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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft eine Pflanzvorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 14.
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Es ist bereits eine Pflanzvorrichtung, welche zu einem Pflanzen von Stecklingen, insbesondere von Steckhölzern, vorgesehen ist, mit zumindest einer Aufnahmeeinheit, die dazu vorgesehen ist, zumindest einen zu pflanzenden Steckling aufzunehmen, und mit einer Pflanzeinheit, die dazu vorgesehen ist, den zumindest einen Steckling in einem Pflanzvorgang aus der zumindest einen Aufnahmeeinheit in einen Boden zu bewegen, vorgeschlagen worden. Erfolgt während eines Pflanzprozesses eine Änderung einer Pflanzgeschwindigkeit und/oder eines Pflanzabstands, kann es zu einer fehlerhaften Zuführung von zu pflanzenden Stecklingen kommen.
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Die
DE 203 09 810 U1 offenbart eine Pflanzvorrichtung zum Stecken von Stecklingen, wobei eine Vielzahl von Teilstecklingen und Kopfstecklingen mit einer Aufnahmeeinheit über die gesamte Reihe der Anzuchtpalette positioniert, zugeführt, auf Länge des Stecklings geschnitten und in die Anzuchtpalette gesteckt werden.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht insbesondere darin, eine gattungsgemäße Pflanzvorrichtung mit verbesserten Eigenschaften hinsichtlich eines Vorhaltens und/oder einer Zuführung von zu pflanzenden Stecklingen bereitzustellen. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale der Patentansprüche 1 und 14 gelöst, während vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung den Unteransprüchen entnommen werden können.
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Vorteile der Erfindung
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Die Erfindung geht aus von einer Pflanzvorrichtung, welche zu einem Pflanzen von Stecklingen, insbesondere von Steckhölzern, vorgesehen ist, mit zumindest einer Aufnahmeeinheit, die dazu vorgesehen ist, zumindest einen zu pflanzenden Steckling aufzunehmen, und mit einer Pflanzeinheit, die dazu vorgesehen ist, den zumindest einen Steckling in einem Pflanzvorgang aus der zumindest einen Aufnahmeeinheit in einen Boden zu bewegen, insbesondere zu drücken.
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Es wird vorgeschlagen, dass die Pflanzvorrichtung eine Puffereinheit aufweist, welche dazu vorgesehen ist, der zumindest einen Aufnahmeeinheit zu pflanzende Stecklinge zuzuführen.
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Unter einer „Aufnahmeeinheit“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Einheit verstanden werden, die dazu vorgesehen ist, zumindest einen Steckling aufzunehmen. Bevorzugt ist die Aufnahmeeinheit zur Aufnahme von genau einem Steckling vorgesehen. Weiterhin vorteilhaft ist die Aufnahmeeinheit zur Aufnahme eines Steckholzes vorgesehen. Vorteilhaft umfasst die Aufnahmeeinheit zumindest ein Aufnahmeelement, das zu einer Aufnahme des zu pflanzenden Stecklings vorgesehen ist. Bevorzugt weist das zumindest eine Aufnahmeelement einen länglichen, insbesondere zylinderförmigen, Aufnahmebereich auf. Vorteilhaft ist das zumindest eine Aufnahmeelement hülsenförmig ausgebildet. Unter einem „Steckling“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein geschnittenes Sprossteil einer Pflanze verstanden werden, das zur vegetativen Vermehrung der Pflanze vorgesehen ist. Bevorzugt ist der Steckling von einem Baumsteckling, insbesondere einem Steckholz, gebildet. Vorteilhaft ist der Steckling von einem geschnittenen Sprossteil einer Energieholzpflanze gebildet. Unter einer „Energieholzpflanze“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Pappel, eine Weide und/oder eine andere dem Fachmann als sinnvoll erscheinende Pflanze verstanden werden, die sich zum Betrieb einer Kurzumtriebsplantage und/oder eines Energiewalds eignet. Unter einer „Pflanzeinheit“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Einheit verstanden werden, die zum Einpflanzen eines Stecklings vorgesehen ist. Unter „vorgesehen“ soll insbesondere speziell programmiert, ausgelegt und/oder ausgestattet verstanden werden. Darunter, dass ein Objekt zu einer bestimmten Funktion vorgesehen ist, soll insbesondere verstanden werden, dass das Objekt diese bestimmte Funktion in zumindest einem Anwendungs- und/oder Betriebszustand erfüllt und/oder ausführt. Unter einer „Puffereinheit“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Einheit verstanden werden, welche dazu vorgesehen, insbesondere eine Vielzahl von zu pflanzenden Stecklingen vorzuhalten und/oder diese der zumindest einen Aufnahmeeinheit insbesondere zumindest teilweise automatisch und vorzugsweise vollautomatisch zuzuführen. Insbesondere kann durch die Puffereinheit eine Einstellung und/oder eine Anpassung einer Zuführgeschwindigkeit und/oder eine Zuführmenge von zu pflanzenden Stecklingen an die zumindest eine Aufnahmeeinheit in Abhängigkeit von einer Pflanzgeschwindigkeit und/oder von einem Pflanzabstand erfolgen. Insbesondere erfolgt eine Anpassung der Zuführgeschwindigkeit und/oder der Zuführmenge an eine veränderte Pflanzgeschwindigkeit und/oder an einen veränderten Pflanzabstand zumindest im Wesentlichen automatisch durch die Puffereinheit und/oder zumindest ein Element der Puffereinheit.
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Durch eine derartige Ausgestaltung kann eine Pflanzvorrichtung mit vorteilhaften Eigenschaften hinsichtlich einer insbesondere kontinuierliche Zuführung von zu pflanzenden Stecklingen bereitgestellt werden. Insbesondere kann durch Verwendung einer Puffereinheit eine insbesondere kontinuierliche Zuführung von zu pflanzenden Stecklingen, auch bei einer sich ändernden Pflanzgeschwindigkeit und/oder einem sich ändernden Pflanzabstand erreicht werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Puffereinheit zumindest zwei Pufferelemente aufweist, welche jeweils zu einer insbesondere zumindest zeitweisen Aufnahme zumindest eines zu pflanzenden Stecklings vorgesehen sind. Insbesondere sind die zumindest zwei Pufferelemente dazu vorgesehen, jeweils einen zu pflanzenden Steckling aufzunehmen und/oder der zumindest einen Aufnahmeeinheit zuzuführen. Insbesondere sind die zumindest zwei Pufferelemente dazu vorgesehen, einen zu pflanzenden Steckling zwischen einem Zeitpunkt einer Bereitstellung des zu pflanzenden Stecklings an die Pflanzvorrichtung, insbesondere per Hand durch einen Bediener, und einem Zeitpunkt einer Zuführung des zu pflanzenden Stecklings an die zumindest eine Aufnahmeeinheit aufzunehmen. Hierdurch kann eine vorteilhafte Zwischenspeicherung von zu pflanzenden Stecklingen ermöglicht werden. Insbesondere kann durch die Verwendung von zumindest zwei Pufferelementen eine vorteilhafte Vereinzelung der zu pflanzenden Stecklingen innerhalb der Puffereinheit erreicht werden.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die zumindest zwei Pufferelemente zumindest im Wesentlichen röhrenförmig ausgebildet sind. Insbesondere weisen die zumindest zwei Pufferelemente jeweils zumindest eine erste Öffnung zu einem Einführen eines zu pflanzenden Stecklings und zumindest eine zweite Öffnung zu einer Übergabe des zu pflanzenden Stecklings an die zumindest eine Aufnahmeeinheit auf. Insbesondere sind die zumindest eine erste Öffnung und die zumindest eine zweite Öffnung jeweils fluchtend an gegenüberliegenden Enden der zumindest zwei Pufferelementen angeordnet. Insbesondere können die zumindest zwei Pufferelemente einen zumindest im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt aufweisen, andere Querschnittsgeometrien sind jedoch ebenso denkbar. Insbesondere können die zumindest zwei Pufferelemente als Hohlzylinder mit gleichbleibendem Innen- und/oder Außendurchmesser ausgebildet sein. Alternativ ist es ebenso denkbar, dass sich insbesondere ein Innendurchmesser der zumindest zwei Pufferelemente insbesondere von der zumindest einen ersten Öffnung zu der zumindest einen zweiten Öffnung hin verjüngt. Hierdurch kann eine vorteilhaft einfache und/oder kostengünstige Herstellung von Pufferelementen ermöglicht werden. Ferner kann aufgrund der Geometrie der zumindest zwei Pufferelementen eine vorteilhafte Anordnung der zumindest zwei Pufferelemente innerhalb der Puffereinheit erreicht werden.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die Puffereinheit eine Führungseinheit aufweist, entlang welcher die zumindest zwei Pufferelemente verschiebbar sind. Unter einer „Führungseinheit“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Einheit verstanden werden, welche zumindest ein Führungselement aufweist, das wenigstens eine Anlagefläche zur Begrenzung einer möglichen Bewegung zumindest eines der Pufferelemente bereitstellt. Vorteilhaft greift das zumindest eine Führungselement in einem montierten Zustand zumindest teilweise in eine jeweilige Ausnehmung in einer Oberfläche der zumindest zwei Pufferelemente ein. Vorzugsweise weist die zumindest eine Führungseinheit zumindest zwei zumindest im Wesentlichen parallel zueinander verlaufende Führungselemente, auf. Ein Abstand zwischen den zumindest zwei Führungselementen entspricht wenigstens abschnittsweise zumindest im Wesentlichen einem Außendurchmesser der zumindest zwei Pufferelemente. Die zumindest zwei Pufferelemente sind ist in einem montierten Zustand insbesondere entlang der zumindest zwei Führungselemente insbesondere gleitend verschiebbar. Hierdurch kann vorteilhaft einfach eine Änderung einer Position der zumindest zwei Pufferelemente innerhalb der Puffereinheit erreicht werden.
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Weist die Führungseinheit, zumindest eine in sich geschlossene Führungsbahn auf, können die zumindest zwei Pufferelemente vorteilhaft einfach wiederholt einen zu pflanzenden Steckling aufnehmen und diesen der zumindest einen Aufnahmeeinheit zuführen. Hierdurch kann eine benötigte Anzahl an Pufferelementen vorteilhaft reduziert werden. Hierbei ist die zumindest eine Führungsbahn zumindest teilweise durch das zumindest eine Führungselement und insbesondere durch die zumindest zwei zumindest im Wesentlichen parallel zueinander verlaufenden Führungselemente gebildet.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die zumindest eine Führungsbahn einen zumindest im Wesentlichen ovalen Verlauf aufweist, wobei entlang der zumindest einen Führungsbahn auftretenden Bahnkrümmungen dabei derart gewählt sind, dass ein Verklemmen und/oder ein Verkanten der zumindest zwei Pufferelemente während eines Verschiebens entlang der zumindest einen Führungsbahn zumindest weitgehend verhindert ist. Unter „zumindest im Wesentlichen oval“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere verstanden werden, dass eine Abweichung eines Verlaufs der zumindest einen Führungsbahn mit einem Streckenanteil von insbesondere weniger als 25%, vorzugsweise weniger als 10% und besonders bevorzugt weniger als 5% von einer ovalen Form abweicht. Unter einem „Oval“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine geschlossene zweimal stetig differenzierbare konvexe Kurve in einer Ebene verstanden werden. Hierdurch kann ein vorteilhaft störungsarmer Betrieb der Pflanzvorrichtung gewährleistet werden.
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Weist die zumindest eine Führungsbahn zumindest einen Teilabschnitt auf, in welchem sie unter einem Winkel von zumindest im Wesentlichen 90 Grad verläuft, so können die zumindest zwei Pufferelemente vorteilhaft an die zumindest eine Aufnahmeeinheit herangeführt werden. Darunter, dass die zumindest eine Führungsbahn in zumindest einem Teilabschnitt „unter einem Winkel von zumindest im Wesentlichen 90 Grad verläuft“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere verstanden werden, dass die zumindest eine Führungsbahn in dem zumindest einen Teilabschnitt zumindest eine Bahnkrümmung aufweist, durch welche eine Verlaufsrichtung der zumindest einen Führungsbahn um einem Winkel umgelenkt wird, welcher insbesondere maximal 25 Grad, vorteilhaft maximal 10 Grad und besonders vorteilhaft maximal 5 Grad von einem 90 Grad Winkel abweicht.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Führungseinheit zumindest ein Verschlusselement aufweist, welches dazu vorgesehen ist, die zumindest zwei Pufferelemente zumindest über einen Teilabschnitt eines Verlaufs der Führungseinheit hinweg in Richtung des Bodens zumindest im Wesentlichen zu verschließen. Insbesondere ist das zumindest eine Verschlusselement dazu vorgesehen, die zumindest zwei Pufferelemente zumindest zwischen einer Aufnahme eines zu pflanzenden Stecklings und einer Zuführung des zu pflanzenden Stecklings an die zumindest eine Aufnahmeeinheit zu verschließen. Darunter, dass das zumindest eine Verschlusselement die zumindest zwei Pufferelemente „zumindest im Wesentlichen verschließt“ soll insbesondere verstanden werden, dass das zumindest eine Verschlusselement eine in Richtung des Bodens weisende Öffnung der zumindest zwei Pufferelemente jeweils zumindest zu 50%, vorteilhaft zu zumindest 75% und besonders vorteilhaft zu zumindest 90% abdeckt. Hierdurch kann vorteilhaft ein Hindurchfallen eines zu pflanzenden Stecklings durch die zumindest zwei Pufferelemente verhindert werden.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die Puffereinheit zumindest ein Mitnahmeelement aufweist, welches der zumindest einen Aufnahmeeinheit zugeordnet und dazu vorgesehen ist, wenigstens eines der zumindest zwei Pufferelemente entlang zumindest eines Teilabschnitts eines Verlaufs der Führungseinheit zu verschieben. Vorzugsweise ist das zumindest eine Mitnahmeelement dazu vorgesehen, zumindest das wenigstens eine Pufferelement vor sich her zu schieben. Hierdurch kann vorteilhaft eine Bewegung der zumindest einen Aufnahmeeinheit betrags- und/oder richtungsgleich auf wenigstens eines der zumindest zwei Pufferelemente entlang zumindest eines Teilabschnitts eines Verlaufs der Führungseinheit übertragen werden.
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Ist das zumindest eine Mitnahmeelement dazu vorgesehen, das wenigstens eine der zumindest zwei Pufferelemente zumindest im Wesentlichen fluchtend zu der zumindest einen Aufnahmeeinheit auszurichten, so kann eine vorteilhaft ungehinderte Zuführung eines zu pflanzenden Stecklings von dem wenigstens einen der zumindest zwei Pufferelementen an die zumindest eine Aufnahmeeinheit erfolgen. Insbesondere kann ein Verkeilen des zu pflanzenden Stecklings zumindest weitgehend verhindert werden. Weist die Pflanzvorrichtung eine Raupenketteneinheit auf, die dazu vorgesehen ist, die Pflanzeinheit und insbesondere auch die zumindest eine Aufnahmeeinheit sowie die Puffereinheit über den Boden zu führen, kann ein besonders zuverlässiger Pflanzvorgang, insbesondere bei einem unebenen Boden, vorgenommen werden. Ferner kann ein vorteilhaft geringer Anpressdruck auf den Boden erreicht werden. Unter einer „Raupenketteneinheit“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Einheit verstanden werden, die zumindest eine Raupenkette aufweist.
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Ein besonders einfacher Antrieb der Pflanzvorrichtung kann erreicht werden, wenn die zumindest eine Aufnahmeeinheit mit zumindest einem Raupenkettenglied der Raupenketteneinheit verbunden ist. Bevorzugt ist die zumindest eine Aufnahmeeinheit mit dem zumindest einen Raupenkettenglied einstückig ausgebildet. Alternativ wird vorgeschlagen, dass die Aufnahmeeinheit mit dem zumindest einen Raupenkettenglied verschraubt ist. Unter „einstückig“ soll insbesondere stoffschlüssig verbunden, wie beispielsweise durch einen Schweißprozess und/oder Klebeprozess usw., und besonders vorteilhaft angeformt verstanden werden, wie durch die Herstellung aus einem Guss und/oder durch die Herstellung in einem Ein- oder Mehrkomponentenspritzverfahren.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass das zumindest eine Mitnahmeelement an zumindest einem Raupenkettenglied angeordnet ist, mit welchem die zumindest eine Aufnahmeeinheit verbunden ist. Insbesondere kann das zumindest eine Mitnahmeelement einstückig mit dem zumindest einen Raupenkettenglied ausbildet oder, beispielsweise über eine Schraubverbindung, an dem zumindest einen Raupenkettenglied befestigt sein. Hierdurch kann eine vorteilhaft exakte Ausrichtung des zumindest einen Pufferelements relativ zu der zumindest einen Aufnahmeeinheit erreicht werden, wodurch eine ungehinderte Zuführung eines zu pflanzenden Stecklings an die zumindest eine Aufnahmeeinheit und insbesondere ein ungehinderter Übergang des zu pflanzenden Stecklings von dem zumindest einen Pufferelement an die zumindest eine Aufnahmeeinheit gewährleistet werden kann.
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Es wird ferner ein Verfahren zum Betrieb einer Pflanzvorrichtung vorgeschlagen, welche zu einem Pflanzen von Stecklingen, insbesondere von Steckhölzern, vorgesehen ist, mit zumindest einer Aufnahmeeinheit, die dazu vorgesehen ist, zumindest einen zu pflanzenden Steckling aufzunehmen, und mit einer Pflanzeinheit, die dazu vorgesehen ist, den zumindest einen Steckling in einem Pflanzvorgang aus der zumindest einen Aufnahmeeinheit in einen Boden zu bewegen, wobei zumindest ein zu pflanzender Steckling vorgehalten und der zumindest einen Aufnahmeeinheit zugeführt wird. Hierdurch kann eine vorteilhafte, insbesondere kontinuierliche, Zuführung von zu pflanzenden Stecklingen erreicht werden.
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Zeichnungen
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnungen, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer Pflanzvorrichtung
- 2 eine weitere perspektivische Ansicht der Pflanzvorrichtung nach 1,
- 3 eine Seitenansicht von Teilen der Pflanzvorrichtung nach 1,
- 4 eine perspektivische Ansicht einer Aufnahmeeinheit der Pflanzvorrichtung nach 1 und
- 5 eine Draufsicht der Aufnahmeeinheit nach 5.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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Die 1 und 2 zeigen eine Pflanzvorrichtung zum Pflanzen von Stecklingen, insbesondere von Steckhölzern. Die Pflanzvorrichtung weist eine Rahmeneinheit 42 auf. Die Rahmeneinheit 42 ist zu einer Kopplung mit einer nicht dargestellten Zugmaschine, insbesondere einem Traktor, vorgesehen. Zur Kopplung mit der Zugmaschine weist die Rahmeneinheit 42 eine Deichsel 44 auf. Die Rahmeneinheit 42 weist ferner einen Längsträger 46, 48 auf, die mit der Deichsel 44 verbunden sind. Die Rahmeneinheit 42 weist einen Querträger 50 auf. An einem von der Deichsel 44 abgewandten Ende sind die Längsträger 46, 48 über den Querträger 50 miteinander verbunden.
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Die Pflanzvorrichtung weist eine Raupenketteneinheit 30 auf. Die Raupenketteneinheit 30 ist dazu vorgesehen, eine Pflanzeinheit 14 der Pflanzvorrichtung über einen Boden 16 zu führen. Der Boden 16 ist dabei üblicherweise von einer zu bewirtschaftenden Fläche, wie insbesondere einem Acker, gebildet. Die Raupenketteneinheit 30 umfasst eine Raupenkette 52. Es ist in diesem Zusammenhang auch denkbar, dass die Raupenketteneinheit 30 mehrere Raupenketten aufweist. Die Raupenkette 52 umfasst eine Vielzahl an Raupenkettengliedern 32. Die Raupenkettenglieder 32 sind schwenkbar miteinander verbunden. Die Raupenketteneinheit 30 umfasst ein vorderes Raupenkettenrad 54 und ein hinteres Raupenkettenrad 56. Das vordere Raupenkettenrad 54 und das hintere Raupenkettenrad 56 sind zwischen den Längsträgern 46, 48 angeordnet. Das vordere Raupenkettenrad 54 und das hintere Raupenkettenrad 56 sind ferner an den Längsträgern 46, 48 drehbar gelagert.
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Das vordere Raupenkettenrad 54 und das hintere Raupenkettenrad 56 spannen und führen die Raupenkette 52. Das vordere Raupenkettenrad 54 weist zwei vordere Zahnkränze 58, 60 auf. Die vorderen Zahnkränze 58, 60 sind um eine vordere Drehachse 66 drehbar an der Rahmeneinheit 42 gelagert. Die vorderen Zahnkränze 58, 60 sind axial versetzt zueinander angeordnet. Die vorderen Zahnkränze 58, 60 greifen in die Raupenkette 52 ein. Dadurch sind die vorderen Zahnkränze 58, 60 formschlüssig mit der Raupenkette 52 verbunden. Das hintere Raupenkettenrad 56 weist zwei hintere Zahnkränze 62, 64 auf. Die hinteren Zahnkränze 62, 64 sind um eine hintere Drehachse 68 drehbar an der Rahmeneinheit 42 gelagert. Die hinteren Zahnkränze 62, 64 sind axial versetzt zueinander angeordnet. Die hinteren Zahnkränze 60, 62 greifen in die Raupenkette 52 ein. Dadurch sind die hinteren Zahnkränze 60, 62 formschlüssig mit der Raupenkette 52 verbunden.
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Ferner weist die Pflanzvorrichtung eine Puffereinheit 116 auf. Die Puffereinheit 116 umfasst eine Mehrzahl von Pufferelementen 118, welche jeweils zu einer zeitweisen Aufnahme eines zu pflanzenden Stecklings 12 vorgesehen sind. Die Pufferelemente 118 sind röhrenförmig ausgebildet. Die Puffereinheit 116 weist eine Führungseinheit 122 mit einer in sich geschlossenen Führungsbahn 124 auf, entlang welcher die Pufferelemente 118 verschiebbar sind. Die Führungsbahn 124 weist einen ovalen Verlauf auf.
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In der 3 sind der Übersichtlichkeit halber die Rahmeneinheit 42 und einer der hinteren Zahnkränze 64 nicht dargestellt. Die Pflanzvorrichtung weist eine Vielzahl an Aufnahmeeinheiten 10, 70 auf. Die Aufnahmeeinheiten 10, 70 sind jeweils dazu vorgesehen, einen zu pflanzenden Steckling 12 aufzunehmen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Pflanzvorrichtung zehn Aufnahmeeinheiten 10, 70 auf.
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Die Aufnahmeeinheiten 10, 70 sind jeweils mit einem eigenen Raupenkettenglied 32 der Raupenketteneinheit 30 verbunden. Genauer gesagt ist an jedem vierten Raupenkettenglied 32 eine Aufnahmeeinheit 10, 70 angeordnet. Es ist in diesem Zusammenhang auch denkbar, eine andere, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende Anzahl an Aufnahmeeinheiten 10, 70 vorzusehen. Ebenso ist es denkbar, die Aufnahmeeinheiten 10, 70 mit einer anderen Verteilung an die Raupenkettenglieder 32 anzuordnen. Da sich die Aufnahmeeinheiten 10, 70 in Form und Funktion entsprechen, wird im Folgenden der Einfachheit halber lediglich auf eine Aufnahmeeinheit 10 und ein Raupenkettenglied 32 Bezug genommen.
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Die Puffereinheit 116 ist dazu vorgesehen, den Aufnahmeeinheiten 10, 70 zu pflanzende Stecklinge 12 zuzuführen. Hierzu weist die Puffereinheit 116 eine Vielzahl von Mitnahmeelementen 130 auf, welche den Aufnahmeeinheiten 10, 70 zugeordnet sind und welche dazu vorgesehen sind, die Pufferelemente 118 entlang eines Teilabschnitts 136 eines Verlaufs der Führungseinheit 122 zu verschieben. Die Mitnahmeelemente 130 sind an den Raupenkettengliedern 32 angeordnet, mit welchen jeweils eine der Aufnahmeeinheiten 10, 70 verbunden ist. Ferner sind die Mitnahmeelemente 130 dazu vorgesehen, die Pufferelemente 118 bei einem Verschieben entlang dieses Teilabschnitts 136 fluchtend zu den Aufnahmeeinheiten 10, 70 auszurichten, sodass zu pflanzende Stecklinge 12 von den Pufferelementen 118 in die Aufnahmeeinheiten 10, 70 gelangen. In einem Teilabschnitt 126 in welchem eine Mitnahme der Pufferelemente 118 mittels der Mitnahmeelemente 130 beginnt, verlauft die Führungsbahn 124 in einem Winkel von 90 Grad. Die Führungseinheit 122 weist ein plattenförmiges Verschlusselement 128 auf, welches dazu vorgesehen ist, die Pufferelemente 118 über einen weiteren Teilabschnitt 134 des Verlaufs der Führungseinheit 122 hinweg in Richtung 132 des Bodens 16 zu verschließen. In diesem weiteren Teilabschnitt 134 erfolgt ein Befüllen der Pufferelemente 118 mit zu pflanzenden Stecklingen 12 (vgl. 1 und 2).
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Wie auch in den Figuren 4 und 5 näher gezeigt, ist die Aufnahmeeinheit 10 mit dem Raupenkettenglied 32 einstückig ausgebildet. Genauer gesagt ist die Aufnahmeeinheit 10 mit dem Raupenkettenglied 32 verschweißt. Alternativ ist es denkbar, dass die Aufnahmeeinheit 10 mit dem Raupenkettenglied 32 verschraubt ist. Die Aufnahmeeinheit 10 ist zur Aufnahme von genau einem Steckling 12 vorgesehen. Der Steckling 12 ist üblicherweise zumindest im Wesentlichen zylinderförmig ausgebildet. Ferner ist der Steckling 12 von einem Steckholz gebildet. Die Aufnahmeeinheit 10 ist somit als Steckholzaufnahmeeinheit ausgebildet. Die Aufnahmeeinheit 10 umläuft zusammen mit der Raupenkette 52 das vordere Raupenkettenrad 54 und das hintere Raupenkettenrad 56.
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Die Aufnahmeeinheit 10 umfasst ein Aufnahmeelement 72. Das Aufnahmeelement 72 ist hülsenförmig ausgebildet. Somit weist das Aufnahmeelement 72 einen zylinderförmigen Aufnahmebereich für den Steckling 12 auf. Das Aufnahmeelement 72 ist aus einer Metalllegierung, insbesondere aus einem Stahl, gebildet. In dem Raupenkettenglied 32 ist eine zylinderförmige Öffnung 74 vorgesehen. Der Aufnahmebereich des Aufnahmeelements 72 grenzt an die Öffnung 74 an. Der Steckling 12 kann durch die Öffnung 74 in den Aufnahmebereich des Aufnahmeelements 72 eingebracht werden. Raupenkettenglieder, an denen keine Aufnahmeeinheit 10, 70 angebracht sind, weisen im gezeigten Ausführungsbeispiel keine derartige Öffnung auf.
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Wie in der 3 gezeigt wird bei einem Pflanzvorgang der Steckling 12 aus einem der Pufferelementen 118 durch die Öffnung 74 in den Aufnahmebereich des Aufnahmeelements 72 eingebracht. Dies erfolgt bevorzugt dann, wenn die Öffnung 74 in eine vom Boden 16 abgewandte Richtung 76 ausgerichtet ist. Der Steckling 12 ist dann in Pflanzrichtung 24 in die Aufnahmeeinheit 10 einsetzbar. Die Aufnahmeeinheit 10 bewegt sich beim Pflanzvorgang mit dem Raupenkettenglied 32 in Richtung des vorderen Raupenkettenrads 54. Anschließend dreht sich die Aufnahmeeinheit 10 um das vordere Raupenkettenrad 54. Nach einer Drehung von 180°ist die Öffnung 74 dem Boden 16 zugewandt. Die Aufnahmeeinheit 10 bewegt sich nun vom vorderen Raupenkettenrad 54 zum hinteren Raupenkettenrad 56. Relativ zum Boden 16 ist die Aufnahmeeinheit 10 dabei ortsfest. Je nach Stecklingsgröße und -gewicht stößt der Steckling 12 mit einem Längsende auf den Boden 16 oder bleibt in der Aufnahmeeinheit 10 stecken.
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Wie bereits erwähnt weist die Pflanzvorrichtung eine Pflanzeinheit 14 auf. Die Pflanzeinheit 14 ist dazu vorgesehen, den Steckling 12 in dem Pflanzvorgang aus der Aufnahmeeinheit 10 in den Boden 16 zu bewegen. Dazu weist die Pflanzeinheit 14 ein Druckelement 38 auf. Das Druckelement 38 ist von der Aufnahmeeinheit 10 beweglich gelagert. Genauer gesagt, ist das Druckelement 38 von der Aufnahmeeinheit 10 linear verschiebbar gelagert. Die Pflanzeinheit 14 umfasst hierzu eine Führungsausnehmung 90, die zur linearen Führung des Druckelements 38 vorgesehen ist. Die Führungsausnehmung 90 ist in das Aufnahmeelement 72 eingebracht. Das Druckelement 38 ist stabförmig ausgebildet. An freien Enden des Druckelements 38 sind drehbar gelagerte Rollen 78, 80 der Pflanzeinheit 14 angeordnet.
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Die Pflanzeinheit 14 weist ein Führungsteil 20 auf. Das Führungsteil 20 ist als Wandung ausgebildet. Das Führungsteil 20 ist aus einer Metalllegierung, insbesondere aus Stahl, hergestellt. Das Führungsteil 20 umfasst eine Führungsfläche 22. Die Führungsfläche 22 verläuft im Pflanzvorgang schräg zur Pflanzrichtung 24. Die Pflanzeinheit 14 weist ein weiteres Führungsteil (hier verdeckt) auf. Das weitere Führungsteil ist als Wandung ausgebildet. Das weitere Führungsteil ist aus einer Metalllegierung, insbesondere aus Stahl, hergestellt. Das weitere Führungsteil umfasst eine weitere Führungsfläche. Die weitere Führungsfläche verläuft im Pflanzvorgang schräg zur Pflanzrichtung 24.
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Das Führungsteil 20 und das weitere Führungsteil verlaufen parallel zueinander. Ferner sind das Führungsteil 20 und das weitere Führungsteil über eine Querwandung miteinander verbunden. Genauer gesagt sind das Führungsteil 20 und das weitere Führungsteil über die Querwandung unbeweglich zueinander verbunden. Die Führungsfläche 22 nähert sich, entgegen einer Zugrichtung 88 betrachtet, dem Boden 16 an. Die Führungsfläche 22 schließt mit dem Boden 16 vorzugsweise einen Winkel zwischen 10° und 30°ein. Die weitere Führungsfläch e nähert sich, entgegen der Zugrichtung 88 betrachtet, dem Boden 16 ebenfalls an. Die weitere Führungsfläche schließt mit dem Boden 16 vorzugsweise einen Winkel zwischen 10° und 30° ein. Die Zugrichtung 88 entspricht dabei einer Richtung, in welche die Pflanzvorrichtung, relativ zum Boden 16, von einer Zugmaschine gezogen wird. Die Zugrichtung 88 verläuft dabei senkrecht zur hinteren Drehachse 68. Die Zugrichtung 88 ist ferner von der hinteren Drehachse 68 in Richtung der vorderen Drehachse 66 orientiert.
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Bewegt sich die Aufnahmeeinheit 10 vom vorderen Raupenkettenrad 54 in Richtung des hinteren Raupenkettenrads 56, kommen die Rollen 78, 80 mit der Führungsfläche 22 in Anlage. Ebenso kommen dabei die Rollen 78, 80 mit der weiteren Führungsfläche in Anlage. Dadurch, dass sich die Führungsfläche 22 dem Boden 16 entgegen der Zugrichtung 88 annähert, werden die Rollen 78, 80 und mithin das Druckelement 38 beim Pflanzvorgang in Richtung des Bodens 16 bewegt. Die Führungsfläche 22 ist somit dazu vorgesehen, eine Einpflanzkraft zum Einpflanzen des Stecklings 12 in den Boden 16 auszuüben. Analog hierzu ist auch die weitere Führungsfläche dazu vorgesehen, eine Einpflanzkraft zum Einpflanzen des Stecklings 12 in den Boden 16 auszuüben. Das Druckelement 38 ist dadurch von dem Führungsteil 20 antreibbar und dazu vorgesehen, den Steckling 12 aus der Aufnahmeeinheit 10 heraus zu bewegen.