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Die Erfindung betrifft eine Druckplatte gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Druckplatte zum Verpressen einer Kupplungsscheibe für eine Reibungskupplung, einen Baukastensystem zur Herstellung einer Druckplatte sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Druckplatte, mit deren Hilfe eine Kupplungsscheibe in einer Reibungskupplung kraftschlüssig verpresst werden kann, um ein Drehmoment zwischen einer Motorwelle eines Kraftfahrzeugmotors und einer Getriebeeingangswelle eines Kraftfahrzeuggetriebes wahlweise zu übertragen.
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Eine Reibungskupplung zum Kuppeln einer Motorwelle eines Kraftfahrzeugmotors mit mindestens einer Getriebeeingangswelle eines Kraftfahrzeuggetriebes weist eine Gegenplatte zum Einleiten eines Drehmoments und eine Anpressplatte zum reibschlüssigen Verpressen einer Kupplungsscheibe zwischen der Gegenplatte und der Anpressplatte auf, um über die Kupplungsscheibe das Drehmoment an die Getriebeeingangswelle auszuleiten. Je nach Bauart der Reibungskupplung, in welcher die Anpressplatte und die Gegenplatte verwendet werden soll, kann die Anpressplatte und die Gegenplatte eine unterschiedliche axiale Plattendicke aufweisen.
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Eine Druckplatte gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ist aus der
DE 100 31 635 A1 bekannt.
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Es besteht das ständige Bedürfnis die Herstellungskosten zu Herstellung unterschiedlicher Bauarten von Reibungskupplungen zu reduzieren.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung Maßnahmen aufzuzeigen, die geringe Herstellungskosten zu Herstellung unterschiedlicher Bauarten von Reibungskupplungen ermöglichen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch eine Druckplatte mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, ein Baukastensystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 8. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung angegeben, die jeweils einzeln oder in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können.
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Erfindungsgemäß ist eine Druckplatte, insbesondere Anpressplatte, Gegenplatte oder Zwischendruckplatte, zum Verpressen einer Kupplungsscheibe einer Reibungskupplung vorgesehen mit mindestens drei in axialer Richtung hintereinander angeordneten und miteinander verbundenen Scheibenringen zur Einstellung einer definieren axialen Plattendicke.
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Über die Anzahl der Scheibenringe kann je nach Bedarf die axiale Plattendicke („Einstellmaß”) der Druckplatte eingestellt werden. Im Vergleich zu der für einen bestimmten Kupplungstyp vorgesehenen Plattendicke in axialer Richtung kann der jeweilige Scheibenring eine deutlich geringere Dicke aufweisen. Dadurch ist es insbesondere möglich die Scheibenringe durch Stanzen aus einem Stahlblech und gegebenenfalls spanlosen Umformen kostengünstig herzustellen. Die Scheibenringe und die aus den Scheibenringen zusammengesetzte Druckplatte können insbesondere entsprechend der Definition gemäß DIN EN 10020 aus einem Stahl hergestellt sein. Ein Gießprozess zur Herstellung der Druckplatte kann dadurch vermieden werden. Die Scheibenringe können zumindest zu einem Teil unterschiedlich geformt sein, um bestimmte Funktionalitäten für die Druckplatte bereitzustellen. Beispielsweise kann ein Scheibenring eine Reibfläche für den Kontakt mit der Kupplungsscheibe ausbilden. Zusätzlich oder alternativ kann ein anderer Scheibenring eine Befestigungsstelle zur Befestigung einer Rückstellfeder zur Positionierung der Druckplatte in eine definierte Ausgangsposition ausbilden. Zusätzlich oder alternativ kann ein wiederum weiterer Scheibenring eine Anlagestelle für ein Betätigungselement zum axialen Verlagern der Druckplatte und/oder für eine Nachstelleinrichtung zum Nachstellen eines verschleißbedingten Fehlabstands ausbilden. Dadurch lassen sich je nach Anwendungsfall für die Druckplatte, beispielsweise als axial feststehende Gegenplatte oder axial verlagerbare Anpressplatte, leicht die hierfür erforderlichen Funktionalitäten aus einem modularen Baukastensystem einer begrenzten Anzahl unterschiedlicher Scheibenringe vorhalten. Insbesondere ist es möglich, dass zumindest ein Teil der Scheibenringe gleich geformt sind und insbesondere in axialer Richtung unmittelbar hintereinander gestapelt sind. Dadurch kann eine bestimmte Funktionalität der Druckplatte leicht durch ein Paket einer Mehrzahl gleich geformter Scheibenringe bereitgestellt werden, die durch ihre Anzahl eine ausreichende axiale Dicke ausbilden, um den für diese Funktionalität auftretenden Belastungen standhalten zu können, selbst wenn der einzelne Scheibenring hierzu nicht in der Lage wäre. Vorzugsweise weisen zumindest zwei Scheibenringe, beispielsweise zwei gleich geformte Scheibenringe, eine unterschiedliche Dicke in axialer Richtung auf, so dass durch die Auswahl der entsprechenden Scheibenringe mit einer bestimmten axialen Dicke die Dicke für die zugeordnete Funktionalität und die gewünschte gesamte Plattendicke der Druckplatte leicht und kostengünstig eingestellt werden kann. Die Scheibenringe können als gestapeltes Paket unmittelbar in axialer Richtung hintereinander einander flächig kontaktierend angeordnet sein und zur Fixierung der Plattendicke miteinander verbunden sein. Durch die Auswahl der Anzahl der vergleichsweise dünnen Scheibenringe kann die axiale Plattendicke der Druckplatte durch eine begrenzte Anzahl von in Massenfertigung günstig hergestellten Scheibenringen für eine Vielzahl von unterschiedlichen Bauarten von Reibungskupplungen genau eingestellt werden, so dass geringe Herstellungskosten zu Herstellung unterschiedlicher Bauarten von Reibungskupplungen ermöglicht sind.
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Die Dicke d des Scheibenrings beträgt im Vergleich zu der Plattendicke t der Druckplatte insbesondere 0,01 ≤ d/t ≤ 0,50, vorzugsweise 0,05 ≤ d/t ≤ 0,33, weiter bevorzugt 0,10 ≤ d/t ≤ 0,25 und besonders bevorzugt 0,15 ≤ d/t ≤ 0,20. Der jeweilige Scheibenring kann eine gesamte in axialer Richtung weisende Gesamtfläche Ages aufweisen, wobei der Scheibenring mit einer in axialer Richtung weisende Kontaktfläche Ak einen in axialer Richtung nachfolgenden Scheibenring kontaktiert, wobei insbesondere 0,50 ≤ Ak/Ages ≤ 1,00, vorzugsweise 0,75 ≤ Ak/Ages ≤ 0,98, weiter bevorzugt 0,80 ≤ Ak/Ages ≤ 0,95 und besonders bevorzugt 0,85 ≤ Ak/Ages ≤ 0,90 gilt. Insbesondere weist die Druckplatte mindestens zwei gleichartig ausgeformte Scheibenringe auf, die an ihren Axialseiten identisch ausgeformt sind und sich nur in ihrer axialen Dicke unterscheiden. Ferner ist es möglich, dass die Druckplatte mindestens zwei identisch ausgeformte Scheibenringe aufweist, die nicht nur an ihren Axialseiten identisch ausgeformt sind, sondern auch die gleiche axiale Dicke aufweisen. Vorzugsweise sind mindestens zwei, insbesondere mindestens drei, besonders bevorzugt mindestens vier gleichartig und/oder identisch ausgeformte Scheibenringe in axialer Richtung unmittelbar hintereinander angeordnet. Ferner ist es möglich, dass mehrere Pakete mit jeweils mehreren gleichartig und/oder identisch ausgeformten unmittelbar hintereinander angeordneten Scheibenringen in der Druckplatte vorgesehen sind. Die Scheibenringe könne mit Hilfe eines separaten formschlüssigen Befestigungsmittels, beispielsweise Schraubenverbindung oder Nietverbindung, und/oder kraftschlüssigen Befestigungsmittels, beispielsweise eine sämtliche Scheibenringe klemmend umgreifende Klammer, miteinander befestigt sein. Vorzugsweise sind die Scheibenringe durch eine plastische Verformung mindestens eines Scheibenrings, insbesondere mehrerer oder sämtlicher Scheibenringe, beispielsweise durch Verstemmen, miteinander verbunden.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass zumindest einer der Scheibenringe als ein eine Reibfläche zur Anlage an der Kupplungsscheibe ausbildender ersten Scheibenring ausgebildet ist und/oder zumindest einer der Scheibenringe als ein einen Befestigungsansatz für eine Rückstellfeder ausbildender zweiter Scheibenring ausgebildet ist und/oder zumindest einer der Scheibenringe als ein ein Krafteinleitungselement, insbesondere Nocken, ausbildender dritter Scheibenring ausgebildet ist. Dadurch ist es möglich verschiedene Funktionalitäten der Druckplatte auf unterschiedlich ausgeformte Typen von Scheibenringen aufzuteilen. Je nach Anwendungsfall der Druckplatte können zur Herstellung der Druckplatte mit einer bestimmten axialen Plattendicke und bestimmten Funktionalitäten die für die jeweiligen Funktionalitäten vorgesehenen Typen von Scheibenringen ausgewählt werden. Wenn beispielsweise die herzustellende Druckplatte die Funktion einer in axialer Richtung feststehenden Gegenplatte ausfüllen soll, ist es möglich eine für die gewünschte Plattendicke vorgesehene Anzahl nur von ersten Scheibenringen vorzusehen und die zweiten Scheibenringe und die dritten Scheibenringe einzusparen. Wenn beispielsweise die herzustellende Druckplatte die Funktion einer in axialer Richtung verlagerbaren Zwischendruckplatte einer Mehrscheibenkupplung, beispielsweise Lamellenkupplung, ausfüllen soll, ist es möglich eine für die gewünschte Plattendicke vorgesehene Anzahl von ersten Scheibenringen und zweiten Scheibenringen vorzusehen und die dritten Scheibenringe einzusparen. Wenn beispielsweise die herzustellende Druckplatte die Funktion einer von einem Betätigungselement in axialer Richtung verlagerbaren Anpressplatte ausfüllen soll, ist es möglich eine für die gewünschte Plattendicke vorgesehene Anzahl sowohl von ersten Scheibenringen als auch von zweiten Scheibenringen und dritten Scheibenringen vorzusehen. Die Rückstellfeder, die mit einem ersten Ende mit dem Befestigungsansatz des zweiten Scheibenrings befestigt werden kann, ist insbesondere als Blattfeder ausgestaltet, die vorzugsweise mit ihrem vom ersten Ende wegweisenden zweiten Ende mit einem feststehenden Teil der Reibungskupplung befestigt sein kann. Das Krafteinleitungselement des dritten Scheibenrings kann insbesondere als Nocken oder anderweitige Erhebung ausgestaltet sein, so dass an dem Krafteinleitungselement ein Betätigungselement, das beispielsweise als eine insbesondere in der Art einer Tellerfeder ausgestaltete Hebelfeder ausgestaltet ist, mittelbar oder unmittelbar angreifen und gegebenenfalls abrollen kann. Wenn das Betätigungselement als ein abgesehen von einer elastischen Biegung im Wesentlichen nur axial beweglicher Betätigungstopf ausgestaltet ist, kann das Krafteinleitungselement auch als eine Befestigungsstelle für den Betätigungstopf ausgestaltet sein.
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Vorzugsweise weist das Krafteinleitungselement eine Rampenkontur zur Anlage an einem Rampenring einer Nachstelleinrichtung zur Nachstellung eines verschleißbedingten Fehlabstands auf. Der Rampenring kann bei einem hinreichend großen sensierten Verschleiß von Reibbelägen der Reibungskupplung in Umfangsrichtung verdreht werden und hierbei an der Rampenkontur des Krafteinleitungselements des dritten Scheibenrings abgleiten. Dadurch kann sich die axiale Erstreckung des aus dem Krafteinleitungselement und dem Rampenring gebildeten Rampensystems vergrößern, so dass die ursprünglichen Betätigungsverhältnisse eines an dem Rampenring angreifenden Betätigungselements im Wesentlichen wiederhergestellt sein können. Der dritte Scheibenring kann dadurch gleichzeitig einen Teil der Nachstelleinrichtung ausbilden.
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Besonders bevorzugt sind die Scheibenringe in radialer Richtung aneinander zentriert. Ein radialer Versatz der in axialer Richtung aufeinander gestapelten Scheibenringe kann dadurch vermieden werden. Dadurch führt die Mehrteiligkeit der Druckplatte nicht zu einer undefinierten Ausgestaltung der Druckplatte. Gegebenenfalls können die Scheibenringe auch in Umfangsrichtung zentriert sein und/oder gegen ein relatives Verdrehen gesichert sein.
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Insbesondere weist ein Teil der Scheibenringe mindesten eine in axialer Richtung abstehende Ausprägung, vorzugsweise mindestens zwei in axialer Richtung abstehende Ausprägungen, auf, wobei die Ausprägung in eine Ausprägung eines anderen Scheibenrings und/oder in eine Befestigungsöffnung eines anderen Scheibenrings eingreift. Durch die Ausprägung kann ein Formschluss erreicht werden, der beispielsweise eine Zentrierung in radialer Richtung und/oder in Umfangsrichtung ermöglicht. Die Scheibenringe können dadurch bei der Montage leicht aufeinander gestapelt werden. Insbesondere ist es möglich die Ausprägung des einen Scheibenrings in die Ausprägung des anderen Scheibenrings hineinzupressen und zu verstemmen, so dass sich eine sichere unlösbare Verbindung ergibt. Vorzugsweise kann eine Ausprägung des einen Scheibenrings soweit durch eine Befestigungsöffnung des anderen Scheibenrings, der insbesondere eine äußerste Axialseite der Druckplatte ausbildet, hindurchgesteckt werden, dass durch eine plastische Verformung dieser Ausprägung in der Art einer Nietverbindung die Scheibenringe verliersicher miteinander unlösbar verbunden werden können. Vorzugsweise weist ausschließlich der dritte Scheibenring die Befestigungsöffnung auf.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Reibungskupplung zum Kuppeln einer Motorwelle eines Kraftfahrzeugmotors mit mindestens einer Getriebeeingangswelle eines Kraftfahrzeuggetriebes, mit einer Gegenplatte zum Einleiten eines von der Motorwelle kommenden Drehmoments und eine mit Hilfe eines Betätigungselements relativ zur Gegenplatte axial verlagerbaren Anpressplatte zum reibschlüssigen Verpressen einer Kupplungsscheibe zum Ausleiten des Drehmoments an die Getriebeeingangswelle zwischen der Anpressplatte und der Gegenplatte, wobei die Gegenplatte und/oder die Anpressplatte als Druckplatte, die wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann, ausgestaltet ist. Durch die Auswahl der Anzahl der vergleichsweise dünnen Scheibenringe kann die axiale Plattendicke der Druckplatte durch eine begrenzte Anzahl von in Massenfertigung günstig hergestellten Scheibenringen für eine Vielzahl von unterschiedlichen Bauarten von Reibungskupplungen genau eingestellt werden, so dass geringe Herstellungskosten zu Herstellung unterschiedlicher Bauarten von Reibungskupplungen ermöglicht sind.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Mehrscheibenkupplung zum Kuppeln einer Motorwelle eines Kraftfahrzeugmotors mit mindestens einer Getriebeeingangswelle eines Kraftfahrzeuggetriebes, mit einer Gegenplatte zum Einleiten eines von der Motorwelle kommenden Drehmoments, einer relativ zu der Gegenplatte axial verlagerbaren Zwischenplatte zum reibschlüssigen Verpressen eines ersten Reibbelags einer Kupplungsscheibe zwischen der Gegenplatte und der Zwischenplatte, einer relativ zu der Gegenplatte und zur Zwischenplatte axial verlagerbaren Anpressplatte zum reibschlüssigen Verpressen eines zweiten Reibbelags der Kupplungsscheibe zwischen der Zwischenplatte und der Anpressplatte, wobei die Gegenplatte und/oder die Zwischenplatte und/oder die Anpressplatte als Druckplatte, die wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann, ausgestaltet ist. Durch die Auswahl der Anzahl der vergleichsweise dünnen Scheibenringe kann die axiale Plattendicke der Druckplatte durch eine begrenzte Anzahl von in Massenfertigung günstig hergestellten Scheibenringen für eine Vielzahl von unterschiedlichen Bauarten von Reibungskupplungen genau eingestellt werden, so dass geringe Herstellungskosten zu Herstellung unterschiedlicher Bauarten von Reibungskupplungen ermöglicht sind.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Baukastensystem zur Herstellung einer Druckplatte, die wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann, mit einer definiert vorgegebenen ersten Plattendicke t1 sowie zur Herstellung einer Druckplatte, die wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann, mit einer definiert vorgegebenen von der ersten Plattendicke t1 verschiedenen zweiten Plattendicke t2 mit mehreren jeweils eine Reibfläche zur Anlage an der Kupplungsscheibe ausbildenden ersten Scheibenringen, wobei insbesondere zusätzlich mehrere jeweils einen Befestigungsansatz für eine Rückstellfeder ausbildende zweite Scheibenringe und/oder mehrere jeweils ein Krafteinleitungselement, insbesondere Nocken, ausbildende dritte Scheibenringen vorgesehen sind. Durch die Auswahl der Anzahl der vergleichsweise dünnen Scheibenringe des Baukastensystems kann die axiale Plattendicke der Druckplatte durch eine begrenzte Anzahl von in Massenfertigung günstig hergestellten Scheibenringen für eine Vielzahl von unterschiedlichen Bauarten von Reibungskupplungen genau eingestellt werden, so dass geringe Herstellungskosten zu Herstellung unterschiedlicher Bauarten von Reibungskupplungen ermöglicht sind. Das Baukastensystem kann insbesondere wie vorstehend anhand der Druckplatte erläutert aus- und weitergebildet sein.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung einer Druckplatte, die wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann, bei dem mindestens drei Scheibenringe in axialer Richtungen hintereinander gestapelt werden bis eine definierte Plattendicke t in axialer Richtung erreicht ist und nachfolgend die Scheibenringe miteinander, insbesondere durch Verstemmen, verbunden werden. Durch die Auswahl der Anzahl der vergleichsweise dünnen Scheibenringe kann die axiale Plattendicke der Druckplatte durch eine begrenzte Anzahl von in Massenfertigung günstig hergestellten Scheibenringen für eine Vielzahl von unterschiedlichen Bauarten von Reibungskupplungen genau eingestellt werden, so dass geringe Herstellungskosten zu Herstellung unterschiedlicher Bauarten von Reibungskupplungen ermöglicht sind. Das Verfahren kann insbesondere wie vorstehend anhand der Druckplatte erläutert aus- und weitergebildet sein.
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Durch die Auswahl der Anzahl der vergleichsweise dünnen Scheibenringe kann die axiale Plattendicke der Druckplatte durch eine begrenzte Anzahl von in Massenfertigung günstig hergestellten Scheibenringen für eine Vielzahl von unterschiedlichen Bauarten von Reibungskupplungen genau eingestellt werden, so dass geringe Herstellungskosten zu Herstellung unterschiedlicher Bauarten von Reibungskupplungen ermöglicht sind. Die Verwendung kann insbesondere wie vorstehend anhand der Druckplatte und/oder des Verfahrens erläutert aus- und weitergebildet sein.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele exemplarisch erläutert, wobei die nachfolgend dargestellten Merkmale sowohl jeweils einzeln als auch in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können. Es zeigen:
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1: eine schematische Schnittansicht einer ersten Ausführungsform einer Reibungskupplung,
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2: eine schematische Schnittansicht einer zweiten Ausführungsform einer Reibungskupplung,
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3: eine schematische Schnittansicht eines ersten Scheibenrings für eine Anpressplatte der Reibungskupplung aus 1 und 2,
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4: eine schematische Schnittansicht eines zweiten Scheibenrings für eine Anpressplatte der Reibungskupplung aus 1 und 2,
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5: eine schematische Schnittansicht einer ersten Ausführungsform eines dritten Scheibenrings für eine Anpressplatte der Reibungskupplung aus 1 und 2,
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6: eine schematische Schnittansicht einer zweiten Ausführungsform eines dritten Scheibenrings für eine Anpressplatte der Reibungskupplung aus 1 und 2,
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7: eine schematische Schnittansicht einer vormontierten Anpressplatte der Reibungskupplung aus 2,
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8: eine schematische Schnittansicht einer alternativen vormontierten Anpressplatte für die Reibungskupplung aus 2,
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9: eine schematische Schnittansicht einer vormontierten Anpressplatte für die Reibungskupplung aus 1,
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10: eine schematische Schnittansicht eines ersten Herstellungsschritts zur Herstellung der Anpressplatte für die Reibungskupplung aus 2,
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11: eine schematische Schnittansicht eines zweiten Herstellungsschritts zur Herstellung der Anpressplatte für die Reibungskupplung aus 2,
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12: eine schematische Schnittansicht eines dritten Herstellungsschritts zur Herstellung der Anpressplatte für die Reibungskupplung aus 2,
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13: eine schematische Schnittansicht eines vierten Herstellungsschritts zur Herstellung der Anpressplatte für die Reibungskupplung aus 2 und
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14: eine schematische Schnittansicht eines fünften Herstellungsschritts zur Herstellung der Anpressplatte für die Reibungskupplung aus 2.
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Die in 1 dargestellte Reibungskupplung 10 weist eine mit einer Motorwelle eines Kraftfahrzeugmotors direkt oder indirekt verbindbare Gegenplatte 12 auf, zu der eine als Anpressplatte 14 ausgebildete Druckplatte axial verlagert werden kann, um eine mit einer Getriebeeingangswelle eines Kraftfahrzeuggetriebes verbindbare Kupplungsscheibe 16 reibschlüssig verpressen zu können. Die Anpressplatte 14 weist ein als Nocken ausgestaltetes Krafteinleitungselement 18 auf, an dem ein im Wesentlichen als Tellerfeder ausgestaltetes Betätigungselement 20 angreifen kann, um die Anpressplatte 14 in axialer Richtung zu verlagern. Hierzu ist das Betätigungselement 20 schwenkbar an einem mit der Gegenplatte 12 fest verbundenen Kupplungsdeckel 22 abgestützt. An einem radial inneren Endbereich des Betätigungselements 20 kann ein insbesondere hydraulisches Betätigungssystem, beispielsweise mit Hilfe eines in axialer Richtung ausfahrbaren Kolbens angreifen, um eine Betätigungskraft zum Betätigen der Reibungskupplung 10 einleiten zu können. Wenn keine Betätigungskraft in die Reibungskupplung 10 eingeleitet wird, kann die Anpressplatte 14 mit Hilfe einer Rückstellfeder in eine definierte Ausgangsposition bewegt werden. Hierzu kann die Rückstellfeder mit einem nach radial außen abstehenden Befestigungsansatz 24 der Anpressplatte 14 befestigt sein.
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Bei der in 2 dargestellten Ausführungsform der Reibungskupplung 10 ist im Vergleich zu der in 1 dargestellten Ausführungsform der Reibungskupplung 10 das Krafteinleitungselement 18 mit einer Rampenkontur 42 versehen, so dass zwischen dem Betätigungselement 20 und der Rampenkontur 42 des Krafteinleitungselements 18 ein Rampenring 26 angeordnet werden kann, um eine Nachstelleinrichtung zum Nachstellen eines verschleißbedingten Fehlabstands der Anpressplatte 14 bei verschleißenden Reibbelägen 28 der Kupplungsscheibe 16 auszubilden. Für den Rampenring 26 der Nachstelleinrichtung wird entsprechender Bauraum benötigt, der dadurch zur Verfügung gestellt wird, dass die Anpressplatte 14 eine entsprechend geringere Plattendicke in axialer Richtung aufweist. Dadurch ist es möglich sowohl für die Reibungskupplung 10 aus 1 als auch für die Reibungskupplung 10 aus 2 identisch geformte Gegenplatten 12, Kupplungsdeckel 22, Kupplungsscheiben 16 und Betätigungselemente 20 zu verwenden.
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Um verschiedene Anpressplatten 14 mit angepassten Funktionalitäten und Plattendicken kostengünstig herzustellen kann ein modulares Baukastensystem vorgesehen sein, das einen in 3 dargestellte ersten Scheibenring 30 umfassen kann. Der erste Scheibenring 30 bildet eine Reibfläche 32 aus, welche für einen Reibkontakt mit den Reibbelägen 28 der Kupplungsscheibe 16 ausgelegt ist. Ferner weist der erste Scheibenring 30 in axialer Richtung abstehende erste Ausprägungen 34 auf.
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Das Baukastensystem kann insbesondere einen in 4 dargestellte zweiten Scheibenring 36 umfassen. Der zweite Scheibenring 36 kann den radial abstehenden Befestigungsansatz 24 zur Anbindung der Rückstellfeder ausbilden. Ferner weist der zweite Scheibenring 36 in axialer Richtung abstehende zweite Ausprägungen 38 auf.
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Vorzugsweise kann das Baukastensystem einen in 5 dargestellte dritten Scheibenring 40 umfassen. Der dritte Scheibenring 40 bildet das Krafteinleitungselement 18 aus, das beispielsweise durch eine spanlose Umformung, insbesondere Prägen, herstellbar ist. In der dargestellten Ausführungsform weist das Krafteinleitungselement 18 die Rampenkontur 42 auf. Ferner weist der dritte Scheibenring 40 Befestigungsöffnungen 44 auf.
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Zusätzlich oder alternativ kann das Baukastensystem die in 6 ausgestaltete Ausführungsform des dritten Scheibenrings 40 umfassen, bei dem das Krafteinleitungselement 18 als normaler Nocken ohne Rampenkontur 42 ausgebildet ist.
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Um die Anpressplatte 14 auszubilden, ist es beispielsweise möglich, wie in 7 dargestellt, zwei erste Scheibenringe 30, zwei zweite Scheibenringe 36 und einen dritten Scheibenring 40 in axialer Richtung übereinander zu stapeln. Hierbei können die jeweiligen Ausprägungen 38, 40 des ersten Scheibenrings 30 und des zweiten Scheibenrings 36 ineinander eingreifen beziehungsweise in die Befestigungsöffnungen 44 des dritten Scheibenrings 40 eingreifen, so dass bereits eine geeignete Zentrierung der Scheibenringe 30, 36, 40 aneinander gegeben ist. Falls im Vergleich zu der in 7 vormontierten Anpressplatte 14 eine Anpressplatte 14 mit einer größeren Plattendicke hergestellt werden soll, ist es beispielsweise möglich die Anzahl der ersten Scheibenringe 30 zu erhöhen, wie in 8 dargestellt. Falls im Vergleich zu der in 7 vormontierten Anpressplatte 14 eine Anpressplatte 14 ohne Rampenkontur 42 hergestellt werden soll, ist es beispielsweise möglich nur den dritten Scheibenring 40 zu ersetzen, wie in 9 dargestellt. Durch die Auswahl bestimmter Scheibenringe 30, 36, 40 mit bestimmten Funktionalitäten und deren Anzahl kann eine Vielzahl unterschiedlicher Druckplatten kostengünstig hergestellt werden, die als Anpressplatte 14, als Gegenplatte 12 oder Zwischenplatte in verschiedenen Bauarten von Reibungskupplungen 10 eingesetzt werden können.
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Exemplarisch bei der Herstellung der Anpressplatte 14 der in 2 dargestellten Reibungskupplung können zunächst die benötigten Scheibenringen 30, 36, 40 mit der gewünschten Anzahl zur Einstellung der gewünschten axialen Plattendicke ausgewählt werden (10) und aneinander zentriert aufeinander gestapelt werden (11). Nachfolgend können Verstemmwerkzeuge 46 in axialer Verlängerung der Ausprägungen 34, 38 angesetzt werden (12) und die Ausprägungen 34, 38 während des Verstemmens soweit plastisch verformen (13) bis sich eine verliersichere unlösbare Verbindung der Scheibenringen 30, 36, 40 in der Art einer Nietverbindung ergibt (14).
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Reibungskupplung
- 12
- Gegenplatte
- 14
- Anpressplatte
- 16
- Kupplungsscheibe
- 18
- Krafteinleitungselement
- 20
- Betätigungselement
- 22
- Kupplungsdeckel
- 24
- Befestigungsansatz
- 26
- Rampenring
- 28
- Reibbelag
- 30
- erster Scheibenring
- 32
- Reibfläche
- 34
- erste Ausprägung
- 36
- zweiter Scheibenring
- 38
- zweite Ausprägung
- 40
- dritter Scheibenring
- 42
- Rampenkontur
- 44
- Befestigungsöffnung
- 46
- Verstemmwerkzeuge