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Technischer Hintergrund
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bestrahlungsmodul zur Bestrahlung von Abluft in einem Abluftkanal, umfassend ein Gehäuse und eine in einem Innenraum desselben angeordnete Strahlungsquelle zur Bestrahlung der Abluft mit ultravioletter Strahlung, wobei das Gehäuse derart mit dem Abluftkanal verbindbar ist, dass der Gehäuse-Innenraum einen Seitenzweig zum Abluftkanal bildet.
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Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein Abgassystem zur Bestrahlung von Abluft, umfassend einen Abluftkanal zur Abführung der Abluft, und ein Bestrahlungsmodul zur Bestrahlung der Abluft im Abluftkanal mit ultravioletter Strahlung.
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Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung eine Verwendung des Bestrahlungsmoduls beziehungsweise des Abgassystems.
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Bestrahlungsmodule beziehungsweise Abgassysteme im Sinne der Erfindung werden zur Reinigung von Abluft, beispielsweise bei der Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln, eingesetzt. Sie sind insbesondere zur Reinigung der Abluft von Holzkohleöfen geeignet, wie sie beispielsweise in Pizzerien Verwendung finden; sie können aber auch bei der industriellen Fertigung von Lebensmitteln, als auch in Großküchen oder im häuslichen Bereich eingesetzt werden.
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Stand der Technik
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Es ist bekannt, dass bei der Verarbeitung von Lebensmitteln regelmäßig Abluft entsteht, die fetthaltige Koch- oder Backdünste (Wrasen) enthält. Zur Aufreinigung dieser Abluft werden häufig Dunstabzugsvorrichtungen eingesetzt.
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Übliche Dunstabzugsvorrichtungen weisen ein Gehäuse mit einer Ansaugöffnung zum Ansaugen der Kochwrasen, sowie ein darin angeordnetes Ansauggebläse und einen Abluft-Auslass auf. Die Abluft wird bei diesen Vorrichtungen zunächst von dem Gebläse über die Ansaugöffnung in das Gehäuse-Innere angesaugt, um dort durch eine Filtereinheit geführt zu werden. Anschließend wird die gefilterte Luft unmittelbar durch das Gebläse geführt, um schließlich über den Abluft-Auslass entweder ins Freie abgeführt (Abluft-Betrieb) oder wieder in den Raum zurückgeführt zu werden (Umluft-Betrieb).
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Der Einsatz einer Filtereinheit hat allerdings den Nachteil, dass nicht alle Abluft-Partikel, insbesondere Kochwrasen, durch eine mechanische Filterung entfernbar sind. Vielmehr wird durch die Filtereinheit nur eine Abreicherung der Partikel/Wrasen in der Abluft erzielt.
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Um die Partikel/Wrasen weitestgehend zu entfernen und Fettablagerungen im Lüftungssystem zu reduzieren, wird in der
US 2008/0121224 A1 vorgeschlagen, eine UV-Lampe innerhalb des Gehäuses der Dunstabzugshaube zu positionieren. Bei dieser Dunstabzugshaube ist somit innerhalb eines Gehäuses mit einer inneren Kammer neben einer Filtereinheit auch eine UV-Lampe angeordnet. Die UV-Lampe ist in Strömungsrichtung hinter der Filtereinheit angeordnet und ist zur Emission von UV-C- und VUV-Strahlung geeignet.
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Durch den Einsatz der UV-Lampe wird durch photo-chemische Reaktion das mit dem Wrasen eingesaugte Fett in Wasser, Kohlendioxid und Mineralsäuren zersetzt, die über den Abluft-Auslass aus der Vorrichtung ausgetragen werden, so dass eine Fettanhäufung vermindert wird. Gleichzeitig werden hierdurch die hygienischen Bedingungen innerhalb der Vorrichtung verbessert, das Brandrisiko verringert, sowie eine Zersetzung von Geruchsstoffen und damit eine Geruchsreduktion erreicht.
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Der Einsatz einer UV-Lampe geht zwar mit einer Verringerung der Kochwrasen in der Abluft einher, allerdings werden auch hier Kochwrasen aus der Abluft nicht vollständig entfernt.
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Bevor die UV-behandelte Abluft mit den darin verbliebenen Kochwrasen den Abluft-Auslass passiert, wird sie unmittelbar durch das Gebläse geführt. Dies hat den Nachteil, dass Fettablagerungen im Lüftungssystem, insbesondere im Gebläse, beobachtet werden, die mit einem gewissen Brandrisiko einhergehen.
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Darüber hinaus können sich beispielsweise Fett- oder Staubpartikel auch auf der UV-Lampe niederschlagen, wodurch die Durchlässigkeit des Lampenkolbens für UV-Strahlung beeinträchtigt wird.
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Ebenso offenbart
JP 2000-225 315 A eine Vorrichtung, die zur Reinigung von Abluft eingesetzt wird. Der Abluftkanal ist von einem Gehäuse umgeben, das eine Lüftungsöffnung aufweist, durch die Kühlluft in das Gehäuse eindringen kann. Darüber hinaus sind direkt im Abluftkanal mehrere UV-Lampen zur Bestrahlung der Abluft vorgesehen. Diese sind in Hüllrohren angeordnet, die durch den Abluftkanal hindurchragen. Die in das Gehäuse über die Lüftungsöffnung eingeblasene Kühlluft durchströmt die Hüllrohre und umströmt damit die darin angeordneten UV-Lampen. Hierdurch werden die UV-Lampen auf Soll-Betriebstemperatur gehalten. Gleichzeitig wird mit der eingeblasenen Kühlluft im Bereich der UV-Lampen entstandenes Ozon abtransportiert.
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Technische Aufgabe
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die oben genannten Nachteile zu überwinden, und ein Bestrahlungsmodul anzugeben, bei dem die Abscheidung von Abluft-Partikeln auf der UV-Strahlungsquelle verringert ist.
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Darüber hinaus liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Abgassystem anzugeben, das eine verringerte Abscheidung von Abluft-Partikeln auf der UV-Strahlungsquelle des Abgassystems zeigt.
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Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Verwendung für das Bestrahlungsmodul beziehungsweise das Abgassystem anzugeben.
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Allgemeine Beschreibung der Erfindung
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Hinsichtlich des Bestrahlungsmoduls wird diese Aufgabe ausgehend von einem Bestrahlungsmodul der eingangs genannten Gattung erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass in dem Seitenzweig die Strahlungsquelle und ein Gebläse angeordnet sind, wobei das Gebläse derart ausgelegt ist, dass ein Überdruck im Seitenzweig erzeugbar ist, dass das Gehäuse zur Verbindung mit dem Abluftkanal ein Anschluss-Hohlelement mit der Form eines schiefen Kegelstumpfs aufweist, und dass mit dem Gebläse eine Strömung mit einer Richtung erzeugbar ist, die mit einer Strömungsrichtung der Abluft im Abluftkanal einen Winkel im Bereich von 20° bis 80° einschließt.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die Anordnung der UV-Strahlungsquelle bezogen auf die Abluft-Strömung Einfluss auf Abscheidung von Partikeln und Kochwrasen auf der UV-Strahlungsquelle hat.
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Gemäß der Erfindung werden zur Lösung der oben genannten Aufgabe Modifikationen gegenüber dem Stand der Technik vorgeschlagen, von denen die erste das Anordnen der UV-Strahlungsquelle und des Gebläses im Seitenzweig, die zweitedas Beaufschlagen des Seitenzweigs mit einem Überdruck, die dritte das Vorsehen eines Anschluss-Hohlelements in Form eines schiefen Kegelstumpfes zur Verbindung zwischen Gehäuse und Abluftkanal und die vierte die Erzeugung einer Stömung durch das Gebläse, die mit einer Strömungsrichtung der Abluft im Abluftkanal einen Winkel im Bereich von 20° bis 80° einschließt, betrifft.
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Dadurch, dass das Gehäuse des Bestrahlungsmoduls unter Ausbildung eines Seitenzweigs mit dem Abluftkanal verbindbar ist, wird eine mit dem Abluftkanal in fluidischer Verbindung stehende Zone erhalten, die von der Abluft-Strömung vermindert durchströmt wird. Eine solche Zone hat den Vorteil, dass in Folge der geringeren Durchflussmenge durch diese Zone dort eine verringerte Abscheidung von Abluft-Partikeln beobachtet wird.
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Dadurch, dass die UV-Strahlungsquelle im Seitenzweig angeordnet ist, ist diese nicht unmittelbar der Abluft-Strömung ausgesetzt. An ihr werden folglich weniger Partikel abgeschieden.
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Darüber hinaus ist erfindungsgemäß vorgesehen, den Seitenzweig mit einem Überdruck gegenüber dem Abluft-Druck im Bereich des Seitenzweigs zu beaufschlagen. Zur Erzeugung des Überdrucks ist ein Gebläse vorgesehen, das ebenfalls im Seitenzweig angeordnet ist. Dies trägt dazu bei, einem Einströmen von Abluft in den Seitenzweig und einer Partikelabscheidung auf der UV-Strahlungsquelle entgegenzuwirken, da die Abluft an der Strahlungsquelle vorbeigeführt wird. Im einfachsten Fall wird über das Gebläse Umgebungsluft angesaugt, und diese dem Abluftkanal zusätzlich zugeführt.
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Der Einsatz eines Gebläses hat darüber hinaus den Vorteil, dass die von der UV-Strahlungsquelle erzeugten Ozon-Moleküle durch den Überdruck im Seitenzweig in den Abluftkanal gelangen können, wo sie mit Abluft-Partikeln reagieren, die dadurch eliminiert werden.
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Dadurch, dass auch das Gebläse im Seitenzweig des Abluftkanals angeordnet ist, ist auch dieses vor der Abscheidung von Kochwrasen geschützt. Eine solche Anordnung geht mit einem geringen Brand-Risiko einher. Darüber hinaus hat das Vorsehen eines Gebläses den Vorteil, dass der von dem Gebläse erzeugte Überdruck beispielsweise die Gebläsestärke oder -leistung variabel einstellbar ist und einfach an einen veränderten Abluftdruck angepasst werden können. Insbesondere kann der Abluftdruck mit einem Sensor einfach erfasst werden, so dass eine elektronische Regelung des Gebläses in Abhängigkeit vom erfassten Abluftdruck möglich ist.
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Weiterhin weist das Gehäuse zur Verbindung mit dem Abluftkanal ein Anschluss-Hohlelement mit der Form eines schiefen Kegelstumpfs auf.
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Im Bereich der Verbindung von Seitenzweig und Abluftkanal ist es wünschenswert, dass die Überdruck-Strömung (Gebläse-Strömung) aus dem Seitenzweig so auf die Abluft-Strömung geführt wird, dass Verwirbelungen der Abluft- und der Gebläse-Strömung möglichst vermieden werden. Da die Abluftströmung im Abluftkanal eine Abluft-Strömungsrichtung aufweist, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Gebläse-Strömung möglichst in einem flachen Winkel zur Abluft-strömungsrichtung auf die Abluft-Strömung trifft.
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Mit dem Gebläse ist eine Strömung mit einer Richtung erzeugbar, die mit einer Strömungsrichtung der Abluft im Abluftkanal einen Winkel im Bereich von 20° bis 80° einschließt.
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Trifft die Gebläse-Strömung in einem Winkel von 20° bis 80° auf die Abluft im Abluftkanal, kann das Auftreten von Verwirbelungen im Bereich der Einmündung des Seitenzweigs in den Abluftkanal verringert werden. Ein Winkel unterhalb von 20° ist nur aufwendig zu erreichen. Bei einem Winkel von mehr als 80° verliert sich der verwirbelungsverringernde Effekt.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des Bestrahlungsmoduls ist vorgesehen, dass das Gebläse eine Strömungsrichtung festlegt, und dass in dem Gehäuse eine Steuereinheit für die Strahlungsquelle angeordnet ist, die in Strömungsrichtung gesehen dem Gebläse nachgeordnet und der Strahlungsquelle vorgeordnet ist.
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Das Gebläse erzeugt vorzugsweise eine achsensymmetrische Strömung. Eine solche Strömung ist insbesondere für den Einsatz in einem rohrförmigen Gehäuse geeignet. Die durch den Betrieb des Gebläses bewirkte Strömung legt eine Strömungsrichtung fest, die in Richtung zum Abluftkanal gerichtet ist.
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Ist die Steuereinheit für die Strahlungsquelle in dem Gehäuse angeordnet, wird eine kompakte Bauform des erfindungsgemäßen Bestrahlungsmoduls ermöglicht, da das Gebläse gleichzeitig zur Kühlung der Steuereinheit und der UV-Lampe als auch zur Erzeugung einer Gebläse-Strömung eingesetzt werden kann.
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Vorzugsweise ist das Gebläse Bestandteil der Steuereinheit. Steuereinheiten sind häufig mit einem Gebläse zur Kühlung ausgestattet. Bei entsprechender Dimensionierung kann das Gebläse der Steuereinheit gleichzeitig auch zur Verwirklichung der oben genannten Funktionen des Bestrahlungsmoduls insgesamt verwendet werden.
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Es hat sich bewährt, wenn die Strahlungsquelle ein U-förmiges Strahlerrohr aufweist, und wenn das Gebläse derart angeordnet ist, dass es eine Strömung erzeugt, die die Steuereinheit und die Strahlungsquelle umströmt.
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Eine Strahlungsquelle mit einem U-förmigen Strahlerrohr ist besonders gut für einen Einsatz im Bestrahlungsmodul geeignet. Dennoch können gute Ergebnisse auch mit Strahlungsquellen mit einer anderen Strahlerrohrform erzielt werden, beispielsweise mit einem stabförmigen Strahlerrohr. Eine Strahlungsquelle mit einem U-förmigen Strahlerrohr ist in der Regel einseitig gesockelt, und trägt daher zu einer einfachen elektrischen Kontaktierung der Strahlungsquelle bei. Darüber hinaus hat ein U-förmiges Strahlerrohr den Vorteil, dass es eine Strahlerfläche festlegt, die einfach von der Gebläse-Strömung durchströmt werden kann, und dabei nur eine geringe Strömungsverwirbelung hervorruft. Hierdurch wird einem Eintrag von Partikeln aus der Abluft in den Seitenzweig entgegengewirkt. Vorzugsweise ist das U-förmige Strahlerrohr derart angeordnet, dass die von ihm festgelegte Strahlerfläche senkrecht zur Strömungsrichtung der Gebläse-Strömung verläuft.
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Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Gehäuse rohrförmig ausgebildet ist.
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Ein rohrförmig ausgebildetes Gehäuse ist gut zur Durchleitung einer laminaren Strömung geeignet und führt selbst im Bereich einer Abwinkelung des Rohrs nur zu geringen Verwirbelungen der Strömung. Darüber hinaus ist ein rohrförmiges Gehäuse einfach mit dem Abluftkanal verbindbar.
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Es hat sich als günstig erwiesen, wenn mit dem Gebläse eine Strömung mit einer Richtung erzeugbar ist, die mit einer Strömungsrichtung der Abluft im Abluftkanal einen Winkel im Bereich von 25° bis 65°, einschließt.
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Besonderes gute Ergebnisse hinsichtlich der Verringerung von Verwirbelungen werden erhalten, wenn der Winkel im Bereich von 25° bis 65° liegt.
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Bei einer bevorzugten Modifikation des Bestrahlungsmoduls ist das Gehäuse aus Edelstahl gefertigt ist und für Ablufttemperaturen bis 220 °C ausgelegt.
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Ein Gehäuse aus Edelstahl weist eine gute chemische und mechanische Stabilität auf und ist insbesondere für hohe Ablufttemperaturen geeignet.
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Hinsichtlich des Abgassystems wird die oben genannte Aufgabe ausgehend von einem Abgassystem der eingangs genannten Gattung erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Abluftkanal eine Verzweigung zu einem Seitenzweig aufweist, in dem die Strahlungsquelle und ein Gebläse angeordnet sind, wobei das Gebläse derart ausgelegt ist, dass es einen Überdruck im Seitenzweig erzeugt.
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Das erfindungsgemäße Abgassystem umfasst neben einem Bestrahlungsmodul einen Abluftkanal oder einen Teil desselben. Dadurch, dass das Abgassystem mindestens einen Teil des Abluftkanals umfasst, kann dieses einfach in ein bestehendes Abgasrohr oder Rohrsystem integriert werden. Hierdurch ist ein einfaches Nachrüsten eines bestehenden Rohrsystems möglich. Hinsichtlich des Bestrahlungsmoduls und dessen Anordnung wird auf die obigen Ausführungen verwiesen. Durch das Vorsehen einer Verzweigung, in der neben der Strahlungsquelle ein Gebläse angeordnet ist, mit dem ein Überdruck im Seitenzweig gegenüber einem Abluftdruck im Abluftkanal erzeugbar ist, wird es ermöglicht, einem Einströmen von Abluft in den Seitenzweig und einer Partikelabscheidung auf der UV-Strahlungsquelle entgegenzuwirken, da die Abluft an der Strahlungsquelle vorbeigeführt wird.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Abgassystems legt der Abluftkanal eine Abluftrichtung fest, und dem Bestrahlungsmodul ist in Abluftrichtung gesehen ein elektrostatischer Abscheider nachgeordnet.
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Ein dem Bestrahlungsmodul nachgeordneter elektrostatischer Abscheider trägt dazu bei, eine möglichst vollständige Abscheidung von Partikeln aus dem Abluftstrom zu gewährleisten.
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Es hat sich bewährt, das erfindungsgemäße Bestrahlungsmodul oder das Abgassystems zur Reinigung der Abluft-Rauchgase von Holz-, Kohle-, Öl- oder Gas-Feuerstätten oder zur Reinigung von Kochwrasen-enthaltender Abluft zu verwenden.
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Die Abluft von Holz-, Kohle-, Öl- oder Gas-Feuerstätten weist neben anderen Teilchen auch einen gewissen Anteil an organischen Verbindungen auf, die mittels UV-Bestrahlung aus der Abluft entfernt werden können. Enthalt die Abluft zusätzlich Kochwrasen, beispielsweise bei einem Holzkohle-Pizzaofen, lassen sich durch das Bestrahlungsmodul beziehungsweise das Abgassystem organische Anteile sowohl der Kochwrasen als auch des Holzkohleverbrennungsprozesses entfernen.
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Figurenliste
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und vier Zeichnungen näher beschrieben. Im Einzelnen zeigt in schematischer Darstellung:
- 1 eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bestrahlungsmoduls zur Bestrahlung von Abluft,
- 2 eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bestrahlungsmoduls,
- 3 eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Abgassystems, und
- 4 eine Ausführungsform einer UV-Lampe zum Einsatz in dem erfindungsgemäßen Bestrahlungsmodul beziehungsweise Abgassystem.
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Die 1 zeigt schematisch eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bestrahlungsmoduls zur Bestrahlung von Abluft, der insgesamt die Bezugsziffer 100 zugeordnet ist.
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Das Bestrahlungsmodul 100 umfasst ein Gehäuse 110, in dem ein Axial-Lüfter 111, eine UV-Lampe 112, und eine Steuer-Einheit 113 für die elektrische Ansteuerung der UV-Lampe 112 angeordnet sind.
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Der Axial-Lüfter 111 saugt einerseits Umgebungsluft 116 an und erzeugt eine Kühlluftströmung 115 in Richtung der Steuer-Einheit 113 und der UV-Lampe 112. Der Axial-Lüfter 111 weist ein Axial-Laufrad (nicht dargestellt).
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Dem Axial-Lüfter 111 ist die Steuer-Einheit 113 unmittelbar nachgeordnet, wobei die von dem Axial-Lüfter 111 erzeugte Kühlluftströmung 115 zunächst durch die Steuer-Einheit 113 geführt wird und zur Kühlung der Steuer-Einheit 113 beiträgt.
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Die Steuer-Einheit 113 ist elektrisch mit der UV-Lampe 112 verbunden und dient zu deren Ansteuerung. Die UV-Lampe 112 weist ein U-förmiges Strahlerrohr auf, das eine Strahlerfläche festlegt. Die UV-Lampe 112 ist in dem Bestrahlungsmodul derart ausgerichtet, dass die Strahlerfläche senkrecht zur Kühlluftströmung verläuft. Hierdurch wird eine Durchströmung der UV-Lampe 112 mit der Kühlluft und damit eine effektive Kühlung der UV-Lampe 112 gewährleistet.
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Das Gehäuse 110 ist aus Edelstahl gefertigt und für Temperaturen bis 220°C ausgelegt. Es ist rohrförmig ausgebildet und umfasst ferner ein Anschlusselement 114, über das das Gehäuse 110 mit einem Abluftkanal 101 verbindbar ist.
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Der Abluftkanal 101 ist in 1 lediglich zur Verdeutlichung der Verbindbarkeit des Bestrahlungsmoduls 100 mit einem Abluftkanal schraffiert dargestellt, ist aber selbst ist kein Bauteil des Bestrahlungsmoduls 100. Der Abluftkanal 101 weist eine Längsachse 102 auf und wird von der Abluft in Pfeilrichtung 103 durchströmt.
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Das Anschlusselement 114 ist als Hohlelement ausgebildet und weist die äußere Form eines schiefen Kreiskegelstumpfs auf. Durch die Form des Anschlusselements 114 wird der von dem Axiallüfter erzeugte Kühlluftstrom 115 in einem Winkel α von etwa 45° bezogen auf die Richtung der Abluft 103 in den Abluftkanal 101 geführt.
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2 zeigt ein Bestrahlungsmodul 200 zur Reinigung von Kochwrasen-enthaltender Abluft, die einen Abluftkanal 101 in Durchströmungsrichtung 103 durchströmt.
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Das Bestrahlungsmodul 200 umfasst ein Gehäuse 210 mit einem Innenraum 216, in dem eine UV-Lampe 212 und eine Steuereinrichtung 217 für die UV-Lampe 212 angeordnet sind.
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Die Steuereinrichtung 217 umfasst ein Gebläse 211 und ein Steuermodul 213 für die UV-Lampe 212. Dadurch, dass Steuermodul 213 und Gebläse 211 in der Steuereinrichtung zusammengefasst sind, wird eine kompakte Bauform des Bestrahlungsmoduls 200 ermöglicht. Das Gebläse 211 ist ein Radiallüfter mit einem Lüfter-Durchmesser von 200 mm, der im Gehäuse 210 eine Gebläse-Strömung mit einer Strömungsrichtung 215 erzeugt. Die Leistungsaufnahme des Radial-Lüfters 211 beträgt 35 W.
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Die UV-Lampe 212 ist ein Flächenstrahler, das heißt sie weist einen beleuchteten Abschnitt auf, der im Wesentlichen in einer Strahlerebene verläuft, nämlich eine Lampe mit einem U-förmigen Lampenrohr. Die UV-Lampe hat eine Strahlerrohr-Länge von 359,5 mm und einen Strahlerrohr-Außendurchmesser von 23 mm. Die Lampenleistung beträgt 145 W bei einem Lampenstrom von 2,1 A und einer Lampenspannung von 70 V.
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In einer alternativen Ausgestaltung (nicht dargestellt) sind mehrere, vorzugsweise zwei, UV-Lampen mit langgestrecktem Strahlerrohr in einer Strahlerebene unter Bildung eines Flächenstrahlers angeordnet. Die UV-Lampen weisen jeweils eine Strahlerrohr-Länge von 600 mm bei einem Strahlerrohr-Außendurchmesser von 15,2 mm auf; sie zeichnen sich jeweils durch eine Lampenleistung von 92 W bei einem nominalen Lampenstrom von 1,6 A und einer Lampenspannung von 56 V aus.
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Die UV-Lampe 212 ist derart angeordnet, dass sie von der Gebläse-Strömung in Strömungsrichtung 215 senkrecht zur Strahlerebene durchströmt wird.
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Das Gehäuse 210 weist eine Lufteinlassöffnung 219 und eine Luftauslassöffnung 218 auf, wobei die Luftauslassöffnung 218 mit einem Anschlusselement 214 verbunden ist. Das Anschlusselement 214 dient dazu, die Luftauslassöffnung 218 des Gehäuses 210 mit einer Öffnung 104 des Abluftkanals 101 zu verbinden. Durch diese Art der Verbindbarkeit können das Gehäuse 210 und das Verbindungselement 214 im mit dem Abluftkanal 101 verbundenen Zustand einen Seitenzweig zum Abluftkanal 101 bilden, so dass die im Seitenzweig angeordneten Bauteile wie beispielsweise die UV-Lampe 215 oder die Steuereinrichtung 217 nicht unmittelbar mit der Abluft in Kontakt kommen. Hierdurch wird die Ablagerung von Partikeln aus der Abluft auf diesen Bauteilen minimiert.
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Das Verbindungselement 214 ist ein Hohlelement, das die äußere Form eines schiefen Kegelstumpfs aufweist. Diese Form trägt dazu bei, die Gebläse-Strömung möglichst verwirblungsarm auf die Abluft-Strömung zu führen.
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3 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Abgassystems, dem insgesamt die Bezugsziffer 300 zugeordnet ist. Das Abgassystem ist sowohl zur Reinigung von Abluft-Rauchgasen von Holz-, Kohle- Öl- oder Gas-Feuerstätten als auch zur Reinigung von Kochwrasen-enthaltender Abluft geeignet.
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Das Abgassystem umfasst einen Abluftkanal 301 und einen Seitenzweig zum Abluftkanal 301, der von einem Bestrahlungsmodul 302 mit einem Gehäuse 303, einem Gehäuse-Innenraum 305, einem an der Außenseite des Gehäuses 303 angebrachten Gebläses 304, sowie einem Anschlusselement 306 gebildet wird.
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Der Abluftkanal 301 wird von Abluft durchströmt. Die Durchströmungsrichtung ist mit dem Pfeil 310 gekennzeichnet. Da die Abluft den Abluftkanal 301 durchströmt, weist sie einen Abluftdruck auf.
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Innerhalb des Gehäuses 303 sind zwei UV-Lampen 307 und eine Steuereinheit 308 für die UV-Lampen 307 derart angeordnet, dass die Steuereinheit 308 in einer von dem Gebläse 304 festgelegten Strömungsrichtung 309 gesehen dem Gebläse 304 nachgeordnet und den UV-Lampen 307 vorgeordnet ist. Durch diese Art der Anordnung werden einerseits die Steuereinheit 308 als auch die UV-Lampen 307 von dem Gebläse 304 gekühlt. Darüber hinaus ist das Gebläse 304 so ausgelegt, dass es im Gehäuse 303 einen Überdruck gegenüber dem Abluftdruck im Abluftkanal 301 erzeugt. Dies trägt dazu bei, dass die Strömungsrichtung 309 der von dem Gebläse 304 erzeugten Strömung im Seitenzweig in Richtung des Innenraums des Abluftkanals 301 weist. Durch den Überdruck im Seitenzweig wird einem Einströmen von Abluft in den Seitenzweig entgegengewirkt.
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Die UV-Lampen 307 weisen jeweils eine Strahlerrohr-Länge von 600 mm bei einem Strahlerrohr-Außendurchmesser von 15,2 mm auf; sie zeichnen sich jeweils durch eine Lampenleistung von 92 W bei einem nominalen Lampenstrom von 1,6 A und einer Lampenspannung von 56 V aus.
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Um eine möglichst vollständige Abscheidung von Verunreinigungen zu gewährleisten, ist dem Abgassystem 300 ein elektrostatischer Abscheider nachgeordnet (nicht dargestellt).
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4 zeigt eine Ausführungsform einer UV-Lampe, der insgesamt die Bezugsziffer 400 zugeordnet ist. Die UV-Lampe 400 ist zum Einsatz in den Bestrahlungsmodulen gemäß 1 und 2 und zum Einsatz in dem Abgassystem gemäß 3 geeignet. Sie weist eine Längsachse 405 auf und ist insbesondere zur Emission von UV-C-Strahlung ausgelegt.
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Die UV-Lampe 400 hat ein U-förmiges Leuchtrohr 401 aus Quarzglas, das an seinen beiden Enden mit jeweils einem Sockel 402, 403 versehen ist. Aus den Sockeln 402, 403 sind jeweils zwei elektrische Anschlusselemente 404 herausgeführt.
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Die UV-Lampe 400 zeichnet sich durch eine Lampenleistung von 145 W bei einem nominalen Lampenstrom von 2,1 A und einer Lampenspannung von 70V aus. Die UV-Lampe 400 ist für einen Betrieb an einem elektronischen Vorschaltgerät (nicht dargestellt) vorgesehen. Sie ist für eine vertikale Brennlage geeignet.
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Das Leuchtrohr 401 weist einen Außendurchmesser von 19 mm und eine Leuchtrohr-Gesamtlänge von 720 mm (360 mm je Schenkel auf).