werden dann die Halbformen von der ersten Trägerplatte gelöst und die erste und zweite Halbform voneinander getrennt, so dass die ausgehärtete einstückige Schokolade-Hohlfigur entnommen werden kann. Vor dem Verkauf muss die Schokolade-Hohlfigur in einem separaten Arbeitsschritt verpackt werden.
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Die deutsche Offenlegungsschrift
DE 33 42 069 A1 offenbart Folienformen zur Formgebung und zur gleichzeitigen Umhüllung von Hohlkörpern aus Schokolade. Die Folienform besteht aus zwei formstabilen Hälften mit je einer Formvertiefung und einem beide Hälften in ihrer Trennebene miteinander verbindenden überstehenden Folienrand. Im Bereich des Folienrandes sind Vorsprünge angeordnet, welche in den Forminnenraum hineinragen.
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Die europäische Patentschrift
EP 1 002 464 B1 offenbart alle Merkmale des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1. Konkret offenbart sie ein System zum Herstellen von Schokolade-Hohlfiguren. Das System umfasst zwei Trägerplatten mit jeweils einer Ausnehmung zur Aufnahme von jeweils einer Halbform für die Schokolade-Hohlfiguren, wobei die Ausnehmung einen zumindest teilweise umlaufenden Rand aufweist. Darüber hinaus umfasst das System mindestens ein Haltemittel zum lösbaren Fixieren der ersten Halbform an der ersten Trägerplatte. Schließlich gibt es Verbindungsmittel zum präzisionsgenauen lösbaren Verbinden der ersten und der zweiten Trägerplatte in einer Gegenüberstellung derart miteinander, dass ihre jeweiligen Innenseiten und Ausnehmungen einander zugewandt sind.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei einem bekannten System und Verfahren zum Herstellen von Schokolade-Hohlfiguren alternative Haltemittel vorzusehen zum Halten der ersten Halbform an der ersten Trägerplatte, wodurch Zeit und Kosten eingespart werden können. Gleichermaßen werden erfindungsgemäß auch die ersten und zweiten Trägerplatten sowie die ersten und zweiten Halbformen und erste und zweite Folien mit jeweils einer Mehrzahl der ersten und zweiten Halbformen entsprechend weiterentwickelt.
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Die oben genannte Aufgabe wird bezüglich des erfindungsgemäßen Systems durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst. Dieser ist dadurch gekennzeichnet, dass das Haltemittel in Form einer Hinterschneidung an zumindest einer Stelle an dem umlaufenden Rand der ersten Trägerplatte ausgebildet ist, wobei die erste Halbform in der Gegenüberstellung mit der Hinterschneidung in Eingriff bringbar ist.
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Im Unterschied zum Magneten als Haltemittel zwischen der ersten Halbform und der ersten Dreierplatte bieten die erfindungsgemäß beanspruchten Hinterschneidungen den Vorteil, dass sie zum einen kostengünstiger hergestellt werden können und zum anderen, dass sie keine Fremdkörper, wie z. B. Magnete, in der ersten Trägerplatte oder der ersten Halbform hinterlassen, die im Stand der Technik nach einem Trennen der ersten Halbform von der ersten Trägerplatte wieder zeitaufwändig separiert und recycelt werden müssen. Weil kein fremdartiges Haltemittel an der ersten Halbform verbleibt, können vorteilhafterweise als erste und zweite Halbform auch direkt bereits für den Verkauf bestimmte Endverpackungen für die Schokolade-Hohlfiguren vorgesehen werden.
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Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel ist der Querschnitt des umlaufenden Randes der Ausnehmung der ersten Trägerplatte in Form eines „L“ ausgebildet mit einem ersten Schenkel, welcher sich in Richtung der Ausnehmung erstreckt und mit seiner Stirnseite die Ausnehmung begrenzt, und mit einem zweiten Schenkel, welcher um eine lichte Breite gegenüber der Stirnseite des ersten Schenkels versetzt an der Innenseite der ersten Trägerplatte angeordnet ist und sich senkrecht zu dem ersten Schenkel erstreckt. Durch die Anordnung der Hinterschneidung an dem gegenüber der Ausnehmung versetzten zweiten Schenkel wird vorteilhafterweise erreicht, dass die Hinterschneidung nicht in den von der Halbform aufgespannten Raum hineinragt. Anders ausgedrückt: Der von der Halbform aufgespannte Raum bleibt von den Hinterschneidungen unbeeinflusst.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist die Breite des umlaufenden Randes der Ausnehmung der zweiten Trägerplatte kleiner als die lichte Breite des ersten Schenkels des ersten Randes der ersten Trägerplatte. Gleichzeitig ist der umlaufende Rand der Ausnehmungen an der zweiten Trägerplatte derartig positioniert, dass er in der Gegenüberstellung von erster und zweiter Trägerplatte im Bereich der lichten Breite mit seiner Stirnseite gegen den ersten Schenkel der ersten Trägerplatte drückt und auf gleicher Höhe neben dem zweiten Schenkel angeordnet ist. Wenn dann der umlaufende Rand derart an der zweiten Trägerplatte positioniert ist, dass - in der Gegenüberstellung der beiden Trägerplatten - zwischen dem umlaufenden Rand und dem benachbarten zweiten Schenkel des umlaufenden Randes der ersten Trägerplatte ein umlaufender Spalt verbleibt, dann kann die Hinterschneidung an der der Ausnehmung zugewandten Flanke des zweiten Schenkels so angebracht werden, dass sie in den Spalt hineinragt. Diese beanspruchte Anordnung der umlaufenden Ränder und der Hinterschneidung bietet den Vorteil, dass sie insgesamt sehr raumsparend ist.
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Die Verwendung von Klammern oder Magneten als Verbindungsmittel, um die beiden Trägerplatten in ihrer Gegenüberstellung lösbar zu fixieren, bieten den Vorteil, dass sie preisgünstig und wiederverwendbar sind.
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Das Vorsehen von Zentrierstiften an einer der beiden Trägerplatten und das Vorsehen von zugeordneten Zentrierbohrungen an der jeweils anderen Trägerplatte bietet den Vorteil, dass die beiden Trägerplatten insbesondere mit den eingelegten Halbformen positionsgenau gegeneinander angestellt werden können, so dass in der Gegenüberstellung insbesondere die beiden Halbformen zur Deckung gebracht werden können.
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Die oben genannte Aufgabe wird bezüglich der ersten Trägerplatte dadurch gelöst, dass an dem umlaufenden Rand der ersten Trägerplatte zumindest eine Hinterschneidung ausgebildet ist. Diese Hinterschneidung dient vorteilhafterweise zum lösbaren Verrasten der ersten Halbform - eventuell zusammen mit der zweiten Halbform - mit der ersten Trägerplatte.
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Die oben genannte Aufgabe wird bezüglich der ersten Halbform dadurch gelöst, dass die lichte Breite des umlaufenden Randes der ersten Halbform der lichten Breite des ersten Schenkels der ersten Trägerplatte entspricht oder nur geringfügig kleiner ist. Insbesondere wenn die Hinterschneidung an der der Ausnehmung zugewandten Flanke des zweiten Schenkels der ersten Trägerplatte angebracht ist, ermöglicht die beanspruchte Ausgestaltung des umlaufenden Randes der ersten Halbform ein lösbares Verrasten der ersten Halbform mit der ersten Trägerplatte.
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Wenn dann der umlaufende Rand der ersten Halbform komplementär zu dem L-förmigen Rand der Ausnehmung der ersten Trägerplatte mit den Hinterschneidungen ausgebildet ist, d. h. ebenfalls L-förmig profiliert mit Hinterschneidungen ausgebildet ist, ermöglicht dies vorteilhafterweise auch ein lösbares Verrasten der zweiten Halbform mit der ersten Halbform, indem der Rand der zweiten Halbform mit den Hinterschneidungen im Rand der ersten Halbform in Eingriff gebracht wird.
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Bezüglich einer ersten Folie mit einer Mehrzahl der ersten Halbformen wird die oben genannte Aufgabe dadurch gelöst, dass die einzelnen ersten Halbformen in der ersten Folie lediglich mit Sollbruchstellen gehalten sind. Das Vorsehen der Sollbruchstellen am äußeren Rand der ersten Halbform ermöglicht ein sehr leichtes Separieren der ersten Halbformen - und bei Verrastung mit den zweiten Halbformen auch beider Halbformen zusammen - aus der Folie, nachdem die Halbformen von den Trägerplatten gelöst wurden. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn die ersten und zweiten Halbformen bereits die endgültige Verpackung für die Schokolade-Hohlfiguren darstellen; dann liegen die Schokolade-Hohlfiguren bereits nach dem Lösen der Halbformen aus den Folien verkaufsfertig in ihrer endgültigen Verpackung vor. Ein in der Regel sehr zeitaufwändiges Verpacken der einzelnen Schokoladen-Hohlfiguren ist dann entbehrlich.
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Bezüglich der zweiten Trägerplatte wird die oben genannte Aufgabe dadurch gelöst, dass die Breite des umlaufenden Randes der Ausnehmung der zweiten Trägerplatte kleiner ist als die lichte Breite des ersten Schenkels der ersten Trägerplatte und dass der umlaufende Rand der Ausnehmung an der zweiten Trägerplatte derart positioniert ist, dass er in der Gegenüberstellung von erster und zweiter Trägerplatte im Bereich der lichten Breite mit seiner Stirnseite gegen den ersten Schenkel der ersten Trägerplatte drückt und auf gleicher Höhe neben dem Schenkel angeordnet ist. Diese beanspruchte spezielle Ausbildung und Anordnung des umlaufenden Randes der zweiten Trägerplatte ermöglicht vorteilhafterweise ein gleichzeitiges Andrücken der beiden Halbformen in der Gegenüberstellung gegeneinander, so dass diese gegen ein Auslaufen der Schokolade abgedichtet sind und gleichzeitig auch ein Eindrücken der ersten Halbform in die Verrastung an der ersten Trägerplatte sowie optional auch ein Verrasten der zweiten mit der ersten Halbform.
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Bezüglich einer zweiten Folie mit einer Mehrzahl der zweiten Halbform wird die oben genannte Aufgabe dadurch gelöst, dass die einzelnen zweiten Halbformen in der zweiten Folie lediglich mit Sollbruchstellen am äußeren Rand der zweiten Halbform gehalten sind. Der Vorteil dieser Ausgestaltung der zweiten Folie entspricht dem oben mit Bezug auf die erste Folie genannten Vorteilen.
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Schließlich wird die oben genannte Aufgabe durch ein Verfahren zum Herstellen von Schokolade-Hohlfiguren gemäß Anspruch 20 gelöst. Dies ist dadurch gekennzeichnet, dass beim Verbinden der beiden Trägerplatten in der Gegenüberstellung folgende Teilschritte ablaufen: Der umlaufende Rand der zweiten Halbform wird mit Hilfe des umlaufenden Randes der Ausnehmung der zweiten Trägerplatte auf den ersten Schenkel des L-förmigen umlaufenden Randes der ersten Halbform gedrückt, so dass der umlaufende Rand der zweiten Halbform mit dem umlaufenden Rand der ersten Halbform in Eingriff steht und die beiden Halbformen gegeneinander abgedichtet werden; und dass der umlaufende Rand der ersten Halbform mit Hilfe des umlaufenden Randes der Ausnehmung der zweiten Trägerplatte auf den ersten Schenkel des L-förmigen umlaufenden Randes der ersten Trägerplatte gedrückt wird, wobei ein Widerstand von vorhandenen Hinterschneidungen überwunden wird, so dass die erste Halbform und die erste Trägerplatte in der Gegenüberstellung der beiden Trägerplatten miteinander verrastet werden.
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Die Vorteile dieser Lösungen entsprechen den oben mit Bezug auf das System und der ersten Trägerplatte genannten Vorteilen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Systems, der ersten Trägerplatte, der ersten Halbform, der zweiten Trägerplatte, der zweiten Halbform und des Verfahrens sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Der Beschreibung sind insgesamt neun Figuren beigefügt, wobei
- 1 die erste und zweite Trägerplatte gemäß der Erfindung;
- 2 eine Explosionsdarstellung der wesentlichen Komponenten des erfindungsgemäßen Systems, allerdings ohne Hinterschneidungen;
- 3 die wesentlichen Komponenten des erfindungsgemäßen Systems in zusammengebautem Zustand bzw. in ihrer Gegenüberstellung;
- 4 eine Explosionsdarstellung der wesentlichen Komponenten des Systems mit den erfindungsgemäßen Hinterschneidungen;
- 5 die wesentlichen Komponenten des Systems mit den erfindungsgemäßen Hinterschneidungen im Zusammenbau bzw. in ihrer Gegenüberstellung;
- 6 über ein Scharnier miteinander verbundene erste und zweite Trägerplatte mit einzulegenden Halbformen gemäß dem Stand der Technik;
- 7 die wesentlichen Komponenten des Systems in ihrer Gegenüberstellung in ihrem Zusammenbau bzw. in ihrer Gegenüberstellung gemäß dem Stand der Technik;
- 8 die beiden Trägerplatten - typischerweise mit eingelegten Halbformen - in ihrer Gegenüberstellung, miteinander verbunden und fixiert an einem Halteelement einer Schleudereinrichtung gemäß dem Stand der Technik; und
- 9 eine Schleudereinrichtung mit lösbar anmontierten Trägerelementen mit angeklemmten Halbformen jeweils in ihrer Gegenüberstellung gemäß dem Stand der Technik
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zeigt.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die genannten 1 bis 5 detailliert beschrieben. In allen Figuren sind gleiche technische Elemente mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
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1 zeigt eine Draufsicht auf die Innenseiten 111, 131 der ersten Trägerplatte 110 und der zweiten Trägerplatte 130. Zu erkennen sind die Ausnehmungen 113 mit ihren umlaufenden Rändern 114 der ersten Trägerplatte 110 und die Ausnehmungen 133 mit ihren umlaufenden Rändern 134 der zweiten Trägerplatte 130.
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Optional können die beiden Trägerplatten über ein Scharnier, wie in 6 gezeigt, miteinander verbunden sein, um zu gegebener Zeit durch Zusammenklappen in eine Gegenüberstellung gebracht werden zu können.
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Die Ausnehmungen 113 der ersten Trägerplatte 110 dienen zur Aufnahme einer ersten Halbform für eine Schokolade-Hohlfigur, und die zweiten Ausnehmungen 133 innerhalb der zweiten Trägerplatte 130 dienen zur Aufnahme einer zweiten Halbform der Schokolade-Hohlfigur.
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In der aufgeklappten Darstellung gemäß 1 kann typischerweise flüssige Schokolade in die Halbformen eingebracht werden, um daraus die gewünschten Schokolade-Hohlfiguren herzustellen.
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2 zeigt die aus 1 bereits bekannte erste Trägerplatte 110 und die zweite Trägerplatte 130 zusammen mit der ersten Halbform 120 und der zweiten Halbform 140 in einer Explosionsdarstellung. Zu erkennen sind die beiden Trägerplatten und die Halbformen jeweils im Querschnitt. 2 zeigt die genannten Elemente separiert voneinander vor ihrem Zusammenbau in ihrer Gegenüberstellung.
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Zu erkennen ist die erste Trägerplatte 110 mit ihrer Innenseite 111 und ihrer Außenseite 112 sowie mit ihrer Ausnehmung 113. Die Ausnehmung 113 wird begrenzt durch einen umlaufenden L-förmigen Rand 114. Dieser umlaufende Rand besitzt aufgrund seiner L-Form einen in Richtung der Ausnehmung 113 gerichteten ersten Schenkel 114-1, dessen Stirnseite 115 die Ausnehmung 113 begrenzt. Daneben umfasst der umlaufende Rand einen zweiten Schenkel 114-2, welcher um eine lichte Breite W gegenüber der Stirnseite 115 des ersten Schenkels versetzt an der Innenseite 111 der ersten Trägerplatte 110 angeordnet ist und sich senkrecht zu dem ersten Schenkel 114-1 erstreckt. Weiterhin ist ein Zentrierstift 180 zu erkennen, welcher sich an der Innenseite 111 der ersten Trägerplatte 110 senkrecht zu dieser erstreckt.
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In die Ausnehmung 113 ist die erste Halbform 120 einlegbar. Die erste Halbform spannt einen konkaven Formenraum auf, welcher durch einen zumindest teilweise umlaufenden Rand 124 begrenzt wird. Der umlaufende Rand 124 dient zur Auflage auf dem ersten Schenkel 114-1 des umlaufenden Randes 114 der Ausnehmung 113 der ersten Trägerplatte 110. Um diese Auflage zu gewährleisten, muss die lichte Breite des umlaufenden Randes 124 der ersten Halbform der lichten Breite W des ersten Schenkels 114-1 der ersten Trägerplatte 110 entsprechen oder nur geringfügig kleiner sein. Der umlaufende Rand 124 der ersten Halbform ist vorzugsweise komplementär zu dem L-förmigen Rand 114 der Ausnehmung 113 der ersten Trägerplatte 110, also auch L-förmig ausgebildet, wie in 2 gezeigt.
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Weiterhin zeigt 2 eine zweite Halbform 140, welche ebenfalls einen konkaven Formenraum aufspannt, welcher ebenfalls durch einen zumindest teilweise umlaufenden Rand 144 begrenzt wird. Dieser umlaufende Rand 144 dient zur Auflage auf dem ersten Schenkel 124-1 des L-förmigen Randes der ersten Halbform 120; seine Breite muss deshalb kleiner gleich der lichten Breite des ersten Schenkels des L-förmigen Randes der ersten Halbform sein.
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Weiterhin zeigt 2 die zweite Trägerplatte 130 mit ihrer Außenseite 132 und ihrer Innenseite 131. Die zweite Trägerplatte 130 besitzt eine Zentrierbohrung 185 zur passgenauen Aufnahme des Zentrierstiftes 180 der ersten Trägerplatte. Die Ausnehmung 133 der zweiten Trägerplatte 130 wird begrenzt durch einen umlaufenden Rand 134, welcher sich auf der Innenseite 131 senkrecht zu der von der zweiten Trägerplatte aufgespannten Ebene erstreckt. Der zumindest teilweise umlaufende Rand 134 hat beispielsweise einen rechteckigen Querschnitt mit einer Querschnittsbreite B. Die Breite B des umlaufenden Randes 134 ist erfindungsgemäß kleiner als die lichte Breite W des ersten Schenkels 114-1 der ersten Trägerplatte. Der umlaufende Rand 134 der Ausnehmung 133 ist erfindungsgemäß derart an der zweiten Trägerplatte positioniert, dass er in der in 3 gezeigten Gegenüberstellung von erster und zweiter Trägerplatte im Bereich der lichten Breite W mit seiner Stirnseite gegen den ersten Schenkel 114-1 der ersten Trägerplatte drückt und dann auf gleicher Höhe neben dem zweiten Schenkel 114-2 angeordnet ist. Genauer gesagt ist der umlaufende Rand 134 erfindungsgemäß derart an der zweiten Trägerplatte 130 positioniert, dass - in der in 3 gezeigten Gegenüberstellung der beiden Trägerplatten 110, 130 - zwischen dem umlaufenden Rand 134 und dem benachbarten zweiten Schenkel 114-2 ein umlaufender Spalt 170 verbleibt.
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3 zeigt, wie gesagt, die beiden Trägerplatten 110, 130 mit den in ihre Ausnehmungen eingelegten Halform 120, 140 in einer Gegenüberstellung. In dieser Gegenüberstellung sind die beiden Trägerplatten und die beiden Halbformen fest zueinander positioniert, weil typischerweise eine Mehrzahl der Zentrierstifte 180 in zugeordnete Zentrierbohrungen passgenau eingreifen. In der Gegenüberstellung drückt der umlaufende Rand 134 der zweiten Trägerplatte den umlaufenden Rand 144 der zweiten Halbform 140 auf den ersten Schenkel 124 des umlaufenden Randes der ersten Halbform 120 und diesen wiederum auf den ersten Schenkel 114-1 der ersten Trägerplatte. Auf diese Weise sind die beiden Halbformen 140, 120 an ihren Rändern gegen ein Auslaufen von zuvor eingefüllter flüssiger Schokolade abgedichtet.
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4 zeigt - ähnlich wie 2 - die erste Trägerplatte 110, die erste Halbform 120, die zweite Halbform 140 und die zweite Trägerplatte 130 in einer Explosionsdarstellung.
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Im Unterschied zu 2 zeigt 4 deutlich eine erfindungsgemäße Hinterschneidung 118 an dem zweiten Schenkel 114-2 des umlaufenden Randes der Ausnehmung 113. Konkret ist die Hinterschneidung an der der Ausnehmung 113 zugewandten Flanke des zweiten Schenkels 114-2 angebracht. 1 zeigt diese Hinterschneidung 118 in einer Draufsicht. In der Gegenüberstellung von erster und zweiter Trägerplatte mit eingelegter erster und zweiter Halbform 120, 140 ragt die besagte Hinterschneidung 118 in den Spalt 170 hinein, siehe 5. Die Hinterschneidung 118 dient zum lösbaren Verrasten von zumindest der ersten Halbform 120 mit der ersten Trägerplatte 110. Zu diesem Zweck wäre es ausreichend, wenn der umlaufende Rand der ersten Halbform 120 lediglich den ersten Schenkel 124-1 aufweisen würde, ohne die in 2 ebenfalls gezeigte L-Form. Sofern die zweite Halbform 140 mit der ersten Halbform 120 lösbar verbunden, insbesondere verrastet ist, dient die Hinterschneidung 118 auch dazu, beide Halbformen 140, 120 lösbar an der ersten Trägerplatte 110 zu befestigen bzw. zu halten.
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Vorteilhafterweise ist der umlaufende Rand 124 der ersten Halbform 120 komplementär zu dem umlaufenden Rand 114 der ersten Trägerplatte ausgebildet. D. h. der umlaufende Rand 124 der ersten Halbform 120 ist ebenfalls L-förmig ausgebildet und weist - in Umfangsrichtung gesehen - an denselben Stellen wie der umlaufende Rand 114 der ersten Trägerplatte Hinterschneidungen 128 auf, welche konform zu den Hinterschneidungen 118 der ersten Trägerplatte ausgebildet sind. Diese Ausbildung des umlaufenden Randes der ersten Halbform bietet nicht nur den Vorteil, dass die erste Halbform mit der ersten Trägerplatte verrastet werden kann, sondern gleichzeitig bietet die Hinterschneidung 128 ihrerseits wiederum die Möglichkeit, die zweite Halbform 140 mit der ersten Halbform lösbar zu verrasten. Dies kann, wie in 5 gezeigt, dadurch erfolgen, dass der umlaufende Rand 144 der zweiten Halbform 140 mit der Hinterschneidung 128 der ersten Halbform in Eingriff gebracht wird, wie dies in 5 gezeigt ist. Auch die Hinterschneidung 128 ragt dann in den umlaufenden Spalt 170 hinein.
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Das Verfahren zum Herstellen von Schokolade-Hohlfiguren mit dem erfindungsgemäßen System umfasst folgende Schritte:
- - Einlegen einer ersten Halbform 120 von der Innenseite 111 her in die Ausnehmung 113 der ersten Trägerplatte 110;
- - Einlegen einer zweiten Halbform 140 von der Innenseite 131 her in die Ausnehmung 133 der zweiten Trägerplatte 130;
- - Einfüllen von noch flüssiger Schokolade in die erste und / oder die zweite Halbform 120, 140;
- - lösbares Verbinden, insbesondere Zusammenklappen der ersten und zweiten Trägerplatte 110, 130 in einer Gegenüberstellung derart miteinander, dass ihre jeweiligen Innenseiten einander gegenüberstehen und ihre Ausnehmungen mit der ersten und zweiten Halbform 120, 140 positionsgenau einander zugewandt sind. Dabei sind die beiden Halbformen 120, 140 an ihren Rändern gegeneinander gedrückt und auf diese Weise gegeneinander abgedichtet, so dass ein Auslaufen der noch flüssigen Schokolade verhindert wird. In dieser Gegenüberstellung werden die erste und zweite Trägerplatte mit den darin eingespannten ersten und zweiten Halbformen mittels einer Schleudereinrichtung geschleudert, so dass sich die Schokolade in den beiden Halbformen möglichst gleichmäßig verteilt und dort aushärtet; siehe 8 und 9.
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Zum Verbinden der beiden Trägerplatten 110, 130 in der Gegenüberstellung, wie in 5 gezeigt, laufen folgende Teilschritte ab; siehe 4 und 5:
- - der umlaufende Rand 144 der zweiten Halbform 14 wird mit Hilfe des umlaufenden Randes 134 der Ausnehmung 133 der zweiten Trägerplatte 130 auf den ersten Schenkel 124-1 des L-förmigen umlaufenden Randes 124 der ersten Halbform 120 gedrückt, so dass der umlaufende Rand 144 der zweiten Halbform mit dem umlaufenden Rand 124 der ersten Halbform in Eingriff steht und die beiden Halbformen in der Gegenüberstellung gegeneinander abgedichtet sind, wie dies in 5 dargestellt ist. Sofern in dem umlaufenden Rand 124 der ersten Halbform eine Hinterschneidung 128 vorgesehen ist, wird der umlaufende Rand 144 der zweiten Halbform 140 gegen den Widerstand der Hinterschneidung 128 mit dem umlaufenden Rand 124 der ersten Halbform in Eingriff gebracht; auf diese Weise wird die zweite Halbform 140 mit der ersten Halbform 120 lösbar verrastet; siehe 5.
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Gleichzeitig wird der umlaufende Rand 124 der ersten Halbform 120 - mit oder ohne verrastete zweite Halbform - mit Hilfe des umlaufenden Randes 134 der Ausnehmung der zweiten Trägerplatte 130 auf den ersten Schenkel 114-1 des L-förmigen umlaufenden Randes 114 der ersten Trägerplatte 110 gedrückt. Dabei wird ein Widerstand der Hinterschneidung 118 überwunden, wodurch die erste Halbform 120 - und optional auch die damit verrastete zweite Halbform 140 - und die erste Trägerplatte 110 in der Gegenüberstellung der beiden Trägerplatten miteinander verrasten, wie in 5 dargestellt.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- System
- 110
- erste Trägerplatte
- 110'
- erste Trägerplatte (Stand der Technik)
- 111
- Innenseite
- 112
- Außenseite
- 113
- Ausnehmung
- 114
- umlaufender Rand
- 114'
- umlaufender Rand (Stand der Technik)
- 114-1
- erster Schenkel
- 114-2
- zweiter Schenkel
- 115
- Stirnseite
- 118
- Hinterschneidung
- 120
- erste Halbform
- 124-1
- erster Schenkel des umlaufenden Randes
- 124
- umlaufender Rand
- 128
- Hinterschneidung
- 130
- zweite Trägerplatte
- 130'
- zweite Trägerplatte (Stand der Technik)
- 131
- Innenseite
- 132
- Außenseite
- 133
- Ausnehmung
- 134
- umlaufender Rand
- 134'
- umlaufender Rand (Stand der Technik)
- 140
- zweite Halbform
- 144
- umlaufender Rand
- 150
- Verbindungsmittel
- 160'
- Magnete
- 170
- umlaufender Spalt
- 180
- Zentrierstifte
- 185
- Zentrierbohrungen
- 190
- Schleudereinrichtung
- B
- Breite
- W
- lichte Breite