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Die Erfindung betrifft eine Leuchte mit wenigstens einem Leuchtmittel, wenigstens einem elektronischen Betriebsgerät und wenigstens einem Gehäuse, das wenigstens eine Öffnung aufweist, die durch ein lösbares Deckelelement verschließbar ist, und in dem sich das elektronische Betriebsgerät befindet. Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zum Austausch eines elektronischen Betriebsgerätes in einer derartigen Leuchte.
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Derartige Leuchten werden heute in einer Vielzahl unterschiedlicher Anwendungen verwendet. Das elektronische Betriebsgerät ist in einem Gehäuse, das auch ein geschlossenes Profil sein kann, verbaut. Dies dient insbesondere dazu, die Dichtigkeit des gesamten Leuchtensystems, also der Leuchte mit elektronischem Betriebsgerät und Leuchtmittel, zu gewährleisten. So können beispielsweise Dichtigkeiten gewährleistet und erreicht werden, die der Schutzklasse IP65 oder besser entsprechen. Die Codierung ergibt sich dabei aus der DIN EN 60529 (VDE 0470-1), in der am 16. Juni 2015 gültigen Fassung. Die Klasse IP65 bedeutet dabei eine staubdichte Anordnung, die gleichzeitig Schutz gegen Strahlwasser aus einer Düse aus einem beliebigen Winkel bietet. Selbstverständlich sind auch bessere Dichtungen, die einen besseren Schutz gegen Staub oder Wasser bieten, bekannt und je nach Anwendungsgebiet nötig.
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Insbesondere bei modernen LED-Leuchten, bei denen die Leuchtmittel lichtemittierende Dioden sind, wird die Lebensdauer der Leuchte oftmals von der Lebensdauer des elektronischen Betriebsgerätes bestimmt. Bei einem Frühausfall des elektronischen Betriebsgerätes oder am Lebensdauerende muss folglich lediglich das elektronische Betriebsgerät getauscht und gegen ein neues ausgewechselt werden, um die Leuchte weiterhin benutzen zu können. Dazu ist es bei herkömmlichen Leuchten gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 nötig, die Leuchte von einer Decke oder Wand, an der die Leuchte montiert ist, zu entfernen und zumindest teilweise zu zerlegen. Um Zugriff auf das elektronische Betriebsgerät zu erhalten, muss zunächst das lösbare Deckelelement, das die Öffnung des Gehäuses verschließt, entfernt werden. Zudem müssen oft stirnseitige Verschlüsse des Gehäuses bzw. des geschlossenen Profils entfernt werden. Anschließend muss die Verkabelung des elektronischen Betriebsgerätes gelöst werden, bevor das elektronische Betriebsgerät entnommen und ausgetauscht werden kann. Da gleichzeitig Dichtungen und Kleinbauteile, beispielsweise Schrauben, Muttern oder ähnliche Teile entfernt werden müssen, ist es nicht ungewöhnlich, dass eine derartige Leuchte in 30 bis 40 Teile zerlegt werden muss, bevor das elektronische Betriebsgerät entfernt und ausgetauscht werden kann. Anschließend müssen die gleichen Teile in der richtigen Reihenfolge zusammengesetzt werden, wobei insbesondere der Positionierung und Anordnung von Dichtungselementen eine erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Nur dadurch kann die Schutzklasse, die die Dichtigkeit angibt, wieder erreicht werden. Zudem müssen die elektrischen Zuleitungen zum elektronischen Betriebsgerät korrekt angeschlossen werden.
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Der Austausch eines elektronischen Betriebsgerätes bei einer derartigen Leuchte ist folglich zeitaufwändig, kann nicht bei einer montierten Leuchte durchgeführt werden und erfordert einen hohen Kenntnisstand bezüglich des Aufbaus und der Funktionsweise der Leuchte.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Leuchte gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 so weiterzuentwickeln, dass das elektronische Betriebsgerät einfach, schnell und fehlerunanfällig ausgetauscht werden kann. Der Erfindung liegt zudem die Aufgabe zugrunde, ein entsprechendes Verfahren zum Austausch des elektronischen Betriebsgerätes vorzuschlagen.
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Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch eine Leuchte gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, die sich dadurch auszeichnet, dass das elektronische Betriebsgerät an dem Deckelelement derart angeordnet ist, dass es aus dem Gehäuse entfernbar ist, in dem das Deckelelement von dem Gehäuse gelöst und entfernt wird.
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Das elektronische Betriebsgerät einer erfindungsgemäßen Leuchte ist folglich mit dem lösbaren Deckelelement fest verbunden. Dazu kann es sinnvoll oder notwendig sein, dass Deckelelement gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannt Deckelelementen zu verlängern, um beispielsweise ein elektronisches Betriebsgerät, das beispielsweise 280 mm lang sein kann, an dem Deckel vollständig befestigen und mit ihm aus dem Gehäuse entfernen zu können. Das Deckelelement kann beispielsweise 360 mm lang sein.
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Die Öffnung und das lösbare Deckelelement, das die Öffnung verschließt, können an einer Längsseite des Gehäuses angeordnet sein. Das Gehäuse wird vorteilhafterweise verwendet, um die Leuchte an einer Wand oder einer Decke zu befestigen. Die Öffnung befindet sich dabei vorzugsweise in einer der Wand oder Decke abgewandten Seite des Gehäuses, so dass sie leicht zugänglich ist.
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Das wenigstens eine Leuchtmittel ist vorteilhafterweise wenigstens eine lichtemittierende Diode (LED), die kostengünstig und einfach herstellbar ist und eine hohe Lebenserwartung bei geringem Stromverbrauch aufweist. Das wenigstens eine Leuchtmittel befindet sich in einem Leuchtmittelgehäuse, das vorteilhafterweise in dafür vorgesehenen Arretierungen befestigt ist. Das Leuchtmittelgehäuse kann eine Abdeckung aus einem transparenten Kunststoff oder Glas aufweisen, so dass von dem wenigstens einen Leuchtmittel ausgesandtes Licht, das Leuchtmittelgehäuse verlassen kann und das wenigstens eine Leuchtmittel dennoch gegen eindringenden Staub und Feuchtigkeit geschützt ist. Das Leuchtmittelgehäuse kann zudem Reflektorelemente aufweisen, um das von dem wenigstens einen Leuchtmittel ausgesandte Licht den jeweiligen Anforderungen und Wünschen entsprechend zu lenken und zu leiten. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Leuchtmittelgehäuse relativ zu den Aufnahmen, in denen es befestigt ist, schwenkbar.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung befindet sich das wenigstens eine Gehäuse, in dem sich das elektronische Betriebsgerät befindet, zwischen einem gegebenenfalls vorhandenen Leuchtmittelgehäuse und einer Wand oder Decke, an der die Leuchte befestigt ist. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass das Gehäuse mit dem sich darin befindenden elektronischen Betriebsgerät, das von dem wenigstens einen Leuchtmittel abgestrahlte Licht nicht negativ beeinflusst. Insbesondere in dieser Konstellation und Anordnung ist es von Vorteil, wenn sich die Öffnung in dem Gehäuse, die durch das lösbare Deckelelement verschließbar ist, nicht an der der Wand oder Decke abgewandten Seite des Gehäuses, sondern an einer Seitenfläche des Gehäuses befindet, die vorteilhafterweise senkrecht zur Wand oder Decke verläuft, an der die Leuchte angeordnet ist. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass das elektronische Betriebsgerät ausgetauscht und das lösbare Deckelelement von dem Gehäuse entfernt werden kann, ohne dass ein Leuchtmittelgehäuse gelöst oder entfernt werden muss. Natürlich ist es auch möglich, das Leuchtmittelgehäuse, das vorteilhafterweise in einer Steckverbindung aufgenommen und somit leicht lösbar ist, vom Rest der Leuchte zu entfernen, um das elektronische Betriebsgerät auszutauschen.
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Vorteilhafterweise verfügt das elektronische Betriebsgerät über wenigstens eine elektrische Zuleitung, die durch eine lösbare Steckverbindung mit wenigstens einer elektrischen Leitung in dem Gehäuse verbindbar ist. Unter einer elektrischen Zuleitung wird vorliegend eine Möglichkeit verstanden, elektrischen Strom zum elektronischen Betriebsgerät oder vom elektronischen Betriebsgerät weg zu transportieren. Jedes elektronische Betriebsgerät verfügt über derartige Zuleitungen. Bei Leuchten aus dem Stand der Technik handelt es sich um Verdrahtungen, die zum Austausch des elektronischen Betriebsgerätes gelöst und nach dem Einbau des neuen elektronischen Betriebsgerätes in der richtigen Anordnung wieder verbunden werden müssen, um eine tadellose Funktionsweise des elektronischen Betriebsgerätes und damit der Leuchte zu gewährleisten. Durch die Verwendung von lösbaren Steckverbindungen entfallen die zeitaufwändigen und fehleranfälligen Schritte des Lösens der elektrischen Verbindungen und des späteren Anschließens. Durch die lösbaren Steckverbindungen lassen sich die Zuleitungen leicht trennen und nach dem Austausch des elektronischen Betriebsgerätes wieder verbinden.
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Als besonders vorteilhaft hat sich dabei herausgestellt, wenn die lösbare Steckverbindung verpolungssicher ausgebildet ist. Die Steckverbindung kann folglich nur in einer Orientierung hergestellt werden, so dass eine fehlerhafte Verbindung unterschiedlicher elektrischer Leiter nicht möglich ist. Dadurch wird die Fehleranfälligkeit des Austauschverfahrens reduziert und die Betriebssicherheit deutlich erhöht.
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Verpolungssichere Steckverbindungen sind aus dem Stand der Technik seit langem bekannt. So ist es beispielsweise möglich, die Steckverbindung aus zwei ineinander steckbaren Elementen aufzubauen, die keine 180°-Symmetrie aufweisen, so dass ein Ineinanderstecken nur in einer einzigen Orientierung möglich ist.
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Vorzugsweise ist an einer dem Gehäuse zugewandten Seite des Deckelelementes wenigstens ein Dichtelement angeordnet. Bei Leuchten aus dem Stand der Technik ist dieses Dichtelement, beispielsweise in Form einer Gummidichtung oder eines Gummiringes zwischen dem Deckelelement und dem Gehäuse angeordnet. Beim Entfernen des Deckels wird gleichzeitig auch das als separates Bauteil ausgebildete Dichtelement entfernt, so dass es zu einem späteren Zeitpunkt zum Verschließen der Öffnung durch den Deckel wieder zwischen dem Deckelelement und dem Gehäuse angeordnet werden muss. Nur auf diese Weise kann eine ausreichende Dichtigkeit und damit eine Aufrechterhaltung der Schutzklasse IP65 oder besser gewährleistet werden. Die tatsächliche Dichtwirkung des Dichtelementes hängt dabei stark von der richtigen Positionierung des Dichtelementes ab, so dass auch hier eine Fehlerquelle beim Austausch des elektronischen Betriebsgerätes vorliegt. Bei der vorliegenden Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist im Gegensatz dazu, dass wenigstens eine Dichtelement fest mit dem Deckelelement verbunden, so dass es immer zu einer ausreichenden Abdichtung kommt.
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Besonders bevorzugt ist das wenigstens eine Dichtelement dabei an dem Deckelelement angeschäumt.
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Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe zudem durch ein Verfahren zum Austauschen eines elektronischen Betriebsgerätes einer Leuchte nach einem der vorstehenden Ansprüche, das sich durch die folgenden Schritte auszeichnet:
- – Lösen des Deckelelementes von dem Gehäuse,
- – Entfernen des Deckelelementes, an dem sich das elektronische Betriebsgerät befindet, von dem Gehäuse, und
- – Verschließen der Öffnung durch ein weiteres Deckelelement, an dem sich ein elektronisches Betriebsgerät befindet.
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Vorteilhafterweise wird vor dem Entfernen des Deckelelementes wenigstens eine lösbare Steckverbindung, die wenigstens eine elektrische Zuleitung des elektronischen Betriebsgerätes mit wenigstens einer elektrischen Leitung verbindet, gelöst und vor dem Verschließen der Öffnung wieder verbunden. Dabei handelt es sich bei der zu lösenden Steckverbindung selbstverständlich zu Steckverbindung des auszutauschenden elektronischen Betriebsgerätes, während die zu verbindende Steckverbindung die zu dem neuen elektronischen Betriebsgerät darstellt. Das Verfahren zum Austauschen des elektronischen Betriebsgerätes ist folglich mit der vorliegenden Erfindung denkbar einfach. Es ist nicht mehr nötig, die Leuchte von einer Wand oder Decke zu demontieren und eine Vielzahl von Einzelteilen zu zerlegen. Stattdessen ist es lediglich nötig, das Deckelelement von der Öffnung zu entfernen, ggf. vorhandene elektrische Steckverbindungen zu lösen und das Deckelelement mit dem sich daran befindlichen elektronischen Betriebsgerät zu entfernen und gegen ein Ersatzdeckelelement, an dem sich ein elektronisches Ersatzbetriebsgerät befindet, auszutauschen. Dieses neue Deckelelement muss lediglich in die Öffnung eingesetzt werden, ggf. nachdem die Steckverbindungen für die elektrischen Zuleitungen wieder verbunden sind. Ggf. ist es nötig, zuvor ein Leuchtmittelgehäuse zu entfernen, was nach dem Austausch des Deckelelementes und des elektronischen Betriebsgerätes wieder in die Leuchte eingebaut werden muss.
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In den vorteilhaften Ausgestaltungen mit wenigstens einem fest am Deckelelement angeordneten Dichtelement und / oder einer verpolungssicheren Steckverbindung wird die Fehleranfälligkeit des Verfahrens weiter reduziert. Es lässt sich somit schnell, einfach und sicher durchführen und benötigt keinen großen Sachverstand bezüglich der Funktionsweise der Leuchte.
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Mit Hilfe der beiliegenden Zeichnung wird nachfolgend ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung näher erläutert. Es zeigt
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1 – eine Leuchte gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung in drei unterschiedlichen Stadien des Verfahrens.
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1 zeigt eine Leuchte 1 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung in drei unterschiedlichen Stadien eines Verfahrens zum Austauschen des elektronischen Betriebsgerätes. Im linken oberen Abschnitt der 1 ist die Leuchte 1 im montierten Zustand dargestellt. Sie verfügt über ein Leuchtmittelgehäuse 2, in dem sich das wenigstens eine Leuchtmittel 4 befindet. An den Enden des Leuchtmittelgehäuses 2 ist dieses in Arretierungen 6 eingesteckt. Über diese Arretierungen 6 erfolgt auch die Stromversorgung des wenigstens einen Leuchtmittels 4. In 1 unterhalb des Leuchtmittelgehäuses 2 befindet sich ein Gehäuse 8, in dem sich ein elektronisches Betriebsgerät 10 befindet. Das Gehäuse 8 verfügt über eine Öffnung 12, die mit einem Deckelelement 14 verschlossen ist.
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In der mittleren Darstellung der 1 ist das Leuchtmittelgehäuse 2 aus den Arretierungen 6 gelöst worden, um das Deckelelement 14 zugänglich zu machen. Im rechten unteren Bereich der 1 ist das Deckelelement 14 mit dem sich darin befindlichen elektronischen Betriebsgerät 10 von der Öffnung 12 entfernt worden. Das elektronische Betriebsgerät 10 verfügt über zwei Zuleitungen 16, die über in der gezeigten Darstellung bereits gelöste Steckverbindungen 18 mit Leitungen 20 verbunden werden können, die sich im Inneren des Gehäuses 8 befinden. Das so ausgebaute Deckelelement 14 mit dem elektronischen Betriebsgerät 10 kann nun durch ein neues Deckelelement 14 und ein neues elektronisches Betriebsgerät 10 ausgetauscht und in der umgekehrten Reihenfolge montiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Leuchte
- 2
- Leuchtmittelgehäuse
- 4
- Leuchtmittel
- 6
- Arretierung
- 8
- Gehäuse
- 10
- elektronisches Betriebsgerät
- 12
- Öffnung
- 14
- Deckelelement
- 16
- Zuleitung
- 18
- Steckverbindung
- 20
- Leitung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN EN 60529 [0002]
- VDE 0470-1 [0002]