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Die Erfindung betrifft einen Lagerkäfig eines Rollenwälzlagers, mit zwei Seitenringen und mehreren, umfangsseitig gleichverteilt angeordneten sowie einstückig mit den beiden Seitenringen verbundenen ersten Axialstegen, wobei durch die Seitenringe und die ersten Axialstege mehrere Käfigfenster umgrenzt sind, und bei dem die Käfigfenster zur Aufnahme und Führung von Wälzkörpern des Rollenwälzlagers ausgebildet sind.
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Rollenwälzlager bestehen üblicherweise aus einem Innenlaufring, einem Außenlaufring und mehreren zwischen den beiden Laufringen angeordneten Wälzkörpern. Bei den Wälzkörpern kann es sich abhängig von der Funktion des Rollenwälzlagers um Zylinderrollen, Tonnenrollen oder Kegelrollen handeln. Um eine zur gleichmäßigen Lastverteilung erforderliche umfangsseitig gleichverteilte Anordnung der Wälzkörper zu erreichen und um einen reibenden Kontakt der Wälzkörper untereinander zu verhindern, sind die Wälzkörper meistens in einem Lagerkäfig geführt. Bei Großwälzlagern, die zum Beispiel bei Windkraftanlagen zur Anwendung kommen, sind die Lagerkäfige entweder als Bolzenkäfige oder als Fensterkäfige ausgebildet.
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Ein Bolzenkäfig weist bekanntermaßen mehrere umfangsseitig gleichverteilt angeordnete Käfigbolzen auf, auf denen jeweils ein mit einer zentralen Lagerbohrung versehener Wälzkörper drehbar gelagert ist, und die zur axialen Führung der Wälzkörper an ihren beiden Enden jeweils formschlüssig, kraftschlüssig oder stoffschlüssig mit einer von zwei Seitenscheiben verbunden sind. Die beiden Seitenscheiben sind üblicherweise als geschlossene Ringscheiben ausgebildet, so dass der Bolzenkäfig im montierten Zustand eine starre zylindrische Einheit bildet. Aufgrund der Verwendung durchbohrter Wälzkörper und der Montage des Lagerkäfigs mit auf die Käfigbolzen aufgeschobenen Wälzkörpern innerhalb des Rollenwälzlagers ist die Verwendung eines Bolzenkäfigs relativ aufwendig und kostenintensiv. Wenn die Käfigbolzen, wie bei Großwälzlagern üblich, mit den Seitenscheiben verschweißt werden, können die Laufflächen der Laufringe zudem durch Schweißperlen und Schweißschlacke verunreinigt werden und müssen dann kontrolliert und gereinigt werden. Ebenso kann die Oberflächenhärte der Käfigbolzen in deren axialen Randbereichen durch den mit dem Verschweißen verbundenen Wärmeeintrag reduziert sowie der Verschleiß der Käfigbolzen an diesen Abschnitten erhöht werden.
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Ein Fensterkäfig, der häufig auch als Taschenkäfig bezeichnet wird, weist dagegen zwei Seitenringe und mehrere über den Umfang gleichverteilt angeordnete Axialstege auf, die starr miteinander verbunden sind. Die Seitenringe und die Axialstege begrenzen mehrere Käfigfenster oder Käfigtaschen, in denen jeweils ein Wälzkörper geführt ist. Bei Großwälzlagern sind die Lagerkäfige meistens einstückig ausgebildet und entweder als Massivkäfige aus Stahl oder als Stahlblechkäfige ausgeführt. Während ein Massivkäfig aus Stahl durch Drehen und Fräsen aus einem Stahlrohrabschnitt hergestellt wird, entsteht ein Stahlblechkäfig durch Umformen und Ausstanzen, gegebenenfalls auch durch Laserschneiden aus einem Stahlblech. Um die Wälzkörper nach dem Einsetzen in die Käfigfenster zumindest während der Montage dort zu halten, sind die Axialstege häufig mit Haltevorsprüngen versehen, durch welche die Wälzkörper nach dem Einsetzen in die Käfigfenster formschlüssig an einem Herausfallen gehindert werden. Zum Einsetzen der Wälzkörper in die Käfigfenster müssen dann entweder die Axialstege vor dem Einsetzen der Wälzkörper jeweils elastisch aufgeweitet oder die Haltevorsprünge nach dem Einsetzten der Wälzkörper jeweils in die Haltestellung gebogen werden. Diese Montagevorgänge erfordern spezielle Werkzeuge und weisen Prozessrisiken auf, so dass die Montage der betreffenden Rollenwälzlager relativ kompliziert sowie aufwendig ist, und das sichere Halten der Wälzkörper in den Käfigfenstern nicht immer gewährleistet ist.
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In der
DE 82 31 303 U1 ist ein Zylinderrollenlager mit einem als Massivkäfig aus Stahl ausgeführten Fensterkäfig beschrieben, bei dem die Axialstege radial beidseitig mit Haltevorsprüngen versehen sind. Die Haltevorsprünge werden nach dem Einsetzen der Wälzkörper in die Käfigfenster mittels eines speziellen Presswerkzeugs in die Axialstege eingearbeitet.
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Aus der
DE 10 2004 028 376 A1 ist dagegen ein als Massivkäfig aus Stahl ausgeführter Fensterkäfig eines Rollenwälzlagers bekannt, der mit keinen speziellen Formteilen für ein verliersicheres Halten der Wälzkörper in den Käfigfenstern versehen ist. Der Fensterkäfig weist einen Durchmesser auf, durch den die Axialstege entweder innerhalb oder außerhalb des Wälzkörper-Teilkreises liegen. Eine radial einseitige Fixierung der Wälzkörper in den Käfigfenstern wird lediglich durch einen trapezförmigen Querschnitt der Axialstege des Lagerkäfigs erreicht.
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Im Unterschied dazu ist aus der
DE 10 2008 063 777 A1 ein als Massivkäfig aus Stahl ausgeführter Fensterkäfig eines Rollenwälzlagers bekannt, bei dem zum verliersicheren Halten der Wälzkörper in den Käfigfenstern separate Rückhaltemittel vorgesehen sind, die bevorzugt als Bolzenklammern ausgeführt sind und in entsprechende Axialbohrungen in den Seitenringen des Fensterkäfigs eingesetzt werden.
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In der
DE 10 2007 002 357 A1 ist ein als Stahlblechkäfig ausgeführter Fensterkäfig eines Rollenwälzlagers beschrieben, bei dem ein die Käfigfenster aufweisender Blechkäfigring zu dessen Versteifung axial beidseitig jeweils mit einem scheibenförmigen Stützring versehen ist. Der Blechkäfigring und die Stützringe sind bevorzugt durch Laserschweißen miteinander verbunden, können jedoch auch miteinander verpresst oder verrastet sein. Zum Halten der Wälzkörper in den Käfigfenstern sind der Blechkäfigring und/oder die Stützringe mit axial in die Käfigfenster hineinragenden Rastnasen versehen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen als Fensterkäfig ausgebildeten sowie vorzugsweise aus Stahl bestehenden Lagerkäfig eines Rollenwälzlagers der eingangs genannten Bauart vorzuschlagen, der in Verbindung mit einem einfachen Aufbau und einer kostengünstigen Herstellung gegenüber vergleichbaren bekannten Lagerkäfigen ein sicheres Halten der Wälzkörper sowie eine einfachere Montage des Lagers ermöglicht.
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Diese Aufgabe ist durch einen Lagerkäfig mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
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Demnach geht die Erfindung aus von einem Lagerkäfig eines Rollenwälzlagers, welcher zwei Seitenringe und mehrere, umfangsseitig gleichverteilt angeordnete sowie einstückig mit den beiden Seitenringen verbundene Axialstege einer ersten Axialsteggruppe aufweist, wobei durch die beiden Seitenringe und die ersten Axialstege mehrere Käfigfenster umgrenzt sind, und bei dem die Käfigfenster zur Aufnahme sowie zur Führung von Wälzkörpern des Rollenwälzlagers ausgebildet sind. Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist vorgesehen, dass die einstückig mit den Seitenringen verbundenen ersten Axialstege derart weit voneinander beabstandet angeordnet sind, dass innerhalb der Käfigfenster auf den Umfang des Lagerkäfigs bezogen jeweils mindestens zwei Wälzkörper nebeneinander angeordnet werden können, und dass zum Führen sowie Halten der Wälzkörper innerhalb der Käfigfenster jeweils mindestens ein separater Axialsteg einer zweiten Axialsteggruppe vorgesehen ist, welcher in den jeweiligen Zwischenraum zwischen zwei unmittelbar benachbarten Wälzkörpern einsetzbar sowie beidseitig an den Seitenringen befestigbar ist.
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Bei der Montage des Rollenwälzlagers wird zunächst der Lagerkäfig auf den Führungslaufring, also auf den Wälzkörperlaufbahnen aufweisenden Innenlaufring oder Außenlaufring aufgeschoben. Dann werden nacheinander die Wälzkörper in die Käfigfenster eingesetzt und durch das Einsetzten sowie Befestigen der separaten Axialstege der zweiten Axialsteggruppe formschlüssig in diesen gehalten. Die Montage eines Rollenwälzlagers mit einem erfindungsgemäßen Lagerkäfig ist somit wesentlich vereinfacht und aufgrund des Wegfalls teurer Spezialwerkzeuge auch deutlich kostengünstiger als bisher. Zudem werden Probleme, die beim Aufweiten von Axialstegen sowie beim Umbiegen von Haltevorsprüngen auftreten können, mit dem erfindungsgemäßen Lagerkäfig vermieden.
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Zur Vereinfachung der umfangsseitigen Positionierung der separaten Axialstege der zweiten Axialsteggruppe weisen die Seitenringe des Lagerkäfigs an ihrem radialen Innenrand oder Außenrand jeweils Ausnehmungen mit seitlichen Anlageflächen zur umfangsseitigen Positionierung der separaten Axialstege auf, an denen nach der Montage die Seitenränder der separaten Axialstege anliegen.
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Außerdem weisen die separaten Axialstege in einer vorteilhaften Ausführungsform jeweils mindestens eine weitgehend axial äußere Anschlagfläche zu ihrer axialen Positionierung auf, welche nach der Montage der separaten Axialstege an einer an der Innenwand des betreffenden Seitenrings angeordneten Anlagefläche anliegt. Hierdurch wird eine aufwendige axiale Justierung der separaten Axialstege vor deren Befestigung an den beiden Seitenringen des Lagerkäfigs vermieden.
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Die beiden Seitenringe und deren erste Axialstege sowie die separaten Axialstege der zweiten Axialsteggruppe sind bevorzugt als massive Stahlbauteile ausgeführt sowie durch Fräsen hergestellt oder als Stahlblechbauteile ausgeführt und durch Stanzen sowie durch Umformen hergestellt. Dabei können als Massivkäfige aus Stahl und als Stahlblechkäfige ausgeführte Lagerkäfige wahlweise mit als massive Stahlbauteile oder als Stahlblechbauteile ausgeführte separate Axialstege der zweiten Axialsteggruppe kombiniert werden.
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Zur kontaktarmen Führung der Wälzkörper weisen die separaten Axialstege der zweiten Axialsteggruppe im Bereich der Käfigfenster jeweils einen trapezförmigen Querschnitt mit umfangsseitig nach radial außen oder innen konvergent ausgerichteten, konkav eben oder gewölbt ausgeführten Seitenwänden auf.
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Die separaten Axialstege der zweiten Axialsteggruppe können bei der Montage des Lagerkäfigs auf beliebige Weise und in beliebiger Kombination stoffschlüssig und/oder formschlüssig und/oder kraftschlüssig mit den Seitenringen verbunden werden.
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Bei einer Ausführung des Lagerkäfigs als Massivkäfig aus Stahl werden die separaten Axialstege der zweiten Axialsteggruppe jedoch bevorzugt mit den Seitenringen verschraubt oder vernietet. Bei einer Ausführung des Lagerkäfigs als Stahlblechkäfig werden die separaten Axialstege der zweiten Axialsteggruppe dagegen bevorzugt mit den Seitenringen punktverschweißt. Hierbei wird ein Verzug des Lagerkäfigs und der separaten Axialstege durch den relativ niedrigen Wärmeeintrag des Punktschweißens vermieden. Der Lagerkäfig mit den Merkmalen der Erfindung kann zur Aufnahme von kegelförmigen, zylindrischen oder tonnenförmigen Wälzkörpern ausgebildet sein.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand von zwei in der beigefügten Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen weiter erläutert. In der Zeichnung zeigt
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1 eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fensterkäfigs in einer perspektivischen Teilansicht,
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2 einen separaten Axialsteg zur Montage in den Fensterkäfig gemäß 1 in einer perspektivischen Ansicht,
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3 ein montiertes Rollenwälzlager mit dem Fensterkäfig gemäß 1 und mehreren separaten Axialstegen gemäß 2 in einer perspektivischen Teilansicht,
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4 eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fensterkäfigs in einer perspektivischen Teilansicht,
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5 einen separaten Axialsteg zur Montage in den Fensterkäfig gemäß 4 in einer perspektivischen Ansicht, und
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6 ein montiertes Rollenwälzlager mit dem Fensterkäfig gemäß 4 und mehreren separaten Axialstegen gemäß 5 in einer perspektivischen Teilansicht.
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In 1 ist demnach eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fensterkäfigs 3 in einer perspektivischen Teilansicht abgebildet. Der Fensterkäfig 3 ist Bestandteil eines beispielhaft als Kegelrollenlager ausgebildeten Rollenwälzlagers 1, welches in 3 im montierten Zustand ohne Außenlaufring abgebildet ist. Der Fensterkäfig 3 ist vorliegend als ein Massivkäfig aus Stahl ausgeführt und am Innenlaufring 2 des Kegelrollenlagers 1 radial geführt.
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Der Fensterkäfig 3 weist zwei Seitenringe 5, 6 und mehreren umfangsseitig gleichverteilt angeordnete sowie einstückig mit den beiden Seitenringen 5, 6 verbundene Axialstege 7. Diese Axialstege 7 werden als Axialstege einer ersten Axialsteggruppe definiert. Die beiden Seitenringe 5, 6 und die daran ausgebildeten Axialstege 7 umgrenzen mehrere Käfigfenster 8, in denen vorliegend als Kegelrollen ausgebildete Wälzkörper 4 angeordnet werden. Die einstückig mit den beiden Seitenringen 5, 6 verbundenen Axialstege 7 der ersten Axialsteggruppe sind auf den Umfang des Fensterkäfigs 3 bezogen bei diesem Ausführungsbeispiel derart weit voneinander beabstandet angeordnet, dass in den Käfigfenstern 8 jeweils zwei Wälzkörper 4 unmittelbar nebeneinander angeordnet werden können.
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Zum Führen und Halten der Wälzkörper 4 innerhalb der Käfigfenster 8 ist jeweils ein separater Axialsteg 9 einer zweiten Axialsteggruppe vorgesehen, der in den jeweiligen Zwischenraum zwischen zwei unmittelbar benachbarten Wälzkörpern 4 eingesetzt und beidseitig an den Seitenringen 5, 6 befestigt wird. Ein derartiger separater Axialsteg 9 ist in 2 in einer perspektivischen Ansicht abgebildet. Dieser separate Axialsteg 9 kann entweder als massives Stahlbauteil ausgeführt und durch Fräsen hergestellt sein, oder er kann als Stahlblechbauteil ausgeführt sowie durch Stanzen und Umformen hergestellt sein. Zur kontaktarmen Führung der Wälzkörper 4 weisen die separaten Axialstege 9 der zweiten Axialsteggruppe im Bereich der der Käfigfenster 8 jeweils einen trapezförmigen Querschnitt mit umfangsseitig nach radial innen konvergent ausgerichteten und vorliegend beispielhaft eben ausgeführten Seitenwänden 28 auf.
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Gemäß einer nicht dargestellten Variante kann vorgesehen sein, dass die Axialstege 7 der ersten Axialsteggruppe soweit voneinander entfernt angeordnet sind, dass in dem zwischen diesen ausgebildeten Käfigfenster 8 mehr als zwei Wälzkörper 4 nebeneinander angeordnet sein können. Diese beispielsweise drei Wälzkörper 4 wären dann durch zwei Axialstege 9 der zweiten Axialsteggruppe jeweils voneinander beanstandet.
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Zur Vereinfachung der umfangsseitigen Positionierung der separaten Axialstege 9 der zweiten Axialsteggruppe weisen die Seitenringe 5, 6 des Lagerkäfigs 3 am radialen Außenrand 10, 14 jeweils sich radial nach innen erstreckende Ausnehmungen 11, 15 mit seitlichen Anlageflächen 12, 16 auf, an denen nach der Montage die in Umfangsrichtung des Fensterkäfigs 3 weisenden Seitenränder 13, 17 der separaten Axialstege 9 anliegen. Zu ihrer axialen Positionierung weisen die separaten Axialstege 9 jeweils axial beidseitig einen Radialsteg 21, 26 mit einer weitgehend axial äußeren Anschlagfläche 22, 27 auf. Im montierten Zustand liegen die beiden Anschlagflächen 22, 27 der separaten Axialstege 9 jeweils an einer zugeordneten Anlagefläche 20, 25 einer in der Innenwand 18, 23 des betreffenden Seitenrings 5, 6 ausgebildeten axialen Ausnehmung 19, 24 an. Im dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß den 1 bis 3 ist eine Befestigung der separaten Axialstege 9 der zweiten Axialsteggruppe an den beiden Seitenringen 5, 6 des Lagerkäfigs 3 mittels Schrauben 31, 34 vorgesehen. Hierzu sind die separaten Axialstege 9 axial beidseitig mit jeweils einer Durchgangsbohrung 30, 33 versehen, und die Seitenringe 5, 6 des Lagerkäfigs 3 weisen hierzu jeweils radiale Gewindebohrungen 29, 32 auf, die in den sich radial nach innen erstreckenden Ausnehmungen 11, 15 ausgebildet sind.
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Bei der Montage des in 3 gezeigten Rollenwälzlagers 1 wird zunächst der Fensterkäfig 3 auf den den Fensterkäfig 3 führenden Innenlaufring 2 aufgeschoben. Dann werden nacheinander die Wälzkörper 4 in die Käfigfenster 8 eingesetzt und dort durch das Einsetzten sowie Verschrauben der separaten Axialstege 9 formschlüssig gehalten. Die Montage des Rollenwälzlagers 1 ist somit wesentlich vereinfacht und aufgrund des Wegfalls teurer Spezialwerkzeuge auch deutlich kostengünstiger als bisher. Zudem werden Probleme, die beim Aufweiten von Axialstegen und beim Umbiegen von Haltevorsprüngen auftreten können, mit dem erfindungsgemäßen Fensterkäfig 3 vermieden.
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In 4 ist eine zweite Ausführungsform eines die Merkmale der Erfindung aufweisenden Fensterkäfigs 43 in einer perspektivischen Teilansicht abgebildet. Der Fensterkäfig 43 ist Bestandteil eines beispielhaft ebenfalls als Kegelrollenlager ausgebildeten Rollenwälzlagers 41, das in 6 im montierten Zustand ohne Außenlaufring abgebildet ist. Der Fensterkäfig 43 ist vorliegend als ein Stahlblechkäfig ausgeführt und am Innenlaufring 42 des Kegelrollenlagers 41 radial geführt.
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Der Fensterkäfig 43 weist zwei Seitenringe 45, 46 und mehreren umfangsseitig gleichverteilt angeordnete sowie einstückig mit den beiden Seitenringen 45, 46 verbundene Axialstege 47 einer ersten Axialsteggruppe auf. Die Seitenringe 45, 46 und die Axialstege 47 der ersten Axialsteggruppe begrenzen mehrere Käfigfenster 48, in denen vorliegend als Kegelrollen ausgebildete Wälzkörper 44 angeordnet werden. Erfindungsgemäß sind die einstückig mit den Seitenringen 45, 46 verbundenen Axialstege 47 der ersten Axialsteggruppe umfangsseitig derart weit voneinander beabstandet, dass in den Käfigfenstern 48 jeweils zwei Wälzkörper 44 umfangsseitig unmittelbar benachbart angeordnet werden können. Zum Führen und Halten der Wälzkörper 44 in den Käfigfenstern 48 ist jeweils ein separater Axialsteg 49 einer zweiten Axialsteggruppe vorgesehen, der in den jeweiligen Zwischenraum zwischen zwei unmittelbar benachbarten Wälzkörpern 44 eingesetzt sowie beidseitig an den Seitenringen 45, 46 befestigt wird.
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Ein derartiger separater Axialsteg 49 der zweiten Axialsteggruppe ist in 5 in einer perspektivischen Ansicht abgebildet. Dieser separate Axialsteg 49 kann entweder als massives Stahlbauteil ausgeführt und durch Fräsen hergestellt sein, oder er kann als Stahlblechbauteil ausgeführt sowie durch Stanzen und Umformen hergestellt sein. Zur kontaktarmen Führung der Wälzkörper 44 weisen die separaten Axialstege 49 der zweiten Axialsteggruppe im Bereich der Käfigfenster 48 jeweils einen trapezförmigen Querschnitt mit umfangsseitig nach radial innen konvergent ausgerichteten sowie vorliegend beispielhaft konkav gewölbt ausgeführten Seitenwänden 63 auf.
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Zur Vereinfachung der umfangsseitigen Positionierung der separaten Axialstege 49 der zweiten Axialsteggruppe weisen die Seitenringe 45, 46 des Lagerkäfigs 43 am radialen Außenrand 50, 54 jeweils sich nach radial innen erstreckende Ausnehmungen 51, 55 mit seitlichen, in Umfangsrichtung des Fensterkäfigs 43 weisenden Anlageflächen 52, 56 auf, an denen nach der Montage die an den axialen Enden der separaten Axialstege 49 ausgebildeten Seitenränder 53, 57 anliegen. Zu ihrer axialen Positionierung weisen die separaten Axialstege 49 jeweils axial einseitig einen Radialsteg 61 mit einer weitgehend axial äußeren Anschlagfläche 62 auf. Im montierten Zustand liegen die Anschlagflächen 62 der separaten Axialstege 49 jeweils an einer Anlagefläche 60 einer in der axialen Innenwand 58 des zweiten Seitenrings 46 ausgebildeten Ausnehmung 59 an. Vorliegend ist eine nicht näher dargestellte Befestigung der separaten Axialstege 49 an den Seitenringen 45, 46 des Lagerkäfigs 43 mittels Punktverschweißung vorgesehen.
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Die Montage des in 6 dargestellten Rollenwälzlagers 41 erfolgt analog zu der zuvor beschriebenen Vorgehensweise bei der Montage des Rollenwälzlagers 1 gemäß der 1.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rollenwälzlager, Kegelrollenlager
- 2
- Innenlaufring des Rollenwälzlager 1
- 3
- Fensterkäfig, Lagerkäfig
- 4
- Wälzkörper, Kegelrolle
- 5
- Erster Seitenring des Fensterkäfigs 3
- 6
- Zweiter Seitenring des Fensterkäfigs 3
- 7
- Axialstege einer ersten Axialsteggruppe
- 8
- Käfigfenster
- 9
- Separate Axialstege einer zweiten Axialsteggruppe
- 10
- Außenrand des ersten Seitenrings 5
- 11
- Radiale Ausnehmung im ersten Seitenring 5
- 12
- Anlagefläche am ersten Seitenring 5
- 13
- Erster Seitenrand des Axialstegs 9
- 14
- Außenrand des zweiten Seitenrings 6
- 15
- Radiale Ausnehmung im zweiten Seitenring 6
- 16
- Anlagefläche am zweiten Seitenring 6
- 17
- Zweiter Seitenrand des Axialstegs 9
- 18
- Innenwand des ersten Seitenrings 5
- 19
- Axiale Ausnehmung im ersten Seitenring 5
- 20
- Axiale Anlagefläche am ersten Seitenring 5
- 21
- Radialsteg am separaten Axialsteg 9
- 22
- Axiale Anschlagfläche am separaten Axialsteg 9
- 23
- Innenwand des zweiten Seitenrings 6
- 24
- Axiale Ausnehmung im zweiten Seitenring 6
- 25
- Axiale Anlagefläche am zweiten Seitenring 6
- 26
- Radialsteg am separaten Axialsteg 9
- 27
- Axiale Anschlagfläche am separaten Axialsteg 9
- 28
- Seitenwand des separaten Axialstegs 9
- 29
- Gewindebohrung im ersten Seitenring 5
- 30
- Erste Durchgangsbohrung im separaten Axialsteg 9
- 31
- Schraube im ersten Seitenring 5
- 32
- Gewindebohrung im zweiten Seitenring 6
- 33
- Zweite Durchgangsbohrung im separaten Axialsteg 9
- 34
- Schraube im zweiten Seitenring 6
- 41
- Rollenwälzlager, Kegelrollenlager
- 42
- Innenlaufring des Rollenwälzlagers 41
- 43
- Lagerkäfig, Fensterkäfig
- 44
- Wälzkörper, Kegelrolle
- 45
- Erster Seitenring des Fensterkäfigs 43
- 46
- Zweiter Seitenring des Fensterkäfigs 43
- 47
- Axialstege einer ersten Axialsteggruppe
- 48
- Käfigfenster
- 49
- Separate Axialstege einer zweiten Axialsteggruppe
- 50
- Radialer Außenrand des ersten Seitenrings 45
- 51
- Radiale Ausnehmung am ersten Seitenring 45
- 52
- Anlagefläche am ersten Seitenring 45
- 53
- Erster Seitenrand am separaten Axialsteg 49
- 54
- Außenrand des zweiten Seitenrings 46
- 55
- Radiale Ausnehmung am zweiten Seitenring 46
- 56
- Anlagefläche am zweiten Seitenring 46
- 57
- Zweiter Seitenrand am separaten Axialsteg 49
- 58
- Axiale Innenwand am zweiten Seitenring 46
- 59
- Axiale Ausnehmung am zweiten Seitenring 46
- 60
- Axiale Anlagefläche am zweiten Seitenring 46
- 61
- Radialsteg am separaten Axialsteg 49
- 62
- Axiale Anschlagfläche am separaten Axialsteg 49
- 63
- Seitenwand am separaten Axialsteg 49
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 8231303 U1 [0005]
- DE 102004028376 A1 [0006]
- DE 102008063777 A1 [0007]
- DE 102007002357 A1 [0008]