DE19634626C1 - Demontagegeschützte elektrische Einrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrische Einrichtung wie beispielsweise ein Airbagmodul oder eine Motorsteuerung eines Fahrzeugs, die eine Demontageschutzvorrichtung umfaßt.

Eine Vielzahl der neuerdings verübten Kraftfahrzeugdiebstählen wird mit der Absicht begangen, das Fahrzeug zu zerlegen und wertvolle Einzelteile weiter zu veräußern.

Daneben werden aus legal erworbenen Unfallfahrzeugen Motor­ steuerungen und Transponder ausgebaut, um damit nach Einbau dieser Komponenten in ein anderes Fahrzeug dieses stehlen zu können.

Automobilhersteller und -versicherer fordern deshalb techni­ sche Vorkehrungen, um potentiellen Kraftfahrzeugdieben diese Möglichkeiten zu nehmen.

Hierzu wurde bereits vorgeschlagen, den wertvollen, leicht demontierbaren Einzelbestandteilen des Kraftfahrzeugs Code- oder PIN-Nummern zuzuordnen, wobei dann diese Einrichtungen erst auf die Eingabe einer solchen Code- oder PIN-Nummer zu­ verläßlich arbeiten. ("So sicher wie im Safe aus Glas". In: Funkschau 4/1987, Seiten 28 bis 32).

Eine solche Vorgehensweise umfaßt aber den Nachteil, daß bei­ spielsweise bei Ausfall des Bordnetzes durch eine Störung oder die Auswechslung der Batterie die mit der Code- oder PIN-Nummer versehene Einrichtung ebenfalls ansprechen muß, da andernfalls der Diebstahlschutz leicht durch Demontage der Batterie umgangen werden könnte. Somit erfordert dann auch ein Ausfall des Bordnetzes eine neue Initialisierung der Kom­ ponente, die selbstverständlich nur werkseitig oder in Spezi­ alwerkstätten möglich sein darf, da andernfalls diese Vorge­ hensweise mit keinerlei Schutzfunktion verbunden wäre.

Aus DE 36 37 960 C1 ist eine Fahrzeug-Diebstahlwarn­ anlage mit einem Steuergerät bekannt, das mit einer Diebstahl-Sicherungseinheit des zu sichernden Geräts verbunden ist. Das Steuergerät erzeugt bei jedem Aktivieren einen Code, der von der Diebstahl-Sicherungs­ einheit gespeichert wird.

Aus DE 37 17 054 C2 ist ein Autoradio mit einer elektronischen Diebstahlsicherung mit einem Speicher für ein Codewort bekannt. Beim Einschalten des Geräts wird eine Impedanzmessung mit anschließendem Ver­ gleich mit einem gespeicherten Impedanzwert durch­ geführt. Bei Auftreten unterschiedlicher Werte wird die Funktion des Autoradios unterbunden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen weitgehend sabotagesicheren Demontageschutz für elektrische Einrichtun­ gen gewährleisten zu können.

Diese Aufgabe wird durch eine elektrische Einrichtung mit den im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen auf besonders vor­ teilhafte Art und Weise gelöst.

Die erfindungsgemäße elektrische Einrichtung umfaßt demzufol­ ge einen Demontagesensor, der auch bei abgeschalteter Ein­ richtung auf einen Demontagevorgang anspricht. Des weiteren ist eine nichtflüchtige Speichereinrichtung vorgesehen, die unabhängig vom Einschaltzustand der elektrischen Einrichtung bei Anspre­ chen des Demontagesensors gesetzt wird. Die Steuereinrichtung der de­ montagegeschützten elektrischen Einrichtung ist derart ausge­ staltet, daß sie nur bei nicht gesetzter Speichereinrichtung einwandfrei arbeitet.

Somit ist die elektrische Einrichtung nach Demontage nicht mehr voll funktionsfähig und daher wertlos, so daß es für po­ tentielle Diebe dieser elektrischen Einrichtung sinnlos ist, diese auszubauen.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figur näher erläu­ tert.

In der Figur ist ein Gehäuse der elektrischen Einrichtung mit 1 bezeichnet, während eine Schraube, mit der das Gehäuse 1 bei­ spielsweise am Rahmen eines Fahrzeugs oder an einer anderen im Fahrzeug vorgesehenen Einrichtung befestigt ist, mit 2 be­ zeichnet ist.

An der Schraube 2 ist ein Magnet 4 derart angeordnet, daß er sich bei Bewegung der Schraube elektrischen mit dieser dreht.

Innerhalb des Gehäuses 1 und der elektrischen Einrichtung ist als Demontagesensor 6 ein Wiegandsensor derart angeordnet, daß er sich bei ange­ schraubter elektrischer Einrichtung in der Nähe eines an der Schraube 2 befestigten Magneten 4 befindet.

Die Schraube 2 kann dabei in eine Bohrung 3 eingebracht sein, wobei möglicherweise eine Mehrzahl von Schrauben zur Fixie­ rung der elektrischen Einrichtung vorgesehen sind, aber nur eine der Schrauben mit einem Magneten versehen ist.

Der Wiegandsensor 6 ist auf einer Leiterplatte 5 angeordnet, die direkt oder indirekt mit dem Gehäuse 1 verbunden ist.

Der Wiegandsensor 6 ist ferner mit einer nicht gezeigten Speichereinrichtung verbunden, die ebenfalls auf der Leiter­ platte 5 angeordnet sein kann.

In der Figur ebenfalls nicht gezeigt ist die in der elektri­ schen Einrichtung enthaltene Steuereinrichtung, was aber auch nicht erforderlich ist, da es sich bei der elektrischen Ein­ richtung um jede beliebige Einrichtung handeln kann, die elektrische Komponenten umfaßt. Dies kann zum Beispiel ein Airbag, eine Motorsteuerung, die Steuerung eines Antiblok­ kiersystems oder eine wertvolle Auto-HiFi-Anlage sein.

Auch ist die gezeigte elektrische Einrichtung nicht auf die Anwendung ei­ nes Wiegandsensors 6 beschränkt. Vielmehr ist es möglich, jede beliebige Art von Sensor vorzusehen, insoweit sie zum Setzen der Speichereinrichtung bei abgeschalteter elektrischer Ein­ richtung geeignet ist.

Alternativ zum Wiegandsensor 6 könnte somit beispielsweise ein Reedkontakt oder ein Mikroschalter vorgesehen werden, der auf eine Demontage der elektrischen Einrichtung hin betätigt wird, wobei dann die Speichereinrichtung derart auszubilden wäre, daß sie auf die Schließung des Reedkontakts oder des Mikroschalters hin gesetzt wird.

Ist die demontagegeschützte elektrische Einrichtung in ein Kraftfahrzeug eingebaut, ist die Wirkungsweise wie folgt.

Der Fahrer des Fahrzeugs verläßt das Fahrzeug bei abgeschal­ teter Zündung. Daraufhin setzt der Kraftfahrzeugdieb das Bordnetz außer Betrieb. Versucht er daraufhin die geschützte elektrische Einrichtung zu demontieren, bewegt er den an der Schraube 2 angeordneten Magneten 4, woraufhin in dem Wie­ gandsensor 6 Spannungsimpulse erzeugt werden, wodurch die nichtflüchtige Speichereinrichtung gesetzt wird.

Wird daraufhin die demontierte elektrische Einrichtung wieder in ein anderes Kraftfahrzeug eingesetzt und in Betrieb genom­ men, ruft die Steuereinrichtung beispielsweise bei einem Durchlaufen des ihm zugrundeliegenden Steueralgorithmus oder auf direktem elektrischen Wege den Zustand der Spei­ chereinrichtung ab. Erkennt sie dabei, daß die Speicherein­ richtung gesetzt ist, setzt sie sich entweder wieder außer Betrieb oder schränkt ihre Funktionsfähigkeit entsprechend ein.

Hierdurch ist das demontierte elektrische Gerät für den Dieb wertlos geworden. Zwar kann durch die erfindungsgemäße Ein­ richtung letztlich nicht verhindert werden, daß die elektri­ sche Einrichtung entwendet wird, da aber die entwendete elektrische Ein­ richtung für den Dieb wertlos ist, kann zumindest die Anzahl der Diebstähle erheblich reduziert werden.

Um etwaige Fehlfunktionen der Demontageschutzeinrichtung zu verhindern, sollte der Demontageschutz bei eingeschalteter Zündung deaktiviert werden, um beispielsweise ein Setzen der Speichereinrichtung im Falle eines Unfalls zu verhindern.

Dennoch sollte die elektrische Einrichtung derart ausgebildet sein, daß sich die Speichereinrichtung in einem Initialisie­ rungsprozess rücksetzen läßt, so daß für eine berechtigte. Person Aus- und Einbau der elektrischen Einrichtung möglich sind. Der Initialisierungsvorgang ist dabei so zu wählen, daß er nur werkseitig oder von Spezialwerkstätten ausgeführt wer­ den kann, da sich anderenfalls die Qualität des Demontage­ schutzes erheblich reduzieren würde.

Claims (5)

1. Elektrische Einrichtung mit
einem Demontagesensor (6), der auch bei abgeschalteter elektrischer Ein­ richtung auf einen Demontagevorgang anspricht,
einer nichtflüchtigen Speichereinrichtung, die auch bei abgeschalteter Energieversorgung der elektrischen Einrichtung bei Ansprechen des Demontagesensors (6) gesetzt wird und
einer Steuereinrichtung zur Steuerung der Funktion der elek­ trischen Einrichtung, die nur bei nicht gesetzter Speicherein­ richtung einwandfrei arbeitet.

2. Elektrische Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Demontagesensor (6) als Wiegandsensor ausgebildet ist, der auf eine Bewegung eines einen magnetischen Abschnitt umfassenden Befestigungselements (2) hin einen Impuls abgibt.

3. Elektrische Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungselement (2) eine Schraube ist, an der ein Dauermagnet befestigt ist, der sich bei angezogener Schraube (2) in einem bestimmten Abstand zum Wiegandsensor (6) befin­ det und bei Drehung der Schraube (2) seinen Abstand zum Wie­ gandsensor (6) ändert.

4. Elektrische Einrichtung nach 6 Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Demontagesensor (6) bei eingeschalteter Einrichtung deakti­ viert wird.

5. Elektrische Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß sie in einem Fahrzeug einsetzbar ist.