-
Die Erfindung betrifft ein Überrollschutzelement, insbesondere für ein Kraftfahrzeug.
-
Bei Kraftfahrzeugen sind Überrollschutzelemente insbesondere bei Cabriolet-Modellen bekannt, die bei einem Überschlag des Kraftfahrzeugs die Insassen besser schützen sollen. Dabei sind feststehende Überrollschutzelemente als auch ausfahrbare Überrollschutzelemente bekannt geworden. Die feststehenden Überrollschutzelemente sind dabei üblicherweise hinter den Sitzen angeordnet und ragen über die Kopfstützen hervor, so dass sie im Falle eines Überschlags weit genug hervor stehen, um die Insassen ausreichend schützen zu können. Die ausfahrbaren Überrollschutzelemente sind im normalen Betriebszustand in einer versenkten Stellung, wobei die Überrollschutzelemente im Bedarfsfalle automatisch ausgefahrbare Elemente aufweisen, die sehr schnell ausgefahren werden können, um ihre Schutzfunktion im ausgefahrenen Zustand wahrnehmen zu können.
-
Solche Überrollschutzelemente sind beispielsweise durch die
EP 1 736 371 B1 bekannt geworden.
-
Die ausfahrbaren Elemente sind dabei verfahrbar in einer Kassette geführt angeordnet. Üblicherweise sind zwei solcher ausfahrbarer Elemente und entsprechend auch zwei solche Kassetten vorgesehen. Die Kassetten sind üblicherweise mit ihrem jeweils darin ausgenommenen ausfahrbaren Element im Kraftfahrzeug derart angeordnet, dass sie jeweils hinter einem Sitz angeordnet sind und dadurch die in den Sitzen positionierten Insassen schützen können.
-
Dazu sind die beiden Kassetten in Fahrzeugquerrichtung nebeneinander und beabstandet zueinander angeordnet, wobei zur Verbindung und Stabilisierung der Kassetten eine Quertraverse zwischen den Kassetten vorgesehen ist, die mit den Kassetten verbunden ist, siehe beispielsweise auch die
WO 2010/149659 A1 .
-
Dabei ist es bekannt, dass die beiden Kassetten und die dazwischen angeordnete Quertraverse jeweils miteinander verschweißt sind. Bei solchen verschweißten Anordnungen zeigt sich jedoch, dass die Schweißnaht im Bedarfsfalle hohen Zugkräften ausgesetzt ist.
-
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Überrollschutzelement zu schaffen, welches gegenüber dem Stand der Technik einer erhöhten Zugkraft Stand halten kann und dennoch einfach und kostengünstig ausgebildet ist.
-
Die Aufgabe wird mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung betrifft ein Überrollschutzelement mit zwei beabstandet zueinander angeordneten und miteinander verbundenen Kassetten, die mittels einer zwischen den Kassetten angeordneten Quertraverse miteinander verbunden sind, wobei in den Kassetten jeweils ein ausfahrbares Element angeordnet ist, wobei die ausfahrbaren Elemente im Bedarfsfalle aus der jeweiligen Kassette ausfahrbar sind, wobei die jeweilige Kassette mit der Quertraverse mittels einer Schweißverbindung und mittels einer Schraubverbindung miteinander verbunden ist. Durch die Schraubverbindung wird zusätzlich zur Schweißverbindung eine Verstärkung der Verbindung erreicht, wobei auch eine verbesserte Zugentlastung der Schweißverbindung erfolgt.
-
Gemäß des erfindungsgemäßen Gedankens ist es vorteilhaft, wenn die Kassetten einen Führungskörper aufweisen, in welchem das verlagerbare Element aufgenommen ist, wobei von dem Führungskörper zumindest ein Steg abragt, welcher mit der Quertraverse verbindbar ist. Dabei ist der Führungskörper als im Wesentlichen rechteckförmiger Kanal ausgebildet, von welchem der zumindest eine Steg abragt. Vorteilhaft ist der Führungskörper ein Hohlkörper, welcher einteilig als kanalartiges Bauteil oder alternativ auch aus mehreren Teilen, wie insbesondere aus Schalen, bestehen kann.
-
Besonders vorteilhaft ist es, wenn von dem Führungskörper zwei Stege abragen, wobei die Quertraverse mit einem ihrer lateralen Endbereiche zwischen die Stege eines Führungskörpers eingreift, wobei die Stege mit der Quertraverse verbindbar sind. Dadurch wird eine stabile und auch die auftretenden Zugkräfte widerstehende Verbindung geschaffen.
-
So ist es auch vorteilhaft, wenn die Kassetten einen Führungskörper aufweisen, in welchem das verlagerbare Element aufgenommen ist, wobei von der Quertraverse zumindest ein Steg abragt, welcher mit dem Führungskörper verbindbar ist. Dadurch kann ebenso eine stabile Verbindung geschaffen werden.
-
So ist es auch vorteilhaft, wenn von der Quertraverse an ihren lateralen Endbereichen jeweils zwei Stege abragen, wobei der jeweilige Führungskörper zwischen die Stege eingreift, wobei die Stege mit dem jeweiligen Führungskörper verbindbar sind. Dadurch wird eine stabile alternative Ausführungsform erreicht.
-
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der jeweilige Steg an einem von dem Führungskörper wegweisenden Endbereich mit der Quertraverse verschweißt ist oder bzw. an einem von der Quertraverse wegweisenden Endbereich mit dem Führungskörper mittels Verschweißung verbunden ist. Dadurch wird eine erste Verbindung erreicht, die mittels Verschweißung, wie insbesondere mittels zumindest einer Schweißnaht, erfolgt.
-
Auch ist es weiterhin vorteilhaft, wenn der jeweilige Steg zwischen dem Führungskörper und der Verschweißung mit der Quertraverse weiterhin mittels einer Verschraubung mit der Quertraverse verbunden ist oder dass der jeweilige Steg zwischen der Quertraverse und der Verschweißung mit dem Führungskörper weiterhin mittels einer Verschraubung verbunden ist. Dadurch wird eine zweite Verbindung realisiert, welche die Belastung auf die Verschweißung reduziert, so dass die Verschweißung den auftretenden Zugkräften besser Stand halten kann.
-
Auch ist es vorteilhaft, wenn zumindest eine Schraube oder vorteilhaft zwei Schrauben oder mehr je Steg vorgesehen sind. Je nach Anwendungsfall kann eine Schraube ausreichend sein. Durch die Anordnung von mehr als zwei Schrauben kann allerdings die Entlastung der Verschweißung verbessert sein, wenn die Kräfte, die über die Schrauben aufgenommen werden, besser verteilt sind.
-
Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die zumindest eine Schraube eine selbstbohrende Schraube ist. Dadurch kann der Montageprozess vereinfacht werden, weil keine weiteren Vorbereitungen notwendig sind, wenn die Schraube sich selbst in das vorgesehene Blech bohrt. Gleichzeitig kann dadurch ein Toleranzausgleich automatisch erfolgen. Außerdem kann so auch eine Verbindung in einem Hohlprofil mit einseitiger Zugänglichkeit erfolgen.
-
Auch ist es vorteilhaft, wenn an der Quertraverse zumindest eine Abdeckung oder zwei Abdeckungen zur Abdeckung der Spitzen der Schrauben vorgesehen ist bzw. sind. Dadurch kann die Spitze oder können die Spitzen der Schrauben abgedeckt werden, so dass sich an den Spitzen keine Materialien verfangen können oder dass sich durch sie keine etwaige Verletzungsgefahr ergeben kann.
-
Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung detailliert erläutert. In der Zeichnung zeigen:
-
1 eine erste schematische perspektivische Darstellung eines Überrollschutzelements,
-
2 eine zweite schematische perspektivische Darstellung eines Überrollschutzelements, und
-
3 einen Schnitt durch einen Verbindungsbereich des Überrollschutzelements.
-
Die 1 und 2 zeigen jeweils ein Überrollschutzelement 1 mit zwei beabstandet zueinander angeordneten und miteinander verbundenen Kassetten 2. In den Kassetten 2 ist jeweils ein ausfahrbares Element 3 angeordnet, das im Bedarfsfalle in vertikaler Richtung aus der Kassette 2 ausgefahren werden kann.
-
Dabei ist in den 1 und 2 jeweils das rechte ausfahrbare Element 3 in einer ausgefahrenen Position dargestellt und das linke ausfahrbare Element 3 ist in einer nicht ausgefahrenen Position dargestellt.
-
Die beiden Kassetten 2 sind miteinander verbunden ausgebildet, wobei zwischen den beiden Kassetten 2 eine Quertraverse 4 angeordnet ist, die an ihren beiden lateralen Endbereichen 5 mit der jeweiligen Kassette 2 verbunden ausgebildet ist.
-
Die Verbindung zwischen der jeweiligen Kassette 2 und der Quertraverse 4 erfolgt dabei sowohl mittels einer Schweißverbindung 6 als auch mittels einer Schraubverbindung 7.
-
Die beiden Kassetten 2 weisen dazu einen Führungskörper 8 auf, in welchem das ausfahrbare Element 3 aufgenommen ist. Dabei weist der Führungskörper 8 an einer Seite hin zur Quertraverse 4 zumindest einen Steg 9 auf, der lateral abragt. In 3 sind zwei solcher Stege 9 vorgesehen, mittels welchen die Kassette 2 mit der Quertraverse 4 verbunden ist.
-
Gemäß 3 ragen von dem Führungskörper 8 zwei Stege 9 in lateraler Richtung hin zur Quertraverse 4 ab, wobei die Quertraverse 4 mit einem ihrer lateralen Endbereiche 10 zwischen die beiden Stege 9 eingreift, und wobei die beiden Stege 9 mit der Quertraverse 4 verbunden sind. Alternativ zu den beiden Stegen kann auch nur ein Steg 9 oder alternativ können auch mehr als zwei Stege 9 vorgesehen sein, um den Führungskörper 8 der Kassette 2 mit der Quertraverse 4 zu verbinden.
-
Alternativ zu der Gestaltung, dass die Stege 9 von dem Führungskörper 8 abragen, kann der Steg oder können die Stege auch von der Quertraverse abragen, was jedoch nicht gezeigt ist. Dadurch lässt sich der jeweils vorgesehene Steg der Quertraverse mit dem jeweiligen Führungskörper verbinden.
-
Gemäß der 3 ist der jeweilige Steg 9 an einem von dem Führungskörper 8 wegweisenden Endbereich 11 mit der Quertraverse 4 mittels einer Verschweißung 12 verbunden.
-
Gemäß der Alternative kann auch ein Steg an einem von der Quertraverse wegweisenden Endbereich mit dem Führungskörper mittels Verschweißung verbunden sein.
-
Gemäß 3 ist der jeweilige Steg 9 zwischen dem Führungskörper 8 und der Verschweißung 12 mit der Quertraverse 4 weiterhin mittels einer Verschraubung 13 mit der Quertraverse 4 verbunden.
-
Gemäß der Alternative kann auch der jeweilige Steg zwischen der Quertraverse und der Verschweißung mit dem Führungskörper weiterhin mittels einer Verschraubung verbunden sein.
-
Wie in den 1 und 2 zu erkennen ist, ist jeder Steg 9 mit zwei Schrauben 14 der Verschraubung bzw. Schraubverbindung 7 verbunden. Die 3 zeigt, dass die beiderseits angeordneten Stege 9 mittels der Schrauben 14 mit der Quertraverse 4 verbunden sind.
-
Zur einfacheren und schnelleren Montage sind die Schrauben 14 vorteilhaft als selbstbohrende Schraube bzw. als selbstbohrende Schrauben ausgebildet. Es können jedoch auch normale, nicht selbstbohrende Schrauben verwendet werden.
-
Die 1 und 2 zeigen, dass an der Oberseite 15 und an der Unterseite 16 der Quertraverse 4 zumindest eine Abdeckung 17 vorgesehen ist, mittels welcher eine Abdeckung der Spitzen 18 der Schrauben 14 vorgenommen wird. Dadurch werden die Spitzen 18 der Schrauben 14 besser abgeschirmt, so dass von ihnen keine Gefahr ausgehen kann.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Überrollschutzelement
- 2
- Kassette
- 3
- ausfahrbares Element
- 4
- Quertraverse
- 5
- lateraler Endbereich
- 6
- Schweißverbindung
- 7
- Schraubverbindung
- 8
- Führungskörper
- 9
- Steg
- 10
- Endbereich
- 11
- Endbereich
- 12
- Verschweißung
- 13
- Verschraubung
- 14
- Schraube
- 15
- Oberseite
- 16
- Unterseite
- 17
- Abdeckung
- 18
- Spitze
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 1736371 B1 [0003]
- WO 2010/149659 A1 [0005]