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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Behälter für Kühlgut, insbesondere für eisgekühltes Gut und noch spezieller für Frischfisch.
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Kühlgut, insbesondere frisches Kühlgut wie frischer Fisch muss, abhängig von Herkunft und Bestimmungsort, auch über längere Strecken transportiert werden. Der traditionelle Transport von importiertem Frischfisch – insbesondere aus den Fangregionen in Nordeuropa – nach Zentraleuropa erfolgt derzeit i. d. R. mehrtägig überwiegend per Straße oder Bahn. In untergeordnetem Maße erfolgt der Transport auch über den Luftweg.
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Insbesondere aufgrund der großen räumlichen Distanzen erfolgen wesentliche Schritte der Weiterverarbeitung des Frischfisches häufig in der Zielregion, insbesondere Filetierung und Veredlung. Nach der Weiterverarbeitung gelangt der ggf. präsentationsverpackte Frischfisch über mehrere Handelsstufen in die Kühlregale des Einzelhandels, wo das Kühlgut auf unbestimmte Dauer bis zum Abverkauf verweilt. Parallel hierzu nimmt der Anteil von Online bestelltem und insbesondere per Paketdienst geliefertem Frischfisch im Zuge der Ausweitung des Internethandels beständig zu.
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Unabhängig von der Zeitdauer des traditionellen Transports erfolgen Lagerung und Verarbeitung des Frischfisches entlang der gesamten Prozesskette i. d. R. optimal gekühlt bei 0°C bis 2°C auf bzw. unter Eis. Die vorteilhafte Verwendung von Eis ist jedoch dahingehend nachteilig, da Exsudate und Schmelzwasser entstehen und sowohl vom Kühlgut ferngehalten werden als auch austrittssicher im Behälter verbleiben müssen. Letzteres ist gerade im Hinblick auf Versand per Luftfracht und/oder Paketdienst obligatorisch. Es werden daher auch aufwendigere indirekte Kühlverfahren eingesetzt, insbesondere basierend auf einer wasserundurchlässigen Trennschicht zwischen Kühlmittel und Kühlgut. Alternativ wird das Kühlgut selbst z. B. in vakuumierter Form unter Eis verpackt und der gesamte Behälter ist auslaufsicher ausgeführt. Ein direkter Kontakt zwischen Kühlgut und Eis ist jedenfalls nicht vorgesehen.
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Sowohl im Falle von gesonderten Kühltransporten per LKW- oder Bahn- aber insbesondere auch per Luftfracht ist davon auszugehen, dass die vorgesehene bevorzugte Lagerposition des jeweiligen Transportgegenstandes während des gesamten Transportes beibehalten wird. Ausgenommen hiervon sind allenfalls transportbedingte Kipp- und Schaukelbewegungen. Bei Transport per Paketdienst kann dagegen nicht davon ausgegangen werden, dass die vorgesehene bevorzugte Lagerposition des Behälters während des gesamten Transportes beibehalten wird. Stattdessen ist davon auszugehen, dass sich die Lagerposition bei jedem der transportbedingt stattfindenden Umlagerungsprozesse – also mehrfach während des Transportes – ändert.
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Aus der
DE 38 83 319 T2 ist ein Transportbehälter für Frischfisch bekannt, bei dem doppelte Wände mit einem zwischen diesen angeordneten Hohlraum vorgesehen sind. Die Wände sind dabei einteilig aus einem Formteil gebildet. Die behälterinnere Bodenwand weist eine Perforierung auf, so dass Flüssigkeit in den Hohlraum zwischen den Wänden des Bodenabschnittes treten und dort aufgenommen werden kann. Darüber hinaus sind die Hohlräume der Seitenwände über Öffnungen mit dem Hohlraum des Bodens verbunden. Hierdurch fließt die aufgenommene Flüssigkeit bei gekipptem Behälter in den Hohlraum der Seitenwand. Es wird vorgeschlagen, in den bodenseitigen Hohlraum ein Antiseptikum einzubringen.
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Aus der
DE 42 34 632 A1 ist ein schalenförmiger Verpackungsbehälter bekannt, bei dem ein zweischaliger Boden so vorgesehen ist, dass im Behälter befindliche Flüssigkeit durch Öffnungen im inneren Boden in einen Hohlraum zwischen innerem und äußerem Boden eintreten und von dort vorgesehenem schlauchumhülltem Polymer als Absorber absorbiert werden kann.
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Aus der
DE 695 12 750 T2 ist ein Transportbehälter zur Aufrechterhaltung einer konstanten Temperatur bekannt, der zur Lagerung und zum Transport von temperatursensitiven Flüssigkeiten dient. Dieser Behälter umfasst ein Gehäuse mit einer Wärmesenke in einem doppelwandigen Boden- und Deckelabschnitt.
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Die
DE 10 2012 006 743 A1 offenbart einen thermisch isolierten Behälter mit einem Grundkörper um einen Innenraum, wobei in dem Innenraum ein Latentwärmespeicher vorgesehen ist. Mindestens eine der isolierenden Außenwände weist eine Kavität zur Aufnahme von mindestens einem Latentwärmespeicher auf.
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Die
DE 20 2005 002 985 U1 offenbart einen thermisch isolieren Versandbehälter aus EPS, der ein Unterteil aus Seitenwänden und Boden und einen formschlüssig abschließenden Deckel umfasst. In dem so gebildeten Innenraum werden Kühlkörper als Seitenwände, Bodenplatte und Deckplatte lose eingelegt. Zwischen diesen und der monolithischen Wand des Behälters ist ein durchgehender Hohlraum gebildet.
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Die
US 5,135,787 A offenbart einen Transportbehälter mit Eisfüllung für Frischfisch, der einwandig ausgebildet ist und bei dem eine Bodenplatte Öffnungen aufweist, die zu einem Hohlraum führen, in dem ein Absorber angeordnet ist.
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Die
FR 2 858 601 A1 offenbart einen Behälter für geeisten Frischfisch, bei dem unterhalb einer mit Löchern versehenen Auflage ein Hohlraum zu einer Bodenplatte gebildet ist, in dem ein Absorber angeordnet ist.
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Nachteilig an diesem Stand der Technik ist, dass er keine kostengünstige und dennoch optimal wirkende Kühlverpackung angibt.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden.
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Diese Aufgabe wird bei einem Behälter für Kühlgut, aufweisend einen Boden, einen Deckel und mehrere Seiten, wobei der Behälter vollständig doppelwandig mit jeweils Außenwand, Innenwand und dazwischen angeordnetem Hohlraum ausgebildet ist, wobei wenigstens ein Hohlraum von einem Behälterinneren her zugänglich ist und wobei in wenigstens einem Hohlraum unter Einsatzbedingungen ein Absorber für Schmelzwasser und Exsudat angeordnet ist, dadurch gelöst, dass alle Innenwände aus lösbar mit dem Behälter verbindbaren Formteilen mit Öffnungen gebildet sind wobei die Öffnungen im Benutzungsfall den Übertritt von Schmelzwasser und Exsudat in die Hohlräume ermöglichend sind.
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Unter mehreren Seiten versteht die Erfindung dabei, dass der Behälter nicht notwendigerweise eine quadratische oder rechteckige Grundfläche aufweisen muss, sie könnte auch rund, oval, polygonal, insbesondere als Sechs- oder Achteck ausgebildet sein, wobei jedoch eine rechteckige Grundfläche bevorzugt ist, insbesondere in unterschiedlichen Größen. Die Zugänglichkeit des Hohlraumes durch die Behälterinnenseite ermöglicht das Ablaufen und damit Fernhalten von Schmelzwasser und Exsudat vom Kühlgut, wobei das kontinuierlich entstehende Schmelzwasser vorteilhafterweise das Exsudat mit den sich darin mit der Zeit reproduzierenden Mikroorganismen permanent vom Kühlgut abwäscht.
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Das Vorsehen eines Absorbers zur Aufnahme von Schmelzwasser und Exsudat verhindert selbst bei turbulentem Behältertransport die erneute Kontaktierung von Wasser und Kühlgut und somit dessen mögliche Verunreinigung. Die zur Bindung von Exsudat und Schmelzwasser vorzugsweise vorgesehenen superabsorbierenden Polymere wirken analog zu deren Einsatz bei stark exsudierenden Wunden in der Humanmedizin antibakteriell und vermindern die Geruchsbildung. Die erfindungsgemäße Maßnahme, dass alle Innenwände aus lösbar mit dem Behälter verbindbaren Formteilen mit Öffnungen gebildet sind hat mehrere wichtige Vorteile: zum einen können so die standardisierten und leicht erhältlichen bekannten Styroporbehälter verwendet werden, die lediglich mit einer inneren Wand versehen werden müssen. Zum zweiten kann der Anwender wählen, ob er die einfachen oder die erfindungsgemäßen Styroporbehälter einsetzen möchte. Zum dritten ermöglicht dieser Behälter in jeder Lage den Übertritt von Schmelzwasser und Exsudat in den Hohlraum, da jede Innenwand perforiert ist. Schließlich ist so wegen des sicheren Ableitens von Schmelzwasser ermöglicht, das Eis in direktem, unmittelbarem Kontakt zum Kühlgut zu haben. Dies hat den Vorteil, dass es seine kühlende, exsudatentfernende und damit konservierende Wirkung durch permanente Spülung des Kühlgutes optimal entfalten kann. Ein Kontakt von Plastikumhüllungen des Eises oder eines Kühlakkus wie aus dem Stand der Technik bekannt, mit dem Kühlgut wird vermieden und damit das mögliche Herauslösen und Übertreten von Plastikbestandteilen aus der Umhüllung in das Kühlgut.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Formteile Wandelemente aufweisen, wobei die Wandelemente die Öffnungen aufweisen. Die Wandelemente sind die flächenmäßig bedeutendsten Teile der Innenwände. Sie müssen jedoch auf Abstand zu den Außenwänden gehalten werden, um die Hohlräume zu definieren. Dies geschieht erfindungsgemäß durch Abstandshalter, insbesondere lösbar mit den Wandelementen verbindbare Abstandshalter. Diese Abstandshalter wiederum können erfindungsgemäß Teile des Deckels oder des Bodens des Behälters sein, sie können Abschnitte der Wandelemente sein oder sie können von den Wandelementen gesonderte, lösbar mit diesen verbindbare Teile sein. Im ersteren Fall sind die Abstandshalter integrale Bestandteile von Deckel und Boden und somit Teile der Außenwände des Behälters. Dies hat den Vorteil verringerter Teileanzahl und den Nachteil, dass nicht länger die handelsüblichen Behälter verwendet und zu doppelwandigen Kühlbehältern umfunktioniert werden können. Im zweiten Fall sind die Abstandshalter Endabschnitte der flächigen Wandelemente, die zu der Hauptfläche gewinkelt sein können. Wandelemente mit abgewinkelten Abschnitten als Abstandshalter werden erfindungsgemäß für Deckel und Boden des Behälters benötigt, im Boden genauer für dessen Bodenfläche. Wandelemente mit nicht abgewinkelten Abschnitten als Abstandshalter werden erfindungsgemäß für das oder die Formteile benötigt, die die Innenkonstruktion der Seitenflächen des Behälters bilden. Im letzteren Fall erfordert die Erstellung des erfindungsgemäßen Behälters den Einbau einer höheren Anzahl von Teilen als Innenkonstruktion mit dem Vorsehen entsprechender Verbindungseinrichtungen zwischen diesen, jedoch können die Teile für sich einfacher gestaltet werden: Wandflächen und Abstandshalter sind mehr oder weniger rechteckige, flächige Bauteile. Erfindungsgemäß bevorzugt ist die zweite oder die erste Variante.
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Durch die wirksame Länge der Abstandshalter in Verbindung mit der Wandstärke der Wandelemente wird der Hohlraum definiert, die Formteile sind einstückig leicht herstellbar. Besonders vorteilhaft ist, dass Deckel- und Bodenformteil gleichdimensioniert sein können, was die Herstellung und Lagerhaltung vereinfacht. Als unterschiedliches Teil ist dann nur noch das Formteil nötig, das die vier Innenwände bildet.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Formteile mehrteilig ausgebildet sind, insbesondere zusammensetzbar zu gestalten, also aus einzelnen Abstandshaltern und einzelnen (Innen)Wandflächen.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass in allen Hohlräumen Absorber angeordnet sind. Dies ist von ganz besonderem Vorteil, da so die räumliche Lage des Kühlbehälters endgültig irrelevant wird: in jeder Transportlage werden Schmelzwasser und Exsudat des Kühlgutes abgeleitet, aufgefangen und anschließend durch Absorption persistent vom Kühlgut getrennt.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Absorber in einer separaten und nicht flächengeschlossenen Hülle angeordnet sind. Die Hülle ist hierbei insbesondere eine perforierte Kunststofffolie, die den Zutritt von Schmelzwasser und darin enthaltenem Exsudat ermöglicht und gleichzeitig den Austritt von polymerem Absorber verhindert.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass eine Wandstärke der Formteile derart ausgebildet ist, dass sich die Formteile unter Einsatzbedingungen verformen können. Hierdurch wird der Innenraum des Behälters trotz einer zusätzlichen Innenwand nur minimal verringert, da sich die Innenwände in deren Mittenbereich unter dem Druck von Kühlgut und Eis bis zur Anlage an die Aussenwand durchbiegen können.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass sämtliche Hohlräume miteinander verbunden ausgebildet sind, insbesondere mittels Durchtrittsöffnungen. Dies verbessert nochmals die Ableitung von Schmelzwasser und Exsudat aus dem Innenraum, da von einem Absorber möglicherweise noch nicht vollständig aufgenommene Restmengen von Wasser an einen anderen Absorber in einem benachbarten Hohlraum gelangen und dort absorbiert werden kann. Lagerung und Transport von Frischfisch erfolgen somit nach Maßgabe der Verordnung (EG) Nr. 853-2004 – insbesondere auch mittels Paketdienst – derart direkt unter Eis, dass das Kühlgut nicht mit dem Schmelzwasser in Berührung bleibt.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Behälter aus geschäumtem Kunststoff gebildet ist, insbesondere aus expandiertem Polystyrol EPS. Geschäumter Kunststoff wie z. B. expandiertes Polystyrol (EPS) ist recycelbar und – verfügt bei einem guten Preis-/Leistungsverhältnis – über ausgezeichnete Isolationseigenschaften, die insbesondere durch die doppelwandige konstruktive Erweiterung noch verbessert werden.
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Schließlich ist noch vorgesehen, dass ein Ringspalt zwischen Boden und Deckel im Einsatzzustand des Behälters mittels eines hydrophoben Klebebandes aus PVC flüssigkeitsdicht verschlossen ist. Hierdurch wird mit Vorteil gewährleistet, dass Wasser nicht austreten kann, der Wasserdampfdiffusionswiderstand des Behälters insgesamt aber nicht nachteilig beeinflusst wird, wie er es bei einer vollständigen Umhüllung des Behälters mit einer Schutzfolie aus PP oder PE oder ähnlichem wäre. Dies ist insbesondere vor dem Hintergrund bedeutsam, dass ein vergleichsweise hoher Wasserdampfdiffusionswiderstand ein anaerobes Klima im Behälter erzeugt, was zu einer Vermehrung entsprechend angepasster Mikroorganismen führen würde. In diesem Fall ist zu erwarten, dass das Kühlgut negativ beeinflusst wird.
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Die Erfindung wird in einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme auf eine Zeichnung beispielhaft beschrieben, wobei weitere vorteilhafte Einzelheiten den Figuren der Zeichnung zu entnehmen sind.
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Funktionsmäßig gleiche Teile sind dabei mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Die Figuren der Zeichnung zeigen im Einzelnen:
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1: eine perspektivische Ansicht des Behälters,
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2: eine Seitenansicht gemäß Schnittebene A in 1 und
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3: eine Draufsicht gemäß Schnittebene B in 1.
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1 zeigt in perspektivischer, schematischer Ansicht einen erfindungsgemäßen Behälter 1 mit Boden 2 und Deckel 3, wobei diese Seiten 4 aufweisen, die hier die Außenwände 5 bilden. Der Behälter 1 ist aus expandiertem Polystyrol (EPS) hergestellt und handelsüblich, er weist einen rechteckigen Grundriss auf mit je zwei Lang- und zwei Schmalseiten. Boden 2 und Deckel 3 haben hier unterschiedliche Höhen, erfindungsgemäß wären grundsätzlich auch gleiche Höhen von Deckel 3 und Boden 2, jedoch ist dies aus Handhabbarkeitsgründen von Nachteil. Boden 2 und Deckel 3 sind durch einen Ringspalt voneinander getrennt, wie insbesondere auch in 2 zu erkennen ist.
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2 zeigt einen Schnitt durch den Behälter 1 entlang der Schnittebene A in 1. Boden 2 und Deckel 3 des Behälters 1 sind vergleichsweise dickwandig ausgebildet. Die Kontaktfläche der beiden zueinander ist vertikal gestuft ausgebildet, um so den Durchtritt von Schmelzwasser vom Behälterinneren 8 nach außen zu erschweren und den Deckel 3 sicher am Boden 2 zu führen. Im Vergleich dazu dünnwandig sind die Formteile 1a ausgebildet, die eine Innenkonstruktion bilden und einen doppelwandigen Behälter 1 mit Außenwand 5 und Innenwand 6 schaffen, die zwischen sich Hohlräume 7 definieren. Die Formteile 10 weisen Abstandshalter 12 und Wandelemente 13 auf, letztere mit Öffnungen 11 versehen. Die Öffnungen 11 sind dabei vorzugsweise gleichförmig über die Fläche eines Wandelementes 13 verteilt und besonders bevorzugt entsprechen sich jeweils die Wandelemente 13 von Deckel 3 und Boden 2. Bevorzugt ist das Formteil 10, welches die vier Innenseiten der Innenwände bildet, einstückig ausgebildet, es kann jedoch auch aus vier lösbar miteinander verbindbaren Wandelementen 13 bestehen, die mit ihren Enden Abstandshalter 12 bilden. In beiden Fällen ist die Innenkonstruktion lösbar in den Behälter 1 eingesetzt, also ein Formteil 10 für den Boden und ein Formteil 10 für die vier Seitenwände in den Boden 2 und ein Formteil 10 in den Deckel 3.
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Im Verwendungszustand befinden sich in allen Hohlräumen 7 Absorber 9, jeweils in perforierten Umhüllungen zur persistenten Absorption von Exsudat und Schmelzwasser. Die umhüllten Absorber 9 sind so dimensioniert, dass diejenigen einer Behälterseite die im Zeitablauf maximal zu erwartende Menge an Exsudat und Schmelzwassers jeweils vollständig persistent absorbieren können. Im Fall von Lageveränderungen des Behälters 1 ermöglichen Durchtrittsöffnungen 15 zwischen benachbarten Hohlräumen 7 die barrierefreie Ableitung von Schmelzwasser und Exsudat in den jeweils am tiefsten liegenden, oder anders herum formuliert, in den dem Erdmittelpunkt am nächsten befindlichen Hohlraum 7.
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Von Vorteil ist, dass die vergleichsweise dünnwandige und in der Folge flexible Ausführung der Innenkonstruktion die Kapazität des Behälters 1 durch Biegung der inneren Wandelemente 13 jeweils in Richtung Außenwand 5 – über das konstruktiv vorgesehene Maß hinaus – erweitert. Im Zuge des im Transportverlauf einsetzenden Schmelzprozesses wird das konstruktiv vorgesehene Absorptionsvolumen dynamisch freigegeben, insbesondere unterstützt durch das geringere Volumen von flüssigem Wasser im Vergleich zu demjenigen von Eis.
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Durch die Last von Kühlgut und Eis bildet sich in Verbindung mit der flexiblen Ausführung der Innenkonstruktion vorteilhafterweise ein natürliches Gefälle hin zu den Öffnungen 11 im Zentrum des jeweils dem Erdmittelpunkt am nächsten befindlichen Innenwandelements. Hierdurch wird das ungehinderte Abfließen von Exsudat und Schmelzwasser in den jeweils darunterliegenden Hohlraum 7 gefördert.
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3 zeigt eine Draufsicht gemäß Schnittebene B in 1. Zu erkennen ist erneut der Dickenunterschied zwischen Außenwänden 5 und Innenwänden 6. Zu erkennen sind die Öffnungen 11 im bodenseitigen Wandelement 13 der Innenkonstruktion. Zu erkennen ist auch die Einsetzbarkeit der Innenkonstruktion in den Behälter 1, sowie die umhüllten Absorber 9 in jedem Hohlraum 7. Wie dargestellt, sind Abstandshalter 12 und Wandelemente 13 einstückig ausgebildet, so dass die beiden Enden des Wandelementes 13 jeweils einen Abstandshalter 12 für die orthogonal zu ihr orientierten benachbarten Wandflächen 13 bilden.
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Der Einsatz des erfindungsgemäßen Behälters 1 erfolgt, indem zunächst die Innenkonstruktion in den Außenbehälter eingesetzt wird, also ein Formteil 10 für die Bodenfläche in den Baden 2 und ein Formteil 10 für den Deckel und das Formteil 10 für die Seitenwände in den Boden 2, seien sie einteilig oder mehrteilig. Hierbei werden auch gleich die umhüllten Absorber 9 in die jeweiligen Hohlräume 7 eingelegt. Dann erfolgt die Befüllung mit Kühlgut und Eis, beispielsweise Frischfisch. Schließlich wird der Deckel 3 mit Innenkonstruktion aufgesetzt und der umlaufende Kontaktbereich von Deckel 3 und Boden 2 abgeklebt, wodurch der Verpackungsvorgang abgeschlossen und der Behälter 1 verschlossen ist. Behälter und umhüllte Absorber sind dabei Einweggegenstände.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Behälter
- 2
- Boden
- 3
- Deckel
- 4
- Seite
- 5
- Aussenwand
- 6
- Innenwand
- 7
- Hohlraum
- 8
- Behälterinneres
- 9
- Absorber
- 10
- Formteil
- 11
- Öffnung
- 12
- Abstandshalter
- 13
- Wandelemente
- 14
- Hülle
- 15
- Durchtrittsöffnung