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Die Erfindung betrifft eine im Abluft- und/oder im Umluftbetrieb zu betreibende Dunstabzugshaube mit einer Steuereinrichtung und einem Luftleitsystem, welches eine Umschaltvorrichtung zur Durchführung eines Abluft- und eines Umluftbetriebes umfasst. Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Betreiben einer erfindungsgemäß ausgebildeten Dunstabzugshaube.
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Dunstabzugshauben können bekanntlich derart ausgestattet sein, dass sie sowohl im Umluft- als auch im Abluftbetrieb betrieben werden können. In der Praxis werden dabei im Luftströmungsweg Umschaltvorrichtungen eingesetzt, um die Dunstabzugshaube wahlweise im Abluft- oder Umluftbetrieb betreiben zu können. Der Vorteil des Abluftbetriebes besteht darin, dass ein hohes Luftfördervolumen und damit eine hohe Effizienz im Betrieb erzielbar ist. Demgegenüber wird beim Umluftbetrieb keine warme Raumluft nach außen abgeführt, sondern gereinigt in den Küchenraum zurückgeführt. Dabei kann in vorteilhafter Weise auch die geruchsbeladene Luft über einen Aktivkohlefilter geleitet werden, so dass die beim Garvorgang zwangsläufig entstehenden Gerüche eliminiert werden können.
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Aus der
EP 1 055 883 B1 ist es beispielsweise bekannt, eine in Abhängigkeit von der Außentemperatur steuerbare Umschaltvorrichtung vorzusehen, über die das Umschalten vom Abluftbetrieb auf den Umluftbetrieb automatisch erfolgt. Weiterhin ist eine Ausführungsform vorgesehen, bei der die Umschaltvorrichtung in einer Zwischenstellung einen Mischbetrieb mit einem Abluft- und einem Umluftanteil ermöglicht. Durch die temperaturabhängig gesteuerte Umschaltvorrichtung soll in der kalten Jahreszeit mehr und mehr auf den Umluftbetrieb umgestellt werden, um möglichst für einen energiesparenden Betrieb zu sorgen.
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Bei den bislang aus dem Stand der Technik bekannten Ausführungsformen ist es als nachteilig anzusehen, dass es bei der Durchführung des Umluftbetriebes systembedingt zu einer höheren Geräuschentwicklung kommen kann.
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Der Erfindung stellt sich somit das Problem eine Dunstabzugshaube der eingangs genannten Art bereitzustellen, bei der nach der Umschaltung auf den Umluftbetrieb etwaig störende Betriebsgeräusche vermieden werden.
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Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch eine Dunstabzugshaube mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen. Weiterhin wird in Patentanspruch 8 mit den darauf rückbezogenen Ansprüchen ein vorteilhaftes Verfahren zum Betreiben einer erfindungsgemäß ausgebildeten Dunstabzugshaube angegeben.
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Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass eine Dunstabzugshaube mit einer neuen zusätzlichen Gebrauchsfunktion angeboten wird, mit der durch den Benutzer oder durch eine automatische Steuerungskonfiguration auf die im Umluftbetrieb eventuell auftretende Geräuschentwicklung reagiert werden kann. Durch die manuell einstellbare oder sensorgesteuerte Reduzierung Luftleistung können die mit dem Umluftbetrieb einhergehenden Geräusche minimiert oder ganz vermieden werden.
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Die Dunstabzugshaube kann in vorteilhafter Ausgestaltung im reinen Abluftbetrieb, im reinen Umluftbetrieb oder im kombinierten Mischbetrieb betrieben werden. Eine bewusst vorgenommene Zuschaltung des Umluftbetriebes ist individuell auswählbar.
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Die erfindungsgemäße Steuerungskonzeption kann in vorteilhafter und zweckmäßiger Weise insbesondere bei Dunstabzugshauben eingesetzt werden, die im Regelbetrieb an sich als Ablufthaube vorgesehen sind. Der Benutzer kann dann frei entscheiden, ob und wann er den Umluftbetrieb zur Beseitigung von störenden Gerüchen einsetzen will. Zu diesem Zweck ist die Dunstabzugshaube mit Steuerungs- und Schaltmittel sowie mit Luftleitmitteln ausgebildet, dass die Dunstabzugshaube im Umluftbetrieb mit einer gegenüber dem Abluftbetrieb reduzierten Luftleistung betrieben werden kann. Die Luftleistung kann dabei durch ein drehzahlregelbares Gebläse oder durch eine Umschaltvorrichtung mit einer verstellbaren Luftklappe in Verbindung mit der elektronischen Steuereinrichtung des Gerätes beeinflusst werden.
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In einer ersten Ausführungsform ist vorgesehen, dass ein manuell zu betätigendes Schaltmittel für die Aktivierung des Umluftbetriebes in Verbindung mit der Steuereinheit der Dunstabzugshaube sorgt. Bei dieser Version liegt es also in der freien Entscheidung des Benutzers, ob er den Umluftbetrieb nutzen will oder nicht. Wenn in der Küche aber eine unangenehme Geruchsbelastung auftritt, kann er zur Beseitigung der Gerüche somit auf den Umluftbetrieb umstellen oder diesen zum Abluftbetrieb zuschalten, ohne dass er als störend empfundene Geräusche hinnehmen muss.
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Die Reduzierung der Umluftleistung kann aus empirisch ermittelten Werten für das jeweils verwendete Umluftsystem abgeleitet werden. Daraus resultierend kann dann die elektronischen Steuereinrichtung derart konfiguriert werden, dass die Gebläseleistung oder die Luftklappe in der Umschaltvorrichtung jeweils so gesteuert wird, dass der Umluftbetrieb mit einer Luftleistung erfolgt, ohne dass störende Geräusche auftreten können. Somit kann steuerungstechnisch eine Luftleistung eingestellt werden, mit der die Betriebsgeräusche im Umluftbetrieb kaum hörbar sind bzw. von dem Benutzer noch als tolerierbar erachtet werden.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung können die Steuereinrichtung des Gerätes und die Umschaltvorrichtung so konfiguriert und ausgebildet werden, dass im Mischbetrieb der Umluftanteil derart einstellbar ist, dass durch den abgeschwächten Luftstrom im Umluftkreislauf automatisch keine störenden Geräusche auftreten können.
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In weiteren Ausführungsformen ist eine automatische, sensorgesteuerte Umschaltung auf den Umluftbetrieb vorgesehen, bei denen entweder ein Geruchssensor und/oder ein Geräuschsensor die Zuschaltung oder die Umschaltung auf den Umluftbetrieb bewirkt.
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Ein im Bereich des Haubenschirmes angeordneter Geruchssensor kann Gerüche erkennen und daraufhin über die Steuereinrichtung die Umschaltung auf den Umluftbetrieb veranlassen. Weiterhin kann an einer Stelle im Luftleitungssystem der Dunstabzugshaube ein Geräuschsensor platziert werden, an der erfahrungsgemäß durch die vorhandenen Strömungswiderstände mit erhöhten Geräuschen zu rechnen ist. Bei Erreichen einer vorbestimmten Geräuschschwelle kann dann der Geräuschsensor für die Umschaltung in den Umluftmodus mit einer reduzierten Luftleistung sorgen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der einzigen Zeichnung rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Die Zeichnung zeigt
in einer Prinzipskizze die Luftleitungswege einer für den Abluft- und Umluftbetrieb eingerichtete Dunstabzugshaube mit den zur Erläuterung der Erfindung wesentlichen Bauteilen.
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In der Zeichnung ist eine Dunstabzugshaube 1 symbolisch durch einen angedeuteten Haubenschirm dargestellt. Die in der Zeichnung ebenfalls dargestellten Bauteile können im Haubenschirm oder im Abzugsschacht gemäß dem einschlägig bekannten Stand der Technik platziert sein. Die aus dem Küchenbereich durch das Gebläse 3 angesaugte Luft (Pfeil 10) gelangt durch den Haubenschirm zunächst in einen so genannten Fettfilter 2 und kann über eine steuerbare Umschaltvorrichtung 4 entweder als Abluft (Pfeil 7) nach außen (A) abgeführt werden oder sie wird über einen Aktivkohlefilter 5 zurück in den Küchenraum (U) geleitet (Pfeil 6). Die zentrale Steuereinrichtung 9 der Gerätesteuerung steuert im Betrieb das Gebläse 3 und eine Umschaltvorrichtung 4, über die beispielsweise durch eine übliche Klappensteuerung sowohl der Abluft- oder der Umluftbetrieb als auch ein Mischbetrieb für die Dunstabzugshaube eingestellt werden kann. Im Haubenschirm der Dunstabzugshaube 1 ist ein Geruchssensor 8 symbolisch angedeutet, auf den nachfolgend noch näher eingegangen wird.
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Die erfindungsgemäße Funktion der gezeigten Anordnung ist wie folgt:
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Im Regelbetrieb kann die Dunstabzugshaube 1 für den reinen Ablufthaubetrieb vorgesehen sein, so dass die gesamte Prozessluft nach der Filterung durch den Fettfilter 2 ins Freie (A) befördert wird. Die Umschaltvorrichtung 4 ist dabei so eingestellt, dass der Luftstrom nur in Pfeilrichtung 41 erfolgen kann.
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Ist in der Küche durch einen Garvorgang oder durch anderweitig entstehende Gerüche eine unangenehme Geruchsbelastung aufgetreten, kann der Benutzer an der Dunstabzugshaube 1 ein in der standardmäßig vorhandenen Bedieneinrichtung vorgesehenes Schaltelement 11 betätigen. Das manuell zu betätigende Schaltelement 11 veranlasst über die Steuereinrichtung 9 in Verbindung mit der Umschaltvorrichtung 4 die Umschaltung auf den Umluftbetrieb (Pfeil 42).
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Gleichzeitig kann durch eine in der Steuereinrichtung 9 hinterlegte Einstellungsstufe das Gebläse 3 auf eine gegenüber dem reinen Abluftbetrieb reduzierte Gebläseleistung eingestellt werden. Diesen Wechsel in den Umluftbetrieb kann der Benutzer dann durch nochmaliges Betätigen des Schaltelementes wieder auflösen und in den Abluftmodus zurückkehren.
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Andererseits besteht auch durch entsprechende Steuerungsmittel die Möglichkeit, den Umluftbetrieb zeitgesteuert aktiv zu halten und nach Ablauf einer voreingestellten Zeit entweder in den Abluftbetrieb umzuschalten oder den Betrieb der Dunstabzugshaube ganz zu beenden.
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Die Umschaltvorrichtung 4 kann von der Steuereinrichtung 9 so gesteuert werden, dass an Stelle des Abluftbetriebes ein reiner Umluftbetrieb aktiviert wird, bei dem die gesamte Prozessluft im Umluftkreislauf über den Aktivkohlefilter 5 bewegt wird. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, dass sich durch eine entsprechende Konfiguration der Steuereinrichtung 9 die Luftklappenstellung in der Umschaltvorrichtung 4 so steuern lässt, das sich der Gesamtluftstrom aufteilt und sich somit ein Mischbetrieb aus einem Abluft- und einem Umluftanteil ergibt. Dadurch reduziert sich automatisch die für den Umluftbetrieb verbleibende Luftförderleistung, so dass im Umluftkreislauf keine störenden Geräusche auftreten können.
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Um einen alternativen Steuerungsprozess zu ermöglichen, kann die vorbeschriebene Arbeitsweise auch von einem Geruchssensor 8 oder einem hier nicht im einzelnen dargestellten Geräuschsensor gesteuert werden. In der Zeichnung ist exemplarisch ein Geruchssensor 8 in der Dunstabzugshaube 1 angedeutet, der in Verbindung mit der Steuereinrichtung 9 die jeweilige Betriebsweise steuert. Dieser z. Beisp. im Bereich des Haubenschirmes angeordnete Geruchssensor 8 kann unangenehme Gerüche in der Küche erkennen und damit durch ein Signal an die Steuereinrichtung 9 den Umluftbetrieb bzw. den Mischbetrieb auslösen.
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Weiterhin ist es auch möglich, einen Geräuschsensor im Luftleitsystem des Umluftbetriebes an einer Stelle einzusetzen, an der erfahrungsgemäß die höchste Geräuschemission zu erwarten ist. Der Geräuschsensor kann dann bei Erreichen eines vorbestimmten Geräuschwertes in Verbindung mit der Steuereinrichtung 9 die Reduzierung der Gebläse- oder Umluftleistung bewirken.
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Die Reduzierung der Luftleistung im Umluftbetrieb kann von empirisch ermittelten Geräuschwerten abgeleitet werden, die sich je nach eingesetzter Gebläseleistung für das jeweils verwendete Umluftsystem ergeben. Durch eine steuerungstechnische Konfiguration der elektronischen Steuereinrichtung 9 kann dann die Gebläseleistung oder die Luftklappe in der Umschaltvorrichtung 4 so gesteuert werden, dass der Umluftbetrieb mit einer Luftleistung erfolgt, durch die keine störenden Geräusche auftreten können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dunstabzugshaube
- 2
- Fettfilter
- 3
- Gebläse
- 4
- Umschaltvorrichtung
- 5
- Aktivkohlefilter
- 6
- Pfeile f. Umluft (U)
- 7
- Pfeil f. Abluft (A)
- 8
- Geruchssensor
- 9
- Steuereinrichtung
- 10
- Pfeile f. angesaugte Raumluft
- 11
- Schaltelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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