-
Die Erfindung geht aus von einem Kontaktträger nach dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs 1.
-
Derartige Kontaktträger werden benötigt um elektrische Kontaktelemente aufzunehmen, in ein Steckverbinder, Gehäuse oder anderes elektrisches Gerät zu installieren und gegen dieses elektrisch abzuschirmen. Dabei wird das elektrische Kontaktelement mit einem Kabel oder einer Leitung verbunden und anschließend in dem Kontaktträger aufgenommen. Dabei sorgt der Kontaktträger dafür, dass das elektrische Kontaktelement rundum elektrisch isoliert gegen das Gerät ist, in welchem es aufgenommen ist.
-
Durch den Kontaktträger kann der elektrische Kontakt so sicher verbaut werden. Entsprechend weisen derartige Kontaktträger Haltevorrichtungen auf, welche es ermöglichen den Kontaktträger in einem Steckverbinder, Gehäuse oder anderem Gerät mechanisch zu fixieren. So kann ein oder können mehrere derartige Kontaktträger zum Beispiel in einem Steckverbinder aufgenommen werden. Der Steckverbinder selber muss dabei kein elektrisch isolierendes Gehäuse aufweisen. Zweckmäßig sind Kontaktträger dafür aus einem elektrisch isolierenden Material, z.B. einem Polymer, hergestellt.
-
Besonders im Bereich von Hochstromkontakten sind Kontaktträger üblich, in welchen nur ein elektrischer Kontakt aufgenommen wird. Durch Baugröße, Gewicht und die damit verbundene Sperrigkeit der Kontakte, bietet es sich an, diese vereinzelt mit einem Kontaktträger zu versehen und in einem Steckverbinder, Gehäuse oder anderem elektrischen Gerät zu verbauen.
-
Zur Fixierung eines derartigen Hochstromkontakts in einem Kontaktträger wird bislang meist ein zweiteiliger Kontaktträger verwendet. Der Grundkörper ist meist zylindrisch ausgebildet und zur Aufnahme des elektrischen Kontakts vorgesehen. Damit der elektrische Kontakt in dem Grundkörper sicher gehalten ist, wird ein Verschluss vorgesehen, welcher einseitig auf eine Öffnung des Grundkörpers aufgesetzt wird. Dabei wird der Verschluss je nach Ausführung auf den Grundkörper aufgeschraubt oder auf diesem verrastet.
-
Aus der Firmenschrift der Firma HARTING „Industrie-Steckverbinder Han®, 02 9“ sind zylindrische Kontaktträger zur Aufnahme eines elektrischen Kontaktelements bekannt. Dabei weisen die Kontaktträger eine Steckseite und eine Anschlussseite auf. Die Steckseite dient der Kontaktierung eines Gegenkontakts wobei das Kontaktelement auf der Anschlussseite in den Kontaktträger einführbar ist und mittels einer Haltekappe im Kontaktträger gehalten wird. Die Kontaktkappe wird dabei auf den zylindrischen Grundkörper des Kontaktträgers aufgerastet, wobei vier Paar Rastmittel an der Kontaktkappe und dem Grundkörper vorgesehen sind.
-
Zwar verfügt diese Art von Kontaktträgern zwar über eine einfache Montage, bei welcher lediglich das Kontaktelement in den Kontaktträger eingeführt werden und die Kontaktkappe aufgeschnappt werden muss. Nachteilig hingegen ist die Demontage der Kontaktträger. Es müssen mehrere Rastmittel gleichzeitig geöffnet werden, bevor die Kontaktkappe vom Grundkörper entfernt werden kann. Alternativ ist ein Spezialwerkzeug nötig, um die Kontaktkappe einfach zu entfernen.
-
Zwar gibt es auch Ausführungen derartiger Kontaktträger, bei welchen die Kontaktkappe mittels eines Gewindes auf dem Grundkörper gehalten wird. Jedoch ist hier die Montage entsprechend aufwendiger, da die Kappe ebenfalls aufgeschraubt werden muss und nicht einfach aufgerastet werden kann. Zudem ist für die Montage und Demontage zumindest ein entsprechendes Werkzeug nötig.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Kontaktträger so auszubilden, dass ein Kontaktelement aufgenommen und fixiert werden kann, wobei sowohl die Montage als auch die Demontage des Kontaktelements im Kontaktträger einfach, schnell und ohne Hilfsmittel wie Werkzeug ermöglicht werden soll.
-
Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Bei der Erfindung handelt es sich um einen Kontaktträger zur Aufnahme eines elektrischen Kontaktelements. Dabei wird der Kontaktträger aus einem Grundkörper und einem Halteelement gebildet, wobei der Grundkörper ein elektrisches Kontaktelement aufnehmen kann und das Halteelement zur Fixierung des Kontaktelements im Grundkörper dient.
-
Der Grundkörper ist als Hohlzylinder ausgebildet und weist eine Steckseite und eine Anschlussseite auf. Die Steckseite dient zur Kontaktierung mit einem Gegensteckverbinder. Die Anschlussseite ist für die Aufnahme eines Kontaktelements vorgesehen. Von der Anschlussseite zur Steckseite erstreckt sich die durchgehende Öffnung des Hohlzylinders durch den Grundkörper welche als Kontaktaufnahme ausgebildet ist. Entlang der Kontaktaufnahme verläuft mittig im Grundkörper eine Steckachse welche die Steckrichtung – in Richtung der Steckseite – des Kontaktträgers vorgibt.
-
Das Halteelement kann an der Anschlussseite des Grundkörpers zumindest bereichsweise in die Kontaktaufnahme eingeführt werden. An der Anschlussseite sind zudem Mittel zur Befestigung des Halteelements am Grundkörper angeordnet. Das Halteelement kann so am Grundkörper befestigt werden und ein elektrisches Kontaktelement, welche in der Kontaktaufnahme des Kontaktträgers angeordnet ist, in diesem fixieren.
-
Um das Halteelement in den Grundkörper führen zu können, verfügt das Halteelement über einen Führungsbereich. Der Führungsbereich ragt in die Kontaktaufnahme des Grundkörpers und führt dabei das Halteelement entlang der Steckachse. Gleichzeitig verhindert der Führungsbereich ein Verdrehen des Halteelements im Grundkörper. Dafür ist der Führungsbereich so ausgebildet, dass er in Führungen innerhalb der Kontaktaufnahme linear entlang der Steckachse geführt wird.
-
Der Führungsbereich ist in einer speziellen Ausführungsform als zumindest ein Haltearm ausgeführt, welcher zur Halterung eines elektrischen Kontaktelements im Kontaktträger dient. Dabei ragt der Haltearm in die Kontaktaufnahme des Kontaktträgers und hält ein eingeführtes elektrisches Kontaktelement darin.
-
Dem Führungsbereich des Halteelements ist anschlussseitig ein Rastbereich angeformt. Der Rastbereich ist für die Fixierung und Halterung des Halteelements in der Kontaktaufnahme und am Grundkörper vorgesehen. Dafür weist der Rastbereich des Halteelements zumindest ein Rastmittel auf. Das Rastmittel kann mit dem Grundkörper verrasten und so das Halteelement am Grundkörper und in der Kontaktaufnahme halten.
-
In einer zweckmäßigen Ausführungsform sind am Grundkörper weitere Rastmittel vorgesehen, welche mit dem zumindest einem Rastmittel des Halteelements zusammenwirken. Durch die Rastmittel und die weiteren Rastmittel kann so eine Kraft von Halteelement auf den Grundkörper übertragen und so das Halteelement am Grundkörper befestigt und fixiert werden.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Rastbereich und der Führungsbereich des Halteelements nicht starr miteinander verbunden sind. Rastbereich und Führungsbereich sind zueinander drehbar ausgeführt. Die Drehung der Bereiche zueinander ist dabei um die Steckachse des Kontaktträgers ausgerichtet.
-
Dabei sind die beiden Bereich über eine elastische Verbindung miteinander verbunden. Die elastische Verbindung ermöglicht ein Verdrehen der Bereich um einen begrenzten Winkel zueinander. Durch die elastische Verbindung richten sich der Führungsbereich und der Rastbereich selbstständig wieder zueinander in den Ursprungszustand aus.
-
Um eine elastische Verbindung und Drehung zu ermöglichen, ist in einer speziellen Ausführungsform das Halteelement einteilig aus einem Polymer hergestellt. Der Rastbereich und der Führungsbereich sind dabei über zumindest einen dünnen Steg verbunden. Vorzugsweise sind die Bereiche über zumindest drei Stege miteinander verbunden, welche bei einer Verdrehung der Bereiche zueinander ausgelenkt und elastisch verformt werden.
-
Durch die elastische Verformung und Drehung des Halteelements wird es ermöglicht, die Rastmittel des Halteelements aus dem Eingriffsbereich der weiteren Rastmittel am Grundkörper zu bewegen. So werden beim Drehen des Rastbereichs die Rastmittel auf einer Kreisbahn seitlich aus dem Eingriff der weitern Rastmittel am Grundkörper gedreht. Somit wird die Verrastung und Halterung des Halteelements im Grundkörper gelöst.
-
Um eine Drehung des Rastbereichs zu ermöglichten weist das Halteelement in einer zweckmäßigen Ausführungsform einen Betätigungsbereich auf, welcher am Rastbereich angeordnet ist. Dabei ist der Betätigungsbereich außerhalb der Kontaktaufnahme und des Grundkörpers angeordnet, so dass er durch einen Anwender bedient werden kann.
-
Zweckmäßig sind alle Bestandteile, aber zumindest der Grundkörper und das Halteelement aus einem elektrisch isolierenden Material, vorzugsweise einem Polymer hergestellt. Die vorliegende Erfindung löst somit die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile und die vorliegende Aufgabe.
-
Ausführungsbeispiel
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine Explosionsdarstellung eines Kontaktträgers mit elektrischem Kontaktelement;
-
2 eine Einzelansicht eines Halteelements;
-
3 eine Schnittdarstellung eines Halteelements;
-
4 eine Schnittdarstellung eines Kontaktträgers mit eingesetztem, elektrischem Kontaktelement; und
-
5 eine Funktionsdarstellung eines Rastbereichs.
-
Die Figuren enthalten teilweise vereinfachte, schematische Darstellungen. Zum Teil werden für gleiche, aber gegebenenfalls nicht identische Elemente identische Bezugszeichen verwendet. Verschiedene Ansichten gleicher Elemente könnten unterschiedlich skaliert sein.
-
Die 1 zeigt eine Explosionsdarstellung eines Kontaktträgers 1 mit elektrischem Kontaktelement 50. Der Kontaktträger 1 besteht aus einem Grundkörper 2 und einem Halteelement 3. Darüber ist das elektrische Kontaktelement 50 angeordnet. Die Teile sind entlang einer Steckachse A angeordnet, welche gleichzeitig die Montageachse definiert.
-
Der Grundkörper 2 weist eine Steckseite 5 auf, welche zur Kontaktierung mit einem Gegensteckverbinder oder einem Gegenkontaktträger vorgesehen ist. Am in Steckrichtung rückseitigen Ende des Grundkörpers 2 ist eine Anschlussseite 6 des Grundkörpers 2 vorgesehen. Die Anschlussseite 6 und auch die Steckseite 5 ermöglichen einen Zugriff auf eine durchgehende Öffnung im Grundkörper 2. Die Öffnung bildet dabei eine Kontaktaufnahme 4, die zur Aufnahme des elektrischen Kontaktelements 50 dient.
-
Gleichzeitig ist die Kontaktaufnahme 4 zur Aufnahme des Halteelements 3 vorgesehen. Das Halteelement 3 wird aus einem Führungsbereich 7 und einem Rastbereich 8 gebildet. Das Halteelement 4 kann mit dem Führungsbereich 7 voran in die Kontaktaufnahme 4 eingeführt werden. Dabei dienen Rastarme 13 als in Steckrichtung als Führungselemente, welche ein Verdrehen des Halteelements 3 im Grundkörper 2 verhindern. Im Grundkörper 2 sind entsprechende Anformungen vorgesehen, die eine Führung der Rastarme 13 ermöglichen.
-
Der anschlussseitige Rastbereich 8 des Halteelements 3 wird aus mehreren Stegen 12 gebildet, welche parallel entlang der Steckachse A ausgerichtet sind. Im anschlussseitig hinteren Bereich ist an den Stegen 12 ein Betätigungsbereich 11 angeformt. Der als Ring ausgebildete Betätigungsbereich 11 verbindet die Stege 12 miteinander. An seiner Außenseite sind Anformungen für eine bessere Haptik angeformt.
-
Am Betätigungsbereich 11 sind zudem zwei Rastmittel 9 angeformt. Die Rastmittel 9 dienen der Sicherung und Fixierung des Halteelements 3 in der Kontaktaufnahme 4 des Grundkörpers 2. Dafür sind die Rastmittel 9 mit weiteren Rastmitteln 10 verrastbar, welche sich auf der Innenseite des Grundkörpers 2 in der Kontaktaufnahme 4 befinden. Die Rastmittel 9 und weiteren Rastmittel 10 sind so ausgebildet, dass die beim Einführen des Halteelements 3 in die Kontaktaufnahme 4 miteinander verrasten und ein Herausziehen des Halteelements 3 aus der Kontaktaufnahme 4 verhindern.
-
Die 2 und 3 zeigen ein vereinzeltes Halteelement 3 in einer seitlichen Ansicht bzw. einer Schnittdarstellung. Im jeweils oben dargestellten Bereich ist der Rastbereich 8 zu sehen. Die Stege 12 verbinden den Betätigungsbereich 11 mit dem Führungsbereich 7 des Halteelements 3.
-
Der Führungsbereich 7 wird im Wesentlichen aus zwei Rastarmen 13 gebildet. Die Rastarme 13 dienen einerseits zur Führung des Halteelements 3 in der Kontaktaufnahme 4. Andererseits wird mit den Rastarmen 13 ein eingesetztes elektrisches Kontaktelement 50 gehalten. Durch die leicht nach innen gerichteten Rastarme 13 kann ein Kontaktelement 50 nachträglich durch das Halteelement 3 in die Kontaktaufnahme 4 eingeführt werden. Die Rastarme 13 werden leicht nach außen gedrückt und verrasten das Kontaktelement 50 in der Kontaktaufnahme 3.
-
Am Betätigungsbereich 11 sind die zwei Rastmittel 9 dargestellt, welche mit den weiteren Rastmitteln 10 am Grundkörper 2 verrastbar sind. Die Verrastung der Rastmittel 9 mit den weiteren Rastmitteln 10 ist in den 5a, 5b und 5c näher dargestellt.
-
Die 4 zeigt einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Kontaktträger 1 mit eingesetztem elektrischen Kontaktelement 50. Das Kontaktelement 50 ist in der Kontaktaufnahme 4 des Grundkörpers 2 vollständig aufgenommen. Oberhalb des Kontaktelements 50, in Anschlussrichtung, ist zudem das Halteelement 3 fast vollständig in der Kontaktaufnahme 4 aufgenommen. Die Rastarme 13 halten das Kontaktelement 50 sicher in der Kontaktaufnahme 4. Die Rastmittel 9 sind mit den weiteren Rastmitteln 10 verrastet, wodurch das Halteelement 3 nicht aus der Kontaktaufnahme 4 herausnehmbar ist.
-
Der Betätigungsbereich 11 des Rastbereichs 8 des Halteelements 3 ragt aus der Kontaktaufnahme 4 des Grundkörpers 2 heraus. So kann der Betätigungsbereich 11 durch einen Monteur bedient werden und eine Verdrehung des Rastbereichs 8 herbeigeführt. Die Drehung und Entriegelung des Rastbereichs 8 ist als Funktionsablauf in den folgenden 5a, 5b und 5c näher erläutert.
-
Die 5 zeigen dabei die Anschlussseite 6 eines Kontaktträgers 1. Der Grundkörper 2 ist der Übersicht halber nur angedeutet. Erkennbar sind in der 5a die Rastmittel 9 am Halteelement 3, welche mit den weiteren Rastmitteln 10 am Grundkörper 2 verrastet sind. Ein Herausziehen und Entfernen des Halteelements 3 ist nicht möglich.
-
In der 5b ist der Betätigungsbereich 11 des Rastbereichs 8 entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht. Die Stege 12 sind dadurch elastisch verformt. Die Rastmittel 9 sind aus dem Eingriffsbereich der weiteren Rastmittel 10 gedreht worden. Dadurch sind die Rastmittel 9, 10 nicht mehr miteinander verrastet.
-
Das Halteelement 3 kann – wie in 5c dargestellt – aus der Kontaktaufnahme 4 herausgezogen werden. Eine Blockierung durch die Rastmittel 9 und weiteren Rastmittel 10 verhindert dies nicht mehr. Diese vorteilhafte Ausgestaltung löst die erfindungsgemäße Aufgabe, wodurch eine Montage und Demontage eine Kontaktelements 50 in einem Kontaktträger 1 ohne den Bedarf von Werkzeug ermöglicht wird. Das Kontaktelement 50 kann schnell eingesetzt und ohne großen Zeit- und Kraftaufwand durch eine kleine Drehung am Betätigungsbereich 11 wieder entfernt werden.
-
Dennoch ist ein sicherer Sitz des Kontaktelements 50 im Kontaktträger 1 erzielt.