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Die Erfindung betrifft einen Spleißer zum Verspleißen zweier Fadenenden mit zwei mit Druckluft versorgbaren Auflöseröhrchen zum jeweiligen Vorbereiten je eines der beiden Fadenenden vor deren Verspleißen. Die Erfindung betrifft aber auch eine Spulstelle und eine Spulmaschine mit einem solchen Spleißer.
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Bekanntermaßen werden Spleißer z. B. in den Spulstellen von Spulmaschinen zum Verbinden von Ober- und Unterfaden der Spulstelle z. B. nach einem Fadenbruch oder einem Spulenwechsel eingesetzt. Dabei werden die Fadenenden vor dem Verspleißen in sogenannten Auflöseröhrchen vorbereitet, wobei zumindest die Verdrillung der Einzelfäden, aus denen der Faden besteht, an den Fadenenden aufgelöst wird. Die betroffenen Spleißer führen diese Vorbereitung mittels Druckluft durch und besitzen dazu einen oder mehrere Druckluftanschlüsse für ihre beiden Auflöseröhrchen.
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Während es insbesondere bei einem gemeinsamen Druckluftanschluss grundsätzlich möglich ist, die beiden Auflöseröhrchen symmetrisch mit Druckluft zu versorgen, bedingt dies doch einen gewissen Aufwand, und so weisen viele Spleißer in der Praxis eine asymmetrische Druckluftversorgung ihrer beiden Auflöseröhrchen auf. Da die beiden zu verspleißenden Fadenenden jedoch in derselben Weise vorbereitet werden sollen, ist eine solche Asymmetrie unerwünscht. Um trotzdem miteinander vergleichbare Vorbereitungsergebnisse für die beiden Fadenenden zu erhalten, hat sich der Stand der Technik daher mit Maßnahmen befasst, auf diese Asymmetrie einzuwirken.
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So schlägt z. B. die
DE 10 2014 007 731 A1 vor, vor jedes der Auflöseröhrchen Magnetventile mit steuerbaren Öffnungszeiten und/oder steuerbare Druckregulier- oder Druckminderventile zu setzen, um die Durchfluss- und Druckverhältnisse in den Zuleitungen zu den beiden Auflöseröhrchen gezielt derart zu beeinflussen, dass die vorbereiteten Fadenenden einander gleichen. Alternativ zu den Druckregulier- oder Druckminderventilen in beiden Zuleitungen sieht die
DE 10 2014 007 731 A1 dann auch noch vor, eine dort so genannte Durchflussverhältnis-Änderungseinheit in eine gemeinsame Zuleitung der beiden Auflöseröhrchen einzubauen, von der dann die bis dahin gemeinsam zugeleitete Druckluft in die von der Einheit abzweigenden Einzelzuleitungen zu den Auflöseröhrchen in einem durch die Einheit einstellbaren Verhältnis aufgeteilt wird.
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Während diese Maßnahmen das Problem der asymmetrischen Druckluftversorgung der Auflöseröhrchen grundsätzlich lösen, sind diese Vorrichtungen doch recht aufwändig. So sind entweder in jeder der beiden Zuleitungen zu den Auflöseröhrchen Stellglieder erforderlich, oder man benötigt ein recht komplexes Mehrwegeventil zur Durchflussaufteilung. Diese Komplexität erhöht sich noch deutlich, wenn die Stellglieder nicht nur die Durchflussquerschnitte verringern oder Ventilöffnungszeiten auf vorgegebene Werte einstellen, sondern auch noch eine aktive Regelungsfunktion ausüben sollen. Denn dann benötigt man auch die Sensor- und Rückkoppeleinrichtungen in entsprechender Anzahl oder eben struktureller Komplexität.
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Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine einfache und kostengünstige Lösung anzugeben, trotz asymmetrischer Druckluftversorgung der Auflöseröhrchen ähnliche Vorbereitungsergebnisse der beiden Fadenenden in den Auflöseröhrchen zu erhalten.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Spleißer zum Verspleißen zweier Fadenenden mit zwei asymmetrisch mit Druckluft versorgbaren Auflöseröhrchen zum jeweiligen Vorbereiten je eines der beiden Fadenenden vor deren Verspleißen und mit einem einstellbaren, vor einem der beiden Auflöseröhrchen befindlichen und bei Druckluftversorgung nur auf dieses wirkenden Druckminderer,
dadurch gekennzeichnet,
- – dass durch die Gestaltung der Druckluftversorgung der Auflöseröhrchen oder durch Messung bekannt ist, welches der beiden Auflöseröhrchen bei vollständig geöffnetem Druckminderer beim Vorbereiten der Fadenenden mit höherem Druck versorgt ist, und
- – dass sich der Druckminderer vor dem Auflöseröhrchen mit höherem Druck befindet.
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Bei dieser Lösung hat der Erfinder erkannt, dass sich die Lösungen des Standes der Technik erheblich vereinfachen lassen, wenn bekannt ist, welches der beiden Auflöseröhrchen ohne gezielte Einflussnahme mit höherem Druck versorgt wird. Denn der Stand der Technik geht davon aus, dass sich die Asymmetrien der Druckluftversorgung der Auflöseröhrchen als unerwünschte Nebeneffekte ungewollter baulicher Abweichungen ergeben und daher unbekannt ist, wie sich die Asymmetrie auf die Auflöseröhrchen verteilt.
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Dieses Vorurteil des Standes der Technik übersieht jedoch, dass sich auch bei ungewollten Asymmetrien auf jeden Fall nachmessen lässt, welches Auflöseröhrchen mit höherem Druck versorgt wird. Darüber hinaus kann man die Asymmetrie, wenn sie sich denn nur mit unangemessenem Aufwand vermeiden lässt, stattdessen zu einem Konstruktionsprinzip erheben und die Druckluftversorgung der Auflöseröhrchen bewusst asymmetrisch ausführen, so dass aufgrund der konstruktiven Gestaltung klar ist, welches Auflöseröhrchen mit dem höheren Druck versorgt wird.
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Wenn aber bekannt ist, welches Auflöseröhrchen den höheren Druck aufweist, dann genügt der Einbau eines Druckminderers nur in der Zuleitung vor diesem Auflöseröhrchen, um seinen höheren Druck an den des Auflöseröhrchens mit dem niedrigeren Druck anzugleichen und damit einander gleichende Vorbereitungsergebnisse der in den beiden Auflöseröhrchen vorbereiteten Fadenenden zu erreichen. Gegenüber dem Stand der Technik erspart man sich also die Bauteile in der Zuleitung des nun bekannten Auflöseröhrchens mit dem niedrigeren Druck oder den Einbau eines komplexen Mehrwegeventils.
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Zur Feinsteuerung der Druckverhältnisse zwischen den Auflöseröhrchen lässt sich der Druckminderer dabei bevorzugt als Druckregler ausführen, um das Druckniveau im Auflöseröhrchen mit dem höheren Druck auf einen für das Spleißergebnis optimalen Wert zu stabilisieren. Genauso lässt sich der Druckminderer, ob nun als Regler oder z. B. nur als Querschnittsversteller ausgeführt, auch, wie im Übrigen aus dem Stand der Technik bekannt, mit Magnetventilen einstellbarer Öffnungszeit kombinieren. Ebenso kann man die Funktion des Druckminderers direkt mit der eines Magnetventils in einem einheitlichen Bauteil zusammenfassen, z. B. indem man das Magnetventil nicht nur mit einstellbarer Öffnungszeit, sondern auch mit einstellbarem Öffnungsquerschnitt ausführt.
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Für die konstruktive Realisierung der bewusst herbeigeführten Asymmetrie der Druckluftversorgung zwischen den Auflöseröhrchen sind alle bekannten Bauprinzipien einsetzbar, so z. B. jede der folgenden Maßnahmen oder auch eine beliebige Kombination derselben:
- – Querschnittsverengung der Druckluftzuleitung zum Auflöseröhrchen mit geringerem Druck,
- – Leitungsverlängerung der Druckluftzuleitung zum Auflöseröhrchen mit geringerem Druck,
- – Versatz von Anschlüssen an einer Kupplung in der Druckluftzuleitung zum Auflöseröhrchen mit geringerem Druck,
- – Schärfere oder zusätzliche Umlenkpassage in der Druckluftzuleitung zum Auflöseröhrchen mit geringerem Druck,
- – Einbau eines weiteren Druckminderers in der Druckluftzuleitung zum Auflöseröhrchen mit geringerem Druck.
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So werden die typisch aus Messing oder Keramik bestehenden und garnartspezifisch ausgeführten Auflöseröhrchen üblicherweise um ihre Achse drehbar und/oder axial verschiebbar in einen typisch als einteiliges Kunststoffspritzgussteil ausgeführten Verteiler des Spleißers eingesetzt und erhalten ihre Druckluftversorgung über als Kanäle ausgebildete Zuleitungen in diesem Verteiler, an die sie beim Einsetzen in den Verteiler ankoppeln. Daher lassen sich die Druckverhältnisse z. B. einerseits durch die Gestaltung dieser Kanäle im Verteiler einstellen, also z. B. durch deren Querschnitt, ihre Länge und/oder die Anzahl und Ausgestaltung ihrer Umlenkpassagen im Verteiler, also z. B. durch den Stoßwinkel ihrer Abzweigungen von einem gemeinsamen Zuleitungskanal. Andererseits lässt sich durch die radiale und/oder axiale Positionierung der Auflöseröhrchen im Verteiler, also durch den Versatz ihrer Anschlüsse beim Kuppeln an die Kanäle im Verteiler, der Strömungswiderstand der Kupplungen z. B. insbesondere durch die Größe der Überlappungen der Kupplungsöffnungen einstellen, die einen starken Einfluss auf das Druckniveau in den Auflöseröhrchen haben.
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Besonders einfach lässt sich die gewünschte bewusste Asymmetrie der Druckluftversorgung zwischen den Auflöseröhrchen auch dadurch erreichen, dass man in der Druckluftzuleitung zum Auflöseröhrchen mit geringerem Druck einen weiteren Druckminderer vorsieht. Im Gegensatz zum Stand der Technik kann dieser jedoch sehr einfach ausgeführt werden, da er lediglich zur Herstellung und eben nicht zur Aufhebung der Asymmetrie dient und daher entweder gar keiner oder zumindest keiner feinen Einstellmöglichkeit bedarf. Im einfachsten Fall kann es sich dabei z. B. einfach um ein Stück Zuleitung mit engerem Querschnitt handeln.
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In gewissen Situationen kann es jedoch sinnvoll sein, diesem weiteren Druckminderer doch gewisse, dann ggf. nur grobe Einstellmöglichkeiten zu geben. Denn es ist wegen einer effizienten Energienutzung sinnvoll, das von der Spulmaschine angebotene Druckniveau möglichst vollständig zu nutzen, also die Druckminderung vor dem Auflöseröhrchen mit dem höheren Druck möglichst gering zu halten. Dazu muss aber die Asymmetrie der Druckverhältnisse zwischen den Auflöseröhrchen klein sein, was sich am einfachsten mit einem, wenn ggf. auch nur grob einstellbaren Druckminderer vor dem Auflöseröhrchen mit dem gewollt niedrigeren Druck realisieren lässt.
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Während der Druckminderer als auch der weitere Druckminderer, sofern auch dieser einstellbar ausgeführt ist, auch einfache manuell einstellbare Bauteile sein können, erhöht es die Flexibilität und vor allem die effiziente Bedienbarkeit der Spulmaschine erheblich, wenn diese Einstellungen auch ferngesteuert z. B. von der Spulstelle aus oder zentral von der Bedieneinheit der Spulmaschine aus durchgeführt werden können. Dazu müssen die Bauteile über die Spulstellensteuerung oder, ggf. vermittelt durch die Spulstellensteuerung, durch die Spulmaschinensteuerung kontrollierbar sein. Die Bauteile selbst verfügen dafür über entsprechende aktive Stellglieder und deren Steuerungsanschlüsse, die von der Spulstellen- oder Spulmaschinensteuerung angesprochen werden. Bei den Aktoren in den Druckminderern kann es sich z. B. um geeignete elekrotromagnetisch bewegte Komponenten, wie in ihrer Öffnung einstellbare Verschlussblenden handeln, oder es können auch Schrittmotoren z. B. zur Verstellung von Schiebeblenden vorgesehen werden.
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Daher wird die Aufgabe der Erfindung auch gelöst durch eine Spulstelle mit einem der im Vorhergehenden beschriebenen erfindungsgemäßen Spleißer sowie durch eine Spulmaschine mit einer solchen Spulstelle. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich dabei bei der Möglichkeit der Fernsteuerung der Druckminderer durch die Spulstellen- und/oder die Spulmaschinensteuerung.
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Während alle im Vorhergehenden geschilderten Ausführungsformen und die sich daraus für den Fachmann ergebenden Varianten und Kombinationen zum Anspruchsumfang der Erfindung gehören, soll sie im Folgenden noch an Hand von einem in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel und einiger seiner Varianten näher erläutert werden.
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Es zeigen
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1 in perspektivischer Ansicht einen aus dem Stand der Technik bekannten Spleißer, der mit entsprechender Beschaltung zu einem erfindungsgemäßen Spleißer ausgebaut werden kann;
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2 schematisch wesentliche mögliche Bestandteile eines erfindungsgemäßen Spleißers;
wobei dieselben Bauteile in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen bezeichnet sind.
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Die im Wesentlichen aus der
DE 102 24 080 A1 entnommene (und dort als
2 nummerierte)
1 zeigt in perspektivischer Ansicht einen aus dem Stand der Technik bekannten Spleißer
10 sowie eine in einer Fadeneinlegeposition stehende Saugdüse
12 und ein in einer vergleichbaren Fadeneinlegeposition angeordnetes Greiferrohr
25, wobei alle diese drei Bauteile Bestandteile einer Spulstelle eines Kreuzspulautomaten sein können. In dieser Situation hat die Saugdüse
12 gerade den Oberfaden
31 von der Kreuzspule der Spulstelle zurückgeholt und in den Spleißkanal
20 des Spleißkopfes
19 eingelegt, während das Greiferrohr
25 den Unterfaden
32 von dem Spinnkops der Spulstelle geholt und ebenfalls in den Spleißkanal
20 eingelegt hat. Der Oberfaden
31 ist außerdem in das Klemmelement
11' der oberen Fadenklemm- und Schneideinrichtung
11 sowie in das Schneidelement
17'' der unten angeordneten Fadenklemm- und Schneideinrichtung
17 eingefädelt. Entsprechend liegt der Unterfaden
32 im Klemmelement
17' der unteren Fadenklemm- und Schneideinrichtung
17 und im Schneidelement
11'' der oberen Fadenklemm- und Schneideinrichtung
11.
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Wie in 1 angedeutet, ist der Spleißkopf 19 zum Beispiel über eine Schraubverbindung 27 an einen Grundkörper 22 angeschlossen, der mehrere pneumatische Anschlüsse aufweist und in den unter anderem pneumatisch beaufschlagbare Auflöseröhrchen 64, 64' eingelassen sind. Des Weiteren ist der Zubringer 30 des Spleißers 10 gezeigt. Dieser ist um eine Schwenkwelle 40 begrenzt drehbar gelagert und ist durch einen separaten Antrieb 42, z. B. einen Schrittmotor, definiert in Drehrichtung 40' und wieder zurück bewegbar. Der Antrieb 42 ist über eine Steuerleitung 50' vom Spulstellenrechner 72 steuerbar. Alternativ zum Spulstellenrechner 72 kann die Steuerung aber auch durch die Zentralsteuereinheit 70 (s. 2) der die Spulstelle enthaltenden Spulmaschine erfolgen.
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Das Herstellen des Spleißes erfolgt in grundsätzlich bekannter Weise. Das obere Klemmelement 11' klemmt den Oberfaden 31 ein, der vom unteren Schneidelement 17'' definiert abgelängt wird. Entsprechend klemmt das untere Klemmelement 17' den Unterfaden 32 ein, der vom oberen Schneidelement 11'' abgelängt wird. Die Fadenenden werden durch Druckluftbeaufschlagung in den Auflöseröhrchen 64, 64' aufgelöst und zur Spleißverbindung miteinander vorbereitet. Danach wird der eigentliche Spleiß durch Einblasen der Spleißluft in den Spleißkanal 20 hergestellt. Dabei sorgt der Zubringer 30 für die zwischendurch erforderliche Bewegung der Fadenenden von Oberfaden 31 und Unterfaden 32.
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Durch eine entsprechende Beschattung, d. h., eine asymmetrische Druckluftversorgung seiner beiden Auflöseröhrchen 64, 64' und die Hinzunahme eines Druckminderers 6 (s. 2) in die Zuleitung zu dem Auflöseröhrchen 64 mit dem höheren Druck, lässt sich dieser Spleißer 10 aus dem Stand der Technik weiter zu einem erfindungsgemäßen Spleißer ausbauen. Dies wird im Folgenden in 2 zusammen mit weiteren erfindungsgemäßen Konstruktionsprinzipien weiter illustriert.
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2 zeigt in schematischer Darstellung wesentliche Bestandteile eines erfindungsgemäßen Spleißers. Die zentrale Drucklufterzeugung einer Spulmaschine oder die lokale einer Spulstelle (beide nicht dargestellt) versorgen die beiden Auflöseröhrchen 64 und 64' über die beiden gemeinsame Druckluftzuleitung 1 mit Druckluft, welche durch das gemeinsame Magnetventil 2 zur Einstellung der damit hier für beide Auflöseröhrchen identischen Auflösezeit unterbrochen werden kann. Hinter dem Magnetventil 2 wird die Druckluft in der dort immer noch gemeinsamen Leitung 3 bis zum Verzweigungspunkt 4 geführt, wonach im Folgenden verschiedene Konstruktionsprinzipien zur Erreichung der Asymmetrie in der Druckluftversorgung der beiden Auflöseröhrchen 64 und 64' erläutert werden. Dabei können diese Konstruktionsprinzipien, wie in 2 gezeigt, grundsätzlich alle miteinander kombiniert werden. In der Praxis wird man sich aber normalerweise auf eine der Maßnahmen beschränken.
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So kann man nach dem Verzweigungspunkt 4 den Durchmesser D' der Zuleitungen 5', 7' und 61' zum Auflöseröhrchen 64', das den niedrigeren Druck erhalten soll, geringer wählen als den Durchmesser D der Zuleitungen 5, 7 und 61 zum Auflöseröhrchen 64 mit dem gewünschten höheren Druck. Alternativ oder zusätzlich lässt sich auch ein weiterer Druckminderer 6' zwischen den Zuleitungen 5' und 7' zum Auflöseröhrchen 64' mit dem niedrigeren Druck vorsehen. Wie bereits bemerkt, kann dieser weitere Druckminderer 6' dabei sehr einfach ausgeführt werden, da er nur eine ausreichende Asymmetrie herstellen, aber keine Feinabstimmungen erlauben muss.
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Die Zuleitungen 7 und 7' zu den beiden Auflöseröhrchen 64 und 64' treten an den Kupplungspunkten 8 und 8' in den Verteiler 60 ein, der insbesondere die Aufnahmen 67 und 67' jeweils für die Auflöseröhrchen 64 und 64' enthält. Im Verteiler 60 lässt sich ebenfalls die Asymmetrie der Druckluftversorgung bewirken, oder, bei Kombination mit den anderen Maßnahmen, verstärken. Als Beispiel dafür ist in der Figur einmal die Leitungslänge L' des Kanals 61' zum Auflöseröhrchen 64' mit dem niedrigeren Druck länger als die Leitungslänge L des Kanals 61 zum Auflöseröhrchen 64 mit dem höheren Druck. Als weitere Möglichkeit ist aber auch der Versatz der Auflöseröhrchen 64 und 64' in ihren Aufnahmen 67 bzw. 67' gezeigt.
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Dazu ist zunächst darauf hinzuweisen, dass die Kanäle 61 und 61' mit den Öffnungen 62 bzw. 62' mit ihren jeweiligen Öffnungsquerschnitten in die Aufnahmen 67 bzw. 67' münden. Die als Hülsen in ihre Aufnahmen 67 und 67' eingeschobenen Auflöseröhrchen 64 und 64' haben ihrerseits Öffnungen 63 und 63' ebenfalls mit ihren jeweiligen Öffnungsquerschnitten. Nun ist in der Figur das Auflöseröhrchen 64 mit dem höheren Druck so in seine Aufnahme 67 eingeschoben, dass die Öffnungen 63 und 62 miteinander fluchten, so dass sich ein ungehindertes Durchströmen der Druckluft durch den voll geöffneten Öffnungsquerschnitt A ergibt. Das Auflöseröhrchen 64' mit dem niedrigeren Druck ist dagegen um die Distanz e' in Richtung 68 aus dem Verteiler 60 und damit aus seiner Aufnahme 67' herausgezogen, so dass die Öffnungen 63' und 62' nicht miteinander fluchten, sondern sich gegenseitig teilweise verdecken, wodurch sich der für das Durchströmen der Druckluft zur Verfügung stehende Öffnungsquerschnitt auf A' verringert.
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Durch diesen Versatz e' der Kupplung zwischen den Anschlüssen 62' und 63' wird der Öffnungsquerschnitt A' für das Auflöseröhrchen 64' mit dem niedrigeren Druck also immer kleiner sein als der Öffnungsquerschnitt A des Auflöseröhrchens 64 mit dem höheren Druck, selbst wenn die übrigen Verhältnisse inklusive der Durchmesser D und D' der Kanäle 61 und 61' identisch wären. Da in der 2 jedoch alle Maßnahmen kombiniert gezeigt sind, also auch D' < D ist, verstärkt dies den Unterschied zwischen den Öffnungsquerschnitten A und A' noch.
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Da die Querschnitte der Öffnungen 62, 63 sowie 62', 63' recht klein sind, beeinflusst bereits ein geringer Versatz e' den Druck im Auflöseröhrchen 64' sehr stark. Dieser Einfluss der Versatzlängen der Auflöseröhrchen 64, 64' zwischen ihren Anschlüssen 62, 63 bzw. 62', 63', welcher bei vielen Spleißern eben das konstruktive Herstellen symmetrischer Druckverhältnisse erheblich erschwert, lässt sich im Rahmen der Erfindung gerade vorteilhaft für das Herstellen einer bewussten Asymmetrie nutzen, die man dann gezielt durch den Druckminderer 6 wunschgemäß wieder aufheben kann. Dabei kann bei um ihre Längsachsen drehbaren Auflöseröhrchen 64, 64' statt oder zusätzlich zum axialen Versatz e' durch gegenseitiges Verdrehen der Öffnungen 62, 63 bzw. 62', 63' auch ein radialer Versatz mit grundsätzlich derselben Wirkung vorgenommen werden.
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Zur Orientierung sei noch darauf hingewiesen, dass die Richtung 68 des Versatzes e' die Richtung zur Fadenseite hin ist. Die Öffnungen 65 und 65' der Auflöseröhrchen 64 und 64' dienen also zum Einsaugen der vorzubereitenden Fadenenden, während durch die rückwärtigen Öffnungen 66 und 66' die beim Vorbereiten von den Fadenenden gelösten Bestandteile entsorgt werden.
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Zur Aufhebung der hier bewusst hergestellten Asymmetrie der Druckluftversorgung der beiden Auflöseröhrchen 64 und 64' dient der einstellbare Druckminderer 6 zwischen den Zuleitungen 5 und 7 zum Auflöseröhrchen 64 mit dem höheren Druck. Mit diesem Druckminderer 6 lässt sich die Druckasymmetrie wieder vollständig aufheben, um einander gleichende Vorbereitungsergebnisse der in den Auflöseröhrchen 64 und 64' vorbereiteten Fadenenden zu erhalten.
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Sowohl das Magnetventil 2 wie auch die Druckminderer 6 und 6' der 2 enthalten Steuereingänge für Steuerleitungen 73 bzw. 74 und 74', die hier vom Spulstellrechner 72 kommen, der seinerseits über die Kommunikationsleitung 71 mit der zentralen Spulmaschinensteuerung 70 in Verbindung steht. Dies erlaubt eine komfortable Bedienung sowohl der zunächst über den Druckminderer 6' typischerweise nur grob eingestellten Druckasymmetrie als auch ihrer fein abgestimmten Aufhebung über den Druckminderer 6, wobei der Maschinenbediener dafür, je nach konkreter Auslegung, entweder die zentrale Bedieneinheit des Maschinenrechners 70 oder die der Spulstellensteuerung 72 oder möglicherweise auch beide nutzen kann.
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Wie auch bei den übrigen Ausführungsformen der Erfindung sind auch hier viele weitere Varianten für den Fachmann durchführbar, die alle zum Umfang der beanspruchten Erfindung gehören. So ließe sich z. B. zur Druckminderung am Auflöseröhrchen 64' auch die Umlenkpassage im Kanal 61' verschärfen, indem man z. B. den in der 2 rechtwinklig gezeigten Abknickwinkel vergrößert, oder man fügt zur Druckminderung durch eine weitere Abknickung noch eine zusätzliche Umlenkpassage zum Kanal 61' hinzu. Alternativ ließe sich auch die rechtwinklige Abknickung im Kanal 61 zum Auflöseröhrchen 64 mit dem höheren Druck begradigen oder zumindest abrunden, um dort für geringeren Strömungswiderstand und damit höheren Druck zu sorgen.
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Genauso sind alle diese Varianten größtenteils frei miteinander kombinierbar, aber auch einzeln ausführbar. So bietet sich zur Herstellung der Druckasymmetrie z. B. auch die alleinige Verwendung unterschiedlicher Leitungslängen im Verteiler 60 an, die sich einfach dadurch erreichen lassen, dass man die den beiden Auflöseröhrchen 64 und 64' gemeinsame Druckluftzuleitung 3 bis zum Verteiler 60 führt, sie jedoch in diesen asymmetrisch zu den Auflöseröhrchen 64 und 64' eintreten lässt, so dass sich die gewünschten unterschiedlichen Leitungslängen zu den Auflöseröhrchen 64 und 64' im Verteiler 60 ohne weitere Maßnahmen ergeben.
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Weiter soll der Vollständigkeit halber darauf hingewiesen werden, dass der unbestimmte Artikel nicht ausschließt, dass mit ihm bezeichnete Bauteile nicht auch mehrfach vorhanden sein können. Genauso bedeutet die Beschreibung eines bestimmten Bauteils nicht notwendigerweise, dass seine Funktionen nicht auch auf mehrere alternative Bauteile verteilt, oder die Funktionen mehrerer beschriebener Bauteile nicht in einem einzigen zusammengefasst werden könnten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014007731 A1 [0004, 0004]
- DE 10224080 A1 [0022]