DE102015201676A1

DE102015201676A1 - Rohling zur manuellen Herstellung eines illustrierten Einbands eines Buches oder Ähnlichem, Verfahren zur manuellen Herstellung eines illustrierten Einbands eines Buches oder Ähnlichem, sowie Buch

Info

Publication number: DE102015201676A1
Application number: DE102015201676.5A
Authority: DE
Inventors: Henri Huotari
Original assignee: Maping Kommandiittiyhtio L Huotari
Current assignee: Maping Kommandiittiyhtio L Huotari
Priority date: 2015-01-30
Filing date: 2015-01-30
Publication date: 2016-09-08

Abstract

Ein Rohling (5) zur manuellen Herstellung eines illustrierten Einbands eines Buches oder Ähnlichem umfasst einen ersten Buchdeckel (1) und einen zweiten Buchdeckel (2), die derart angeordnet sind, dass der erste Buchdeckel (1) den rückwärtigen Buchdeckel und der zweite Buchdeckel (2) den vorderen Buchdeckel eines Buches oder Ähnlichem bildet, so dass der Rohling (5) zusätzlich mindestens einen Gelenkbereich (13) aufweist, längs welchem der erste Buchdeckel (1) und der zweite Buchdeckel (2) im Hinblick aufeinander um ein Bogenbündel herum faltbar sind, das am Einband befestigt werden soll. Zusätzlich umfasst der Rohling (5) mindestens eine Klebefläche (6) auf dem ersten Buchdeckel (1) und/oder mindestens eine Klebefläche (6) auf dem zweiten Buchdeckel (2) sowie ein erstes abziehbares Schutzmittel (3) und mindestens ein zweites abziehbares Schutzmittel (4), die diese bedecken. Das erste Schutzmittel (3) ist streifenartig und liegt am Rand der Klebefläche (6), während mindestens ein zweites Schutzmittel (4) den Rest von der Klebefläche (6) bedeckt. Enthält auch unabhängige Patentansprüche für das Verfahren und für das Buch.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Buchbinderei, insbesondere auf die manuelle Herstellung von illustrierten Einbänden von Büchern oder Ähnlichem.
In der Offenlegungsschrift DE 10 2012 108 726 derselben Anmelderin werden ein Rohling und ein Verfahren zur Herstellung eines illustrierten Einbands eines Buches oder Ähnlichem beschrieben.
Aufgabe der Erfindung ist es, die manuelle Herstellung von illustrierten Einbänden zu vereinfachen. Mit einem illustrierten Einband ist hier und im Folgenden ein Einband gemeint, auf welchem mindestens ein Bild angebracht ist, zum Beispiel ein Lichtbild oder ein Digitaldruck.
Die Aufgabe der Erfindung ist durch die Verwendung des Rohlings nach Anspruch 1 und durch das Verfahren nach Anspruch 7 lösbar. Es ist möglich, das Buch nach dem nebengeordneten unabhängigen Anspruch 10 einfacher herzustellen, zumindest was dessen Einband angeht. Die abhängigen Ansprüche beschreiben vorteilhafte Ausführungsformen des Rohlings und des Verfahrens.
Im Folgenden werden der erfindungsgemäße Rohling und das erfindungsgemäße Verfahren mit Hilfe des in 1–5 dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert.
1 zeigt einen Rohling 5 zur Herstellung eines Einbands eines Buches oder Ähnlichem. Der Rohling 5 umfasst einen ersten Buchdeckel 1 und einen zweiten Buchdeckel 2. Der erste Buchdeckel 1 bildet den rückwärtigen Buchdeckel und der zweite Buchdeckel 2 den vorderen Buchdeckel eines Buches oder Ähnlichem. Der Rohling 5 ist vorzugsweise durch Kleben eines Oberflächenmaterials 11 auf die Deckelverstärkungen 8, 10 und auf die eventuelle Rückenverstärkung 9 des Rohlings 5, durch Umschlagen der äußeren Kanten auf die Rückseite der Deckelverstärkungen 8, 10.
Die 5 illustriert den Schnitt V-V. Die Verklebung zwischen Oberflächenmaterial 11 und Deckelverstärkungen 8, 10 und Rückenverstärkung 9 haben wir aus Gründen der Übersichtlichkeit in 5 nicht dargestellt. Aus demselben Grund wird auch Klebefläche 6 überdimensioniert (dicker) dargestellt.
Rückenverstärkung 9 und durch Festkleben auch der äußeren Kanten an diesen auf die aus 4 hervorgehende Art und Weise gebildet.
Der Rohling 5 wird an einem Bund von gebundenen Blättern befestigt, so dass die in 4 dargestellte Oberseite im fertigen Buch oder desgleichen nach Innen zeigt.
Das Oberflächenmaterial 11 kann Leder, Kunstleder oder ein anderes passendes Material sein oder umfassen, an welchem die Deckelverstärkungen 8, 10 und die eventuelle Rückenverstärkung 9 vorzugsweise durch Kleben befestigt sind.
Das Oberflächenmaterial 11 des Rohlings 5 kann laminiert sein.
Wenn die Deckelverstärkungen 8, 10 zusammen zwei (eine für den ersten Buchdeckel 1 und eine für den zweiten Buchdeckel 2) an der Zahl sind und es keine Rückenverstärkung 9 gibt, dann bestimmt die Entfernung zwischen den Deckelverstärkungen 8, 10 die Breite L des Gelenkbereiches 13.
Wenn die Deckelverstärkungen 8, 10 zusammen zwei (eine für den ersten Buchdeckel 1 und eine für den zweiten Buchdeckel 2) an der Zahl sind und es dazwischen eine Rückenverstärkung 9 gibt, verbleiben im Rohling 5 praktisch zwei Gelenkbereiche 13, deren Breite jeweils L ist.
Der Rohling 5 weist also auf die oben beschriebene Weise mindestens einen Gelenkbereich 13 auf, längs welchem der erste Buchdeckel 1 und der zweite Buchdeckel 2 im Hinblick aufeinander um ein Bogenbündel herum, das am Einband befestigt werden soll, faltbar sind. Bereich 12 wird dann zum Rücken eines fertigen Buches oder desgleichen.
Der Rohling 5 umfasst mindestens eine Klebefläche 6 auf dem ersten Buchdeckel 1 und/oder mindestens eine Klebefläche 6 auf dem zweiten Buchdeckel 2 sowie ein erstes abziehbares Schutzmittel 3 und mindestens ein zweites abziehbares Schutzmittel 4, die diese bedecken. Das erste Schutzmittel 3 ist streifenartig und liegt am Rand der Klebefläche 6. Vorzugsweise bedeckt mindestens ein zweites Schutzmittel 4 den Rest von der Klebefläche 6.
Im Ausführungsbeispiel von 1 ist die Klebefläche 6 nur auf dem zweiten Buchdeckel 2, das heißt also auf dem Buchdeckel, aus dem der vordere Buchdeckel des fertigen Buches wird.
Die Schutzmittel 3, 4 können Silikonpapier sein oder umfassen.
Die Klebefläche 6 kann ein Klebstoff, der zu einer dauerhaften Klebung bestimmt ist, sein oder umfassen.
Das Bild 7 ist vorzugsweise genauso groß wie oder möglicherweise etwas größer als die Klebefläche 6. Wenn die Klebefläche 6 dennoch größer als das Bild 7 ist, besteht Anlass, den Bereich von der Klebefläche 6 außerhalb des Bildes 7 zu befetten, so dass der sichtbare Bereich von der Klebefläche keinen Schmutz ansammelt.
Bei dem Verfahren zur manuellen Herstellung eines illustrierten Einbands eines Buches oder Ähnlichem

– wird das erste Schutzmittel 3 von dem Rohling 5 abgezogen, um die Klebefläche 6 des Streifens freizulegen (2);
– wird die Kante von mindestens einem Bild 7 auf den freigelegten Streifen auf die Klebefläche 6 gerichtet (3);
– wird die Kante des betreffenden Bildes 7 auf dem freigelegten Streifen auf die Klebefläche 6 geklebt; und
– wird auch das zweite Schutzmittel oder auch die zweiten Schutzmittel 4 von dem Rohling abgezogen und das Bild 7 auch an seinen übrigen Teilen auf dem unter dem Schutzmittel/den Schutzmitteln 4 freigelegten Streifen 6 befestigt.

Der erfindungsgemäße Einband eines Buches oder Ähnlichem wird unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellt.
Die Ausrichtung des Bildes 7 direkt in Richtung der Kante des zweiten Buchdeckels 2, der den vorderen Buchdeckel bildet, oder des ersten Buchdeckels 1, der den rückwärtigen Buchdeckel bildet, ist leichter, wenn von der Klebefläche 6 lediglich ein Streifen freigelegt ist. Das Bild 7 kann dann auf dem Schutzmittel 4 bewegt werden und es reicht, dass das Bild 7 nur an dem Teil mit der Hand gehalten wird, das sich über der freigelegten Klebefläche 6 befindet. Nach dem Ausrichten kann das Bild 7 nach unten gesenkt werden, wobei es zunächst nur an dem freigelegten Streifen an der Klebefläche 6 haften bleibt. Aufgrund dessen könnte es noch möglich sein, die Position des Bildes 7 zu korrigieren, wenn ein Fehler unterlaufen sein sollte, zum Beispiel, wenn sich das Bild 7 während des Klebens umdrehen würde.
Das Bild 7 ist typischerweise von einer solchen Größe, dass ein kleiner Rand an den Kanten des vorderen Buchdeckels zurückbleibt, zum Beispiel 2–3 mm, zwischen den äußeren Kanten des Oberflächenmaterials 11 des Rohlings 5 und des Bildes 7. Das Ausrichten wird dann am einfachsten visuell durchgeführt, indem sichergestellt wird, dass der Rand mit der gewünschten Genauigkeit überall gleich groß ist. Auf der Seite des Gelenkbereiches 13 kann der Rand auch größer sein.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102012108726 A [0002]

Claims

Ein Rohling (5) zur manuellen Herstellung eines illustrierten Einbands eines Buches oder Ähnlichem umfasst einen ersten Buchdeckel (1) und einen zweiten Buchdeckel (2), die derart angeordnet sind, dass der erste Buchdeckel (1) den rückwärtigen Buchdeckel und der zweite Buchdeckel (2) den vorderen Buchdeckel eines Buches oder Ähnlichem bildet, so dass der Rohling (5) zusätzlich mindestens einen Gelenkbereich (13) aufweist, längs welchem der erste Buchdeckel (1) und der zweite Buchdeckel (2) im Hinblick aufeinander um ein Bogenbündel herum, das am Einband befestigt werden soll, faltbar sind, welcher Rohling (5) dadurch gekennzeichnet ist, dass: – der Rohling (5) mindestens eine Klebefläche (6) auf dem ersten Buchdeckel (1) und/oder mindestens eine Klebefläche (6) auf dem zweiten Buchdeckel (2) sowie ein erstes abziehbares Schutzmittel (3) und mindestens ein zweites abziehbares Schutzmittel (4), die diese bedecken, umfasst; und – das erste Schutzmittel (3) streifenartig ist und am Rand der Klebefläche (6) liegt, während mindestens ein zweites Schutzmittel (4) den Rest von der Klebefläche (6) bedeckt.
Rohling (5) nach Anspruch 1, bei welchem die Schutzmittel (3, 4) Silikonpapier sind oder umfassen.
Rohling (5) nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem die Klebefläche (6) ein zu einer dauerhaften Klebung bestimmter Klebstoff ist oder umfasst.
Rohling (5) nach einem der vorstehenden Ansprüche 1–3, der durch Kleben eines Oberflächenmaterials (11) auf die Deckelverstärkungen (8, 10) und auf die eventuelle Rückeneinlage (9) gebildet ist derart, dass zwischen den Deckelverstärkungen (8, 10) mindestens ein, vorzugsweise jedoch zwei Gelenkbereiche (13) zurückbleiben.
Rohling (5) nach Anspruch 4, bei welchem das Oberflächenmaterial (11) Leder oder Kunstleder ist oder umfasst.
Rohling (5) nach Anspruch 4 oder 5, dessen Oberflächenmaterial (11) laminiert ist.
Verfahren zur manuellen Herstellung eines illustrierten Einbands eines Buches oder Ähnlichem, dadurch gekennzeichnet, dass – das erste Schutzmittel (3) von dem Rohling (5) nach einem der vorstehenden Ansprüche abgezogen wird, um die Klebefläche (6) des Streifens freizulegen; – die Kante von mindestens einem Bild (7) auf den freigelegten Streifen auf die Klebefläche (6) gerichtet wird; – die Kante des betreffenden Bildes (7) auf dem freigelegten Streifen auf die Klebefläche (6) geklebt wird; und – auch das zweite Schutzmittel oder auch die zweiten Schutzmittel (4) von dem Rohling abgezogen und das Bild (7) auch an seinen übrigen Teilen auf dem unter diesem/diesen freigelegten Streifen (6) befestigt wird.
Verfahren nach Anspruch 7, bei welchem der von der Klebefläche (6) freigelegte Bereich des oder der zweiten Schutzmittel (4) übereinander gefaltet verwendet werden, um den unverklebten Teil des Bildes (7) während der Klebung abseits von der Klebefläche (6) zu stützen.
Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, bei welchem das Bild (7) ein Lichtbild oder ein Digitaldruck ist.
Buch oder Ähnliches, dessen Einband unter Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 7–9 hergestellt ist.