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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft ein landwirtschaftliches Arbeitsgerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie eine landwirtschaftliche Antriebsmaschine nach Anspruch 10 und ein System nach dem Anspruch 11.
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Stand der Technik
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In der Landwirtschaft kommen verschiedene Arten von landwirtschaftlichen Arbeitsgeräten zum Einsatz, wobei die landwirtschaftlichen Arbeitsgeräte hierbei regelmäßig über eine rotierende Welle verfügen, wobei an der Welle verschiedene Funktionselemente wie Gabeln oder Schneiden angebracht sind.
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Die landwirtschaftlichen Arbeitsgeräte werden hierzu in der Regel an eine maschinengetriebene Vorrichtung, wie einen Traktor oder beispielsweise einen Einachsgeräteträger angeschlossen.
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Besonders in Steillagen oder anderen erschwert zugänglichen landwirtschaftlichen Flächen werden bei der Bearbeitung manuell lenkbare Einachsgeräteträger eingesetzt, da das Gelände für herkömmliche Bewirtschaftung mit beispielsweise Traktoren zu steil und/oder uneben ist.
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Zum Scheiden bzw. Mähen, Bergen oder Schichten bzw. Schwaden von Halmgut kommen bisher Maschinen zum Einsatz, die sich dadurch auszeichnen, dass sie auf der landwirtschaftlichen Produktionsfläche befindliches Halmgut über Messer oder Zinken an einer rotierenden Welle frontseitig vom Boden schneiden, aufnehmen und/oder seitlich, hangabwärts gerichtet Aufschichten bzw. Schwaden.
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Da die Beschaffenheit der landwirtschaftlich zu nutzenden Steillagen meist uneben bzw. buckelig ist, sind die Ausmaße der rotierenden Welle stark beschränkt und umfassen in der Regel nicht mehr als zwei Meter.
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Aufgrund der häufig in Steillagen vorzufindenden unebenen bzw. buckeligen Bodenoberflächenbeschaffenheit, kann bei längeren Wellen keine zufriedenstellendes Schnittergebnis oder keine umfängliche Aufnahme bzw. Schwadung des Halmgutes erfolgen.
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Bedingt durch die gezwungene geringe Arbeitsbreite, ist die Bearbeitung dieser Flächen daher sehr zeitintensiv. Darüber hinaus werden heute zum Teil immer noch sehr buckelige Flächenbereiche in Steillagen von Hand aufgearbeitet, da dort selbst Arbeitsgeräte mit kurzen Wellen nicht eingesetzt werden können.
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Offenbarung der Erfindung
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Aufgabe
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Aufgabe der Erfindung ist es die Bearbeitungszeit für das Mähen, die Bergung bzw. Schwadung von Halmgut auf einer buckeligen landwirtschaftlichen Steillage mit einem manuell lenkbaren Einachsgeräteträger oder einem Traktor, deutlich zu verkürzen und die Arbeitsergebnisse zu optimieren.
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Lösung der Aufgabe
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale nach Anspruch 1 gelöst.
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Dies erfolgt dadurch, dass die Welle gegliedert ist, also entsprechend aus einem ersten Teilglied und zumindest einem weiteren Teilglied besteht. Folglich besteht die erfindungsgemäße Welle also aus mehreren verbundenen Teilgliedern.
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Diese Teilglieder sind durch reversibel teleskopierbare Wellengelenke, beispielsweise Kreuzgelenke, miteinander verbunden. Der gegliederte Aufbau ermöglicht eine Anpassung der Welle an unebene bzw. buckelige Bodenoberflächenbeschaffenheiten. Teleskopierbar bedeutet in dem Zusammenhang, dass beispielsweise das Wellengelenk einen Fortsatz aufweist, welcher in dem ersten Teilglied und/oder dem weiteren Teilglied aufgenommen ist und der Fortsatz in dem ersten und/oder weiteren Teilglied gleitend geführt werden kann. Ebenso kann das erste Teilglied und/oder das weitere Teilglied in das Wellengelenk hineinragen und gleitend aufgenommen sein. In jedem Fall ist die Teleskopierbarkeit derart ausgeführt, dass die ineinander geführten Teile nur bei unsachgemäßem Gebrauch oder bei sachgemäßer Demontage auseinander geführt werden können. Ein vollständiges Herausgleiten während der Arbeit ist nicht vorgesehen.
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Die gegliederte Welle kann mit unterschiedlichen Zinken oder auch Schneidewerkzeugen ausgestattet werden. Die gegliederte Welle umfasst vorzugsweise zwei Teilgliedern, wobei auch Ausführungsformen mit drei, vier oder mehr Teilgliedern möglich sind. Im Vergleich zu herkömmlichen Systemen ermöglicht eine gegliedert Welle eine größere Länge der Welle als herkömmliche Wellen im vorgegebenen Einsatzgebiet. Damit wird eine breitere Bearbeitungsspur möglich, was zu einer deutlichen Zeitersparnis führt.
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Auf Höhe der jeweiligen Wellengelenke ist jeweils eine Tastvorrichtung angeordnet die sicherstellt, dass der notwendige Bodenabstand zur Welle mit den entsprechenden Funktionselementen, wie beispielsweise Zinken, auch bei Unebenheiten des Geländes konstant eingehalten wird. Als Tastvorrichtung kommen hier Kufen oder Laufräder in Betracht. Vorteilhaft hierbei ist der Umstand, dass immer der notwendige Abstand zu dem Untergrund gewährleistet wird. Es ist auch vorgesehen, dass die Tastvorrichtung jeweils über einen Stoßdämpfer verfügt.
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An den Außenseiten der gegliederten Welle, an der sie mit dem Maschinenrahmen in Verbindung steht, befindet sich eine ggf. federgelagerte Aufhängung mit Langloch, welche die Welle aufnimmt und den nötigen Bewegungsraum für die an die an die Bodenoberfläche angepasste Bewegung der Welle ermöglicht. Die Verbindung der Welle mit dem Langloch ist derart gestaltet, dass ein Endstück der Welle jeweils in dem Langloch zu einem Untergrund hin und her bewegt werden kann, aber nicht ohne unsachgemäßen Gebrauch oder durch bewusste Demontage aus dem Langloch herausgleiten kann. Es ist auch vorgesehen, dass die Welle bzw. das Endstück der Welle in dem Langloch federnd gelagert ist und/oder in einer bestimmten Position festgelegt werden kann.
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Dieser äußere Maschinenrahmen, mit der Aufhängung der Welle, verfügt über Führungselemente die anforderungsentsprechend ebenfalls als Endkufen oder als Endlaufrad ausgestaltet sein können. Die Länge einer solchen erfindungsgemäßen gegliederten Welle beträgt 1,5m bis 3,5m, noch bevorzugter 2,5m bis 3,5m. Dies erlaubt im Vergleich zu herkömmlichen Systemen eine deutliche Zeitersparnis bzw. es kann mehr Fläche in der gleichen Zeit bearbeitet werden.
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Eine erfindungsgemäße Ausführungsform ermöglicht die Koppelung zweier entsprechender landwirtschaftlicher Arbeitsgeräte, so dass eine Arbeitsspurbreite von bis zu sieben Metern erreicht werden kann. Die Koppelung kann hierbei in unterschiedlicher Weise erfolgen. Beim Einsatz eines Einachsgeräteträgers kann es auch vorgesehen werden, dass jeder Welle einen eigenen Einachsgeräteträger umfasst und somit auch einen eigenen Antrieb aufweist.
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Die Handhabung im gekoppelten Zustand wird von einem elektronischen Steuersystem unterstützt, wodurch die gekoppelten Arbeitsmaschinen weiterhin von nur einer Person bedient und gesteuert werden können. Die beiden Einachsgeräteträger können beispielsweise in Geschwindigkeit und Lenkung über einen jeweils in den Einachsgeräteträgern vorgesehenen Rechner aufeinander abgestimmt werden, sodass der Nutzer nur an einem der beiden Einachsgeräteträger führend tätig werden muss, und der zweite Einachsgeräteträger sich aufgrund einer hinterlegten Software im Rechner des zweiten Einachsgeräteträgers der Führungstätigkeit des Nutzers an dem ersten Einachsgeräteträgers automatisch anpasst. Es ist auch vorgesehen, dass die beiden Einachsgeräteträger über eine drahtlose Verbindung über ein Handsteuergerät alleine oder gekoppelt geführt werden können.
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Figurenbeschreibung
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiel anhand einer Figur.
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Diese zeigt eine stark schematisierte Darstellung einer erfindungsgemäßen gegliederten Welle mit drei Teilgliedern 1.1, 1.2, 1.3 aus einer Sicht von vorne über einem Boden. Der Maschinenrahmen 6 sowie eine Antriebsmaschine sind nicht oder nur teilweise dargestellt.
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Das in 1 stark schematisiert dargestellte erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel einer gelenkigen Welle umfasst drei Teilglieder 1.1, 1.2, 1.3.
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Diese verfügen an ihren jeweiligen Enden über Teleskopelemente 3 die den nötigen Bewegungsspielraum für die Knickbewegung durch die Wellengelenke 2 ermöglichen.
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An den Wellengelenken 2, zwischen den einzelnen Teilgliedern 1.1, 1.2, 1.3, sind kufenförmige Tastvorrichtungen 5.1, 5.2 angeordnet, die den entsprechenden Abstand zu dem Boden gewährleisten und für eine optimale Anpassung an das Gelände sorgen.
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Die Doppelpfeile kennzeichnen den potentiellen Federweg der Teleskopelemente bzw. der Federlager in einem Langloch 7. In dem federgelagerten Langloch 7 ist die gelenkige Welle in dem Maschinenrahmen 6 gelagert.
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An einer Seite befindet sich ein Umsetzgetriebe 9, über welches die gelenkige Welle angetrieben wird. In diesem Ausführungsbeispiel weisen die Teilglieder 1.1, 1.2, 1.3 als Funktionselemente 4 Zinken auf. Die Teilglieder 1.1, 1.2, 1.3 können aber auch beispielsweise mit Schneidewerkzeugen ausgestattet sein.
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Der Maschinenrahmen 6 sowie eine Antriebmaschine sind in dieser Figur nicht vollständig oder nur teilweise dargestellt. Der Maschinenrahmen 6 verfügt in diesem Ausführungsbeispiel jeweils endseitig über ein Führungselement 8, wobei in diesem Ausführungsbeispiel je eine Kufe als Führungselement 8 eingesetzt wird. Es ist aber auch denkbar, dass dort Laufräder angebracht werden können.
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Weiter ist das erfindungsgemäße landwirtschaftliche Arbeitsgerät an die landwirtschaftliche Antriebsmaschine koppelbar. Als landwirtschaftliche Antriebsmaschine kommt beispielsweise ein Einachsgeräteträger oder ein Traktor in Frage. Bezugszeichenliste