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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum fluchtenden Ausrichten von im Wesentlichen senkrechten Drehachsen zweier drehbar gelagerter Körper mittels eines Ausrichtsystems, bei dem zur Bestimmung einer Abweichung wenigstens einer der Drehachsen von einer Drehachsenflucht die Körper um ihre jeweiligen Drehachsen gedreht werden und ein Betrag der Verdrehung der Körper gegenüber einer Ausgangslage ermittelt wird.
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Auf zahlreichen technischen Gebieten besteht die Notwendigkeit, Drehachsen zweier drehbar gelagerter Maschinenteile möglichst genau fluchtend auszurichten. Hierbei werden Raum- und/oder Winkellagen der beiden Maschinenteile relativ zueinander bestimmt und entsprechend justiert, bis deren Drehachsen miteinander fluchten. Ein hierfür vorgesehenes optoelektronisches Ausrichtsystem mit einer Lichtemissionsvorrichtung zum Emittieren eines Lichtstrahls und einer Lichterfassungsvorrichtung, die eine lichtsensitive Fläche aufweist, wobei eine Auftreffposition eines von der Lichtemissionsvorrichtung emittierten Lichtstrahls auf der lichtsensitiven Fläche registrierbar ist, ist beispielsweise aus der
DE 20 2009 017 510 U1 oder der
WO 84/04960 A1 bekannt.
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Eine besondere Problematik ergibt sich dann, wenn die Drehachsen der Maschinenteile vertikal oder senkrecht orientiert sind, das heißt, wenn die Maschinenteile mithin vertikal übereinander angeordnet sind. So ist beispielsweise aus der
US 4,463,438 eine Vorrichtung zum Ausrichten auch senkrecht angeordneter Maschinenwellen bekannt, die eine Verwendung von mechanischen Messmitteln vorsieht. Hingegen (ehrt die
DE 101 38 831 A1 eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Ausrichten von vertikal angeordneten Maschinenwellen unter Verwendung eines Miniaturgyroskops.
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Insbesondere bei der Verwendung optoelektronischer Ausrichtsysteme ist es für die Bestimmung von Korrekturwerten, mit welchen die Ausrichtung von Drehachsen zweier vertikal übereinander angeordneter Körper vorgenommen werden muss, regelmäßig erforderlich, den Betrag oder das Abmaß der Verdrehung der beiden Körper gegenüber einer Ausgangslage zu kennen. Hierzu ist es bekannt, sowohl an Vorrichtungen, welche die Körper aufweisen, als auch an den Körpern selbst Markierungen vorzusehen und die Körper durch Drehen um deren Drehachsen in solche Positionen zu bringen, in denen sich Markierungen auf einem Körper mit denen auf einer Vorrichtung decken. Da diese Positionen vorgegeben sind, ist folglich auch der Betrag der Verdrehung der Körper in diesen Positionen bekannt. Die Genauigkeit der auf dieser Grundlage bestimmten Korrekturwerte ist allerdings von der Genauigkeit abhängig, mit der die vorgegebenen Positionen von den Körpern tatsächlich eingenommen werden, und diese hängt wiederum von der Strichstärke der miteinander in Deckung zu bringenden Markierungen sowie von den spezifischen Positionen ab, an denen die Markierungen angebracht sind. In der Praxis erweist sich die Genauigkeit mit der die Korrekturwerte bestimmbar sind aufgrund dieser Bedingungen häufig als vergleichsweise ungenügend. Des Weiteren ist oftmals lediglich eine beschränkte Anzahl von vier oder acht möglichen vorgegebenen Positionen vorgesehen, in welche die Körper gebracht werden können, so dass sich auch eine entsprechende Einschränkung in der Anzahl von mit dem Ausrichtsystem aufgenommenen Messpunkten ergibt. Dies erweist sich insbesondere bei schwer drehbaren Aggregaten wie Wasserturbinen oder sogenannten Francis-Turbinen oder Filmtruderanlagen aus der Faserherstellung als nachteilig, die aufgrund ihrer Masse nicht an definierten Positionen angehalten werden können.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum fluchtenden Ausrichten von im Wesentlichen senkrechten Drehachsen drehbar gelagerter Körper sowie ein System zur Verwendung in einem solchen Verfahren anzugeben, bei denen ein Betrag der Verdrehung der Körper gegenüber einer Ausgangslage genau und verlässlich bestimmbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch das System mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst. Bevorzugte Ausführungsbeispiele sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird wenigstens eine Skala auf wenigstens einem umfänglichen Abschnitt einer Oberfläche wenigstens eines der Körper vorgesehen, und es wird ein Anzeigemittel zum Anzeigen von Werten auf der Skala an einer bezüglich der Drehachsen stationären Position angeordnet. Anstatt die Körper durch in Deckung bringen von Markierungen in vorgegebene Positionen zu bringen, in denen deren Verdrehung bekannt ist, kann die Verdrehung der Körper nunmehr auch für nicht vorgegebene Positionen der Körper bequem direkt an der Skala abgelesen und der Betrag oder das Abmaß der Verdrehung anhand von an der Skala abgelesenen Werten beispielsweise in Winkelgraden ermittelt werden. Hierdurch wird die Genauigkeit der Ablesung verbessert, wodurch sich auch die Genauigkeit der Korrekturwerte zum koaxialen oder fluchtenden Ausrichten der Körper bzw. deren Drehachsen verbessert. Darüber hinaus kann abhängig von der Feinheit einer Teilung der Skala die Verdrehung der Körper nicht nur für einige wenige vorgegebene Positionen sondern vielmehr für eine vielfache Anzahl von Positionen der Körper ermittelt werden. Dies erweist sich insbesondere bei schwer drehbaren Aggregaten als vorteilhaft.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere zum koaxialen oder fluchtenden Ausrichten von senkrechten Drehachsen mittels eines bekannten, insbesondere optoelektronischen, Ausrichtsystems geeignet, bei dem ein Licht- oder Laserstrahl von einer auf einem ersten der Körper aufgesetzten Lichtemissionsvorrichtung zum jeweiligen zweiten Körper hin gestrahlt wird. Am zweiten Körper ist entweder eine Lichterfassungsvorrichtung oder ein Detektor des Ausrichtsystems angeordnet, die einen Auftreffpunkt des Licht- oder Laserstrahls auf der Lichterfassungsvorrichtung bzw. dem Detektor erfasst, oder es ist eine optische Vorrichtung wie zum Beispiel ein Spiegel oder Spiegelsystem am zweiten Körper angeordnet, das den Stahl zum ersten Körper zurückwirft, wo er von einer dort angeordneten Lichterfassungsvorrichtung erfasst wird. Indem die beiden Körper mitsamt den darauf angeordneten Vorrichtungen des Ausrichtsystems vorzugsweise synchron in derselben Drehrichtung gleich weit gedreht werden und eine Verlagerung des Auftreffpunktes des Licht- oder Laserstrahls auf der Lichterfassungsvorrichtung detektiert wird, können auf bekannte Weise notwendige Korrekturwerte zur Lagenkorrektur der Drehachsen bestimmt werden, sofern der Betrag der Verdrehung der Körper bekannt ist. Vorteilhafterweise ist das System der vorliegenden Erfindung Teil eines derartigen, insbesondere optoelektronischen, Ausrichtsystems.
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Bei den Körpern kann es sich ganz allgemein um beliebige zylinderförmige Körper wie Achsen, Wellen, Walzen oder Rollen handeln, die Teile entsprechender Maschinen oder Anlagen sein können. Besagte Körper können ferner mittels einer Kopplungseinrichtung wie zum Beispiel einer Kardanwelle miteinander gekoppelt sein.
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Vorzugsweise wird die Skala lösbar oder unlösbar mit dem Körper verbunden. Entsprechend ist bei einer bevorzugten Ausführung des Systems die Skala lösbar oder unlösbar mit dem Körper verbunden. Beispielsweise kann die Skala auf den Körper aufgeklebt, eingeritzt oder aufgemalt werden. Ferner kann die Skala auf einem geeigneten Element wie zum Beispiel einem Ring vorgesehen sein, der auf den Körper aufgezogen ist. Es ist auch möglich, ein mit einer Skala versehenes Band um den Körper zu binden. Die Skala kann eine Winkelgradeinteilung aufweisen oder eine Längenskala sein, die zum Beispiel millimetergenau ist. So kann insbesondere auch ein gewöhnliches Maßband mit einer Längenskala für das erfindungsgemäße Verfahren verwendet werden, das einfach um den Körper geschlungen oder gebunden wird. Die Längenteilung des Maßbandes lässt sich problemlos in Winkelgrade umrechnen, sofern erforderlich. In manchen Fällen ist eine derartige Umrechnung nicht erforderlich und der gesuchte Betrag der Verdrehung kann als einfacher Differenzbetrag von auf der Skala mit Längenteilung, wie zum Beispiel einem Maßband, abgelesenen oder erfassten Längenwerten angegeben werden. Weist die Skala hingegen eine Winkelgradeinteilung auf, so kann der Betrag oder das Abmaß der Verdrehung durch eine einfache Differenzbildung zwischen dem zweiten Wert und dem ersten Wert in Winkelgraden ermittelt werden. Vorzugsweise erstreckt sich die Skala über den gesamten Umfang des Körpers.
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Für das Anzeigemittel sind die unterschiedlichsten Ausführungsformen möglich. In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens beziehungsweise des erfindungsgemäßen Systems kann das Anzeigemittel ein mechanisches Anzeigemittel sein, das einen mechanischen Messzeiger aufweist, der auf der Skala den jeweiligen Wert anzeigt. Vorteilhaft zeigt das Anzeigemittel den Wert jedoch mittels eines Licht- oder Laserstrahles auf der Skala an. Anzeigemittel mit Licht- oder Laserstrahlen als Zeiger sind gegenüber Anzeigemitteln mit mechanischen Messzeigern deswegen vorteilhaft, da bei ihnen typische Ablesefehler wie Parallaxenfehler vermindert sind. Ferner sind derartige Anzeigemittel weniger abhängig von mechanischen Randbedingungen wie zum Beispiel einem Durchhang der Messmittel.
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Solange das Anzeigemittel in Bezug auf die Drehachsen der Körper stationär oder unbeweglich ist, kann es an jedem beliebigen Ort positioniert werden, von dem aus dem Anzeigemittel die Anzeige eines Wertes auf der Skala möglich ist. Sind die Körper Teil jeweiliger Maschinen, so kann das Anzeigemittel auch neben den Maschinen aufgestellt sein, ohne mit diesen in Kontakt stehen zu müssen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Anzeigemittel unlösbar oder lösbar oder mittels einer magnetischen Verbindung mit einer Vorrichtung verbunden, die einen der Körper aufweist. Dabei ist die Art der Verbindung des Anzeigemittels mit der Vorrichtung unbeachtlich. So kann das Anzeigemittel an die Vorrichtung, und insbesondere an einem Gehäuse der Vorrichtung, geklebt, genietet, geschweißt oder gelötet sein. Darüber hinaus kann das Anzeigemittel mittels einer Schraubverbindung, einer Steckverbindung, einer Klemmverbindung, einer Rastverbindung, einer Riegelverbindung oder einer formschlüssigen Verbindung an der Vorrichtung oder einem Gehäuse der Vorrichtung angebracht sein. Hierbei erweist sich ein Anbringen des Anzeigemittels mittels einer magnetischen Verbindung als besonders komfortabel und flexibel, da das Anzeigemittel besonders einfach mit der Vorrichtung verbunden und auch einfach von dieser wieder getrennt werden kann. Ein flexibles Versetzen des Anzeigemittels an beliebige Positionen auf der Vorrichtung gestaltet sich mit einer magnetischen Verbindung somit besonders einfach. Zur Bewerkstelligung der magnetischen Verbindung mit der Vorrichtung weist das Anzeigemittel bevorzugt wenigstens einen Magneten in wenigstens einem Fuß oder einem Sockel auf, mit dem es auf der Vorrichtung oder dessen Gehäuse aufliegt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird mittels eines Bilderzeugungsmittels wenigstens ein Bild von wenigstens einem Teil der Skala erzeugt, in welchem das Anzeigemittel einen Wert anzeigt. Entsprechend weist eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems wenigstens ein Bilderzeugungsmittel zum Erzeugen von Bildern von wenigstens einem Teil der Skala auf, in welchem das Anzeigemittel einen Wert anzeigt. Das Bilderzeugungsmittel kann eine einfache Kamera, beispielsweise eine Digitalkamera, sein. Es kann ähnlich wie das Anzeigemittel an jedem beliebigen Ort positioniert sein, solange dem Bilderzeugungsmittel das Erzeugen eines Bildes von wenigstens jenem Teil der Skala möglich ist, in welchem das Anzeigemittel einen Wert anzeigt. Insbesondere kann das Bilderzeugungsmittel auf dem mit der Skala versehenen Körper oder einer den Körper aufweisenden Vorrichtung oder neben einer solchen Vorrichtung angeordnet sein. Das Bilderzeugungsmittel kann lösbar, unlösbar oder magnetisch mit einer derartigen Vorrichtung oder einem Gehäuse einer derartigen Vorrichtung verbunden oder verbindbar sein. Vorteilhafterweise kann das Bilderzeugungsmittel mit dem Anzeigemittel zu einem kompakten Modul vereint bzw. in einem kompakten Modul integriert sein.
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Besonders bevorzugt wird ein vom Anzeigemittel angezeigter Wert im erzeugten Bild mittels eines Computerprogramms erkannt. Dementsprechend weist ein erfindungsgemäßes System in einer besonders bevorzugten Ausführungsform wenigstens eine Steuereinheit auf, die dazu eingerichtet ist, in erzeugten Bildern angezeigte Werte zu erkennen und einen Betrag einer Verdrehung der Körper gegenüber einer Ausgangslage auf der Grundlage dieser Werte zu ermitteln. Hierdurch wird eine automatisierte Ermittlung der Verdrehung der Körper ermöglicht. Bei dieser Steuereinheit kann es sich um den Prozessor eines separaten Gerätes wie zum Beispiel eines bekannten Handgerätes handeln, die zur Bedienung von Ausrichtsystemen eingesetzt werden. Alternativ kann es sich bei der Steuereinheit um den Prozessor eines Computers handeln, der beliebig weit von den Körpern entfernt sein kann. Die Steuereinheit kann aber auch zusammen mit einem Bilderfassungsmittel oder dem Anzeigemittel oder aber sowohl mit einem Bilderfassungsmittel als auch mit dem Anzeigemittel zu einem einzigen kompakten Modul vereint sein. Sind Steuereinheit und Bilderfassungsmittel in verschiedenen Geräten angeordnet, so kann eine wenigstens teilweise oder vollständig kabelgebundene oder eine wenigstens teilweise oder vollständig drahtlose Datenübertragungsverbindung zwischen Steuereinheit und Bilderfassungsmittel vorgesehen oder herstellbar sein. Insbesondere können die Steuereinheit und das Bilderfassungsmittel über das Internet miteinander verbindbar sein. Derartige Datenübertragungsverbindungen sind auch zwischen Steuereinheit und Anzeigemittel möglich. Auf diese Weise kann die Steuereinheit zur Steuerung des Anzeigemittels und/oder des Bilderfassungsmittels eingerichtet sein.
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Ferner ist ein Verfahren bevorzugt, bei dem das vom Bilderzeugungsmittel erzeugte Bild und/oder ein im erzeugten Bild erkannter Wert in einem Ausgabemittel ausgegeben wird. Ein entsprechendes erfindungsgemäßes System weist wenigstens ein Ausgabemittel zum Ausgeben von erzeugten Bildern und/oder von erkannten Werten auf. Ist das Ausgabemittel zum Ausgeben von Bildern vorgesehen, so kann das Ausgabemittel ein beliebiges graphisches Ausgabemittel wie ein Bildschirm oder ein Display sein. Zur Ausgabe von erkannten Werten können auch nichtgraphische Ausgabemittel, wie zum Beispiel Drucker oder akustische Ausgabemittel, vorgesehen werden. So kann es sich bei dem Ausgabemittel um den Bildschirm eines Computers oder das Display eines oben bereits erwähnten Handgerätes handeln, wie sie zur Bedienung von Ausrichtsystemen bekannt sind.
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Bei einem ganz besonders bevorzugten System ist das Bilderzeugungsmittel und/oder die Steuereinheit und/oder das Ausgabemittel Teil einer Datenbrille. Ein derartiges System ist platzsparend und besonders einfach und bequem zu bedienen.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Anordnung mit einem erfindungsgemäßen System und zwei Maschinen mit drehbar gelagerten Wellen;
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2 die Anordnung der 1 mit gegenüber der Situation in der 1 verdrehten Wellen.
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In der 1 ist eine Vorrichtung in Form einer ersten Maschine 1 mit einer senkrecht aufragenden Welle 2 als drehbarem Körper dargestellt, die um eine gestrichelt gezeichnete senkrechte Drehachse 3 drehbar gelagert ist. Oberhalb der Maschine 1 ist eine zweite Maschine 4 angeordnet, die ebenfalls eine senkrecht orientierte, jedoch nach unten ragende und drehbar gelagerte Welle 5 aufweist. Angestrebt wird eine derartige Positionierung der Maschinen 1 und 4 relativ zueinander, bei der auch die Welle 5 um dieselbe Drehachse 3 drehbar ist, so dass die Drehachse 3 mithin eine Drehachsenflucht der einzelnen Drehachsen der Wellen 2 und 5 darstellt. Um dies zu erreichen, müssen die Maschinen 1 und 4 bzw. deren Wellen 2 und 5 derart ausgerichtet werden, dass die Wellen 2 und 5 koaxial sind.
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Zu diesem Zweck ist ein Ausrichtsystem vorgesehen, das ein Handgerät 6, eine Lichtemissionsvorrichtung 7 mit einer Laserquelle 8 zum Emittieren eines Laserstrahls 9 und eine Lichterfassungsvorrichtung 10 mit einem Detektor 11 zum Detektieren des Laserstrahls 9 umfasst. Während die Lichtemissionsvorrichtung 7 im vorliegenden Fall auf der Welle 2 angeordnet ist, ist die Lichterfassungsvorrichtung 10 auf der Welle 5 angeordnet. Der Laserstrahl 9 wird von der Laserquelle 8 im Wesentlichen parallel zur Welle 2 in Richtung des Detektors 11 emittiert. Das Handgerät 6 ist mit einer Steuereinheit 12 und einem Bildschirm 13 ausgestattet.
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Das Verfahren zum Ausrichten der Wellen 2 und 5 mittels eines derartigen Ausrichtsystems ist grundsätzlich bekannt und wird daher nicht näher erläutert. Zu bemerken ist jedoch, dass bei diesem Verfahren Auftreffpunkte des Laserstrahls 9 auf dem Detektor 11 für verschiedene Stellungen der Wellen 2 und 5 nach deren Verdrehen zu messen sind. Ferner muss ein Betrag oder Abmaß der Verdrehung der Wellen 2 und 5 gegenüber einer Ausgangslage für diejenigen Stellungen der Wellen 2 und 5, in denen die Auftreffpunkte des Laserstrahls 9 auf dem Detektor 11 gemessen werden, bekannt sein. Anhand der Auftreffpunkte des Laserstrahls 9 auf dem Detektor 11 für verschiedene Stellungen der Wellen 2 und 5 und der zugehörigen Beträge der Verdrehung der Wellen 2 und 5 gegenüber der Ausgangslage für diese Stellungen ist es möglich, Korrekturwerte für die Lagen der Maschinen 1 und 4 zu ermitteln. Nach justieren der Lagen der Maschinen 1 und 4 gemäß dieser Korrekturwerte sind die Wellen 2 und 5 zueinander koaxial, bzw. die Drehachsen der Wellen 2 und 5 fluchten miteinander, so dass beide Wellen 2 und 5 um dieselbe Drehachse 3 drehbar sind.
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Um nun Beträge der Verdrehung der Wellen 2 und 5 gegenüber der Ausgangslage für verschiedene Stellungen ermitteln zu können, ist das Ausrichtsystem erfindungsgemäß um ein Maßband 14 mit einer Skala 15 oder Skalierung und ein Modul 16 erweitert. Obwohl das Maßband 14 und das Modul 16 im vorliegenden Fall Teil des Ausrichtsystems sind, können das Maßband 14 und das Modul 16 auch ein vom Ausrichtsystem getrenntes System bilden, das gegebenenfalls in Verbindung mit unterschiedlichen Ausrichtsystemen genutzt werden kann.
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Das Maßband 14 ist um die Welle 2 der Maschine 1 gebunden und umschlingt deren Umfang vollständig. Infolge der auf dem Maßband 14 vorhandenen Skala 15 ist der Umfang der Welle 2 ablesbar in Einheiten von Millimeterlänge aufgeteilt.
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Hingegen umfasst das Modul 16 einen Magneten 17, eine Laserquelle 18 und ein Bilderfassungsmittel in Form einer Digitalkamera 19. Mittels des Magneten 17 ist das Modul 16 derart an der Maschine 1 angehaftet und magnetisch mit dieser verbunden, dass ein von der Laserquelle 18 emittierter Laserstrahl 20 auf das Maßband 14, und insbesondere auf dessen Skala 15 fällt. Der Auftreffort des Laserstrahls 20 auf der Skala 15 des Maßbands 14 zeigt einen bestimmten Wert auf der Skala 15 an, so dass die Laserquelle 18 mithin als Anzeigemittel und der Laserstrahl 20 als dessen Messzeiger zum Anzeigen von Werten auf der Skala 15 des Maßbands 14 fungiert. Darüber hinaus ist das Modul 16 über eine drahtlose Datenübertragungsverbindung 21 mit dem Handgerät 6 verbindbar.
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Mittels des Systems aus dem Maßband 14 und dem Modul 16 kann auf einfache Weise ein Betrag der Verdrehung der Wellen 2 und 5 in Bezug auf eine beliebige Ausgangslage der Wellen 2 und 5 ermittelt werden. Sofern die Wellen 2 und 5 in der 1 die Ausgangslage einnehmen, wird in dieser Lage der Wellen 2 und 5 hierzu von der Digitalkamera 19 ein Bild eines Teils des Maßbandes 14 erzeugt, in welchem der Laserstrahl 20 auf der Skala 15 des Maßbands 14 auftrifft. Über die Datenübertragungsverbindung 21 wird dieses Bild an das Handgerät 6 übertragen. Dieses Bild kann nun am Bildschirm 13 angezeigt werden, so dass eine Bedienperson des Handgeräts 6 bequem den vom Laserstrahl 20 auf der Skala 15 des Maßbands 14 angezeigten Wert ablesen kann. Zusätzlich oder alternativ dazu kann die Steuereinheit 12 dazu eingerichtet sein, diesen Wert aus dem Bild zu extrahieren oder im Bild zu erkennen, zu welchem Zweck sie mit einem entsprechenden Computerprogramm mit Bilderkennungsalgorithmus ausgestattet sein kann. Dieser von der Steuereinheit 12 extrahierte oder erkannte Wert wird von der Steuereinheit 12 einem Auftreffpunkt des Laserstrahls 9 auf dem Detektor 11 zugeordnet und kann zusätzlich oder alternativ zum Bild am Bildschirm 13 ausgegeben oder angezeigt werden.
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Sofern der vom Laserstrahl 20 auf der Skala 15 des Maßbands 14 angezeigte Wert in der in der 1 dargestellten Ausgangslage der Wellen 2 und 5 vorliegt, werden die Wellen gleich weit in derselben Drehrichtung verdreht. In der 2 ist die Anordnung der 1 nach Verdrehen der Wellen 2 und 5 um einen Winkel von nicht ganz 90° zu sehen. Während des Verdrehens der Wellen 2 und 5 wandert der Auftreffpunkt des Laserstrahls 9 auf dem Detektor 11, sofern die Wellen 2 und 5 nicht koaxial zueinander ausgerichtet sind, und auch der Auftreffpunkt des Laserstrahls 20 wandert auf der Skala 15 des Maßbandes 14, das sich zusammen mit der Welle 2 dreht, während das Modul 16 relativ zu den Wellen 2 und 5 still steht bzw. stationär ist. In dieser neuen Lage der Wellen 2 und 5 wird auf die gleiche Weise wie soeben beschrieben ein vom Laserstrahl 20 auf der Skala 15 des Maßbands 14 angezeigter neuer Wert erfasst, indem von der Digitalkamera 19 ein neues Bild der Skala 15 erzeugt, über die Datenübertragungsverbindung 21 an das Handgerät 6 übertragen und dort von der Steuereinheit 12 verarbeitet wird, um diesen neuen Wert aus dem neuen Bild zu gewinnen. Wie zuvor können entweder das neue Bild oder der neue Wert oder beide am Bildschirm 13 angezeigt werden. Der neue Wert wird von der Steuereinheit 12 dem Auftreffpunkt des Laserstrahls 9 auf dem Detektor 11 in dieser Stellung der Wellen 2 und 5 zugeordnet.
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Die Steuereinheit 12 bildet nun eine Differenz zwischen den beiden erfassten Werten. Da die Skala 15 des Maßbandes 14 eine Längenskala ist, gibt diese Differenz den gesuchten Betrag der Verdrehung der Wellen 2 und 5 aus der in der 1 gezeigten Ausgangslage nicht in Winkeleinheiten sondern in Längeneinheiten an und muss, falls erforderlich, von der Steuereinheit 12 in einen Winkelwert umgerechnet werden.
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Auf entsprechende Weise kann der Betrag oder das Abmaß der Verdrehung der Wellen 2 und 5 für beliebige andere Lagen der Wellen 2 und 5 ermittelt werden.
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Nach Ermittlung dieser Beträge für alle zur Bestimmung der Korrekturwerte für die Maschinen 1 und 4 notwendigen Drehlagen der Wellen 2 und 5, können diese Korrekturwerte auf die oben erwähnte bekannte Weise aus diesen Beträgen und den zugehörigen Auftreffpunkten des Laserstrahls 9 auf dem Detektor 11 bestimmt und die Lagen der Maschinen 1 und 4 entsprechend dieser Korrekturwerte geändert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Maschine
- 2
- Welle
- 3
- Drehachse
- 4
- Maschine
- 5
- Welle
- 6
- Handgerät
- 7
- Lichtemissionsvorrichtung
- 8
- Laserquelle
- 9
- Laserstrahl
- 10
- Lichterfassungsvorrichtung
- 11
- Detektor
- 12
- Steuereinheit
- 13
- Bildschirm
- 14
- Ring
- 16
- Modul
- 17
- Magnet
- 18
- Laserquelle
- 19
- Digitalkamera
- 20
- Laserstrahl
- 21
- Datenübertragungsverbindung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202009017510 U1 [0002]
- WO 84/04960 A1 [0002]
- US 4463438 [0003]
- DE 10138831 A1 [0003]