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Die Erfindung betrifft einen Scheinwerfer. Ferner betrifft die Erfindung ein Fahrzeug aufweisend den Scheinwerfer. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Aktivierung einer Diebstahlschutzfunktion für den Scheinwerfer.
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Hochwertige Autoanbauteile, insbesondere Scheinwerfer geraten zunehmend in den Fokus von Dieben und Diebesbanden. Ein Diebstahl von Scheinwerfern hat durch immer anspruchsvollere Scheinwerfertechnik mit adaptiven Lichtfunktionen oder neuen Design- und Stylingkomonenten zugenommen.
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Aus dem Stand der Technik sind mechanisch verriegelnde Scheinwerfersysteme bekannt.
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Mechanisch verriegelnde Scheinwerfersysteme haben den Nachteil, dass sich einerseits ein gewollter Austausch des Scheinwerfers, z.B. in der Erstmontage oder bei einer Reparatur augfrund der Komplexität des Scheinwerfers und seiner Anbauteile zeit- und kostenintensiv gestaltet. Andererseits sind die mechanisch verriegelnden Scheinwerfersysteme für Diebe einfach zu umgehen.
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Nachteilig am Stand der Technik ist auch, dass kein ausreichender Diebstahlschutz bekannt ist, der einen Diebstahl eines Scheinwerfers behindert oder erschwert.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile aus dem Stand der Technik zu überwinden. Es soll eine kostengünstige Möglichkeit gefunden werden, Scheinwerfer vor einem Diebstahl aus dem Fahrzeug zu schützen, bzw. einen Diebstahl dadurch schon uninteressant zu gestalten, dass eine Verwendung in einem anderen Fahrzeug nicht möglich ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß Patentanspruchs 1 ein Scheinwerfer vorgesehen, aufweisend eine Scheinwerferelektronik mit mindestens einem Bauteil, wobei das Bauteil wenigstens einen Widerstand aufweist, wobei der Widerstand als Kodierwiderstand mit einer Vielzahl an Widerstandswerten ausgebildet ist.
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Vorstehende Aufgabe wird ferner gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 5, nämlich durch ein Fahrzeug aufweisend wenigstens einen Scheinwerfer und mindestens ein dem Scheinwerfer zugeordnetes Steuergerät.
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Vorstehende Aufgabe wird ferner gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 8, nämlich durch ein Verfahren zur Aktivierung einer Diebstahlschutzfunktion bei einem Scheinwerfer eines Fahrzeugs, wobei der Scheinwerfer eine Scheinwerferelektronik mit mindestens einem Bauteil aufweist, wobei das Bauteil wenigstens einen Widerstand aufweist und wobei der Widerstand als Kodierwiderstand mit einer Vielzahl an Widerstandswerten ausgebildet ist, aufweisend die Schritte:
- – Auslesen der Widerstandswerte des Scheinwerfers mittels eines Steuergeräts und
- – Vergleichen der ausgelesenen Widerstandswerte mit im Fahrzeug oder Steuergerät abgelegten Werten des Fahrzeugs mittels des Steuergeräts, wobei
a) bei einer Übereinstimmung der ausgelesenen Widerstandswerte mit den Werten des Fahrzeugs eine Inbetriebnahme des Scheinwerfers ermöglicht wird oder
b) bei einer fehlenden Übereinstimmung der ausgelesenen Widerstandswerte mit den Werten des Fahrzeugs eine Aktivierung einer Fehlerreaktion erfolgt.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen.
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Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch das Vorsehen des Widerstand als Kodierwiderstand mit einer Vielzahl an Widerstandswerten eine Verschlüsselung der Scheinwerferelektronik mit einem Steuergerät erzeugbar ist. Der Scheinwerfer kann so vor einem Diebstahl aus dem Fahrzeug geschützt werden, da eine Verwendung in einem anderen Fahrzeug nicht möglich ist.
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Vorzugsweise ist der Scheinwerfer eine Leuchte, in der das durch ein Leuchtmittel, z.B. Glühlampe, Gasentladungslampe, Bogenlampe, Leuchtdiode erzeugte Licht durch scharfe Bündelung der Lichtstrahlen (Reflexion oder Brechung) in eine Richtung gelenkt wird, um ein durch den Scheinwerfer angestrahltes Objekt zu beleuchten.
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Vorzugsweise ist der Widerstand ein elektrisches Bauteil. Bevorzugt ist der Widerstand ein zweipoliges passives elektrisches Bauteil zur Realisierung eines ohmschen Widerstandes in elektrischen und elektronischen Schaltungen.
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Vorzugsweise ist der Kodierwiderstand ein Widerstand, der zur Kodierung der Widerstandswerte dient.
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Vorzugsweise ist die Vielzahl an Widerstandswerten eine definierte oder diskrete Anzahl an Widerstandswerten.
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Vorzugsweise ist das Bauteil fest im Schweinwerfer integriert. Ein Lösen des Bauteils aus dem Scheinwerfer würde mit einer Beschädigung des Scheinwerfers einhergehen.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind die Widerstandswerte unveränderbare Werte. D.h., dass die einmal festgelegten Werte der Widerstandswerte im Nachhinein nicht mehr verändert, korrigiert oder ausgetasucht werden können. Damit wird ein zusätzlicher Sicherheitsaspekt geschaffen.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das Bauteil eine LED-Platine, eine Vorwiderstandsplatine, ein Kabelbaum oder eine andere im Scheinwerfer angeordnete Komponente.
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Damit lässt sich der Widerstand auf einfache Weise an bereits im Scheinwerfer vorhandene Bauteile anbringen. Bevorzugt weist der Kabelbaum diskrete Widerstände auf.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist der Widerstand zehn diskrete Widerstandswerte auf.
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Vorzugsweise weist jeder der Widerstände zehn Widerstandsstufen auf, d.h. zehn diskrete Widerstandswerte (vergleichbar mit den Lichtklassen bei LED). Damit ergeben sich bei einem Kodierwiderstand zehn Möglichkeiten. Bei zwei Kodierwiderständen ergeben sich hundert Möglichkeiten und bei drei Kodierwiderständen tausend Möglichkeiten.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das Steuergerät eingerichtet, die Widerstandswerte auszulesen und diese mit im Fahrzeug gespeicherten Werten abzugleichen, um
- a) bei einer Übereinstimmung der ausgelesenen Widerstandswerte mit den Werten des Fahrzeugs eine Inbetriebnahme des Scheinwerfers zu ermöglichen oder
- b) bei einer fehlenden Übereinstimmung der ausgelesenen Widerstandswerte mit den Werten des Fahrzeugs eine Aktivierung einer Fehlerreaktion zu ermöglichen.
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Bei a) wir die Verschlüsselung richtig erkannt. Bei b) wird die Verschlüsselung als fehlerhaft erkannt. Bevorzugt sind mehrere Widerstände in einem Scheinwerfer angeordnet. Hierdurch ergeben sich weitere Widerstandswerte und ein zusätzlicher Sicherheitsaspekt.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das Steuergerät ein Scheinwerfersteuergerät, ein vorgelagertes Steuergerät oder ein Zentralsteuergerät des Fahrzeugs.
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Damit werden wenigstens zwei Möglichkeiten aufgezeigt das Steuergerät auszubilden. Vorzugsweise sind die Widerstände vom Steuergerät auslesbar. Bevorzugt ist das Zentralsteuergerät ein Body-Control-Modul.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung erfolgen/erfolgt
- – das Auslesen der Widerstandswerte und das Vergleichen der ausgelesenen Widerstandswerte mit den abgelegten Werten des Fahrzeugs mittels des Zentralsteuergeräts oder
- – das Auslesen der Widerstandswerte mittels eines Scheinwerfersteuergeräts oder einem zusätzlichen Steuergerät, ein Weiterleiten der ausgelesenen Widerstandswerte mittels einer Kommunikationsschnittstelle oder eines Bus-Systems an ein Zentralsteuergerät oder an das zusätzliche Steuergerät und ein Vergleichen der ausgelesenen Widerstandswerte mit den abgelegten Werten des Fahrzeugs mittels dem Zentralsteuergerät oder dem zusätzlichen Steuergerät oder
- – das Auslesen der Widerstandswerte und das Vergleichen der ausgelesenen Widerstandswerte mit den abgelegten Werten des Fahrzeugs mittels des Scheinwerfersteuergeräts.
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Vorzugsweise ist das zusätzliche Steuergerät ein vorgelagertes Steuergerät. Bevorzugt ist das Bus-System ein System zur Datenübertragung zwischen mehreren Komponenten über einen gemeinsamen Übertragungsweg. Bevorzugt ist eine Kommunikationsschnittstelle (auch Interface) Teil eines Systems, welches der Kommunikation zum Datenaustausch dient.
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Vorzugsweise sind die abgelegten Werte des Fahrzeugs Referenzwiderstände, bevorzugt Fahrzeugmerkmale, bspw. Fahrzeugidentifikationsnummern.
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Bevorzugt sind an einem Bandende die Widerstandswerte des Scheinwerfers auslesbar und können in Kombination mit abgelegten Werten des Fahrzeugs (z.B. einer Fahrzeugidentifikationsnummer) als gültige Kombination (Verschlüsselung) abgelegt werden. Besonders bevorzugt sind zu speziellen Zeitpunkten (z.B. bei jedem Klemme-15-Zyklus sonst zyklisch) die abgelegten Werte des Fahrzeugs und die Widerstandswerte erneut auslesbar und können mit den abgelegten Werten verglichen werden.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung wird
- – bei einer Aktivierung der Fehlerreaktion, eine Lichtfunktion des Scheinwerfers deaktiviert wird, eine Warnlampe im Fahrzeug aktiviert wird, ein akustisches Signal am Fahrzeug ausgelöst und/oder ein Fehlereintrag in einem Fehlerspeicher des Fahrzeugs erfolgt.
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Beim Scheinwerfertausch in einer Fachwerkstatt ist ein neuer Scheinwerfer mit neuen unterschiedlichen Kodierwiderständen montierbar, wobei dieser angelernt werden muss. Bevorzugt erfolgt dies mittels eines Diagnosetesters.
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Grundsätzlich ist ein Vergleich mit den abgelegten Werte des Fahrzeugs aber nicht zwingend. Vielmehr müssen nur in einem diebstahlgeschützterem Steuergerät die angelernten Kodierdaten abgelegt werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigt:
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1 eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Scheinwerfers.
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1 zeigt die schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Scheinwerfers 1. Der Scheinwerfer 1 weist eine Scheinwerferelektronik mit zwei Bauteilen 2, 3 auf. Die Bauteile 2, 3 sind als LED-Platinen ausgebildet. Auf dem ersten Bauteil 2 ist ein erster Widerstand 4 angeordnet. Auf dem zweiten Bauteil 3 ist ein zweiter Widerstand 5 angeordnet. Die beiden Widerstände 4, 5 sind dabei als Kodierwiderstände ausgebildet. Die Widerstände 4, 5 weisen diskrete Widerstandswerte auf. Dabei sind die Widerstandswerte der Widerstände 4, 5 voneindander unterschiedlich. Vorzugsweise weist jeder der Widerstände zehn Widertandsstufen auf, d.h. zehn diskrete Widerstandswerte (vergleichbar mit den Lichtklassen bei LED). Damit ergeben sich bei einem Kodierwiderstand zehn Möglichkeiten. Bei zwei Kodierwiderständen ergeben sich hundert Möglichkeiten und bei drei Kodierwiderständen tausend Möglichkeiten.
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Der Scheinwerfer 1 ist mit einem Steuergerät 6 verbunden. Vorliegend ist das Steuergerät 6 als Scheinwerfersteuergerät ausgebildet. Die Widerstände 4, 5 sind mit dem Steuergerät 6 stromleitend verbunden.
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Im Rahmen einer Aktivierung einer Diebstahlschutzfunktion bei dem Scheinwerfer 1 erfolgen nachfolgende Schritte:
- – Auslesen der Widerstandswerte des Scheinwerfers 1 mittels des Steuergeräts 6 und
- – Vergleichen der ausgelesenen Widerstandswerte mit den im Fahrzeug abgelegten Werten (z.B. Fahrzeugidentifikationsnummer oder Referenzwiderstandswerte) mittels des Steuergeräts 6 des Fahrzeugs, wobei
a) bei einer Übereinstimmung der ausgelesenen Widerstandswerte mit den Werten des Fahrzeugs eine Inbetriebnahme des Scheinwerfers 1 ermöglicht wird oder
b) bei einer fehlenden Übereinstimmung der ausgelesenen Widerstandswerte mit den Werten des Fahrzeugs eine Aktivierung einer Fehlerreaktion erfolgt.
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Bei einer Aktivierung der Fehlerreaktion kann bspw. eine Lichtfunktion des Scheinwerfers deaktiviert werden, eine Warnlampe im Fahrzeug aktiviert werden und/oder ein akustisches Signal am Fahrzeug ausgelöst werden. Die Fehlerreaktion wird dadurch hervorgerufen, dass der Scheinwerfer 1 aus einem anderen ersten Fahrzeug in das neue Fahrzeug eingebaut worden ist.
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Durch das Vorsehen des Widerstands als Kodierwiderstand mit einer Vielzahl an Widerstandswerten ist eine Verschlüsselung der Scheinwerferelektronik mit einem Steuergerät erzeugbar. Der Scheinwerfer kann so vor einem Diebstahl aus dem Fahrzeug geschützt werden, da eine Verwendung in einem anderen Fahrzeug nicht möglich ist.
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Zum Auslesen und Vergleichen sind drei unterschiedliche Szenarien denkbar:
- A) Das Auslesen der Widerstandswerte und das Vergleichen der ausgelesenen Widerstandswerte mit den abgelegten Werten des Fahrzeugs erfolgen mittels eines Zentralsteuergeräts, das im Fahrzeug angeordnet ist.
- B) Das Auslesen der Widerstandswerte erfolgt mittels eines Scheinwerfersteuergeräts oder einem zusätzlichen weiteren Steuergerät. Ein Weiterleiten der ausgelesenen Widerstandswerte erfolgt mittels einer Kommunikationsschnittstelle oder eines Bus-Systems an ein Zentralsteuergerät oder an das zusätzliche weitere Steuergerät. Das Vergleichen der ausgelesenen Widerstandswerte mit den abgelegten Werten des Fahrzeugs l erfolgt mittels des Zentralsteuergeräts oder dem zusätzlichen weiteren Steuergerät.
- C) Das Auslesen der Widerstandswerte und das Vergleichen der ausgelesenen Widerstandswerte mit den abgelegten Werten des Fahrzeugs erfolgen mittels des Scheinwerfersteuergeräts.
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Durch das Vorsehen des Scheinwerfers in einem Fahrzeug wird eine kostengünstige Möglichkeit vorgestellt, Scheinwerfer vor einem Diebstahl aus dem Fahrzeug zu schützen, bzw. einen Diebstahl dadurch uninteressant zu gestalten, sodass eine Verwendung in einem anderen Fahrzeug nicht möglich ist.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Scheinwerfer
- 2
- Bauteil
- 3
- Bauteil
- 4
- Widerstand
- 5
- Widerstand
- 6
- Steuergerät