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Die Erfindung betrifft die Bearbeitung von selbstklebenden Folien, die vor allem in der Werbung und bei der Herstellung von Verkehrsschildern, Kennzeichnungen, Blickfängern oder Leuchtreklamen verwendet werden, um die optischen Eigenschaften der schon hergestellten Folie zu ändern. Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren, mit dem die visuell wahrgenommenen Eigenschaften im Wesentlichen jeder Folie ohne die Notwendigkeit eines Drucks geändert werden können. Die Erfindung beschreibt auch die endgültig bearbeitete Folie und deren Verwendung.
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In der Werbeindustrie und bei der Herstellung von verschiedenen Blickfängern, Kennzeichnungen oder Zeichen wird ein breites Spektrum von verschiedenen Arten selbstklebender Folien eingesetzt. Sie werden in unterschiedlichen Farben hergestellt und können auch nachträglich je nach Bedarf bedruckt werden. Übliche Folien sind in unterschiedlicher Farbenauswahl verfügbar, wobei normalerweise eine geeignete Farbe ausgewählt werden kann. Wenn jedoch zu der gegenständlichen Farbe die gleiche Farbe, aber in geringerer Intensität gewählt werden soll, zum Beispiel zur Schaffung von Farbübergängen, kommt es zu Problemen, denn der Hersteller kann nur eine endliche Anzahl von Farbtönen auf Lager herstellen. Die Herstellung von Folien in Spezialfarben des gleichen Farbtons ist bei einer kleinen, erforderlichen Fläche überhaupt nicht rentabel. In einem solchen Fall wird normalerweise empfohlen, die Folie mit Farbe zu bedrucken, wozu verschiedene Technologien zur Verfügung stehen. Der Nachteil der derart hergestellten Folie ist jedoch, dass der Bedruck im Freien schon nach kurzer Zeit farblich degradiert, und nach zwei Jahren ist schon eine Veränderung des Farbtons in Folge der UV-Strahlung wahrnehmbar. Übliche Grundfarbfolien mit Originalfarbe in der gesamten Dicke der Schicht können aber auch mehr als 7–10 Jahre halten.
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Bei speziellen, selbstklebenden Folien, die einseitig durchsichtig, transluzent oder fluoreszent sind, ist das Problem mit der Wahl der Farbe noch größer. Diese Spezialfolien sind mehrfach teurer als die Grundfarbfolien, sind nur in einer eingeschränkten Farbenskala verfügbar (normalerweise bis zu zehn Farbtönen von transluzenten Folien gegenüber Hunderten von Farbtönen geläufiger Folien). Bei transluzenten Folien gibt es auch keine verschiedenen Intensitäten einer Farbe. Einige Spezialfolien sind zwar auch für nachträgliches Bedrucken bestimmt, jedoch sind diese bedruckten Spezialfolien im Freien wenig stabil. Bei der Anwendung von transluzenten Folien in großen Leuchtwerbeanlagen wird dabei eine hohe Lebensdauer ohne Änderung des Farbtons verlangt, und zwar auch aus dem Grund, dass diese Werbeanlagen normalerweise in großer Höhe angebracht werden, und das erschwert den physischen Zugang zu ihnen.
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Die Lösung nach dem Patent
US 2004224126 A1 beschreibt eine perforierte Folie, die in weißer oder schwarzer Farbe geliefert wird und die zur Verwendung in hintergrundbeleuchteten Werbeflächen bestimmt ist. Eine solche Lösung macht bei anderen Farben wieder einen Druck erforderlich, wodurch die vorher beschriebenen Probleme verursacht werden. Ein weiterer Nachteil ist auch der hohe Preis der angeführten Folie.
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Im Allgemeinen wachsen die Ansprüche der Klienten auf Farbenvielfalt und Farbenbeständigkeit in Werbeelementen, und zugleich gibt es einen ständigen Kostendruck. Es wird eine (noch nicht bekannte) Lösung verlangt, die dauerhafte Ergebnisse für ein breites Farbenspektrum mit unterschiedlicher Intensität bieten kann und auch bei einem kleinem Gesamtverbrauch eines Farbtons der Folie wirtschaftlich eingesetzt werden kann; es wird also eine Lösung gesucht, die nicht nur auf serienmäßig verfügbare Folien mit speziellen optischen Eigenschaften angewiesen ist.
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Kurzfassung der Erfindung
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Die im Stand der Technik angeführten Mängel werden auf eine wesentliche Art und Weise durch das Verfahren der Bearbeitung der Folie beseitigt, vor allem im Hinblick auf die Veränderung von optischen Eigenschaften, wie z. B. Durchsichtigkeit, Lichtdurchlässigkeit, Intensität des Farbtons nach dieser Erfindung, deren Wesen darin besteht, dass eine fertige Folie verwendet wird, deren Farbe in der Farbschicht auf der äußeren sichtbaren Oberfläche identisch ist, wobei vor dem Aufkleben der Folie Linienöffnungen in diese Folie ausgeschnitten werden, vor allem als Ketten von mit Linien verbundenen Öffnungen in der gesamten Dicke der gefärbten Schicht. Die Linien von Öffnungen wiederholen sich nebeneinander, wobei die Öffnungen kleiner (also vor allem schmaler) sind, als die Projektion des Mindestwinkels der Unterscheidungsfähigkeit des menschlichen Auges bei einer entfernten Wahrnehmung der Folie ist. Das Maß der Änderung von optischen Eigenschaften ist vom Verhältnis der Fläche von ausgeschnittenen Öffnungen zur Gesamtfläche bzw. zur Fläche der belassenen, nicht ausgeschnittenen Folie abhängig. Die Größe (vor allem die Breite) von Öffnungen wird für die jeweilige Verwendung sowie je nach der konkreten Farbe vorgeschlagen und geändert; die unterschiedlichen Wellenlängen des Farblichts haben einen Einfluss auf die unterschiedliche Wahrnehmung von Öffnungen und von Licht, das durch die Öffnungen hindurchtritt.
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Der Begriff „fertige Folie” bezeichnet die Tatsache, dass die Folie schon hergestellt und zu ihrer bisher bekannten Verwendung mit voller Deckung der entsprechenden Fläche vorbereitet ist. In dieser Erfindung wird also nicht die ursprüngliche Herstellung einer neuen Folie beschrieben, sondern ein Verfahren, wie eine schon existierende, kommerziell verfügbare, fertige Folie mit Hilfe einer einfachen Technologie bearbeitet werden kann.
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Die bearbeitete, selbstklebende Folie hat eine deckende Untergrundschicht, zum Beispiel tragendes Untergrundpapier. Die Untergrundschicht trägt die Folie bei ihrem Ausschneiden, verhindert die Deformierung der eigentlichen Folie und schützt auch den Klebstoff der selbstklebenden Folie. Die Folie wird vor dem Aufkleben von der Untergrundschicht gelöst.
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Die Verwendung der Folie mit der identischen Farbe in der Materialschicht drückt aus, dass es sich nicht um ein Bedrucken auf der Folienoberfläche handelt, sondern dass die grundlegende Farbfolie genutzt wird. Diese ist dabei im breitesten Farbenspektrum verfügbar. Die Farbe in der gesamten Schicht (bzw. mindestens in einer oberen oder der obersten Schicht) gewährleistet eine hohe Stabilität auch beim Einsatz im Freien. Als Grundlage wird also ein beständiges Material verwendet, das in Hunderten von Farbtönen geliefert wird. Es werden weder die äußeren optischen Eigenschaften der Folie weder chemisch, noch durch Bedrucken noch durch Auftragen einer neuen Schicht geändert, sondern es werden aus der Folie Ausschnitte in der gesamten Folienschicht mechanisch beseitigt. Das Verfahren nach der beschriebenen Erfindung ist auch im Fall von bedruckten Folien einsetzbar, also von Folien, deren obere Schicht sich farblich von den anderen Schichten unterscheidet. Die Vorteile des beschriebenen Verfahrens kommen bei Folien ohne nachträgliches Bedrucken am besten zum Vorschein.
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Das menschliche Auge hat eine hohe Unterscheidungsfähigkeit, einen relativ großen Sichtwinkel (120° senkrecht und 150° waagerecht) eine hohe Kontrastempfindlichkeit, also eine hohe Fähigkeit der Unterscheidung von Farben und ihren Tönen bei benachbarten Objekten. Ein klares Bild wird erst dann geschaffen, wenn das beobachtete Objekt größer als die Unterscheidungsgrenze des Auges (minimum separabile) ist. Diese ist im Wesentlichen bei der photooptischen Wahrnehmung am Tag durch die Struktur der Zapfen in der Netzhaut des Auges gegeben. Der Durchmesser eines Zapfens ist etwa 0,005 mm, die Entfernung der Netzhaut vom optischen Knoten eines erwachsenen Auges ist etwa 16–18 mm. Die Winkelentfernung von unterscheidbaren Ausschnitten ist dann an der Grenze 0,005/17 = 2,94 × 10–4 Reihe = 0,01685 Grad = etwa 1 Winkelminute. Zum Beispiel können bei einer Entfernung von fünf Metern zwei Punkte, die 1,5 mm voneinander entfernt sind, nicht mehr unterschieden werden. Diese Grenze gilt bei der Unterscheidung von zwei selbständigen Punkten mit hohem Kontrast gegenüber dem Hintergrund (zum Beispiel schwarze Punkte auf weißem Hintergrund); bei Objekten mit niedrigerem Kontrast sinkt die Unterscheidungsfähigkeit. Beim durchschnittlichen Kontrast und einem wiederholten, regelmäßigen Kettenmuster kann davon ausgegangen werden, dass die Grenze der Unterscheidung des menschlichen Auges ein Winkel von etwa drei Winkelminuten ist.
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Zur Wahrnehmung von Ausschnitten ist auch die Noniussehschärfe und die anguläre Sehschärfe (minimum cognibile, minimum legibile, minimum separabile) wesentlich. Bei den Folienausschnitten nach dieser Erfindung ist es deshalb ausreichend, sich n an die Größe der ausgeschnittenen Öffnungen zumindest in Größenordnung zur Unterscheidungsgrenze des Beobachters oder unter die Unterscheidungsgrenze des Beobachters anzunähern, und dieser wird dann die ausgeschnittenen Öffnungen als fehlende Stellen in der Folie überhaupt nicht mehr wahrnehmen. Unter einem Beobachter wird ein Mensch verstanden, für den das Produkt mit der ausgeschnittenen Folie bestimmt ist, zum Beispiel ein Mensch, der von der Straße eine Werbeaufschrift, die sich 10 m von der Straße entfernt befindet, ansieht. Der Beobachter wird die Fläche mit der Folie als zusammenhängend (ununterbrochen) wahrnehmen, jedoch mit einer anderen Farbintensität als bei der ursprünglichen Folie ohne Ausschnitte.
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Wenn in der Beschreibung und den Ansprüchen angeführt wird, dass die Abmessungen von Öffnungen kleiner als die Unterscheidungsgrenze des menschlichen Auges des Beobachters bei vorausgesetzten Bedingungen der Wahrnehmung der bearbeiteten Folie sind, dann wird darunter verstanden, dass bei der Anwendung der Folie vorausgesetzt wird, aus welcher Entfernung ungefähr die Folie bzw. das Produkt mit der Folie wahrgenommen bzw. beobachtet wird. Zum Beispiel kann bei einer Werbung auf dem Dach eines Gebäudes vorausgesetzt werden, dass dies aus einer Entfernung geschieht, die größer als die Höhe des Gebäudes ist. Das schließt natürlich nicht aus, dass bestimmte Personen, z. B. Montagetechniker, die Folie auch aus einer kleineren Entfernung sehen, bei der sie fähig sind, die Öffnungen auf der Folienoberfläche wahrzunehmen. Die Größe von Öffnungen wird nach der Wahrnehmung der Zielgruppe dimensioniert und kann auch örtliche Lichtbedingungen berücksichtigen, z. B. permanente Lichtquellen in der Nacht usw. Konkrete Lichtbedingungen und Winkelverhältnisse beim Anblick der Folie können auch beim Entwurf der Verwendung weiterer Schichten berücksichtigt werden. Das kann zur Verwendung z. B. einer diffusen Folie und/oder Polarisierungsfolie und/oder Milchfolie oder zur Verwendung einer durchsichtigen und/oder Milch- und/oder einer transparenten Unterlage (Plexiglas oder Polycarbonate mit Folien usw. bei Leuchtwerbung führen.
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Die Verwendung von perforierten Folien mit Öffnungen ist aus dem Stand der Technik schon bekannt. Die Öffnungen hatten jedoch eine konstante, bei der Herstellung definierte Größe; sie berücksichtigten nicht die konkrete Anwendung, und sie hatten selbständige, nicht verbundene Öffnungen. Die Lösung mit der Herstellung von selbständigen Öffnungen ist aus dem Grund nicht einsetzbar, weil es technisch nicht möglich ist, selbständige Folienstücke aus den Öffnungen in der fertigen Folie auszuschneiden und herauszunehmen. Die vorliegende Erfindung bringt Fortschritt in dem Sinne, dass die ausgeschnittenen Öffnungen in der Folie Liniencharakter haben und, dass sie vorteilhaft in einer Kette verbunden sind, die als ein Gesamtausschnitt herausgenommen werden kann. Die Plotter-Maschinen sind fähig, auch feine, kleine, selbständige Formen auszuschneiden; das Herausnehmen von selbständigen Ausschnitten ist dann jedoch im Hinblick auf die manuelle Arbeit sehr anspruchsvoll und schon bei kleinen Flächen im Wesentlichen unmöglich. Wenn die Öffnungen in Linien in eine Kette verbunden werden, wird eine ganze Kette mit Öffnungen aus der Folie mit einem Zug beseitigt.
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Es ist vorteilhaft, wenn die Kette sich wiederholende Öffnungen hat, zwischen denen ein Verbindungsstreifen angebracht wird, normalerweise mit einer Breite, die kleiner als die Breite der Öffnung ist. Die Breite des Streifens kann wesentlich kleiner sein als die Breite der Öffnung; sie sollte jedoch so gewählt werden, dass der Streifen mit seiner Zugfestigkeit zum Herausziehen der Folie aus der ausgeschnittenen Öffnung ausreicht. Die Streifen zwischen den Öffnungen dienen im Wesentlichen zum kettenmäßigen, kontinuierlichen Herausziehen von ausgeschnittenen Öffnungen; ihr eventueller Beitrag zur Änderung von optischen Eigenschaften ist erst zweitrangig, kann jedoch in die Berechnung der Fläche der ausgeschnittenen und der belassenen Folie berücksichtigt werden.
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Die Öffnungen können unterschiedliche Formen aufweisen, vorteilhaft sind vor allem Formen mit runden Linien, wie ein Kreis oder eine Ellipse. Möglich sind auch Formen wie ein Quadrat, ein Viereck, ein Dreieck, ein Vieleck, z. B. ein Sechseck und Ähnliches. Die Verbindung des Verbindungsstreifens mit der Öffnung sollte mit einer Abrundung versehen werden, damit die Folie beim Herausziehen des Ausschnitts nicht reißt. Scharfe Veränderungen von Linien wären zur Bildung von Rissen anfällig. Falls eine nicht runde Form der Öffnung verwendet wird, zum Beispiel ein Quadrat oder ein Dreieck, ist es günstig, die Kanten einer solchen Form zumindest mit einer feinen Abrundung zu versehen. Die Abrundung ist vorteilhaft, jedoch aus der Perspektive der Produktivität des Schneidens nicht notwendig. Die Linienöffnung kann auch die Form eines zusammenhängenden Bands haben, was ein Grenzfall ist, wenn einzelne Öffnungen so wachsen, dass sie flächenmäßig die Verbindungsstreifen in sich aufnehmen und die Grenzen zwischen diesen Elementen in einer Linie aufgehoben werden. Eine Linienöffnung in Form eines zusammenhängenden Streifens kann einen geraden oder gekrümmten Schnittrand aufweisen. Die Linienöffnung kann also die Form einer Kette aufweisen, die die Verbindungsstreifen enthält, die wiederum Öffnungen verbinden, oder sie kann die Form eines zusammenhängenden Streifens aufweisen, wobei die Grenze zwischen dem Verbindungsstreifen und der einzelnen Öffnung nicht genau definiert ist. Die Lösung mit einem geraden Streifen erhöht die Schneidgeschwindigkeit.
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Es ist auch vorteilhaft, wenn die Anbringung der Öffnung in einer Kettenlinie gegenüber der Position der Öffnung in der benachbarten Linie verschoben ist. Es ist günstig, jedoch nicht notwendig, wenn diese Öffnungen in den benachbarten Linien gleichmäßig verschoben sind, also um die Hälfte des Abstands der Öffnung im Rahmen der Linie. Die Linie der Kette wird vor allem gerade sein, kann jedoch auch eine Krümmung, eine Welle und Ähnliches haben. Der Abstand der benachbarten Linien ist einer der Parameter, die neben der Größe von Öffnungen das Verhältnis der Fläche der ausgeschnittenen Folie zur Fläche der belassenen Folie beeinflussen.
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Der Abstand von Linien sollte in der Größenordnung dem Abstand von Öffnungen entsprechen, damit die Wahrnehmung der Folie in gegenseitig senkrechten Blickwinkeln gleich ist.
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Die Öffnungen in der Folie können durch einen Plotter, durch Ausstanzen, einen Laserstrahl und ähnliche Mittel hergestellt werden. Als produktivste Methode ohne Einbringung von mechanischen oder thermischen Spannungen erscheint bis jetzt der Einsatz eines Plotters.
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Alle bisher bekannten Bearbeitungen von hergestellten Folien bestanden im Hinzufügen von Material, bzw. von Schichten. Zum Beispiel wurde eine Farbschicht oder eine Schicht einer weiteren Folie hinzugefügt. Die vorliegende Erfindung ist grundsätzlich anders; aus der fertigen Folie wird die Farbe entnommen, jedoch nicht teilweise aus der Schichtdicke, sondern durch Entnahme der gesamten Schichtdicke auf einer definierten Fläche.
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Durch Ausschneiden und Beseitigen einer Kette von Öffnungen wird vor allem die Lichtdurchlässigkeit durch die Folie und die Wahrnehmung der Intensität der Farbe der gesamten Fläche verändert.
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Aus der Perspektive einer einfachen Handhabung der bearbeiteten Folie ist es geeignet, eine zusammenhängende Deckungsfolie auf die Folie nach der Beseitigung der Ausschnitte aufzutragen, vor allem eine durchsichtige Deckungsfolie. Diese Schicht (Laminierschicht) vereinfacht die weitere Handhabung und erhöht zugleich die mechanische Beständigkeit der aufgeklebten, ausgeschnittenen Folie im Hinblick auf das unerwünschte Ablösen einzelner Folienstreifen. Die Lebensdauer der bearbeiteten Folie wird noch erhöht, wenn die Deckungsfolie über ein UV-Filter verfügt. Je nach Bedarf kann die Folie auch mit einer anderen Schicht versehen werden, und zwar direkt nach dem Ausschneiden und der Beseitigung von Öffnungen oder auch später nach dem Aufkleben der bearbeiteten Folie. Es ist zum Beispiel möglich, eine transluzente Folie als Unterlage zu verwenden, die das durch Öffnungen in der bearbeiteten Folie hindurchtretende Licht verfärbt. Dann wird eine Leuchtwerbung am Tag (ohne Untergrundbeleuchtung) zum Beispiel blau und in der Nacht bei Untergrundbeleuchtung gelb sein.
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Die Ketten von Öffnungen werden in die Folie in Anwesenheit der tragenden Untergrunddeckungsschicht ausgeschnitten; diese gewährleistet nach der Beseitigung der ausgeschnittenen Folie den Zusammenhalt der belassenen Folie. Neben der tragenden Untergrundschicht kann die bearbeitete Folie eine Schicht haben, wie es am Anfang der Beschreibung angeführt wurde, oder zwei Schichten, wie es im vorangegangenen Absatz erwähnt wurde; sie kann jedoch auch mehr Schichten haben. Bei einer günstigen Anordnung kann eine weiße oder schwarze Blockierschicht verwendet werden, die mit der Grundschicht noch vor der Herstellung der Kette von Öffnungen mit der Grundschicht verbunden wird. Die Aufgabe der Blockierschicht ist, das Eindringen von Licht durch die belassene Folie zu verhindern. Der Begriff „Blockieren” ist in Verbindung mit dem Durchgang und/oder der Reflexion von Licht zu verstehen.
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Bei der üblichen Vorgehensweise mit der Verwendung der Blockierschicht wird zuerst die übliche Farbfolie mit einer undurchsichtigen weißen oder schwarzen Folie verbunden, wobei der Klebstoff der üblichen Farbfolie genutzt wird. Das bedeutet, dass die tragende Untergrundschicht (Untergrundpapier) von der Farbfolie abgelöst wird, und diese Folie wird auf die undurchsichtige, weiße oder schwarze Folie geklebt. Die undurchsichtige Folie hat ihre eigene tragende Untergrundschicht, die im weiteren Schritt den Träger beim Ausschneiden von Öffnungen darstellt. Bei der Herstellung von Öffnungen wird die Farbfolie zusammen mit der Blockierschicht geschnitten. Eine eventuelle dritte zusammenhängende Deckungsschicht wird erst nach Abschluss des Schneidevorgangs angebracht. In den meisten Fällen wird die bearbeitete Folie ohne tragende Untergrundschicht zwei Schichten haben, nämlich die ausgeschnittene Farbfolie und die zusammenhängende Deckungsfolie, oder drei Schichten, nämlich die ausgeschnittene Blockierschicht, die ausgeschnittene Farbfolie und eine zusammenhängende Deckungsfolie.
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Die Wahl der weißen oder schwarzen Farbe der Blockierschicht ist von der Farbe der zweiten Schicht und vom erforderlichen, gemeinsamen Lichteffekt abhängig. Wenn zum Beispiel die Blockierschicht mit der gelben Folie für eine Leuchtwerbung verbunden werden soll, wird die weiße Blockierschicht verwendet. Diese gewährleistet, dass die Werbung am Tag eine klare gelbe Farbe hat und in der Nacht mit klarem, weißem Licht leuchtet. Ohne die Blockierschicht würde die gelbe Farbe am Tag blasser wirken, und in der Nacht würde die Werbung gelblich, nicht weiß leuchten.
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Die Kette von verbundenen Öffnungen kann in der ganzen Breite der Folie ausgeschnitten werden, und zwar vor allem in dem Fall, in dem die Folie für das spätere Ausschneiden in einer im Voraus unbekannten Form vorbereitet wird. Beispielsweise wird also die Folie der Werbeagentur geliefert, die aus ihr die erforderliche äußere Form schneidet, zum Beispiel einen Buchstaben oder eine Ziffer. Falls das Verfahren nach der vorliegenden Erfindung direkt beim Ausschneiden der äußeren Form verwendet wird, werden die Ketten von Öffnungen nur auf der erforderlichen Fläche ausgeschnitten, z. B. auf der Fläche des entsprechenden Buchstabens oder der entsprechenden Ziffer.
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Die Kette kann an den Enden, z. B. am Rand des Folienbands, mindestens mit einer benachbarten Kette durch ein Verbindungselement verbunden werden. Dann ist es möglich, das Verbindungselement zu nehmen und mehrere Ketten gleichzeitig damit herauszuziehen.
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Auch in dem Fall, in dem kein Verbindungselement verwendet wird, kann die Beseitigung der ausgeschnittenen Folie dadurch effektiv gemacht werden, dass mehrere benachbarte Ketten zuerst teilweise abgelöst werden, ihre Enden miteinander verklebt werden (es geht um eine selbstklebende Folie), und dann kann mit einem Zug eine Gruppe von Ketten herausgezogen werden.
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Mit der beschriebenen Methode kann aus einer üblichen Farbfolie eine Folie hergestellt werden, die nach außen weißes Licht oder gefärbtes Licht aus der Hintergrundbeleuchtung durchlässt. Auf die gleiche Weise kann aus dem gegebenen Farbton der Farbfolie eine Farbfläche mit einer geringeren Intensität der gegebenen Farbe hergestellt werden. Mit der Vergrößerung von Öffnungen wächst auch die beseitigte Fläche, und dadurch verringert sich die Intensität der Farbe, wie sie vom Betrachter aus einer Entfernung wahrgenommen wird.
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Die zum bisherigen Stand beschriebenen Mängel werden auch von der eigentlichen Folie beseitigt, die aus der üblichen Farbfolie mit der deckenden Untergrundschicht in Übereinstimmung mit dieser Erfindung hergestellt wird, deren Wesen darin besteht, dass in die Folie Linienöffnungen ausgeschnitten werden, die sich nebeneinander wiederholen. Die Breite der Linienöffnungen ist gleich oder kleiner als die dimensionale Unterscheidungsfähigkeit des menschlichen Auges bei einer entfernten Wahrnehmung der Folie. Einzelne Öffnungen sind normalerweise kleiner als die Projektion von drei Winkelminuten vom vorausgesetzten Standort des Beobachters. Einzelne Öffnungen können mit Verbindungsstreifen in einer Kette verbunden werden oder können in eine Linienöffnung in Form eines Streifens zusammengenommen werden. Die Anbringung der Öffnung in einer Linie der Kette kann gegenüber der Position der Öffnung in der benachbarten Kette verschoben sein.
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Auf der Oberfläche der ausgeschnittenen Folie kann eine durchsichtige, zusammenhängende Deckungsfolie angebracht werden, vorteilhaft mit einem UV-Filter. Die Farbfolie kann zusammen mit der Blockierschicht ausgeschnitten werden.
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Neu ist auch die Anwendung der nach dieser Erfindung bearbeiteten Folie für Leuchtwerbung. Die Folie wird auf einen durchsichtigen Träger aufgetragen, hinter dem sich eine Lichtquelle befindet. Die Folie kann auf das Fenster aufgetragen werden, wo sie als teilweise durchsichtig bzw. undurchsichtig nach innen wirken wird. Die Folie kann auch als Ersatz für eine transluzente Folie eingesetzt werden. In einem anderen Fall wird die Folie als Folie mit einer geringeren, wahrgenommenen Farbintensität verwendet. Mit der bearbeiteten Folie können Farbübergänge hergestellt werden.
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Ein wichtiger Beitrag der neuen Methode der Folienbearbeitung und der eigentlichen Folie ist die Vielseitigkeit der Verwendung der üblichen Farbfolie. Auf die beschriebene Weise kann aus einer üblichen Folie eine durchsichtige Folie, eine Folie mit abgestufter Farbintensität und ähnliche Folien hergestellt werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass es nicht notwendig ist, verschiedene Farbtöne von Folien auf Lager zu halten und das Bedrucken von transluzenten Folien zu verwenden.
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Kurzfassung der Zeichnungen
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Die Erfindung wird nun anhand von 1–24 näher erläutert. Die konkrete Figur und das Verhältnis von Abmessungen, das Verhältnis von Foliendicken, die Anfertigung von Buchstaben, der Wortlaut von Kennzeichnungen, die Beispiele von Farben sind nur beispielhaft angeführt und können nicht als die Ansprüche einschränkend aufgefasst werden. Es zeigen:
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1 ein Detail von Öffnungen, die mit einem Verbindungsstreifen mit dem Beispiel einer Abrundung verbunden sind,
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2 Linienketten auf einer Folie mit dem Beispiel der Verschiebung einer benachbarten Kette,
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3, 4 Unterschiede bei der Vergrößerung von Öffnungen bei der gleichen Breite des Verbindungsstreifens,
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5, 6 Blick auf Folien mit Öffnungen gemäß den 3, 4 aus einer Entfernung,
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7–9 visuelles Verhalten der Folien in der Leuchtwerbung, wobei die abgebildete LED als Lichtquelle ein Beispiel ist; es kann eine beliebige Lichtquelle eingesetzt werden,
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7 eine Folie bei Tageslicht,
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8 eine Hintergrundbeleuchtung der Folie mit weißem Licht,
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9 eine Folie mit einer Blockierfolie ergänzt, wobei durchsichtiges Plexiglas mit einer selbständigen Folie gefärbt ist,
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10 eine Leuchtschrift „ŽENA” („FRAU”) mit der Darstellung eines Details, das der Beobachter aus der üblichen Entfernung nicht wahrnimmt,
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11–16 verschiedene Formen von Öffnungen, wobei die 11 eine Ellipse, die 12 Dreiecke, die 13 Quadrate, die 14 Ellipsen, die umgekehrt als bei der 11 orientiert sind, die 15 Dreiecke, die umgekehrt als bei der orientiert sind, und die 16 Sechsecke zeigen; der rechte Teil auf der 16 zeigt Linienöffnungen in Form von Streifen, die aussehen, als ob sie durch Vergrößerung einzelner Öffnungen entstanden sind,
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17–22 verschiedene Intensitäten einer Farbe bei Öffnungen in verschiedener Größe,
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23 ein Verbindungselement am abgerundeten Rand des ausgeschnittenen Elements und
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24 das Abziehen von Ketten, deren ursprünglich selbständige Enden verbunden sind, in ein Ganzes zusammengeklebt.
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Beispiel 1
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In diesem Beispiel gemäß den – und wird als Grundlage eine Folie 1 blauer Farbe verwendet. Der Bearbeiter hat die fertige Folie 1 vom Hersteller gekauft und bearbeitet sie nach einer konkreten Forderung der Werbeagentur.
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Das Band der Folie 1 mit tragendem Untergrundpapier wird in einen Plotter hineingelegt. In die Folie 1 wird eine Gruppe von Öffnungen 2 ausgeschnitten, die mit einem Verbindungsstreifen 3 verbunden sind. Die Öffnungen 2 haben in diesem Fall die Form von Kreisen. Der Übergang von Verbindungsstreifen 3 in Öffnungen 2 hat eine Abrundung 5. Die Größe von Öffnungen 2 entspricht der Intensität der blauen Farbe, die die Werbeagentur bestellt hat; in diesem Fall geht es um zwei verschiedene Intensitäten; es wurden also zwei verschiedene Größen von Öffnungen verwendet.
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Nach dem Ausschneiden von Ketten 4 der Öffnungen 2 werden die Ketten 4 am Rand der Folie 1 gefasst und beseitigt. Anschließend wird eine selbstklebende Deckfolie 8 mit UV-Filter auf die Folienoberfläche 1 mit den schon ausgeschnittenen Öffnungen 2 angebracht und befestigt. Dann wird die bearbeitete Zwei-Schicht-Folie 1 zusammengerollt und an die Werbeagentur geschickt. Diese verarbeitet sie dann so, dass sie aus der Folie die einzelnen Buchstaben der Aufschrift „ŽENA” („FRAU”) ausschneidet und sie auf durchsichtige Kunststoffplatten in Form von entsprechenden Buchstaben aufklebt. Die Platten werden von hinten beleuchtet. Am Tag ist die Aufschrift blau; der Beobachter nimmt nur die Farbe der belassenen Folie wahr; die Öffnungen 2 haben die Größe unter der Unterscheidungsgrenze des Auges bei Wahrnehmung von mehr als zehn Metern. In der Nacht leuchten Lichtquellen hinter der Folie 1, und durch die Ketten 4 von Öffnungen 2 dringt weißes Licht nach draußen. Für den Beobachter erscheint die Aufschrift bei Nacht weiß.
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Beispiel 2
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In diesem Beispiel gemäß der 9 unterscheidet sich die Verwendung der bearbeiteten Folie 1 vom ersten Beispiel darin, dass die Folie 1 vor dem Schneiden der Ketten 4 von Öffnungen 2 zuerst auf eine Blockierschicht 10 aufgeklebt wird. Die Folie 1 wird dabei zuerst von der tragenden Untergrundschicht abgelöst und auf die Blockierschicht 10 schwarzer Farbe mit ihrem Klebstoff geklebt. Jetzt wird die tragende Untergrundschicht der Blockierschicht 10 die tragende Untergrundschicht für das Schneiden von Öffnungen 2 bilden. Die verbundene Doppelschicht wird in den Plotter hineingelegt, und die Ketten 4 werden durch beide Schichten geschnitten, also durch die Farbschicht 1 und auch die Blockierschicht 10. Nach dem Ausschneiden und dem Beseitigen von Ketten 4 wird auf die belassene Folie 7 die dritte Schicht, die Deckungsfolie 8, aufgeklebt.
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Die bearbeitete Folie 1 wird schließlich mit Hilfe des Klebstoffs der Blockierschicht 10 auf ein durchsichtiges Plexiglas aufgeklebt, das von der Innerseite der Hintergrundbeleuchtung noch eine gelbe, transluzente Folie aufgeklebt hat, die das durchkommende Licht in der Nacht gelb verfärbt. Für den Beobachter erscheint die Aufschrift bei Nacht gelb.
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Beispiel 3
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Im Beispiel gemäß den 11 bis 16 sind verschiedene Formen von Öffnungen 2 eingesetzt. Die Berechnung der Fläche der ausgeschnittenen Folie 6 zur belassenen Folie 7 ist von der Fläche der entsprechenden Form der Öffnung 2 beeinflusst.
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Beispiel 4
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Im Beispiel gemäß den 17 bis 22 ist eine Folie 1 roter Farbe verwendet, wobei fünf rote Farbtöne geschaffen wurden. Die Farbtöne sind durch Vergrößerung von Öffnungen 2 in Ketten 4 entstanden. Auf der 17 befindet sich die Folie 1 im Grundton ohne ausgeschnittene Öffnungen 2.
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Beispiel 5
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In diesem Beispiel gemäß 23 hat die Folie 1 drei Schichten (neben der tragenden Untergrundschicht). Die Blockierschicht 10 ist weiß, die Grundschicht ist gelb. Diese zwei Schichten werden zusammen im Plotter verarbeitet. Anschließend werden die Ketten beseitigt, und auf die Oberfläche der belassenen Folie 7 wird die Deckungsfolie 8 aufgetragen.
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Das Schneiden von Ketten 4 wird in diesem Beispiel mit dem Ausschneiden der endgültigen Form der Folie 1 verbunden, also zum Beispiel der Form eines konkreten Buchstabens. Am Rande des Buchstabens ist ein Verbindungselement 9 gebildet, mit dem eine Gruppe von Ketten aus der tragenden Untergrundschicht herausgezogen wird.
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Beispiel 6
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In diesem Beispiel gemäß 24 hat die Folie 1 zwei Schichten (neben der tragenden Untergrundschicht). Die Enden von mehreren Ketten 4 werden aus der tragenden Untergrundschicht herausgenommen, sie werden ein bisschen herausgezogen und zu einer gemeinsame Verbindung zusammengeklebt. Anschließend können mehrere Ketten 4 mit einem Zug herausgezogen werden (mit einem Pfeil gekennzeichnet).
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Beispiel 7
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In diesem Beispiel gemäß 16 sind die Öffnungen 2 der Folie 1 so ausgeschnitten, dass durch allmähliche Vergrößerung einzelner Öffnungen Streifen mit geraden Rändern entstanden sind. Auch wenn im Falle von geraden Streifen die Veränderung von optischen Eigenschaften in zwei aufeinander senkrechten Richtungen nicht gleich ist, ist eine solche vereinfachte Bearbeitungsmethode der Folie 1 vor allem dort geeignet, wenn die Entfernung des Beobachters von der Folie 1 größer ist.
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Die industrielle Verwendung der Erfindung ist offensichtlich. Nach dieser Erfindung ist es möglich, fertige, hergestellte Folien in eine Form mit veränderten, optischen Eigenschaften industriell und wiederholt zu veredeln.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Folie
- 2
- Öffnung
- 3
- Verbindungsstreifen
- 4
- Kette von Öffnungen
- 5
- Abrundung
- 6
- Ausgeschnittene Folie
- 7
- Belassene Folie
- 8
- Deckungsfolie
- 9
- Verbindungselement
- 10
- Blockierschicht
- L
- zerstreutes, weißes Licht
- L1
- Farblicht, z. B. blaues Licht
- L2
- Farblicht, z. B. gelbes Licht
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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