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Die Erfindung betrifft ein zusammenfaltbares Zweirad, insbesondere Motorroller, mit einem das Hinterrad sowie einen Sattel und eine Sattelstütze tragenden hinteren Rahmenteil und einem eine Lenkeinheit mit einem Vorderrad tragenden vorderen Rahmenteil, gemäß Patentanspruch 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Zusammenfalten eines Zweirads, gemäß Patentanspruch 10.
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Aus dem Stand der Technik sind zusammenklappbare elektrische Motorräder bekannt. Rein exemplarisch wird auf die
DE 10 2006 002 912 B4 verwiesen. Entsprechende elektrische Motorroller oder motorisierte Zweiräder haben üblicherweise eine Karosserie und zwei Räder, wobei eines der Räder über einen elektrischen Antrieb angetrieben wird.
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Bislang erweisen sich zusammenklappbare elektrische Motorräder während des Fahrens als unkomfortabel. Dies ist z. B. auf die relativ klein dimensionierten Räder sowie die ebenfalls klein dimensionierten Sitzflächen und Lenkeinheitsaufbauten zurückzuführen.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein zusammenfaltbares Zweirad, insbesondere Motorroller, bereitzustellen, das zum einen einfach zusammenfaltbar ist und zum anderen die gewohnte Komfortabilität von standardmäßigen Zweirädern bzw. Motorrädern aufweist. Des Weiteren ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein weiterentwickeltes Verfahren zum Zusammenfalten eines Zweirades anzugeben.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe im Hinblick auf das zusammenfaltbare Zweirad durch den Gegenstand des Patentanspruches 1 und im Hinblick auf das Verfahren zum Zusammenfalten eines Zweirads durch den Gegenstand des Patentanspruches 10 gelöst.
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Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen zusammenfaltbaren Zweirads oder des öffnungsgemäßen Verfahrens zum Zusammenfalten eines Zweirads sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Insbesondere wird die Aufgabe durch ein zusammenfaltbares Zweirad, insbesondere Motorroller, mit einem das Hinterrad sowie einen Sattel und eine Sattelstütze tragenden hinteren Rahmenteil und einem eine Lenkeinheit mit einem Vorderrad tragenden vorderen Rahmenteil, gelöst, wobei der vordere Rahmenteil und der hintere Rahmenteil über eine Trennachse, insbesondere eine schräg zur Rahmenlängserstreckung verlaufende Horizontalachse, gelenkig miteinander verbunden sind derart, dass bei Zusammenfaltung der beiden Rahmenteile um diese Trennachse das Vorderrad und das Hinterrad in eine Lage bringbar sind, in der diese übereinander liegend, insbesondere im Wesentlichen deckungsgleich übereinanderliegend, angeordnet sind.
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Demnach umfasst die Vorrichtung mindestens zwei Rahmenteile, die gelenkig miteinander verbunden sind, wobei ein Zusammenfalten der beiden Rahmenteile derart möglich ist, dass das Vorderrad und das Hinterrad im zusammengefalteten Zustand in eine derartige Lage gebracht werden können, dass diese beiden Räder übereinanderliegend oder nebeneinander stehend angeordnet sind. Übereinanderliegend bezeichnet in diesem Zusammenhang die relative Position zueinander. Es ist durchaus möglich, dass sich die beiden Räder im zusammengefalteten Zustand nicht berühren. Als deckungsgleich übereinanderliegend bzw. im Wesentlichen deckungsgleich übereinanderliegend ist eine derartige Position der Räder zu verstehen, in welcher die kreisrunden Querschnittsflächen der Räder in etwa übereinander angeordnet sind, wobei ein Verkippen der Querschnittsflächen zueinander denkbar ist.
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Ein wesentlicher Vorteil eines derartig zusammenfaltbaren Zweirads besteht darin, dass dieses zusammenfaltbare Zweirad mit geringem Kraftaufwand zusammenfaltbar ist, wobei nicht auf standardmäßige große Motorrollerräder verzichtet werden muss.
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Die beiden Rahmenteile, also der vordere Rahmenteil und der hintere Rahmenteil, sind zumindest im auseinandergefalteten Zustand durch einen lösbaren Rastmechanismus verriegelt bzw. verrastet. Durch Entriegeln bzw. Entrasten des Rastmechanismus können die beiden Rahmenteile um die Trennachse zusammengefaltet werden.
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Um ein leichtgängiges Zusammenfalten des Zweirades zu ermöglichen ist es vorteilhaft, die Trennachse als eine schräg zur Rahmenlängserstreckung verlaufende Horizontalachse auszubilden. Als Rahmenlängserstreckung ist die Erstreckung des Rahmens vom Vorderrad zum Hinterrad zu verstehen. Bezüglich dieser Rahmenlängserstreckung kann die Trennachse demnach schräg horizontal verlaufen.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist der Rastmechanismus über einen Betätigungshebel oder über ein am Sattel angeordnetes Betätigungselement entriegelbar. Bei dem am Sattel angeordneten Betätigungselement kann es sich beispielsweise um einen Betätigungshaken handeln. Sofern der Rastmechanismus durch den Betätigungshebel oder das Betätigungselement entriegelt ist, sind die beiden Rahmenteile, also der vordere Rahmenteil und der hintere Rahmenteil durch Hochziehen des Sattels oder durch Hochziehen eines oberhalb der Trennachse angeordneten Griffelements in einen zusammengefalteten Zustand bringbar.
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Durch Hochziehen des Sattels, der insbesondere vor dem Entriegeln des Rastmechanismus selbst in Richtung des Rastmechanismus geschwenkt und dort selbst verrastet bzw. fixiert ist, kann der hintere Rahmenteil nach vorne, d. h. in Richtung des Vorderrads verschwenkt werden, so dass sich der gewünschte zusammengefaltete Zustand einstellt. Der Rastmechanismus ist vorzugsweise ein Doppelrastmechanismus. Zum einen bildet der Rastmechanismus eine lösbare Verriegelung des vorderen und des hinteren Rahmenteils. Zum anderen kann in den Rastmechanismus das Betätigungselement des Sattels eingerastet werden derart, dass das Betätigungselement ein Fixieren des verschwenkten Sattels mit dem hinteren Rahmenteil bewirkt. Das Verschwenken kann derart durchgeführt werden, dass das Vorderrad und das Hinterrad, die beide am Boden stehen, aufeinander zu bewegt werden.
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Die Lenkeinheit kann eine einen Lenker tragende Lenksäule und eine daran angeschlossene ein- oder zweiarmige Schwinge bzw. Gabel umfassen, wobei die Lenksäule über eine, zumindest teilweise schräge Trennebene, in einen oberen, den Lenker umfassenden Abschnitt und einen unteren, die Schwinge oder Gabel umfassenden Abschnitt unterteilt ist, wobei der obere Abschnitt nach Entriegelung eines Rastmechanismus seitlich in Richtung auf den vorderen Rahmenteil klappbar ist. Der obere Abschnitt und der untere Abschnitt der Lenksäule können durch einen im Inneren der Lenksäule angeordneten Kipphebelmechanismus miteinander verbunden sein.
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Vorzugsweise ist dieser im Inneren der Lenksäule ausgebildete Kipphebelmechanismus und/oder der Rastmechanismus durch einen Bowdenzug ent- und/oder verriegelbar.
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Bei der schrägen Trennebene kann es sich beispielsweise um eine im Wesentlichen horizontal zur Auflagefläche des zusammenfaltbaren Zweirades ausgebildete Ebene handeln, wobei lediglich ein Teilabschnitt der Lenksäulen-Trennebene schräg bzw. abgeschrägt ausgebildet ist. Sofern die Lenksäule beispielsweise einen quadratischen oder rechteckigen Querschnitt aufweist, ist es ausreichend, lediglich einen Eckabschnitt des Lenksäulenquerschnitts schräg bzw. abgeschrägt auszubilden. Vorzugsweise ist mindestens ein zum Hinterrad des Zweirades weisender Eckabschnitt in Relation zur restlichen Trennebene schräg bzw. abgeschrägt ausgebildet. Vorzugsweise wird der obere Abschnitt der Lenksäule über diesen schrägen bzw. abgeschrägten Eckabschnitt seitlich nach unten bzw. seitlich in Richtung auf den vorderen Rahmenteil geklappt.
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Das Zweirad befindet sich nach Zusammenfaltung des vorderen Rahmenteils und des hinteren Rahmenteils sowie des oberen Abschnitts und des unteren Abschnitts der Lenksäule in einem einer Koffergröße entsprechenden Transportzustand. In diesem Transportzustand kann das zusammengefaltete Zweirad in einem Koffer oder ähnlichem Transportbehälter verpackt werden. So ist es beispielsweise möglich, ein zusammengefaltetes Zweirad in einem Flugzeug zu transportieren.
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Das Hinterrad des erfindungsgemäßen zusammenfaltbaren Zweirades wird beispielsweise über einen hinteren Schwingarm am hinteren Rahmenteil gehalten.
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Als Antrieb des zusammenfaltbaren Zweirads ist ein Elektromotor denkbar, dessen Stromquelle bzw. Batterie innerhalb eines zwischen dem Sattel und dem hinteren Rahmenteil angeordneten Halterahmens lösbar verankert ist. Die Batterie kann sich beispielsweise in einem ergonomisch ausgebildeten Batteriekasten befinden. Bei einem derartigen Antrieb handelt es sich um einen CO2-neutralen Antrieb. Aufgrund des lösbaren Verankerns der Batterie bzw. des Akkumulators kann ein leerer Akkumulator mit einem geladenen Akkumulator einfach ausgetauscht werden. Das Aufladen einer derartigen Stromquelle bzw. eines derartigen Akkumulators ist folglich auch innerhalb eines Hauses möglich. Es ist nicht notwendig, dass das zusammenfaltbare Zweirad an einer öffentlichen Ladestation bzw. an einer Stromtankstelle geladen wird.
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Zusammenfassend handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen zusammenfaltbaren Zweirad zum einen um ein in einfacher Art und Weise zusammenfaltbares Zweirad. Das Zusammenfalten ist ohne großen Kraftaufwand durchführbar. Der Komfort des zusammenfaltbaren Zweirades ist hinsichtlich der Dimensionierung der Räder bzw. der Lenkeinheit im Vergleich zu bekannten „nichtzusammenfaltbaren” Motorrollern nicht eingeschränkt.
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Ein nebengeordneter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zusammenfalten eines Zweirades, insbesondere eines beschriebenen erfindungsgemäßen Zweirades. Das Verfahren zum Zusammenfalten eines Zweirades bezieht sich auf ein derartiges Zweirad, das einen das Hinterrad sowie einen Sattel und eine Sattelstütze tragenden hinteren Rahmenteil und einen eine Lenkeinheit mit einem Vorderrad tragenden vorderen Rahmenteil umfasst, wobei der vordere Rahmenteil und der hintere Rahmenteil über eine Trennachse, insbesondere eine schräg zur Rahmenlängserstreckung verlaufende Horizontalachse, gelenkig miteinander verbunden sind.
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Hinsichtlich der möglichen konstruktiven Ausführungsformen eines zusammenfaltbaren Zweirads wird auf die bereits aufgeführten Erläuterungen verwiesen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Zusammenfalten eines Zweirads umfasst folgende Schritte:
- a) Lösen einer Verriegelung am Sattel;
- b) Schwenken des Sattels in Richtung der Trennachse;
- c) Einrasten eines am Sattel angeordneten Betätigungselements, insbesondere eines Betätigungshakens, in einen Rastmechanismus;
- d) Hochziehen des Sattels, sodass der vordere Rahmenteil und der hintere Rahmenteil zusammengefaltet werden.
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Der Rastmechanismus verriegelt bzw. verrastet zumindest im auseinandergefalteten Zustand den vorderen Rahmenteil und den hinteren Rahmenteil miteinander. Durch Einrasten des Betätigungselements in den Rastmechanismus wird eine/die Verriegelung zwischen dem vorderen Rahmenteil und dem hinteren Rahmenteil gelöst. Demnach wird durch das Einrasten des Betätigungselements in den Rastmechanismus ein Gelenk und/oder eine Drehachse freigegeben. Der Rastmechanismus hat eine Doppelrastfunktion. Zum einen kann ein Verrasten des Betätigungselements des Sattels mit dem hinteren Rahmenteil bewirkt werden. Zum anderen kann eine Verrastung zwischem dem vorderen Rahmenteil und dem hinteren Rahmenteil gelöst werden.
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Das Hochziehen des Sattels im Schritt d) bewirkt, dass das hintere Rahmenteil um eine Drehachse, die vorzugsweise im Wesentlichen rechtwinklig zur Fahrtrichtung ausgebildet ist, in Richtung des vorderen Rahmenteils, insbesondere in Richtung des Vorderrads gedreht bzw. geschwenkt werden kann. Bei diesem Verdrehen bzw. Verschwenken bewegen sich das auf dem Boden stehende Vorderrad und das auf dem Boden stehende Hinterrad aufeinander zu.
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Das erfindungsgemäße Verfahren sieht des Weiteren die folgenden Schritte vor:
- e) Lösen eines im Inneren einer Lenksäule der Lenkeinheit ausgebildeten Rastmechanismus;
- f) Wegschwenken eines oberen Abschnitts von einem unteren Abschnitt der Lenksäule entlang einer, zwischen dem oberen Abschnitt und dem unteren Abschnitt ausgebildeten, zumindest teilweise schrägen Trennebene.
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An dem unteren Abschnitt der Lenksäule ist eine ein- oder zweiarmige Schwinge bzw. Gabel angeschlossen. Am oberen Abschnitt der Lenksäule ist ein Lenker angeordnet bzw. angeschlossen. Der obere Abschnitt kann demnach mit Hilfe eines Greifens und Ziehens an dem Lenker vom unteren Abschnitt der Lenksäule weggeschwenkt werden. Das Wegschwenken bzw. Wegklappen des oberen Abschnitts der Lenksäule erfolgt beispielsweise seitlich in Richtung auf den vorderen Rahmenteil. Bei einer auf dem Zweirad sitzenden Position kann demnach der obere Abschnitt zunächst nach schräg hinten weggeklappt und anschließend nach unten in Richtung des vorderen Rahmenteils geklappt werden.
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Das Wegschwenken bzw. Wegklappen des oberen Abschnittes erfolgt vorzugsweise entlang eines abgeschrägten Eckbereichs der Trennebene.
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Die Schritte e) und f) können zeitlich vor den Schritten a) bis d) durchgeführt werden.
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Der im Inneren der Lenksäule der Lenkeinheit ausgebildete Rastmechanismus kann im Schritt e) beispielsweise durch Betätigung eines Bowdenzuges gelöst werden. Ein Bowdenzug ermöglicht eine kraftsparende Möglichkeit hinsichtlich des Lösens eines Rastmechanismus.
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Im Schritt f) kann das Wegschwenken des oberen Abschnitts mittels eines exzentrischen Kipphebels eines Kipphebelmechanismus durchgeführt werden. Der exzentrische Kipphebel ist im Inneren der Lenksäule derart angeordnet, dass das Gehäuse, insbesondere das Innengehäuse des oberen Abschnitts der Lenksäule entlang des exzentrischen Kipphebels in die durch die teilweise schräge Trennebene vorgegebene Verschwenkrichtung weggeschwenkt bzw. weggeklappt wird. Der exzentrische Kipphebel dient demnach als Führungsmittel zum Wegschwenken des oberen Abschnitts der Lenksäule.
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Im Schritt b) kann das Schwenken des Sattels in Richtung der Trennachse mittels eines exzentrischen Kipphebels durchgeführt werden. Das heißt, dass der entriegelte Sattel mit dem in Fahrtrichtung weisenden Ende über einen exzentrischen Kipphebel in Richtung der Trennebene geschwenkt wird. Der exzentrische Kipphebel dient demnach als Schwenkführung des Sattels und begrenzt die Schwenkrichtung und den maximalen Ausschwenkzustand des Sattels.
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Im Schritt a) kann beim Lösen der Verriegelung der Betätigungshebel, insbesondere der Betätigungshaken, aus dem Sattel ausgeklappt werden.
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Das Lösen der Verriegelung gemäß Schritt a) kann durch Betätigen eines Bowdenzuges durchgeführt werden. Gleichzeitig kann das Betätigen des Bowdenzuges bzw. das Lösen einer Verriegelung das Ausklappen eines Betätigungselements, insbesondere des Betätigungshakens, auslösen. Dieses Betätigungselement bzw. dieser Betätigungshaken wird durch Schwenken des Sattels in Richtung der Trennachse (Schritt b)) zu dem Rastmechanismus geführt. Durch Einrasten des Betätigungselements bzw. Betätigungshakens in den Rastmechanismus wird zum einen der Sattel im Rastmechanismus fixiert und zum anderen die Verbindung zwischen dem vorderen Rahmenteil und dem hinteren Rahmenteil gelöst. Da der Sattel in dem Rastmechanismus eingerastet ist, kann am hinteren Ende des Sattels, also an dem zum Hinterrad weisenden Ende des Sattels beispielsweise mittels eines am hinteren Ende des Sattels ausgebildeten Griffes der Sattel nach oben gezogen werden, so dass das hintere Rahmenteil zusammen mit dem Hinterrad um eine Drehachse in Richtung des vorderen Rahmenteils, insbesondere in Richtung des Vorderrades gedreht bzw. geschwenkt werden kann.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben, welche anhand von Abbildungen näher erläutert werden.
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Hierbei zeigen
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1a u. 1b ein erfindungsgemäßes Zweirad im auseinandergefalteten Zustand in einer perspektivischen Ansicht und einer Unteransicht;
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2a–2c das erfindungsgemäße Zweirad im teilweise zusammengefalteten Zustand, insbesondere mit einem verschwenkten Sattel sowie einem weggeschwenkten bzw. weggeklappten oberen Abschnitt der Lenksäule in verschiedenen perspektivischen Ansichten;
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3a u. 3b verschiedene Ansichten hinsichtlich des im Inneren einer Lenksäule ausgebildeten Kipphebelmechanismus;
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4a u. 4b ein Sattelgelenk zum Verschwenken des Sattels im unverschwenkten und verschwenkten Zustand;
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4c Sattel mit ausgeklapptem Betätigungselement;
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5a u. 5b verschiedene Ansichten hinsichtlich eines ein vorderes Rahmenteil und ein hinteres Rahmenteil des Zweirades verriegelnden Rastmechanismus; und
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6a u. 6b perspektivische Ansichten hinsichtlich eines vollständig zusammengefalteten Zweirades.
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In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleichwirkende Teile dieselben Bezugsziffern verwendet.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Zweirad 10 im auseinandergefalteten Zustand. Bei dem dargestellten Zweirad 10 handelt es sich um einen Motorroller. Das Zweirad 10 weist einen hinteren Rahmenteil 11 sowie einen vorderen Rahmenteil 13 auf. Das hintere Rahmenteil 11 trägt das Hinterrad 12' sowie den Sattel 20 und die Sattelstütze 22. Das vordere Rahmenteil 13 trägt die Lenkeinheit 30 samt dem Vorderrad 12.
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Die Lenkeinheit 30 umfasst einen Lenker 31, eine Lenksäule 32 und eine an der Lenksäule 32 angeschlossene Schwinge 33. Am Lenker 31 können Bedienelemente, wie z. B. eine Hupe oder Bremshebel 34 angeordnet sein. Des Weiteren kann der Lenker 31 eine Anzeigeeinheit aufweisen, die beispielsweise die Fahrtgeschwindigkeit oder den Ladezustand einer Batterie anzeigt.
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Die Lenksäule 32 kann in zwei Abschnitte unterteilt werden, nämlich einen oberen, den Lenker 31 umfassenden Abschnitt 35, und einen unteren, die Schwinge 33 umfassenden Abschnitt 36. Die Unterteilung der Lenksäule 32 erfolgt über eine Trennebene 37, die zumindest teilweise schräg ausgebildet ist.
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Der vordere Rahmenteil 13 umfasst des Weiteren die Längsstrebe 14 sowie die Fußablagen 15. Zwischen dem vorderen Rahmenteil 13 und dem hinteren Rahmenteil 11 ist ein Rastmechanismus 16 ausgebildet, wobei in 1 lediglich ein dargestellter Spalt auf diesen Rastmechanismus 16 hinweist.
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Der vordere Rahmenteil 13 und der hintere Rahmenteil 11 sind über eine Trennachse A, die insbesondere als eine schräg zur Rahmenlängserstreckung L verlaufende Horizontalachse ausgebildet ist, gelenkig miteinander verbunden. Die Verbindung der beiden Rahmenteile 11 und 13 zueinander ist derart ausgebildet, dass bei Zusammenfaltung der beiden Rahmenteile 11 und 13 um diese Achse A (siehe hierzu 1b) das Vorderrad 12 und das Hinterrad 12' in eine Lage bringbar sind, in der diese übereinanderliegend, insbesondere im Wesentlichen deckungsgleich übereinanderliegend, angeordnet sind.
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Die 2a bis 2c zeigen das Zweirad 10 im teilweise zusammengefalteten Zustand. In einem ersten Schritt wurde hier der obere Abschnitt 35 der Lenksäule 32 vom unteren Abschnitt 36 der Lenksäule geklappt. Die Lenksäule 32 weist einen trapezförmigen Querschnitt auf. In diesem Zusammenhang ist angedeutet, dass die Trennebene 37 leicht abgeschrägt ist. Die Abschrägung erfolgt im Eckbereich 38. Dieser Eckbereich 38 ist an der Lenksäule 32 entgegen der Fahrtrichtung F bzw. zum Hinterrad 12' weisend ausgebildet. Die Trennebene 37 verläuft also im Eckbereich 38 schräg nach unten in Richtung des Bodens. Der obere Abschnitt 35 ist nach Entriegelung eines Rastmechanismus seitlich in Richtung des vorderen Rahmenteils 13 geklappt. Im Inneren der Lenksäule 32 ist ein Kipphebelmechanismus 50 ausgebildet, der den oberen Abschnitt 35 mit dem unteren Abschnitt 36 der Lenksäule 32 verbindet.
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Die 2a bis 2c zeigen des Weiteren, dass der Sattel 20 in Richtung der Trennachse A geschwenkt ist. Hierzu muss zunächst am Sattel 20 eine Verriegelung gelöst werden. Die Verriegelung ist in 2c als hakenartiges Element 23 dargestellt. Die Verriegelung 23 kann durch Betätigung einer Entriegelung in der Eingriffstasche 24 des Sattels 20 gelöst werden. Der Sattel 20 wird zusammen mit der Sattelstütze 22 in Richtung der Trennachse A geschwenkt. Beim Lösen der Verriegelung 23 und somit beim Betätigen eines Entriegelungsmechanismus am Sattel 20 wird gleichzeitig ein Betätigungselement 25 in Form eines Betätigungshakens aus dem Sattel 20 ausgeklappt (siehe 4c).
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Vorzugsweise wird das Betätigungselement 25 am vorderen Ende 26, d. h. an dem zum Vorderrad 12 weisenden Ende des Sattels 20 ausgeklappt. Das Betätigungselement 25 wird in den in 1a dargestellten Spalt des Rastmechanismus 16 eingeführt. Durch Einrasten des Betätigungselements 25 in den Rastmechanismus 16 wird der Rastmechanismus entriegelt. Der Sattel 20 ist nunmehr mit dem vorderen Ende 26 mit dem hinteren Rahmenteil 11 fixiert. Durch ein Hochziehen am hinteren Ende 27 des Sattels 20, d. h. an dem zum Hinterrad 12' weisenden Ende 27, bzw. durch Griff in die Eingriffstasche 24 des Sattels 20 und entsprechendes Hochziehen werden der vordere Rahmenteil 13 und das hintere Rahmenteil 11 um die Trennachse A zueinander geschwenkt. Das heißt, der Abstand a zwischen dem Vorderrad 12 und dem Hinterrad 12' (siehe hierzu 2b) wird kontinuierlich verkleinert, die beiden Räder 12 und 12' rollen demnach aufeinander zu. Es wird solange an dem Sattel 20 gezogen, bis das Zweirad 10 einen endgültig gefalteten Zustand erreicht. In diesem Zustand werden das Vorderrad 12 und das Hinterrad 12' in eine Lage gebracht, in der diese übereinanderliegen, insbesondere deckungsgleich übereinanderliegen bzw. nebeneinander, insbesondere deckungsgleich nebeneinander, stehen.
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In den 3a und 3b wird der im Inneren der Lenksäule 32 angeordnete Kipphebelmechanismus 50 detaillierter dargestellt. Die Trennebene 37 ist zu erkennen. Ebenfalls zu erkennen ist der abgeschrägte Eckbereich 38. Mit Hilfe eines Bowdenzugs (nicht dargestellt) ist der Kipphebelmechanismus 50 bzw. der Rastmechanismus zunächst zu lösen. Hierzu wird in Pfeilrichtung eine Zugkraft aufgebracht, so dass der Rasthaken 51 über ein Anschlagelement 52 gezogen wird. Anschließend ist der obere Abschnitt 35 der Lenksäule 32 vom unteren Abschnitt 36 der Lenksäule 32 gelöst. Es folgt ein Wegschwenken des oberen Abschnitts 35 von dem unteren Abschnitt 36 der Lenksäule entlang der zwischen dem oberen Abschnitt 35 und dem unteren Abschnitt 36 ausgebildeten Trennebene 37, insbesondere erfolgt das Wegschwenken über den Eckbereich 38. Das Wegschwenken des oberen Abschnitts 35 erfolgt mit Hilfe des Kipphebels 53. Der Kipphebel 53 dient als Führung hinsichtlich des Wegschwenkens. Bei dem Kipphebel 53 handelt es sich um einen exzentrischen Kipphebel.
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In den 4a und 4b ist die Sattelstütze 22 dargestellt. Die Sattelstütze 22 umfasst einen oberen Abschnitt 28 sowie einen unteren Abschnitt 29. Am oberen Abschnitt 28 ist der Sattel 20 angeordnet bzw. befestigt. Der untere Abschnitt 29 dient zur Verbindung der Sattelstütze 22 mit dem hinteren Rahmenteil 11. Der obere Abschnitt 28 der Sattelstütze und der untere Abschnitt 29 der Sattelstütze werden durch eine Trennebene 60, die insbesondere nach schräg unten verläuft, getrennt.
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Durch Betätigen einer Entriegelungsvorrichtung, wie z. B. einem Bowdenzug, wird die Verriegelung 23 gelöst, so dass der obere Abschnitt 28 der Sattelstütze vom unteren Abschnitt 29 der Sattelstütze weggeschwenkt bzw. abgeklappt werden kann. Das Schwenken des Sattels 20 bzw. des oberen Abschnitts 28 der Sattelstütze erfolgt mittels eines exzentrischen Kipphebels 61. Die Länge sowie der Biegungsgrad des exzentrischen Kipphebels 61 bestimmen die Verschwenkrichtung des Sattels 20 sowie die maximal mögliche Verschwenkung.
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Beim Lösen der Verriegelung 23 wird gleichzeitig am vorderen Ende 26 des Sattels 20 ein Betätigungselement 25 in Form eines Betätigungshakens aus dem Sattel 20 ausgeklappt (siehe hierzu 4c).
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Dieses Betätigungselement 25 kann in den in den 5a und 5b dargestellten Rastmechanismus 16 eingreifen. Das Einrasten des Betätigungselementes 25 in die Öffnung 17 des Rastmechanismus 16 bewirkt zum einen ein Einrasten und somit Fixieren des Sattels 20 im Rastmechanismus 16. Dadurch wird das Betätigungselement 25 mit dem hinteren Rahmenteil 11 verbunden bzw. an diesem fixiert. Zum anderen wird das dargestellte Scharniergelenk 18 freigegeben bzw. entriegelt, so dass der vordere Rahmenteil 13 und der hintere Rahmenteil 11 in Pfeilrichtung aufeinander zubewegt werden können. Dies erfolgt durch Ziehen bzw. Hochziehen am Sattel 20.
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Wie in den 2a und 2c dargestellt ist, wird das Hinterrad 12' über einen hinteren Schwingarm 55 am hinteren Rahmenteil 11 gehalten.
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Als Antrieb des dargestellten Zweirades 10 kann ein Elektromotor dienen, dessen Stromquelle innerhalb eines zwischen Sattel 20 und hinteren Rahmenteil 11 angeordneten Halterahmens 56 lösbar verankert ist. Der Batteriekasten 21 kann demnach aus dem Halterahmen 56 entfernt werden.
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Den Figuren kann des Weiteren entnommen werden, dass die vordere Schwinge 33 des Vorderrades 12 in Fahrtrichtung F links ausgebildet ist. Der Schwingarm 55 des Hinterrades 12' ist hingegen in Fahrtrichtung F rechts ausgebildet. Dies führt dazu, dass durch Hochziehen des im Rastmechanismus 10 eingerasteten Sattels 20 das Vorderrad 12 und das Hinterrad 12' aufeinander zubewegt werden können, ohne dass die Schwinge 33 und der Schwingarm 55 in Kontakt kommen.
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Die 6a und 6b zeigen den vollständig zusammengefalteten Zustand des Zweirades 10. Hierbei sind das Vorderrad 12 und das Hinterrad 12' in eine Lage gebracht, in der die beiden Räder 12 und 12' übereinanderliegend, insbesondere im Wesentlichen deckungsgleich übereinanderliegend angeordnet sind. Als deckungsgleich übereinanderliegend wird derjenige Zustand verstanden, in dem der kreisrunde Querschnitt der Räder 12 und 12' in etwa übereinanderliegend angeordnet ist. Die Räder 12 und 12' können hierbei leicht schräg zueinander bzw. zueinander gewinkelt angeordnet sein. Im in den 6a und 6b dargestellten Zustand, in dem die Räder 12 und 12' noch auf dem Boden stehen, kann die Lage der Räder 12 und 12' auch als eine derartige bezeichnet werden, in der die Räder 12 und 12' nebeneinander, insbesondere im Wesentlichen deckungsgleich nebeneinander, angeordnet sind. Hinsichtlich des Begriffes deckungsgleich gelten die gleichen Erklärungen und Definitionen, wie diese bereits im Zusammenhang mit der übereinanderliegenden Anordnung angegeben sind.
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Die im auseinandergefalteten Zustand rechte Seitenfläche 65 des Vorderrades 12 und linke Seitenfläche 66 des Hinterrades 12' (siehe 2a) sind im zusammengefalteten Zustand zueinanderweisend ausgebildet. Im dargestellten Transportzustand weist das Zweirad 10 eine Koffergröße auf, so dass das Zweirad 10 leicht transportiert werden kann.
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An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass alle oben beschriebenen Teile für sich alleine gesehen und in jeder Kombination, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellten Details, als erfindungswesentlich beansprucht werden. Abänderungen hiervon sind dem Fachmann geläufig.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Zweirad
- 11
- Hinteres Rahmenteil
- 12
- Vorderrad
- 12'
- Hinterrad
- 13
- Vorderes Rahmenteil
- 14
- Längsstrebe
- 15
- Fußablage
- 16
- Rastmechanismus
- 17
- Öffnung Rastmechanismus
- 18
- Scharniergelenk
- 20
- Sattel
- 21
- Batteriekasten
- 22
- Sattelstütze
- 23
- Verriegelung
- 24
- Eingriffstasche
- 25
- Betätigungselement
- 26
- Vorderes Ende Sattel
- 27
- Hinteres Ende Sattel
- 28
- Oberer Abschnitt Sattelstütze
- 29
- Unterer Abschnitt Sattelstütze
- 30
- Lenkeinheit
- 31
- Lenker
- 32
- Lenksäule
- 33
- Schwinge
- 34
- Bremshebel
- 35
- Oberer Abschnitt Lenksäule
- 36
- Unterer Abschnitt Lenksäule
- 37
- Trennebene
- 38
- Eckbereich
- 50
- Kipphebelmechanismus
- 51
- Rasthaken
- 52
- Anschlagelement
- 53
- Kipphebel
- 55
- Schwingarm
- 56
- Halterahmen
- 60
- Trennebene Sattelstütze
- 61
- Kipphebel
- 65
- Rechte Seitenfläche Vorderrad
- 66
- Linke Seitenfläche Hinterrad
- a
- Abstand Vorderrad zu Hinterrad
- A
- Trennachse
- F
- Fahrtrichtung
- L
- Rahmenlängserstreckung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006002912 B4 [0002]