-
Die Erfindung betrifft einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine, umfassend eine Grundwelle und einen darauf drehfest und axial verschiebbar geführten Nockenträger, an dessen Außenumfang Nuten eingebracht sind zur Bildung von zwei sich in einem Kreuzungsbereich kreuzenden Kulissenbahnen, die axial innere Nutwände und die Nuten axial begrenzende, äußere Nutwände haben und in die zur Verschiebung des Nockenträgers auf der Grundwelle ein Aktuatorstift eines Stellaktuators einführbar ist, wobei der Nockenträger eine Leiteinrichtung mit zwei Leitflügeln umfasst, die als starre Bauteile ausgebildet sind und die inneren Nutwände bilden und die beabstandet zum Kreuzungsbereich drehgelenkig im Nockenträger gelagert und miteinander gekoppelt sind, so dass ein durch Kontakt mit dem Aktuatorstift hervorgerufenes Verschwenken des in Drehrichtung der Grundwelle vor dem Kreuzungsbereich liegenden, ersten Leitflügels ein gegensinniges Verschwenken des in Drehrichtung der Grundwelle nach dem Kreuzungsbereich liegenden, zweiten Leitflügels zur Folge hat, um im Kreuzungsbereich eine der Kulissenbahnen für den Aktuatorstift freizugeben und die andere Kulissenbahn für den Aktuatorstift zu sperren.
-
Aus der
DE 10 2009 007 819 A1 geht ein Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine hervor, bei dem ein Nockenträger drehfest und axial verschiebbar auf einer Grundwelle geführt ist. An seinem Außenumfang ist der Nockenträger mit einer Axialkulisse ausgestattet, die über zwei schraubenartig verlaufende Kulissenbahnen verfügt, die sich in einem Bereich kreuzen. Eine axiale Relativverschiebung des Nockenträgers zur Grundwelle kann dabei dadurch hervorgerufen werden, dass ein Aktuatorstift eines Stellaktuators in eine der Kulissenbahnen einfasst und im Zusammenspiel mit der Kulissenbahn entsprechend deren Verlauf eine axiale Bewegung des Nockenträgers erzwingt. Da allerdings ab dem Kreuzungsbereich der Kulissenbahnen aufgrund der fehlenden Nutinnenwände eine Führung am Aktuatorstift nicht gegeben ist, ist der Nockenträger zudem mit einer Leiteinrichtung ausgestattet, die zwei Leitflügel umfasst. Die Leitflügel bilden innere Nutwände der Kulissenbahnen für einen Kontakt mit dem Aktuatorstift und sind beabstandet des Kreuzungsbereichs der Kulissenbahnen drehbar im Nockenträger gelagert. Des Weiteren sind die Leitflügel miteinander gekoppelt, um eine Weichenfunktion der Leiteinrichtung darzustellen, bei der im Kreuzungsbereich eine der Kulissenbahnen für den Aktuatorstift freigegeben und die andere Kulissenbahn für den Aktuatorstift gesperrt wird. Hierzu sind innerhalb des Nockenstücks zwei Ringsegmente vorgesehen, die zwischen den Leitflügeln liegen und als Gestänge fungieren. Wird dann der in Drehrichtung der Grundwelle vor dem Kreuzungsbereich liegende Leitflügel durch Kontakt mit dem Aktuatorstift verschwenkt, so sorgen die Ringsegmente für ein gegensinniges Verschwenken des in Drehrichtung nach dem Kreuzungsbereich liegenden Leitflügels. Dabei wird dann über den in Drehrichtung nach dem Kreuzungsbereich liegenden Leitflügel eine Führung des Nockenträgers am Aktuatorstift nach Durchlaufen des Kreuzungsbereichs dargestellt.
-
-
Ausgehend vom vorstehend beschriebenen Stand der Technik ist es nun die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine zu schaffen, bei dem eine Führung eines mit sich kreuzenden Kulissenbahnen versehenen Nockenträgers über möglichst belastbare Leitflügel vorgenommen wird.
-
Erfindungsgemäß ist die Kopplung der Leitflügel über ein zwischen den äußeren Nutwänden liegendes Drehgelenk realisiert, dessen Drehpunkt im Kreuzungsbereich angeordnet ist und in dem beide Leitflügel beiderseits des Drehpunktes drehbar gelagert sind.
-
Der erfindungsgemäße Ventiltrieb ist damit prinzipiell nach Art eines dem Fachmann bekannten Schiebenockensystems ausgestaltet, bei dem über den Nockenträger unterschiedliche Öffnungs- und Schließbewegungen mindestens eines zugeordneten Gaswechselventils dargestellt werden können, indem der Nockenträger neben den Kulissenbahnen über mindestens zwei axial nebeneinanderliegende, unterschiedlich gestaltete Einzelnocken verfügt, die durch die axiale Relativverschiebung des Nockenträgers zur Grundwelle axial in Überdeckung mit einem Übertragungselement des Gaswechselventils gebracht werden können. Insbesondere sind dabei über die unterschiedlichen Einzelnocken des Nockenträgers einerseits ein Nullhub und andererseits ein Vollhub des Gaswechselventils realisierbar. Besonders bevorzugt verfügt der Nockenträger pro Gaswechselventil über drei nebeneinanderliegende Einzelnocken, die jeweils eine Öffnungs- und Schließcharakteristik des zugehörigen Gaswechselventils definieren. Dabei kann neben einem Vollhub und einem Nullhub auch ein Teilhub definiert sein.
-
Die Kulissenbahnen des Nockenträgers sind bevorzugt an einem Kulissenabschnitt des Nockenträgers ausgestaltet, wobei dieser Kulissenabschnitt im Sinne der Erfindung ein Teil eines aus einem Materialstück gefertigten Nockenträgers sein kann, der neben dem Kulissenabschnitt auch mit zumindest einem Nockenkonturabschnitt versehen ist, an dem die unterschiedlichen Einzelnocken vorgesehen sind. Alternativ kann es sich bei dem Kulissenabschnitt aber auch um ein Einzelbauteil eines mehrstückigen, gebauten Nockenträgers handeln.
-
Der Stellaktuator des Ventiltriebs verfügt über ein Aktuatorgehäuse, das im Zylinderkopf der Brennkraftmaschine ortsfest angeordnet ist und in dem der Aktuatorstift verschiebbar geführt ist. Dabei ist der Stellaktuator bevorzugt als elektromechanischer Aktuator ausgeführt, bei dessen Ansteuerung der Aktuatorstift aus einer Grundstellung in eine Eingriffsstellung ausgefahren wird, in der er in die mit ihm überdeckende Kulissenbahn einfassen kann.
-
Die Kulissenbahnen sind des Weiteren insbesondere jeweils mit einem Einlaufbereich und einem Auslaufbereich für den Aktuatorstift ausgestattet, wobei sowohl der Einlauf- als auch der Auslaufbereich einen stetigen Übergang eines Außendurchmessers in die Nuttiefe der Kulissenbahn darstellen. Hierdurch wird ein sauberes Eingleiten bzw. Ausschieben des Aktuatorstifts in bzw. aus der Kulissenbahn gewährleistet.
-
Die Leitflügel sind erfindungsgemäß als starre Bauteile ausgeführt, die sich bei Kontakt mit dem Aktuatorstift nicht bzw. nicht wesentlich elastisch verbiegen, sondern entsprechend im Nockenträger verschwenken. Hierdurch wird gegenüber Systemen, bei denen Leitflügel als elastisch federnde Flügel ausgeführt sind, die Dauerfestigkeit des Ventiltriebs deutlich gesteigert.
-
Unter „im Wesentlichen momentenfrei drehbar gelagert” ist im Sinne der Erfindung zu verstehen, dass die Leitflügel beabstandet zum Kreuzungsbereich jeweils drehgelenkig am Nockenträger aufgenommen sind und sich dort unter Vernachlässigung von Reibmomenten frei gegenüber dem Nockenträger verdrehen lassen.
-
Die Erfindung umfasst nun die technische Lehre, dass die Koppelung der beiden Leitflügel über ein zwischen äußeren Nutwänden der Kulissenbahnen liegendes Drehgelenk realisiert ist, dessen Drehpunkt im Kreuzungsbereich angeordnet ist und in dem beide Leitflügel beiderseits des Drehpunktes drehbar gelagert sind. Mit anderen Worten ist eine Koppelung der beiden Leitflügel also über ein Drehgelenk verwirklicht, das im Kreuzungsbereich der Kulissenbahnen zwischen äußeren Nutwänden vorgesehen ist und im Kreuzungsbereich verschwenkbar ist. Die Leitflügel fassen dabei an dem Drehgelenk beiderseits des Drehpunktes ein.
-
Eine derartige Ausgestaltung eines Ventiltriebs hat den Vorteil, dass durch die drehgelenkige Führung der Leitflügel an jeweils zwei Punkten, nämlich zum einen am Nockenträger und zum anderen am Drehgelenk, Spannungen und damit Belastungen der Leitflügel gering gehalten werden können. Insgesamt wird dadurch die Belastbarkeit des Ventiltriebs und damit auch dessen Dauerfestigkeit gesteigert. Ferner lässt sich die Koppelung der beiden Leitflügel über das Drehgelenk mit niedrigem Herstellungsaufwand und auch bei einfacher Montage realisieren, da einfach im Kreuzungsbereich das Drehgelenk vorgesehen wird. Über das Drehgelenk kann dann auch auf zuverlässige Art und Weise ein Verschwenken des ersten Leitflügels im Zuge von dessen Kontakt mit dem Aktuatorstift in das gegensinnige Verschwenken des zweiten Leitflügels umgesetzt werden.
-
Entsprechend einer Ausführungsform der Erfindung fassen die Leitflügel jeweils mit einem vorstehenden Abschnitt in eine zugehörige Ausnehmung des Drehgelenks ein. Wesentlich ist dabei, dass die Ausnehmungen am Drehgelenk und die vorstehenden Abschnitte der Leitflügel von ihren Konturen derartig aufeinander abgestimmt sind, dass ein Verschwenken des jeweiligen Leitflügels bzw. des Drehgelenks zum einen in ein entsprechendes Verschwenken des Drehgelenks bzw. des jeweiligen Leitflügels umgesetzt wird, zum anderen aber die hierfür notwendige Relativverdrehung zwischen beiden Bauteilen ermöglicht wird. So sind die Konturen der vorstehenden Abschnitte der Leitflügel und/oder der Ausnehmungen des Drehgelenks bevorzugt entsprechend abgerundet.
-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltungsmöglichkeit der Erfindung fasst der erste Leitflügel beabstandet zum Kreuzungsbereich mit einem vorstehenden Abschnitt in eine Ausnehmung des Nockenträgers ein. In Weiterbildung dieser Ausgestaltungsmöglichkeit ist der erste Leitflügel mit dem Abschnitt in die Ausnehmung des Nockenträgers eingeschnappt. Hierdurch kann eine einfache Befestigung des ersten Leitflügels am Nockenträger erfolgen, wobei zudem die erforderliche drehbare Lagerung im Nockenträger realisiert ist. Auch hierbei ist eine Breite der Ausnehmung am Nockenträger in Bezug auf den vorstehenden Abschnitt am ersten Leitflügel so zu wählen, dass der erste Leitflügel gerade noch frei schwenken kann.
-
Entsprechend einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, die alternativ oder auch ergänzend zu der im Vorfeld beschriebenen Ausgestaltungsmöglichkeit ist, ist der zweite Leitflügel beabstandet zum Kreuzungsbereich mit einem Durchbruch versehen, der mit einer Ausnehmung des Nockenträgers überdeckt. Dabei ist der zweite Leitflügel durch Einbringen eines Verbindungselements in Durchbruch und Ausnehmung am Nockenträger gehalten. Vorteilhafterweise kann hierdurch eine zuverlässige Befestigung des zweiten, im Vergleich zum ersten Leitflügel massiver auszuführenden Leitflügels am Nockenträger erfolgen, wobei diese Befestigung zudem die erforderliche drehbare Lagerung des Leitflügels am Nockenträger ermöglicht. Dabei ist das Befestigungselement bevorzugt als Spannstift ausgeführt.
-
Bei Kombination der beiden vorgenannten Ausführungsformen, also einem Einschnappen des ersten Leitflügels am Nockenträger und einer Befestigung des zweiten Leitflügels mittels eines Verbindungselements am Nockenträger, wird der Ventiltrieb bevorzugt dann so montiert, dass zunächst das Drehgelenk entsprechend im Kreuzungsbereich zwischen den äußeren Nutwänden eingelegt wird. Im Anschluss daran wird der erste Leitflügel zunächst am Drehgelenk eingehängt und im Anschluss daran mit seinem entgegengesetzten Ende am Nockenstück eingeschnappt. Im Folgenden wird auch der zweite Leitflügel am Drehgelenk eingehängt und dann mit seinem entgegengesetzten Ende über das Verbindungselement ebenfalls am Nockenstück befestigt.
-
Es ist eine weitere Ausgestaltungsmöglichkeit der Erfindung, dass der zweite Leitflügel beabstandet zum Kreuzungsbereich mit einem vorstehenden Abschnitt in eine Ausnehmung des Nockenträgers einfasst. Hierbei kann dieses Einfassen auch, ähnlich wie bei dem ersten Leitflügel, durch Einschnappen realisiert sein. Auch hierdurch kann alternativ zu der Variante einer Befestigung des Leitflügels mit einem Verbindungselement am Nockenträger eine Befestigung erfolgen. Dies kann insbesondere dann realisiert sein, wenn der zweite Leitflügel als Blechteil ausgeführt ist und dementsprechend ein geringes Gewicht aufweist. Alternativ dazu ist der zweite Leitflügel als Gussteil verwirklicht, beispielsweise als MIM-Bauteil (Metal Injection Molding), wobei dessen Befestigung am Nockenträger insbesondere mit Hilfe des Verbindungselements vorgenommen wird, um den massiven zweiten Leitflügel ausreichend sicher am Nockenträger zu befestigen. Der erste Leitflügel kann erfindungsgemäß ebenfalls entweder als Guss- oder als Blechteil realisiert sein.
-
Das Drehgelenk kann um den Drehpunkt schwenkbar im Kreuzungsbereich aufgenommen sein, indem eine Außenkontur des Elements einem Verlauf der äußeren Nutwände im Kreuzungsbereich nachempfunden ist. Dementsprechend wird das Drehgelenk zum einen in Umfangsrichtung formschlüssig im Kreuzungsbereich gehalten, zum anderen wird aber auch dessen Verschwenkbarkeit im Kreuzungsbereich sichergestellt. Dabei ist das Drehgelenk so zu dimensionieren, dass ein ausreichender Abstand der Außenkontur des Drehgelenks zu den äußeren Nutwänden besteht, um das Verschwenken des Drehgelenks im Kreuzungsbereich zu ermöglichen.
-
Die Erfindung ist nicht auf die angegebene Kombination der Merkmale des Hauptanspruchs oder der hiervon abhängigen Ansprüche beschränkt. Es ergeben sich darüber hinaus Möglichkeiten, einzelne Merkmale, auch soweit sie aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung oder unmittelbar aus den Zeichnungen hervorgehen, miteinander zu kombinieren. Die Bezugnahme der Ansprüche auf die Zeichnungen durch Verwendung von Bezugszeichen soll den Schutzumfang der Ansprüche nicht beschränken.
-
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung, die nachfolgend erläutert werden, sind in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigt:
-
1 eine perspektivische Ansicht eines Nockenträgers eines erfindungsgemäßen Ventiltriebs, gezeigt in einer ersten Stellung einer Leiteinrichtung;
-
2 eine Schnittdarstellung des Nockenträgers aus 1;
-
3 eine weitere perspektivische Ansicht des Nockenträgers aus 1, gezeigt in einer zweiten Stellung der Leiteinrichtung;
-
4 eine perspektivische Ansicht des Nockenträgers aus 1, gezeigt in einer dritten Stellung der Leiteinrichtung; und
-
5 eine perspektivische Ansicht einer Leiteinrichtung, wie sie alternativ zu der Leiteinrichtung aus den 1 bis 4 zur Anwendung kommen kann.
-
Aus
1 geht eine perspektivische Ansicht eines Nockenträgers
1 hervor, der Teil eines erfindungsgemäßen Ventiltriebs einer Brennkraftmaschine ist. Der erfindungsgemäße Ventiltrieb ist, abgesehen von der Gestaltung des Nockenträgers
1, auf dem Fachmann prinzipiell bekannte Weise nach Art eines Schiebenockensystems ausgeführt, wie es beispielsweise aus der
DE 10 2009 007 819 A1 hervorgeht.
-
Vorliegend ist der Nockenträger 1 im Bereich einer axialen Durchgangsbohrung 2 mit einem Keilnabenprofil 3 versehen, mit dem er innerhalb des Ventiltriebs drehfest und axial verschiebbar auf einem Keilwellenprofil einer – vorliegend nicht dargestellten – Grundwelle geführt ist. Des Weiteren setzt sich der Nockenträger 1 aus zwei Nockenabschnitten 4 und 5 und einem zwischenliegenden Kulissenabschnitt 6 zusammen, wobei der Nockenträger 1 dabei einteilig gestaltet sein kann oder aber sich als gebauter Nockenträger 1 aus den zunächst separat vorliegenden und zusammengefügten Abschnitten 4 bis 6 zusammensetzt. Die Nockenabschnitte 4 und 5 werden jeweils durch mehrere axial nebeneinanderliegende Einzelnocken 7, 8 und 9 bzw. 10, 11 und 12 gebildet, von denen sich die Einzelnocken 7 und 10, 8 und 11 und 9 und 12 hinsichtlich ihrer Nockenkonturen entsprechen.
-
Der Kulissenabschnitt
6 ist an einem Außenumfang mit zwei Kulissenbahnen
13 und
14 versehen, die schraubenartig verlaufen und sich in einem Kreuzungsbereich
15 kreuzen. Die Kulissenbahnen
13,
14 sind durch entsprechend eingebrachte Nuten im Kulissenabschnitt
6 definiert, die axial durch äußere Nutwände
16 und
17 begrenzt sind. Über die schraubenartig verlaufenden Kulissenbahnen
13,
14 wird im Zusammenspiel mit einem Aktuatorstift eines Stellaktuators des Ventiltriebs eine axiale Verschiebung des Nockenträgers
1 zur Grundwelle hervorgerufen, wie es dem Fachmann im Allgemeinen beispielsweise aus der
DE 10 2009 007 819 A1 bekannt ist.
-
Um allerdings stets eine Führung des Nockenträgers 1 am Aktuatorstift entsprechend dem Verlauf der jeweiligen Kulissenbahn 13 bzw. 14 insbesondere im Kreuzungsbereich 15 zu gewährleisten, ist der Kulissenabschnitt 6 mit einer Leiteinrichtung 18 ausgestattet, die eine Weichenfunktion realisiert und dementsprechend dafür sorgt, dass der Aktuatorstift im eingespurten Zustand nur in der jeweils gewünschten Kulissenbahn 13 bzw. 14 läuft und ab dem Kreuzungsbereich 15 nicht in die andere Kulissenbahn 14 bzw. 13 wechselt.
-
Vorliegend setzt sich die Leiteinrichtung 18, wie in 1 zu erkennen ist, aus zwei Leitflügeln 19 und 20 und einem zwischenliegenden Drehgelenk 21 zusammen, das die beiden Leitflügel 19, 20 miteinander koppelt. Die Leitflügel 19, 20 bilden dabei an axial orientierten Flächen jeweils innere Nutwände 22 und 23 bzw. 24 und 25 der Kulissenbahn 13 bzw. 14 aus und sind als starre Flügel aus Guss ausgeführt.
-
Des Weiteren sind die beiden Leitflügel 19, 20, wie insbesondere aus der Schnittansicht in 2 hervorgeht, beabstandet zum Kreuzungsbereich 15 im Wesentlichen momentenfrei drehbar am Nockenträger 1 gelagert, indem der Leitflügel 19 mit einem vorstehenden Abschnitt 26 in eine Ausnehmung 27 einfasst, während im Falle des Leitflügels 20 ein Durchbruch 28 im Leitflügel 20 in Überdeckung mit einer Ausnehmung 29 im Nockenträger 1 gebracht ist. Durch den Durchbruch 28 hindurch ist dann ein Verbindungselement 30 in Form eines Spannstifts in die Ausnehmung 29 eingeführt, so dass der Leitflügel 20 drehgelenkig am Nockenträger 1 befestigt ist. Seitens des Drehgelenks 21 fassen die Leitflügel 19 und 20 dann jeweils mit vorstehenden Abschnitten 31 bzw. 32 in zugehörige Ausnehmungen 33 bzw. 34 des Drehgelenks 21 ein, wobei die Ausnehmung 33 als rundum geschlossener Durchbruch ausgeführt ist, während die Ausnehmung 34 zu einer Seite hin offen ist.
-
In 1 befinden sich die Leitflügel 19, 20 der Leiteinrichtung 18 in einer Mittelstellung zwischen den Kulissenbahnen 13 und 14, wobei dieser Zustand vorherrscht, wenn der Aktuatorstift nicht eingespurt hat. Hingegen ist in 3 eine perspektivische Ansicht des Nockenträgers 1 für den Fall dargestellt, dass der Aktuatorstift ausgefahren wurde und in die Kulissenbahn 14 eingelaufen ist. Im Zuge des Ablaufens an der äußeren Nutwand 17 verschiebt der Aktuatorstift dabei den Nockenträger 1 relativ zur Grundwelle, wobei im Zuge dieser Verschiebung und der gemeinsamen Rotation des Nockenträgers 1 mit der Grundwelle der erste Leitflügel 19 an der Nutwand 24 mit dem Aktuatorstift in Kontakt gelangt und über diesen in die in 3 zu sehende Position verschwenkt wird. Dabei nimmt der Leitflügel 19 das ihm zugewandte Ende des Drehgelenks 21 entsprechend mit und verdreht dieses im Kreuzungsbereich 15, was aufgrund der Koppelung des Drehgelenks 21 mit dem zweiten Leitflügel 20 dessen gegensinniges Verschwenken zum ersten Leitflügel 19 zur Folge hat. Insofern ist der Leitflügel 20 in eine Position verschwenkt, in der der in der Kulissenbahn 14 laufende Aktuatorstift nach dem Durchqueren des Kreuzungsbereichs 15 an der Nutwand 25 entlang läuft und damit die vollständige Überführung des Nockenträgers 1 in die gewünschte Axialposition sicherstellt.
-
Hingegen ist in 4 der umgekehrte Fall dargestellt, dass der Aktuatorstift im ausgefahrenen Zustand in die Kulissenbahn 13 eingelaufen ist. In diesem Fall würde durch Kontakt des Aktuatorstifts mit der am Leitflügel 19 definierten Nutwand 22 ein Verschwenken desselbigen in die in 4 zu sehende Position vollzogen, was über das Drehgelenk 21 wiederum in das gegensinnige Verschwenken des zweiten Leitflügels 20 umgesetzt wird. Damit befindet sich der Leitflügel 20 in einer Position, in der der Aktuatorstift nach dem Durchlaufen des Kreuzungsbereichs 15 im Weiteren an der Nutwand 23 entlang läuft und damit die vollständige Überführung des Nockenträgers 1 in die gewünschte Axialposition vollzieht.
-
Schließlich geht aus 5 noch eine perspektivische Ansicht einer Leiteinrichtung 35 hervor, die alternativ zur Leiteinrichtung 18 aus den 1 bis 4 bei einem erfindungsgemäßen Ventiltrieb zur Anwendung kommen kann. Einziger Unterschied ist dabei, dass neben dem Leitflügel 19 ein weiterer Leitflügel 36 vorgesehen ist, der im Unterschied zum Leitflügel 20 aus den 1 bis 4 nicht als Gussteil, sondern als Blechbauteil verwirklicht ist. Dabei werden die Nutwände 23 und 25 durch entsprechendes Umformen definiert.
-
Mittels der erfindungsgemäßen Ausgestaltungen eines Ventiltriebs kann eine hohe Dauerfestigkeit realisiert werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Nockenträger
- 2
- Durchgangsbohrung
- 3
- Keilnabenprofil
- 4
- Nockenabschnitt
- 5
- Nockenabschnitt
- 6
- Kulissenabschnitt
- 7
- Einzelnocken
- 8
- Einzelnocken
- 9
- Einzelnocken
- 10
- Einzelnocken
- 11
- Einzelnocken
- 12
- Einzelnocken
- 13
- Kulissenbahn
- 14
- Kulissenbahn
- 15
- Kreuzungsbereich
- 16
- Nutwand
- 17
- Nutwand
- 18
- Leiteinrichtung
- 19
- Leitflügel
- 20
- Leitflügel
- 21
- Drehgelenk
- 22
- Nutwand
- 23
- Nutwand
- 24
- Nutwand
- 25
- Nutwand
- 26
- Abschnitt
- 27
- Ausnehmung
- 28
- Durchbruch
- 29
- Ausnehmung
- 30
- Verbindungselement
- 31
- Abschnitt
- 32
- Abschnitt
- 33
- Ausnehmung
- 34
- Ausnehmung
- 35
- Leiteinrichtung
- 36
- Leitflügel