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Die Erfindung betrifft ein Batteriegehäuse eines elektrisch angetriebenen Kraftfahrzeugs, wobei das Batteriegehäuse eine wannenförmige Aufnahme mit einem Gehäuseboden und mit einem Gehäuserahmen aufweist. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein solches Kraftfahrzeug.
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Ein elektrisch angetriebenes Kraftfahrzeug weist typischerweise eine Batterie (Traktions-Batterie) auf, welche eine elektrische Maschine zum Antrieb des Kraftfahrzeugs mit Energie versorgt. Dabei ist unter einem elektrisch angetriebenen Kraftfahrzeug insbesondere ein Elektrofahrzeug, welches die zum Antrieb notwendige Energie lediglich in der Batterie speichert (BEV, battery electric vehicle), ein Elektrofahrzeug mit einem Reichweitenverlängerer (REEV, range extended electric vehicle), ein Hybridfahrzeug (HEV, hybrid electric vehicle) und/oder ein Plug-In-Hybridfahr-zeug (PHEV, plug-in hybrid electric vehicle) zu verstehen.
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Eine insbesondere unfallbedingte, also durch einen Crash oder einen Aufprall hervorgerufene Krafteinwirkung kann eine Beschädigung der Batterie bewirken. Bei einer solchen Beschädigung kann beispielsweise die in der Batterie gespeicherte Energie explosionsartig freigesetzt werden. Ferner können eine Feuergefahr und/oder ein Gefahr aufgrund einer elektrischen Entladung der Batterie für Fahrzeugpassagiere (Insassen) entstehen.
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Aus der
DE 10 2017 101 110 A1 ist eine Baugruppe für ein elektrifiziertes Fahrzeug bekannt. Diese umfasst eine Unterwand und eine Oberwand eines Batteriegehäuses. Dabei beinhalten die Oberwand und die Unterwand einen mittig angeordneten Oberwanddeformationsbereich bzw. einen mittig angeordneten Unterwanddeformationsbereich, welche Deformationsbereiche sich bei einer Seitenbelastung vor Bereichen der Oberwand bzw. der Unterwand verformen, welche nahe von Batterie-Arrays angeordnet sind.
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Alternativ sind zur Vermeidung einer Beschädigung der Batterie beispielsweise in einem Gehäuseinnenraum des Batteriegehäuses (Versteifungs-)Elemente angeordnet, welche eine Steifigkeit des Gehäuses erhöhen und eine Verformung des Batteriegehäuses in den Gehäuseinnenraum verhindern sollen. So offenbart die
DE 10 2016 110 330 A1 ein Gehäuse für eine Fahrzeugbatterie. Das Gehäuse weist eine Deckelplatte und eine Bodenplatte auf, wobei zwischen der Deckelplatte und der Bodenplatte ein mit diesen verbundener Rahmen angeordnet ist. Dabei ist in dem vom Rahmen umschlossenen Raum wenigstens ein Querträgerelement angeordnet.
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Typischerweise ist die Batterie aus einer Anzahl an Batteriemodulen gebildet, welche in einem Batteriegehäuse mit einem Gehäuserahmen aufgenommen sind. Der Gehäuserahmen weist dabei in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Gehäuselängsseiten (Rahmenlängsseiten) auf. Dabei ist beispielsweise beiden Gehäuselängsseiten gehäuseinnenseitig jeweils ein Deformationsraum zugeordnet ist, in welchen die entsprechende Gehäuselängsseite im Falle einer Krafteinwirkung und einer damit einhergehenden Deformation eindringen kann, um eine Beschädigung der Batterie bei vergleichsweise kleinen Verformungen der Gehäuselängsseiten zu vermeiden. Aufgrund der beiden, den jeweiligen Gehäuselängsseiten zugeordneten Deformationsräume ist ein Bauraum für die Batterie verkleinert, und nachteilig eine Reichweite des Kraftfahrzeugs verringert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein geeignetes Batteriegehäuse anzugeben, welches eine in diesem aufgenommene Batterie vor einer externen Krafteinwirkung und damit einhergehend vor einer möglichen Beschädigung schützt. Des Weiteren soll ein Kraftfahrzeug mit einem solchen Batteriegehäuse angegeben werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Batteriegehäuse mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Ferner wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch ein elektrisch angetriebenes Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 7. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Hierzu weist das Batteriegehäuse, welches für eine Batterie eines elektrisch angetriebenen Kraftfahrzeugs vorgesehen und eingerichtet ist, eine vorzugsweise wannenförmige Aufnahme mit einem Gehäuseboden und mit einem Gehäuserahmen auf. Dabei ist der Gehäuserahmen mittels zweier Gehäuselängsseiten (Rahmenlängsseiten), welche zweckmäßigerweise parallel und zueinander beabstandet angeordnet sind, und mittels zweier zu den Gehäuselängsseiten quer verlaufenden Gehäusequerseiten (Rahmenquerseiten) gebildet.
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Die Aufnahme bildet einen Gehäuseinnenraum. So begrenzen der Gehäuseboden und der Gehäuserahmen den Gehäuseinnenraum. Des Weiteren ist im Gehäuseinnenraum ein Deformationselement angeordnet, welches sich von einer der Gehäusequerseiten zur anderen Gehäusequerseite erstreckt. Geeigneter Weise verläuft dabei das Deformationselement parallel zu den Gehäuselängsseiten.
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Auf denjenigen Seiten des Deformationselements, welche den Gehäuselängsseiten zugewandt sind, ist jeweils eine biegesteife (deformationsstabile) Tragstruktur für eine Anzahl an Batteriemodulen der Batterie oder alternativ für Zellenpakete der Batterie angeordnet. Mit anderen Worten ist beidseitig des Deformationselements im Gehäuseinnenraum jeweils eine Tragstruktur für Batteriemodule angeordnet. Die Tragstruktur ist dabei biegesteifer als das Deformationselement. Hier und im Folgenden wird lediglich Bezug auf Batteriemodule genommen, jedoch gelten die Ausführungen, sofern nicht anders dargestellt, in analoger Weise auch für sogenannte Zellenpakete.
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Die Tragstrukturen weisen innerhalb des Gehäuseinnenraums jeweils eine Strukturlängswand auf, welche einer der Gehäuselängswände zugeordnet ist und sich vorzugsweise parallel zu dieser erstreckt. Besonders bevorzugt liegt die Strukturlängswand dabei in platzsparender Weise an der Gehäuselängswand an. Weiterhin weisen die Tragstrukturen jeweils Strukturquerwände auf, die sich von der Strukturlängswand zum Deformationselement erstrecken und insbesondere quer zur Strukturlängswand verlaufen. Dabei sind die Strukturquerwände unter Bildung von Aufnahmeräumen für die Batteriemodule zueinander beabstandet.
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Im Montagezustand mit in den Aufnahmeräumen eingebrachten Batteriemodulen sind die Strukturquerwände jeweils sowohl zwischen zwei Batteriemodulen als auch zwischen den Batteriemodulen und der entsprechenden Gehäusequerseite angeordnet.
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Bei einer Deformation einer der Gehäuselängsseiten aufgrund einer entsprechenden Krafteinwirkung, wird die an der Gehäuselängsseite anliegende Tragstruktur in das Deformationselement gedrückt, mit anderen Worten gegen das Deformationselement geschoben. Eine solche Kraft ist insbesondere durch einen Unfall mit Seitenaufprall auf ein das Batteriegehäuse aufweisendes Kraftfahrzeug bewirkt. Aufgrund der biegesteiferen Ausbildung der Tragstrukturen im Vergleich zum Deformationselement wird dabei lediglich das Deformationselement deformiert. Folglich sind in der Tragstruktrur aufgenommen Batteriemodule vor einer Beschädigung durch eine sogenannte Intrusion der Gehäuselängsseite geschützt. Das Deformationselement und der Gehäuserahmen nehmen also in das Batteriegehäuse eingeleitete Energie auf, wobei diese Energie zur Deformation herangezogen wird. Das Deformationelement umfasst dabei einen Deformationsraum, welcher zur Deformation des Deformationselements vorgesehen und eingerichtet ist.
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Vorteilhafterweise ist beim erfinderischen Batteriegehäuse im Vergleich zum eingangs erwähnten Batteriegehäuse mit jeweils einem Deformationsraum an den Gehäuselängsseiten lediglich ein Deformationselement bzw. ein Deformationsraum vorgesehen. So steht vorteilhafterweise im Batteriegehäuse mehr Bauraum für Batteriemodule zur Verfügung, weshalb eine Reichweite eines elektrisch betriebenen Kraftfahrzeugs mit einem solchen Batteriegehäuse erhöht ist. Alternativ hierzu ist es ermöglicht, das Batteriegehäuse bei gleicher Ausbildung und Anzahl der Batteriemodule entsprechend kleiner zu gestalten und beispielsweise für kleinere Fahrzeugmodelle zu verwenden.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist das Deformationselement mittig, mit anderen Worten zentral, zwischen den Gehäuselängsseiten im Gehäuseinnenraum angeordnet. Somit ist der Gehäuseinnenraum in zwei Teilräume aufgeteilt, wobei in jedem Teilraum jeweils eine Tragstruktur angeordnet ist. Vorteilhaft ist die Batterie aufgrund einer solchen symmetrischen Anordnung gleichermaßen vor Kräften geschützt, welche entweder in bzw. entgegen einer (Gehäusequer-)Richtung senkrecht zum Deformationselement, also parallel zur Gehäusequerseite, gerichtet ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung sind bei der jeweiligen Tragstruktur deren Strukturquerwände und deren Strukturlängswand starr zueinander, also zueinander unbeweglich und aneinander angebunden. Unter angebunden ist hierbei zu verstehen, dass die Strukturlängswand und die entsprechende Strukturquerwand aneinander gehalten oder befestigt sind. Alternativ kann die Tragstruktur auch einteilig (monolithisch) sein. Vorteilhafterweise wird auf diese Weise eine auf die Tragstruktur wirkende Kraft mittels aller Strukturquerwände der Tragstruktur oder zumindest über Strukturquerwände unterschiedlicher Aufnahmeräume vergleichsweise gleichmäßig an das Deformationselement geleitet. Folglich ist es ermöglicht, eine vergleichsweise große Energiemenge in Deformationsenergie des Deformationselements umzuwandeln.
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Gemäß einer alternativen Ausgestaltung sind zwischen den Aufnahmeräumen für die Batteriemodule jeweils zwei Strukturquerwände angeordnet. Dabei ist die Strukturlängswand in, vorzugsweise zueinander beweglichen, Wandteile unterteilt. Diese sind jeweils an zwei der Strukturquerwände starr angebunden, welche Strukturquerwände den entsprechenden Aufnahmeraum bilden. So ist die Strukturlängswand nicht durchgehend, sondern weist Unterbrechungen auf. Die den entsprechenden Aufnahmeraum bildenden Strukturquerwände zusammen mit dem entsprechend zugeordneten Wandteil der Strukturlängswand werden auch als Käfig bezeichnet. Im Montagezustand mit in den Aufnahmeraum aufgenommen Batteriemodulen ist also jedes der Batteriemodule von einem jeweiligen Käfig umfasst, wobei die Käfige gegeneinander bewegbar, insbesondere verschiebbar, sind. So wird bei einer Krafteinwirkung auf einen der Käfige lediglich dieser gegen das Deformationselement gedrückt, so dass eine Beschädigung der in benachbarten Käfigen aufgenommenen Batteriemodule vermieden oder eine Gefahr deren Beschädigung zumindest verringert.
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Sofern Zellenpakete in die entsprechenden Aufnahmeräume aufgenommen sind, bildet der jeweilige Käfig beispielsweise ein Gehäuse für die Zellenpakete der Batterie oder der Käfig ist in dieses Gehäuse integriert.
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In einer geeigneten Ausgestaltung ist das Deformationselement ein Strang-Press-Profil, beispielsweise aus Aluminium. Zweckmäßigerweise ist dessen Profil derart ausgebildet, dass sich das Deformationselement bei einer Krafteinwirkung durch einen der Strukturquerträger möglichst nicht in Richtung derjenigen Batteriemodule deformiert, welche auf der diesem Strukturträger abgewandten Seite des Deformationselements angeordnet sind. Hierzu weist das Profil insbesondere entsprechende Sollbiegestellen auf. Beispielsweise weist das Profil Profilquerwände auf, welche an den Strukturquerwänden anliegende Profilaußenwände miteinander verbindet, wobei die Profilquerwand zick-zack- oder mäanderförmig ausgebildet sind, so dass die Profilquerwand bei entsprechender Belastung zum Gehäuseboden hin oder von diesem weg abknicken.
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Alternativ ist das Strang-Press-Profil als ein sogenanntes Halbrundprofil ausgebildet, welches im Querschnitt zweckmäßigerweise ein Kreisringsegment aufweist. Beispielsweise ist das Kreisringsegment einteilig mit sich in Gehäuselängsrichtung erstreckenden Wänden verbunden, welche eine Anlange für die Strukturquerwände bilden. Bei einer Krafteinwirkung verformt (verbiegt) sich das Kreisringsegment entsprechend in dessen Radialrichtung, also insbesondere zum Gehäuseboden hin oder von diesem weg. Weiter alternativ ist das Strang-Press-Profil als ein sogenanntes geschachteltes Profil ausgebildet, welche im Querschnitt eine fachwerkartige Struktur aufweisen.
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In einer hierzu alternativen Ausgestaltung ist das Deformationselement mittels zwei parallel zu den Gehäuselängsseiten verlaufenden Wänden gebildet. Diese sind unter Bildung eines Deformationsraums zueinander in Gehäusequerrichtung beabstandet. Der Deformationsraum ist dabei dazu vorgesehen, dass die Wände bei einer entsprechenden Krafteinwirkung und einer damit einhergehenden Deformation in diesen eindringen können.
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In weiterer alternativer Ausgestaltung ist das Deformationselement mittels eines Aluminium-Schaums gebildet. Hierbei bilden die Poren des Schaums den Deformationsraum. Vorzugsweise ist der Aluminium-Schaum seitlich, d.h. an dessen den Strukturquerwänden zugewandten Seiten, jeweils von einer Wand umfasst. Mit anderen Worten weist das Deformationselement vorzugsweise sich in Gehäuselängsrichtung erstreckende Wände auf, zwischen welchen Aluminium-Schaum angeordnet ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung weist ein elektrisch angetriebenes Kraftfahrzeug, im Folgenden kurz auch als Kraftfahrzeug bezeichnet, ein Batteriegehäuse in einer der oben beschriebenen Varianten auf. Insbesondere ist dabei ein einziges Deformationselement im Gehäuseinnenraum vorgesehen, an dessen den Gehäuselängsseiten jeweils eine Tragstruktur für die Batteriemodule der Batterie angeordnet ist.
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Ferner erstreckt sich das Deformationselement des Batteriegehäuses in einer auch als X-Richtung bezeichneten Fahrzeuglängsrichtung, also vom Heck zur Front des Kraftfahrzeugs. Folglich wird bei einem Unfall mit einem Seitenaufprall, eine auf die Gehäuselängsseiten wirkende Kraft in Fahrzeugquerrichtung über die Tragstruktur an das Deformationselement geleitet. Erfolgt eine Deformation der Gehäuselängsseite, so wird - wie oben dargelegt - lediglich das Deformationselement und die Gehäuselängsseite deformiert, so dass die in der Tragstruktur aufgenommenen Batteriemodule vor einer Beschädigung geschützt sind.
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Gemäß einer geeigneten Ausgestaltung weist das Kraftfahrzeug zwei sogenannte Schweller auf, welche sich in Fahrzeuglängsrichtung erstrecken. Die Schweller sind insbesondere untergrundseitig im Kraftfahrzeug angeordnet und ein Bestandteil der (Fahrzeug-)Karosserie des Kraftfahrzeugs. Dabei ist das Batteriegehäuse zwischen den Schwellern angeordnet. Die Gehäuselängsseiten des Gehäuse-rahmens sind somit parallel zu den Schwellern im Kraftfahrzeug angeordnet. Die Schweller schützen dabei die Batterie vor einer Beschädigung aufgrund deren biegesteifen Ausgestaltung. Ist die Krafteinwirkung allerdings entsprechend groß, so dass ein Schweller zum Batteriegehäuse hin deformiert wird, so erfolgt eine Kraftleitung mittels des oder jedes Schwellers auf den Gehäuserahmen des Batteriegehäuses und von dort in oben dargestellter Weise mittels der Tragstruktur in das Deformationselement.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
- 1 in schematischer Draufsicht ein elektrisch angetriebenes Kraftfahrzeug mit zwei Schwellern, zwischen welchen ein Batteriegehäuse angeordnet ist, wobei in einem Gehäuseinnenraum ein sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckendes Deformationselement angeordnet ist, und wobei beidseitig des Deformationselements eine Tragstruktur für Batteriemodule einer Batterie angeordnet ist, welche Tragstruktur eine Strukturlängswand und Strukturquerwände aufweist,
- 2 in einer Draufsicht das Batteriegehäuse mit einer alternativen Ausgestaltung des Deformationselements, welches zwei parallele und zueinander beabstandete Wände aufweist, und
- 3 in einer Draufsicht das Batteriegehäuse mit einer alternativen Ausgestaltung der Tragstruktur, wobei die Strukturquerwand der Tragstruktur in Wandteile unterteilt ist, welche Wandteile jeweils einem Batteriemodul zugeordnet sind.
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Einander entsprechende Teile und Größen sind in allen Figuren stets mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt ein im Folgenden auch kurz als Kraftfahrzeug bezeichnetes elektromotorisch angetriebenes Kraftfahrzeug 2 in einer schematischen Draufsicht. Dessen Fahrzeuglängsrichtung (X-Richtung) und dessen Fahrzeugquerrichtung (Y-Richtung) sind in einem nebenstehenden Richtungsdiagramm mit X bzw. Y bezeichnet. Das Kraftfahrzeug 2 weist Schweller 4 auf, welche Bestandteil einer nicht weiter dargestellten Karosserie des Kraftfahrzeugs 2 sind. Dabei sind die Schweller 4 parallel und beabstandet zueinander sowie bodenseitig (untergrundseitig) des Kraftfahrzeugs 2 angeordnet. Zudem erstrecken sich die Schweller 4 in Fahrzeuglängsrichtung X.
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Zwischen den Schwellern 4 ist ein Batteriegehäuse 6 angeordnet, welches eine wannenförmige Aufnahme 8 mit einem Gehäuseboden 10 und mit einem Gehäuserahmen 12 aufweist. Die Aufnahme 8 bildet dabei einen Gehäuseinnenraum 14. Mit anderen Worten begrenzt die Aufnahme 8 den Gehäuseinnenraum 14. Der Gehäuserahmen 12 wiederum weist zwei parallel zu den Schwellern 4, also in Fahrzeuglängsrichtung X, verlaufende Gehäuselängsseiten 16 und zwei zu diesen quer, also in Fahrzeugquerrichtung Y, verlaufende Gehäusequerseiten 18 auf.
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Eine in Fahrzeugquerrichtung Y auf das Kraftfahrzeug 2 und entsprechen auf den jeweiligen Schweller 4 und mittels diesem auf das Batteriegehäuse 6, insbesondere auf den Gehäuserahmen 12, einwirkende Kraft ist mit dem Bezugszeichen F versehen und mittels eines entsprechenden Pfeils dargestellt. Die Kraft F wird hierbei beispielsweise durch einen Unfall mit einem Aufprall (Seitencrash, Seitenaufprall) eines Unfallkörpers auf das Kraftfahrzeug 2 in Fahrzeugquerrichtung Y hervorgerufen.
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Im Gehäuseinnenraum 14 ist ein Deformationselement 20 angeordnet, welches sich von einer der Gehäusequerseiten 18 zur anderen Gehäusequerseite 18 erstreckt und senkrecht zu diesen, also in Fahrzeuglängsrichtung X, verläuft. Dabei ist das Deformationselement 20 mittig zwischen den Gehäuselängsseiten 16 angeordnet. Das Deformationselement 20 ist in der Ausführung der 1 als ein Strang-Press-Profil ausgebildet, dessen Profillängsrichtung sich in Fahrzeuglängsrichtung X, also parallel zu den Gehäuselängsseiten 16 erstreckt.
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Der Gehäuseinnenraum 14 ist mittels des Deformationselements 20 in zwei Teilräume unterteilt. In jedem der Teilräume ist eine Tragstruktur 22 angeordnet. Mit anderen Worten ist beidseitig, also auf denjenigen Seiten des Deformationselements 20, welche den Gehäuselängsseiten 16 zugewandt sind, jeweils eine der Tragstrukturen 22 im Gehäuseinnenraum 14 angeordnet. Jede der Tragstrukturen 22 weist eine Strukturlängswand 24 auf, welche sich im Gehäuseinnenraum 14 parallel zu den Gehäuselängsseiten 16 erstreckt und einer der Gehäuselängs-seiten 16 zugeordnet ist sowie an dieser anliegt. Von der Strukturlängswand 24 erstrecken sich quer zu dieser verlaufende Strukturquerwände 26 zum Deformationselement 20 hin. Die Strukturquerwände 26 sind dabei zueinander beabstandet und bilden Aufnahmeräume 28 für Batteriemodule 30 einer Batterie 32. In der 1 sind dabei die Batteriemodule 30 strichliniert dargestellt.
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Des Weiteren sind die Strukturquerwände 26 und die Strukturlängswand 24 der jeweiligen Tragstruktur 22 starr zueinander und aneinander angebunden. Bei Einwirken der Kraft F und einer Deformation der Gehäuselängsseiten 16 zum Deformationselement 20 hin wird somit die gesamte jeweilige Tragstruktur 22 gegen das Deformationselement 20 gedrückt. Dabei wird lediglich das Deformationselement 20 aufgrund der biegesteiferen Ausgestaltung der Tragstruktur 22 im Vergleich zum Deformationselement 20 deformiert, so dass die aufgrund des Unfalls, welcher die Kraft bewirkt, eingeleitete Energie in Deformationsenergie zur Deformation des Deformationselements 20 herangezogen wird. Folglich ist die Batterie 32 vor einer Beschädigung geschützt.
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In 2 ist das Batteriegehäuse 6 mit einer alternativen Ausgestaltung des Deformationselements 20 gezeigt. Mit Ausnahme des im Folgenden Beschriebenen, entspricht das Batteriegehäuse 6 der Ausführung der 1. Hierbei ist zum Zwecke einer verbesserten Übersicht lediglich das Batteriegehäuse 6 gezeigt, jedoch ist dieses analog zur 1 im Kraftfahrzeug 2 angeordnet. Das Deformationselement 20 weist hier zwei Wände 34 auf, welche sich parallel zueinander von einer der Gehäusequerseiten 18 zur anderen Gehäusequerseite 18, also in Fahrzeuglängsrichtung X, erstrecken. Weiterhin sind die beiden Wände 34 zueinander beabstandet, so dass zwischen diesen ein Deformationsraum 36 gebildet ist, in welchen die Wände 36 bei deren Deformation eindringen können.
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In 3 ist das Batteriegehäuse 6 mit einer alternativen Ausgestaltung der Tragstruktur 22 dargestellt. Mit Ausnahme des im Folgenden Beschriebenen, entspricht das Batteriegehäuse 6 der Ausführung der 1. Hierbei ist zum Zwecke einer verbesserten Übersicht lediglich das Batteriegehäuse 6 gezeigt, jedoch ist dieses analog zur 1 im Kraftfahrzeug 2 angeordnet. Hierbei ist die Strukturlängswand 24 der jeweiligen Tragstruktur 22 in eine Anzahl an zueinander beweglichen Wandteilen 38 unterteilt, wobei die Anzahl der Wandteile 38 der Anzahl der in der jeweiligen Tragstruktur 22 aufgenommenen Batteriemodule 30 entspricht. An jedes der Wandteile 38 sind jeweils zwei Strukturquerwände 26 unter Bildung des entsprechenden Aufnahmeraums 28 starr angebunden. Jedes Batteriemodul 30 ist somit von einem jeweiligen sogenannten Käfig umfasst, welcher mittels der entsprechenden Wandteile 38 der Strukturlängswand 24 und der entsprechenden Strukturquerwände 26 gebildet ist. Somit sind zwischen zwei benachbarten Aufnahmeräumen 28 jeweils zwei Strukturquerwände 26 angeordnet. Die Käfige sind ferner gegeneinander bewegbar. Auf diese Weise wird bei einer Krafteinwirkung auf einen der Käfige lediglich dieser gegen das Deformationselement 20 gedrückt, so dass eine Kraftübertragung an benachbarte Käfige und somit eine Beschädigung der in den benachbarten Käfigen aufgenommenen Batteriemodule 30 vermieden ist.
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In einer nicht weiter dargestellten Variante des Batteriegehäuses 6 ist die Tragstruktur 22 gemäß der 3 und das Deformationselement 20 gemäß der 2 ausgebildet.
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Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr können auch andere Varianten der Erfindung vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen. Insbesondere sind ferner alle im Zusammenhang mit den Ausführungsbeispielen beschriebenen Einzelmerkmale auch auf andere Weise miteinander kombinierbar, ohne den Gegenstand der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Kraftfahrzeug
- 4
- Schweller
- 6
- Batteriegehäuse
- 8
- Aufnahme
- 10
- Gehäuseboden
- 12
- Gehäuserahmen
- 14
- Gehäuseinnenraum
- 16
- Gehäuselängsseite
- 18
- Gehäusequerseite
- 20
- Deformationselement
- 22
- Tragstruktur
- 24
- Strukturlängswand
- 26
- Strukturquerwand
- 28
- Aufnahmeraum
- 30
- Batteriemodule
- 32
- Batterie
- 34
- Wand
- 36
- Deformationsraum
- 38
- Wandteil
- F
- Kraft
- X
- Fahrzeuglängsrichtung
- Y
- Fahrzeugquerrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102017101110 A1 [0004]
- DE 102016110330 A1 [0005]