DE102015115033B3 - Klappenscheibe - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Klappenscheibe mit einem scheibenförmigen Klapperkörper, der eine Vorderseite mit zwei gegenüber dieser vorstehenden Naben und eine der Vorderseite entgegengesetzte Rückseite enthält.
- Absperrklappen sind weit verbreitete Absperrorgane in der Wasserwirtschaft. Gegenüber Absperrschiebern sind Klappen sehr kompakt und benötigen speziell in Nennweiten größer DN 300 wesentlich weniger Einbauraum. Deshalb werden Rohrleitungssysteme mit Nennweiten ab ca. DN 300 meist mit Absperrklappen ausgerüstet. Der Nachteil von Absperrklappen besteht darin, dass sich die innerhalb eines Gehäuses drehbar gelagerte Klappenscheibe direkt in der Strömung befindet. Da die Klappenscheibe in Geschlossenstellung dem Anlagendifferenzdruck standhalten muss, müssen die Klappenschieben speziell für hohe Differenzdrücke entsprechend dick ausgeführt werden. Je kräftiger (dicker) jedoch die Klappenscheibe dimensioniert ist, desto mehr Durchflusswiderstand setzt sie dem Medium entgegen.
- Bei den bisher bekannten Klappenscheiben mit zwei gegenüberliegenden Naben ergibt sich außerdem die Problematik dass die in der Strömung stehenden Naben je nach Form und Breite der Naben ein Totwassergebiet erzeugen können, das im abflussseitigen Strömungsbereich Wirbel verursacht. Diese Wirbel können einerseits das Totwassergebiet vergrößern und damit den Gesamtwiderstand der Absperrklappe erhöhen und andererseits Wirbelfelder bilden, die zur Schwingungsanregung der Absperrklappe oder der nachfolgenden Rohrleitung führen.
- Die
DE 10 2013 010 123 A1 offenbart eine Klappenscheibe mit einem scheibenförmigen Klappenkörper, der eine Vorderseite mit zwei gegenüber dieser vorstehenden Naben und eine der Vorderseite entgegengesetzte Rückseite aufweist. An der Vorderseite des Klappenkörpers sind Verdickungen und bogenförmig verlaufende Vertiefungen vorgesehen. - Aufgabe der Erfindung ist es, eine Klappenscheibe der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine verbesserte Umströmung und eine Reduzierung der abströmseitigen Verwirbelungen ermöglicht.
- Diese Aufgabe wird durch eine Klappenscheibe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Bei der erfindungsgemäßen Klappenscheibe sind an der mit zwei vorstehenden Naben versehenen Vorderseite des scheibenförmigen Klappenkörpers entlang einer Innenfläche der beiden Naben bogenförmig verlaufende Vertiefungen zur Umlenkung der Strömung um die Naben vorgesehen. Dadurch kann die Wirbelbildung hinter den Naben reduziert werden. Die entlang der Naben verlaufenden Vertiefungen sind zweckmäßigerweise durch einen Mittelsteg voneinander getrennt. Zur weiteren Strömungsoptimierung und zur Gewichtsreduzierung sind in dem Mittelsteg zwischen den Vertiefungen angeordnete und vom Rand zur Mitte des Klappenkörpers verlaufende Einbuchtungen vorgesehen. Die Vertiefungen und die vorzugsweise V-förmigen Einbuchtungen sind derart angeordnet, dass der Klappenkörper an seiner Vorderseite zwischen den beiden Naben eine in der Draufsicht X-förmige Kontur aufweist. Diese Kontur trägt zur Strömungsoptimierung und auch zur Versteifung bei.
- In einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist die Rückseite des Klappenkörpers ebenfalls konturiert und weist gebogene Rippen auf. Die Rippen liegen vorzugsweise den Vertiefungen auf der Vorderseite gegenüber und können in Verbindung mit der auf der Vorderseite des Klappenkörpers vorgesehen Kontur eine hohe Steifigkeit bei gleichzeitiger Gewichtseinsparung ermöglichen. Falls die Festigkeit hier eine Änderung erfordert, können die Rippen aber gegenüber den Vertiefungen auch nach Innen oder Außen verschoben sein.
- Die Naben sind in vorteilhafter Weise stromlinienförmig ausgeführt und können z. B. einander zugewandte, konvexe Innenflächen aufweisen. In einer strömungstechnisch besonders günstigen Ausführung können die Naben einen elliptischen bzw. bikonvexen Querschnitt aufweisen und neben den einander zugewandeten konvexen Innenflächen auch konvexe Außenflächen enthalten.
- In einer weiteren zweckmäßigen Weise können in den Naben durch diese verlaufende Durchgänge angeordnet sein. Durch diese Durchgänge an den beiden Naben kann ein Druckausgleich zwischen der Mitte des Klappenscheibe und dem Totwassergebiet hinter den Naben erreicht und somit eine Unterdruck- und Wirbelbildung an der Abströmseite der Klappenscheibe verringert werden. Außerdem können dadurch auch die Betätigungsmomente zum Öffnen und Schließen der Klappenscheibe reduziert und die Gefahr von Schwingungen der Absperrklappe und der nachfolgenden Rohrleitung vermindert werden.
- In besonders vorteilhafter Weise können die Durchgänge von der Innenseite der Klappenscheibe durch die Naben hindurch zur Außenseite der Klappenscheibe verlaufen. Zur Verringerung der Wirbelbildung kann so ein Teil der Strömung zur Klappenaußenseite geleitet werden. Die Durchgänge können parallel, rechtwinklig oder unter einem anderen Winkel zur Drehachse des Absperrorgans ausgerichtet und damit in Hauptströmungsrichtung oder quer bzw. winklig dazu angeordnet sein. Bei mehreren Durchgängen in jeder Nabe können die Durchgänge unterschiedlich oder gleich ausgerichtet sein.
- Die Durchgänge können zweckmäßigerweise in Form von Bohrungen oder Schlitzen ausgeführt sein. Sie können aber auch eine andere geeignete Form aufweisen.
- Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung. Es zeigen:
-
1 eine Klappenscheibe einer Absperrarmatur in einer Draufsicht; -
2 die Klappenscheibe von1 in einer Seitenansicht; -
3 einen Klappenkörper der in1 gezeigten Klappenscheibe in einer Unteransicht; -
4 den Klappenkörper der in1 gezeigten Klappenscheibe in einem Querschnitt entlang der Drehachse; -
5 den Klappenkörper der in1 gezeigten Klappenscheibe in einer Perspektive und -
6 die Klappenscheibe von1 in einem Schnitt rechtwinklig zur Drehachse. - In den
1 und2 ist eine Klappenscheibe1 einer Absperrarmatur in einer Draufsicht und Seitenansicht dargestellt. Die gezeigte Klappenscheibe1 enthält einen scheibenförmigen Klappenkörper2 , der an seiner Außenseite zwei gegenüber einer Vorderseite3 des Klappenkörpers2 vorstehende und einander gegenüberliegende Naben4 enthält. Die Klappenscheibe1 umfasst ferner eine in2 erkennbare ring- oder scheibenförmige Dichtung5 und einen an einer Rückseite6 des Klapperkörpers2 mit Hilfe von Schrauben7 lösbar befestigten Haltering8 , durch den die Dichtung5 an dem Klapperkörper2 befestigt ist. Der Klapperkörper2 der Klappenscheibe1 ist in an sich bekannter Weise innerhalb eines mit einer runden Durchgangsöffnung versehenen Gehäuses um eine senkrecht zur Mittelachse der Durchgangsöffnung verlaufende Drehachse9 schwenkbar gelagert. - Wie aus
1 hervorgeht, weist der Klappenkörper2 an seiner zwischen den Naben4 angeordneten Vorderseite3 eine im Folgenden noch näher beschriebene Kontur zur Umlenkung der Strömung um die Naben2 auf. Auch an der in3 gezeigten Rückseite6 des Klappenkörpers2 ist eine spezielle Konturierung zur Strömungsumlenkung und Versteifung vorgesehen. - In den
1 und5 ist erkennbar, dass die gegenüber der Vorderseite3 des Klapperkörpers2 vorstehenden Naben4 einander zugewandte, konvexe Innenflächen10 aufweisen. Bei der gezeigten Ausführung haben die Naben4 einen elliptischen bzw. bikonvexen Querschnitt und enthalten neben den einander zugewandten konvexen Innenflächen10 auch konvexe Außenflächen11 . In den beiden Naben4 ist jeweils eine in4 erkennbare seitliche Öffnung12 zur Aufnahme eines Lagerbolzens vorgesehen. - Neben den Öffnungen
12 sind in den Naben4 durch diese verlaufende Durchgänge13 angeordnet. Über die Durchgänge13 in den beiden Naben4 kann ein Teil des in einer Öffnungsstellung der Klappenscheibe1 an dieser entlang strömenden Fluids zur Klappenaußenseite geführt und dadurch ein Druckausgleich zwischen der Mitte der Klappenscheibe1 und dem Totwassergebiet hinter den Naben4 erreicht werden. Auf diese Weise kann eine Unterdruck- und Wirbelbildung an der Abströmseite der Klappenscheibe1 verringert werden. Außerdem können dadurch auch die Betätigungsmomente zum Öffnen und Schließen der Klappenscheibe1 reduziert und die Gefahr von Schwingungen der Klappenscheibe1 und der nachfolgenden Rohrleitung vermindert werden. - In der gezeigten Ausführung sind die Durchgänge
13 als Bohrungen ausgeführt, die schräg zur der Drehachse9 verlaufen. Die Durchgänge13 können aber z. B. auch als Schlitze ausgeführt sein und parallel oder senkrecht zur Drehachse9 verlaufen. Die Durchgänge13 können außerdem denselben Querschnitt oder unterschiedliche Querschnitte aufweisen und gleich oder unterschiedlich ausgerichtet sein. - Aus
5 geht besonders gut hervor, dass an der Vorderseite3 des Klapperkörpers2 zwei entlang der beiden Innenflächen10 der Naben4 bogenförmig verlaufende Vertiefungen14 zur Umleitung der Strömung um die Naben4 angeordnet sind. Die beiden nutartigen und im Querschnitt U-förmigen Vertiefungen14 sind durch einen konvex gewölbten und sich von der Mitte des Klappenkörpers2 zu den Außenseiten beidseitig verbreiternden Mittelsteg15 voneinander getrennt. Durch die beiden bogenförmig verlaufenden Vertiefungen14 werden zwischen den beiden Naben4 Strömungskanäle gebildet, durch welche die Strömung um die Naben4 herumgeleitet wird. In dem Mittelsteg15 sind zwei diametral gegenüberliegende, in der Draufsicht V-förmige Einbuchtungen16 vorgesehen, die vom Rand zur Mitte des Klappenkörpers2 verlaufen. Dadurch weist der Klapperkörper2 an seiner Vorderseite eine in der Draufsicht X-förmige Kontur zwischen den beiden Naben4 auf. Diese Kontur trägt zur Strömungsoptimierung und auch zur Versteifung bei. - An der in
3 gezeigten Rückseite6 weist der Klappenkörper2 ebenfalls eine spezielle Konturierung mit gebogenen Rippen17 , einer zwischen den Rippen17 angeordneten Einsenkung18 und zwischen den Rippen17 und der Außenseite des Klappenkörpers2 angeordneten rückseitigen Einbuchtungen19 auf. Die Rippen17 liegen den Vertiefungen14 auf der Vorderseite3 gegenüber, während die Einsenkung18 dem auf der Vorderseite angeordneten Mittelsteg15 gegenüberliegt. Die Einsenkung18 weist eine sich von der Mitte zu beiden Seiten vergrößernde Breite auf. Dadurch enthält der Klappenkörper2 in einem entlang seiner Drehachse9 durch die beiden Naben4 verlaufenden Querschnitt eine in4 erkennbare W-förmige Querschnittfläche. An der Rückseite des Klapperkörpers2 ist außerdem eine ringförmige Vertiefung20 zur Aufnahme der Dichtung5 und des Halterings8 vorgesehen. - In
6 ist erkennbar, dass die entlang der beiden Innenflächen10 der Naben4 bogenförmig verlaufenden Vertiefungen14 eine von den beiden Rändern der Klappenkörpers2 zur Mitte hin zunehmende Tiefe aufweisen. Die Tiefe der Vertiefungen14 nimmt von den Rändern der Klappenkörpers2 zur Nabe hin zu. In der Mitte der Nabe4 weisen die Vertiefungen14 die größte Tiefe auf.
Claims (13)
- Klappenscheibe (
1 ) mit einem scheibenförmigen Klappenkörper (2 ), der eine Vorderseite (3 ) mit zwei gegenüber dieser vorstehenden Naben (4 ) und eine der Vorderseite (3 ) entgegengesetzte Rückseite (6 ) enthält, wobei an der Vorderseite (3 ) des Klappenkörpers (2 ) entlang einer Innenfläche (10 ) der beiden Naben (4 ) bogenförmig verlaufende Vertiefungen (14 ) zur Umleitung der Strömung um die Naben (4 ) und zwischen den Vertiefungen (14 ) angeordnete und vom Rand zur Mitte des Klapperkörpers (2 ) verlaufende Einbuchtungen (16 ) vorgesehen sind und wobei die Vertiefungen (14 ) und die Einbuchtungen (16 ) derart angeordnet sind, dass der Klapperkörper (22 ) an seiner Vorderseite (3 ) eine in der Draufsicht X-förmige Kontur zwischen den beiden Naben (4 ) aufweist. - Klappenscheibe (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vertiefungen (14 ) durch einen Mittelsteg (15 ) voneinander getrennt sind. - Klappenscheibe (
1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die entlang der beiden Innenflächen (10 ) der Naben (4 ) verlaufenden Vertiefungen (14 ) eine von den beiden Rändern der Klappenkörpers (2 ) zur Mitte hin zunehmende Tiefe aufweisen. - Klappenscheibe (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an der Rückseite (6 ) des Klapperkörpers (2 ) gebogene Rippen (17 ) angeordnet sind. - Klappenscheibe (
1 ) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die an der Rückseite (6 ) des Klappenkörpers (2 ) angeordneten Rippen (17 ) den Vertiefungen (14 ) auf der Vorderseite (3 ) gegenüberliegen. - Klappenscheibe (
1 ) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Rippen (17 ) eine Einsenkung (18 ) mit einer sich von der Mitte zu beiden Seiten vergrößernden Breite angeordnet ist. - Klappenscheibe (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der scheibenförmige Klapperkörper in einem entlang seiner Drehachse (9 ) durch die beiden Naben (4 ) verlaufenden Querschnitt eine W-förmige Querschnittfläche enthält. - Klappenscheibe (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die einander zugewandten Innenflächen (10 ) der Naben (4 ) konvex ausgebildet sind. - Klappenscheibe (
1 ) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Naben (4 ) einen elliptischen oder bikonvexen Querschnitt aufweisen und neben den einander zugewandten konvexen Innenflächen (10 ) auch konvexe Außenflächen (11 ) enthalten. - Klappenscheibe (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in den Naben (4 ) durch diese verlaufende Durchgänge (13 ) angeordnet sind. - Klappenscheibe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgänge (
13 ) parallel, rechtwinklig oder unter einem anderen Winkel zu einer Drehachse (9 ) des Klapperkörpers (2 ) ausgerichtet sind. - Klappenscheibe nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass in den beiden Naben (
4 ) mehrere unterschiedlich oder gleich ausgerichtete Durchgänge (13 ) angeordnet sind. - Klappenscheibe nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgänge (
13 ) in Form von Bohrungen oder in Form von Schlitzen ausgebildet sind.
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