DE102015113673A1 - Kontaktkühlung für Medikamente - Google Patents
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Abstract
Etui zur Kühlung von Medikamenten bestehend aus einem Bodenteil (5) und einem Deckel (4), wobei das Bodenteil (5) eine Kühlplatte (10) mit Kühlkontaktstiften (9) umfasst, geeignet zur kühlkontaktierenden Aufnahme von Medikamenten.
Description
- Technisches Gebiet
- Die Erfindung betrifft ein Kühletui mit Kontaktkühlung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
- Stand der Technik
- Aus dem Stand der Technik sind verschiedene energienetzabhängige elektrisch betriebene Kühlbehältnisse für das Kühlen von Medikamenten bekannt, welche aber großvolumig, unhandlich und nicht für den mobilen Einsatz tauglich sind. Ebenso gibt es die Kühltaschen bzw. Kühlboxen, bestückt mit Kühlakkus, welche im Eisfach des Kühlschrankes heruntergekühlt werden und ebenfalls sehr problematisch für einen längeren Kühlzyklus sind.
- Aufgabe der Erfindung
- Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kühletui für den mobilen Einsatz mit mobilem eingebautem Energieträger für das Kühlen von Medikamenten zur Verfügung zu stellen, welches auf Reisen, um die Kühlkette nicht zu unterbrechen, zum Einsatz kommen kann und als kleines handliches Behältnis die kühle Lagerung der benötigten Medikamente sicherstellt, um die Energienetzunabhängigkeit für mehrere Tage zu gewährleisten.
- Lösung der Aufgabe
- Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
- Bei dem erfindungsgemäßen Kühletuis handelt es sich um ein Etui für das kühle Lagern von wärmeempfindlichen Medikamenten wie vorbefüllte Spritzen, flüssige Injektionssubstanzen, wärmeempfindliche Feststoffe sowie flüssiges Medikamentenmaterial, Wirkstoffe und Trägersubstanzen.
- Das Etui ist im Wesentlichen aus einer klappbaren Schale ein- oder mehrteilig aufgebaut mit integriertem Kühlaggregat sowie dem Systemherz, den Kontaktelementen, welche fest fixiert oder vom Anwender manuell je nach Platzbedarf variabel, steckbar angeordnet werden können.
- Auf das Lagergut des Etuis wird über die Kontaktflächen Kälte übertragen, um die Kühltemperatur zu erreichen und um die Kälte der Kontaktelemente aufzunehmen.
- Das Etui mit dem Kühlaggregat und Kontaktkühlelementen besteht aus verschiedenen Materialien wie Kunststoff, Aluminium, Kupfer sowie der Elektronik mit dem Energiespeicher, wobei das zu kühlende Produkt in diesem Zusammenhang eine untergeordnete Rolle spielt.
- Aufbau des Systems
- Das Bodenteil des Etuis wird mit dem Deckel über ein Sicherungsschloss verriegelt, wobei die Temperaturanzeige für den Innenraum und des Lagergutes sichtbar in der Schale integriert ist.
- In einer Schalenhälfte ist das Kühlaggregat auf Basis eines elektrothermischen Wandlers angeordnet, wobei der elektrothermische Wandler mit der Elektronik über eine austauschbare und aufladbare Batterie versorgt wird, welche ebenfalls in den Schalen fixiert ist.
- Die Ladung der Batterie erfolgt über ein externes Netzgerät, welches mit dem Etui gekoppelt werden kann.
- Der Ein- Ausschalter für das Kühlaggregat sowie des Etuis befindet sich an der Außengeometrie des Etuis.
- Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kühletuis ist derart angeordnet, dass beim Öffnen beider Schalen der Kältetauscher als kühle Platte bzw. Lochplatte mit fixen oder austauschbaren Kühlstiften in verschiedenen geometrischen Formen machbar, sichtbar ist.
- Die Oberfläche der Lochplatte bzw. Platte sowie die Kühlstifte oder Kühlrippen, Kühlflächen sind die Kühlkontaktgeber für das Lagergut, wobei die Kontaktpunkte variabel oder fix angeordnet sein können.
- Eine weitere Besonderheit des Kühletuis ist das manuelle Setzen der Kühlstifte, Kühlgeometrien durch den Anwender.
- Mit dieser Handhabung kann der Anwender je nach Lagergutabmaß die Kühlstifte, Kühlgeometrie auf Kontakt mit dem Lagergut setzen und die Kälteübertragung und Kältemengenübertragung auf das Lagergut festlegen, indem der Anwender die Position der Kontaktstellen festlegt und die Anzahl der Kontaktstellen bestimmt.
- Dadurch wird vorteilhaft erreicht, dass das Lagergut je nach Lagervorschrift die gewünschte Lagertemperatur erhält und die Kühlkette nicht unterbrochen wird.
- Es wird auch erreicht, dass im gleichen Etui verschiedene Medikamente mit verschiedenen Lagertemperaturen gelagert werden können oder in der Kombination gekühlte Medikamente mit nicht gekühlten Medikamenten im gleichen Behältnis aufbewahrt werden können.
- Eine weitere Besonderheit des Kühletuis besteht darin, dass kein Lufthohlraum heruntergekühlt werden muss um Lagergut zu kühlen, sondern mit der Kontaktkühlung das Lagergut direkt beaufschlagt wird und der verbleibende Lufthohlraum sehr klein gehalten werden kann, wobei die verbleibende Luft natürlich automatisch mitgekühlt wird.
- Die Kühlstifte oder wahlweise eine andere Kontaktgeometrie wie z.B. in Rippenform auch lagergutangepasste Geometrien können mit der Kühlplatte fest verbunden werden oder variabel über eine Konussteckverbindung bzw. zylindrische, eckige Geometrien angeordnet sein.
- Die vorteilhafte lösbare Konusverbindung garantiert eine sichere Kälteübertragung von dem Kältetauscher der Kühlplatte über die Kontaktgeometrie auf das Lagergut.
- Die Oberfläche der Kühlplatte sowie die Oberfläche der Kontaktgeometrie können mit einer Schutzschicht versehen sein, um gegen die Oxydation vorzubeugen, wobei die Schutzschicht den Kälteübergang nicht negativ beeinflussen darf.
- Unter dem Kältetauscher der kalten Platte bzw. Lochplatte ist der elektrothermische Wandler adaptiert, welcher über seine Funktionalität aus der Lochplatte die Wärme abzieht und in den angedockten Wärmetauscher abgibt, d.h. der elektrothermische Wandler hat eine kalte und eine warme Seite.
- Durch die Wärmeabfuhr des Wärmetauschers in die Atmosphäre kann die Lochplatte die benötigte Kühltemperatur behalten. Zur Unterstützung der Wärmeabfuhr kann zusätzlich ein Lüfter zum Einsatz kommen.
- Auf der Kühlaggregatseite des Etuis sind Luft- und Zirkulationsschlitze am Außenumfang der Schale vorgesehen.
- Mit diesem Etui können auf der Reise oder grundsätzlich empfindliche Medikamente mit kleinster Bauweise kühl gelagert werden. Es ist vorstellbar, dass dieses Etui außer einer standalone Ausführung auch als Gürtelaccessoir, Handgelenkaccessoir oder als Handtaschenetui zum Einsatz kommen kann, so dass der Patient immer sein gekühltes Medikament zur Verfügung hat.
- Um dem Patient ein umfängliches, komplettes Applikationsspektrum anzubieten, kann das Etui auch als Kombination für gekühlte und nicht gekühlte Medikamente in einer Einheit zur Verfügung gestellt werden.
- Figurenbeschreibung
- Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen.
-
1 zeigt die Ansicht des Etuis1 auf den Deckel4 mit dem Temperaturanzeiger3 und dem Sicherungsverschluss2 . -
2 zeigt eine Queransicht auf das Etui1 mit Deckel4 , dem Bodenteil5 sowie dem Ein- Ausschalter7 und der Netzteiladaption6 und den Luft- und Zirkulationsschlitzen20 im Bodenteil5 . -
3 zeigt das aufgeklappte Etui1 , sichtbar im Deckel4 den Sicherungsverschluss2 sowie im Deckel die umlaufende Dichtung8 . Der Deckel ist in diesem Ausführungsbeispiel über ein Filmscharnier17 mit dem Bodenteil5 bewegbar verbunden. - Im schalenförmigen Bodenteil
5 ist der Temperaturfühler und Anzeige3 installiert. Über die Kühlkontaktstifte9 mit unterschiedlicher Geometrie sowie der Kühlplatte10 wird die Kühlung auf das Lagergut11 übertragen. -
4 zeigt einen Längsschnitt durch das Etui1 mit dem sichtbaren Lagergut11 , dem Deckel4 , Bodenteil5 und die umlaufende Dichtung8 . - Der Kältetauscher bzw. die Kühlplatte
10 mit fixen Kontaktstiften9 sitzen auf dem elektrothermischen Wandler12 zwischen der Isolierung13 auf dem Wärmetauscher14 hinter den Lüftungsschlitzen20 . - Die Batterie
15 mit der Batterieklappe16 ist ebenfalls ersichtlich. -
5 zeigt einen Querschnitt durch das Etui1 mit fest verankerten Kontaktstiften9 in der Kühlplatte10 zwischen dem elektrothermischen Wandler12 und der Isolierplatte13 ist der Verdampfungshohlraum21 für das entstehende Kondenswasser über dem Wärmetauscher14 vorgesehen. - Das Lagergut
11 hat über die Kühlplatte10 und den Kontaktstiften9 , Kontakt zur Kälteübertragung. -
6 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit der Kühllochplatte19 über dem elektrothermischen Wandler12 mit Lagergut11 . Die austauschbaren Kontaktstifte oder Kühlgeometrien18 können je nach Erfordernis manuell umgesteckt werden und der Lagergutgeometrie angepasst werden. -
7 zeigt einen Querschnitt durch das Ausführungsbeispiel mit manuell austauschbaren konischen Verbindungsflächen24 der Kontaktstifte18 um das Lagergut11 mit der Kältekühlung zu kontaktieren. Die Kontaktstifte18 sitzen konisch oder zylindrisch in der Lochplatte19 . Ebenfalls sichtbar ist der Wärmetauscher14 mit dem elektrothermischen Wandler12 und der Isolierung13 . -
8 zeigt einen Querschnitt durch ein Ausführungsbeispiel des Etuis als Kombinationsausführung für gekühlte und nicht gekühlte Medikamente. Im Bodenteil5 und Deckel4 ist ein abgetrennter Bereich23 installiert, um Platz für nicht gekühlte Medikamente zu generieren. - Im Deckel
4 ist bei dieser Ausführung die Batterie14 mit der Elektronik untergebracht. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Etui
- 2
- Sicherungsverschluss
- 3
- Temperaturanzeige
- 4
- Deckel
- 5
- Bodenteil
- 6
- Netzteilanschluss
- 7
- Ein- Ausschalter
- 8
- Dichtung
- 9
- Kühlkontaktstifte
- 10
- Kühlplatte
- 11
- Lagergut
- 12
- elektrothermischer Wandler
- 13
- Isolierplatte
- 14
- Wärmetauscher
- 15
- Batterie
- 16
- Batterieklappe
- 17
- Filmscharnier
- 18
- Konisch steckbare Kühlkontaktelemente
- 19
- Lochkühlplatte
- 20
- Lüftungs- und Zirkulationsschlitze
- 21
- Verdampfungshohlraum
- 22
- Nicht gekühlte Medikamente
- 23
- Abgetrennter Bereich
- 24
- Konische Verbindungsfläche
Claims (7)
- Etui zur Kühlung von Medikamenten bestehend aus einem Bodenteil (
5 ) und einem Deckel (4 ), dadurch gekennzeichnet, dass das Bodenteil (5 ) eine Kühlplatte (10 ) mit Kühlkontaktstiften (9 ) umfasst, geeignet zur kühlkontaktierenden Aufnahme von Medikamenten. - Etui nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühlplatte (
10 ) mit einem Wärmetauscher (14 ) zusammenwirkt. - Etui nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Bodenteil (
5 ) und dem Deckel (4 ) eine Dichtung (8 ) angeordnet ist. - Etui nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Kühlplatte (
10 ) und dem Wärmetauscher (14 ) ein Verdampfungshohlraum21 vorgesehen ist. - Etui nach einem der vorigen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Batterie (
15 ). - Etui nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (
4 ) eine Temperaturanzeige (3 ) aufweist. - Etui nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel einen Sicherungsverschluss (
2 ) umfasst.
Priority Applications (3)
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Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE102015113673.2A Withdrawn DE102015113673A1 (de) | 2015-08-18 | 2015-08-18 | Kontaktkühlung für Medikamente |
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2016
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