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Die Erfindung betrifft einen Profilkörper zur Verkleidung einer Trittstufe einer zu renovierenden Treppenstufe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren zur Herstellung des Profilkörpers nach Anspruch 9.
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Aus dem Stand der Technik sind Verkleidungen für Treppenstufen bekannt, welche bei einer Renovierung einer vorhandenen Treppe verwendet werden. Die Verkleidungen weisen üblicherweise einen mit einem Dekor versehenen Profilkörper auf, der auf eine Trittstufe der Treppenstufe aufgesetzt wird. Der Profilkörper kann eine Trittstufenabdeckung und ein Stirnprofil umfassen, womit die Trittstufe umgriffen werden kann.
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Ein derartiger Profilkörper ist beispielsweise aus der
DE 203 05 142 U1 bekannt. Die Verkleidung umfasst ein L-förmiges Winkelprofil, das sich aus einem Dielenabschnitt und einem über eine Nut- und Federverbindung angebundenen Stirnprofil zusammensetzt. Das Winkelprofil ist dabei so ausgebildet, dass es mit Hilfe eines in das Stirnprofil eingebrachten Abschlussklötzchens eine über die Setzstufe der Treppenstufe hinausragende Trittstufe umgreift. Weist die Treppenstufe keine Wangenverkleidung bzw. freie Seiten auf, d. h. die Treppenstufe ist nicht zwischen Mauerwerk eingefasst, so sind zusätzliche Winkelprofile, bestehend aus einem Dielenabschnitt und einem Stirnprofil vorgesehen, um die freien Seiten der Trittstufe rahmenartig einzufassen. Dies erfolgt ebenso über eine Nut- und Federverbindung. Der auf einer Oberseite des Winkelprofils angeordnete Dekorbelag ist dabei auf Grund der Nut- und Federverbindung nicht durchgängig ausgebildet und auch u. U. durch einen Keder unterbrochen. Gleiches gilt für die Verkleidung der Seite der Trittstufe. Die Ausbildung des Dekors des Dielenabschnitts, insbesondere Maserung und Farbe, stimmt nicht mit der Ausbildung des Dekors des Stirnprofils überein. Ebenso ist die Montage der aus vielen Einzelteilen bestehenden Verkleidung sehr aufwendig.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Profilkörper so weiterzuentwickeln, dass sowohl eine einfache Montage als auch eine einheitliche optische Erscheinung der Treppenstufe ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird durch einen Profilkörper mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Verfahren nach Anspruch 9 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Der erfindungsgemäße Profilkörper zeichnet sich dadurch aus, dass der Profilkörper zudem wenigstens ein Wangenprofil aufweist und sich der Dekorbelag zur Bildung eines durchgehenden Dekors ausgehend von der Trittstufenabdeckung über das Stirnprofil und das Wangenprofil erstreckt, wobei zur Faltung des Profilkörpers an dessen Unterseite jeweils zwischen der Trittstufenabdeckung und dem Stirnprofil und zwischen der Trittstufenabdeckung und dem Wangenprofil Gehrungsnuten ausgebildet sind. Die Montage bzw. Faltung des Profilkörpers kann direkt bei der Herstellung erfolgen, wodurch. der Profilkörper einfach vor Ort auf die zu renovierende Trittstufe aufgesetzt bzw. aufgeschoben werden kann. Weitere zusätzliche Profilkörper zur Verkleidung der Seiten sind damit nicht erforderlich. Auf Grund des durchgehenden Dekors des Profilkörpers wird darüber hinaus eine optische einheitliche Erscheinung der vom Profilkörper aufgenommenen Treppenstufe ermöglicht, wodurch der optische Eindruck einer intakten massiven Trittstufe erreicht wird.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform kann sich das Stirnprofil aus einer ersten Stirnleiste zur Anlage an einer Stirnseite der Trittstufe und einer zweiten Stirnleiste zur untergreifenden Anlage an die Unterseite der Trittstufe der Treppenstufe zusammensetzten.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann sich das Wangenprofil aus einer ersten Wangenleiste zur Anlage an einer Seite der Trittstufe und einer zweiten Wangenleiste zur untergreifenden Anlage an die Unterseite der Trittstufe der Treppenstufe zusammensetzt.
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Durch die untergreifende Anlage des Stirnprofils und des Wangenprofils wird nicht nur eine optische einheitliche Verkleidung der Trittstufe sondern auch ein Schutz gegen Verschmutzung oder Beschädigung der Trittstufe geschaffen.
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Bevorzugt können der Profilkörper und der Dekorbelag miteinander verklebt sein.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform kann der Profilkörper ein dem Stirnprofil gegenüberliegendes Rückseitenprofil aufweisen. Hierdurch können bei hervorstehende Trittstufen auch die Rückseiten umgriffen werden. Dies hat den Vorteil, dass zum einen eine Verschmutzung oder Beschädigung der Trittstufe verhindert wird und zum anderen, ein optischer Abschluss geschaffen wird, da die zu renovierende Trittstufe auch nicht mehr rückseitig sichtbar ist.
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Das Rückseitenprofil kann sich dabei besonders vorteilhaft aus einer ersten Rückseitenleiste zur Anlage an eine Rückseite der Trittstufe und einer zweiten Rückseitenleiste zur untergreifenden Anlage an die Unterseite der Trittstufe der Treppenstufe zusammensetzen.
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Zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Profilkörpers wird zunächst ein Klebstoff auf eine Rückseite des Dekorbelags aufgebracht und anschließend der Profilkörper auf den Dekorbelag aufgeklebt. Danach werden Gehrungsnuten jeweils zwischen der Trittstufenabdeckung, dem Stirnprofil und dem Wangenprofil gefräst und anschließend ein Klebstoff in die Gehrungsnuten eingebracht. Anschließend werden durch Falten und Verkleben das aufgeklappte Stirnprofil und das Wangenprofil mit der Trittstufenabdeckung verklebt.
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Weitere Besonderheiten und Vorzüge des erfindungsgemäßen und dem Verfahren zur Herstellung des Profilkörpers ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
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1a eine perspektivische Darstellung einer zu renovierenden Treppenstufe mit einem Profilkörper;
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1b eine perspektivische Darstellung der Rückseite einer zu renovierenden Treppenstufe mit Profilkörper;
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1c eine perspektivische Darstellung der Unterseite einer zu renovierenden Treppenstufe mit Profilkörper;
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2 eine Unteransicht eines entfalteten Profilkörpers,
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3 eine perspektivische Detailansicht des entfalteten Profilkörpers aus 1 und
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4 eine Draufsicht auf den entfalteten Profilkörpers aus 2,
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In 1 ist eine Treppe 1 mit einer unteren Treppenstufen 2’, einer mittleren Treppenstufe 2, und einer oberen Treppenstufe 2’’ gezeigt, wobei die mittlere Treppenstufe 2 mittels eines erfindungsgemäßen Profilkörpers 3 verkleidet wurde. Die Treppenstufen 2, 2’, 2’’ sind im Wesentlichen gleich aufgebaut. So weist die untere Treppenstufe 2’ beispielsweise eine Trittstufe 4’, eine Stirnseite 5’ und eine Seite 6’ auf. Die mittlere Treppenstufe 2 ist im Wesentlichen gleich aufgebaut wie die Treppenstufen 2’ und 2’’, wobei die hier vom Profilkörper 3 verdeckte und daher nicht sichtbare Trittstufe der Treppenstufe 2 auf Grund von Abnutzungserscheinungen zu renovieren war.
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Der erfindungsgemäße Profilkörper 3 liegt dabei mit einer Trittstufenabdeckung 5 auf der Oberseite der Trittstufe der mittleren Treppenstufe 2 auf. Der Profilkörper 3 weist ein Stirnprofil 7 mit einer ersten Stirnleiste 8 auf, die an der Stirnseite der Trittstufe der mittleren Treppenstufe 2 anliegt. Des Weiteren weist der Profilkörper 3 ein Wangenprofil 9 mit einer ersten Wangenleiste 10 auf, die an der nicht sichtbaren Seite der Trittstufe der mittleren Treppenstufe 2 anliegt.
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In den 1b und 1c sind weitere perspektivische Ansichten der Treppe mit der renovierten Treppenstufe aus verschiedenen Winkeln zu sehen. In 1b ist die Treppe 1 mit der renovierten Treppenstufe 2 in einer Rückansicht dargestellt. Wie der Figur zu entnehmen ist, ragt die Trittstufen 4’, wie auch die verdeckte Trittstufe der mittleren Treppenstufe 2, über einen Grundkörper 11 der Treppe 1 seitlich hinaus und weist eine Rückseite 12’ auf. Der erfindungsgemäße Profilkörper 3 umfasst ein Rückseitenprofil 13, das aus einer ersten Rückseitenleiste 14 zur Anlage an die hier nicht gezeigte Rückseite der zu renovierenden Trittstufe der mittleren Treppenstufe 2 ausgebildet ist.
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Wie aus der seitlichen Unteransicht der 1c zu entnehmen ist, stehen die Trittstufen auch nach vorne über den Grundkörper 11 der Treppe 1 hinaus. Der erfindungsgemäße Profilkörper 3 verfügt zudem auch über weitere Profile, welche die zu renovierende Treppenstufe an der Vorderseite und der Unterseite umgreifen. Hierzu weist das Stirnseitenprofil 7 eine sich der ersten Stirnleiste 8 anschließende zweite Stirnleiste 15 auf. Zur untergreifenden Anlage des Profilkörpers 3 an die Trittstufe der mittleren Treppenstufe 2 weist auch das Wangenprofil 9 eine sich der ersten Wangenleiste 10 anschließende zweite Wangenleiste 16 auf.
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Die Trittstufe der mittleren Treppenstufe 2 ist somit vom Profilkörper 3 vollständig umschlossen bzw. eingefasst. Eine Verschmutzung oder weitere Beschädigung der zu renovierenden Trittstufe der mittleren Treppenstufe 2 wird somit vermieden.
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In den weiteren Figuren ist der Profikörper 3 in einer fertigungstechnischen günstigen plattenförmigen, ebenen Ausbildung gezeigt.
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Der Profilkörper 3 ist in 2 in einer Unteransicht im entfalteten, ebenen Zustand gezeigt. Der aus einem MDF-Material bestehende Profilkörper 3 umfasst die bereits in den 1a bis 1c gezeigte Trittstufenabdeckung 5 und das Stirnprofil 7 sowie das Wangenprofil 9 und das dem Stirnprofil 7 gegenüberliegende Rückseitenprofil 13.
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Das Stirnprofil 7 setzt sich aus der ersten Stirnleiste 8 und der zweiten Stirnleiste 15 zusammen, wobei die erste Stirnleiste 8 durch eine Gehrungsnut 17 von der Trittstufenabdeckung 5 getrennt ist. Die zweite Stirnleiste 15 ist von der ersten Stirnleiste 8 durch eine Gehrungsnut 18 getrennt.
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Das Wangenprofil 9 wiederum setzt sich aus der ersten Wangenleiste 10 und der zweiten Wangenleiste 16 zusammen, wobei die erste Wangenleiste 10 durch eine Gehrungsnut 19 von der Trittstufenabdeckung 5 getrennt ist. Die zweite Wangenleiste 16 ist von der ersten Wangenleiste 10 durch eine Gehrungsnut 20 getrennt.
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Wie aus 2 zu entnehmen ist, ist auch die Rückseitenleiste 14 des Rückseitenprofils 13 ist durch eine Gehrungsnut 21 von der Trittstufenabdeckung 5 getrennt.
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Die Gehrungsnuten erstrecken sich über die gesamte Länge zwischen den jeweiligen Profilen des Profilkörpers 3.
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In 3 ist eine perspektivische Detailansicht des Profilkörpers 3 aus 2 gezeigt. Aus dieser geht insbesondere die Ausbildung der Gehrungsnuten 17, 18, 19 und 20 des Stirnprofils 7 und des Wangenprofils 9 hervor.
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Die Gehrungsnuten 17, 18, 19, 20 und 21 sind im Wesentlichen V-förmig ausgebildet. Die Tiefe der Gehrungsnuten 17, 18, 19, 20 und 21 ist dabei durch einen auf den Profilkörper 3 aufgeklebten Dekorbelag 22 begrenzt und reicht maximal bis zum Dekorbelag. Die Gehrungsnuten 17, 18, 19, 20 und 21 weisen schräge Flanken von 45° an der Trittstufenabdeckung 5, der ersten und zweiten Stirnleiste 7, 8, der ersten und zweiten Wangenleiste 10, 16 und der hier nicht gezeigten Rückseitenleiste 14 auf. Im entfalteten Zustand weisen die Gehrungsnuten zueinander einen Winkel von 90 ° auf.
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Wie aus der 4 hervorgeht, weist der Profilkörper 3 einen in den 1a bis 1c nicht dargestellten, durchgehenden Dekorbelag 22 auf, der sich von der Trittstufenabdeckung 5 über das Stirnprofil 7, das Wangenprofil 9 und das Rückseitenprofil 13 erstreckt. Bei dem Dekorbelag 22 handelt es sich um ein Polyvinylchlorid-Dekor, welches eine Holzoptik, insbesondere Maserung und Farbe, wiedergibt. Gleichwohl besteht die Möglichkeit, beliebige natürliche oder künstliche Muster nachzuahmen. Denkbar wäre beispielsweise auch ein Polyvinylchlorid-Dekor in Steinoptik.
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Zur Herstellung des Profilkörpers 3 wird zunächst ein Klebstoff auf eine Rückseite des Dekorbelags 22 aufgebracht und der zunächst plattenförmige, ebene Profilkörper 3 auf die Rückseite des Dekorbelags 22 aufgeklebt. Anschließend werden mittels eines Fräsers Gehrungsnuten 17, 18, 19, 20 und 21 gefräst, um die Trittstufenabdeckung 5, das Stirnprofil 7, das Wangenprofil 9 und auch das Rückseitenprofil 14 voneinander zu trennen. Die Gehrungsnuten 17, 18, 19, 20 und 21 bilden hierbei schräge Flanken von 45° an der Trittstufenabdeckung 5, der ersten und zweiten Stirnleiste 8, 15, der ersten und zweiten Wangenleiste 10, 16 und der hier nicht gezeigten Rückseitenleiste 14 aus.
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Um den in den 1a bis 1c gezeigten Profilkörper 3 zu bilden, wird ein Klebstoff in die Gehrungsnuten 17, 18, 19, 20 und 21 eingebracht und der Profilkörper 3 durch Falten und Verkleben jeweils des aufgeklappten Stirnprofils 7, des Wangeprofils 9 und des Rückseitenprofils 13 mit der Trittstufenabdeckung 5 gebildet. Hierbei erfolgt die Faltung entlang der jeweiligen Gehrungsnuten 17, 18, 19, 20 und 21. Die Flanken der Gehrungsnuten zwischen der Trittstufenabdeckung 5 und der ersten Stirnleiste 7, der ersten Wangenleiste 10 und der Rückseitenleiste 14 liegen somit aneinander an. Gleiches gilt für die Flanken zwischen der ersten Stirnleiste 7 und zweiten Stirnleiste 8 und der ersten Wangenleiste 10 und der zweiten Wangenleiste 16.
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Nach dem Aushärten des Klebstoffs kann der Profilkörper 3 auf die zu renovierende mittleren Trittstufe der Treppestufe 2 einfach aufgesetzt bzw. aufgeschoben werden.
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Die Erfindung ist nicht auf die hier zeichnerisch dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. So ist es beispielsweise auch möglich den Profilkörper 3 nur auf einer Seite mit einem Wangenprofil 9 und einem Rückseitenprofil 13 auszustatten, wenn die zu verkleidende Trittstufe lediglich auf einer Seite eingefasst werden muss.
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Weiterhin besteht die Möglichkeit nur ein Stirnseitenprofil 7 am Profilkörper 3 auszubilden, wenn die Treppe 1 nur von vorn mittels des Stirnprofils eingefasst werden muss.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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