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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Analyseeinheit zur Haarigkeitsbestimmung eines Wattewickels, wobei der Wattewickel zur Speisung einer Kämmmaschine dient und wobei die Analyseeinheit zur Anordnung in der Kämmmaschine ausgebildet ist. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Kämmmaschine, in der eine solche Analyseeinheit aufgenommen ist.
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STAND DER TECHNIK
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Die Qualität von Wattewickeln hat entscheidenden Einfluss auf die Produktivität von Kämmmaschinen, die maßgeblich bestimmt wird durch die erzeugbare Kammzugqualität und den erforderlichen Kämmlingsanteil. Die Haarigkeit eines Wattewickels bildet dabei ein entscheidendes Qualitätskriterium für den Wattewickel und beeinflusst zum Beispiel das Abrollverhalten der Watte an der Kämmmaschine.
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Um die Wickelmaschine mit einer optimalen Einstellung zu betreiben, muss regelmäßig die Qualität des Wattewickels geprüft werden. Die Wickelmaschine ist dabei in der Regel der Kämmmaschine vorgelagert und stellt Wattewickel bereit, um die Kämmmaschine ortsunabhängig von vorgelagerten Produktionseinrichtungen betreiben zu können. In der Regel wird ein Flor durch ein Kehrstreckverfahren oder, wie es häufiger verwendet wird, durch ein Banddoublierverfahren für den Einsatz in der Kämmmaschine vorbereitet, und nach der Kämmereivorbereitung wird der Wattewickel aus einzelnen Bändern mit der Wickelmaschine erzeugt. Dazu erhält die Wickelmaschine die Vorlage in Bandform von mindestens einer Strecke, wobei die Vorlage in sogenannten Kannen zwischengespeichert wird. Die Wickelmaschine besteht üblicherweise aus einer Wickeleinheit mit mindestens zwei Wickelwalzen, auf denen mittels einer Hülse der Wattewickel gebildet wird.
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Um die Wickelmaschine mit einer optimalen Einstellung zu betreiben, damit Wattewickel mit einer hohen Gleichmäßigkeit, mit einer geringen Haarigkeit und mit einem guten Abrollverhalten bereitgestellt werden können, ist es erforderlich, die Qualität von Wattewickeln regelmäßig zu erfassen. Ein Teil der Qualitätserfassung bildet dabei die Haarigkeitsbestimmung des Wattewickels mittels einer Analyseeinheit.
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Die
DE 36 43 297 A1 offenbart ein Verfahren zum Ausmessen der geometrischen Oberflächenstruktur von Flächengut, insbesondere zur Überwachung der verbleibenden Haarigkeit, wobei das Flächengut über eine Umlenkfläche gebogen und gespreizt wird. Dabei wird die Oberflächenseite mittels Lichtstrahlen abgetastet.
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Aus der
DE 10 2013 110 917 A1 ist eine Analyseeinheit zum Prüfen von Wattewickeln und eine Wickelmaschine zur Erzeugung von Wattewickeln bekannt. Die Analyseeinheit wird vorgeschlagen als einzeln handhabbare, mobile Einheit, die ortsflexibel einsetzbar ist, beispielsweise unabhängig in Verbindung mit mehreren Wickelmaschinen.
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Die
DE 195 01 204 A1 beschreibt eine Analyseeinheit zur Haarigkeitsbestimmung eines Wattewickels basierend auf optischen Messverfahren. Die Genauigkeit bei der Bestimmung der Haarigkeit wird jedoch nachteilhafterweise durch eine Reihe von weiteren Parametern beeinflusst, sodass eine genaue Bestimmung der Haarigkeit nicht grundsätzlich zufriedenstellend erfolgen kann. Die Bestimmung der Haarigkeit wird dabei auch vorgeschlagen als Bestandteil des Verarbeitungsprozesses der Watte, zum Beispiel beim Abwickelvorgang eines Wattewickels an einer wickelverarbeitenden Maschine, beispielsweise einer Kämmmaschine.
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Das optische Messverfahren zur Haarigkeitsbestimmung wird durch eine Reihe von Faktoren negativ beeinflusst, insbesondere dann, wenn die Bestimmung unmittelbar am Wattewickel selbst erfolgt. Beispielsweise entstehen beim Abwickeln von Wattewickeln Schwebeanteile aus gelösten Wattefasem, die deutliche Messfehler hervorrufen können. Dadurch kann die Bestimmung von einem Anteil an Haaren, die von der Wattebahn abstehen, aber noch an dieser anhaften, negativ beeinflusst werden.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Aufgabe der Erfindung ist die Weiterbildung einer Analyseeinnheit zur Haarigkeitsbestimmung eines Wattewickels und die Bereitstellung einer Kämmmaschine zur Kämmung von einem Wattewickel abgewickelter Watte mit einer verbesserten Analyseeinheit.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Analyseeinheit gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ausgehend von einer Kämmmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 7 mit den jeweils kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass die Analyseeinheit einen Aufnahmekamm zur Aufnahme von Haaren aufweist, wobei der Aufnahmekamm so ausgebildet ist, dass aufgenommene Haare im Aufnahmekamm festhaltbar sind.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung der Analyseeinheit gibt zur Überwindung der eingangs aufgeführten Nachteile des Standes der Technik eine verbesserte, mechanisch wirkende Alternative zur optischen Bestimmung der Haarigkeit eines Wattewickels an, und die Analyseeinheit greift mit dem Aufnahmekamm von der abgewickelten Watte wenigstens einen Teil der abstehenden Haare auf, und der Aufnahmekamm ist so ausgebildet, dass die aufgenommenen Haare am Aufnahmekamm festhaltbar oder anders ausgedrückt, vorhaltbar sind, das heißt, dass die aufgenommenen Haare am Aufnahmekamm gehalten werden und verbleiben können. Zur Bestimmung der Haarigkeit können die aufgenommenen Haare mit jedem denkbaren Verfahren analysiert werden, insbesondere betreffend die Menge und bevorzugt die Masse der aufgenommenen Haare. Der Vorteil der Analyseeinheit basierend auf einem Aufnahmekamm zur Aufnahme von abstehenden Haaren von der abgewickelten Watte liegt in der geringen Fehleranfälligkeit und der robusten Ausführung, da keine optischen Fehlereinflüsse zum Tragen kommen. Das Analyseverfahren zur Bestimmung der Menge, insbesondere der Masse der aufgenommenen Haare, ist aber unabhängig von der Verwendung des Aufnahmekamms und kann auch optisch erfolgen. Jedoch kann ein Fehlereinfluss durch die Anordnung in der Kämmmaschine vermieden werden, der sich bei einer direkten optischen Messung der aufgenommenen Haare ergeben kann.
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Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Analyseeinheit kann der Aufnahmekamm eine Grundleiste aufweisen, aus der wenigstens eine Reihe von Kammnadeln hervorsteht, wobei aufgenommene Haare an oder zwischen den Kammnadeln aufnehmbar und festhaltbar sind. Die Breite der Grundleiste ist vorteilhafterweise angepasst an die Breite der abgewickelten Wattebahn, und die Aufnahme der Haare von der Oberfläche der abgewickelten Wattebahn erfolgt insbesondere gleichmäßig über der gesamten Breite der Wattebahn. Die Kammnadeln können gleich oder ähnlich ausgeführt sein wie ein Fixkamm, der auf bekannte Weise Teil einer Kämmmaschine ist. Die abstehenden Haare werden so von den Kammnadeln aufgenommen, dass die Haare in den Kammnadeln hängenbleiben und damit durch den Aufnahmekamm gesammelt werden. Die Aufnahme der abstehenden Haare erfolgt über einen definierten Zeitabschnitt oder über eine definierte Länge der abgewickelten Watte, die in ihrer Laufrichtung unter dem Aufnahmekamm hindurchläuft. Die Dauer bzw. die Länge, in oder über der Haare von der abgewickelten Watte aufgenommenen werden, wird so bestimmt, dass sich die Kammnadeln nicht zusetzen, sodass keine Haare mehr aufgenommen werden. Eine entsprechende Länge der Kammnadeln ist vorteilhafterweise vorzusehen. Insbesondere sollten Haare, die bereits von den Kammnadeln aufgenommen worden sind, die Aufnahme weiterer Haare nicht beeinfllussen.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren zur Aufnahme von Haaren durch den Aufnahmekamm geht es insbesondere nicht darum, die abgewickelte Watte von abstehenden Haaren zu befreien. Es können auch nach Durchlauf der abgewickelten Watte unter dem Aufnahmekamm Haare weiterhin von der abgewickelten Wattebahn abstehen, da die Analyseeinheit nicht dazu vorgesehen ist, die abgewickelte Wattebahn von abstehenden Haaren zu säubern und dadurch die Haarigkeit zu reduzieren. Vielmehr dient die Analyseeinheit zur Aufnahme von Haaren, die von der Oberfläche der abgewickelten Wattebahn abstehen, wobei die Aufnahme vorteilhafterweise über eine bestimmte Länge der abgewickelten Wattebahn oder nur über eine bestimmte Zeitdauer erfolgt. Durch die anschließende Analyse der aufgenommenen Haare wird eine Vergleichsmöglichkeit geschaffen, um höherwertige Wattewickel mit einer geringeren Haarigkeit von minderwertigen Wattewickeln mit einer höheren Haarigkeit zu differenzieren. Über diese Differenzierung kann Einfluss genommen werden auf vorangehende Prozessschritte zur Bereitstellung der Wattewickel, insbesondere kann Einfluss genommen werden auf den Wickelprozess in einer Wickelmaschine, die der Kämmmaschine in der Regel vorgelagert ist.
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Ein weiterer Vorteil wird erreicht durch Kammnadeln, die unter einem Winkel zur Laufrichtung der abgewickelten Watte ausgerichtet sind, wobei der Winkel vorteilhafterweise einen Wert zwischen 5° und 60° aufweist. Vorzugsweise kann der Winkel einen Wert zwischen 10° und 40° und besonders bevorzugt zwischen 15° und 30° aufweisen. Die Kammnadeln sind dabei zur Laufrichtung stechend ausgerichtet, diese weisen folglich entgegen der Laufrichtung. Die abgewickelte Watte wird unter den Kammnadeln hinwegbewegt, und über der Oberfläche der abgewickelten Watte hervorstehende Haare werden von den Kammnadeln aufgenommen. Durch die Eigenschaft, dass die aufgenommenen Haare im Aufnahmekamm festhaltbar sind, werden die aufgenommenen Haare über der Zeitdauer oder über der Länge der abgewickelten Watte, die mit einem Zyklus unter den Kammnadeln hinwegbewegt wird, am Aufnahmekamm vorgehalten, das heißt bis zur weiteren Verwendung bevorratet.
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Die Analyseeinheit kann mit weiterem Vorteil eine Messeinrichtung aufweisen, mit der die Masse aufgenommener Haare bestimmbar ist. Die Messeinrichtung kann beispielsweise als eine Gewichtsmesseinrichtung oder als eine optische Messeinrichtung ausgeführt sein. Insbesondere kann die gravimetrische Messeinrichtung Bestandteil der Analyseeinheit in Anordnung in oder an der Kämmmaschine sein, und umfasst die Messeinrichtung die Gewichtsmesseinrichtung, so ist es beispielsweise denkbar, eine unmittelbare Messung der Masse aufgenommener Haare messen zu können. Beispielsweise kann der Aufnahmekamm in der Messeinrichtung aufgenommen sein, und eine unmittelbare Messung der Masse aufgenommener Haare erfolgt in der Messeinrichtung. Auf gleiche Weise kann die Messeinrichtung auch auf einer optischen Einrichtung basieren, beispielsweise auf einem Durchlichtmessverfahren außerhalb der Analyseeinheit.
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Ein weiterer Vorteil wird erreicht, wenn der Aufnahmekamm aus der Analyseeinheit entnehmbar ausgebildet ist. Beispielsweise kann die Analyseeinheit betrieben werden, indem die abgewickelte Wattebahn unter dem Aufnahmekamm hinwegbewegt wird. Der Betrieb kann über einer gewissen Länge der abgewickelten Watte bzw. über einer gewissen Zeitdauer erfolgen, und anschließend kann der Aufnahmekamm aus der Analyseeinheit entnommen werden, um beispielsweise die Menge an aufgenommenen Haaren aus den Kammnadeln zu entnehmen und gravimetrisch zu analysieren.
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine Kämmmaschine zur Kämmung von von einem Wattewickel abgewickelter Watte, und in der erfindungsgemäßen Kämmmaschine ist eine Analyseeinheit zur Haarigkeitsbestimmung des Wattewickels aufgenommen, die einen Aufnahmekamm zur Aufnahme von Haaren aus der abgewickelten Watte aufweist, wobei der Aufnahmekamm so ausgebildet ist, dass aufgenommene Haare im Aufnahmekamm festhaltbar sind. Beim Betrieb der Kämmmaschine kann folglich zugleich die Analyseeinheit betrieben werden, sodass kontinuierlich oder stichprobenartig die Haarigkeit der vom Wattewickel abgewickelten Watte bestimmt werden kann. Insbesondere kann die Bestimmung der Haarigkeit als Grundlage zur Parametrierung vorgelagerter Verfahrensschritte zur Bereitstellung der Wattewickel Verwendung finden, beispielsweise für eine Wickelmaschine. Insbesondere kann der Aufnahmekamm aus der Analyseeinheit und damit auch aus der Kämmmaschine entnommen werden, um eine Analyse, insbesondere eine Massebestimmung, der aufgenommenen Haare vorzunehmen.
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Ein weiterer Vorteil wird erreicht, wenn ein Einlaufkörper vorgesehen ist, über den die vom Wattewickel abgewickelte Watte geführt ist, wobei der Aufnahmekamm gegenüberliegend zum Einlaufkörper in einem Abstand über der abgewickelten Watte angeordnet ist. Die Wattebahn läuft damit zwischen dem Einlaufkörper und dem Aufnahmekamm hindurch, und der Einlaufkörper ist beispielsweise gebildet durch ein Einlaufblech der Kämmmaschine, das sich in einem Bereich befindet, den die unmittelbar vom Wattewickel abgewickelte Watte durchläuft.
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Vorzugsweise weist der Aufnahmekamm eine Grundleiste auf, aus der wenigstens eine Reihe von Kammnadeln hervorsteht, die unter einem Winkel entgegen der Laufrichtung der abgewickelten Watte ausgerichtet sind. Insbesondere kann der Aufnahmekamm entnehmbar in der Kämmmaschine angeordnet sein.
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Die weiteren Merkmale und zugeordneten Vorteile der Analyseeinheit finden für die erfindungsgemäße Kämmmaschine mit einer solchen Analyseeinheit ebenfalls Berücksichtigung.
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Figurenliste
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigt:
- 1 eine schematisierte Ansicht einer Kämmmaschine mit einer erfindungsgemäßen Analyseeinheit,
- 2 das Detail X der Kämmmaschine mit der Analyseeinheit gemäß 1,
- 3 eine schematische Ansicht eines Wattewickels und einer abgewickelten Watte, und wobei eine Analyseeinheit mit einem Aufnahmekamm über der abgewickelten Watte angeordnet ist und
- 4 eine Draufsicht auf die Analyseeinheit gemäß der Erfindung.
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1 zeigt schematisch den Aufbau einer Kämmmaschine 100 mit einer Analyseeinheit 1 gemäß vorliegender Erfindung.
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Die Kämmmaschine 100 wird gespeist durch den Wattewickel 10, und es ist lediglich ein Wattewickel 10 mit nur einem Kämmkopf 20 gezeigt. Die Wickelmaschine 100 kann mehrere Kämmköpfe 20 in beispielsweise parallel benachbarter Anordnung aufweisen, und jeder Kämmkopf 20 wird über einen zugeordneten Wattewickel 10 gespeist. Eine Analyseeinheit 1 in der Kämmmaschine 100 kann jedem Kämmkopf 20 zugeordnet sein, sodass eine Vielzahl von Analyseeinheiten 1 mit jeweiliger Zuordnung zu einem Wattewickel 10 eines Kämmkopfes 20 vorgesehen ist.
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Die vom Wattewickel 10 abgewickelte Watte 10a läuft zunächst über einen Einlaufkörper 17 und wird über zwei Speisewalzen 21 einem Zangenbereich mit einer Unterzange 18 und einer Oberzange 19 zugeführt.
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Anschließend läuft die Watte 10a über einen Rundkamm 22 und wird ausgekämmt, wobei der erzeugte Kämmling mittels einer Rundkammbürste 23 ausgekämmt wird. Weiterhin gezeigt sind ein Fixkamm 24 sowie zwei Abreißzylinder 25, und zum Transport des Kammzugvlies dient ein Bandformtrichter 26 und ein Paar Abzugswalzen 27, wobei das Kammzugvlies schließlich über eine Bandumlenkung 28 abgeführt wird.
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Die Funktion der Kämmmaschine 100 ist wie folgt: zur Kämmung der abgewickelten Watte 10a hebt sich die drehbar gelagerte Oberzange 19 auf der Unterzange 18. Bei geöffneter Zange 18, 19 schwingen diese um den Zangendrehpunkt 29 auf die Abreißzylinder 25 zu. Die Abreißzylinder 25 erfassen dabei einen Faserbart der abgewickelten Watte 10a und bilden mit den schon gekämmten Fasern ein zusammenhängendes Kammzugvlies 30. Letzterer Vorgang wird mit Löten bezeichnet. Der Fixkamm 24 senkt sich nach dem Löten in den Faserbart, damit die Abreißzylinder beim folgenden Abreißen das Vlies nicht aus der Zange herausziehen. Durch die Förderbewegung der Abreißzylinder 25 wird das Vlies getrennt. Dies bezeichnet man als Abreißen. Das Abreißen wird vom Zurückschwingen der Zange unterstützt.
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Die Speisewalzen 21 fördern vor dem nächsten Kammspiel die abgewickelte Watte 10a um den einstellbaren Speisebetrag durch die noch geöffnete Zange. Nach dem Schließen der Zange kann ein neues Kammspiel beginnen.
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Durch den Betrieb der Kämmmaschine 100 läuft die abgewickelte Watte 10a im Wesentlichen kontinuierlich über den Einlaufkörper 17 in Gestalt eines Einlaufbleches. Die Analyseeinheit 1 ist auf der gegenüberliegenden Seite des Einlaufkörpers 17 angeordnet und befindet sich damit über der durchlaufenden abgewickelten Watte 10a, wie das Detail X näher darstellt.
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2 zeigt das Detail X gemäß 1 mit dem Wattewickel 10 der abgewickelten Watte 10a, und mit dem Einlaufkörper 17, wobei die abgewickelte Watte 10a kontinuierlich über den Einlaufkörper 17 läuft.
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Die Analyseeinheit 1 weist einen Aufnahmekamm 11 auf, der eine Grundleiste 13 und Kammnadeln 14 umfasst. Die Grundleiste 13 und die Kammnadeln 14 sind in einer Seitenansicht dargestellt, und die Kammnadeln 14 sind in Bezug auf die Laufrichtung der abgewickelten Watte 10a entgegen dieser stechend angeordnet.
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Durch den Überlauf der abgewickelten Watte 10a über den Einlaufkörper 17 ist eine definierte Höhe der Watte 10a sichergestellt, und die Kammnadeln 14 befinden sich in einer definierten Höhe über der abgewickelten Watte 10a. Die Haare 12, die über der abgewickelten Watte 10a hervorstehen, können zumindest teilweise von den Kammnadeln 14 aufgenommen und gesammelt werden, und die Kammnadeln 14 sind so ausgebildet, dass die aufgenommenen Haare 12 im Aufnahmekamm 11 festhaltbar sind.
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3 zeigt in einer vergrößerten Ansicht eine schematische Darstellung der Analyseeinheit 1 mit dem Aufnahmekamm 11, umfassend die Grundleiste 13 und die Kammnadeln 14. In Verlängerung der Kammnadeln 14 ist ein Winkel α aufgetragen, der die Ausrichtung der Kammnadeln 14 relativ zur Laufrichtung 15 der abgewickelten Watte 10a darstellt, die vom Wattewickel 10 abwickelt und über den Einlaufkörper 17 geführt wird. Der Winkel α weist beispielsweise einen Wert von etwa 20° bis 30° auf, wobei der Winkel auch flacher oder steiler angestellt werden kann, beispielsweise zwischen 5° und 60°.
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Die abgewickelte Watte 10a läuft in dargestellter Laufrichtung 15 über dem Einlaufkörper 17 ab, und die hervorstehenden Haare 12 werden von den Kammnadeln 14 teilweise aufgenommen, sodass die aufgenommenen Haare 12' an den Kammnadeln 14 beispielsweise gezeigt sind. Ist eine definierte Länge der abgewickelten Watte 10a unter der Analyseeinheit 1 vorbeigelaufen oder hat die Aufnahme der Haare 12' über eine definierte Zeitdauer stattgefunden, so wird die Menge der aufgenommenen Haare 12' beispielsweise gewogen oder auf eine sonstige Weise analysiert.
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Über die Analyse kann eine Haarigkeitsbestimmung des Wattewickels 10 vorgenommen werden, beispielsweise anhand von Vergleichstafeln. Die Haarigkeitsbestimmung des Wattewickels 10 kann auch gleichzeitig oder in Kombination erfolgen mit einer Bestimmung der Wickelhärte des Wattewickels 10 und die Messung kann mehrfach wiederholt werden, beispielsweise bei verschiedenen Abwickelstadien des Wattewickels 10. Auch ist es denkbar, dass die Analyseeinheit 1 mit dem Einlaufkörper 17 einteilig ausgeführt ist, sodass die Analyseeinheit 1 mit Anordnung des Einlaufkörpers 17, beispielsweise in Austausch mit einem Einlaufkörper 17 ohne Analyseeinheit 1, angeordnet werden kann.
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4 zeigt schließlich eine Draufsicht auf die Analyseeinheit 1 mit dem unterseitig gezeigten Einlaufkörper 17, über den die abgewickelte Watte 10a mit den auf dieser vorhandenen Haaren 12 abläuft, wobei die Laufrichtung 15 mit einem Pfeil angedeutet ist. Die Analyseeinheit 1 weist einen Aufnahmekamm 11 mit einer Grundleiste 13 und mit an diesem angeordneten Kammnadeln 14 auf, die beispielhaft in einer Reihe angeordnet gezeigt sind. Die Laufrichtung 15 der abgewickelten Watte 10a ist so ausgerichtet, dass die Haare 12 teilweise an den Kammnadeln 14 hängen bleiben und von diesen aufgenommen werden, sodass ein Anteil der Haare 12 als aufgenommene Haare 12' an den Kammnadeln 14 hängend gezeigt ist. Damit können die Kammnadeln 14 die aufgenommenen Haare in gewisser Weise festhalten, um beispielsweise anschließend den Aufnahmekamm 11 aus der Vorrichtung zu entnehmen.
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Die Grundleiste 13 ist beispielhaft in einer Messeinrichtung 16 aufgenommen, die zur Messung der aufgenommenen Haare 12' dienen kann. Beispielsweise kann die Messeinrichtung 16 eine Gewichtsmesseinrichtung umfassen, mit der die Menge der aufgenommenen Haare bestimmt werden kann.
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Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten oder räumlicher Anordnungen, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Kämmmaschine
- 1
- Analyseeinheit
- 10
- Wattewickel
- 10a
- abgewickelte Watte
- 11
- Aufnahmekamm
- 12
- Haare
- 12'
- aufgenommene Haare
- 13
- Grundleiste
- 14
- Kammnadeln
- 15
- Laufrichtung
- 16
- Messeinrichtung
- 17
- Einlaufkörper
- 18
- Unterzange
- 19
- Oberzange
- 20
- Kämmkopf
- 21
- Speisewalzen
- 22
- Rundkamm
- 23
- Rundkammbürste
- 24
- Fixkamm
- 25
- Abreißzylinder
- 26
- Bandformtrichter
- 27
- Abzugswalze
- 28
- Bandumlenkung
- 29
- Zangendrehpunkt
- 30
- Kammzugvlies
- α
- Winkel