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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs, ein Kraftfahrzeug sowie ein Kommunikationssystem für ein Kraftfahrzeug gemäß der unabhängigen Patentansprüche.
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Ein derartiges Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs ist bereits aus der
DE 10 2012 222 780 A1 bekannt. Bei dem Verfahren tauscht das Kraftfahrzeug mittels einer Funkverbindung über eine erste Kommunikationsschnittstelle des Kraftfahrzeugs mit fahrzeugfremden weiteren Kommunikationsschnittstellen Nutzdaten aus. Dabei kommuniziert das Kraftfahrzeug mit einem weiteren Verkehrsteilnehmer sowie einer Verkehrsinfrastruktur und die ausgetauschten Nutzdaten enthalten wenigstens eine Information zu einem Verkehrsknotenpunkt.
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Aus der
DE 10 2013 011 398 A1 ist ein Kraftwagen mit einem Unterhaltungssystem bekannt. Dieses Unterhaltungssystem ist dazu ausgelegt, mittels einer Kommunikationseinrichtung drahtlos eine Verbindung mit wenigstens einem fahrzeugexternen Unterhaltungssystem aufzubauen. Infolge der drahtlosen Verbindung zwischen dem Unterhaltungssystem und dem weiteren, fahrzeugexternen Unterhaltungssystem können die Unterhaltungssysteme einen selben Musiktitel und zugehörigen Liedtext synchron ausgeben.
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Aus der
DE 10 2015 211 117 A1 ist ein Kolonnenfahrsteuersystem für eine Kolonne mit mehreren Kraftfahrzeugen bekannt. Dabei umfasst jedes der Kraftfahrzeuge der Kolonne eine Fahrzeug zu Fahrzeug Kommunikationseinrichtung, mittels welcher ein Fahrzeugparameter von einem Kraftfahrzeug an ein weiteres Kraftfahrzeug weitergegeben werden kann.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs, ein Kraftfahrzeug sowie ein Kommunikationssystem für ein Kraftfahrzeug zu schaffen, mittels welchen im Straßenverkehr besonders viele Informationen zwischen unterschiedlichen Verkehrsteilnehmern, Verkehrsinfrastrukturkomponenten und gegebenenfalls anderen Elementen ausgetauscht werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs sowie durch ein Kommunikationssystem für ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen sowie in der folgenden Beschreibung angegeben.
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Zur Schaffung eines Verfahrens zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs der eingangs genannten Art, mittels welchem im Straßenverkehr besonders viele Informationen zwischen unterschiedlichen Verkehrsteilnehmern, Verkehrsinfrastrukturkomponenten und gegebenenfalls anderen Elementen austauschbar sind, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Kraftfahrzeug die Nutzdaten über wenigstens eine zweite Kommunikationsschnittstelle eines jeweiligen weiteren Kraftfahrzeugs und mit einer dritten Kommunikationsschnittstelle einer Verkehrsinfrastrukturkomponente und mit einer vierten Kommunikationsschnittstelle einer übergeordneten, externen, von den Kraftfahrzeugen und der Verkehrsinfrastrukturkomponente beabstandeten Recheneinrichtung des Internets mittels der Funkverbindung austauscht. Hierdurch werden die Nutzdaten indirekt über die Recheneinrichtung mit zumindest einem außerhalb einer Reichweite der Funkverbindung angeordneten Kraftfahrzeug und/oder mit zumindest einer außerhalb der Reichweite der Funkverbindung angeordneten Verkehrsinfrastrukturkomponente ausgetauscht, um die Nutzdaten mit dem weiteren Kraftfahrzeug und/oder der Verkehrsinfrastrukturkomponente zu teilen. Mit anderen Worten kommuniziert das Kraftfahrzeug über die erste Kommunikationsschnittstelle sowohl mit dem weiteren Kraftfahrzeug, als auch mit der Verkehrsinfrastrukturkomponente, als auch mit der Recheneinrichtung. Beispielsweise kommuniziert das Kraftfahrzeug über die erste Kommunikationsschnittstelle mit mehr als einem weiteren Kraftfahrzeug. Hierfür kann das Kraftfahrzeug beispielsweise die Nutzdaten von der Verkehrsinfrastrukturkomponente empfangen und an ein erstes weiteres Kraftfahrzeug sowie an die Recheneinrichtung mittels der Funkverbindung übertragen. Anschließend kann die Recheneinrichtung die Nutzdaten an ein zweites weiteres Kraftfahrzeug, welches sich außerhalb der Reichweite der Funkverbindung der ersten Kommunikationsschnittstelle des Kraftfahrzeugs befindet, übertragen. Darüber hinaus kann die Recheneinrichtung von einer Verkehrsinfrastrukturkomponente, welche sich außerhalb der Reichweite der Funkverbindung der Kommunikationsschnittstelle des Kraftfahrzeugs befindet, die Nutzdaten empfangen und an das Kraftfahrzeug übertragen. Vorteilhafterweise kann somit das Kraftfahrzeug die Nutzdaten sowohl mit Kommunikationsschnittstellen austauschen, welche sich innerhalb der Reichweite der Funkverbindung der ersten Kommunikationsschnittstelle befinden, als auch mit Kommunikationsschnittstellen insbesondere indirekt austauschen, welche sich außerhalb der Reichweite der Funkverbindung der ersten Kommunikationsschnittstelle des Kraftfahrzeugs befinden. Somit ist vorteilhafterweise eine besonders umfangreiche Kommunikation zwischen unterschiedlichen Komponenten, wie dem Kraftfahrzeug, der Verkehrsinfrastrukturkomponente, der Recheneinrichtung sowie dem wenigstens einen weiteren Kraftfahrzeug im Straßenverkehr möglich.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass zwischen dem Kraftfahrzeug und dem weiteren Kraftfahrzeug oder zwischen dem Kraftfahrzeug und der Recheneinrichtung ein Medieninhalt ausgetauscht wird, und das Kraftfahrzeug über die erste Kommunikationsschnittstelle den Medieninhalt als Medienserver bereitstellt. Das bedeutet, dass der Medieninhalt, bei welchem es sich beispielsweise um Musik, um ein Video, um eine Sprachnachricht, um eine Textnachricht oder um ein Bild handeln kann, zwischen dem Kraftfahrzeug und dem weiteren Kraftfahrzeug oder zwischen dem Kraftfahrzeug und der Recheneinrichtung ausgetauscht wird. Beispielsweise empfängt das Kraftfahrzeug den Medieninhalt von der Recheneinrichtung und stellt diesen dem weiteren Kraftfahrzeug zur Verfügung, so dass der Medieninhalt in dem weiteren Kraftfahrzeug mittels einer Ausgabeeinrichtung ausgebbar ist. Darüber hinaus ist es denkbar, dass der Medieninhalt sowohl in dem Kraftfahrzeug als auch in dem weiteren Kraftfahrzeug synchron ausgegeben wird. Alternativ kann der Medieninhalt in dem Kraftfahrzeug beispielsweise mittels eines Mikrofons erzeugt werden und an die Recheneinrichtung oder an das weitere Kraftfahrzeug übertragen werden. Hieraus ergibt sich der Vorteil, dass der Medieninhalt von dem Kraftfahrzeug direkt an das weitere Kraftfahrzeug oder indirekt über die Recheneinrichtung an das weitere Kraftfahrzeug übertragen werden kann, so dass der Medieninhalt von dem Kraftfahrzeug an das weitere Kraftfahrzeug übertragen werden kann, unabhängig davon, ob sich das weitere Kraftfahrzeug in der Reichweite der Funkverbindung der ersten Kommunikationsschnittstelle des Kraftfahrzeugs befindet. Darüber hinaus können Fahrer des Kraftfahrzeugs und des weiteren Kraftfahrzeugs mittels der Medieninhalte besonders bequem und schnell kommunizieren.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass als Nutzdaten zwischen dem Kraftfahrzeug und der Verkehrsinfrastrukturkomponente oder der Recheneinrichtung oder dem weiteren Kraftfahrzeug eine verkehrsrelevante Information ausgetauscht wird, welche von einer Erfassungseinrichtung des Kraftfahrzeugs, des weiteren Kraftfahrzeugs oder der Verkehrsinfrastrukturkomponente erfasst wird. Mit anderen Worten kann die verkehrsrelevante Information mittels der Erfassungseinrichtung des Kraftfahrzeugs, des weiteren Kraftfahrzeugs oder der Verkehrsinfrastrukturkomponente erfasst werden und anschließend über die jeweiligen Kommunikationsschnittstellen zwischen dem Kraftfahrzeug und der Verkehrsinfrastrukturkomponente oder der Recheneinrichtung oder dem weiteren Kraftfahrzeug ausgetauscht werden. Beispielsweise kann die verkehrsrelevante Information von der Verkehrsinfrastrukturkomponente erfasst werden und an das Kraftfahrzeug übertragen werden, welches die verkehrsrelevante Information wiederum an die Recheneinrichtung und/oder das weitere Kraftfahrzeug überträgt. Alternativ kann die verkehrsrelevante Information von dem Kraftfahrzeug erfasst werden und anschließend an das weitere Kraftfahrzeug, die Verkehrsinfrastrukturkomponente und/oder die Recheneinrichtung übertragen werden. Vorteilhafterweise kann hierdurch die verkehrsrelevante Information besonders schnell zwischen dem Kraftfahrzeug, der Verkehrsinfrastrukturkomponente, der Recheneinrichtung und dem weiteren Kraftfahrzeug kommuniziert werden, so dass diese beispielsweise eine von der verkehrsrelevanten Information abhängige Aktion auslösen können.
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In diesem Zusammenhang hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn die verkehrsrelevante Information eine meteorologische Information, einen Stau, ein Schlagloch und/oder einen Unfall umfasst beziehungsweise charakterisiert und eine mittels einer Navigationseinrichtung erstellte Fahrtroute des Kraftfahrzeugs in Abhängigkeit von der verkehrsrelevante Information geändert wird. Das bedeutet, dass die Navigationseinrichtung die erstellte Fahrtroute des Kraftfahrzeugs in Abhängigkeit von der verkehrsrelevante Information ändert, sofern die erste Kommunikationsschnittstelle des Kraftfahrzeugs die verkehrsrelevante Information empfängt und an die Navigationseinrichtung weiterleitet. Beispielsweise kann die meteorologische Information ein Unwetter in einem definierten Bereich charakterisieren, um welchen die Navigationseinrichtung die Fahrtroute des Kraftfahrzeugs aufgrund der das Unwetter charakterisierenden verkehrsrelevanten Information herum erstellt. Des Weiteren kann die Navigationseinrichtung die erstellte Fahrtroute derart ändern, dass der Stau umfahrbar ist. Alternativ kann die verkehrsrelevante Information wenigstens eine rote Ampel charakterisieren und die Navigationseinrichtung in Abhängigkeit von der verkehrsrelevanten Information die Fahrtroute derart abändern, dass das Kraftfahrzeug ein Ziel besonders schnell erreichen kann und an besonders wenig roten Ampeln warten muss.
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Vorzugsweise wird die verkehrsrelevante Information auf einer visualisierten Karte und/oder akustisch mittels einer Ausgabeeinrichtung an einen Nutzer des Kraftfahrzeugs ausgegeben. Hierbei kann die Karte beispielsweise mittels der Navigationseinrichtung visualisiert werden und die verkehrsrelevante Information mittels eines die verkehrsrelevante Information charakterisierenden Symbols in der Karte visualisiert werden. Darüber hinaus kann dem Nutzer des Kraftfahrzeugs, insbesondere dem Fahrer, ein die verkehrsrelevante Information charakterisierenden Hinweis akustisch mittels der Ausgabeeinrichtung, bei welcher es sich beispielsweise um einen Lautsprecher handelt, ausgegeben werden. Dies ermöglicht, dass der Fahrer des Kraftfahrzeugs eine Fahrweise in Abhängigkeit von der verkehrsrelevanten Information ändert.
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Weiterhin als vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn eine von einer Steuereinrichtung eingestellte Fahrweise des Kraftfahrzeugs in Abhängigkeit von der verkehrsrelevanten Information geändert wird. Dabei kann es sich bei der von der Steuereinrichtung eingestellten Fahrweise beispielsweise um eine Fahrweise infolge einer Einstellung des Fahrwerks des Kraftfahrzeugs handeln. Vorteilhafterweise passt die Steuereinrichtung das Fahrwerk des Kraftfahrzeugs bei einer durch die verkehrsrelevante Information charakterisierte Wetteränderung entsprechend an. Alternativ kann unter der von der Steuereinrichtung eingestellten Fahrweise eine Trajektorie-Planung der Steuereinrichtung für einen autonomen Fahrzustand, in welchem das Kraftfahrzeug von der Steuereinrichtung gesteuert wird, verstanden werden. Dabei kann die Trajektorie-Planung in Abhängigkeit von der verkehrsrelevanten Information beispielsweise aufgrund eines für die Trajektorie-Planung relevanten Schlaglochs oder Unfalls entsprechend angepasst werden, sodass das Schlagloch oder der Unfall umfahren werden. Es ergibt sich somit für den Fahrer des Kraftfahrzeugs ein besonders hoher Fahrkomfort, da beispielsweise Schlaglöcher sowie Unfälle von dem Kraftfahrzeug aufgrund dessen Steuerung durch die Steuereinrichtung autonom umfahren werden können.
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Es hat sich als weiterhin vorteilhaft gezeigt, wenn das Kraftfahrzeug sowie das wenigstens eine weitere Kraftfahrzeug in Abhängigkeit von den Nutzdaten synchron gesteuert werden. Beispielsweise kann in den Kraftfahrzeugen der Medieninhalt synchron wiedergegeben werden. Auch können aufgrund der verkehrsrelevanten Information, die von den Kraftfahrzeugen jeweils empfangen worden ist, die Kraftfahrzeuge mittels jeweiliger Steuereinrichtungen synchron bewegt werden. Dadurch kann beispielsweise in einer Grünphase an einer Ampel gewährleistet werden, dass während der Grünphase besonders viele Kraftfahrzeuge die Ampel überqueren können.
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Es hat sich darüber hinaus als vorteilhaft gezeigt, wenn mittels der Funkverbindung von dem Kraftfahrzeug auf eine Sensoreinrichtung des weiteren Kraftfahrzeugs oder der Verkehrsinfrastrukturkomponente zugegriffen wird. Mit anderen Worten kann das Kraftfahrzeug beispielsweise mittels der Funkverbindung eine Berechtigungsanfrage an das weitere Kraftfahrzeug und/oder die Verkehrsinfrastrukturkomponente senden und nach Erteilung einer Berechtigung auf die Sensoreinrichtung des weiteren Kraftfahrzeugs oder der Verkehrsinfrastrukturkomponente zugreifen. Das bedeutet, dass das Kraftfahrzeug beispielsweise auf eine Kameraeinrichtung des weiteren Kraftfahrzeugs zugreift, und die mittels der Kameraeinrichtung aufgezeichneten Bilder dem Fahrer des Kraftfahrzeugs ausgibt. Alternativ kann es sich bei der Sensoreinrichtung um ein Mikrofon handeln, mittels welchem akustische Signale erfasst werden und infolge des Zugriffs an den Fahrer des Kraftfahrzeugs ausgegeben werden. Bei der Sensoreinrichtung der Verkehrsinfrastrukturkomponente kann es sich beispielsweise ebenfalls um eine Kameraeinrichtung und/oder ein Mikrofon handeln. Vorteilhafterweise können auf diese Art die mittels der Sensoreinrichtung erfassten Nutzdaten an den Fahrer des Kraftfahrzeugs ausgegeben werden, woraufhin dieser beispielsweise eine von dem Kraftfahrzeug beabstandete Verkehrssituation besonders gut einschätzen kann.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Kraftfahrzeug, welches dazu eingerichtet ist, ein Verfahren durchzuführen, wie es bereits im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben worden ist.
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Überdies betrifft die Erfindung ein Kommunikationssystem für ein Kraftfahrzeug, mit einer im Kraftfahrzeug angeordneten ersten Kommunikationsschnittstelle sowie mit fahrzeugfremden weiteren Kommunikationsschnittstellen, über welche Nutzdaten zwischen der ersten Kommunikationsschnittstelle und den fahrzeugfremden weiteren Kommunikationsschnittstellen mittels einer Funkverbindung austauschbar sind. Um einen möglichst umfangreichen Informationsaustausch im Straßenverkehr zu ermöglichen, ist erfindungsgemäß ein eine zweite Kommunikationsschnittstelle aufweisendes weiteres Kraftfahrzeug vorgesehen, ein eine dritte Kommunikationsschnittstelle aufweisende Verkehrsinfrastrukturkomponente vorgesehen und eine übergeordnete, externe, von den Kraftfahrzeugen und der Verkehrsinfrastrukturkomponente beabstandete und eine vierte Kommunikationsschnittstelle aufweisende Recheneinrichtung des Internets vorgesehen. Die Recheneinrichtung des Internets ist dazu eingerichtet, die Nutzdaten indirekt über die Recheneinrichtung mit zumindest einem außerhalb der Reichweite der Funkverbindung angeordneten Kraftfahrzeug und/oder mit zumindest einer außerhalb der Reichweite der Funkverbindung angeordneten Verkehrsinfrastrukturkomponente auszutauschen.
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Vorteile sowie vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind als Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs sowie des erfindungsgemäßen Kommunikationssystems anzusehen. Aus diesem Grund sind die Vorteile und vorteilhaften Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs sowie des erfindungsgemäßen Kommunikationssystems hier nicht noch einmal beschrieben.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt die einzige Fig. eine schematische Ansicht mehrerer Kraftfahrzeuge, welche mit zwei Verkehrsinfrastrukturkomponenten sowie einer von den Kraftfahrzeugen und den Verkehrsinfrastrukturkomponenten beabstandeten Recheneinrichtung des Internets Nutzdaten austauschen.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsform jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind.
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Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In der einzigen Fig. sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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In der einzigen Fig. sind ein Kraftfahrzeug 1, ein erstes weiteres Kraftfahrzeug 2 sowie ein zweites weiteres Kraftfahrzeug 3 gezeigt. Vorliegend handelt es sich bei den Kraftfahrzeugen um Kraftwagen, insbesondere um Personenkraftwagen. Das Kraftfahrzeug 1 weist eine erste Kommunikationsschnittstelle 4 auf, das erste weitere Kraftfahrzeug 2 weist eine erste zweite Kommunikationsschnittstelle 5 auf und das zweite weitere Kraftfahrzeug 3 weist eine zweite zweite Kommunikationsschnittstelle 6 auf. Darüber hinaus ist in der einzigen Fig. eine erste Verkehrsinfrastrukturkomponente 7 mit einer ersten dritten Kommunikationsschnittstelle 8 sowie eine zweite Verkehrsinfrastrukturkomponente 9 mit einer zweiten dritten Kommunikationsschnittstelle 10 gezeigt. Darüber hinaus ist in der einzigen Fig. eine von den Kraftfahrzeugen und von den Verkehrsinfrastrukturkomponenten beabstandete Recheneinrichtung 11 des Internets dargestellt, welche eine vierte Kommunikationsschnittstelle 12 umfasst. Die jeweiligen Kommunikationsschnittstellen können Nutzdaten jeweils mittels einer Nahfunkverbindung 13 und/oder einer Fernfunkverbindung 14 übertragen. Die jeweiligen Nahfunkverbindungen 13 einer jeweiligen Kommunikationsschnittstelle weisen eine definierte Reichweite auf, wobei in der einzigen Fig. lediglich die Reichweite 15 der ersten Kommunikationsschnittstelle 4 dargestellt ist.
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Über die erste Kommunikationsschnittstelle 4 tauscht das Kraftfahrzeug 1 mittels einer Funkverbindung, vorliegend der Nahfunkverbindung 13 und/oder der Fernfunkverbindung 14, mit fahrzeugfremden weiteren Kommunikationsschnittstellen Nutzdaten aus. Bei den fahrzeugfremden weiteren Kommunikationsschnittstellen handelt es sich um die erste zweite Kommunikationsschnittstelle 5, um die zweite zweite Kommunikationsschnittstelle 6, um die erste dritte Kommunikationsschnittstelle 8, um die zweite dritte Kommunikationsschnittstelle 10 und um die vierte Kommunikationsschnittstelle 12. Das Kraftfahrzeug 1 tauscht die Nutzdaten mit wenigstens einer Kommunikationsschnittstelle eines der weiteren Kraftfahrzeuge aus, das bedeutet der ersten zweiten Kommunikationsschnittstelle 5 und/oder der zweiten zweiten Kommunikationsschnittstelle 6 des jeweiligen weiteren Kraftfahrzeugs aus. Darüber hinaus tauscht das Kraftfahrzeug 1 die Nutzdaten mit wenigstens einer der Verkehrsinfrastrukturkomponenten beziehungsweise der jeweiligen Kommunikationsschnittstelle der Verkehrsinfrastrukturkomponenten, vorliegend der ersten dritten Kommunikationsschnittstelle 8 und/oder der zweiten dritten Kommunikationsschnittstelle 10 der jeweiligen Verkehrsinfrastrukturkomponente, aus. Überdies tauscht das Kraftfahrzeug 1 die Nutzdaten mit der vierten Kommunikationsschnittstelle 12 der übergeordneten, externen, von den Kraftfahrzeugen und den Verkehrsinfrastrukturkomponenten beabstandeten Recheneinrichtung 11 des Internets mittels der Fernfunkverbindung 14 aus. Hierdurch können die Nutzdaten indirekt über die Recheneinrichtung 11 mit zumindest einem außerhalb der Reichweite 15 der Nahfunkverbindung 13 der ersten Kommunikationsschnittstelle 4 des Kraftfahrzeugs 1 angeordneten weiteren Kraftfahrzeug, vorliegend das zweite weitere Kraftfahrzeug 3, und/oder mit zumindest einer außerhalb der Reichweite 15 angeordneten Verkehrsinfrastrukturkomponente, vorliegend der zweiten Verkehrsinfrastrukturkomponente 9 ausgetauscht werden, um die Nutzdaten mit dem zweiten weiteren Kraftfahrzeug 3 und/oder mit der zweiten Verkehrsinfrastrukturkomponente 9 zu teilen.
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Vorliegend ist das erste weitere Kraftfahrzeug 2 innerhalb der Reichweite 15 der ersten Kommunikationsschnittstelle 4 des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet. Des Weiteren ist die erste Verkehrsinfrastrukturkomponente 7 innerhalb der Reichweite 15 der ersten Kommunikationsschnittstelle 4 des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet. Das bedeutet, dass das Kraftfahrzeug 1 sowohl mit dem ersten zweiten Kraftfahrzeug 2 als auch mit der ersten Verkehrsinfrastrukturkomponente 7 über die Nahfunkverbindung 13 die Nutzdaten austauschen kann. Sowohl die zweite Verkehrsinfrastrukturkomponente 9, als auch die Recheneinrichtung 11 und das zweite weitere Kraftfahrzeug 3 liegen außerhalb der Reichweite 15 der ersten Kommunikationsschnittstelle 4, so dass das Kraftfahrzeug 1 folglich mit diesen nicht über die Nahfunkverbindung 13 die Nutzdaten austauschen kann. Mit den außerhalb der Reichweite 15 angeordneten zweiten Verkehrsinfrastrukturkomponenten 9, der Recheneinrichtung 11 sowie dem zweiten weiteren Kraftfahrzeug 3 kann das Kraftfahrzeug 1 lediglich über die Fernfunkverbindung 14 beziehungsweise indirekt über die Fernfunkverbindung 14 und die Recheneinrichtung 11 kommunizieren.
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Das Kraftfahrzeug 1 kann von der ersten Verkehrsinfrastrukturkomponente 7, bei welchem es sich vorliegend um ein Verkehrsleitsystem handelt, eine Ampelinformation als die Nutzdaten empfangen und die Ampelinformation mittels der Nahfunkverbindung 13 an das erste weitere Kraftfahrzeug 2 übertragen, welches die Ampelinformation über die Nahfunkverbindung 13 an das zweite weitere Kraftfahrzeug 3 übertragen kann. Hierdurch ist ein synchrones Starten mehrerer Kraftfahrzeuge möglich.
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Dem beschriebenen Verfahren liegt die Erkenntnis zugrunde, dass eine Kommunikation unter Fahrzeugen heute aufgrund fehlender Schnittstellen und datenschutzrechtlicher Bedenken nur schwer möglich ist. Bei einem weiteren steigendenden Verkehrsaufkommen können dem Kraftfahrzeug 1 nachfolgende Fahrzeuge sowie Fahrzeuge in der Nähe des Kraftfahrzeugs 1 derzeit keine verkehrsrelevanten wichtigen oder unterhaltsamen Informationen teilen. Bei dem im Zusammenhang mit der einzigen Fig. beschriebenen Verfahren weisen die jeweiligen Kraftfahrzeuge jeweils eine offene Kommunikationsschnittstelle auf, über welche die Kraftfahrzeuge mittels digitaler Datenübertragung, beispielsweise mittels WLAN und/oder mittels LTE, Daten, vorliegend die Nutzdaten, austauschen können. Dabei kommunizieren alle Kraftfahrzeuge offen untereinander und können Informationen, vorliegend die Nutzdaten, zu jeweils nachfolgenden Kraftfahrzeugen weitergeben und/oder an einen global zugänglichen, offenen Speicher, vorliegend die Recheneinrichtung 11, senden. Hierbei können sowohl sicherheitsrelevante Informationen, wie Regen, Stau, ein Schlagloch, oder ein Unfall, als auch Multimediainhalte als Nutzdaten übertragen werden. Unter den Multimediainhalten sind unter anderem Musik, von einer Erfassungseinrichtung in einem Innenraum eines der Kraftfahrzeuge aufgenommene Audiodaten, Videos sowie Textnachrichten oder Emoticons zu verstehen.
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Eine offene Kommunikation zwischen den Kraftfahrzeugen, eine mehrere Verkehrsinfrastrukturkomponenten umfassende Verkehrsinfrastruktur sowie die beispielsweise als zentraler Speicher oder Datenpool ausgebildete Recheneinrichtung 11 ermöglichen ein neues, besonders offenes Verhältnis im Straßenverkehr. Die offene Kommunikation ist vorliegend durch einen Fahrer des jeweiligen Kraftfahrzeugs aktivierbar. Durch die offene Kommunikation ist der Straßenverkehr besonders sicher, da Verkehrsinformationen in Echtzeit weitergegeben werden können und die jeweiligen Kraftfahrzeuge, beziehungsweise die Fahrer der jeweiligen Kraftfahrzeuge, sofort auf die entsprechenden Verkehrsinformationen reagieren können. Darüber hinaus wird ein besonders hoher Spaßfaktor mittels Mediensharings, das bedeutet durch den Austausch der Multimediainhalte geschaffen, insbesondere bei einem Warten des Fahrers vor einer Ampel oder in einem Stau. Zur Ermöglichung der offenen Kommunikation umfasst jedes der in der einzigen Fig. dargestellten Kraftfahrzeuge eine Kommunikationsschnittstelle, welche über die Nahfunkverbindung 13 und über die Fernfunkverbindung 14 die Nutzdaten austauschen können. Bei der Nahfunkverbindung 13 kann es sich um eine WLAN-Verbindung handeln, während es sich bei der Fernfunkverbindung 14 um eine LTE-Verbindung handeln kann. Die Nahfunkverbindung 13 wird vorliegend für eine Kommunikation der Kraftfahrzeuge untereinander genutzt, wodurch die Kraftfahrzeuge vorliegend automatisch erhobene Daten an ein sich jeweils daneben und/oder dahinter befindendes weiteres Kraftfahrzeug verbreiten können. Dadurch entsteht eine Informationsmatrix. Zusätzlich können die Nutzdaten mittels der Fernfunkverbindung 14 an die Recheneinrichtung 11 übertragen werden, welche die Nutzdaten über die Fernfunkverbindung 14 an das sich außerhalb der Reichweite 15 befindende zweite weitere Kraftfahrzeug 3 überträgt, so dass dieses die Nutzdaten von dem Kraftfahrzeug 1 indirekt über die Recheneinrichtung 11 empfangen kann.
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Insgesamt zeigen die Beispiele, wie durch die Erfindung Fahrzeuge untereinander informative und verkehrsrelevante Inhalte kommunizieren können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012222780 A1 [0002]
- DE 102013011398 A1 [0003]
- DE 102015211117 A1 [0004]