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Die Erfindung betrifft einen Rahmen für ein Nutzfahrzeug, insbesondere eine Sattelzugmaschine, gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 bzw. 5.
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Ein solcher Rahmen für ein Nutzfahrzeug, insbesondere eine Sattelzugmaschine, ist beispielsweise bereits aus der
DE 2013 000 112 A1 als bekannt zu entnehmen. Der Rahmen weist wenigstens zwei in Fahrzeugquerrichtung voneinander beabstandete Längsträger sowie einen Schlussquerträger auf, über welchen die Längsträger heckseitig miteinander verbunden sind. Dabei ist der Schlussquerträger über jeweilige Halteelemente an den Längsträgern befestigt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Rahmen der eingangs genannten Art zu schaffen, dessen Teileanzahl besonders gering gehalten werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Rahmen mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch einen Rahmen mit den Merkmalen des Patentanspruchs 5 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um einen Rahmen der eingangs genannten Art zu schaffen, dessen Teileanzahl besonders gering gehalten werden kann, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Halteelemente jeweils wenigstens ein Abstützelement zum Abstützen einer Fahrwerkskomponente des Nutzfahrzeugs aufweisen. Bei der Fahrwerkskomponente handelt es sich um ein Bauelement eines Fahrwerks des Nutzfahrzeugs, wobei die Fahrwerkskomponente beispielsweise eine Federeinrichtung, insbesondere eine Luftfeder, ist. Der Erfindung liegt insbesondere die Erkenntnis zugrunde, dass üblicherweise eine besonders hohe Anzahl an Anbauteilen wie beispielsweise Fahrwerkskomponenten am Rahmen gehalten bzw. an diesen angebunden ist.
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Üblicherweise ist je Anbauteil wenigstens eine Schnittstelle und/oder ein Bauteil vorgesehen, über die bzw. das das jeweilige Anbauteil an den Rahmen angebunden ist. Dies führt üblicherweise zu einer hohen Teileanzahl und somit zu hohen Kosten und einem hohen Gewicht des Rahmens. Um die Teileanzahl und somit die Kosten und das Gewicht des Rahmens besonders gering zu halten, ist eine Funktionsintegration vorgesehen, in deren Rahmen das jeweilige Halteelement nicht nur zur Befestigung des Schlussquerträgers an dem jeweiligen Längsträger, sondern auch zur Anbindung der Fahrwerkskomponente, insbesondere der Luftfeder, an den Rahmen genutzt wird. Das Halteelement ist somit als Multifunktionsteil ausgebildet, da es mehrere, voneinander unterschiedliche Funktionen erfüllt. Mit anderen Worten sind diese mehreren unterschiedlichen Funktionen in das jeweilige Halteelement zusammengefasst.
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Ferner kann der Montageaufwand zum Montieren bzw. Herstellen des Rahmens gering gehalten werden, dann nicht etwa ein erstes Bauteil zum Anbinden des Schlussquerträgers an den jeweiligen Längsträger und ein separates, zweites Bauteil zum Anbinden der Fahrwerkskomponente an den Rahmen montiert werden müssen, sondern es wird lediglich das jeweilige Halteelement montiert, welches wenigstens zwei unterschiedliche Funktionen erfüllt. Eine dieser Funktionen ist das Anbinden des Schlussquerträgers an den jeweiligen Längsträger, und die andere Funktion ist das Anbinden der Fahrwerkskomponente an den Rahmen.
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Zur Erfindung gehört auch ein Rahmen gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 5, wobei erfindungsgemäß wenigstens ein in Fahrzeuglängsrichtung vor dem Schlussquerträger angeordneter und die Längsträger miteinander verbindender Querträger vorgesehen ist, welcher wenigstens ein Anbindungselement zum Befestigen wenigstens eines Kotflügels aufweist. Dabei ist bezüglich des Querträgers eine Funktionsintegration vorgesehen, in deren Rahmen der Querträger zum Verbinden der Längsträger genutzt wird. Hierdurch verleiht der Querträger dem Rahmen eine besonders hohe Steifigkeit, da die Längsträger nicht nur über den Schlussquerträger, sondern auch über den weiteren Querträger miteinander verbunden sind. Ferner wird der Querträger zur Anbindung wenigstens eines Kotflügels genutzt, sodass die Teileanzahl, das Gewicht, die Kosten und der Montageaufwand zum Herstellen des Rahmens gering gehalten werden können.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
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1 eine schematische Perspektivansicht auf einen Rahmen gemäß einer ersten Ausführungsform für ein Nutzfahrzeug, insbesondere eine Sattelzugmaschine, mit wenigstens zwei in Fahrzeugquerrichtung voneinander beabstandeten Längsträgern, und mit einem über jeweilige Haltelemente an den Längsträgern befestigten Schlussquerträger, über welchen die Längsträger heckseitig miteinander verbunden sind, wobei die Halteelemente jeweils wenigstens ein Abstützelement zum Abstützen einer Fahrwerkskomponente des Nutzfahrzeugs aufweisen;
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2 eine schematische Perspektivansicht auf den Rahmen gemäß einer zweiten Ausführungsform.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einer schematischen Perspektivansicht einen Rahmen gemäß einer ersten Ausführungsform für ein Nutzfahrzeug in Form einer Sattelzugmaschine. Der Rahmen weist zwei in Fahrzeugquerrichtung voneinander beabstandete Längsträger 10 und 12 auf, welche beispielsweise aus einem metallischen Werkstoff, insbesondere Stahl, gebildet sind. Im fertig hergestellten Zustand der Sattelzugmaschine weist diese wenigstens einen Aufbau in Form eines Fahrerhauses auf, welches an dem Rahmen gehalten ist. Ferner ist beispielsweise eine in 1 und 2 nicht dargestellte Sattelplatte am Rahmen gehalten, wobei mittels der Sattelplatte ein Königszapfen eines Anhängers in Form eines Aufliegers aufnehmbar ist. Hierdurch kann der Auflieger gelenkig mit der Sattelzugmaschine verbunden werden, sodass der Auflieger mittels der Sattelzugmaschine bewegt, insbesondere gezogen und geschoben, werden kann.
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Der Rahmen umfasst ferner einen Schlussquerträger 14, über welchen die Längsträger 10 und 12 heckseitig miteinander verbunden sind. Dabei ist der Schlussquerträger 14 über jeweilige Halteelemente in Form von Konsolen 16 und 18 an den Längsträgern 10 und 12 befestigt. Aus 1 ist erkennbar, dass die Konsole 16 mit dem Längsträger 10 und mit dem Schlussquerträger 14 verbunden ist, sodass der Schlussquerträger 14 über die Konsole 16 am Längsträger 10 befestigt ist. Ferner ist die Konsole 18 mit dem Längsträger 12 und mit dem Schlussquerträger 14 verbunden, sodass der Schlussquerträger über die Konsole 18 am Längsträger 12 befestigt ist.
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Der Schlussquerträger 14 ist in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten hin der letzte Querträger des Rahmens, sodass der Schlussquerträger 14 den Rahmen in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten sozusagen abschließt. In 1 ist erkennbar, dass der Schlussquerträger 14 die jeweiligen Längsträger 10 und 12 in Fahrzeugquerrichtung nach außen hin überragt. Dabei weist der Schlussquerträger 14 einen Hohlquerschnitt in Form eines offenen Hohlquerschnitts 20 auf, wobei der Schlussquerträger 14 vorliegend als offenes Profil ausgebildet ist. Beispielsweise ist der Schlussquerträger 14 als Pressteil ausgebildet.
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Um nun die Teileanzahl, das Gewicht, die Kosten und den Montageaufwand zum Herstellen des Rahmens besonders gering zu halten, weisen die Halteelemente (Konsolen 16 und 18) jeweils wenigstens ein Abstützelemente 22 bzw. 24 zum Abstützen einer jeweiligen Fahrwerkskomponenten in Form einer Luftfeder der Sattelzugmaschine auf. Aus 1 ist erkennbar, dass die Abstützelement 22 und 24 vorliegend als Abstützplatten ausgebildet sind, an denen die jeweiligen Luftfedern, insbesondere in Fahrzeughochrichtung nach oben, abstützbar sind. Über die Abstützplatten sind die Luftfedern an den Konsolen 16 und 18 und somit am Rahmen insgesamt befestigbar und somit an den Rahmen anbindbar, sodass den Konsolen 16 und 18 zumindest eine Doppelfunktion zukommt. Die Konsolen 16 und 18 werden nämlich zum einen zur Anbindung des Schlussquerträgers 14 an die Längsträger 10 und 12, sowie zum andern zur Anbindung der Luftfedern an die Längsträger 10 und 12 genutzt. Dabei sind die Konsolen 16 und 18 jeweils einstückig ausgebildet.
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Zur Realisierung einer einfachen und kostengünstigen Herstellung der jeweiligen Konsole 16 bzw. 18 ist es vorzugsweise vorgesehen, dass die jeweilige Konsole 16 bzw. 18 als Gussbauteil ausgebildet ist. Den Konsolen 16 und 18 kommt darüber hinaus eine weitere Funktion zu. Die jeweilige Konsole 16 bzw. 18 weist hierzu jeweils eine in Fahrzeuglängsrichtung von hinten unten nach vorne oben verlaufende Schräge 26 bzw. 28 auf. Die jeweilige Schräge 26 bzw. 28 wird auch als Aufsattelschräge bezeichnet, da sie zum Aufsatteln des Aufliegers auf die Sattelzugmaschine genutzt werden kann. Mit anderen Worten, im Rahmen des Koppelns des Aufliegers über den Königszapfen mit der Sattelplatte kann der Auflieger beispielsweise in Fahrzeuglängsrichtung von hinten nach vorne an den Schrägen 26 und 28 abgleiten und wird dabei mittels der Schrägen 26 und 28 in Fahrzeughochrichtung nach oben geführt, sodass dann beispielsweise der Auflieger noch ein Stück an den Längsträgern 10 und 12 abgleiten kann, sodass schließlich der Königszapfen in die Sattelplatte bewegt werden kann. Somit können Beschädigungen am Rahmen der Sattelzugmaschine sowie am Auflieger selbst bei Falschbedienung beim Auf- und Absatteln in einem gewissen Umfang vermieden werden. Weiterhin kann der Freiraum zwischen Heck der Sattelzugmaschine und Auflieger etwas vergrößert werden. Beim Überfahren einer Kuppe, gegebenenfalls mit starkem Knickwinkel zwischen Sattelzugmaschine und Auflieger (Kurvenfahrt) und damit verbundenen starken Verwindungen, kann eine Kollision verhindert werden.
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Bei dem Rahmen gemäß der ersten Ausführungsform sind nicht nur die Konsolen 16 und 18 als Multifunktionsteile ausgebildet, sondern auch der Schlussquerträger 14 ist als ein Multifunktionsteil ausgebildet. Auch der Schlussquerträger 14 erfüllt nämlich unterschiedliche Funktionen. Hierzu weist der Schlussquerträger 14 beispielsweise wenigstens ein in 1 erkennbares Befestigungselement auf, mittels welchem wenigstens ein Kotflügel, insbesondere ein hinterer Kotflügel, und/oder wenigstens eine Heckleuchte an dem Schlussquerträger 14 und somit an dem Rahmen befestigbar ist. Bei diesem Befestigungselement handelt es sich beispielsweise um eine als Durchgangsöffnung ausgebildete Schrauböffnung für ein Schraubelement, insbesondere eine Schraube, wobei das Schraubelement beispielsweise zumindest teilweise in der Schrauböffnung aufgenommen werden kann. Dadurch kann der Kotflügel und/oder die Heckleuchte mittels der Schrauböffnung und des Schraubelements am Schlussquerträger 14 befestigt werden.
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Der Rahmen umfasst ferner wenigstens einen in Fahrzeuglängsrichtung vor dem Schlussquerträger 14 angeordneten und die Längsträger 10 und 12 miteinander verbindenden Querträger 30, welcher vorliegend als Rohr ausgebildet ist. Somit weist der Querträger 30 einen geschlossenen und zumindest im Wesentlichen kreisförmigen Hohlquerschnitt 32 auf. Der Querträger 30 ist beispielsweise über jeweilige Adaptionsteile an den Längsträgern 10 und 12 befestigt, wobei von diesen Adaptionsteilen in 1 das bezogen auf die Vorwärtsfahrtrichtung rechte und mit 34 bezeichnete Adaptionsteil erkennbar ist. Dabei ist das jeweilige Adaptionsteil einerseits mit dem Querträger 30 und andererseits mit dem jeweiligen Längsträger 10 bzw. 12 verbunden, insbesondere verschweißt. Aus 1 ist erkennbar, dass der Querträger 30 sowohl teilweise zwischen den Längsträgern 10 und 12 als auch teilweise in Fahrzeugquerrichtung außenseitig der jeweiligen Längsträger 10 und 12 angeordnet ist. Mit anderen Worten weist der Querträger 30 einen zwischen den Längsträgern 10 und 12 angeordneten ersten Längenbereich 36 sowie sich beidseitig an den ersten Längenbereich 36 anschließende, zweite Längenbereiche 38 und 40 auf, welche in Fahrzeugquerrichtung außenseitig der Längsträger 10 und 12 angeordnet sind. Dies bedeutet, dass der Querträger 30 mit seinen Längenbereichen 38 und 40 die Längsträger 10 und 12 in Fahrzeugquerrichtung nach außen hin überragt. Dabei durchdringt der Querträger 30 beispielsweise jeweilige Durchgangsöffnungen der Adaptionselemente und der Längsträger 10 und 12, sodass der Querträger 30 durch die Adaptionselemente und die Längsträger 10 und 12 hindurch verläuft und somit die Längsträger 10 und 12 in Fahrzeugquerrichtung nach außen hin mit den Längenbereichen 38 und 40 überragt.
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Die Längenbereiche 38 und 40 sind dabei Anbindungselemente, an denen jeweils wenigstens ein Kotflügel, insbesondere ein vorderer Kotflügel, befestigbar ist. Somit kommt auch dem Querträger 30 zumindest eine Doppelfunktion zu, da er zum einen zum Verbinden der Längsträger 10 und 12 und zum anderen zum Anbinden wenigstens zweier Kotflügel an den Rahmen genutzt wird.
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Aus 1 ist erkennbar, dass der Querträger 30 bzw. sein geschlossener Hohlquerschnitt 32 in Fahrzeugquerrichtung nach außen hin offen ist, sodass der Querträger 30 als offenes Rohr ausgebildet ist. Dabei ist es vorzugsweise vorgesehen, dass das Rohr auch in fertig hergestelltem Zustand der Sattelzugmaschine offen ist.
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2 zeigt eine zweite Ausführungsform des Rahmens. Die zweite Ausführungsform unterscheidet sich insbesondere dadurch von der ersten Ausführungsform, dass der Querträger 30 als geschlossenes Rohr ausgebildet ist. Dabei sind an jeweiligen Enden des Querträgers 30 Verschlusselemente in Form von Kappen 42 angeordnet, mittels welchen der in Fahrzeugquerrichtung offene Hohlquerschnitt 32 in Fahrzeugquerrichtung nach außen hin verschlossen ist. Somit kann der Querträger 30 beispielsweise zusätzlich als Behälter zum Speichern von Gas, insbesondere Luft, verwendet werden. Insbesondere ist es durch das Verschließen des Rohrs möglich, Luft, insbesondere Druckluft, in dem Querträger 30 zu speichern, sodass der Querträger 30 auch als Druckluftbehälter genützt wird.
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Die zweite Ausführungsform unterscheidet sich des Weiteren dadurch von der ersten Ausführungsform, dass der Schlussquerträger 14 einen geschlossenen Hohlquerschnitt aufweist. Dabei ist der Schlussquerträger 14 als ein Rohr ausgebildet, sodass dessen geschlossener Hohlquerschnitt zumindest im Wesentlichen kreisförmig bzw. kreisrund ist. Auch an jeweiligen Enden des Schlussquerträgers 14 sind Verschlusselemente in Form von Kappen 44 angeordnet, mittels welchen der an sich in Fahrzeugquerrichtung offene Hohlquerschnitt des Schlussquerträgers 14 bzw. der Schlussquerträger 14 insgesamt verschlossen ist. Dadurch kann auch im Schlussquerträger 14 bzw. in dessen Hohlquerschnitt Gas, insbesondere Luft wie beispielsweise Druckluft, gespeichert werden, sodass der Schlussquerträger 14 als Druckluftbehälter genutzt werden kann.
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Zur Realisierung einer stabilen Anbindung des Schlussquerträgers 14 an die Längsträger 10 und 12 weisen die Konsolen 16 und 18 bei der zweiten Ausführungsform jeweils eine formschlüssige Verbindung, beispielsweise mit wenigstens einer Durchgangsöffnung 46 auf, welche von dem Schlussquerträger 14 durchdrungen ist. Mit anderen Worten sind jeweilige Längenbereiche des Schlussquerträgers 14 durch Formschluss, hier beispielsweise durch die Durchgangsöffnungen 46 verbunden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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