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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschneiden eines Werkstücks, insbesondere einer Platine, umfassend die Schritte: Bereitstellen des zu beschneidenden Werkstücks und einstufiges Beschneiden des Werkstücks zur Herstellung einer Schnittkante. Die Erfindung betrifft zudem eine Vorrichtung zum Beschneiden eines Werkstücks, insbesondere einer Platine, insbesondere zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, umfassend ein erstes Schneidmittel und ein zweites Schneidmittel.
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Das Schneiden von Werkstücken, wie etwa Platinen, auch in größeren Längen ist bekannt. So zeigt die deutsche Offenlegungsschrift
DE 199 05 475 A1 beispielsweise den Beschnitt einer Platine mittels Schneidmesser. Unter Nutzung eines geringen Scherwinkels können beispielsweise mit einer Tafelschere auch größere Längen, etwa bis zu 4 m sauber geschnitten werden. Wegen der ausreichend großen Abfallbehälter hinter derartigen Scheren stellt Verschnitt oder Scherabfall mit solch großen Längen kein Problem dar.
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Wenn man Scherwinkel nutzt und den Verschnitt manuell oder mittels eines Roboters entfernt, können auch in Pressen jeder Art Platinen oder andere Werkstücke über große Längen hinweg einstufig geschnitten werden. Soll der Verschnitt aber automatisiert entfernt werden, muss man ihn jedoch mit dem Werkstück mitführen und ihn dann in einem weiteren Operationsschritt hinreichend klein zerteilen und abführen.
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Wird eine Presse mit einem Schrottabfuhrschacht verwendet, ergibt sich das Problem, dass die Schrottabfuhrschächte nicht beliebig groß sein können, da sonst die Steifigkeit des Pressentisches darunter leiden würde. Eine übliche Größe eines Schrottabfuhrschachts beträgt beispielsweise 0,4 m.
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Soll aber nun Verschnitt mit größeren Längen zu handhaben sein, ergibt sich daraus die Notwendigkeit, den Schnitt schrittweise, also mehrstufig, auszuführen. Dabei wird das Werkstück zum Schneiden und Zerteilen neu positioniert oder zu mehreren Werkzeugen transportiert. Dies hat jedoch zur Folge, dass wegen der unsicheren Werkstücklage nach den einzelnen Transporten jeder Folgeschnitt geringfügig mit dem vorherigen in Überdeckung gebracht werden muss. Da sich der Ansatz der Überdeckung an der Schnittkante als unsaubere, abgesetzte Stelle abbildet, ist diese Herangehensweise aber nicht nur aufwendig und teuer, sondern liefert auch über die Länge keine sauberen Schnittkanten am Werkstück.
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Dies ist vor allem nachteilig, wenn man auf lange und sauber geschnittene Kanten von Werkstücken mit großen Schnittlängen angewiesen ist, damit diese zum Beispiel per Laser verschweißt werden können, wie es zum Beispiel bei Verwendung des U-O-Formens oder der T3-Technologie erforderlich sein kann.
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Weiterhin ist aus der
EP 1 295 661 A2 eine Vorrichtung zum Beschneiden des Randes eines Blechteils bekannt, wobei ein ringförmiger Abfall durch Abfalltrennmesser in mehrere kleinere Teilstücke aufgeteilt wird.
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Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 40 34 278 A1 ist ein Presswerkzeug mit einer Abfallschneideinrichtung bekannt, wobei eine scherenförmige Abfallschneidvorrichtung mit einer Kraftumsetzungseinrichtung verwendet wird.
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Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2012 217 684 A1 ist eine Beschneidestation bekannt, wobei in einem Hub der Beschnitt des Schneidvorgangs des vorherigen Hubs mittels Abfalltrennmesser zerkleinert wird.
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Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren und eine gattungsgemäße Vorrichtung anzugeben, wobei ein Schneiden von größeren Schnittlängen mit sauberen Schnittkanten insbesondere ohne Schnittüberdeckung auf einfache und kostengünstige Weise ermöglicht wird.
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Gemäß einer ersten Lehre der Erfindung wird die Aufgabe bei einem gattungsgemäßen Verfahren durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Dabei umfasst das einstufige Beschneiden ein Abtrennen eines Verschnitts von dem Werkstück und ein Portionieren des Verschnitts in Verschnittteile.
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Es hat sich gezeigt, dass sowohl das Abtrennen des Verschnitts, als auch das Portionieren des Verschnitts in Verschnittteile im Rahmen eines einstufigen Beschneidens durchgeführt werden können. Damit wird auf einfache und zeiteffiziente Weise ein Beschneiden des Werkstücks mit einer sauberen Schnittkante ermöglicht und zugleich das Entsorgen des Verschnitts vereinfacht. Erst durch das Portionieren im Rahmen des einstufigen Beschneidens kann die effiziente Verwendung von Pressen mit Schrottabfuhrschächten zum Beschneiden ermöglicht werden. Mit anderen Worten wird das Portionieren des Verschnitts in Verschnittteile durch das einstufige Bescheiden durchgeführt oder in das Beschneiden integriert.
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Unter einem einstufigen Beschneiden wird insbesondere verstanden, dass ein ununterbrochener oder durchgängiger Schneidvorgang erfolgt. Insbesondere braucht beispielsweise eine zum Beschneiden verwendete Presse beim einstufigen Beschneiden nur einmalig geschlossen und wieder geöffnet werden, um das Beschneiden durchzuführen.
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Das Werkstück kann insbesondere eine Platine sein. Beispielsweise ist das Werkstück im Wesentlichen flach. Das Werkstück ist insbesondere aus Metall, beispielsweise Stahl hergestellt. Durch das einstufige Beschneiden des Werkstücks zur Herstellung einer Schnittkante kann beispielsweise ein Außenbereich und/oder ein Innenbereich des Werkstücks beschnitten werden.
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Unter der Herstellung einer Schnittkante ist die Herstellung mindestens einer Schnittkante zu verstehen. Es können durch das einstufige Beschneiden auch mehrere Schnittkanten insbesondere in verschiedenen Lagen zueinander hergestellt werden.
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Das einstufige Beschneiden kann beispielsweise durch Scherschneiden erfolgen. Bei Bedarf können Scherwinkel oder wellenförmig gestaltete Schermesser verwendet werden. Beispielsweise erfolgt das einstufige Beschneiden in einer Presse, beispielsweise mittels Schneidmessern.
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Vorzugsweise wird das Werkstück während des Beschneidens fixiert, beispielsweise mittels eines Niederhalters.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens erzeugt das einstufige Beschneiden eine durchgehende Schnittkante am Werkstück. Mit dem Verfahren können besonders vorteilhaft durchgehende Schnittkanten erzeugt werden, da durch den einstufigen Beschnitt eine besonders saubere Schnittkante am Werkstück möglich wird. Trotzdem kann der entsprechend große Verschnitt auch beim pressengestützten Beschneiden durch vorhandene, aber räumlich begrenzte Schrottschächte entsorgt werden.
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Eine oder mehrere Schnittkanten sind bevorzugt gerade. Allerdings ist es auch möglich, dass eine oder mehrere gebogene, gekrümmte oder komplexer geformte Schnittkanten hergestellt werden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgen das Abtrennen des Verschnitts von dem Werkstück und das Portionieren des (betreffenden) Verschnitts zeitlich (geringfügig) versetzt. Es hat sich gezeigt, dass hierdurch das Abtrennen nicht durch das Portionieren unterbrochen wird.
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Beispielsweise beginnt zunächst das Abtrennen des Verschnitts von dem Werkstück und kurz danach beginnt das Portionieren des Verschnitts. Das Abtrennen und das Portionieren können dabei zeitlich kurz hintereinander oder auch zeitlich gestreckt durchgeführt werden.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren umfasst das Portionieren des Verschnitts in Verschnittteile ein Einbringen von einer oder mehreren Aussparungen im Verschnitt. Die Aussparungen reichen vorzugsweise sehr nahe an die eigentliche Schnittkante heran. Hierdurch kann ein einfaches und effektives Portionieren des Verschnitts erfolgen. Beispielsweise sind die Aussparungen in regelmäßigen Abständen vorgesehen. Beispielsweise verjüngen sich die Aussparungen in Richtung der Schnittkante. Beispielsweise weisen die Aussparungen eine dreieckige Form auf. Beispielsweise sind die Aussparungen als Ausklinkungen oder Ausklinkstellen vorgesehen. Unter einem Ausklinken wird insbesondere verstanden, dass ein oder mehrere Stücke aus der Seite des Verschnitts herausgeschnitten werden, wobei die Schnittlinie vorzugsweise offen ist und an der Verschnitt-Kante einer Seite beginnt und endet. Dies ist insbesondere der Fall, wenn das Werkstück außen beschnitten wird.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die eine oder mehreren Aussparungen (insbesondere geringfügig) beabstandet von der Schnittkante im Verschnitt eingebracht. Hierdurch kann erreicht werden, dass die Aussparungen der verbleibenden Verschnittteile nur noch geringfügig über sehr kleine Stege miteinander verbunden sind. Beispielsweise sind die Aussparungen höchstens 2 mm, bevorzugt höchstens 1 mm, besonders bevorzugt höchstens 0,5 mm von der Schnittkante beabstandet.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens umfasst das Portionieren des Verschnitts in Verschnittteile ein Abtrennen der Verschnittteile voneinander. Werden die Verschnittteile durch das Portionieren vollständig voneinander getrennt, können diese einfach entsorgt werden. Das Abtrennen der Verschnittteile voneinander kann beispielsweise nach dem Einbringen der Aussparungen in diesen Bereichen erfolgen, beispielsweise durch ein weiteres Absenken der Presse.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens fällt der Verschnitt nach dem Abtrennen und Portionieren zumindest teilweise in Form der Verschnittteile nach unten ab, insbesondere in Schrottschächte. Hierdurch wird der Verschnitt effizient entsorgt, insbesondere ohne dass ein manueller Eingriff oder ein robotergestützter Eingriff erforderlich ist.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Verschnittteile auf eine Größe portioniert, welche geringer ist als die maximale Größe des jeweiligen Schrottschachts. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Verschnitte störungsfrei in dafür vorgesehene Schrottschächte fallen und durch die Schrottschächte entsorgt werden können, ohne dass die begrenzte Größe der Schrottschächte die Effektivität und Qualität des Beschneidens beeinträchtigt. Beispielsweise beträgt die maximale Größe der Verschnittteile höchstens 1 m, bevorzugt höchstens 0,7 m, besonders bevorzugt höchstens 0,4 m. Beispielsweise beträgt die maximale Größe eines Schrottschachts höchstens 1 m, bevorzugt höchstens 0,7 m, besonders bevorzugt höchstens 0,4 m.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens beträgt die Schnittlänge der Schnittkante mindestens 0,4 m, insbesondere mindestens 1 m, vorzugsweise mindestens 2 m. Beispielsweise beträgt die Schnittkante bis zu 4 m oder darüber. Mit dem Verfahren können Schnittkanten dieser Länge problemlos effizient und mit guter Qualität auch in Pressen mit Schrottschächten begrenzter Größe erreicht werden.
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Gemäß einer zweiten Lehre der vorliegenden Erfindung wird die eingangs angegebene Aufgabe bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung durch die Merkmale des Patentanspruchs 8 gelöst. Dabei ist die Vorrichtung dazu eingerichtet, durch Schließen der Schneidmittel ein einstufiges Beschneiden des Werkstücks zur Herstellung einer Schnittkante durchzuführen, sodass das einstufige Beschneiden ein Abtrennen eines Verschnitts von dem Werkstück und ein Portionieren des Verschnitts in Verschnittteile umfasst.
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Es hat sich gezeigt, dass sowohl das Abtrennen des Verschnitts, als auch das Portionieren des Verschnitts in Verschnittteile vorteilhaft im Rahmen eines einstufigen Beschneidens durch Schließen der Schneidmittel durchgeführt werden können. Wie bereits ausgeführt, wird damit auf einfache und zeiteffiziente Weise ein Beschneiden des Werkstücks mit einer sauberen Schnittkante ermöglicht und zugleich das Entsorgen des Verschnitts vereinfacht.
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Beispielsweise ist das erste Schneidmittel ein unteres Schneidmittel. Beispielsweise ist das zweite Schneidmittel ein oberes Schneidmittel. Beispielsweise senkt sich beim Schließen das obere Schneidmittel auf das untere Schneidmittel. Die Schneidmittel sind oder umfassen vorzugsweise ein oder mehrere Schneiden, Schneidmesser und/oder Schneidstempel.
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Die Vorrichtung kann beispielsweise eine Presse sein oder umfassen. Vorzugsweise weist die Vorrichtung zudem einen Niederhalter zum Fixieren des Werkstücks auf.
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Gemäß der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist das erste Schneidmittel ein oder mehrere vorspringende Absätze zur Portionierung des Verschnitts in Verschnittteile durch Einbringen von einer oder mehreren Aussparungen im Verschnitt auf. Vorzugsweise weist das zweite Schneidmittel an die vorspringenden Absätze angepasste Aussparungen auf. Durch die vorspringenden Absätze kann das Portionieren des Verschnitts in Verschnittteile effektiv erfolgen. Beispielsweise sind die Absätze als Ausklinker ausgebildet, welche Ausklinkungen im Verschnitt des Werkstücks bilden. Beispielsweise weisen die Absätze zumindest abschnittsweise einen eckigen, insbesondere dreieckigen Querschnitt auf. Durch die angepassten Aussparungen des zweiten Schneidmittels kann dieses ungehindert bei dem einstufigen Bescheiden mit dem ersten Schneidmittel zusammenwirken.
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Gemäß der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die vorspringenden Absätze bereichsweise beabstandet von der Schneidkante des ersten Schneidmittels angeordnet, sodass die Verschnittteile zunächst miteinander verbunden bleiben. Beispielsweise sind die Absätze höchstens 2 mm, bevorzugt höchstens 1 mm, besonders bevorzugt höchstens 0,5 mm von der Schneidkante beabstandet. Hierdurch kann eine Beeinträchtigung der Qualität der Schnittkante am Werkstück durch das Ausbilden der Aussparungen verringert oder vermieden werden. Beispielsweise sind die Absätze in dem der Schneidkante des ersten Schneidmittels zugewandten Bereich hiervon beabstandet.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung weisen die vorspringenden Absätze in ihrer Fortführung nach unten eine bereichsweise Verbreiterung zur Abtrennung der Verschnittteile voneinander auf. Hierdurch können die Verschnittteile prozesssicher voneinander abgetrennt werden. Beispielsweise weisen die Absätze in dem der Schneidkante des ersten Schneidmittels abgewandten Bereich die Verbreiterung auf. Hierdurch muss der Verschnitt lediglich weiter entlang des ersten Schneidmittels bewegt werden, beispielsweise durch fortführendes Schließen der Presse, um das vollständige Abtrennen zu erreichen. Somit können die Verschnittteile etwa bei weiterem Schließen der Schneidmittel schließlich voneinander abgetrennt werden. Es ist ebenfalls möglich, dass der Verschnitt zur Abtrennung der Verschnittteile voneinander mittels Abdrückern, welche beispielsweise in das zweite Schneidmittel integriert sein können, weiter entlang des ersten Schneidmittels bewegt wird.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die vorspringenden Absätze zu der Schneidkante des ersten Schneidmittels in ihrer Höhe versetzt (tiefer) angeordnet, sodass das Abtrennen des Verschnitts von dem Werkstück und das Portionieren des Verschnitts zeitlich versetzt erfolgen. Hierdurch kann erreicht werden, dass die Aussparungen der verbleibenden Verschnittteile nur noch geringfügig über sehr kleine Stege miteinander verbunden sind.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung umfasst die Vorrichtung weiterhin Schrottschächte, in die die Verschnittteile fallen können. Bevorzugt werden die Verschnittteile zuvor durch eine Verbreiterung der Ausklinkung und/oder ihr Eigengewicht vollständig voneinander abgetrennt. Dabei sind die Schneidmittel derart ausgebildet, dass die Verschnittteile auf eine Größe portioniert werden können, welche geringer ist als die maximale Größe des jeweiligen Schrottschachts. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Verschnitte störungsfrei in dafür vorgesehene Schrottschächte fallen können.
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Bezüglich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der Vorrichtung wird auf die Beschreibung des Verfahrens und dessen Vorteile verwiesen.
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Durch die vorherige und folgende Beschreibung von Verfahrensschritten gemäß bevorzugter Ausführungsformen des Verfahrens sollen auch entsprechende Mittel zur Durchführung der Verfahrensschritte durch bevorzugte Ausführungsformen der Vorrichtung offenbart sein. Ebenfalls soll durch die Offenbarung von Mitteln zur Durchführung eines Verfahrensschrittes der entsprechende Verfahrensschritt offenbart sein.
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Im Weiteren soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert werden. Die Zeichnung zeigt in
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1 eine schematische Querschnittsansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens;
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2 eine schematische Längsschnittansicht der Vorrichtung aus 1;
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3a–d perspektivische Ansichten der Vorrichtung aus 1 bzw. 2 zu verschiedenen Zeitpunkten;
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4a, b perspektivische Ansichten des beschnittenen Werkstücks und des in Verschnittteile portionierten Verschnitts;
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5a–f perspektivische Ansichten eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zu verschiedenen Zeitpunkten; und
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6 eine perspektivische Ansicht des beschnittenen Werkstücks und des in Verschnittteile portionierten Verschnitts.
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1 zeigt eine schematische Querschnittsansicht (entlang Linie A in 2) eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zur Durchführung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens. 2 zeigt eine schematische Längsschnittansicht der Vorrichtung 1 aus 1, wobei der Übersicht halber der Niederhalter 3 nicht dargestellt ist. Zudem ist in 1 aus Übersichtsgründen unterstellt, dass das Werkstück 2 nur an einer Seite beschnitten wird.
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Die Vorrichtung 1 ist zum Beschneiden eines Werkstücks 2, welches hier eine Platine ist, ausgebildet. Die Vorrichtung 1 umfasst einen Niederhalter 3, ein erstes Schneidmittel 4 mit einer Schneidkante 4a und ein zweites Schneidmittel 6 mit einer Schneidkante 6a. Die Schneidmittel 4, 6 sind als Schneidmesser ausgebildet, wobei das erste Schneidmesser 4 als unteres Schneidmesser oder Untermesser und das zweite Schneidmesser 6 als oberes Schneidmesser oder Obermesser ausgebildet ist.
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Das erste Schneidmesser 4 umfasst mehrere vorspringende Absätze 8 zur Portionierung des Verschnitts in Verschnittteile. Die Absätze 8 sind als Ausklinker ausgebildet und weisen hier einen zumindest abschnittsweise dreieckigen Querschnitt auf. Das zweite Schneidmesser 6 weist an die vorspringenden Absätze 8 angepasste Aussparungen 10 auf. Die Absätze 8 und die Aussparungen 10 können jedoch auch umgekehrt an den Schneidmessern 4, 6 vorgesehen sein, das heißt, dass auch das erste Schneidmesser 4 die Aussparungen 10 und das zweite Schneidmesser 6 die Absätze 8 aufweisen kann.
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Wie im Folgenden dargestellt wird, ist die Vorrichtung 1 dazu eingerichtet, durch Schließen der Schneidmesser 4, 6 ein einstufiges Beschneiden des Werkstücks 2 zur Herstellung einer Schnittkante 12 durchzuführen. Dabei umfasst das einstufige Beschneiden ein Abtrennen eines Verschnitts 14 von dem Werkstück 2 und ein Portionieren des Verschnitts 14 in Verschnittteile 15.
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Wie in 1 zu erkennen, sind die vorspringenden Absätze 8 bereichsweise bzw. geringfügig beabstandet von der Schneidkante 4a des ersten Schneidmesser 4 angeordnet. Dies führt dazu, dass die Verschnittteile über kleine Stege zunächst miteinander verbunden bleiben.
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3a–d zeigen perspektivische Ansichten der Vorrichtung 1 zu verschiedenen Zeitpunkten des Verfahrens.
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Zunächst wird das zu beschneidende Werkstück 2 bereitgestellt und zwischen den Schneidmessern 4, 6 angeordnet (3a).
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Wie in den 3a–d zu erkennen ist, weisen die vorspringenden Absätze 8 eine bereichsweise Verbreiterung 8a zur Abtrennung der Verschnittteile 15 voneinander auf. Wie ebenfalls zu erkennen ist, sind die vorspringenden Absätze 8 zu der Schneidkante 4a des ersten Schneidmessers 4 nach unten versetzt angeordnet, sodass das Abtrennen des Verschnitts 14 von dem Werkstück 2 und das Portionieren des Verschnitts 14 zeitlich (geringfügig) versetzt erfolgen.
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Nach dem Aufsetzen des Niederhalters auf das Werkstück 2 senkt sich das zweite Schneidmesser 6 ab (3b) und trifft auf das Werkstück 2. Im weiteren Absenken beginnt der Schnitt. Der Schnitt setzt hierbei an der langen Kante des Werkstücks 2 zur Bildung der Schnittkante 12 ein und kurz danach durch die Absätze 8 und die Aussparungen 10 an den Ausklinkstellen.
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Zu dem in 3c und vergrößert in 3d dargestellten Zeitpunkt (teilweise in halbtransparenter Darstellung) hat das zweite Schneidmesser 6 den Schnitt zur Bildung der Schnittkante 12 vorgenommen. Hierdurch wurde eine auch an den Ausklinkstellen lange durchgehende Schnittkante 12 gebildet und der Verschnitt 14 von dem Werkstück 2 abgetrennt.
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Durch die Absätze 8 und die Aussparungen 10 beginnt nun im Rahmen des einstufigen Beschnitts das Portionieren der Verschnitts 14 in Verschnittteile 15. Dabei werden aus dem abgetrennten Verschnitt 14 zeitlich versetzt zum Abtrennen des Verschnitts 14 dreieckige Ausklinkungen 16 ausgeschnitten, sodass Verschnittteile 15 entstehen. Da die Absätze 8 jedoch von der Schneidkante 4a des ersten Schneidmessers 4 beabstandet (zum Beispiel um 0,5 mm) angeordnet sind (vgl. 1), sind die Verschnittteile 15 nach Ausbildung der Ausklinkungen 16 noch zusammenhängend.
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Nachdem das zweite Schneidmesser 6 die Ausklinkungen 16 vollständig ausgeschnitten hat, drückt es die Verschnittteile 15 weiter nach unten. Da die Absätze 8 durch die Verbreiterung 8a langsam breiter werden, spreizen sich die Verschnittteile 15, die Stege reißen ab und die Verschnittteile 15 werden voneinander abgetrennt. Die Verschnittteile 15 können dann einzeln nach unten abfallen. Dadurch, dass die Verschnittteile 15 auf eine gewünschte Größe portioniert werden, welche geringer ist als die maximale Größe des jeweiligen Schrottschachts, können die Verschnittteile problemlos in die Schrottschächte (nicht dargestellt) fallen. Alternativ oder zusätzlich können auch Abdrücker im zweiten Schneidmesser vorgesehen sein, welche die Verschnittteile 15 nach unten drücken, sodass das Abtrennen der Verschnittteile 15 voneinander erfolgt.
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Die Ausklinkungen 16 in Form der dreieckigen Spitzen können beispielsweise mittels Pressluft oder Schiebern (nicht dargestellt) weggeschoben werden, sodass diese ebenfalls in die Schrottschächte fallen.
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4a, b zeigt noch einmal perspektivische Ansichten des beidseitig beschnittenen Werkstücks 2 und des durch die Ausklinkungen 16 in stegförmige Verschnittteile 15 portionierten Verschnitts 14.
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Anschließend wird das zweite Schneidmesser 6 sowie der Niederhalter 3 geöffnet und der Prozess kann von vorne beginnen.
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Die 5a–f zeigen (teilweise halbtransparente) perspektivische Ansichten eines innen liegenden Beschnittvorgangs anhand eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1' zur Durchführung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zu verschiedenen Zeitpunkten. Für die gleichen Elemente werden die gleichen (gestrichenen) Bezugszeichen verwendet. Im Folgenden soll insbesondere auf die Unterschiede eingegangen werden und im Übrigen auf die vorherigen Ausführungen zu den ersten Ausführungsbeispielen verwiesen werden.
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Im Unterschied zur Vorrichtung 1 weist das erste Schneidmesser 4' eine innen liegende, umlaufende Schneidkante 4a' auf und innen vorspringende gegenüberliegende dreieckige Absätze 8' auf, wobei die jeweils gegenüberliegenden Absätze 8' mit Stegen 9' verbunden sind. Diese definieren den auszuklinkenden Bereich. Das zweite Schneidmesser, hier in Form eines Schneidstempels, weist an die Absätze 8' und die Stege 9' angepasste Aussparungen 10' auf. Absätze 8' (mit Stegen 9') und Aussparungen 10' können wiederum vertauscht an den Schneidmessern 4', 8' vorgesehen sein.
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Nach dem Aufsetzen des Niederhalters 3' auf das Werkstück 2' senkt sich das zweite Schneidmesser 6' und trifft auf das Werkstück 2'. Im weiteren Absenken beginnt der Schnitt zur Herstellung der Schnittkante 12'. Der Schnitt setzt zur Herstellung der langen Schnittkante 12' an und kurz danach an den Ausklinkstellen (5c). 5d zeigt zusätzlich eine Explosionsdarstellung und 5e eine vergrößerte Ansicht zu diesem Zeitpunkt, um den Schneidvorgang zu verdeutlichen. Es ist zu erkennen, dass durch das einstufige Beschneiden der Verschnitt 14' durch die Ausklinkungen 16' in die Verschnittteile 15' portioniert wird.
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Nachdem das zweite Schneidmesser 6' die Ausklinkungen 16' vollständig ausgeschnitten hat, drückt es die Verschnittteile 15' wie zuvor beschrieben weiter nach unten, wodurch diese voneinander abgetrennt werden und nach unten abfallen können.
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Die Ausklinkungen 16' in Form von Stegen mit dreieckigen Spitzen können beispielsweise mittels Pressluft oder Schiebern (nicht dargestellt) weggeschoben werden, sodass diese ebenfalls in die Schrottschächte fallen.
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Anschließend wird das zweite Schneidmesser 6' sowie der Niederhalter 3' geöffnet und der Prozess kann von vorn beginnen (5f).
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6 zeigt noch einmal eine perspektivische Ansicht des innen beschnittenen Werkstücks 2' und des durch die Ausklinkungen 16' in Verschnittteile 15' portionierten Verschnitts 14'.