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Gebiet der Technik
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Die Erfindung betrifft eine elektronische Schließvorrichtung mit einem von einem Betätigungsorgan von einer rückgeschlossenen Stellung in eine vorgeschlossene Stellung in ein Gegenschließteil ausfahrbaren Riegel und mit einer Kommunikationseinrichtung zur drahtlosen Kommunikation mit einem einen drahtlos auslesbaren Schließberechtigungscode und einen wiederbeschreibbaren Kennungsspeicher aufweisendes Schlüsselelement, wobei die Kommunikationseinrichtung derart eingerichtet ist, dass sie bei einem Schließvorgang eine der Schließvorrichtung individuell zugeordnete Kennung an das Schlüsselelement zur Speicherung im dortigen Kennungsspeicher übertragen wird.
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Stand der Technik
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Eine Schließvorrichtung dieser Art ist auf dem Markt bekannt. Eine Vielzahl derartiger Schließvorrichtungen werden erfindungsgemäß zum Verschließen von Spindtüren, beispielsweise eines Schwimmbades verwendet. Die bekannte Schließvorrichtung ist Bestandteil eines Schlosses, welches einen Riegel besitzt, der durch Betätigen einer Drehhandhabe von einem Benutzer von einer rückgeschlossenen Stellung in eine vorgeschlossene Stellung in ein Gegenschließteil eingefahren werden kann, so dass die Spindtür verschlossen ist. In einem normalen Betriebszustand ist die Betätigungshandhabe nicht mit dem Riegel gekuppelt, so dass ihre Drehbetätigung leer geht. Es ist eine drahtlose Kommunikationseinrichtung vorgesehen, die durch Anhalten eines elektronischen Schlüsselelementes, beispielsweise eines Transponders aktiviert werden kann. Der Transponder besitzt eine UID, nämlich einen eindeutigen Schließberechtigungscode. Der Transponder besitzt darüber hinaus einen frei beschreibbaren Speicher, in dem die individuelle Kennung der Schließvorrichtung abgespeichert werden kann. Befindet sich die Schließvorrichtung in einer Bereitschaftsstellung, in der der Riegel zurückgeschlossen ist, ist sie bereit, jeden Transponder als schließberechtigt zu akzeptieren, so dass ein Benutzer sich unter einer Vielzahl freier Spinde einen beliebigen Spind aussuchen kann. Wird die Kommunikationseinrichtung aktiviert, so wird zwischen der Betätigungshandhabe und dem Riegel eine Kupplung hergestellt, so dass durch Drehen der Betätigungshandhabe der Riegel vorgeschlossen wird. Gleichzeitig, in der Regel aber vor dem Riegelvorschluss wird die individuelle Kennung der Schließvorrichtung an das Schlüsselelement übertragen, wo sie im Kennungsspeicher gespeichert wird. Das so ausgestattete Schlüsselelement ist jetzt nicht mehr in der Lage, einem anderen Spind als Schlüsselelement zugeordnet zu werden, da es durch die Speicherung der Kennung blockiert ist. Würde die Schlüsselkarte in eine Kommunikationsverbindung mit einer anderen Schließvorrichtung gebracht werden, so würde diese die Schließberechtigung des Schlüsselelementes aufgrund der dort abgespeicherten Kennung verweigern.
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Wird das Schlüsselelement hingegen erneut der Schließvorrichtung zugeordnet, deren Kennung im Kennungsspeicher abgespeichert ist, so würde bei einer Kommunikation zwischen Schließvorrichtung und Schlüsselelement von der Schließvorrichtung festgestellt werden, dass das Schlüsselelement eine Schließberechtigung besitzt und die Handhabe erneut mit dem Riegel gekuppelt. Der Benutzer hat dann die Möglichkeit, den Riegel zurückzuziehen.
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Die Kupplungsverbindung zwischen Betätigungshandhabe und Riegel wird aufgehoben, wenn die Betätigungshandhabe betätigt wurde und der Riegel seinen Betätigungszustand geändert hat bzw. wenn eine vorgegebene Zeit abgelaufen ist.
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Bei einem zum Stand der Technik gehörenden Schloss wird es als nachteilhaft angesehen, dass die Speicherung der Kennung im Kennungsspeicher bereits vor der Riegelverlagerung erfolgt, so dass nicht immer sichergestellt ist, dass die Spindtür ordnungsgemäß verschlossen ist, wenn die Zuordnung des Schlüsselelementes zur Schließvorrichtung erfolgt ist.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Zuverlässigkeit einer gattungsgemäßen Schließvorrichtung zu verbessern.
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Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung.
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Zunächst und im Wesentlichen wird vorgeschlagen, dass das Betätigungsorgan ein elektrischer Motor ist. Der Motor wird nach der Feststellung der Schließberechtigung des Schließberechtigungscodes betätigt. Dies erfolgt bevorzugt unmittelbar nach der Feststellung der Schließberechtigung. Befindet sich die elektronische Schließvorrichtung in einer Bereitschaftsstellung, in der der Riegel eine rückgeschlossene Position einnimmt, so besitzt jedes Schlüsselelement, dessen Kennungsspeicher leer ist eine Schließberechtigung. Wird diese erkannt, so wird der Riegel vorgeschlossen. Es ist ein Sensorelement vorgesehen, mit dem zumindest der Vorschluss des Riegels feststellbar ist. Erst nachdem der Vorschluss des Riegels festgestellt worden ist, wird die individuelle Kennung der Schließvorrichtung an das Schlüsselelement übertragen und im Kennungsspeicher gespeichert. Kommt es bei dem Speichervorgang zu einem Fehler, beispielsweise weil die Kennung nicht in den Kennungsspeicher geschrieben werden konnte, so wird ein optisches und/oder akustisches Fehlersignal abgegeben. Der Riegel wird dann vom Motor zurück in die Offenstellung gefahren. Es findet insofern eine Überprüfung statt, ob die Kennung richtig in den Kennungsspeicher geschrieben worden ist. Befindet sich die Schließvorrichtung in einem verriegelten Zustand, so besitzt nur das Schlüsselelement eine Schließberechtigung, dessen Schließberechtigungscode in einem Datenspeicher der Schließvorrichtung gespeichert ist oder welches in seinem Kennungsspeicher die individuelle Kennung der Schließvorrichtung gespeichert hat. Wird diese Schließberechtigung festgestellt, wird der elektrische Motor betätigt, um den Riegel zurückzuschließen. Erst nachdem das Sensorelement zumindest den Rückschluss des Riegels festgestellt hat, wird der Kennungsspeicher des Schlüsselelementes gelöscht, so dass das Schlüsselelement wieder zur freien Schrankwahl zur Verfügung steht. Auch hier kann geprüft werden, ob der Kennungsspeicher des Schlüsselelementes gelöscht worden ist und bei einem Fehler ein Fehlersignal abgegeben werden. Die Schließvorrichtung kann hernach mit jedem beliebigen Schlüsselelement verriegelt werden, dessen Kennungsspeicher keine Kennung trägt. Werden die zur Übertragung der Kennung an das Schlüsselelement oder das Löschen des Kennungsspeichers erfordernden mechanischen Betriebszustände der Schließvorrichtung, also beim Verschließen der Eintritt des Riegelkopfes in das Gegenschließteil und beim Aufschließen das Herausziehen des Riegelkopfes aus dem Gegenschließteil, nicht erreicht, so erfolgt keine Kennungsübertragung bzw. Löschung der Kennung aus dem Kennungsspeicher. Auch hier kann ein optisches und/oder akustisches Signal abgegeben werden, das dem Benutzer signalisiert, dass es beim Schließen oder Öffnen des Verschlusses zu einem Fehler gekommen ist. Die Übertragung der Kennung bzw. Löschung der Kennung erfolgt ausschließlich dann, wenn die hierzu erforderlichen mechanischen Betriebszustände erreicht und von Sensoren festgestellt worden sind. Es können ein oder mehrere Sensorelemente vorgesehen sein. Das eine oder mehrere Sensorelement kann so angeordnet oder geschaltet sein, dass mit dem Sensorelement der Eintritt des Riegelkopfes in das Gegenschließteil feststellbar ist, so dass die Kennung nur dann an das Schlüsselelement übertragen wird, wenn festgestellt worden ist, dass der Riegel in das Gegenschließteil eingefahren ist. Eine derartige Sensoranordnung kann einen Sensor im Gegenschließteil aufweisen. Es ist aber auch möglich, indirekt den Eintritt des Riegelkopfes in das Gegenschließteil zu detektieren, indem einerseits die Stellung des Riegels gegenüber der Schließvorrichtung detektiert wird, also die Riegelvorschlussstellung oder Riegelrückschlussstellung und andererseits detektiert wird, ob die Tür des Spindes oder des Schrankes geschlossen ist. Die ein oder mehreren Sensoren können dann körperlich der Schließvorrichtung zugeordnet sein. Es kann sich um Magnetsensoren handeln, die mit Magneten zusammenwirken. Der Verschluss kann ein Gehäuse aufweisen. Das Gehäuse kann auf der Innenseite der Schranktür montiert sein. Bei dem mindestens einen Sensor kann es sich um einen mechanischen Sensor handeln. Bevorzugt handelt es sich um einen Sensor mit einer Fallenschräge, der von einer Randkante des Korpus beaufschlagt wird, um dadurch relativ gegenüber dem Schlossgehäuse verlagert zu werden. Eine geringfügige Verlagerung um wenige Millimeter reicht aus, um ein positives Sensorsignal abzugeben, d. h. der Steuerungselektronik des Verschlusses mitzuteilen, dass die Tür des Schrankes einen geschlossenen Zustand besitzt. Das Sensorelement zur Ermittlung des Schließzustandes des Riegels kann ebenfalls mechanisch arbeiten. Anstelle eines mechanisch arbeitenden Sensorelementes kann aber auch ein Magnetsensor vorgesehen sein. Hierzu trägt der Riegel oder ein parallel zum Riegel verlagerbares Betätigungselement einen Magneten, der mit einem Magnetsensor, beispielsweise einem Reedsensor zusammenwirkt. Es können zwei derartige Reedsensoren vorgesehen sein. Einer wirkt mit dem Magneten des Riegels oder eines anderen Schiebers des Schlosses zusammen, wenn der Riegel vollständig vorgeschlossen ist. Der andere Reedsensor wirkt mit dem Magneten zusammen, wenn der Riegel vollständig zurückgeschlossen ist. Auch das mechanische Tastglied zum Ermitteln des Schließzustandes der Tür kann einen Magneten aufweisen, der mit einem Reedelement zusammenwirkt. Es ist ferner vorgesehen, dass die Schlüsselkarte weitere Speicherzellen aufweist, in denen Betriebszustände des Verschlusses abgespeichert werden, beispielsweise kann in eine Speicherzelle der Betriebszustand der Batterie oder in einer anderen Speicherzelle das aktuelle Datum der Schlossbetätigung gespeichert werden. Diese Speicherzellen brauchen beim Öffnen des Verschlusses nicht gelöscht zu werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer als Schranktürschloss ausgebildeten elektronischen Schließvorrichtung in einer Schließbereitschaftsstellung,
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2 eine Darstellung gemäß 1 in der Verriegelungsstellung und
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3 schematisch ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer Geschlossenstellung,
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4 das in der 3 dargestellte Ausführungsbeispiel in der Offenstellung und
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5 den Schnitt gemäß der Linie V-V in 4.
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Beschreibung der Ausführungsformen
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Die elektronische Schließvorrichtung 1 besitzt ein Gehäuse 19, welches beispielsweise auf der schrankinnenseitigen Seite einer Schranktür angeordnet werden kann. Der Schrankkorpus besitzt ein Gegenschließteil 6 in Form einer Riegelkopfeintrittsöffnung oder einer Hinterschließung.
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Innerhalb des Gehäuses 19 befindet sich ein Riegel 4, der mithilfe eines Motors 2 zwischen der in der 1 dargestellten Riegelrückschlussstellung und der in der 2 dargestellten Riegelvorschlussstellung hin und her verlagert werden kann. Der Riegel 4 besitzt einen Riegelkopf 5, der in der Offenstellung innerhalb des Gehäuses 19 liegt und der in der Verriegelungsstellung aus dem Gehäuse 19 herausgetreten ist. In der Offenstellung ist ein Magnet 17, der am Riegel befestigt ist, außerhalb des Detektionsbereiches eines Magnetsensors 12, der innerhalb des Gehäuses 19 angeordnet ist. In der Riegelvorschlussstellung befindet sich der Magnet 17 im Detektionsbereich des Magnetsensors 12.
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Innerhalb des Gehäuses 19 befindet sich eine elektronische Steuerschaltung 3, die einen Mikrocomputer oder dergleichen aufweisen kann. Diese elektronische Steuerschaltung 3 wirkt mit dem Sensor 12 und einem weiteren Sensor 13 zusammen. Die elektronische Steuerschaltung 3 ist in der Lage, das von dem Motor 2 ausgebildete Betätigungsorgan derart anzuregen, dass der Motor 2 den Riegel zwischen seinen Betriebsstellungen hin und her verlagert. Es ist darüber hinaus ein Datenspeicher 14 vorgesehen, in dem ein Schließberechtigungscode abgespeichert werden kann. Darüber hinaus ist ein Batteriefach 15 vorgesehen zur Aufnahme einer Batterie oder eines Akkumulators, mit dem die elektronische Schaltung 3 und der Motor 2 leistungsversorgt wird.
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Es ist eine Sende-/Empfangseinrichtung 7 vorgesehen, die mit der elektronischen Schaltung 3 zusammenwirkt. Mit der Sende-/Empfangseinrichtung 7 kann eine drahtlose Übertragungsstrecke 8 zu einem elektronischen Schlüsselelement 9 aufgebaut werden. Das elektronische Schlüsselelement 9 ist ein Transponder. Er besitzt eine Sende-/Empfangseinrichtung 16, die von der der Schließvorrichtung 1 zugeordneten Sende-/Empfangseinrichtung 7 mit Energie versorgbar ist. Das Schlüsselelement 9 besitzt einen individuellen Schließberechtigungscode 10, bei dem es sich um die UID des Transponders handelt. Darüber hinaus besitzt das Schlüsselelement 9 einen beschreibbaren Kennungsspeicher 11, in dem eine individuelle Kennung der Schließvorrichtung 1 abgespeichert werden kann.
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Der Transponder 9 kann weitere Speicherzellen 20 aufweisen, in denen ergänzende, den Verschluss betreffende Daten gespeichert werden können, so kann beispielsweise der Batteriestatus oder ein Datum zusätzlich auf den Transponder 9 gespeichert werden.
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Mit den beiden Sensoren 12, 13, die jeweils bei Anwesenheit eines Magneten 17, 18 ihren Sensorzustand ändern, lässt sich mittelbar feststellen, ob der Kopf 5 des Riegels 4 in das Gegenschließteil 6 eingetreten ist. Die beiden Sensoren 12, 13 sind im Wege einer logischen UND-Verknüpfung miteinander verknüpft. Detektiert der Sensor 12 die Anwesenheit des Magneten 17, so muss der Riegelkopf 5 ausgetreten sein. Detektiert der Sensor 13 die Anwesenheit des im Korpus des Schrankes angeordneten Magneten 18, so bedeutet dies, dass die Tür des Spindes geschlossen ist. Der Riegelkopf 5 ist dann im Gegenschließteil 6. Eine alternative Sensoranordnung kann unmittelbar detektieren, ob der Riegelkopf 5 ins Gegenschließteil 6 eingefahren ist.
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Die Funktionsweise des Verriegelns der elektronischen Schließvorrichtung 1 ist die folgende:
Ausgehend von der in 1 dargestellten Betriebsstellung, in der der Riegel 4 zurückgeschlossen ist, wird ein Schlüsselelement 9 in die Nähe einer Antenne der Sende-/Empfangseinrichtung 7 gehalten oder es wird ein nicht dargestellter Taster betätigt, der eine Kommunikation der Sende-/Empfangseinrichtung 7 mit dem Schlüsselelement 9 veranlasst. Die zur elektronischen Schaltung 3 gehörende Mikroprozessoreinheit prüft, ob der Kennungsspeicher 11 des Speicherelementes 9 eine Kennung besitzt. Besitzt der Kennungsspeicher 11 keine Kennung, handelt es sich bei dem Schlüsselelement 9 um ein „freies” Schlüsselelement, mit welchem die elektronische Schließvorrichtung verriegelt werden kann. Mit dem Sensor 13 wird festgestellt, ob die Schranktür verschlossen ist. Ist dies der Fall, wird der Motor 2 von der elektronischen Schaltung 3 derart betrieben, dass der Riegel 4 vorschließt, so dass der Riegelkopf 5 in das Gegenschließteil 6 einfährt. Sobald das Sensorelement 12 durch die Anwesenheit des Magneten 17 feststellt, dass der Riegel 4 vorgeschlossen ist, wird in den Kennungsspeicher 11 die individuelle Kennung der Schließvorrichtung gespeichert. Dies macht das Schlüsselelement 9 zu einem „unfreien” Schlüsselelement, welches nur noch mit der Schließvorrichtung zusammenwirken kann, die dieselbe individuelle Kennung besitzt.
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Der Schließberechtigungscode 10 des Schlüsselelementes 9 wird im Datenspeicher 14 gespeichert.
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Zum Öffnen des Schrankverschlusses wird das Schlüsselelement 9 wieder in die Nähe der Antenne der Sende-/Empfangseinrichtung 7 gebracht oder ein Taster betätigt. Mit der elektronischen Schaltung 3 wird dann über die Sende-/Empfangseinrichtung 7 der Schließberechtigungscode 10 und/oder die Kennung 11 aus dem Kennungsspeicher gelesen. Besitzt das Schlüsselelement eine Schließberechtigung, so wird mittels des Motors 2 der Riegel 4 zurückgezogen. Sobald der Sensor 12 den Riegelrückschluss festgestellt hat, wird der Kennungsspeicher 11 des Schlüsselelementes 9 gelöscht. Auch der Datenspeicher 14 der Schließvorrichtung 1 wird gelöscht.
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Die elektronische Schließvorrichtung 1 ist jetzt wieder im Ausgangszustand und kann von jedem Schlüsselelement 9 betätigt werden, dessen Kennungsspeicher 11 frei ist. Schlüsselelemente 9, in deren Kennungsspeicher 11 eine Kennung einer anderen Schließvorrichtung abgespeichert ist, können die Schließvorrichtung nicht betätigen. Die ein oder mehreren zusätzlichen Speicherzellen 20 können sowohl beim Öffnen als auch beim Schließen des Verschlusses beschrieben oder gelöscht werden. Sie brauchen beim Öffnen des Verschlusses nicht gelöscht zu werden.
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Das in den 3 bis 5 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel unterscheidet sich im Wesentlichen lediglich hinsichtlich der mechanischen Komponenten von dem in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel. Auch dieses Schloss besitzt ein Schlossgehäuse 19, in dem ein Riegel 4 mit einem Riegelkopf 5 linear verschieblich geführt ist. Der Antrieb erfolgt über eine von einem Elektromotor betriebene Antriebsscheibe 22, an der an einem exzentrischen Anlenkpunkt ein Lenker 21 angelenkt ist, der mit seinem anderen Ende am Fallenschwanz befestigt ist. Durch eine 180 Grad Drehung der Antriebsscheibe 22 kann der Riegel zwischen seiner vorgeschlossenen und seiner rückgeschlossenen Stellung hin und her verlagert werden.
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Der Riegel trägt einen Magneten 17, der in der vorgeschlossenen Riegelstellung (3) auf Höhe eines ersten magnetischen Sensors 12 liegt und der in der zurückgeschlossenen Riegelstellung (4) vor einem zweiten Magnetsensor 12' liegt. Mit der Steuerelektronik 3 kann somit über die Sensorelemente 12, 12' der Betriebszustand des Riegels 4 ermittelt werden.
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Es ist ein Taster 23 vorgesehen, der mit einer Fallenschräge 23' an einer Kante eines Korpus anschlagen kann, so dass der als Schieber ausgebildete Taster 23 in den Schlosskasten geringfügig hereinverlagert wird. In der Türoffenstellung, die in 4 dargestellt ist, befindet sich ein auf dem Taster 23 angeordneter Magnet 18 im Einflussbereich eines dritten Magnetsensors 13, so dass die Steuereinrichtung 3 ein Signal erhält, dass die Tür nicht geschlossen ist. Wird die Tür geschlossen, so wird der Taster 23 schlosseinwärts verlagert. Dies erfolgt gegen die Rückstellkraft einer Feder 24. Dabei bewegt sich der Magnet 18 aus dem Einflussbereich des Magnetsensors 13, so dass die Steuerelektronik 3 das Signal empfängt, dass die Schranktür geschlossen ist.
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Die Funktionsweise des Verschlusses entspricht derjenigen, die oben betreffend das erste Ausführungsbeispiel erläutert worden ist.
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Befindet sich der Verschluss in der in der 4 dargestellten Offenstellung und erhält der Verschluss einen Verriegelungsbefehl, was beispielsweise durch Anlegen eines Transponders an eine Sende-/Empfangseinrichtung 7 oder durch Betätigen eines Tasters erfolgen kann, so wird, falls es sich um einen Transponder handelt, dessen Kennungsspeicher 11 leer ist und die Schranktür geschlossen ist, der Riegelvorschub eingeleitet. Erkennt die Steuerelektronik 3, dass der Riegel vorgeschlossen ist, so wird in den Kennungsspeicher des Transponders die individuelle Kennung des Schlosses geschrieben. Kommt es dabei zu einem Fehler, der nach einer Überprüfung der Richtigkeit der im Kennungsspeicher 11 abgespeicherten Kennung erkannt werden kann, wird ein optisches und/oder akustisches Fehlersignal abgegeben. Ein ähnliches Fehlersignal kann auch abgegeben werden, wenn ein mit nicht leerem Kennungsspeicher 11 versehener Transponder zum Schließen des Verschlusses verwendet wird.
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Das Öffnen des Verschlusses erfolgt dadurch, dass der Transponder mit der zum Verschluss gehörenden individuellen Kennung im Kennungsspeicher 11 mit der Sende-/Empfangseinheit 7 in Kontakt gebracht wird. Gegebenenfalls muss vorher ein Taster betätigt werden. Unmittelbar nachdem die Steuerelektronik 3 die Schließberechtigung des Transponders festgestellt hat, erfolgt der Riegelrückzug. Wird mittels des Sensors 12' der vollständige Riegelrückzug erkannt, so wird die Kennung im Kennungsspeicher 1 des Transponders gelöscht. Kommt es hierbei zu einem Fehler wird wiederum ein optisches oder akustisches Fehlersignal abgegeben.
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Die vorstehenden Ausführungen dienen der Erläuterung der von der Anmeldung insgesamt erfassten Erfindungen, die den Stand der Technik zumindest durch die folgenden Merkmalskombinationen jeweils auch eigenständig weiterbilden, nämlich:
Eine elektronische Schließvorrichtung 1, die dadurch gekennzeichnet ist, dass das Betätigungsorgan ein elektrischer Motor 2 ist, der nach der Feststellung einer Schließberechtigung des Schließberechtigungscodes den Riegel 4 vor- oder zurückschließt und ein Sensorelement 12 vorgesehen ist, mit dem zumindest der Vorschluss bzw. Rückschluss des Riegels 4 feststellbar ist und die Kommunikationseinrichtung 3, 7 derart eingerichtet ist, dass die Kennung nur nach dieser Feststellung übertragen wird.
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Eine elektronische Schließvorrichtung 1, die dadurch gekennzeichnet ist, dass ein Sensorelement 13, 23 vorgesehen ist, mit dem der Schließzustand einer mit der Schließvorrichtung ausgestatteten Schranktür und/oder der Eintritt des Kopfes 5 des Riegels 4 in das Gegenschließteil 6 feststellbar ist und die Kennung nur nach dieser Feststellung übertragen wird.
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Ein Verfahren zum Verriegeln einer elektronischen Schließvorrichtung 1, das dadurch gekennzeichnet ist, dass bei einer festgestellten Schließberechtigung der Motor 2 den Riegel 4 derart vorschließt, dass der Riegelkopf 5 in das Gegenschließteil 6 eintritt und danach mittels ein oder mehreren Sensorelementen 12, 13, 23 geprüft wird, ob eine mit dem Verschluss ausgerüstete Tür geschlossen ist und/oder ob der Riegelkopf 5 in das Gegenschließteil 6 eingetreten ist und nach Feststellen dieses Zustandes die individuelle Kennung in den Kennungsspeicher 11 geschrieben wird.
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Ein Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, dass nach einem Öffnen des Verschlusses und nach Feststellung des Riegelrückschlusses die Kennung im Kennungsspeicher 11 gelöscht wird.
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Alle offenbarten Merkmale sind (für sich, aber auch in Kombination untereinander) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen. Die Unteransprüche charakterisieren mit ihren Merkmalen eigenständige erfinderische Weiterbildungen des Standes der Technik, insbesondere um auf Basis dieser Ansprüche Teilanmeldungen vorzunehmen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schließvorrichtung
- 2
- Motor
- 3
- elektronische Schaltung
- 4
- Riegel
- 5
- Riegelkopf
- 6
- Gegenschließteil
- 7
- Sende-/Empfangseinrichtung
- 8
- Übertragungsstrecke
- 9
- Schlüsselelement
- 10
- UID, Schließberechtigungscode
- 11
- Kennungsspeicher
- 12
- Sensorelement
- 12'
- Magnetsensor
- 13
- Sensorelement
- 14
- Datenspeicher
- 15
- Batterie
- 16
- Sende-/Empfangseinrichtung
- 17
- Magnet
- 18
- Magnet
- 19
- Gehäuse
- 20
- Speicherzelle
- 21
- Lenker
- 22
- Antriebsscheibe
- 23
- Taster
- 23'
- Fallenschräge
- 24
- Feder
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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