DE102015012813B4 - System zur Montage einer Hülse auf einen Schnürsenkel, Hülse und Verfahren zur Montage einer Hülse auf einem Schnürsenkel - Google Patents
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Abstract
System zur Montage einer Hülse (2) auf einen Schnürsenkel (1) bestehend aus einer Haltevorrichtung, die einen Aufnahmebereich (3) zur Aufnahme der Hülse (2) ausbildet, in welchem die Hülse (2) mit einer Außenwandung an einer Innenwandung des Aufnahmebereiches (3) einführbar und temporär kraftschlüssig haltbar ist, wobei der Aufnahmebereich (3) teilweise beheizbar ausgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmebereich (3) ein integriertes Heizelement aufweist derart, dass in der Haltevorrichtung ein Akku integriert ist, der einen Kaltleiter bestromt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein System zur Montage einer Hülse auf einen Schnürsenkel, eine Hülse und ein Verfahren zur Montage einer Hülse auf einem Schnürsenkel.
- Bei Schnürsenkel kann es sich beispielsweise um einen Schnürsenkel handeln, auf dessen Senkelende eine Hülse als Nadel oder Pinke aufgebracht werden soll. Beispielsweise wird auf die
DE 20 2013 005 449 U1 verwiesen, in der eine schraubbare Pinke für ein Schnürsenkelende offenbart wird.DE 20 2008002 609 U1 undGB 2 379 859 A GB 1 482 425 A - Üblicherweise bestehen die Senkelenden für Schnürsenkel aus Kunststoff oder Metall. Mit den bekannten Senkelenden wird ein Ausfransen verhindert und das Einfädeln in eine Öse erleichtert. Nachteilig an den bekannten mit Nadel bzw. Pinke ausgestatteten Senkelenden ist, dass die ästhetische Erscheinung gestört wird und die Verbindung gerade bei Kunststoffnadeln von Senkeln nicht dauerhaft ist.
- Das der Erfindung zugrunde liegende Problem ist daher, ein System zur Montage einer Hülse auf einen Schnürsenkel, eine Hülse und ein Verfahren zur Montage einer Hülse auf einem Schnürsenkel bereitzustellen, mit dem Reparatur, Veredelung, Verschönerung, Modernisierung sowie der Schutz von Schnürsenkeln bzw. deren Enden und Spitzen unter Verwendung eines speziellen Werkzeuges mit entsprechenden Hülsen ermöglicht wird.
- Dieses Problem wird durch ein erfindungsgemäßes System zur Montage einer Hülse auf einen Schnürsenkel gemäß Anspruch 1, eine Hülse gemäß Anspruch 4 und ein Verfahren zur Montage einer Hülse auf einem Schnürsenkel gemäß Anspruch 7 gelöst.
- Demgemäß schlägt der Erfinder ein System zur Montage einer Hülse auf einen Schnürsenkel vor, bestehend aus einer Haltevorrichtung, die einen Aufnahmebereich zur Aufnahme der Hülse ausbildet, in welchem die Hülse mit einer Außenwandung an einer Innenwandung des Aufnahmebereiches einführbar und temporär kraftschlüssig haltbar ist, wobei der Aufnahmebereich teilweise beheizbar ausgeführt ist.
- Hierdurch wird ein Reparatur- , Schutz- und Veredelungsset für Schnürsenkel geschaffen, damit die Enden der Schnürsenkel repariert, geschützt, modernisiert bzw. veredelt werden können. Durch die kombinierten Fügevorgänge und Schrumpf- und Klebevorgang der Hülse mit Schnürsenkeln wird eine feste unlösbare Fügeverbindung zwischen Hülse und Schnürsenkel geschaffen.
- In einer vorteilhaften Ausführungsform des Systems zur Montage einer Hülse auf ein einem Schnürsenkel weist der Aufnahmebereich ein integriertes Heizelement auf. Beispielsweise kann in der Haltevorrichtung ein Akku integriert sein, der einen Kaltleiter bestromt.
- Innerhalb des Aufnahmebereiches kann ein Anschlagelement angeordnet sein, welches eine Öffnung aufweist, die derart ausgestaltet ist, dass ein einzuführender Schnürsenkel in die Öffnung einführbar ist. Hierdurch wird ein Positionieren der Hülse bzw. des Schnürsenkels erleichtert, so dass diese einige Millimeter hinter der Einführkante positioniert wird.
- Das System zur Montage einer Hülse auf einen Schnürsenkel kann an einem Ende der Haltevorrichtung eine thermische Isolierung und am anderen Ende ein Einführelement aufweisen. Die Isolierung dient dazu, die Hand des Bedieners vor Erwärmung zu schützen.
- Weiterhin schlägt der Erfinder eine Hülse aus Kunststoff zur Ausbildung einer Nadel oder Pinke vor, wobei sich der Kunststoff beim Erwärmen zusammenzieht und auf einer Innenwand der Hülse zumindest teilweise eine Schicht aus Kleber aufgebracht ist, der sich oberhalb 50° Celsius verflüssigt und unterhalb 50°Celsius verfestigt. Die Hülsen können für ästhetische Zwecke in verschiedenen Farben ausgeführt sein, sowie in Schwarz, Weiß und Transparent.
- Die Hülse hat einen Außendurchmesser von 2 bis 40 mm, eine Länge von 2 bis 80 mm und eine Wandstärke von 0,1 bis 3 mm. Der Thermoplast der Hülse weist ein Schrumpfverhältnis von 5 zu 1 auf.
Weiterhin schlägt der Erfinder ein Verfahren zur Montage einer Hülse auf einen Schnürsenkel vor, welches folgende Verfahrensschritte aufweist: - Einführen der Hülse in einen Aufnahmebereich einer Haltevorrichtung zur Ausbildung einer kraftschlüssigen temporären Verbindung der Hülse in dem Aufnahmebereich
- - Einführen eines Ende des Schnürsenkels in einen Innenraum der Hülse
- - Erwärmen der Haltevorrichtung im Bereich der aufgenommenen Hülse samt Schnürsenkel um eine Schrumpfung der Hülse und eine kraftschlüssige Verbindung zwischen Hülse und Schnürsenkel auszubilden.
- Mit diesem Verfahren wird es ermöglicht das Aufspleißen bzw. Ausfransen von Schnürsenkelenden zu verhindern und gleichzeitig eine Veredlung, Modernisierung und Schutz der Enden zu ermöglichen.
- Gezeigt wird in
-
1 : ein System zur Montage einer Hülse auf einen Schnürsenkel -
2 : ein System zur Montage einer Hülse auf einen Schnürsenkel mit eingeführter Hülse und Schnürsenkel -
3 : ein System zur Montage einer Hülse auf einen Schnürsenkel mit Wärmequelle - Die
1 zeigt das System zur Montage einer Hülse2 auf einen Schnürsenkel1 . Das Montagesystem besteht aus einer Haltevorrichtung, die einen Aufnahmebereich3 zur Aufnahme der Hülse2 ausbildet. - Die Hülsen
2 bestehen aus einem Kunststoff, vorzugsweise aus Thermoplast. Um ein Schrumpfen des Materials bei Erhitzung auf einen materialtypischen Temperaturbereich zu erreichen, müssen die Kunststoffe nach der Herstellung im Extruder vernetzt werden. Durch die Vernetzung werden die Molekülketten untereinander verbunden, was z. B. durch Silane oder durch Elektronenstrahlen erfolgen kann. Nun kann das so behandelte Extrudat im warmen Zustand aufgeweitet werden. Durch Abkühlen wird das Material in Bezug auf die Rückformung der letzten Dehnung sozusagen eingefroren, der aufgeweitete Durchmesser bleibt erhalten und damit Spannungen in den Netzbrücken auf molekularer Ebene. Erst durch Erhitzen können sich die Hülsen2 zurückorientieren. - Beim Erwärmen ziehen sich die Hülsen
2 bis zu1 /5 der nominalen Größe im Durchmesser zusammen. Die Hülsen2 können in verschiedenen Farben ausgeführt sein, sowie in Schwarz, Weiß und Transparent. Die Hülsen2 können in runder Form hergestellt sein und haben einen Außendurchmesser von circa 2 bis 40 mm sowie ein Länge von circa 2 bis 80 mm. Die Wandstärken der Hülsen2 betragen zwischen 0,1 bis 3 mm. An der Innenseite der Hülsen2 kann ein Klebstoff aufgetragen sein, der sich beim Erwärmen, ab ca. 50 °Celsius, verflüssigt und beim Abkühlen wieder verfestigt. - Die Hülse
2 wird einige Millimeter hinter die Kante des EinführelementsC des Aufnahmebereiches3 positioniert; siehe3 . Der Erwärmungsbereich zwischenAB ermöglicht eine ganzflächig Erwärmung der Hülse2 im Aufnahmebereich3 . - Der Aufnahmebereich
3 wird für einen bestimmten Zeitraum erwärmt. Die Erwärmung kann durch eine externe thermische Wärmequelle6 , z. B. ein Feuerzeug, eine Kerze oder einen Heißluftfön, erfolgen. Alternativ zu einer externen Wärmequelle6 kann diese auch im Aufnahmebereich3 integriert sein, z.B. als Kaltleiter, PTC-Widerstand oder PTC- Thermistor. - Abhängig von der thermischen Wärmequelle
6 , der Dimension von Aufnahmebereich3 , Hülse2 und Schnürsenkel1 , dauert der Erwärmungsvorgang zwischen circa 5 bis 180 Sekunden. Die Wärmequelle6 kann dabei so positioniert werden, dass die thermische Energie an der äußeren Mantelfläche des Aufnahmeelementes3 eingebracht wird, siehe3 . - Durch die Zuführung der thermischen Energie schrumpft die Hülse
2 und gleichzeitig wird der Klebstoff in der Hülse2 flüssig. Durch die kombinierten Fügevorgänge, nämlich den Schrumpf- und Klebevorgang, der Hülse2 mit Schnürsenkel1 entsteht eine feste unlösbare Fügeverbindung zwischen Hülse2 und Schnürsenkel1 . Unlösbar bedeutet in diesem Zusammenhang , dass eine Zerstörung der Hülse2 bzw. des Schnürsenkels1 erfolgen muss, um die Hülse2 wieder vom Schnürsenkel1 zu trennen. - Nachdem die Schrumpfung und die Verflüssigung des Klebstoffs vollständig erreicht wurde, kann die thermische Wärmequelle
6 entfernt werden. Bei einer integrierten Wärmequelle6 wird diese abgeschaltet. Danach wird der Schnürsenkel1 mit fest verbundener Hülse2 aus dem Aufnahmebereich3 gezogen. - Nach einer Abkühlungsphase von circa 3 bis 120 Sekunden, abhängig von den Dimensionen der Haltevorrichtung, der Hülse
2 und des Schnürsenkels1 sind die kombinierten Fügevorgänge abgeschlossen und Hülse2 und und der Schnürsenkel1 fest miteinanderverbunden. Die überstehende Spitze des Schnürsenkels1 , welche nicht mit der Hülse2 verbunden ist, kann mit einer Schere oder einem Messer abgeschnitten werden. - Die Herstellung des Aufnahmebereiches
3 berücksichtigt insbesondere die Dimensionen der Hülsen2 und des Schnürsenkels1 , damit sie in dem Aufnahmebereich3 gefügt werden können. Der Aufnahmebereich3 hat einen Außendurchmesser von circa 3 bis 50 mm, eine Wandstärke von circa 0,3 bis 5 mm und einen Innendurchmesser von circa 2 bis 40 mm. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Schnürsenkel
- 2
- Hülse
- 3
- Aufnahmebereich
- 4
- Isolierung
- 5
- Anschlagelement
- 6
- Wärmequelle
- AB
- Heizbereich
- C
- Einführelement
Claims (7)
- System zur Montage einer Hülse (2) auf einen Schnürsenkel (1) bestehend aus einer Haltevorrichtung, die einen Aufnahmebereich (3) zur Aufnahme der Hülse (2) ausbildet, in welchem die Hülse (2) mit einer Außenwandung an einer Innenwandung des Aufnahmebereiches (3) einführbar und temporär kraftschlüssig haltbar ist, wobei der Aufnahmebereich (3) teilweise beheizbar ausgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmebereich (3) ein integriertes Heizelement aufweist derart, dass in der Haltevorrichtung ein Akku integriert ist, der einen Kaltleiter bestromt.
- System zur Montage einer Hülse (2) auf einen Schnürsenkel (1) nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Aufnahmebereiches (3) ein Anschlagelement (5) angeordnet ist, welches eine Öffnung aufweist, die derart ausgestaltet ist, dass ein einzuführender Schnürsenkel (1) in die Öffnung einführbar ist. - System zur Montage einer Hülse (2) auf einen Schnürsenkel (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltevorrichtung an einem Ende eine Isolierung (4) und am anderen Ende ein Einführelement (C) aufweist.
- Hülse (2) aus vernetztem Kunststoff, angepasst für ein System nach
Anspruch 1 zur Ausbildung einer Nadel oder Pinke eines Schnürsenkels (1), wobei sich der Kunststoff beim Erwärmen zusammenzieht, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer Innenwand der Hülse (2) zumindest teilweise eine Schicht aus Kleber aufgebracht ist, der sich oberhalb 50° Celsius verflüssigt und unterhalb 50°Celsius verfestigt, wobei die Vernetzung des Kunststoffs durch Silane oder Elektronenstrahlen erfolgt. - Hülse (2) nach
Anspruch 4 , dadurch gekennzeichnet, dass diese einen Außendurchmesser von 2 bis 40 mm, eine Länge von 2 bis 80 mm und eine Wandstärke von 0,1 bis 3 mm aufweist. - Hülse (2) nach
Anspruch 4 oder5 , dadurch gekennzeichnet, dass diese aus Thermoplast besteht und ein Schrumpfverhältnis von 5 zu 1 aufweist. - Verfahren zur Montage einer Hülse (2) auf einen Schnürsenkel (1) mit folgenden Verfahrensschritten: - Einführen der Hülse in einen Aufnahmebereich (3) einer Haltevorrichtung zur Ausbildung einer kraftschlüssigen temporären Verbindung der Hülse (2) in dem Aufnahmebereich (3), - Einführen eines Endes des Schnürsenkels (1) in einen Innenraum der Hülse (2), - Erwärmen der Haltevorrichtung im Bereich (AB) der aufgenommenen Hülse (2) samt Schnürsenkel (1) um eine Schrumpfung der Hülse (2) und eine kraftschlüssige Verbindung zwischen Hülse (2) und Schnürsenkel (1) auszubilden, wobei durch die Erwärmung die Hülse (2) geschrumpft und gleichzeitig ein Klebstoff in der Hülse (2) verflüssigt wird, so dass durch die kombinierten Fügevorgänge, nämlich den Schrumpf- und Klebevorgang, der Hülse (2) mit dem Schnürsenkel (1) eine feste unlösbare Fügeverbindung zwischen Hülse (2) und Schnürsenkel (1) entsteht.
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DE202008002609U1 (de) | 2008-02-23 | 2008-05-08 | Lunz, Georg | Feuerzeugaufsatz |
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