-
Die vorliegende Erfindung betrifft Rückflussverhinderer für einen Unterflurhydranten, einen Unterflurhydranten selbst sowie ein Standrohr für einen Unterflurhydranten, das an einem solchen Unterflurhydranten angeschlossen werden kann. Der Rückflussverhinderer, der Unterflurhydrant und das Standrohr sind insbesondere zum Anschluss von Feuerlöscheinrichtungen, beispielsweise zumindest zum mittelbaren Anschluss von Feuerlöschschläuchen, vorgesehen.
-
Es ist vorgeschrieben, dass beim Anschluss beispielsweise von Feuerlöscheinrichtungen an die öffentliche Trinkwasserinstallation, was in vielen Fällen über einen Unterflurhydranten erfolgt, das Einströmen von Löschwasser, das heißt bereits aus dem Unterflurhydranten beziehungsweise die Trinkwasserinstallation ausgeströmtem Trinkwasser zurück in die Trinkwasserinstallation vermieden werden muss. Eine solche Rückströmung kann dadurch bedingt werden, dass die angeschlossene Feuerlöscheinrichtung, insbesondere Feuerlöschpumpe, einen Unterdruck in ihrer Zuleitung erzeugt, der sich bis in die Trinkwasserinstallation fortsetzt, sodass beim anschließenden Ausschalten der Pumpe Löschwasser in die Trinkwasserinstallation zurückgesaugt wird.
-
Es ist bekannt, eine solche unerwünschte Rückströmung durch Rückflussverhinderer zu vermeiden, welche an die Feuerlöschschläuche saugseitig der Feuerlöschpumpe angeschlossen werden. Solche Rückflussverhinderer weisen dementsprechend Feuerlöschkupplungen, zum Beispiel mit dem System Storz, auf, die genormt sind. Beispielsweise wird auf die
DE 20 2011 003 267 U1 verwiesen, welche einen Rückflussverhinderer mit nachgeschaltetem Rohrbelüfter in Durchgangsform in einer kompakten Armatur vorschlägt, die an ihren beiden Enden mit einer entsprechenden Feuerlöschkupplung versehen ist.
-
DE 201 13 917 U1 schlägt ein Schlauchanschlussventil mit einem entsprechenden Belüftungsventil vor, das einem Rückschlagventil in der Strömungsrichtung des Wassers nachgeordnet ist. Ein solches Schlauchanschlussventil wird für Feuerlöschzwecke bleibend an das Trinkwassernetz ausgangsseitig eines Absperrventils angeschlossen.
-
Unterflurhydranten weisen einen Wasseraustritt auf, dessen Anschluss genormt ist und eine Bajonettanschlusshälfte ausbildet, sodass ein Standrohr mit einer gegengleichen Bajonettanschlusshälfte an seinem Wassereintritt an dem Austritt des Unterflurhydranten angeschlossen werden kann. Aufgrund dessen, dass bisher Rückflussverhinderer für Feuerlöschzwecke jenseits eines Absperrventils beispielsweise des Standrohrs im Bereich der Feuerlöschkupplungen vorgesehen sind, sind die bekannten Unterflurhydranten selbst nicht zur Vermeidung des genannten Rückflusses ausgelegt.
-
Allerdings schlägt
DE 199 33 453 A1 vor, einen Rückflussverhinderer für einen Unterflurhydranten vorzusehen, um eine Sabotage des Trinkwassersystems durch unbefugtes Einleiten einer Flüssigkeit in den Unterflurhydranten zu verhindern. Hierfür ist im Bereich des Wasserauslasses des Unterflurhydranten ein Rückschlagventil vorgesehen, welches schließt, wenn kein Trinkwasser aus dem Unterflurhydranten entnommen wird. Da Unterflurhydranten in der Regel im Bereich ihres Wassereinlasses über eine Entwässerungsleitung verfügen, die verhindert, dass Trinkwasser abströmseitig des Absperrventils im Unterflurhydranten verbleit und dadurch möglicherweise verkeimt, wird gemäß
DE 199 33 453 A1 vorgeschlagen, eingangsseitig des Rückschlagventils eine Belüftung vorzusehen, sodass das Wasser aus dem Raum zwischen dem Rückschlagventil und dem Absperrventil des Unterflurhydranten über die Entwässerung ablaufen kann.
-
DE 10 2006 006 339 B3 schlägt ebenfalls ein Rückschlagventil mit Entlüftung für einen Unterflurhydranten vor, welche die Sabotage des Trinkwassernetzes verhindern soll. Gemäß dieser Ausführungsform ist die Entlüftung in dem Ventilkörper des Rückschlagventils vorgesehen, sodass der Raum zwischen dem Absperrventil und dem Rückschlagventil über den Ventilkörper entlüftet wird und dadurch das im Raum zwischen dem Absperrventil und dem Rückschlagventil befindliche Wasser über die Entwässerung abströmen kann.
-
Falls die bekannten Rückflussverhinderer im Bereich des Anschlusses der Feuerwehrschläuche vergessen werden oder versehentlich, beispielsweise beim parallelen Anschluss verschiedener Schläuche, überbrückt werden, besteht immer noch die Gefahr, dass Löschwasser ins Trinkwasser über den Unterflurhydranten in die Trinkwasserversorgung gelangt.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Rückflussverhinderer für einen Unterflurhydranten, wobei der Rückflussverhinderer unmittelbar am Unterflurhydranten angeschraubt werden kann, einen Unterflurhydranten selbst und ein Standrohr, das unmittelbar am Unterflurhydranten angeschraubt werden kann, anzugeben, mit welchen das zuvor genannte Problem vermieden wird.
-
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch einen Rückflussverhinderer mit den Merkmalen von Anspruch 1, einen Unterflurhydranten mit den Merkmalen von Anspruch 6 und ein Standrohr mit den Merkmalen von Anspruch 8 gelöst. In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte und besonders zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
-
Ein erfindungsgemäßer Rückflussverhinderer für einen Unterflurhydranten weist einen Durchgangskörper auf, der einen Strömungskanal für Entnahmewasser (Trinkwasser/Löschwasser) aus dem Unterflurhydranten ausbildet, wobei der Strömungskanal einen Wassereintritt des Rückflussverhinderes mit einem Wasseraustritt des Rückflussverhinderes strömungsleitend verbindet.
-
Erfindungsgemäß ist ein Rückschlagventil in dem Strömungskanal vorgesehen, das eine Öffnungsrichtung für eine Wasserströmung von dem Wassereintritt zu dem Wasseraustritt und eine Schließrichtung für eine Wasserströmung von dem Wasseraustritt zu dem Wassereintritt aufweist. Demnach verhindert das Rückschlagventil, dass Wasser vom Wasseraustritt zurück zum Wassereintritt strömt.
-
Ferner ist eine Belüftung für den Strömungskanal vorgesehen, die eine luftleitende Verbindung zwischen dem Strömungskanal und einer Umgebung des Rückflussverhinderes herstellt und mit einer Rückschlageinrichtung versehen ist, die in Richtung von der Umgebung zum Strömungskanal öffnet und in Richtung vom Strömungskanal zu der Umgebung schließt. Eine solche Belüftung kann demnach verhindern, dass sich ein Unterdruck im Strömungskanal aufbaut, wenn eine entsprechende Saugeinrichtung zumindest mittelbar am Wasseraustritt angeschlossen ist, beispielsweise eine Feuerwehrpumpe, und wenn sich ein solcher Unterdruck erst gar nicht aufbauen kann, kann dieser sich auch nicht in den Unterflurhydranten fortsetzen. Gleichzeitig ist es durch den direkten Anschluss des Rückflussverhinderers am Unterflurhydranten unmöglich, die Wirkung des Rückflussverhinderers versehentlich zu beeinträchtigen.
-
Erfindungsgemäß weist der Rückflussverhinderer sowohl am Wassereintritt als auch am Wasseraustritt einen Schraubverschluss in Form einer Bajonettverschlusshälfte für einen Unterflurhydrantenanschluss auf, das heißt, eine Bajonettverschlusshälfte, wie sie entweder an einem Unterflurhydranten vorgesehen ist oder die an einer solchen angeschlossen werden kann. Die Bajonettverschlusshälfte am Wasseraustritt weist wenigstens einen senkrecht auf einer Verschraubungsrichtung stehenden Längsschlitz auf. An dessen inneren Ende schließt sich im Wesentlichen senkrecht hierzu ein in der Verschraubungsrichtung erstreckender Querschlitz an, um eine Hinterschneidung nach Art des üblichen Unterflurhydrantenanschlusses auszubilden. Die Bajonettverschlusshälfte am Wassereintritt ist entsprechend gegengleich gestaltet und weist wenigstens einen in Radialrichtung vorstehenden Vorsprung zum Einfügen in einen sich an einen Längsschlitz anschließenden Querschlitz einer kompatiblen Bajonettverschlusshälfte am Wasserausgang eines Unterflurhydranten auf.
-
Somit kann der erfindungsgemäße Rückflussverhinderer einfach mit seinem Wassereintritt auf einen Unterflurhydranten aufgeschraubt werden und stellt an seinem Wasseraustritt dieselbe Schnittstelle zum mechanischen Anschluss eines Standrohres zur Verfügung, wie der Unterflurhydrant.
-
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weisen der Wassereintritt und der Wasseraustritt des Rückflussverhinderer zumindest im Wesentlichen oder genau denselben Strömungsquerschnitt auf. Insbesondere sind auch die Anschlussdurchmesser, das heißt die Nenndurchmesser der Anschlüsse, identisch zueinander. Eine alternative Ausführungsform liegt vor, dass der Rückflussverhinderer als Übergangsstück ausgeführt ist, und somit am Wassereintritt einen anderen Anschlussdurchmesser, insbesondere Nenndurchmesser, als am Wasseraustritt aufweist. Damit können beispielsweise Standrohre mit einer vergleichsweise kleineren Nennweite ihres Anschlussdurchmessers an Unterflurhydranten mit vergleichsweise größerer Nennweite ihres Anschlusses angeschlossen werden.
-
Beispielsweise ist der Strömungskanal und insbesondere auch der Durchgangskörper des Rückflussverhinderers im Wesentlichen zylinderförmig.
-
Günstig ist, wenn sich der Strömungskanal durch den gesamten Rückflussverhinderer vom Wassereintritt bis zum Wasseraustritt linear entlang einer Längsachse erstreckt.
-
Vorteilhaft bilden die beiden Bajonettverschlusshälften am Wassereintritt beziehungsweise am Wasseraustritt zwei sich hinterschneidende Eingriffsbereiche mit ihrer gegengleich gestalteten Bajonettverschlusshälfte des Unterflurhydranten beziehungsweise des Standrohres aus. Demgemäß kann die Bajonettverschlusshälfte am Wasseraustritt zwei senkrecht auf der Verschraubungsrichtung stehende Längsschlitze mit jeweils einem entsprechenden sich jeweils hieran anschließenden Querschlitz aufweisen und die Bajonettverschlusshälfte am Wasseraustritt kann zwei in Radialrichtung vorstehende Vorsprünge, insbesondere auf einander abgewandten Seiten des äußeren Umfangs, beispielsweise fluchtend zueinander, aufweisen.
-
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der Bajonettverschlusshälfte an Wasseraustritt eine Verdrehsicherung zugeordnet, die derart im Bereich des Wasseraustritts angeordnet ist und von außen betätigbar ist, insbesondere manuell betätigbar ist, das bei einem an die Bajonettverschlusshälfte des Wasseraustritts angeschraubten Standrohres ein Losdrehen beziehungsweise Losschrauben des Standrohres blockiert wird. Dies hat folgenden Hintergrund: Da Unterflurhydranten in der Regel unterhalb einer Bodenoberfläche, insbesondere Straßenoberfläche, positioniert sind, beispielsweise innerhalb einer Straßenkappe mit abnehmbarem Deckel, und der den Wasseraustritt des Unterflurhydranten umschließender Raum beengt ist, ist das Aufschrauben des Rückflussverhinderers im separierten Zustand erschwert. Noch schwieriger kann sich das Abschrauben gestalten, wenn hier ein entsprechend großes Losbrechmoment erforderlich ist. Durch die Verdrehsicherung kann nun der Rückflussverhinderer in einem aufgeschraubten Zustand zwischen einem Standrohr und dem Unterflurhydranten durch Drehen des aus der Boden- beziehungsweise Straßenoberfläche herausragenden Standrohres gelöst werden, da die Verdrehsicherung verhindert, dass sich das Standrohr vom Rückflussverhinderer löst. Natürlich ist es auch möglich, vor dem Aufschrauben des Rückflussverhinderers auf den Unterflurhydranten zunächst den Rückflussverhinderer an das Standrohr zu schrauben und die Verdrehsicherung zu aktivieren und anschließend das Standrohr mit dem aufgeschraubten Rückflussverhinderer auf den Unterflurhydranten aufzuschrauben. Hierdurch ist die Verdrehsicherung besonders leicht erreichbar.
-
Die Verdrehsicherung kann beispielsweise einen verdrehbaren Rastriegel umfassen.
-
Zusätzlich oder alternativ ist es auch möglich, das Losschrauben des Rückflussverhinderers vom Unterflurhydranten mittels einer entsprechenden Verdrehsicherung zu blockieren, wenn nämlich der Rückflussverhinderer dauerhaft auf dem Unterflurhydranten montiert verbleiben soll. Vorteilhaft weist daher der Rückflussverhinderer eine maximale axiale Länge (Höhe) von 250 mm oder weniger auf, insbesondere eine Länge von 220 mm oder weniger.
-
Ein erfindungsgemäßer Unterflurhydrant weist einen Strömungskanal für Entnahmewasser auf. Der Strömungskanal weist einen Wassereintritt und einen Wasseraustritt auf, wobei an dem Wasseraustritt eine Bajonettverschlusshälfte, wie dargestellt, ausgebildet ist.
-
Der Unterflurhydrant weist ein Absperrventil zum Verschließen des Strömungskanals auf.
-
Ferner ist ein Rückschlagventil in dem Strömungskanal vorgesehen, das entsprechend dem erfindungsgemäßen Rückflussverhinderer eine Öffnungsrichtung für eine Wasserströmung von dem Wassereintritt zu dem Wasseraustritt und eine Schließrichtung für eine Wasserströmung von dem Wasseraustritt zu dem Wassereintritt aufweist. Auch eine entsprechende Belüftung für den Strömungskanal ist vorgesehen, die eine luftleitende Verbindung zwischen dem Strömungskanal und einer Umgebung des Unterflurhydranten herstellt und mit einer Rückschlageinrichtung versehen ist, die in Richtung von der Umgebung zum Strömungskanal öffnet und in Richtung vom Strömungskanal zur Umgebung schließt.
-
Erfindungsgemäß ist die Belüftung auf einer Seite des Wasseraustritts in Strömungsrichtung des Entnahmewassers vom Wassereintritt zum Wasseraustritt hinter dem Rückschlagventil im Strömungskanal mündend vorgesehen.
-
Durch die erfindungsgemäße Positionierung der Mündung der Belüftung hinter dem Rückschlagventil wird vermieden, dass sich dort im Strömungskanal ein Unterdruck aufbauen kann, der das Rückschlagventil ungewollt öffnet und damit einen unerwünschten großen Durchtritt für Löschwasser darstellt, falls dieses beim Abschalten einer entsprechenden Saugpumpe schlagartig senkrecht im Standrohr in Richtung des Unterflurhydranten strömt.
-
Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist im Unterflurhydranten das Rückschlagventil im Strömungskanal zwischen dem Absperrventil und dem Wasserausgang positioniert.
-
Ein erfindungsgemäßes Standrohr zum Anschluss an einen Unterflurhydranten weist einen Strömungskanal für Entnahmewasser aus dem Unterflurhydranten auf, wobei der Strömungskanal einen Wassereintritt und einen Wasseraustritt umfasst. An dem Wassereintritt ist eine Bajonettverschlusshälfte ausgebildet, in der Regel mit einer entsprechenden Gestaltung, wie für die Bajonettverschlusshälfte am Wassereinlass des erfindungsgemäßen Rückflussverhinderers beschrieben wurde. Bei einem erfindungsgemäßen Unterflurhydranten ist die Bajonettverschlusshälfte entsprechend vorteilhaft, wie mit Bezug auf den Rückflussverhinderer an dessen Wasserauslass beschrieben, gestaltet.
-
Das erfindungsgemäße Standrohr weist ein Absperrventil zum Verschließen des Strömungskanals auf, sowie entsprechend dem erfindungsgemäßen Rückflussverhinderer und dem erfindungsgemäßen Unterflurhydranten ein Rückschlagventil in dem Strömungskanal, das eine Öffnungsrichtung für eine Wasserströmung von dem Wassereintritt zu dem Wasseraustritt und eine Schließrichtung für eine Wasserströmung von dem Wasseraustritt zu dem Wassereintritt aufweist. Auch ist eine entsprechende Belüftung für den Strömungskanal vorgesehen, die eine luftleitende Verbindung zwischen dem Strömungskanal und einer Umgebung des Standrohres herstellt und mit einer Rückschlageinrichtung versehen ist, die in Richtung von der Umgebung zum Strömungskanal öffnet und in Richtung vom Strömungskanal zur Umgebung schließt.
-
Erfindungsgemäß sind das Rückschlagventil und die Mündung der Belüftung in dem Strömungskanal in Strömungsrichtung des Entnahmewassers vom Wassereintritt zum Wasseraustritt vor dem Absperrventil positioniert. Dadurch wird eine unmittelbare Nähe des Rückschlagventils und der Mündung zum Wasserauslass des Unterflurhydranten erreicht, ähnlich wie bei dem erfindungsgemäßen Rückflussverhinderer.
-
Bei allen erfindungsgemäßen Vorrichtungen – Rückflussverhinderer, Unterflurhydrant und Standrohr, kann vorteilhaft dem Rückschlagventil ein elastisches Federelement zugeordnet sein, welches das Rückschlagventil zumindest auf einem letzten Wegabschnitt eines Schließweges des Rückschlagventils von einer geöffneten Stellung in eine vollständig geschlossene Stellung oder ausschließlich auf einem letzten Wegabschnitt eines Schließweges des Rückschlagventils von einer geöffneten Stellung in eine vollständig geschlossene Stellung mit einer elastischen Federkraft in der Öffnungseinrichtung beaufschlagt. Hierdurch wird sichergestellt, dass das Rückschlagventil erst dann vollständig schließt, wenn eine entsprechende Wassersäule auf ihm lastet beziehungsweise ein entsprechender Differenzdruck zwischen der dem Wasseraustritt zugeordneten Seite und der dem Wassereintritt zugeordneten Seite des Rückschlagventils herrscht. Beispielsweise kann eine solche Wassersäule eine Wassersäule von etwa 1,5 m in einem üblichen Standrohr beispielsweise mit Nennweite DN 80 entsprechen. Das erzwungene vorübergehende Offenhalten des Rückschlagventils ermöglicht, dass Restwasser aus dem Standrohr durch den verbleibenden Spalt des Rückschlagventils in den Unterflurhydranten und aus dessen Entwässerung herausströmt.
-
Das Rückschlagventil ist besonders vorteilhaft in Form eines Rückschlagklappenventils ausgeführt, das heißt, es weist eine in der Schließrichtung federbelastete Rückschlagklappe auf, die in einer vollständig geschlossenen Stellung des Rückschlagventils gegen einen Ventilsitz abdichtet, der insbesondere den Strömungskanal über seinem äußeren Umfang vollständig umgibt. Die Dichtfläche des Ventilsitzes kann insbesondere in Axialrichtung des Strömungskanals ausgerichtet sein, vorteilhaft in Richtung der Strömung vom Wassereinlass zum Wasserauslass.
-
Um die genannte Entwässerung des Restwassers aus dem Standrohr zu verwirklichen, kann die Rückschlagklappe beispielsweise mit einem Federelement, insbesondere in Form eines auf der Rückschlagklappe aufgebrachten Federbleches, versehen sein, wobei dem Federelement ein Anschlag zugeordnet ist, an welchem das Federelement beim Schließen der Rückschlagklappe bereits vor einem Abdichten der Rückschlagklappe gegen den Ventilsitz, das heißt vor Erreichen der vollständig geschlossenen Stellung, sich elastisch verformend anschlägt. Dem letzten Wegabschnitt des Schließwegs legt die Rückschlagklappe dann mit einer entsprechenden zunehmenden elastischen Verformung des Federelementes zurück.
-
Zusätzlich oder alternativ kann der Rückschlagklappe eine erste Drehfeder zugeordnet sein, welche eine Drehachse der Rückschlagklappe umschließt und eine Federkraft der genannten Federbelastung in der Schließrichtung auf die Rückschlagklappe aufbringt. Bei einer solchen Ausführungsform ist vorteilhaft an der Rückschlagklappe eine zweite Drehfeder vorgesehen, welche die Drehachse der Rückschlagklappe umschließt und die Federkraft in der Öffnungsrichtung auf die Rückschlagklappe aufbringt, also das elastische Federelement darstellt. Auf dem letzten Wegabschnitt des Schließweges des Rückschlagventils ist die Federkraft in der Öffnungsrichtung größer als die Federkraft in der Schließrichtung und im übrigen Wegabschnitt des Schließweges ist die Federkraft in der Schließrichtung größer als die Federkraft in der Öffnungsrichtung. Damit wird die gewünschte Entwässerungsfunktion erreicht.
-
Selbstverständlich sind auch andere Ausgestaltungen denkbar.
-
Besonders vorteilhaft sind mehrere Belüftungen für den Strömungskanal vorgesehen, die jeweils eine luftleitende Verbindung zwischen dem Strömungskanal und der Umgebung herstellen. Jede Belüftung kann eine eigene Rückschlageinrichtung aufweisen, oder es ist eine gemeinsame Rückschlageinrichtung für mehrere oder alle Belüftungen vorgesehen.
-
Beispielsweise sind zwei auf dem Durchmesser des Strömungskanals einander gegenüberliegende Belüftungen vorgesehen, die sich insbesondere in Radialrichtung, beispielsweise ausschließlich in Radialrichtung, erstrecken. Selbstverständlich ist auch eine andere Anzahl von Belüftungen der dargestellten Art möglich, die insbesondere versetzt zueinander über dem Umfang des Strömungskanals, beispielsweise gleichmäßig verteilt auf dem Umfang des Strömungskanals, vorgesehen sind.
-
Die Erfindung löst nicht nur das eingangs dargestellte Problem des Unterdrucks sondern verhindert auch beim schnellen Schließen von angeschlossenen Feuerlöscharmaturen, dass sich der dabei mitunter auftretende Druckstoß rückwärtig in die Trinkwasserleitung jenseits des Unterflurhydranten oder im Unterflurhydranten fortpflanzt und dort Schäden anrichtet.
-
Die Erfindung soll nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels exemplarisch beschrieben werden.
-
Es zeigen:
-
1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Rückflussverhinderers;
-
2 den Rückflussverhinderer aus der 1 in einer geschnittenen Ansicht;
-
3 den Rückflussverhinderer aus den 1 und 2 in einer Ansicht von oben, das heißt einer Draufsicht auf den Wasseraustritt;
-
4 einen Unterflurhydranten mit einem aufgeschraubten Rückflussverhinderer;
-
5 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Standrohres.
-
In der 1 ist ein erfindungsgemäßer Rückflussverhinderer 1 dargestellt, der einen Durchgangskörper 2 mit einem Strömungskanal 3 ausbildet. Der Strömungskanal 3 weist einen Wassereintritt 4 und einen Wasseraustritt 5 auf und hat im gezeigten Ausführungsbeispiel eine im Wesentlichen linear ausgestreckte zylindrische Form.
-
Wie man besonders in der 2 erkennen kann, ist in dem Strömungskanal 3 ein Rückschlagventil 6 vorgesehen, hier mit einer Rückschlagklappe 7, die in einer Öffnungsrichtung 10 über einer Drehachse 8 entgegen einer Federkraft der Drehfeder 9 bewegbar ist und in einer Schließrichtung 11 den Strömungskanal 3 gegen einen Ventilsitz 12 abdichtet.
-
Kurz bevor die Rückschlagklappe 7 in der Schließrichtung 11 den Ventilsitz 12 erreicht, schlägt ein Federelement, hier in Form eines auf der Rückschlagklappe 7 aufgebrachten Federbleches 13, an einem Anschlag 35 im Durchgangskörper 2 an und setzt dem weitern Schließen der Rückschlagklappe 7 eine elastische Federkraft entgegen. Diese Federkraft ermöglicht die zuvor beschriebene Entwässerungsfunktion. Alternativ oder ergänzend kann beispielsweise auch eine weitere Drehfeder 36 vorgesehen sein, die die entsprechende Federkraft in der Öffnungseinrichtung 10 aufbringt. Die Drehfeder 36 ist ineinandergeschaltet mit der Drehfeder 9 auf der Drehachse 8 in gestrichelter Linie gezeigt.
-
Der Rückflussverhinderer 1 weist zwei Belüftungen 14 auf, die im Strömungskanal 3 und in der Umgebung münden und mit einer Rückschlageinrichtung 15 versehen sind. Somit kann Luft aus der Umgebung durch die Belüftungen 14 in den Strömungskanal 3 einströmen aber nicht aus dem Strömungskanal 3 in die Umgebung über die Belüftungen 14 ausströmen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Belüftungen 14 in Radialrichtung zu der Längsachse 16 des Strömungskanals 3 beziehungsweise des Durchgangskörpers 2 ausgerichtet.
-
Der Rückflussverhinderer 1 weist, wie man besonders aus der 1 erkennen kann, sowohl am Wassereintritt 4 als auch am Wasseraustritt 5 jeweils einen Schraubverschluss in Form einer Bajonettverschlusshälfte 17 auf. Die Bajonettverschlusshälfte 17 am Wassereintritt 4 weist zwei Vorsprünge 18 (nur einer ist erkenntlich) auf und die Bajonettverschlusshälfte 17 am Wasseraustritt 5 weist zwei Längsschlitze 19 auf, die sich in Richtung der Längsachse 16 erstrecken und an welche sich zwei Querschlitze 20 anschließen, die sich in Umfangsrichtung des Durchgangskörpers 2 als in der Verschraubungsrichtung erstrecken. Somit können Vorsprünge eines hier nicht gezeigten Standrohres ähnlich den Vorsprüngen 18 in Richtung der Längsachse 16 in die Längsschlitze 19 eingeschoben werden und dann durch Verdrehen in die Querschlitze 20 geschoben werden, sodass sie gegen Herausziehen des Standrohres in Richtung der Längsachse 16 formschlüssig mittels einer Hinterschneidung gesichert sind.
-
Es ist eine Verdrehsicherung 22 vorgesehen, hier in Form eines Rastriegels 21, der in Öffnungen 23 einrastet, um ein Losschrauben der Bajonettverschlusshälfte 17 am Wassereintritt 4 von einer gegengleichen Bajonettverschlusshälfte eines Unterflurhydranten zu blockieren. Im gezeigten Ausführungsbeispiel werden axiale Fortsätze 24 eines Verriegelungsringes 25 derart gegenüber den Vorsprüngen 18 in Umfangsrichtung blockiert, dass die axialen Fortsätze 24 derart an den in Umfangsrichtung ausgerichteten Stirnseiten der Bajonettverschlusshälfte des Unterflurhydranten anstoßen, dass ein Verdrehen der Vorsprünge 18 in entsprechenden Querschlitzen in der Bajonettverschlusshälfte des Unterflurhydranten verhindert wird.
-
Andere Ausführungsformen sind möglich, beispielsweise könnte der Verriegelungsring 25 durch Madenschrauben oder dergleichen, die in ortsfeste Aussparungen eingreifen, gegen eine Verdrehung relativ zu den Vorsprüngen 18 blockiert werden.
-
Aus der 2 erkennt man nochmals deutlich das Federblech 13 auf der Rückschlagklappe 7 bei der Blickrichtung in den Wasseraustritt 5 hinein.
-
Die 4 zeigt einen Unterflurhydranten 26 innerhalb einer Straßenkappe 27, die einen Deckel 28 aufweist. Die Bodenlinie beziehungsweise Oberfläche der Straße ist mit 29 bezeichnet.
-
Die Bajonettverschlusshälfte 17 des Unterflurhydranten 26 weist Klauen entsprechend der Bajonettverschlusshälfte 17 am Wasseraustritt 5 des Rückflussverhinderers 1 in den 1 bis 3 auf. Auf die Bajonettverschlusshälfte 17 des Unterflurhydranten 26 ist ein Rückflussverhinderer 1 aufgeschraubt, der eine entsprechende, insbesondere identische Bajonettverschlusshälfte 17 an seinem Wasseraustritt 5 aufweist. Wie durch die gestrichelten Linien 30 angedeutet ist, könnte jedoch der Rückflussverhinderer 1 auch integral mit dem Unterflurhydranten 26 ausgeführt sein, sodass nur eine entsprechende Bajonettverschlusshälfte 17 am Wasseraustritt 5 dann des Unterflurhydranten 26 vorgesehen wäre.
-
Man erkennt wiederum das Rückschlagventil 6 und die Belüftung 14 im beziehungsweise am Strömungskanal 3. Die entsprechenden Bauteile können analog der Bauteile des Ausführungsbeispiels gemäß den 1 bis 3 ausgeführt sein.
-
Der Unterflurhydrant 26 weist, wie hier nur schematisch dargestellt ist, ein Absperrventil 32 auf, das über einen Antrieb 31 manuell betätigbar ist. Ferner ist zwischen dem Absperrventil 32 und dem Rückschlagventil 6 eine Entwässerungsleitung 33 vorgesehen, um den entsprechenden Raum des Strömungskanals 3 zu entwässern. Hierzu wird insbesondere auf die vorteilhafte Ausführungsform mit dem Federblech, hier nicht im Einzelnen dargestellt, verwiesen.
-
In der 5 ist ein Standrohr 34 schematisch dargestellt, wobei sich entsprechende Bezugszeichen sich entsprechende Bauteile bezeichnen. Auch hier ist ein über einen Antrieb 31 insbesondere manuell betätigbares Absperrventil 32 vorgesehen, um den Strömungskanal 3 wasserdicht abzusperren.
-
An seinem Wassereintritt 4 weist das Standrohr 34 eine Bajonettverschlusshälfte 17 mit Vorsprüngen 18 auf, die in eine entsprechend gegengleiche, das heißt kompatible Bajonettverschlusshälfte eines Unterflurhydranten eingeschraubt werden kann.
-
Das Rückschlagventil 6 und die Belüftungen 14 sind zwischen dem Wassereintritt 4 und dem Absperrventil 32 vorgesehen.
-
Bezüglich weiterer Details wird auf die Beschreibungen der 1 bis 3 verwiesen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 202011003267 U1 [0003]
- DE 20113917 U1 [0004]
- DE 19933453 A1 [0006, 0006]
- DE 102006006339 B3 [0007]