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Die Erfindung betrifft ein Haushaltsgerät wie beispielsweise eine Waschmaschine, einen Trockner oder einen Waschtrockner, umfassend eine in einem Gehäuse drehbar gelagerte Trommel mit einem Trommelraum zur Aufnahme von Waschgut.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, dass bei Waschmaschinen zum Waschen der Wäsche üblicherweise die Waschwirkung auf die gemeinsame Einwirkung des in die Maschine eingeführten Reinigers und des Umwälzens durch Drehung der Trommel entsteht. Außerdem stellt man fest, dass die derzeit in Waschmitteln verwendeten Inhaltsstoffe eine bedeutende Quelle der Verschmutzung von Gewässern bildet und dass beträchtliche Anstrengungen unternommen werden, um zu versuchen ein ökologisches nicht umweltverschmutzendes Waschmittel bereitzustellen.
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So ist aus der
DE 691 13 943 T2 ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Waschen von Artikeln in einer Trommelwaschmaschine bekannt, wobei in den Trommelraum Massivteile mit abgerundeter Form zusammen mit den zu behandelnden Objekten in die Trommel eingeführt werden und die Trommel in Rotation versetzt wird, wobei die Massivteile eine Art Klopf- oder Schlagbewegung auf das Waschgut ausüben, so dass auf diese Weise dann der Waschprozess bzw. Reinigungsprozess durchgeführt wird. Das Problem, welches sich hierbei ergibt, ist, wenn mechanische Reinigungshilfsmittel, wie beispielsweise kleine Kunststoffschwämme oder anders ausgeformte Teile, vorhanden sind, diese ein Poltern in der Trommel verursachen. Zudem besitzen diese Reinigungshilfsmittel einen schlechten Austausch untereinander, wobei derzeit keine Möglichkeit der Erhitzung im Waschautomaten besteht, die ohne Wasser funktioniert. Ein weiterer Nachteil beim Einsatz von mechanisch festen Reinigungshilfen wie z. B. kleine Schwämme oder anders geformte Teile ist, dass diese beim Waschen und Schleudern im Waschautomaten in den Laugenbehälter gelangen können. Von dort können sie dann in die Laugenpumpe kommen und diese verstopfen. Außerdem ist ein Gemisch aus mechanischen Reinigungshilfsmitteln und Wäsche nur sehr umständlich aus der Trommel zu entnehmen. Darüber hinaus kommt es bei Trommeldrehungen zu Bewegungen und Fall der Reinigungshilfen. Dies führt zu einer erhöhten Geräuschentwicklung. Ein weiteres Problem ergibt sich dadurch, dass die mechanischen Reinigungshilfen sich nicht genügend am Waschgut austauschen. Außerdem kann es dazu kommen, dass das Waschgut in der Wand des Behandlungsraumes anliegt und somit an der anliegenden Seite gar keine Reinigungswirkung erfährt.
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Der Erfindung stellt sich somit das Problem, ein Haushaltsgerät wie beispielsweise einen Waschtrockner, einen Trockner oder eine Waschmaschine derart weiter zu bilden, in der gezielt Einzelteile ohne Spülflüssigkeit gereinigt werden können.
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Erfindungsgemäß wird dieses Problem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Die mit der Erfindung erreichten Vorteile bestehen nun darin, mit der erfindungsgemäßen Lösung die Entfernung von Verschmutzungen und Flecken aus nicht im Waschautomaten waschbaren Textilien wie z. B. Krawatten oder Anzügen in Haushaltswaschmaschinen oder Trockner zu ermöglichen. Hierzu wird ein Wäschebeutel verwendet, der für die Lösungsmittel nicht durchlässig ist. Diese Lösemittel können vorteilhaft in Schwammkugeln absorbiert sein oder durch andere mechanische Reinigungshilfen unterstützt werden. Die zur Reinigung notwendige Mechanik und Temperatur kann im Waschautomaten oder im Trockner durch Drehung der Trommel und durch heiße Luft (Trockner) bzw. im Waschautomat durch Dampf erzeugt werden. Die gereinigte Wäsche sollte nach Beendigung der Reinigung an der Luft oder durch Bügeln getrocknet werden. Ein Austreten des Lösemittels in den Innenraum der Waschmaschine oder dem Trockner wird verhindert, um die Bildung von brennbaren oder explosiven Gas-Luft-Gemischen zu vermeiden. Vorteilhaft ist es daher, einen Wäschebeutel mit gasdichtem Verschluss zu benutzen.
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Die Temperatur während der Reinigung sollte möglichst kalt sein, wobei diese nicht oberhalb des Flammpunktes des Lösemittels liegen sollte. Gebrauchte Schwammkugeln mit geringen Mengen an Lösemitteln können durch eine Kaltwäsche im Waschautomaten aufgearbeitet werden und anschließend wieder mit Lösemittel aufgefrischt werden. Zusätzlich kann der Waschautomat ein Spezialprogramm zum Einsatz der Wäschebeutel haben.
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Entsprechend wird auch ein Verfahren zur Lösung des Problems vorgeschlagen, wobei in einem undurchlässigen Wäschebeutel mit Lösemitteln getränkte Schwammkugeln gegeben werden. Zur Reinigung werden die zu reinigenden Textilien wie z. B. Krawatten in den Waschbeutel gegeben. Der Wäschebeutel wird geschlossen und in den Trockner gegeben, wobei die Reinigung in der Trommel für 40 Minuten im Programm Lüften / Warm bei 50° C erfolgt. Alternativ kann auch ein 40°-Waschprogramm mit niedrigem Wasserstand oder ein spezielles Programm bei dem die Beheizung über Dampf erfolgt verwendet werden.
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Durch die Drehung der Trommel wird auch der Wäschesack bewegt, die Schwammkugeln werden gestaucht und geben das Lösemittel an die Textilien ab. Gleichzeitig nehmen sie aber auch wieder Flüssigkeit auf. Durch das Lösemittel werden die Flecken abgelöst und durch die Schwammkugeln wieder aufgenommen. Durch die Temperatur wird die Waschwirkung erhöht.
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Der Wäschesack bläht sich ein wenig auf und vergrößert so sein Volumen. Dadurch rollt er ähnlich einem Ball in der Trommel.
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Da die Schwämme immer wieder Lösemittel abgeben und aufnehmen, wird die zu behandelnde Wäsche nur feucht und nicht nass gereinigt. Daher reicht es nach der Reinigung aus, die Wäsche in einem gut gelüfteten Raum oder an der Luft zu trocknen oder mit dem Bügeleisen trocken zu bügeln.
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Somit ist eine Fleckenbehandlung bzw. eine chemische Reinigung im Waschautomaten bzw. im Trockner möglich. Die Größe der Kugeln kann so gewählt werden, dass sie sich einfach von der Wäsche trennen und nicht in Taschen oder anderen Öffnungen des Reinigungsgutes verschwinden. Das Lösemittelsystem ist ungiftig und zudem wasserlöslich. Es können auch zusätzlich Waschhilfsmittel beim erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt werden.
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Gemäß der Erfindung wird merkmalsgemäß vorgeschlagen, dass in den Trommelraum ein Waschguthalter eingesetzt wird, in denen wenigstens ein Textilteil mit einer Reinigungshilfe zur chemischen Trockenreinigung in das Haushaltsgerät einfüllbar ist. Hierbei umfasst der Waschguthalter eine Tasche zur Aufnahme des Textils. Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung besteht der eine Tasche umfassende Waschguthalter aus einem undurchdringlichen Material für die Reinigungshilfe. Die Tasche als solches ist hierbei an einem Grundträger befestigt, der in den Trommelraum des Gerätes eingesetzt werden kann. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Tasche auf beliebige Aufnahmevolumen für Textilien einstellbar bzw. abstellbar. So besteht die Möglichkeit, dass man entsprechend der Textilstücke – sei es eine Krawatte oder ein Anzug – entsprechend das Volumen der Tasche an das entsprechende Textilstück anpassen kann. Hierzu ist das Aufnahmevolumen der Tasche mittels am Grundträger vorgesehener Spanngurte variierbar.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung können in der Tasche auch Bewegungsarme angeordnet sein, die insbesondere bei der Drehung der Trommel den Austausch der Reinigungshilfe fördern. Außerdem ist die Tasche doppelwandig ausgeführt, wobei die innere Wandung mit Löchern versehen ist, wohingegen die äußere Wandung dicht und undurchlässig für die Reinigungshilfen ist. Dadurch wird insbesondere sichergestellt, dass infolge des Abriebs keine Teile oder Partikel der Reinigungshilfen in die Laugenpumpe oder in das Trockengebläse gelangen.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung umfassen die Reinigungshilfen zur chemischen Reinigung hier beispielsweise Schwammkugeln oder Plastikkugeln, wobei diese mit Wasser oder aber auch mit Lösemitteln getränkt sein können. In Weiterbildung der chemischen Reinigung kann auch während des Reinigungsprozesses optional Wärme zugeführt werden, welche entweder geräteseitig oder in Form von Wärmespeichern erzeugt werden kann. Bei der Verwendung eines Latent-Wärmespeichers besteht die Möglichkeit, dass dieser in der Mikrowelle aufgeladen werden kann. Während der Drehung der Waschautomatentrommel kommt es durch das Waschgut und die mechanische Reinigungshilfe zur Verformung des Latent-Wärmespeichers, so dass dieser dann die Energie abgibt. Der Waschguthalter hat eine wasserdichte Außenwand, so dass der Waschautomat ganz normal betrieben werden kann und die außen anliegende Wärme die innen liegenden Elemente erhitzt. Beim Waschautomat erfolgt die Erwärmung durch die Umflutung. Der warme Wasserstrahl aus der Umflutung trifft in einen Trichter am Waschguthalter. Durch diesen Trichter wird eine Zwischenkammer in der Tasche gefüllt, die das Wasser durch ihre wasserdichte Wand vom Waschgut fernhält. Gegen das Herauslaufen des Wassers befindet sich am Trichter eine Rückschlagklappe.
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Die Erfindung betrifft in gleicher Weise auch ein Verfahren zur chemischen Trockenreinigung in einem Haushaltsgerät wie beispielsweise einer Waschmaschine, einem Trockner oder einem Waschtrockner umfassend eine in einem Gehäuse drehbar gelagerte Trommel, welche einen Trommelraum zur Aufnahme von Waschgut oder Reinigungsgut aufweist. Das Verfahren zeichnet sich hierbei dadurch aus, dass in dem Haushaltsgerät das zu reinigende Textil mit einer Reinigungshilfe in einem als Tasche ausgebildetem Waschguthalter gefüllt wird, der zur chemischen Trockenreinigung in dem Trommelraum des Haushaltsgerätes eingesetzt wird. Unter Drehung der Trommel erfolgt eine Reinigung des Textils in der Tasche. In Weiterbildung kann zur chemischen Reinigung optional Wärme zugeführt werden, die entweder geräteseitig oder in Form von Latent-Wärmespeichern erzeugt wird.
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Die Erfindung betrifft ebenso einen Waschguthalter für einen Trommelraum eines Haushaltsgerätes wie beispielsweise eine Waschmaschine, einen Trockner oder einen Waschtrockner nach einem oder mehreren der beschriebenen Merkmale.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Dabei zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung einer Trommel in Teilansicht mit Einbindung des erfindungsgemäßen Waschguthalters;
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2 eine weitere Ausführungsform des Waschguthalters mit Bewegungsarmen; und
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3 eine weitere Ausführungsform des Waschguthalters mit Wasserkammer und Trichter.
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Die 1, 2 und 3 zeigen jeweils einen Waschguthalter 1 für ein nicht näher dargestelltes Haushaltsgerät wie beispielsweise eine Waschmaschine, einen Trockner oder einen Waschtrockner, der eine in einem Gehäuse drehbar gelagerte Trommel 2 umfasst, wie diese in der 1 teilweise angedeutet ist. Die Trommel 2 umfasst hierbei einen Trommelraum 3 zur Aufnahme von Waschgut. Wie insbesondere aus der 1 in der perspektivischen Darstellung zu erkennen ist, ist in dem Trommelraum 3 der Waschguthalter 1 eingesetzt, in dem wenigstens ein Textilteil mit einer Reinigungshilfe zur chemischen Trockenreinigung in das Haushaltsgerät eingefüllt werden kann.
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Dabei umfasst der Waschguthalter 1 eine Tasche 4 zur Aufnahme des Textils. Hierbei besteht der eine Tasche 4 umfassende Waschguthalter 1 aus einem undurchlässigem Material für die Reinigungshilfe. Die Tasche 4 ist auf beliebige Aufnahmevolumen für Textilien einstellbar bzw. abstellbar. So besteht die Möglichkeit das Aufnahmevolumen der Tasche 4, die an einem Grundträger 5 befestigt ist, mittels vorgesehener Spangurte 6 zu variieren, wie dies in der 1 zu erkennen ist.
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Die 2 zeigt hierbei, dass in der Tasche 4 Bewegungsarme 7 vorgesehen sind, die insbesondere den Austausch der Reinigungshilfe in dem Behältnis fördern. Die Tasche 4 ist in vorteilhafter Weise doppelwandig ausgebildet, wobei die innere Wandung 8 mit Löchern 9 versehen ist, wie dies insbesondere in der 2 und 3 gezeigt wird. Die äußere Wandung 10, dargestellt in der 1, ist hierbei dicht und undurchlässig für das Reinigungsmittel ausgebildet. Zur chemischen Reinigung besteht nun die Möglichkeit, dass Reinigungshilfen verwendet werden, wie dies beispielsweise getränkte Schwammkugeln oder Plastikkugeln sind, die mit in den Waschguthalter 1 aufgenommen werden. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann zur chemischen Reinigung optional auch Wärme zugeführt werden, welche entweder geräteseitig oder in Form von Latent-Wärmespeichern, die hier nicht näher dargestellt sind, erzeugbar ist.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel zur Wärmezufuhr zeigt die 3, wobei der Waschautomat eine Umflutung eines warmen Wasserstrahls bereitstellt, der in einen Trichter 11 am Waschguthalt 1 eindringt. Durch diesen Trichter wird eine Zwischenkammer 12 in der Tasche 4 mit dem warmen Wasser gefüllt. Die Zwischenkammer 12 hält das Wasser durch eine wasserdichte Wand vom Waschgut fern, wobei gegen das Herauslaufen des Wassers eine Rückstellklappe vorgesehen ist.
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Die Erfindung betrifft in gleicher Weise auch ein Verfahren zur chemischen Trockenreinigung in einem Haushaltsgerät wie beispielsweise einer Waschmaschine, einen Trockner oder einen Waschtrockner, umfassend eine in einem Gehäuse drehbar gelagerte Trommel 2, welche einen Trommelraum 3 zur Aufnahme von Waschgut oder Reinigungsgut aufweist. Das Verfahren zeichnet sich hierbei dadurch aus, dass in dem Haushaltsgerät das zu reinigende Textil mit einer Reinigungshilfe in einem als Tasche 4 ausgebildetem Waschguthalter 1 gefüllt wird, der zur chemischen Trockenreinigung in dem Trommelraum 4 des Haushaltsgerätes eingesetzt wird.
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Unter Drehung der Trommel 2 erfolgt eine Reinigung des Textils in der Tasche 4. In Weiterbildung kann zur chemischen Reinigung optional Wärme zugeführt werden, die entweder geräteseitig oder in Form von Latent-Wärmespeichern erzeugt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Waschguthalter
- 2
- Trommel
- 3
- Trommelraum
- 4
- Tasche
- 5
- Grundträger
- 6
- Spanngurte
- 7
- Bewegungsarme
- 8
- Wandung innen
- 9
- Löcher
- 10
- Wandung außen
- 11
- Trichter
- 12
- Zwischenkammer.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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