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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugs, bei welchem mittels wenigstens eines Sensors des Fahrzeugs erfasst wird, ob auf einer Fahrbahn winterliche Straßenverhältnisse vorliegen. Mittels einer Sendeeinrichtung des Fahrzeugs wird wenigstens eine über die Straßenverhältnisse Aufschluss gebende Information an eine Zentrale übermittelt. Von der Zentrale wird dann wenigstens eine winterliche Straßenverhältnisse angebende Information zur Verfügung gestellt. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Fahrzeug.
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Die
EP 1 566 665 B1 beschreibt ein Verfahren zum Bereitstellen von Umgebungsparametern, bei welchem ein Sensor eines Fahrzeugs einen Wert eines solchen Parameters bestimmt. Der Wert wird einem externen Server übermittelt, und der Server übermittelt Wetterinformationsdaten an ein Fahrzeug. Bei einer Routenplanung wird dann durch ein Navigationssystem des Fahrzeugs beispielsweise berücksichtigt, ob auf einer Straße Glatteis vorhanden ist
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Die
DE 10 2013 212 776 A1 beschreibt ein Routenplanungsverfahren, bei welchem durch einen Autonomiekostenparameter angegeben wird, wie autonom ein Fahrzeug jeweilige Kandidatenstreckenabschnitte einer Route befahren kann. Abhängig von einem Wetterkennwert, welcher angibt, ob es regnet oder schneit, wird der Autonomiekostenparameter angepasst.
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Die
DE 10 2012 215 064 A1 beschreibt ein Verfahren zum Ermitteln einer Gefahrenquelle auf einer Fahrstrecke. Hierbei werden an Fahrzeugparametern beispielsweise Beschleunigungen des Fahrzeugs oder Eingriffe eines elektronischen Stabilitätsprogramms erfasst und dazu herangezogen festzustellen, ob an einem bestimmten Ort eine Schleudergefahr besteht. Mittels eines drahtlosen Kommunikationsverfahrens können die Gefahrendaten für eine weitere Verarbeitung an einen Cloudserver gesendet werden. Der Cloudserver gibt daraufhin einen Warnhinweis an das Fahrzeug aus, etwa durch Darstellung der Gefahrenquelle auf einer Karte. Basierend auf den Gefahrendaten kann ein Sollabstand eines Abstandsregeltempomaten verändert werden. Durch Messung von Umweltparametern zum Zeitpunkt der Messung der Fahrzeugparameter kann ausgewertet werden, ob Randbedingungen wie beispielsweise winterliche Straßenverhältnisse vorliegen.
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Des Weiteren beschreibt die
EP 2 159 122 A2 ein Verfahren zur simultanen Fahrzeugüberwachung und Fahrprofilüberwachung, bei welchem von Sensoren erfasste Daten wie beispielsweise eine Temperatur, eine Feuchtigkeit und eine Position des Fahrzeugs an ein zentrales System übertragen werden. Die Daten werden vom zentralen System ausgewertet, und es werden abhängig vom Auswerteergebnis Signale vom zentralen System zum Fahrzeug zurück übertragen. So kann eine Gefahrenkarte bereitgestellt werden, welche Stellen mit witterungsbedingt erhöhtem Gefahrenpotential angibt. Es können Remote-Eingriffe in die Fahrzeugsteuerung vorgenommen werden, beispielsweise in Form einer Zwangsbremsung.
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Die
DE 10 2013 210 553 A1 beschreibt ein vorausschauendes Fahrwerkregelsystem, bei welchen Fahrbahnbeschaffenheitsinformationen empfangen werden, welche die Beschaffenheit eines mittels eines Kraftfahrzeugs noch zu befahrenden Fahrbahnabschnittes angeben. Basierend auf der Fahrbahnbeschaffenheitsinformation wird eine Fahrwerkkomponente adaptiert.
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Des Weiteren ist es aus dem Stand der Technik bekannt, dass elektronische Regelsysteme etwa beim Auftreten von Glätte auf einer Fahrbahn für ein stabiles Fahrverhalten eines Fahrzeugs sorgen. Darüber hinaus ist es bekannt, abhängig von einer Außentemperatur an einen Fahrer einen Warnhinweis auszugeben, so dass dieser insbesondere vor Glätte oder einem Traktionsverlust gewarnt werden kann. Und es kann bei aus dem Stand der Technik bekannten Navigationssystemen das Wetter entlang einer Route angezeigt werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren sowie ein Fahrzeug der eingangs genannten Art zu schaffen, welches eine verbesserte Nutzung der von der Zentrale zur Verfügung gestellten Information ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren berücksichtig ein Navigationssystem des Fahrzeugs die wenigstens eine von der Zentrale zur Verfügung gestellte Information beim Bestimmen einer von dem Fahrzeug zurückzulegenden Route. Es kann also bei der Planung der Route berücksichtigt werden, ob auf wenigstens einem von dem Fahrzeug auf dem Weg zu einem Zielort befahrbaren Streckenabschnitt winterliche Straßenverhältnisse vorliegen. Somit ist eine verbesserte Nutzung der von der Zentrale zur Verfügung gestellten Information erreicht. Insbesondere kann nämlich der Fahrer proaktiv über den Fahrbahnzustand im Hinblick auf Schnee, Eis, Glätte oder Schneematsch informiert werden.
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Zusätzlich oder alternativ kann ein Navigationssystem wenigstens eines weiteren Fahrzeugs die von der Zentrale zur Verfügung gestellte Information beim Bestimmen einer von dem weiteren Fahrzeug zurückzulegenden Route berücksichtigen. So können also weitere Fahrzeuge von den mittels des wenigstens einen Sensors erfassten, und Rückschlüsse auf die winterlichen Straßenverhältnisse zulassenden Daten oder Informationen profitieren.
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Erfindungsgemäß wird in Abhängigkeit von der wenigstens einen von der Zentrale zur Verfügung gestellten Information wenigstens ein Parameter zumindest eines Fahrerassistenzsystems des Fahrzeugs und/oder des weiteren Fahrzeugs verändert. So können beispielsweise Fahrwerkseinstellungen verändert werden, um den winterlichen Straßenverhältnissen Rechnung zu tragen. Des Weiteren können jedoch auch Fahrerassistenzsysteme wie beispielsweise ein Spurhalteassistent oder ein System für ein autonomes Fahren die Information über winterliche Straßenverhältnisse berücksichtigen. So lässt sich eine besonders weit gehende Nutzung dieser Informationen erreichen.
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Der wenigstens eine Sensor des Fahrzeugs detektiert vorliegend beispielsweise, inwiefern auf der Fahrbahn Schnee liegt oder inwieweit die Fahrbahn geräumt worden ist. Hierfür kann auf Messwerte zurückgegriffen werden, welche ein Detektieren eines Traktionsverlusts ermöglichen. Zusätzlich oder alternativ kann der wenigstens eine Sensor des Fahrzeugs eine Kamera umfassen, welche zumindest ein Bild der Fahrbahn aufnimmt. So lässt sich nämlich von der Zentrale mit besonders großer Verlässlichkeit feststellen, ob winterliche Straßenverhältnisse oder beispielsweis lediglich Nässe oder eine Ölspur die Ursache für eine geringere Traktion von Reifen des Fahrzeugs sind. Des Weiteren können die an die Zentrale übermittelten Informationen, die über die Straßenverhältnisse Aufschluss geben sollen, von wenigstens einem Geschwindigkeitssensor des Fahrzeugs erfasste Messwerte umfassen. Derartige Messwerte können insbesondere zur Plausibilisierung der von wenigstens einem weiteren Sensor des Fahrzeugs erfassten Messwerte herangezogen werden. Bei winterlichen Straßenverhältnissen einer Fahrbahn wird nämlich oft deutlich langsamer gefahren wird als bei trockener Fahrbahn. Des Weiteren kann es zu Querbeschleunigungen und/oder Gierbeschleunigungen kommen, wenn aufgrund von winterlichen Straßenverhältnissen ein Fahrzeug ausbricht oder auszubrechen droht.
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Die von dem wenigstens einen Sensor erfassten Messwerte und/oder Bilddaten können insbesondere drahtlos an die Zentrale übermittelt werden, welche auch als Backend bezeichnet wird und beispielsweise als Server ausgebildet sein kann. Das Übermitteln der über die Straßenverhältnisse Aufschluss gebenden Informationen kann insbesondere von einem Fahrer des Fahrzeugs ausgelöst werden, beispielsweise über eine Mensch-Maschine-Schnittstelle des Fahrzeugs. So lässt sich ein zu übermittelndes Datenvolumen begrenzen.
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Beim Übermitteln an die Zentrale können drahtlose Technologien wie UMTS, LTE, WLAN oder dergleichen zum Einsatz kommen. Insbesondere kann hierbei vorgesehen sein, dass die entsprechenden, über die Straßenverhältnisse Aufschluss gebenden Informationen zunächst an einen Knoten oder eine derartige Zwischenstation übermittelt werden und von dort zu der Zentrale weitergeleitet werden. So können beim Übermitteln an die Zentrale insbesondere leistungsstarke, leitungsgebundene Übermittlungstechnologien zum Einsatz kommen, etwa wenn zwischen dem Knoten und der Zentrale eine Datenleitung vorhanden ist. Der Knoten kann hierbei über eine Verarbeitungseinrichtung verfügen und an die Zentrale entsprechend weiterverarbeitete Informationen weiterleiten. Alternativ kann der Knoten die Daten unverarbeitet oder roh an die Zentrale übermitteln.
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Als vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn das Navigationssystem beim Bestimmen der Route eine Umleitungsempfehlung ausgibt. Das Navigationssystem des Fahrzeugs kann also die von der Zentrale zur Verfügung gestellten Informationen dazu nutzen, die Route anzupassen. So kann vermieden werden, dass das Fahrzeug oder das weitere Fahrzeug auf einer Streckenabschnitte mit winterlichen Straßenverhältnissen umfassenden Route zu einem Ziel geführt wird. Dies ist beispielsweise dann vorteilhaft, wenn mit dem Fahrzeug oder dem weiteren Fahrzeug das Befahren von nicht geräumten Streckenabschnitten schwer oder nicht möglich ist.
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Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn von der Sendeeinrichtung eines ersten Fahrzeugs die Informationen an die Zentrale übermittelt werden, welche über die winterlichen Straßenverhältnisse Aufschluss geben, wobei dann die Zentrale eine entsprechende Information dem weiteren Fahrzeug zur Verfügung stellt. Denn dann können die Informationen über die winterlichen Straßenverhältnisse besonders frühzeitig bei der Routenplanung durch das Navigationssystem des weiteren Fahrzeugs genutzt werden, nämlich bevor das weitere Fahrzeug Streckenabschnitte mit winterlichen Straßenverhältnissen erreicht.
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Zusätzlich oder alternativ kann das Navigationssystem beim Bestimmen der Route auf einen Fahrerwunsch hin eine Streckenführung ausgeben, welche wenigstens einen Streckenabschnitt mit winterlichen Straßenverhältnissen umfasst. Es kann also die Route nach den Wünschen des Fahrers so optimiert werden, dass der Fahrer das Fahrzeug auf einem Streckenabschnitt mit winterlichen Straßenverhältnissen ausprobieren kann. Dies ist beispielsweise dann für den Fahrer vorteilhaft, wenn er das Fahrverhalten eines entsprechenden Fahrzeugs, insbesondere eines SUVs (SUV = Sport Utility Vehicle, Sport- und Nutzfahrzeug), beispielsweise auf einer nicht geräumten Landstraße testen möchte. So lässt sich das Potential des Fahrzeugs nutzen, und der Fahrer braucht keinen längeren Weg auf dem Weg zum Ziel der Route in Kauf zu nehmen.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass das Navigationssystem dem Fahrer Alternativen vorschlägt, welche einerseits den wenigstens einen Streckenabschnitt mit winterlichen Straßenverhältnissen vermeiden und andererseits beinhalten.
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Des Weiteren kann das Navigationssystem beim Bestimmen der Route eine vorhergesagte Ankunftszeit verändern, wobei beim Ermitteln der veränderten Ankunftszeit ein Befahren wenigstens eines Streckenabschnitts mit winterlichen Straßenverhältnissen zugrunde gelegt wird. Auch dies ist für die Planung der Route durch den Fahrer vorteilhaft, da er so eine durch die winterlichen Straßenverhältnisse bedingte Verlängerung der Fahrzeit berücksichtigen kann.
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Das Ausgeben der Umleitungsempfehlung und/oder der Streckenführung, welche den Streckenabschnitt mit winterlichen Straßenverhältnissen umfasst, und/oder das Verändern der Ankunftszeit kann von dem Navigationssystem auf Veranlassung der Zentrale hin vorgenommen werden. Die jeweilige Empfehlung kann also auch direkt von der Zentrale gegeben und über das Navigationssystem dem Fahrer kommuniziert werden. Hierbei ist der Zentrale ein Ziel des Fahrzeugs bekannt, und die entsprechenden Rechenoperationen können von der Zentrale vorgenommen werden. So ist der Rechenaufwand für das Navigationssystem reduziert.
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Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn die Zentrale zum Ermitteln der winterlichen Straßenverhältnisse weitere Informationen berücksichtigt. So können insbesondere die in der Zentrale gesammelten Daten, welche von einer Mehrzahl von Sendeeinrichtungen jeweiliger Fahrzeuge an die Zentrale übermittel wurden, plausibilisiert werden. Hierbei ist es möglich, dass die Zentrale Informationen berücksichtigt, welche den Einsatz von Fahrzeugen zum Räumen von Schnee umfassen. Die Zentrale kann also insbesondere mit solchen Räumungsfahrzeugen direkt verbunden sein oder mit einer Einheit, welche den Einsatz der Schneeräumungsfahrzeuge steuert. Derartige Informationen über den Einsatz von Fahrzeugen zum Räumen von Schnee können besonders gut zum Plausibilisieren der von den Sendeeinrichtungen jeweiliger Fahrzeuge übermittelten Informationen herangezogen werden.
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Zusätzlich oder alternativ können die von der Zentrale zum Übermitteln der winterlichen Straßenverhältnisse berücksichtigten weiteren Informationen von einem Straßenbetrieb oder einer Verkehrsleiteinrichtung bezogene Daten umfassen. So kann insbesondere der Status von Wechselverkehrszeichen berücksichtigt werden, also von Verkehrszeichen, welche auf jeweiligen Streckenabschnitten beispielsweise vor winterlichen Straßenverhältnissen warnen. Einrichtungen, welche derartige Wechselverkehrszeichen umfassen, können des Weiteren insbesondere Sensoren wie Kameras und/oder Sensoren zum Erfassen von Wetterdaten aufweisen. Auch von derartigen Sensoren zur Verfügung gestellte Informationen, welche die Zentrale von einer Straßenbetriebszentrale und/oder einer Verkehrsleitzentrale bezieht, können dann von der Zentrale beim Ermitteln der winterlichen Straßenverhältnisse berücksichtigt werden.
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Das Heranziehen der weiteren Informationen erlaubt also insbesondere die Verwendung von vergleichsweise verlässlichen Informationen über geräumte Straßen oder Fahrbahnen und/oder noch zu räumende Straßen beziehungsweise Fahrbahnen.
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Des Weiteren ist es möglich, dass die Zentrale beim Ermitteln der winterlichen Straßenverhältnisse aktuelle Wetterdaten berücksichtigt. Auch dies ist einem Plausibilisieren der von den Sendeeinrichtungen der jeweiligen Fahrzeuge übermittelten Informationen zuträglich.
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Die Zentrale kann also eine Vielzahl von Informationen verwenden, um Rückschlüsse über den Zustand der Fahrbahn im Hinblick auf die Wahrscheinlichkeit zu ziehen, ob Schnee auf der Fahrbahn liegt oder Schneematsch beziehungsweise Eis vorhanden ist.
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Die Zentrale kann die winterlichen Straßenverhältnisse klassifizieren und dies beim Ausgeben der die winterlichen Straßenverhältnisse angebenden Information berücksichtigen. So können beispielsweise unterschiedliche Stufen des Fahrbahnzustands im Hinblick auf die winterlichen Straßenverhältnisse beim Klassifizieren in Betracht gezogen werden. Beispielsweise kann das Klassifizieren ein Einteilen in die Klassen leicht befahrbar, nur mit Winterreifen und/oder Schneeketten befahrbar, schwer befahrbar und nicht befahrbar umfassen. Dies macht das Berücksichtigen der von der Zentrale zur Verfügung gestellten Informationen, welche die winterlichen Straßenverhältnisse angeben, besonders einfach.
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Die Zentrale kann des Weiteren zusätzlich oder alternativ eine Zuverlässigkeit der die winterlichen Straßenverhältnisse angebenden Informationen ermitteln. Auch dies erleichtert die Berücksichtigung der entsprechenden Informationen durch das Navigationssystem des Fahrzeugs oder des weiteren Fahrzeugs. Derartige, die Zuverlässigkeit betreffende Angaben, können beispielsweise Konfidenzwerte für die von der Zentrale vorgenommenen Rückschlüsse umfassen. Die Zentrale kann des Weiteren Daten interpolieren, um Rückschlüsse auf Straßen oder Fahrbahnen zu ziehen, für welche aktuell keine Daten vorliegen.
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Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn die Zentrale Angaben über zum Ermitteln der winterlichen Straßenverhältnisse herangezogene Quellen zur Verfügung stellt. Auch dies erleichtert eine Bewertung der entsprechenden Informationen beim Berücksichtigen derselben durch das Navigationssystem.
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Die Zentrale kann des Weiteren historische Daten verwenden, um eine Prognose über die winterlichen Straßenverhältnisse zu erstellen. So können besonders frühzeitig sich wahrscheinlich einstellende winterliche Straßenverhältnisse beim Bestimmen der Route berücksichtigt werden.
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Eine Empfangseinrichtung des Fahrzeugs beziehungsweise des weiteren Fahrzeugs empfängt die von der Zentrale zur Verfügung gestellte wenigstens eine Information. Hierbei kommt bevorzugt eine drahtlose Kommunikationstechnologie zum Einsatz, beispielsweise UMTS, LTE, WLAN oder Ähnliches. Möglich ist es auch, dass die von der Zentrale zur Verfügung gestellte Information über wenigstens einen Knoten oder eine derartige Zwischenstation an die Empfangseinrichtung des Fahrzeugs weitergeleitet wird.
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Die von der Zentrale zur Verfügung gestellte Information kann also beispielsweise den Zustand der Fahrbahn oder Straße im Hinblick auf deren Status bezüglich der Schneeräumung beziehungsweise Schneebedeckung umfassen. Auch können die zu diesem Zustand gehörenden Wahrscheinlichkeiten oder Konfidenzwerte übermittelt werden, so dass Angaben zur Präzision der von der Zentrale zur Verfügung gestellten Informationen vorliegen. Die von der Empfangseinrichtung des Fahrzeugs beziehungsweise des weiteren Fahrzeugs empfangene Information kann insbesondere eine entsprechende Klassifizierung der winterlichen Straßenverhältnisse umfassen, beispielsweise ob die Fahrbahn befahrbar, nur mit Winterreifen oder Schneeketten befahrbar, schwer befahrbar oder gar nicht befahrbar ist.
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Insbesondere kann die Empfangseinrichtung Angaben über die zum Ermitteln der winterlichen Straßenverhältnisse herangezogenen Quellen zusammen mit der Information erhalten. So kann beispielsweise angegeben werden, ob von der Zentrale auf online verfügbare Wetterdaten zurückgegriffen wurde oder ob die Zentrale auf Schwarmdaten zurückgegriffen hat, also auf von Sendeeinrichtungen einer Mehrzahl von Fahrzeugen übermittelte Informationen. Die Empfangseinrichtung kann ebenso zusammen mit der Information die Angabe erhalten, dass beim Zur-Verfügung-Stellen der Information den Einsatz von Schneeräumungsfahrzeugen betreffende Daten berücksichtigt wurden.
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Zusammen mit der Information kann die Zentrale Koordinaten, insbesondere die GPS-Koordinaten, von Streckenabschnitten mit winterlichen Straßenverhältnissen der Empfangseinrichtung des Fahrzeugs zur Verfügung stellen. Sofern in der Zentrale und im Navigationssystem des Fahrzeugs dasselbe Kartenmaterial vorhanden ist, kann auch direkt eine Kartendarstellung des wenigstens einen Streckenabschnitts mit winterlichen Straßenverhältnissen von der Zentrale an die Empfangseinrichtung des Fahrzeugs übermittelt werden. Derartige Arten der geografischen Referenzierung der Information sind beim Berücksichtigen derselben durch das Navigationssystem sinnvoll. Dies gilt insbesondere dann, wenn das Navigationssystem eine Umleitungsempfehlung ausgibt, oder wenn der Fahrer einen Streckenabschnitt mit winterlichen Straßenverhältnissen bewusst befahren möchte.
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Die von der Empfangseinrichtung des Fahrzeugs empfangene Information kann auch eine Vorhersage über bevorstehende winterliche Straßenverhältnisse betreffen. Beispielsweise kann angegeben werden, mit welcher Wahrscheinlichkeit zu welchem zukünftigen Zeitpunkt mit winterlichen Straßenverhältnissen zu rechnen sein wird.
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Die Zentrale kann des Weiteren beim Zur-Verfügung-Stellen der Information die aktuelle geografische Positionen des jeweiligen Fahrzeugs berücksichtigen. So kann die Information über winterliche Straßenverhältnisse gezielt den Fahrzeugen zur Verfügung gestellt werden, in deren näherer Umgebung winterliche Straßenverhältnisse vorliegen oder mit derartigen Straßenverhältnissen zu rechnen ist. So lässt sich die Information besonders zielgerichtet nutzen.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass die Sendeeinrichtung des Fahrzeugs aktiv an die Zentrale eine Anfrage richtet, ob in bestimmten geografischen Gebieten und/oder auf Straßen, insbesondere auf Straßen oder Fahrbahnen in der näheren Umgebung des Fahrzeugs, winterliche Straßenverhältnisse vorliegen. Hierbei kann die Sendeeinrichtung des Fahrzeugs insbesondere berücksichtigen, ob entsprechende Straßen Teil einer auf dem Weg zu einem bestimmten Fahrziel zurückzulegenden Route sind. So lässt sich ein von der Zentrale an das Fahrzeug zu übertragendes Datenvolumen vergleichsweise gering halten.
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Bevorzugt steuert die Empfangseinrichtung des Fahrzeugs eine Ausgabeeinrichtung an, wobei mittels der Ausgabeeinrichtung wenigstens ein Fahrzeuginsasse über die winterlichen Straßenverhältnisse informiert wird. So kann beispielsweise der Fahrer Informationen über den Zustand der Straßen beziehungsweise Fahrbahnen in der Umgebung erhalten, was deren Bedeckung mit Schnee beziehungsweise deren Räumung betrifft. Der Fahrer kann hierbei insbesondere über die zukünftige Entwicklung auf der aktuell befahrenen Straße oder Fahrbahn informiert werden. Auch können Informationen des Navigationssystems verwendet werden, um den Fahrer über den Zustand von Streckenabschnitten auf einer noch zu befahrenden Route zu informieren. So kann der Fahrer insbesondere aufgrund von winterlichen Straßenverhältnissen einzuplanende Verzögerungen berücksichtigen oder eine alternative Route wählen.
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Zusätzlich oder alternativ kann mittels der Ausgabeeinrichtung an den Fahrzeuginsassen eine die winterlichen Straßenverhältnisse berücksichtigende Empfehlung ausgegeben werden, beispielsweise die Empfehlung Schneeketten anzulegen. So kann insbesondere eine Raststätte, ein Parkplatz, ein Autohof oder dergleichen angegeben werden, an welchem sich Schneeketten installieren lassen, bevor das Befahren der Fahrbahn für den Fahrer ohne ein Anlegen von Schneeketten erschwert oder gar unmöglich wird.
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Die Information kann mittels der Ausgabeeinrichtung schriftlich und/oder mittels wenigstens eines Symbols auf einem Fahrzeugdisplay, also einer Anzeigeeinrichtung, ausgegeben werden. Ein solches Display kann insbesondere in ein Kombinationsinstrument des Fahrzeugs integriert sein oder im Bereich einer Mittelkonsole angeordnet sein. Zusätzlich oder alternativ kann dem Fahrer die Information akustisch weitergegeben werden. Es kann auch vorgesehen sein, dass mittels der Ausgabeeinrichtung die Information dann an den Fahrer oder einen anderen Fahrzeuginsassen ausgegeben wird, wenn der Fahrer dies anfordert. Besonders komfortabel ist es jedoch für den Fahrzeuginsassen, wenn die Ausgabeeinrichtung die Information proaktiv zur Verfügung stellt, also ohne dass der Fahrer dies gesondert anzufordern braucht.
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Beim Anzeigen der Information mittels der Ausgabeeinrichtung kann insbesondere auf einer geografischen Karte auf die winterlichen Straßenverhältnisse hingewiesen werden, etwa durch Verwendung unterschiedlicher Farben, welche unterschiedlich stark ausgeprägte winterliche Straßenverhältnisse angeben und/oder zwischen dem Vorliegen von Glätte, Schnee oder Schneematsch unterschieden.
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Von dem Navigationssystem kann ein Fahrzeugtyp und/oder ein Fahrstil eines Fahrers und/oder ein von einem Fahrzeugnutzer auswählbares Fahrprofil berücksichtigt werden. So lässt sich beispielsweise berücksichtigen, ob bei einem geländegängigen Fahrzeug, welches von einem eine geländegängige Fahrweise bevorzugenden Fahrer genutzt wird, eine Umleitung empfohlen werden sollte oder eher angeboten, Streckenabschnitte mit winterlichen Straßenverhältnissen zu befahren. Auch können an den Fahrer ausgegebene Warnungen oder dergleichen davon abhängig gemacht werden, ob der Fahrer ein eher dynamisches, sportliches Fahrprofil oder ein defensives oder ein in Bezug auf den Kraftstoffverbrauch effizientes Fahrprofil ausgewählt hat.
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In analoger Weise können die Ausgabeeinrichtung und/oder das Fahrerassistenzsystem den Fahrzeugtyp, den Fahrstil oder das Fahrprofil berücksichtigen.
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Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn der wenigstens eine Sensor des Fahrzeugs eine Kamera umfasst, welche zumindest ein Bild der Fahrbahn aufnimmt. So kann zum Erstellen der die winterlichen Straßenverhältnisse angebenden Information von der Zentrale das zumindest eine Bild ausgewertet werden. Zusätzlich oder alternativ kann die Zentrale das zumindest eine Bild als solches zur Verfügung stellen. Die Zentrale kann die Bilder einem Nutzer einer in der Zentrale vorhandenen oder von der Zentrale mit Daten bestückten Datenbank zur Verfügung stellen. Dann kann der Nutzer der Datenbank einfach auf die Bilddaten zugreifen.
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Zusätzlich oder alternativ kann die Zentrale die Bilder einem anderen Fahrzeug beziehungsweise deren Insassen zur Verfügung stellen. Auf diese Weise können weitere Fahrzeuge, welche über eine, insbesondere drahtlose, Kommunikationsverbindung mit der Zentrale oder mit anderen Fahrzeugen verfügen, Bilder abrufen, welche den Fahrbahnzustand im Hinblick auf das Vorhandensein von Eis, Schnee oder Glätte zeigen. Hierbei kann auch vorgesehen sein, dass die weiteren Fahrzeuge über eine Karte einzelne Straßen oder Fahrbahnabschnitte abrufen können, um aktuelle Bilder vom Fahrbahnzustand zu erhalten. So können sich die Nutzer anderer Fahrzeuge ein besonders realistisches Bild von den winterlichen Straßenverhältnissen machen.
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Zusätzlich oder alternativ kann die Zentrale das zumindest eine Bild einem mobilen Endgerät zur Verfügung stellen. So können Nutzer mobiler Endgeräte auf die Bilddaten zugreifen, welche von der Kamera des Fahrzeugs aufgenommen wurden. Die Nutzer können so einen realistischen Eindruck vom Fahrbahnzustand im Hinblick auf gegebenenfalls vorliegende winterliche Straßenverhältnisse erhalten.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Sendeeinrichtungen der Fahrzeuge, welche die Bilddaten an die Zentrale übermitteln, dies periodisch oder bei einem Detektieren von Schnee auf der Fahrbahn tun. Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Zentrale das Übermitteln derartiger Bilder von den Sendeeinrichtungen des Fahrzeugs anfordert.
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Die Sendeeinrichtung des Fahrzeugs kann die mittels der Kamera aufgenommenen Bilder auch direkt an weitere Fahrzeuge übermitteln, etwa im Rahmen einer sogenannten Car-To-Car-Kommunikation. Auch hier kann jedoch ebenso wie bei der Übermittlung an die Zentrale eine Kommunikation über zumindest einen Knoten oder eine Zwischenstation vorgesehen sein.
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Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn das Ausgeben von die winterlichen Straßenverhältnisse angebenden Informationen an einen Fahrzeuginsassen in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit und/oder der Fahrsituation und/oder vom Fahrzeugtyp erfolgt. So ist beispielsweise bei höherer Geschwindigkeit bereits bei geringer Schneebedeckung ein Warnen des Fahrers sinnvoll. Demgegenüber bringt bei langsam fahrendem Fahrzeug eine derartige, leichte Schneebedeckung keine starken Auswirkungen auf das Fahrverhalten mit sich. Dasselbe gilt für die Fahrsituation, also beispielsweise für die Verkehrsdichte und/oder die Sichtverhältnisse und/oder die Kurvigkeit einer Strecke. Es können also insbesondere Warnschwellen angepasst werden. Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass der Fahrer die Warnschwellen einstellen kann. Auch auf diese Weise lässt sich sicherstellen, dass der Fahrer lediglich dann gewarnt wird, wenn dies wünschenswert ist.
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Schließlich hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn die wenigstens eine von der Zentrale zur Verfügung gestellte Information von einem mobilen Endgerät empfangen wird. Bei einem solchen mobilen oder tragbaren Endgerät kann es sich um ein Mobiltelefon, insbesondere ein Smartphone, einen Tablet-Computer oder dergleichen handeln. So können Nutzer des mobilen Endgeräts bewusst Gegenden oder Landschaften aufsuchen, welche Fahrbahnen mit winterlichen Straßenverhältnissen, insbesondere mit einer Schneebedeckung aufweisen.
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Das erfindungsgemäße Fahrzeug weist wenigstens einen Sensor auf, mittels welchem sich erfassen lässt, ob auf einer Fahrbahn winterliche Straßenverhältnisse vorliegen. Eine Sendeeinrichtung des Fahrzeugs dient dem Übermitteln wenigstens einer über die Straßenverhältnisse Aufschluss gebenden Information an eine Zentrale. Hierbei ist ein Navigationssystem des Fahrzeugs dazu ausgebildet, beim Bestimmen einer von dem Fahrzeug zurückzulegenden Route wenigstens eine von der Zentrale zur Verfügung gestellte Information zu berücksichtigen, welche winterliche Straßenverhältnisse angibt. Das Fahrzeug dazu ist ausgebildet, in Abhängigkeit von der wenigstens einen von der Zentrale zur Verfügung gestellten Information wenigstens einen Parameter zumindest eines Fahrerassistenzsystems des Fahrzeugs zu verändern, indem Fahrwerkseinstellungen verändert werden und/oder ein als Spurhalteassistent ausgebildetes Fahrerassistenzsystem die Information über die winterlichen Straßenverhältnisse berücksichtigt.
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Die für das erfindungsgemäße Verfahren beschriebenen Vorteile und bevorzugten Ausführungsformen gelten auch für das erfindungsgemäße Fahrzeug.
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Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen als von der Erfindung umfasst und offenbart anzusehen, die in der Figur nicht explizit gezeigt oder erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnung.
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Diese zeigt schematisch ein System, bei welchem Sensoren von Fahrzeugen Informationen betreffend eine Schneebedeckung von Straßen an eine Zentrale übermitteln, wobei die Zentrale die Informationen sammelt, verarbeitet und plausibilisiert und daraufhin verarbeitete Informationen an Navigationssysteme der Fahrzeuge ausgibt.
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In der Fig. ist schematisch ein, insbesondere als Kraftwagen ausgebildetes, Fahrzeug 10 gezeigt, welches eine Mehrzahl von Sensoren 12 umfasst. Einer der Sensoren 12 kann als Kamera ausgebildet sein, mittels welchem sich Bilder der Umgebung des Fahrzeugs 10 aufnehmen lassen. So kann mittels der Kamera beispielsweise erfasst werden, ob eine Fahrbahn oder Straße, auf welcher sich das Fahrzeug 10 befindet, schneebedeckt oder geräumt ist. Zusätzlich oder alternativ können die Sensoren 12 einen Traktionsverlust des Fahrzeugs 10 detektieren und/oder Geschwindigkeiten oder Beschleunigungen erfassen, aus welchen sich auf das Vorliegen von winterlichen Straßenverhältnisse schließen lässt.
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Eine Sendeeinrichtung 14 des Fahrzeugs 10 übermittelt die von den Sensoren 12 erfassten Daten oder Informationen an eine Zentrale 16, welche auch als Backend bezeichnet wird und beispielsweise als Server ausgebildet sein kann. Eine entsprechende, drahtlose Verbindung ist in der Fig. durch einen Doppelpfeil 18 veranschaulicht. Die Zentrale 16 kann die entsprechenden Informationen, welche über das Vorhandensein von winterlichen Straßenverhältnissen Aufschluss geben, zusätzlich auch von wenigstens einem weiteren Fahrzeug 20 übermittelt bekommen.
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In der außerhalb der Fahrzeuge 10, 20 angeordneten Zentrale 16 werden die Informationen oder Daten dann gesammelt, verarbeitet und plausibilisiert. Hierfür kann die Zentrale 16 beispielsweise mit einer Einrichtung 22 verbunden sein, über welche sich Daten über den Einsatz von Schneeräumfahrzeugen erhalten lassen. Auch kann die Einrichtung 22 eine Straßenbetriebszentrale oder eine Verkehrsleitzentrale sein, welche beispielsweise Wechselverkehrszeichen steuert und von weiteren Sensoren, wie beispielsweise von Kameras, Bilddaten und/oder von weiteren Messgeräten Wetterdaten erhält. Von einer derartigen Einrichtung 22 übermittelte Daten können insbesondere zum Plausibilisieren der von den Fahrzeugen 10, 20 übermittelten Daten genutzt werden. Eine entsprechende weitere Kommunikationsverbindung zwischen der Zentrale 16 und der Einrichtung 22 ist in der Fig. durch einen weiteren Doppelpfeil 24 veranschaulicht.
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Die verarbeiten und bevorzugt plausibilisierten Informationen können dann, insbesondere in Stufen klassifiziert, an eine Empfangseinrichtung 26 des jeweiligen Fahrzeugs 10, 20 übermittelt werden. Die Empfangseinrichtung 26 kann insbesondere Teil eines Navigationssystems 28 des jeweiligen Fahrzeugs 10, 20 sein. Es kann auch die Empfangseinrichtung 26 zum Kommunizieren mit dem Navigationssystem 28 ausgebildet sein.
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Das Navigationssystem 28 berücksichtigt die von der Zentrale 16 zur Verfügung gestellten Informationen, welche das Vorliegen von winterlichen Straßenverhältnissen angeben. Hierbei kann das Navigationssystem 28 beim Bestimmen einer von dem jeweiligen Fahrzeug 10, 20 zurückzulegenden Route beispielsweise eine Umleitungsempfehlung ausgeben. So lässt sich vermeiden, dass vom Fahrzeug 10, 20 ein Streckenabschnitt mit winterlichen Straßenverhältnissen befahren wird.
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Zusätzlich oder alternativ kann die Route nach dem Wunsch eines Fahrers des jeweiligen Fahrzeugs 10, 20 optimiert werden, indem der Fahrer angibt, dass er mit dem Fahrzeug 10, 20 zumindest einen Streckenabschnitt mit winterlichen Straßenverhältnissen befahren möchte. Dies kann beispielsweise erfolgen, indem der Fahrer eine entsprechende Bedieneingabe am Navigationssystem 28 oder an einer anderen Mensch-Maschine-Schnittstelle der jeweiligen Fahrzeugs 10, 20 vornimmt.
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Das Navigationssystem 28 kann auch beim Bestimmen der von dem Fahrzeug 10, 20 jeweils zurückzulegenden Route die vorhergesagte Ankunftszeit verändern und so berücksichtigen, dass die Route den wenigstens einen Streckenabschnitts mit winterlichen Straßenverhältnissen umfasst.
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Der Empfangseinrichtung 26 des jeweiligen Fahrzeugs 10, 20 kann über den Zustand der Fahrbahn oder Straße im Hinblick auf eine Schneeräumung beziehungsweise Schneebedeckung hinaus eine zugehörige Wahrscheinlichkeit etwa in Form eines Konfidenzwerts übermittelt werden. Auch kann die Zentrale 16 die winterlichen Straßenverhältnisse in unterschiedliche Stufen oder Klassen einteilen. Derartige Klassifizierungen können beispielsweise von „befahrbar“ über „befahrbar nur mit Winterreifen (oder Schneeketten)“ bis „schwer befahrbar“ beziehungsweise „nicht befahrbar“ reichen. Auch kann die Empfangseinrichtung 26 zusätzlich zu den die winterlichen Straßenverhältnisse angebenden Informationen über die zur Bereitstellung dieser Informationen verwendeten Quellen informiert werden, und die Informationen können auf einer Karte referenziert sein.
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Eine jeweilige, fahrzeugseitige Ausgabeeinrichtung 30 kann ein Anzeigesystem und/oder ein Sprachdialogsystem umfassen, über welches dem Fahrer des Fahrzeugs 10, 20 die entsprechenden Informationen mitgeteilt werden können. So kann der Fahrer über den Zustand der Straßen beziehungsweise Fahrbahnen in der Umgebung des jeweiligen Fahrzeugs 10, 20 im Hinblick auf eine Schneebedeckung beziehungsweise Räumung informiert werden. Auch kann an den Fahrer eine Empfehlung für ein rechtzeitiges Installieren von Schneeketten ausgegeben werden.
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Die von der Zentrale 16 an das jeweilige Fahrzeug 10, 20 übermittelten Informationen können des Weiteren dazu eingesetzt werden, um Parameter eines Fahrerassistenzsystems 32 des Fahrzeugs 10, 20 zu verändern. So können über das in der Fig. schematisch gezeigte Fahrerassistenzsystem 32 Einstellungen am Fahrwerk des Fahrzeugs 10, 20 verändert werden.
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Die von den Sensoren 12 des Fahrzeugs 10, 20 erzeugten Bilder oder Bilddaten über den Fahrbahnzustand hinsichtlich der Schneebedeckung können mittels der Sendeeinrichtung 14 an die Zentrale 16 zur Auswertung übermittelt werden oder direkt von einem der Fahrzeuge 10, 20 zum anderen der Fahrzeuge 10, 20. Eine entsprechende weitere Kommunikationsverbindung ist in der Fig. durch einen weiteren Doppelpfeil 36 veranschaulicht. Es kann auch der Fahrer eines der Fahrzeuge 10, 20, welches über eine bevorzugt drahtlose Kommunikationsverbindung zu der Zentrale 16 verfügt, insbesondere über eine Karte Straßen oder Fahrbahnabschnitte abrufen, um aktuelle Bilder von der jeweiligen Straße oder Fahrbahn zu erhalten.
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Die von der Zentrale 16 anhand der von den Fahrzeugen 10, 20 übermittelten Daten zur Verfügung gestellten Informationen, welche die winterlichen Straßenverhältnisse angeben und/oder die von den Kameras aufgenommenen Bilder oder Bilddaten können des Weiteren einem mobilen Endgerät 34 wie beispielsweise einem Mobiltelefon, insbesondere einem Smartphone, zur Verfügung gestellt werden. So kann mit dem mobilen Endgerät 34 abgefragt werden, wo mit schneebedeckten beziehungsweise geräumten Fahrbahnen oder Straßen beziehungsweise Landschaften zu rechnen ist.
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Das vorliegend beschriebene Verfahren ermöglicht also die Berücksichtigung der witterungsbedingten Fahrbahnkondition sowohl für Infotainment-Anwendungen, wie sie über das mobile Endgerät 34 genutzt werden können, als auch für Fahrerassistenzsysteme 32.