-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schallschutzvorrichtung in einem Verkaufsraum.
-
Verkaufsräume mit Verkaufstischen sind bekannt, zum Beispiel aus Apotheken und Banken. An einem Verkaufstisch trifft, zum Beispiel, ein Verkäufer auf einen Kunden, wobei der Verkäufer von der einen Seite, und der Kunde von einer anderen gegenüberliegenden Seite an der Verkaufstisch herantritt. An einem Verkaufstisch kommt es typischerweise zu einem Gespräch zwischen dem Verkäufer und dem Kunden, wobei das Gespräch von Personen in der Nähe des Verkaufstisches wahrgenommen und mitgehört werden kann. Die Möglichkeit des Mithörens wird insbesondere Personen ermöglicht, die sich an benachbarten Verkaufstischen oder in einem Wartebereich vor dem Verkaufstisch aufhalten. In manchen Fällen, zum Beispiel beim Austausch sensibler Informationen zwischen einem Verkäufer und einem Kunden, kann die Möglichkeit des Mithörens unerwünscht sein.
-
Bei Verkaufsräumen mit Verkaufstischen gemäß dem Stand der Technik ist es daher wünschenswert, die Möglichkeit des Mithörens einzuschränken oder zu verhindern. In gattungsgemäßen Verkaufsräumen mit Verkaufstischen ist es ferner so, dass die Kommunikation zwischen dem Verkäufer und dem Kunden an einem Verkaufstisch eine Mindestlautstärke erfordert, die die Möglichkeit des Mithörens durch Personen in der Nähe des Verkaufstisches zur Folge hat.
-
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Schallschutzvorrichtung vorzulegen derart, dass die Möglichkeit des Mithörens eines Gespräches zwischen einem Verkäufer und einem Kunden an einem Verkaufstisch durch Personen in der Nähe des Verkaufstisches eingeschränkt oder verhindert wird.
-
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass, eine Tischfläche eines Verkaufstisches jeweils an einer Kante auf einer Seite eines Verkäufers und an einer gegenüberliegenden Kante auf einer Seite eines Kunden eine Aussparung hat, wobei die Aussparung derart ist, dass eine Entfernung des Kunden zu dem Verkäufer reduziert wird.
-
Diese erfindungsgemäße Schallschutzvorrichtung in Form der Aussparungen ermöglicht, dass eine Entfernung des Kunden zu dem Verkäufer reduziert wird, wenn diese sich einander gegenüber an dem Verkaufstisch befinden. Die reduzierte Entfernung ermöglicht wiederum, dass Verkäufer und Kunde die Lautstärke ihres Gesprächs reduzieren können und somit die Möglichkeit des Mithörens durch Personen in der Nähe des Verkaufstisches einschränkt oder verhindert wird.
-
Beispielsweise könnten die Aussparungen einander gegenüberliegend sein. Dies hat zur Folge, dass die Entfernung zwischen Verkäufer und Kunde weiter reduziert werden kann und somit, aufgrund einer weiteren möglichen Reduktion der Lautstärke des Gesprächs zwischen Verkäufer und Kunde, auch die Möglichkeit des Mithörens durch Personen in der Nähe des Verkaufstisches weiter einschränkt oder verhindert wird.
-
Vorteilhafterweise umfasst die Schallschutzvorrichtung ein vertikales Trennwandelement, das an dem Verkaufstisch seitlich angesetzt ist und eine Schallschutzplatte enthält. Dieses seitliche Trennwandelement reduziert oder verhindert die Ausbreitung des Schalls ausgehend von einem Gespräch zwischen einem Verkäufer und einem Kunden in Richtung eines Bereichs des Verkaufsraums jenseits des Trennwandelements vom Verkaufstisch aus gesehen. Es ist ferner so, dass das Trennwandelement an der dem Verkaufstisch abgewandten Seite mit Prospekthaltern und entsprechenden Prospekten bestückt werden kann.
-
Zweckmäßigerweise umfasst die Schallschutzvorrichtung ferner ein seitlich am Verkaufstisch angeordnetes Trennelement mit einem zum Kunden weisenden Displayeinsatz und einer zum Verkäufer weisenden Schallschutzplatte.
-
Dieses Trennelement reduziert oder verhindert die Ausbreitung des Schalls ausgehend von einem Gespräch zwischen einem Verkäufer und einem Kunden in Richtung eines Bereichs neben den Verkaufstisch jenseits des Trennelements vom Kunden aus gesehen. Der Displayeinsatz in dem Trennelement ermöglicht zum Beispiel die Auslage von Waren.
-
Bei der erfindungsgemäßen Schallschutzvorrichtung ist es ferner zweckmäßig, bei benachbarten Verkaufstischen, das seitlich am Verkaufstisch angeordnete Trennelement, gespiegelt und unmittelbar neben einem Trennelement eines benachbarten Verkaufstisches anzuordnen. Somit wird die Ausbreitung des Schalls ausgehend von Gesprächen zwischen Verkäufer und Kunde jeweils zu dem benachbarten Verkaufstisch hin reduziert oder verhindert.
-
Die erfindungsgemäße Schallschutzvorrichtung kann ferner Dämmmaterialien aufweisende Schallschutzeinrichtungen an einer Decke des Verkaufsraumes umfassen. Hierbei wird die Ausbreitung des Schalls ausgehend von Gesprächen zwischen Verkäufer und Kunde, und insbesondere die Ausbreitung durch Reflexion des Schalls an der Decke des Verkaufsraumes, reduziert oder verhindert.
-
Die erfindungsgemäße Schallschutzvorrichtung kann ferner eine Beschallungsanlage in dem Verkaufsraum umfassen, wobei der Schall auf einen Kundenwartebereich hinter dem Verkaufstisch gerichtet ist. Hierbei wird die Möglichkeit der Wahrnehmung des Schalls, ausgehend von einem Gespräch zwischen einem Verkäufer und einem Kunden an dem Verkaufstisch, in dem Kundenwartebereich reduziert oder verhindert, da der Schall ausgehend von einem Gespräch zwischen einem Verkäufer und einem Kunden durch den Schall ausgehend von der Beschallungsanlage überlagert wird.
-
Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Schallschutzvorrichtung einem Verkaufsraum werden nachfolgend anhand der Figuren erläutert werden. Es zeigt:
-
1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Verkaufstisches;
-
2 eine perspektivische Gesamtansicht des Verkaufstisches aus 1 aus einer anderen Richtung;
-
3 eine Ansicht des Verkaufstisches aus 1 von oben; und
-
4 zwei benachbarte erfindungsgemäße Verkaufstische mit einem Trennwandelement; und
-
5 die Detailansicht eines Trennwandelements.
-
Die Schallschutzvorrichtung in einem Verkaufsraum wird zunächst ausgehend von dem Aufbau eines Verkaufstisches anhand der 1 bis 5 erläutert.
-
Zur Veranschaulichung wird im Folgenden von einem Kunden und einem Verkäufer die Rede sein. Dies schließt auch jeweils eine mögliche Mehrzahl von Verkäuferinnen oder Kundinnen ein, die möglicherweise gemeinsam an einem Verkaufstisch kommunizieren.
-
1 zeigt einen Verkaufstisch 100 mit Tischplatte 110, Taschenablage, und Trennelement 120. Die Perspektive zeigt den Verkaufstisch aus der Sicht eines Kunden. Die Tischplatte 110 umfasst zwei Ausbuchtungen 111, 112 an jeweils gegenüberliegenden Tischkanten 113, 114 von der Seite eines Kunden her gesehen. Hierbei sind ist die Tischkante 114 bzw. die Ausbuchtung 112 dem Kunden zugewandt und die Tischkante 113 bzw. die Ausbuchtung 111 dem Verkäufer zugewandt. Sie Ausbuchtung ist jeweils derart zu bemessen und auszugestalten, dass eine Kunde bzw. ein Verkäufer näher, jeweils von der Seite des Verkaufstisches, in der die jeweilige Ausbuchtung ist, aneinander herantreten können – sprich näher als dies ohne die Ausbuchtungen der Fäll wäre. Somit kann eine Entfernung zwischen einem Kunden und einem Verkäufer mit dazwischenliegendem Verkaufstisch verringert werden. Der Verkaufstisch ist somit ergonomisch insofern verbessert, als die Distanz bei einem Beratungsgespräch, zum Beispiel, um ca. 15 cm auf nun 50 cm Abstand, im Vergleich zu 65–70 cm Abstand bei normalen Verkaufstischen aus dem Stand der Technik, reduziert wird. Dadurch kann die Gesprächslautstärke an sich reduziert werden. Die Ausbuchtung ist ferner derart zu bemessen, dass auf dem Tisch eine ausreichende Fläche zur Abwicklung von Verkaufshandlungen verbleibt. Das in 1 dargestellte Trennelement 120 umfasst einen Displayeinsatz 121 und eine Schallschutzplatte 122, wobei das Trennelement 120 derart angeordnet ist, dass der Displayeinsatz zum Kunden weist, und die Schallschutzplatte 122 in gegenüberliegend in Richtung des Verkäufers angeordnet ist. Durch den Einsatz des Trennelements 120 und insbesondere der Schallschutzplatte können Geräuschschallwellen unmittelbar an der Quelle von der Seite her absorbiert werden.
-
2 zeigt den Verkaufstisch aus 1 aus der Perspektive des Verkäufers.
-
3 zeigt eine Ansicht des Verkaufstisches 100 von oben, wobei die Elemente unterhalb der Tischplatte ebenfalls in der Zeichnung gleich einer Durchsicht ausgeführt sind. Die 3 zeigt eine gerade Tischkante 113 mit einer Ausbuchtung 111 auf Seiten des Verkäufers und eine geschwungene Tischkante 114 mit einer Ausbuchtung 112 auf der Seite eines Kunden. Die Figur zeigt ferner die Anordnung des Trennelements auf der Seite eines Kunden, neben der Ausbuchtung 112.
-
4 zeigt zwei benachbarte Verkaufstische 100, 200, wobei an einem der beiden Verkaufstische seitlich ein Trennwandelement 130 angeordnet ist. Die 4 zeigt ferner, in diesem Beispiel, dass die benachbarten Verkaufstische gespiegelt angeordnet sind, wobei insbesondere die Trennelemente 120, 220 der Verkaufstische 100, 200 jeweils seitlich am jeweiligen Verkaufstisch und unmittelbar nebeneinen angeordnet sind. In der in 4 gezeigten Ausführungsform ist ein Zwischenraum zwischen den Trennelementen belassen. In einer anderen Ausführungsform, die nicht in der Figur gezeigt ist, können die unmittelbar nebeneinen angeordneten Trennelemente derart angeordnet sein, dass kein Zwischenraum verbleibt. Die Figur zeigt, dass die Höhe des Trennwandelements 130 in etwa mit der oberen Kante des Trennelements 120 übereinstimmt. Hiervon in der Höhe abweichende Ausführungen sind denkbar. Die von dem Verkaufstisch abgewandte Seite des Trennwandelements 130 kann mit Prospekthaltern und entsprechenden Prospekten bestückt werden, was ebenfalls nicht in 4 gezeigt ist.
-
Die 1 bis 4 zeigen Verkaufstische mit drei geraden und einer geschwungenen Kante mit entsprechenden Ausbuchtungen. Die erfindungsgemäße Schallschutzvorrichtung ist jedoch nicht auf diese Form des Tisches 100 und der Tischplatte 110 beschränkt sondern vielmehr auf andere, wie zum Beispiel runde, gebogene, oder mehreckige Tischformen anwendbar, sofern diese derart angelegt sind, dass sich ein Verkäufer und Käufer gegenüberstehen.
-
5 zeigt eine Detailansicht des Trennwandelements 130 umfassend eine Schallschutzplatte 131. Durch den Einsatz des Trennwandelements 130 und insbesondere der Schallschutzplatte 131 können Geräuschschallwellen unmittelbar an der Quelle von der Seite her absorbiert werden.
-
Die erfindungsgemäße Schallschutzvorrichtung kann ferner Dämmmaterialien an einer Decke des Verkaufsraumes umfassen. Durch den Einsatz von schallabsorbierenden Deckenplatten können die Schallwellen, die in Richtung der Decke gehen, und normalerweise von der Decke reflektiert werden zu einem großen Teil absorbiert werden. Die schallabsorbierenden Deckenplatten können in einem Deckenbereich des Verkaufsraumes direkt über dem Verkaufstisch angeordnet sein, wobei der Schall über den Personen am Verkaufstisch direkt absorbiert wird.
-
Die erfindungsgemäße Schallschutzvorrichtung kann ferner Dämmmaterialien an einer Wand des Verkaufsraumes oder ein schallabsorbierendes raumteilendes Element umfassen. Durch den Einsatz von schallabsorbierenden Wandplatten bzw. raumteilenden Elementen können Schallwellen, die bei Gesprächen von einer angrenzenden Wand normalerweise reflektiert würden, zu einem großen Teil absorbiert werden.
-
Die erfindungsgemäße Schallschutzvorrichtung kann ferner schallabsorbierende Bodenbelagsergänzungen umfassen, die zusätzlich am Boden vor dem Verkaufstisch und/oder hinter dem Verkaufstisch ausgelegt werden können und die Funktion haben, den nach unten gehenden Schall, der normalerweise vom Boden reflektiert wird, zu absorbieren.
-
Die erfindungsgemäße Schallschutzvorrichtung kann ferner ein Raumbeschallungssystem umfassen, das zum Beispiel an einer Diskretionslinie in ca. 2 m Abstand vor einem Verkaufstisch in einem Kundenwartebereich Raumbeschallung durchführt. Durch derartige geeignete Raumbeschallung mit Werten von 5–25 dB kann es gelingen, einen Gegenschall zum verbliebenen Gesprächsraumschall zu erzeugen, der diesen dann annähernd neutralisieren kann.