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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Belaghalter einer Bremsbelaghalterung, insbesondere für Schienenfahrzeuge, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Bremsbelaghalterung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 14.
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Ein gattungsgemäßer Belaghalter sowie eine gattungsgemäße Bremsbelaghalterung für einen Bremsbelag eines Schienenfahrzeuges ist beispielsweise aus der
EP 0 981 695 B1 bekannt.
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Wie in dieser Druckschrift beschrieben, werden die Bremsbeläge solcher Schienenfahrzeuge, insbesondere Hochgeschwindigkeitszüge, durch einen Bolzen gehalten, der mit einem Anschlag versehen ist und mithilfe einer Druckfeder in eine Öffnung eines einen oder mehrere Reibbeläge tragenden Belagträgers hineingedrückt, so dass der Bremsbelag bei in die Öffnung eingeführtem Bolzen senkrecht zur Verschieberichtung des Bolzens formschlüssig festgelegt ist. Die Druckfeder verhindert dabei eine axiale Verschiebung des Bolzens in die den Bremsbelag freigebende Richtung, d. h. aus der Öffnung des Belagträgers heraus.
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Problematisch ist, dass bei Auftreten von ungünstigen Schwingungsformen, Frequenzen und Reibverhältnissen in der Bolzenführung sich der Bolzen im Betrieb selbsttätig aus der den Bremsbelag festlegenden Position lösen könnte. Außerdem kann es passieren, dass der Bolzen bei der Montage eines Bremsbelages nicht in die Bohrung des Belagträgers trifft, dann wird der Bremsbelag durch die in Schließrichtung wirkende Druckfeder geklemmt und lediglich durch Reibung gehalten. Wird dies vom Monteur nicht erkannt, so ist der Bremsbelag im Betrieb nicht formschlüssig gehalten und kann sich aus der Halterung des Belaghalters lösen.
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Um diese beiden möglichen Fehler zu verhindern, kann ein Splint am Belaghalter angebracht sein, der die Bewegung des Bolzens auf seiner den Belagträger festlegenden Position verhindert.
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Allerdings geht dies insbesondere bei der Wartung mit einem nicht unerheblichen Mehraufwand einher, da für einen Belagwechsel zunächst der Splint entfernt werden muss, bevor der Bolzen aus seiner den Bremsbelag sichernden Position verschoben werden kann.
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Des Weiteren stellt die Vorsehung eines solchen Splintes eine zusätzliche Fehlerquelle dar, sofern bei der Montage das Einsetzen eines neuen Splints vergessen wird oder das Einsetzen des Splints nicht ordentlich ausgeführt wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Belaghalter und eine Bremsbelaghalterung der gattungsgemäßen Art so weiterzuentwickeln, dass die Montage und Demontage eines Bremsbelags an einem solchen Belaghalter vereinfacht werden und vor allem eine fehlerhafte Montage eines Bremsbelags an einem solchen Belaghalter sofort auffällt und damit unmittelbar behoben werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch einen Belaghalter für eine Bremsbelaghalterung, insbesondere für Schienenfahrzeuge mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch eine Bremsbelaghalterung, insbesondere für Schienenfahrzeuge mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst.
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Bei dem erfindungsgemäßen Belaghalter für eine Bremsbelaghalterung, der eine plattenförmige Sohle mit einer Öffnung, ein winklig zur Sohlenfläche durch die Öffnung verschiebbar geführtes Arretierelement zur Fixierung eines Belagträgers gegenüber dem Belaghalter in der Ebene der Sohle sowie eine Aufnahme für das Arretierelement aufweist, ist das Arretierelement entgegen der Federkraft eines ersten Federelements durch die Öffnung hindurch in eine den Belagträger fixierende Position verschiebbar, wobei das Arretierelement über wenigstens ein Sicherungselement in der den Belagträger fixierenden Position Position festlegbar ist.
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Dadurch wird erreicht, dass auf das Arretierelement durch das erste Federelement eine Kraft in Richtung der den Belagträger gegenüber dem Belaghalter frei gebenden Position wirkt und demgemäß das Arretierelement aktiv und entgegen der Federkraft des ersten Federelements durch die Öffnung in der Sohlenfläche des Belaghalters in den Belagträger eingeschoben werden muss.
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Ist die vorbestimmte eingeschobene Position des Arretierelements erreicht, wird dieser über ein Sicherungselement in der durch die Öffnung durchreichenden Position festgelegt.
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Wird die den Belagträger fixierende Position des Arretierelements beim Belagwechsel nicht erreicht, wird das Arretierelement automatisch durch die Federkraft des ersten Federelements zurück in die Öffnungsposition gedrückt und der Belagträger, an dem die Reibbeläge festgelegt sind, fällt sofort aus dem Belaghalter heraus, so dass eine fehlerhafte Montage zwangsweise sofort auffällt.
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In entsprechender Weise weist die Bremsbelaghalterung, insbesondere für Schienenfahrzeuge, einen Belaghalter, einen an dem Belaghalter geführten Belagträger mit einer Belagträgerplatte und wenigstens einem an der Belagträgerplatte angeordneten Belagelement auf, wobei in dem Belaghalter und/oder der Belagträgerplatte Führungselemente angeordnet sind, mit denen der Belagträger gegenüber dem Belaghalter senkrecht zur Ebene der Belagträgerplatte fixierbar ist.
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Der Belaghalter weist ein durch eine Öffnung in einer dem Belagträger zugewandten Sohle verschiebbares Arretierelement auf. Das Arretierelement ist zur Fixierung des Belagträgers gegenüber dem Belaghalter in der Ebene der Belagträgerplatte in eine Aufnahme der Belagträgerplatte einführbar.
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Der Belaghalter ist dabei entsprechend der obigen Ausführungen ausgebildet, wobei das Arretierelement entgegen der Federkraft eines ersten Federelements in die Aufnahme der Belagträgerplatte einführbar ist und gegenüber dem Belaghalter über wenigstens ein Sicherungselement in der den Belagträger fixierenden Position festlegbar.
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Vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß einer Ausführungsvariante der Erfindung weist das vorzugsweise als Bolzen ausgebildete Arretierelement und der Belaghalter jeweils wenigstens eine winklig zur Verschieberichtung des Arretierelements ausgerichtete Aufnahme auf, die in der durch die Öffnung hindurch geschobenen Position des Arretierelements miteinander fluchten und in der das Sicherungselement verschiebbar angeordnet ist.
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Die Aufnahmen sind dabei bevorzugt winklig, besonders bevorzugt senkrecht zur Verschieberichtung des Arretierelements ausgerichtet.
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Die Verschiebbarkeit des wenigstens einen Sicherungselementes ermöglicht dabei die Sicherung des Arretierelements in der den Belagträger sichernden Position.
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Das Sicherungselement wirkt dabei bevorzugt mit einem zweiten Federelement zusammen, mit dem das Sicherungselement das Arretierelement in seiner den Belagträger sichernden Position hält.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Sicherungselement wenigstens einen Pin oder eine den Pin in der durch die Öffnung hindurchgeschobenen Position des Arretierelements in die Aufnahme des Belaghalters drückende Druckfeder auf. Dieser bzw. diese ermöglicht eine einfache und zuverlässige Sicherung des Arretierelements über den wenigstens einen, bevorzugt zwei Pins.
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Um die Pins im Fall eines Belagwechsels einfach in ihre das Arretierelement freigebende Position zurückzudrücken und eine Abdichtung des Innenraums des Arretierelements zu ermöglichen, weist das Sicherungselement jeweils einen an einer der Druckfeder abgewandten Stirnseite des Pins in der durch die Öffnung hindurch geschobenen Position des Arretierelements anliegenden Stößel auf, mit dem der Pin aus der das Arretierelement sperrenden, in der Aufnahme des Belaghalters einliegenden Stellung aus der Aufnahme des Belaghalters heraus nach innen in die Aufnahme des Arretierelements drückbar ist.
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Zur Verliersicherung des Stößels bzw. der Stößel ist der Stößel in der Aufnahme des Belaghalters derart geformt, dass der Stößel nach außen verliergesichert in der Aufnahme des Belaghalters aufgenommen ist. So sind der Stößel und die Aufnahme beispielsweise konisch gestaltet, wobei sich die Aufnahme des Belaghalters zum Arretierelement hin vergrößert.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist das Arretierelement eine sich in Verschieberichtung des Arretierelements erstreckende Nut auf, in die sich ein in einer Bohrung in einer Mantelfläche der Aufnahme aufgenommener Stift zur Verdrehsicherung des Arretierelements in der Aufnahme erstreckt.
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Dadurch ist ermöglicht, dass der Pin bzw. die Pins des Sicherungselementes frei von Querkräften gehalten werden können, die bei Erschütterungen auftreten können.
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Die Aufnahme für das Arretierelement ist gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung an der Sohle des Belaghalters anbringbar, insbesondere in einem mit einem Innengewinde versehenen Bohrung in der Sohle des Belaghalters einschraubbar.
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Denkbar ist auch die Aufnahme an der Sohle des Belaghalters anzuformen. Zur Gleitführung des Arretierelements in der Aufnahme ist gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante wenigstens eine erste Buchse vorgesehen, in der das Arretierelement geführt ist.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist auf einer der Sohle abgewandten Stirnseite des Arretierelements eine topfförmige zweite Buchse befestigt, wobei das erste Federelement in einem Zwischenraum zwischen der Mantelfläche des Arretierelements und der Innenfläche der Buchse aufgenommen ist. Das erste Federelement ist dabei einerseits an der dem Arretierelement zugewandten Innenfläche des Topfbodens der zweiten Buchse und andererseits an einem senkrecht zur Verschieberichtung des Arretierelements am Belaghalter vorgesehenen Steg der Aufnahme für das Arretierelement abgestützt.
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Diese Konstruktionsweise ermöglicht eine sichere Montage des Arretierelements in der Aufnahme und zeichnet sich durch kostengünstig herstellbare Bauteile aus.
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Der Steg ist dabei bevorzugt als radial sich zum Arretierelement hin erstreckende Stufe der ersten Buchse ausgebildet.
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Neben der Ausbildung des Sicherungselementes mit die Pins nach außen abdeckenden Stößeln ist es auch denkbar, die Pins so auszubilden, dass auf diese von außen zugegriffen werden kann.
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Beide Varianten zeichnen sich dabei als steinschlagsichere Konstruktionen aus. Die Kammer, in der das Sicherungselement aufgenommen ist, ist dadurch außerdem vor übermäßigem Eindringen von Staub, Schmutz oder Wasser geschützt.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung des Belaghalters und der Bremsbelaghalterung zeichnen sich außerdem dadurch aus, dass beim Belagaustausch keine Bauteile wie beispielsweise der weiter oben erwähnte Sicherungssplint erneuert werden müssen.
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Die Bauweise ist aufgrund der Anordnung der Pins senkrecht zur Verschieberichtung des Arretierelements schwingungsresistent.
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Die Sicherung des Arretierelements über zwei Pins hat darüber hinaus den Vorteil eines redundanten Systems.
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Der Belagaustausch kann in einfacher Weise, schnell und sicher durchgeführt werden, da eine Fehlmontage sofort auffallen würde. Zum Lösen des Sicherungselementes ist lediglich ein einfaches Spezialwerkzeug notwendig, welches beispielsweise als einfaches Biegeteil ausführbar ist.
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Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsvarianten der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht einer Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Bremsbelaghalterung mit Belaghalter und in diesem geführten Belagträger,
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2 eine Seitenschnittansicht des in einer Halterung des Belaghalters gehaltenen Arretierelements in der den Belagträger festlegenden Position,
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3 eine der 2 entsprechende Schnittansicht in einer zur Schnittebene der 2 senkrecht stehenden Schnittebene,
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4 eine der 2 entsprechende Schnittansicht, bei der das Arretierelement aus der den Belagträger sichernden Position in die den Belagträger freigebende Position nach oben gefahren ist,
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5 eine der 4 entsprechende Schnittansicht mit an Stößeln angesetztem Werkzeug in einer Position, bei der das Sicherungselement die Verschiebebewegung des Arretierelements frei gibt,
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6 eine teilweise geschnittene Seitenansicht der Bremsbelaghalterung, bei der das Arretierelement mithilfe des Werkzeugs in die Aufnahme der Belagträgerplatte gehebelt wird,
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7 eine perspektivische Ansicht des Werkzeugs,
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8 eine der 2 entsprechende Schnittansicht einer alternativen Ausführungsvariante und
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9 eine Draufsicht auf die in 8 gezeigte alternative Ausführungsvariante des Belaghalters bzw. der Bremsbelaghalterung.
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In der nachfolgenden Figurenbeschreibung beziehen sich Begriffe wie oben, unten, links, rechts, vorne, hinten usw. ausschließlich auf die in den jeweiligen Figuren gewählte beispielhafte Darstellung und Position des Belaghalters, der Bremsbelaghalterung, des Arretierelements, der Aufnahme, des Belagträgers und dergleichen. Diese Begriffe sind nicht einschränkend zu verstehen, d. h., durch verschiedene Arbeitsstellungen oder die spiegelsymmetrische Auslegung oder dergleichen können sich diese Bezüge ändern.
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In 1 ist eine erste Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Bremsbelaghalterung mit einem Belaghalter 1 und einem an diesem festgelegten Belagträger 2 gezeigt.
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Der Belaghalter 1 weist dabei eine flächige Sohle 11 auf. An dieser Sohle 11 ist eine Aufnahme 12 angeordnet, in der ein bevorzugt als Bolzen ausgebildetes Arretierelement 4 in einer Verschieberichtung z winklig zur Ebene der Sohle 11 geführt ist. Dabei ist das Arretierelement 4 bevorzugt senkrecht zur Ebene der Sohle 11 in der Aufnahme 12 geführt. Denkbar sind aber auch von der Senkrechten abweichende Winkelstellungen des Arretierelements 4 zur Ebene der Sohle 11, insbesondere in einem Winkelbereich von etwa 60° bis 120°.
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Der Belagträger 2 weist eine Belagträgerplatte 21 auf, an der wenigstens ein Reibbelag 31, bevorzugt mehrere Reibbeläge 31 gehaltert sind.
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In der in 1 gezeigten Ausführungsvariante besteht der Reibbelag 31 aus mehreren Belagelementen mit jeweils an einem Trägerelement 32 befestigten Reibbelag 31, wobei mehrere solcher Belagelemente über ein Trägerblech 33 an der Belagträgerplatte 21 des Belagträgers 2 einseitig schwenkbar angebracht sind.
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Denkbar ist auch, lediglich ein Belagelement 3 vorzusehen, das sich über einen Großteil der Fläche der Belagträgerplatte 21 erstreckt und an dieser festgelegt ist.
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Zur Führung des Belagträgers 2 an dem Belaghalter 1 parallel zur Ebene der Sohle 11 des Belaghalters 1 sind in der in 1 gezeigten Ausführungsvariante an der Belagträgerplatte 21 sich senkrecht nach oben, d. h. in Verschieberichtung z des Bolzens 4 erstreckende Führungselemente 22 vorgesehen. Dadurch ist bei der Montage des Belagträgers 2 am Belaghalter 1 der Belagträger 2 seitlich auf die Sohle 11 des Belaghalters 1 aufschiebbar, bis eine vorbestimmte Position des Belagträgers 2 relativ zum Belaghalter 1 erreicht ist, bei der eine in der Belagträgerplatte 21 vorgesehene Aufnahme 23 unterhalb des Bolzens 4 liegt. In dieser Position ist der Bolzen 4 durch eine Öffnung 14 in der Sohle 11 in Verschieberichtung z des Bolzens 4 in die Aufnahme 23 der Belagträgerplatte 21 einführbar, wie es beispielsweise in 2 dargestellt ist.
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Eine erste Ausführungsvariante einer Aufnahme 12 für das hier als Bolzen ausgebildete Arretierelement 4 und eines darin aufgenommenen Arretierelements 4 ist in den 2–6 gezeigt.
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Wie in diesen Figuren gezeigt ist, ist an der Sohle 11 des Belaghalters 1 eine sich senkrecht aus der Ebene der Sohle 11 erstreckende Aufnahme 12 angeformt. Die Aufnahme 12 ist dabei bevorzugt von zylindrischer Gestalt.
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Im Inneren der Aufnahme 12 ist ein Bolzen 4 aufgenommen, der in einer Verschieberichtung z innerhalb der Aufnahme 12 verschiebbar gelagert ist. Zur Lagerung wird der Bolzen 4 innerhalb der Aufnahme 12 in der hier gezeigten Ausführungsvariante über eine erste Buchse 6 und eine dritte Buchse 7 in der Aufnahme 12 geführt. Die dritte Buchse 7 ist dabei nahe einer Öffnung 14 in der Sohlenfläche der Sohle 11 angeordnet, während die erste Buchse 6 nahe dem nach oben offenen zweiten Ende der Aufnahme 12 in der Aufnahme 12 eingesetzt ist. Der Bolzen 4 ist dabei bevorzugt als in Verschieberichtung z des Bolzens 4 stufig ausgebildeter zylindrischer Bolzen geformt. Dabei ist der Durchmesser des Bolzens 4 nahe der Sohle 11 größer als der Durchmesser des Bolzens 4 an seinem von der Sohle 11 entfernten Ende.
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Auf einer der Sohle 11 abgewandten Stirnseite des Bolzens 4 ist eine topfförmige zweite Buchse 41 befestigt, vorzugsweise über eine Schraube 42, die in eine zentrale Gewindebohrung im Bolzenkörper des Bolzens 4 eingeschraubt ist.
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Ein erstes Federelement 43 ist in einem Zwischenraum zwischen der Mantelfläche des Bolzens 4 und der Innenfläche der zweiten Buchse 41 aufgenommen und stützt sich einerseits an der dem Bolzen 4 zugewandten Innenfläche des Topfbodens der zweiten Buchse 41 und andererseits an einem senkrecht zur Verschieberichtung z des Bolzens 4 an der ersten Buchse 6 vorgesehenen Steg 61 ab.
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Der Steg 61 ist dabei, wie in 2 gezeigt, bevorzugt als sich radial zum Bolzen 4 hin erstreckende Stufe der ersten Buchse 6 ausgebildet.
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Das hier als Druckfeder ausgebildete erste Federelement 43 ist dabei in der in 2 gezeigten Darstellung in seiner gegen die Federkraft des ersten Federelementes 43 gespannten Lage gezeigt, bei der der Bolzen 4 in eine Aufnahme 23 der Belagträgerplatte 21 vorsteht und so den Belagträger 2 parallel zur Ebene der Sohle 11 des Belaghalters 1 formschlüssig festlegt.
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Die entspannte Position des ersten Federelements 43 ist in 4 dargestellt. Wie hier gut zu erkennen ist, ist der Bolzen 4 in dieser Stellung vollständig aus der Aufnahme 23 der Belagträgerplatte 21 des Belagträgers 2 zurück in die Aufnahme 12 verschoben. Das obere Ende des Bolzens 4, auf dem die zweite Buchse 41 festgelegt ist, steht dabei über die stirnseitige Randfläche der Aufnahme 12 hervor. Dadurch ist in einfacher Weise erkennbar, dass der Bolzen 4 sich in einer Position befindet, bei der die Belagträgerplatte 21 durch den Bolzen 4 nicht fixiert ist.
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Um den Bolzen 4 in der durch die Öffnung 14 durchreichenden und in die Aufnahme 23 der Belagträgerplatte 21 hervorstehenden Position festzulegen, ist der Bolzen 4 über wenigstens ein Sicherungselement 5 gegenüber der Aufnahme 12 festlegbar.
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Wie in den 2, 4 und 5 gut erkennbar ist, weisen der Bolzen 4 und der Belaghalter 1 jeweils wenigstens eine winklig zur Verschieberichtung z des Bolzens 4 ausgerichtete Aufnahme 13, 44 auf, die in der durch die Öffnung 14 in der Sohle 11 hindurch geschobenen Position des Bolzens 4 miteinander fluchten und in denen das Sicherungselement 5 verschiebbar angeordnet ist. Die Aufnahmen 13, 44 sind dabei bevorzugt winklig, insbesondere in einem Winkelbereich von 60° bis 120°, besonders bevorzugt senkrecht zur Verschieberichtung z des Bolzens 4 ausgerichtet.
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Das Sicherungselement 5 weist in der hier gezeigten Ausführungsvariante zwei Pins 52 und einen die beiden Pins 52 in der durch die Öffnung 14 hindurch geschobenen Position des Bolzens 4 in die Aufnahme 13 des Belaghalters 1 drückendes zweites Federelement 53 auf. Dieses zweite Federelement 53 ist dabei bevorzugt als Druckfeder ausgebildet.
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Denkbar ist prinzipiell auch die Vorsehung nur eines Pins 52, der mithilfe des zweiten Federelements 53 in die Ausnehmung 13 in der Aufnahme 12 gedrückt wird.
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Die Pins 52 sind bevorzugt als zu einer Stirnseite hin offene Hohlzylinder ausgebildet. Die Enden des zweiten Federelements 53 sind in den hohlzylindrischen Pins 52 aufgenommen, so dass die Pins 52 durch die Federkraft des zweiten Federelements 53 stets voneinander weg in Richtung der Wandung der Aufnahme 12 gedrückt werden. Sobald der Bolzen 4 die Position erreicht hat, bei der die Aufnahme 44 des Bolzens 4 mit den Aufnahmen 13 der Aufnahme 12 des Belaghalters 1 fluchten, werden die Pins 52 durch die Federkraft des zweiten Federelements 53 aus der Aufnahme 44 des Bolzens 4 soweit heraus gedrückt, dass jeder der Pins 52 teilweise in der Aufnahme 44 des Bolzens 4 und teilweise in einer der Aufnahmen 13 der Aufnahme 12 des Belaghalters 1 positioniert ist und dadurch eine Verschiebung des Bolzens 4 in der Aufnahme 12 gesperrt ist.
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Die Pins 52 weisen einen Außendurchmesser auf, der kleiner ist als der Durchmesser der Aufnahmen 13 der Aufnahme 12, um ein einfaches Einschieben der Pins 52 in die Aufnahmen 13 zu gewährleisten.
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Um den Bolzen 4 zur Vornahme eines Belagwechsels aus der in 2 gezeigten Stellung nach oben in die den Belagträger 2 freigebende Stellung zu verschieben, müssen die Pins 52 gegen die Federkraft des zweiten Federelements 53 aus der Aufnahme 13 nach innen gedrückt werden. Dazu weist das Sicherungselement 5 an den dem zweiten Federelement 53 abgewandten Stirnseiten der Pins 52 in der durch die Öffnung 14 hindurchgeschobenen Position des Bolzens 4 anliegende Stößel 51 auf, mit denen die Pins 52 aus der den Bolzen 4 sperrenden, in der Aufnahme 13 des Belaghalters 1 einliegenden Stellung aus der Aufnahme 13 des Belaghalters 1 heraus nach innen in die Aufnahme 44 des Bolzens 4 drückbar sind.
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Zum Eindrücken wird dabei ein einfach herzustellendes Werkzeug 8 eingesetzt, wie es in einer perspektivischen Ansicht in 7 gezeigt ist und im Einsatz in den 5 und 6 dargestellt ist.
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Das Werkzeug 8 ist dabei von im Wesentlichen U-förmiger Gestalt, wobei die freien Enden der Schenkel des Werkzeugs 8 sich zu den freien Enden verjüngend mit Abschrägungen ausgebildet sind, um das Werkzeug 8 in einfacher Weise auf die Stößel 51 aufschieben zu können. Sobald das Werkzeug 8 so weit auf die Stößel 51 aufgeschoben ist, dass der nicht abgeschrägte Bereich der Schenkel des Werkzeugs 8 an den Außenflächen der Stößel 51 anliegt, sind die Stößel 51 so weit in die Aufnahme 13 der Aufnahme 12 eingeschoben, dass die Pins 52 nicht mehr mit den Aufnahmen 13 der Aufnahme 12 in Eingriff stehen, so dass der Bolzen 4 durch die Federkraft des ersten Federelements 43 in Verschieberichtung z nach oben aus der Aufnahme 23 der Belagträgerplatte 21 herausgedrückt wird.
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Um den Bolzen 4 in die die Belagträgerplatte 21 sichernde Position gegen die Kraft des ersten Federelements 43 in die Aufnahme 23 der Belagträgerplatte 21 nach unten zu drücken, ist an dem Werkzeug 8 bevorzugt ein Quersteg 82 unterhalb der Basis 83, die die beiden Schenkel des Werkzeugs 8 miteinander verbindet, vorgesehen.
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Dieser Quersteg 82 wird zum Eindrücken des Bolzens 4 nach unten in eine Nut 121 in der Außenmantelfläche der Aufnahme 12 eingelegt, so dass bei Auflage der Basis 83 des Werkzeugs 8 das Werkzeug 8 als Hebel genutzt werden kann und so der Bolzen 4 gegenüber der Aufnahme 12 mithilfe des Werkzeugs 8 nach unten in die den Belagträger 2 sichernde Position gedrückt werden kann, bis das zweite Federelement 53 des Sicherungselements 5 die Pins 52 aus der Aufnahme 44 im Bolzenkörper in die Aufnahmen 13 der Aufnahme 12 drückt und den Bolzen 4 so in seiner die Belagträgerplatte 21 fixierenden Position hält.
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Um die Stößel 51 des Sicherungselements 5 in der Aufnahme 13 des Belaghalters 1 verliersicher zu halten, sind die Stößel 51 sowie die Aufnahme 13 zumindest teilweise mit schrägen Wandungen versehen, wobei sich die Breite bzw. im Falle einer aus Bohrung ausgebildeten Aufnahme der Durchmesser der Aufnahme 13 nach außen verkleinert, so dass die Stößel 51 bis zu einer vorbestimmten Endposition, bei denen die Stößel 51 an den Innenwandungen der Aufnahme 13 anliegen, aber nicht vollständig durch die Kraft des zweiten Federelements 53 aus den Aufnahmen 13 herausgedrückt werden können.
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Zur Verhinderung einer Verdrehung des Bolzens 4 um seine in Verschieberichtung z des Bolzens 4 ausgerichtete Längsachse ist bevorzugt eine sich in Verschieberichtung z des Bolzens 4 erstreckende Nut 45 vorgesehen, in die sich ein in einer Bohrung 122 in der Mantelfläche der Aufnahme 12 aufgenommener Stift 15 erstreckt.
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Denkbar ist auch, die Aufnahme 12 entgegen der in 2 gezeigten Ausführungsvariante, an der Sohle 11 des Belaghalters 1 als separates Bauteil anzubringen, insbesondere in eine mit einem Innengewinde versehene Bohrung in der Sohle 11 des Belaghalters 1 einzuschrauben.
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Ebenfalls denkbar ist es, die Aufnahme 12, wie in 8 dargestellt, in eine Bohrung in der Sohle 11 einzusetzen und vorzugsweise im Bereich ihres Umfangs mit mindestens zwei Schrauben an der Sohle 11 zu befestigen.
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In den 8 und 9 ist eine alternative Ausführungsvariante eines Belaghalters 1 und einer Bremsbelaghalterung dargestellt. Bei der hier gezeigten Ausführungsvariante ist das Sicherungselement 5' an dem von der Sohle 11 entfernten oberen Ende des Bolzens 4 und der Aufnahme 12 angeordnet.
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Das erste Federelement 43 stützt sich bei dieser Ausführungsvariante einerseits an einer parallel zur Sohle 11 sich erstreckenden Stufe 122 der Aufnahme 12 und andererseits an einer der Sohle 11 zugewandten Stufe 46 ab, die sich von dem Außenmantel des Bolzens 4 radial zur Längsachse des Bolzens 4 nach außen in Richtung der Innenwand der Aufnahme 12 erstreckt.
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Entgegen der in den 1–6 gezeigten Ausführungsvariante sind die Pins 52' mit den Stößeln einstückig geformt, wobei der Durchmesser der durch die Öffnung 13 in der Aufnahme 12 hervorstehenden äußeren Enden der Pins 52' einen kleineren Durchmesser aufweisen als der in der Aufnahme 44 des Bolzens 4 aufgenommene Teil der Pins 52', so dass auch hier die Pins 52' verliergesichert in den Aufnahmen 13 gehalten sind. Die Pins 52' drücken dabei jeweils auf Runddrahtsprengringe 54', die einen Anschlag für die Pins 52' bilden.
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Wie in 9 des Weiteren zu erkennen ist, ist auch bei dieser Ausführungsvariante ein Stift 15 zur Verdrehsicherung des Bolzens 4 in der Aufnahme 12 vorgesehen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Belaghalter
- 11
- Sohle
- 12
- Aufnahme
- 121
- Nut
- 122
- Stufe
- 13
- Aufnahme
- 14
- Öffnung
- 15
- Stift
- 2
- Belagträger
- 21
- Belagträgerplatte
- 22
- Führungselement
- 23
- Aufnahme
- 3
- Belagelement
- 31
- Reibbelag
- 32
- Trägerelement
- 33
- Trägerblech
- 4
- Arretierelement
- 41
- zweite Buchse
- 42
- Schraube
- 43
- erstes Federelement
- 44
- Aufnahme
- 45
- Nut
- 46
- Stufe
- 5, 5'
- Sicherungselement
- 51
- Stößel
- 52, 52'
- Pin
- 53
- zweites Federelement
- 54'
- Sprengring
- 6
- erste Buchse
- 61
- Steg
- 7
- dritte Buchse
- 8
- Werkzeug
- 81
- Ende
- 82
- Steg
- 83
- Basis
- z
- Verschieberichtung des Bolzens
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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