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Die Erfindung betrifft ein einteiliges Schutzbauteil für ein Hochvolt-Bauteil.
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In (auch) elektrisch angetriebenen Fahrzeugen (reine Elektrofahrzeuge, Plug-In-Hybridfahrzeuge, serielle Hybridfahrzeuge, Brennstoffzellen-Fahrzeuge, etc.) existiert eine Reihe von Hochvolt-Bauteilen, d. h. Bauteile, in denen eine elektrische Spannung gleich oder größer 60 Volt (Hochvolt-Bereich) vorhanden ist. Beispiele für solche Hochvolt-Bauteile sind etwa eine Traktionsbatterie (auch Hochvolt-Batterie genannt), die für den Antrieb des/der elektrischen Antriebsmotors/Antriebsmotoren des (auch) elektrisch angetriebenen Fahrzeugs vorgesehen ist, ein Inverter, der dazu vorgesehen ist, die Wechselspannung eines Generators in eine Gleichspannung zum Laden der Hochvolt-Batterie umzuwandeln und ein DC/DC-Wandler, der dazu vorgesehen ist, die Hochvolt-Spannung der Hochvolt-Batterie zum Laden einer 12V-Batterie abzusenken.
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Bei derartigen Hochvolt-Bauteilen muss sichergestellt sein, dass diese auch im Falle einer Einwirkung einer hohen Kraft, wie sie etwa bei einem Unfall auftritt, möglichst intakt bleiben, damit bspw. nicht Personen direkt oder indirekt (etwa über andere Bauteile des Fahrzeugs) mit der Hochvolt-Spannung in Berührung kommen.
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Aufgrund der begrenzten Platzverhältnisse in Fahrzeugen, insbesondere in Kraftfahrzeugen ist es oftmals nicht möglich, diese an einer möglichst unfallsicheren Stelle des Fahrzeugs anzuordnen. Für solche Fälle kann die erforderliche Sicherheit etwa durch das Vorsehen von einem möglichst robusten Gehäuse für das Hochvolt-Bauteil erreicht werden. Daneben ist es bekannt, zusätzliche, schützende Strukturen vorzusehen.
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So beschreibt etwa die
EP 2 756 995 eine Struktur zum Schützen einer Ecke eines Gehäuses einer fahrzeugseitigen Einrichtung, wie etwa eines Wechselrichters, wobei die Struktur eine verbesserte Montageeffizienz aufweist. Die Struktur umfasst einen Protektor zum Bedecken einer Ecke und einen auf dem Gehäuse vorgesehenen Aufnahmeabschnitt. Der Protektor ist an wenigstens zwei Punkten entlang einer geraden Linie auf einer ersten Oberfläche befestigt, die sich benachbart zu der Ecke befindet. Der Aufnahmeabschnitt ist auf einer zweiten Oberfläche vorgesehen, die sich benachbart zu der Ecke befindet. Der Aufnahmeabschnitt ist an einer Stelle vorgesehen, an der der Aufnahmeabschnitt mit einer Kante des Protektors zusammentrifft, wenn der Protektor um eine gerade Linie geschwenkt wird, die sich durch die wenigstens zwei Punkte erstreckt.
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Und die
US 2014/0097641 A1 hat eine Schutzstruktur für eine fahrzeugseitige Einrichtung zum Gegenstand, wobei die fahrzeugseitige Einrichtung einen Eckenabschnitt, eine erste Seite benachbart zu dem Eckenabschnitt und einer zweite Seite benachbart zu dem Eckenabschnitt aufweist, wobei die Schutzstruktur umfasst: einen Vorsprung, der auf der zweiten Seite der fahrzeugseitigen Einrichtung vorgesehen ist; einen Protektor, der den Eckenabschnitt bedeckt, wobei der Protektor einen ersten Abschnitt aufweist, der eine Seite ist, die sich gegenüber der ersten Seite befindet, und einen zweiten Abschnitt, der eine Seite ist, die sich gegenüber der zweiten Seite befindet, wobei der Protektor eine Aussparung an einer Kante des zweiten Abschnitts aufweist, und der Vorsprung an die Kante der Aussparung angrenzt; und einen Protektor-Befestigungsabschnitt, der auf der ersten Seite der fahrzeugseitigen Einrichtung vorgesehen ist, und wobei der Protektor an der fahrzeugseitigen Einrichtung vermittels des Protektor-Befestigungsabschnitts befestigt ist.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein einteiliges Schutzbauteil für ein Hochvolt-Bauteil zur Verfügung zu stellen, mit dem das Hochvolt-Bauteil auch im Falle einer unüblich hohen, d. h. beim normalen Betrieb nicht auftretende Krafteinwirkung gut geschützt wird, die einfach und kostengünstige herstellbar ist und mit der weitere Vorteile erzielt werden können.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch das Schutzbauteil gemäß Anspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen des Schutzbauteils sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß wird ein einteiliges Schutzbauteil für ein Hochvolt-Bauteil eines Fahrzeugs, insbesondere für eine Hochvoltbatterie, einen Inverter oder einen DC/DC-Wandler vorgeschlagen, wobei das Schutzbauteil eine erste Seite aufweist, die zumindest einen Teilbereich einer ersten Wandung eines Gehäuses des Hochvolt-Bauteils überdecken kann, und eine zweite Seite, die zumindest einen Teilbereich einer zweiten Wandung des Hochvolt-Bauteils überdecken kann, wobei die erste Seite des Schutzbauteils unmittelbar benachbart an die zweite Seite des Schutzbauteils angrenzt und die erste und die zweite Seite des Schutzbauteils in einem vorgebbaren Winkel zueinander angeordnet sind, und wobei das Schutzbauteil ein Durchgangsloch/mehrere Durchgangslöcher in der ersten Seite aufweist, mittels dem/denen das Schutzbauteil unter Verwendung eines Befestigungsmittels, bevorzugt einer Schraube/von Schrauben und in dem Gehäuse des Hochvolt-Bauteils vorgesehenen Innengewinde/Innengewinden, lösbar an dem Hochvolt-Bauteil befestigbar ist.
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Das einteilige Schutzbauteil ist dadurch gekennzeichnet, dass es innerhalb der ersten Seite ein/mehrere von der ersten Seite abragendes/abragende, laschenartiges Element/laschenartige Elemente aufweist, die in einem Einbauzustand des Schutzbauteils von dem Hochvolt-Bauteil weg weist/weisen, und unmittelbar benachbart und in einem Einbauzustand oberhalb des laschenartigen Elements/eines jeden der laschenartigen Elemente eine Aussparung aufweist.
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Durch das Schutzbauteil gemäß der vorliegenden Erfindung kann zum einen eine Beschädigung des Hochvolt-Bauteils, an dem das Schutzbauteil befestigt ist, zuverlässig verhindert oder doch die Gefahr eine Beschädigung deutlich verringert werden. Dies gilt insbesondere für den Fall, dass das Schutzbauteil in einem Einbauzustand an der Seite des Hochvolt-Bauteils angebracht ist, von der eine unüblich hohe Krafteinwirkung erwartet werden kann, bspw. wenn bei einem im Heckbereich oder hinter der Hinterachse eines Kraftfahrzeugs angeordneten Hochvolt-Bauteil (bspw. einer Hochvolt-Batterie) das Schutzbauteil wenigstens einen Teil des in Richtung Heck weisenden Teils und wenigstens einen Teil der Oberseite des Hochvolt-Bauteils überdeckt. Ein weiterer Vorteil ergibt sich dadurch, dass das/die von dem Schutzbauteil abragende/abragenden laschenartige Element/laschenartigen Elemente dazu verwendet werden kann/können, bspw. einen (Lade)Boden abzustützen. Hierdurch erfüllt das Schutzbauteil gemäß der vorliegenden Erfindung neben der reinen Schutzfunktion für das Hochvolt-Bauteil gleichzeitig auch eine Abstützfunktion für einen (Lade)Boden.
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Gemäß einer ersten vorteilhaften Weiterbildung des einteiligen Schutzbauteils ist bei diesem wenigstens ein Teilbereich um wenigstens eines der Durchgangslöcher derart ausgeformt oder ausgebildet, dass bei der lösbaren Befestigung des Schutzbauteils an dem Hochvolt-Bauteil, wenigstens ein Teil der Fläche der ersten Seite außerhalb des Teilbereichs einen vorgebbaren Abstand zu der ersten Wandung des Hochvolt-Bauteils aufweist.
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Durch eine derartige Ausformung oder Ausbildung eines Teilbereichs um wenigstens eines der Durchgangslöcher kann auf besonders einfache Weise erreicht werden, dass auch der Teil des Schutzbauteils, der sich um die Aussparung/Aussparungen herum in der ersten Seite des Schutzbauteils befindet, zumindest einen gewissen Abstand zu der ersten Wandung des Hochvolt-Bauteils aufweist.
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Ist ein (Lade)Boden für das Fahrzeug vorgesehen, der entsprechend zu der Aussparung/den Aussparungen eine oder mehrere laschenartige Erstreckungen oder „Nasen” aufweist, so kann ein derartiger (Lade)Boden durch das Schutzbauteil nicht nur abgestützt sondern – indem die eine oder mehreren laschenartigen Erstreckungen oder „Nasen” des (Lade)Bodens in einem Einbauzustand durch die Aussparung/Aussparungen hindurchreicht/hindurchreichen, auch fixiert werden. Gemäß dieser Weiterbildung der Erfindung erfüllt das Schutzbauteil gemäß der vorliegenden Erfindung somit nicht nur eine Schutzfunktion für das Hochvolt-Bauteil und eine Abstützfunktion für den (Lade)Boden, sondern auch eine Fixierfunktion und gegebenenfalls sogar eine Zentrierfunktion für den (Lade)Boden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist das einteilige Schutzbauteil eine Sicke/mehrere Sicken auf, die sich entlang von wenigstens einem Abschnitt der ersten Seite und/oder der zweiten Seite des Schutzbauteils erstreckt/erstrecken. Durch eine oder mehrere derartige Sicken kann dem Schutzbauteil auf einfache Weise eine erhöhte mechanische Stabilität verliehen werden.
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Gemäß noch einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das einstückige Schutzbauteil aus Eisen, Stahl, einer Stahllegierung, Aluminium oder einer Aluminiumlegierung ausgebildet.
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Die Materialstärke des Schutzbauteils gemäß der vorliegenden Erfindung kann in vorteilhafter Weise im Bereich von 1,5 mm bis 4 mm betragen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigen:
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1 ein Beispiel eines Schutzbauteils gemäß der vorliegenden Erfindung in einer perspektivischen Ansicht;
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2 eine Seitenansicht des Beispiels eines Schutzbauteils gemäß 1;
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3 das Beispiel eines Schutzbauteils gemäß den 1 und 2 angebracht an einem Hochvolt-Bauteil;
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4 eine Schnittansicht des Schutzbauteils gemäß den 1 und 2 angebracht an einem Hochvolt-Bauteil mit einem durch das Schutzbauteil abgestützten und fixierten (Lade)Boden.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Wie in 1 gezeigt ist, weist das einteilige Schutzbauteil 1 für ein Hochvolt-Bauteil 2 eines Fahrzeugs gemäß der vorliegenden Erfindung, insbesondere für eine Hochvoltbatterie, einen Inverter oder einen DC/DC-Wandler, eine erste Seite 3 auf, die zumindest ein Teil einer ersten Wandung eines Gehäuses des Hochvolt-Bauteils 2 überdecken kann, und eine zweite Seite 4, die zumindest einen Teil einer zweiten Wandung des Hochvolt-Bauteils 2 überdecken kann, wobei die erste Seite 3 des Schutzbauteils 1 unmittelbar benachbart an die zweite Seite 4 des Schutzbauteils 1 angrenzt und die erste 3 und die zweite Seite 4 des Schutzbauteils 1 in einem vorgebbaren Winkel B zueinander angeordnet sind.
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Die Länge A des Schutzbauteils 1 wird in aller Regel so gewählt, dass sie mindestens der Länge der Kante des Hochvolt-Bauteils 2 entspricht, den das Schutzbauteil 1 in einem Einbauzustand überdecken soll, so dass das Schutzbauteil 1 sich auch entlang der gesamten Länge dieser Kante des Hochvolt-Bauteils 2 erstrecken kann, um eine möglichst gute Schutzfunktion zu gewährleisten. Von der vorliegenden Erfindung umfasst sind jedoch auch Schutzbauteile 1 mit einer relativ zur Länge des Hochvolt-Bauteils kleineren Länge A.
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Die Höhe der ersten 3 und der zweiten Seite 4 des Schutzbauteils 1 ist nicht besonders beschränkt, wird sich oftmals jedoch an der Höhe der ersten und zweiten Wandung des Hochvolt-Bauteils 2 und den Teilbereichen der ersten und zweiten Wandung des Hochvolt-Bauteils 2 orientieren, die von der ersten 3 und zweiten Seite 4 des Schutzbauteils 1 überdeckt werden sollen.
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Der Winkel B, mit dem die erste 3 und die zweite Seite 4 des Schutzbauteils 1 in einem vorgebbaren Winkel zueinander angeordnet sind, ist nicht besonders beschränkt, wird sich jedoch oftmals an dem Winkel orientieren, mit dem die entsprechenden, von dem Schutzbauteil 1 zumindest teilweise überdeckten Wandungen des Hochvolt-Bauteils 2 zueinander angeordnet sind, oder entspricht diesem Winkel. Bei dem Winkel den die erste 3 und die zweite Seite 4 des Schutzbauteils 1 zueinander einnehmen, wird ein Fachmann selbstverständlich gegebenenfalls auch andere Kriterien berücksichtigen, etwa einen Ausformungswinkel, der bei der Herstellung einer weiter unten beschriebenen Abdeckung 11 erforderlich ist, etc.
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Das Schutzbauteil 1 weist weiter ein Durchgangsloch/mehrere Durchgangslöcher 5, 5', 5'', 5''' in der ersten Seite 3 auf, mittels dem/denen das Schutzbauteil 1 unter Verwendung eines Befestigungsmittels, bevorzugt mittels einer Schraube/von Schrauben und in dem Gehäuse des Hochvolt-Bauteils 2 vorgesehenen Innengewinde/Innengewinden, lösbar an dem Hochvolt-Bauteil 2 befestigbar ist.
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Wie in den Figuren gezeigt ist, ist bevorzugt wenigstens ein Teilbereich des Schutzbauteils 1 um wenigstens eines der Durchgangslöcher 5, 5', 5'', 5''' herum derart ausgeformt oder ausgebildet, dass bei der lösbaren Befestigung des Schutzbauteils 1 an dem Hochvolt-Bauteil 2, wenigstens ein Teil der Fläche der ersten Seite 3 außerhalb des Teilbereichs einen vorgebbaren Abstand zu der ersten Wandung des Hochvolt-Bauteils 2 aufweist.
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Eine derartige Ausformung oder Ausgestaltung kann bspw. durch eine geeignete Formung des Schutzbauteils im Bereich um wenigstens eines der Durchgangslöcher 5, 5', 5'', 5''' erreicht werden, bspw. durch ein Tiefziehverfahren (siehe bspw. der Bereich um die Durchgangslöcher 5 und 5'') oder durch Ausbilden einer entsprechend gewinkelte Formgebung des Schutzbauteils 1 (siehe bspw. den Bereich bei den Durchgangslöchern 5' und 5''). Auch ist es von der vorliegenden Erfindung umfasst, dass im Bereich von wenigstens einem der Durchgangslöcher 5, 5', 5'', 5''' an der entsprechenden Seite eine geeignete Abstandsstruktur vorgesehen ist oder bei der Befestigung des Schutzbauteils 1 an dem Hochvolt-Bauteil 1 verwendet wird (bspw. eine oder mehrere Abstandsscheiben).
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Das Schutzbauteil 1 weist weiter innerhalb der ersten Seite 3 ein/mehrere von der ersten Seite 3 abragendes/abragende, laschenartiges/laschenartige Element/Elemente 6, 6', 6'' auf, die in einem Einbauzustand des Schutzbauteils 1 von dem Hochvolt-Bauteil 2 weg weist/weisen. Weiter weist das Schutzbauteil 1 unmittelbar benachbart und in einem Einbauzustand oberhalb des laschenartigen Elements/eines jeden der laschenartigen Elemente 6, 6', 6'' eine Aussparung (7, 7', 7'') auf.
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Die Anzahl an laschenartigen Elementen 6, 6', 6'' unterliegt keiner besonderen Beschränkung. Ein Fachmann wird die Anzahl und die Größe (Länge und Breite) der laschenartigen Elemente 6, 6', 6'' in geeigneter Weise wählen. Als eine der vielen möglichen Ausgestaltungen des Schutzbauteils 1 gemäß der vorliegenden Erfindung sei auf das in den Figuren abgebildete Schutzbauteil 1 verwiesen, bei dem die Gesamtlänge der laschenartigen Elemente 6, 6', 6'' in etwa im Bereich von 25% bis 40% der Gesamtlänge A des Schutzbauteils 1 beträgt. Selbstverständlich kann diese Gesamtlänge erfindungsgemäß auch nur durch ein laschenartiges Element 6, 6', 6'' oder durch mehr als drei laschenartige Elemente 6, 6', 6'' realisiert werden und es kann auch die Gesamtbreite aller laschenartigen Elemente 6, 6', 6'' einen kleineren oder – soweit es die Anforderungen an die mechanische Stabilität des Schutzbauteils 1 zulassen – größeren Anteil von der Gesamtlänge A des Schutzbauteils 1 ausmachen.
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Die erwähnten laschenartigen Elemente 6, 6', 6'' können bei einen aus einem Metall ausgebildeten Schutzbauteil 1 bspw. auf einfache Weise durch ein entsprechend ausgebildetes Umformverfahren (etwa Stanz- und Biegeverfahren) in der ersten Seite 3 ausgebildet werden. Hierzu ist für jedes der laschenartigen Elemente 6, 6', 6'' lediglich in einem vorgegebenen Teilbereich der ersten Seite 3 Material derart zu durchtrennen (bei dem in den Figuren gezeigten Beispielen mit rechtwinkeligen laschenartigen Elementen 6, 6', 6'' also im Einbauzustand betrachtet entlang einer oberen und zwei links und rechts daran anschließenden seitlichen Linien, wobei die obere und die seitlichen Linien jeweils einen Winkel von 90° zueinander einnehmen), dass die Trennlinie bzw. die distalen Enden der aneinandergrenzenden Trennlinien und die gedachte gerade Linie, die sich zwischen den Enden der Trennlinie bzw. den distalen Enden der Trennlinien ergibt, und entlang der das Material in dem Teilbereich noch mit dem übrigen Material der ersten Seite 3 verbunden ist, die gewünschte Größe und Form des laschenartigen Elements/der laschenartigen Elemente 6, 6', 6'' ergibt. Durch ein Umbiegen des Materials in dem Teilbereich um die gedachte gerade Linie in die hierfür vorgesehene Richtung kann/können dann das laschenartige Element/die laschenartigen Elemente 6, 6', 6'' auf einfache Weise ausgebildet werden.
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Selbstverständlich ist die Form des/der laschenartigen Elements/Elemente 6, 6', 6'' nicht auf eine rechtwinkelige Form beschränkt und das laschenartige Element/die laschenartigen Elemente 6, 6', 6'' können etwa auch eine teilkreisförmige (insbesondere halbkreisförmige), teilellipsoide oder eine regelmäßige oder unregelmäßige Dreiecks-, Vierecks-, Fünfecks- oder sonstige Mehrecksfläche aufweisen.
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Auch ist der Winkel, mit dem das laschenartige Element/die laschenartigen Elemente 6, 6', 6'' von der ersten Seite 3 abragt/abragen nicht besonders beschränkt, wird jedoch in aller Regel so gewählt sein, dass in einem Einbauzustand die Oberseite des laschenartigen Elements/der laschenartigen Elemente 6, 6', 6'' sich im Wesentlichen parallel zu einem vorgesehenen (Lade)Boden 9 erstreckt. Unter „im Wesentlichen” ist im Rahmen der vorliegenden Anmeldung eine Abweichung von bis zu etwa plus/minus 20° umfasst.
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Durch das oben erwähnte Verfahren wird/werden auf einfache und kostengünstige Weise auch gleichzeitig die Aussparung/Aussparungen 7, 7', 7'' ausgebildet. Wie in 4 schematisch gezeigt ist, kann mittels der Aussparung/den Aussparungen 7, 7', 7'' ein (Lade)Boden 9, der entsprechend zu der Aussparung/den Aussparungen 7, 7', 7'' eine oder mehrere laschenartige Erstreckungen oder „Nasen” 10 aufweist, durch das laschenartige Element/die laschenartigen Elemente (6, 6', 6'') des Schutzbauteils 1 nicht nur abgestützt werden, sondern – indem die eine oder mehreren laschenartigen Erstreckungen oder „Nasen” 10 des (Lade)Bodens 9 in einem Einbauzustand durch die Aussparung/Aussparungen 7, 7', 7'' hindurchreichen – auch fixiert werden. Gemäß dieser Weiterbildung der Erfindung erfüllt das Schutzbauteil 1 gemäß der vorliegenden Erfindung somit nicht nur eine Schutzfunktion für das Hochvolt-Bauteil 2 und eine Abstützfunktion für den(Lade)Boden 9, sondern auch eine Fixierfunktion und gegebenenfalls sogar eine Zentrierfunktion für den (Lade)Boden 9.
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Ebenfalls bevorzugt ist es, wenn das Schutzbauteil 1 eine Sicke/mehrere Sicken 8 aufweist, die sich entlang von wenigstens einem Abschnitt der ersten Seite 3 und/oder der zweiten Seite 4 des Schutzbauteils 1 erstreckt/erstrecken. Bei dem in den Figuren gezeigten Beispiel erstreckt sich eine Sicke 8 parallel zu einem Teilbereich der Längsachse des Schutzbauteils 1. Von der vorliegenden Erfindung umfasst ist jedoch auch, dass mehrere Sicken 8 vorgesehen sind, diese Sicken 8 eine unterschiedliche Länge und Ausrichtung bei dem Schutzbauteil 1 aufweisen. Auch kann/können die Sicke/Sicken 8 eine andere Form, Tiefe und Breite aufweisen, als die in den Figuren gezeigte.
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Das Material des Schutzbauteils 1 unterliegt keinen besonderen Beschränkungen und es ist lediglich darauf zu achten, dass das Material die gestellten Anforderungen, etwa bezüglich Festigkeit, Temperaturbeständigkeit, Brandverhalten, etc. erfüllt. Das Schutzbauteil 1 ist bevorzugt aus einem Metall, einer Metalllegierung oder einem Kunststoff ausgebildet.
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In besonders bevorzugter Weise ist das einstückige Schutzbauteil 1 aus Eisen, Stahl, einer Stahllegierung, Aluminium oder einer Aluminiumlegierung hergestellt. Um eine möglichst kostengünstige Herstellung des Schutzbauteils 1 zu erreichen, kann dieses aus einem geeigneten Blechteil durch ein ein- oder mehrstufiges Umformverfahren hergestellt werden. Ist das Schutzbauteil 1 aus einem Kunststoff hergestellt, kann dieses bspw. mit Hilfe eines Spritzgussverfahrens hergestellt werden.
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Die Materialstärke des Schutzbauteils 1 beträgt bevorzugt im Bereich von 1,5 mm bis 4 mm, wobei ein Fachmann die Dicke je nach den gegebenen Anforderungen und den Eigenschaften des für das Schutzbauteil 1 vorgesehenen Materials wählen wird. Die Materialstärke kann selbstverständlich auch dünner oder dicker gewählt sein.
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Das Schutzbauteil 1 kann in vorteilhafter Weise zumindest teilweise von einer Verkleidung 11 bedeckt sein, die etwa durch ein tiefgezogenes, teppichartiges Material ausgebildet ist, wie es oftmals für Kofferräume oder Ladebereiche von (Kraft)Fahrzeugen verwendet wird. Diese Verkleidung 11 kann sich wie in 4 angedeutet ist, auch über zumindest einen Teilbereich eines (Lade)Bodens 9 und/oder einen Teilbereich des Hochvolt-Bauteils 2 erstrecken. Damit sich diese Verkleidung 11 mit einer planen Oberfläche entlang der ersten Seite 3 des Schutzbauteils 1 erstrecken kann, ist es von Vorteil, wenn das Durchgangsloch/die Durchgangslöcher 5, 5'' oder ein Bereich um das Durchgangsloch/die Durchgangslöcher 5, 5'', der in einem Einbauzustand von der Verkleidung 11 überdeckt ist, im Vergleich zu der übrigen Fläche der ersten Seite 3 abgesenkt, d. h. in einem Einbauzustand näher in Richtung des Hochvolt-Bauteils 2 angeordnet ist/sind, als der übrige Bereich der Fläche der ersten Seite 3. Die Tiefe der Absenkung ist dabei mindestens so groß zu wählen, dass der Schraubenkopf/die Schraubenköpfe, mit dem/denen das Schutzbauteil 1 an dem Hochvolt-Bauteil 2 lösbar befestigt wird, in einem Einbauzustand die Fläche der ersten Seite 3 nicht überragt/überragen.
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In dem Bereich des Schutzbauteils 1, der nicht von einer Verkleidung 11 überdeckt ist, kann/können das Durchgangsloch/die Durchgangslöcher 5', 5'' bspw. auf einfache Weise bei einem entsprechend gewinkelt ausgebildeten Bereich der ersten Seite 3 ausgebildet sein.
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Durch das Vorsehen einer Verkleidung 11 (etwa einer Lademuldenverkleidung) kann auch ein Berührungsschutz für Hochvolt-Komponenten erreicht werden, welcher eine zentrale Anforderung für die Hochvolt-Sicherheit darstellt.
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Das Schutzbauteil 1 gemäß der vorliegenden Erfindung ist für alle Arten von Fahrzeugen geeignet, insbesondere für Kraftfahrzeuge, schienengebundene Fahrzeuge, Luft- und Wasserfahrzeuge.
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Durch die vorliegende Erfindung wird ein einteiliges Schutzbauteil 1 für eine Hochvolt-Bauteil 2 zur Verfügung gestellt, das einen optimierten Schutz für das Hochvolt-Bauteil 2 gewährleistet, das leichter als vorbekannte Lösungen aus dem Stand der Technik ist, und das auf eine einfachere und kostengünstigere Weise hergestellt werden kann, als dies bei vorbekannten Lösungen aus dem Stand der Technik der Fall ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schutzbauteil
- 2
- Hochvolt-Bauteil
- 3
- erste Seite des Schutzbauteils
- 4
- zweite Seite des Schutzbauteils
- 5, 5', 5'', 5'''
- Durchgangsloch
- 6, 6', 6''
- laschenartiges Element
- 7, 7', 7''
- Aussparung
- 8
- Sicke
- 9
- (Lade)Boden
- 10
- laschenartige Erstreckung oder „Nase” des (Lade)Bodens
- 11
- Verkleidung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2756995 [0005]
- US 2014/0097641 A1 [0006]