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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Übertragen eines Datensatzes an eine Anzahl von Fahrzeugen. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Fahrzeug mit einem Steuergerät und ein Netzwerk zur Durchführung des vorgestellten Verfahrens.
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Fahrzeuge verfügen häufig über Datenverarbeitungseinrichtungen, wie bspw. Navigationssysteme, die einen Bedarf an aktuellen Daten, wie bspw. Kartenmaterial haben. Um ein Fahrzeug mit aktuellen Daten zu versorgen und, dadurch bedingt, eine reibungslose Funktion jeweiliger Datenverarbeitungseinrichtungen zu ermöglichen, müssen die Daten heruntergeladen, d. h. an das Fahrzeug übertragen bzw. auf dem Fahrzeug gespeichert werden. Zum Versorgen eines Fahrzeugs mit Daten kann bspw. eine Mobilfunkverbindung verwendet werden. Da Mobilfunkverbindungen jedoch nicht überall verfügbar sind und ggf. nur sehr geringe Übertragungsraten bereitstellen, werden im Stand der Technik Verfahren und Vorrichtungen beschrieben, die eine Verteilung von Daten auch zwischen Fahrzeugen ermöglichen.
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Die deutsche Druckschrift
DE 10 2010 004 161 A1 offenbart ein Fernwartungssystem für ein Fahrzeug, bei dem ein Softwareupdate sowohl von einem Sender zu einem jeweiligen Fahrzeug als auch von einem ersten Fahrzeug zu einem zweiten Fahrzeug übertragen werden kann.
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In der US-amerikanischen Druckschrift
US 212 151 073 A1 ist ein Verfahren zum Austauschen von Software zwischen mehreren Fahrzeugen offenbart.
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Ein System zur Verbreitung von elektronischen Nachrichten an eine Anzahl Fahrzeuge mittels eines Senders sowie eine Verteilung der Nachrichten zwischen den Fahrzeugen ist in der deutschen Druckschrift
DE 10 2011 116 972 A1 offenbart.
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Vor diesem Hintergrund wird ein Verfahren zum Übertragen eines Datensatzes an eine Anzahl von Fahrzeugen vorgestellt, bei dem jeweilige Datenpakete des Datensatzes von einem Netzwerk mittels einer Netzwerkschnittstelle an jeweilige Fahrzeuge der Anzahl Fahrzeuge verteilt übertragen werden, wobei die jeweiligen Fahrzeuge der Anzahl Fahrzeuge jeweilige von dem Netzwerk empfangene Datenpakete über Drahtlosschnittstellen der jeweiligen Fahrzeuge so lange untereinander übertragen bis von mindestens einem jeweiligen Fahrzeug alle von dem Datensatz umfassten Datenpakete empfangen wurden.
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Ausgestaltungen ergeben sich aus der Beschreibung und den abhängigen Ansprüchen.
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Das vorgestellte Verfahren dient insbesondere zum Versorgen einer Anzahl von Fahrzeugen mit einem Datensatz mittels eines Netzwerks und mindestens einer von dem Netzwerk umfassten Netzwerkschnittstelle. Dabei ist vorgesehen, den Datensatz in eine Anzahl Datenpakete aufzuspalten, d. h. zu teilen, und verschiedene Fahrzeuge der Anzahl von Fahrzeugen getrennt voneinander mit jeweiligen Datenpaketen zu versorgen. Dies bedeutet, dass die Übertragung des Datensatzes von dem Netzwerk auf die verschiedenen Fahrzeuge verteilt wird.
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Um einen jeweiligen Datensatz auf ein jeweiliges Fahrzeug zu übertragen, d. h. einen Datensatz eines jeweiligen Fahrzeugs zu vervollständigen, ist vorgesehen, dass die verschiedenen Fahrzeuge der Anzahl von Fahrzeugen untereinander bereits empfangene Datenpakete austauschen bzw. jeweilige benötigte Datenpakete übertragen bzw. herunterladen. Entsprechend werden bereits von dem Netzwerk bereitgestellte Datenpakete zusätzlich zu einer Verteilung mittels der Netzwerkschnittstelle auch durch jeweilige Fahrzeuge selbst bzw. deren jeweilige Drahtlosschnittstellen verteilt, so dass der komplette Datensatz von dem Netzwerk nicht für jedes einzelne Fahrzeug bereitgestellt zu werden braucht und wertvolle Ressourcen zur Übertragung von Daten, d. h. insbesondere Bandbreite, entlastet werden. Dies bedeutet, dass ein Datensatz dynamisch verteilt über mehrere Fahrzeuge bereitgestellt bzw. übertragen wird, so dass Ressourcen des Netzwerks entlastet werden und eine schnelle Versorgung jeweiliger Fahrzeuge mit dem Datensatz ermöglicht wird.
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Um ein jeweiliges Netzwerk zu entlasten, teilt das Netzwerk einen zu übertragenden Datensatz in verschiedene Datenpakete auf und übermittelt eine Anzahl Datenpakete über eine Netzwerkschnittstelle, wie bspw. eine Mobilfunkschnittstelle oder jede weitere geeignete Drahtlosschnittstelle zur Kommunikation mit einem Fahrzeug, an jeweilige mit dem Netzwerk in kommunikativer Verbindung stehende Fahrzeuge. Das Netzwerk teilt den Datensatz dabei bspw. in Abhängigkeit einer Anzahl von mit dem Netzwerk in kommunikativer Verbindung stehender Fahrzeuge und/oder einer Größe des Datensatzes und/oder jedem weiteren technisch geeigneten Kriterium zur Verteilung von Daten zwischen verschiedenen Teilnehmern eines Kommunikationsnetzwerks auf. Dies bedeutet, dass das Netzwerk lediglich bestimmte Datenpakete an bestimmte Fahrzeuge übermittelt. Um alle Datenpakete eines Datensatzes an alle Fahrzeuge zu übertragen, ist vorgesehen, dass jeweilige Fahrzeuge einer Gruppe von Fahrzeugen sich wechselseitig Datenpakete übertragen bzw. zur Verfügung stellen, wobei die Übertragung zwischen den jeweiligen Fahrzeugen von dem Netzwerk, d. h. zentral, oder jeweiligen Fahrzeugen untereinander, d. h. dezentral, verwaltet werden kann.
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Eine Entscheidung darüber, welchem Fahrzeug welches Datenpaket von dem Netzwerk übermittelt wird, kann bspw. zufällig oder nach einem Kriterium, wie bspw. einer Verteilung bereits übertragener Datenpakete innerhalb einer jeweiligen Gruppe von Fahrzeugen erfolgen. Dies bedeutet, dass das Netzwerk jeweilige Datenpakete eines Datensatzes so verteilt, dass eine möglichst heterogene Verteilung von übertragenen Datensätzen in der Gruppe von Fahrzeugen entsteht. Die heterogene Verteilung von Datensätzen erhöht die Wahrscheinlichkeit einen passenden Übertragungspartner, d. h. ein Fahrzeug, das ein zur Vervollständigung eines jeweiligen Datensatzes benötigtes Datenpaket bereitstellt oder benötigt, zu finden.
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Zur Übertragung von Daten bzw. Datenpaketen zwischen verschiedenen Fahrzeugen ist jede technisch geeignete Form von drahtloser Übertragung denkbar. Insbesondere eignen sich zur drahtlosen Übertragung zwischen Fahrzeugen WLAN-, Bluetooth-, DSRC-, Infrarot-, oder Mobilfunkschnittstellen.
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Es ist gemäß dem vorgestellten Verfahren vorgesehen, dass jeweilige Fahrzeuge einer Gruppe von Fahrzeugen sich gegenseitig solange Datenpakete zur Verfügung stellen bzw. übertragen, bis bei allen Fahrzeugen der Gruppe ein jeweiliger Datensatz vervollständigt ist. Dies bedeutet, dass ein Fahrzeug mit mehreren verschiedenen Fahrzeugen eine kommunikative Verbindung aufnehmen kann, um Datenpakete herunterzuladen bzw. zur Verfügung zu stellen. Selbstverständlich ist es möglich, dass einzelne Fahrzeuge aus einer jeweiligen Gruppe aussteigen und einen teilweise heruntergeladenen Datensatz an anderer Stelle, mit bspw. einer Direktverbindung zu einem Netzwerk, vervollständigen.
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Unter einem Datenpaket ist im Kontext der vorliegenden Erfindung eine Einheit von Daten eines Datensatzes in beliebiger Größe zu verstehen.
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Unter einer verteilten Übertragung ist im Kontext der vorgestellten Erfindung eine Übertragung von verschiedenen Datenpaketen eines Datensatzes an verschiedene Fahrzeuge zu verstehen.
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In einer möglichen Ausgestaltung des vorgestellten Verfahrens ist vorgesehen, dass jeweilige an jeweiligen Fahrzeuge zu übertragende Datenpakte dynamisch in Abhängigkeit von Navigationsparametern der jeweiligen Fahrzeuge ausgewählt werden.
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Um eine möglichst effiziente Verteilung von Datenpaketen an jeweilige Fahrzeuge durch das Netzwerk bzw. durch jeweilige Fahrzeuge untereinander zu ermöglichen, ist vorgesehen, dass jeweilige Datenpakete in Abhängigkeit von Navigationsparametern wie bspw. Zielort, Routenplanung, Geschwindigkeit, Reichweite oder ähnlichem übertragen werden. Dies bedeutet, dass bspw. einem Fahrzeug, dass über längere Zeit in Kontakt mit einer hohen Anzahl weiterer Fahrzeuge stehen wird, also bspw. für eine längere Autobahnfahrt vorgesehen ist, bevorzugt mit vielen Datenpaketen versorgt wird, da dieses Fahrzeug eine hohe Wahrscheinlichkeit einer Vervielfältigung der übertragenen Datenpakete durch Übertragung an weitere Fahrzeuge aufweist.
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Ferner ist es unter Verwendung eines Wissens um jeweilige Navigationsparameter möglich, besonders große Datenpakete zwischen Fahrzeugen zu übertragen, wenn diese sich konstant in kommunikativer Verbindung zueinander befinden. Insbesondere bei Kolonnenfahrten von Lastkraftwägen sind stundenlange Datenübertragungen denkbar.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des vorgestellten Verfahrens ist vorgesehen, dass jeweilige Fahrzeuge der Anzahl von Fahrzeugen, zwischen denen jeweilige Datenpakete zu übertragen sind, in Abhängigkeit mindestens eines Navigationsparameters eines jeweiligen Fahrzeugs einer Untergruppe der Anzahl von Fahrzeugen zugeordnet werden.
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Um ein Fahrzeug mit einem Datensatz zu versorgen, ist es erforderlich, dass alle Datenpakete des Datensatzes auf verschiedene Fahrzeuge einer Gruppe verteilt werden und die Fahrzeuge der Gruppe ihre Datenpakete untereinander wechselseitig übertragen. Weiterhin ist es für eine Vollständigkeit des Datensatzes bei allen Fahrzeugen der Gruppe erforderlich, dass jeweilige Datenpakete sicher für jeweilige Fahrzeuge bereitgestellt werden, so dass alle Fahrzeuge der Gruppe verlässlich mit dem kompletten Datensatz versorgt werden. Für eine sichere Bereitstellung eines Datensatzes ist insbesondere vorgesehen, dass diejenigen Datenpakete, die in einer Gruppe von Fahrzeugen zum Vervollständigen ihrer jeweiligen Datensätze noch fehlen, an mindestens ein Fahrzeug der Gruppe übertragen werden, das voraussichtlich besonders lange in der Gruppe verweilt und, dadurch bedingt, jeweilige Datenpakete an besonders viele weitere Fahrzeuge verteilen kann, wobei die weiteren Fahrzeuge wiederum zur Verteilung der jeweiligen Datenpakete verwendet werden können.
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Eine Beurteilung über eine Verweildauer eines Fahrzeugs in einer Gruppe bzw. über eine Eignung eines Fahrzeugs zum Verbreiten von Datenpaketen kann anhand von Navigationsparametern erfolgen, die bspw. Auskunft darüber geben, wohin und wie schnell sich ein jeweiliges Fahrzeug bewegt. Entsprechend kann auch eine Kontrolle einer geographischen Verteilung jeweiliger Datenpakete durch gezielte Übertragungen an Fahrzeuge mit entsprechenden Fahrzielen erfolgen. So ist es bspw. denkbar, ein Fahrzeug mit einem Fahrziel in einem fernen Land gezielt mit einem kompletten Datensatz zu versorgen, um eine Verteilung des Datensatzes in dem fernen Land zu forcieren.
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In einer möglichen Ausgestaltung des vorgestellten Verfahrens ist vorgesehen, dass in Abhängigkeit einer bereits empfangenen Menge an Datenpaketen jeweilige Fahrzeuge der Anzahl von Fahrzeugen zu einer Untergruppe zusammengefasst werden, die unabhängig von weiteren Fahrzeugen der Anzahl von Fahrzeugen Datenpakete überträgt.
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Um eine möglichst effiziente Verbreitung von Datenpaketen auf verschiedene Fahrzeuge einer Gruppe von Fahrzeugen zu ermöglichen, kann es sinnvoll sein, die Verbreitung auf eine Übertragung von Daten innerhalb einer geschlossenen Gruppe zu begrenzen. Dies bedeutet, dass Datenpakete bspw. lediglich an Fahrzeuge übertragen werden, die über einen längeren Zeitraum in gegenseitiger Reichweite für eine Datenübertragung verweilen, wohingegen Fahrzeuge, die kurzfristig in Reichweite gelangen, nicht Teil einer entsprechenden Datenübertragung werden. Ob ein Fahrzeug kurzfristig oder langfristig in Reichweite ist, kann bspw. anhand von Navigationsparametern beurteilt werden.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des vorgestellten Verfahrens ist vorgesehen, dass jeweilige Fahrzeuge der Anzahl von Fahrzeugen, die bereits alle Datenpakete des Datensatzes empfangen haben, in Abhängigkeit einer ihnen zur Verfügung stehenden Bandbreite der jeweiligen Drahtlosschnittstelle andere Fahrzeuge der Anzahl von Fahrzeugen mit Datenpaketen versorgen, ohne selbst Datenpakete zu empfangen.
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Insbesondere Fahrzeuge, die bereits alle Datenpakete eines jeweiligen Datensatzes geladen haben, stellen eine wertvolle Datenquelle für Fahrzeuge dar, denen einzelne Datenpakete zur Vervollständigung ihres jeweiligen Datensatzes fehlen. Ferner können Fahrzeuge, die keine Datenpakete mehr herunterladen müssen, ihre Ressourcen dazu verwenden, besonders viele Daten hochzuladen, d. h. anderen Fahrzeugen bereitzustellen.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des vorgestellten Verfahrens ist vorgesehen, dass zwischen zwei Fahrzeugen zu übertragende Datenpakete über mindestens ein weiteres Fahrzeug übertragen werden.
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Da eine Reichweite einer Drahtlosschnittstelle eines jeweiligen Fahrzeugs räumlich beschränkt ist, ist denkbar, dass verschiedene Fahrzeuge für eine Datenübertragung von einem ersten Fahrzeug zu einem zweiten Fahrzeug bspw. als Relaisstation zwischengeschaltet werden. Entsprechend erhöht sich eine Anzahl potentiell von einem jeweiligen Fahrzeug zu versorgender Fahrzeuge durch Verwendung weiterer Überträgerfahrzeuge erheblich gegenüber einer Direktübertragung.
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Es ist denkbar, dass eine Übertragung von Datenpaketen an jeweilige Fahrzeuge von einem Netzwerk gemäß eines epidemiologischen Algorithmus erfolgt, der eine bestmögliche Ausbreitung eines Datensatzes zum Ziel hat.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des vorgestellten Verfahrens ist vorgesehen, dass von dem Netzwerk an jeweilige Fahrzeuge zu übertragende Datenpakete derart ausgewählt werden, dass von dem Netzwerk an ein erstes Fahrzeug stets solche Datenpakete übertragen werden, die bei jeweiligen in kommunikativer Verbindung mit dem ersten Fahrzeug stehenden Fahrzeugen zur Vervollständigung des Datensatzes noch fehlen.
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Um genau diejenigen Datenpakete bereitzustellen, die einem jeweiligen Fahrzeug zur Vervollständigung seines Datensatzes noch fehlen, ist vorgesehen, dass das jeweilige Fahrzeug dem Netzwerk und/oder jeweiligen in kommunikativer Verbindung mit dem jeweiligen Fahrzeug stehenden Fahrzeugen eine Liste mit bereits empfangenen bzw. noch benötigten Datenpaketen bereitstellt. Anhand der bereitgestellten Liste kann ein jeweiliger Kommunikationspartner des jeweiligen Fahrzeugs, d. h. das Netzwerk und/oder ein jeweiliges in kommunikativer Verbindung mit dem jeweiligen Fahrzeug stehendes Fahrzeug ermitteln, welche Datenpakete dem jeweiligen Fahrzeug noch zu übermitteln sind bzw. welche Datenpakete ggf. von dem jeweiligen Fahrzeug zu empfangen bzw. herunterzuladen sind. Dazu ist vorgesehen, dass das Fahrzeug bzw. ein Steuergerät des Fahrzeugs fortlaufend kontrolliert, welche Datenpakete des Datensatzes bereits übertragen wurden und welche Datenpakete noch fehlen, so dass die Liste fortlaufend aktualisiert werden kann.
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Für eine schnelle und effiziente Datenübertragung kann eine jeweilige Netzwerkschnittstelle eines Netzwerks als Mobilfunkschnittstelle, d. h. bspw. als LTE-, GSM-, oder jede weitere geeignete Schnittstelle zum drahtlosen Übertragen von Daten über weite Distanzen ausgestaltet sein. Selbstverständlich ist auch denkbar, dass die Drahtlosschnittstellen zur Übertragung von Daten zwischen jeweiligen Fahrzeugen als Mobilfunkschnittstellen ausgestaltet sind, wobei jeweilige Mobilfunkschnittstellen der jeweiligen Fahrzeuge unabhängig von einem jeweiligen Netzwerk bzw. einer jeweiligen Netzwerkschnittstelle arbeiten, um das Netzwerk zu entlasten. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Drahtlosschnittstellen der jeweiligen Fahrzeuge aus der folgenden Liste an Drahtlosschnittstellen: WLAN-, Bluetooth-, DSRC- oder Infrarotschnittstelle ausgewählt sind.
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Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Fahrzeug mit einem Steuergerät, das dazu konfiguriert ist, mindestens ein Datenpaket eines Datensatzes, das von einem Netzwerk über eine Netzwerkschnittstelle mittelbar oder unmittelbar an das Fahrzeug übertragen wurde, und das einem weiteren Fahrzeug zur Vervollständigung von dessen jeweiligem Datensatz noch fehlt, über eine Drahtlosschnittstelle an das weitere Fahrzeug zu übertragen.
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Das vorgestellte Fahrzeug dient insbesondere zur Durchführung des vorgestellten Verfahrens.
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Zur Ausführung des vorgestellten Verfahrens umfasst das vorgestellte Fahrzeug ein Steuergerät, das zur Übertragung an bzw. zum Empfangen von Datenpaketen konfiguriert ist. Dazu steht das Steuergerät vorzugsweise mit einer Mobilfunkschnittstelle und/oder einer Drahtlosschnittstelle in Verbindung und verwaltet entsprechend empfangene bzw. zu übertragende Daten. Insbesondere fügt das Steuergerät empfangene Datenpakte zu einem Datensatz zusammen und aktualisiert eine Liste, die ggf. bereitzustellende sowie noch benötigte Datenpakete protokolliert. Weiterhin ist denkbar, dass das Steuergerät die Liste, sobald diese aktualisiert wurde, an jeweilige verfügbare Kommunikationspartner übermittelt. Über einen Austausch bzw. eine Übertragung von aktualisierten Listen zwischen verschiedenen Fahrzeugen können jeweilige Fahrzeuge unabhängig von Anweisungen bzw. Strategien des Netzwerks ihren Datensatz autonom vervollständigen. Dies bedeutet, dass mittels des Austauschs bzw. der Übertragung von aktualisierten Listen zwischen verschiedenen Fahrzeugen eine dezentrale Verwaltung von Datenübertragungsvorgängen möglich ist.
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Unter einer mittelbaren Übertragung ist im Kontext des vorgestellten Verfahrens eine Übertragung zu verstehen, bei der ein Datenpaket zunächst von einem jeweiligen Netzwerk oder einem Startfahrzeug auf ein erstes Fahrzeug und im weiteren Verlauf über ggf. weitere Fahrzeuge auf ein Zielfahrzeug übertragen wird. Entsprechend ist unter einer unmittelbaren Übertragung eine Direktübertragung von dem Netzwerk bzw. einem Fahrzeug zu dem Zielfahrzeug zu verstehen.
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In einer möglichen Ausgestaltung des vorgestellten Fahrzeugs ist vorgesehen, dass das Steuergerät weiterhin dazu konfiguriert ist, mindestens ein Datenpaket an mindestens ein weiteres Fahrzeug dynamisch in Abhängigkeit von Navigationsparametern des Fahrzeugs und/oder des mindestens einen weiteren Fahrzeugs zu übertragen.
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Für eine dynamische Übertragung von Datenpaketen, d. h. eine Übertragung in Abhängigkeit eines Parameters, wie bspw. einem aktuellen Bedarf an Datenpaketen von jeweiligen Fahrzeugen einer Gruppe an Fahrzeugen und/oder einer zur Verfügung stehenden Bandbreite zur Übertragung über eine Netzwerkschnittstelle, ist in Ausgestaltung des vorgestellten Fahrzeugs vorgesehen, dass jeweilige Datenpakete in Abhängigkeit von Navigationsparametern so zwischen jeweiligen Fahrzeugen verteilt werden, dass eine möglichst effiziente Verteilung der Datenpakete unter den jeweiligen Fahrzeugen erfolgt.
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Unter einer effizienten Verteilung ist im Kontext der vorliegenden Erfindung eine Verteilung zu verstehen, die Netzwerkressourcen, wie bspw. eine Bandbreite der jeweiligen Netzwerkschnittstelle bestmöglich entlastet.
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Es ist insbesondere vorgesehen, dass das Steuergerät des vorgestellten Fahrzeugs jeweilige Regelungsschritte zum Übertragen von Datenpaketen von bzw. zu dem Netzwerk und/oder weiteren Fahrzeugen autonom regelt, indem es bspw. Anforderungen und/oder Steuerbefehle an das Netzwerk und/oder die weiteren Fahrzeuge sendet.
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Ferner umfasst die vorliegende Erfindung ein Netzwerk mit mindestens einem Server und einer Netzwerkschnittstelle, wobei der mindestens eine Server dazu konfiguriert ist, einer Anzahl von Fahrzeugen Datenpakete eines Datensatzes mittels der Netzwerkschnittstelle zu übermitteln, wobei der mindestens eine Server weiterhin dazu konfiguriert ist, jeweiligen Fahrzeugen der Anzahl von Fahrzeugen dynamisch lediglich solche Datenpakete zu übermitteln, die den jeweiligen Fahrzeugen zur Vervollständigung von deren jeweiligem Datensatz noch fehlen.
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Das vorgestellte Netzwerk dient insbesondere zur Durchführung des vorgestellten Verfahrens.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung sowie der beiliegenden Zeichnung.
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Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung ist anhand einer Ausführungsform in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung schematisch und ausführlich beschrieben.
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1 zeigt eine mögliche Ausgestaltung des vorgestellten Verfahrens zum Übertragen eines Datensatzes an eine Gruppe von Fahrzeugen.
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In 1 erhält ein Netzwerk Anfragen von Fahrzeugen 1, 3 und 5, einen Datensatz einer aktualisierten Steuersoftware bereitzustellen. Das Netzwerk ermittelt zur Übertragung des Datensatzes eine relative Lage der Fahrzeuge 1, 3 und 5 zueinander bzw. zu einer von dem Netzwerk umfassten Netzwerkschnittstelle in Form eines LTE-Sendemasts 7 und fügt die Fahrzeuge 1, 3 und 5 zu einer logischen Gruppe zusammen, in der die Übertragung des Datensatzes zu verwalten ist.
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Um jeweilige Positionen der Fahrzeuge 1, 3 und 5 zu ermitteln, fordert das Netzwerk Navigationsparameter der Fahrzeuge 1, 3, und 5 an. Entsprechend übertragen die Fahrzeuge 1, 3 und 5 ihre Navigationsparameter, d. h. bspw. Position, Geschwindigkeit und Routenführung über den LTE-Sendemast 7 an das Netzwerk.
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Sobald die Navigationsparameter der Fahrzeuge 1, 3 und 5 dem Netzwerk bekannt sind, berechnet das Netzwerk eine Strategie zur Verteilung von Datenpaketen des zu übertragenden Datensatzes unter der Vorgabe, eine durch den LTE-Sendemast 7 zur Verfügung gestellte Bandbreite zur Datenübertragung so wenig wie möglich zu belasten, d. h. so wenig Daten wie möglich zu übertragen und gleichzeitig den Fahrzeugen 1, 3, und 5 den Datensatz jeweils komplett zur Verfügung zu stellen. Dazu überträgt das Netzwerk ein erstes Datenpaket des zu übertragenden Datensatzes an das Fahrzeug 1.
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Sobald das Fahrzeug 1 das erste Datenpaket empfängt, meldet das Fahrzeug 1 an alle mit dem Fahrzeug 1 in kommunikativer Verbindung stehenden Fahrzeuge 3, 5 und 9, dass das erste Datenpaket von dem Fahrzeug 1 heruntergeladen werden kann. Da die Fahrzeuge 3, 5 das erste Datenpaket noch benötigen, fordern die Fahrzeuge 3 und 5 das erste Datenpaket bei dem Fahrzeug 1 an, woraufhin das Fahrzeug 1 das erste Datenpakt an die Fahrzeuge 3 und 5 überträgt.
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Aufgrund des Wissens des Netzwerks darüber, dass das Fahrzeug 3 gemäß der an das Netzwerk übermittelten Navigationsparameter über einen längeren Zeitraum in kommunikativer Reichweite zu dem Fahrzeug 1 bleiben wird, überträgt das Netzwerk ein zweites Datenpaket des zu übertragenden Datensatzes an das Fahrzeug 3, das entsprechend eine Verfügbarkeit des zweiten Datenpakets an alle in kommunikativer Verbindung mit dem Fahrzeug 3 stehenden Fahrzeuge 1, 5 und 9 meldet. Da die Fahrzeuge 1 und 5 das zweite Datenpaket des Datensatzes noch benötigen, fordern die Fahrzeuge 1 und 5 das zweite Datenpaket bei dem Fahrzeug 3 an, woraufhin das Fahrzeug 3 das zweite Datenpaket an die Fahrzeuge 1 und 5 überträgt.
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Um die durch den LTE-Sendemast 7 zur Verfügung gestellte Bandbreite weiterhin zu schonen, weist das Netzwerk das Fahrzeug 9, das unabhängig von einer Datenübertragung zwischen dem Netzwerk und den Fahrzeugen 1, 3 und 5 bereits alle Datenpakete, d. h. das erste, das zweite und ein drittes Datenpaket geladen hat, an, das dritte Datenpaket an die Fahrzeuge 3 und 5 zu übertragen. Die Übertragung des dritten Datenpakets zu Fahrzeug 3 vervollständigt dessen Datensatz und ermöglicht eine Übertragung des dritten Datenpaktes zu dem Fahrzeug 1, so dass auch der Datensatz des Fahrzeugs 1 vollständig wird.
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Da das Fahrzeug 5 aufgrund seines jeweiligen Navigationsziels nur kurz in kommunikativer Verbindung mit den Fahrzeugen 1 und 3 verweilen kann, ist es für eine Vervollständigung des Datensatzes des Fahrzeugs 5 erforderlich, dass das dritte Datenpaket dem Fahrzeug 5 unabhängig von den Fahrzeugen 1 und 3 übermittelt wird. Entsprechend übermittelt Fahrzeug 9 das dritte Datenpaket zusätzlich an Fahrzeug 5.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010004161 A1 [0003]
- US 212151073 A1 [0004]
- DE 102011116972 A1 [0005]