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Die Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeugabgasanlage, die zur Anordnung an einem Unterboden eines Kraftfahrzeugs ausgebildet ist. Die Kraftfahrzeugabgasanlage weist eine Abgasführung von einer Verbrennungsmaschine zu einem Auspuff auf.
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Kraftfahrzeuge mit Verbrennungsmotoren benötigen Abgasanlagen, um Abgase vom Verbrennungsmotor abzuleiten. Abhängig von der Positionierung des Motors werden entsprechende Abgasführungen üblicherweise an einem Unterboden des Kraftfahrzeugs geführt. Dies dient unter anderem dazu, die Abwärme einer solchen Abgasanlage unter Kontrolle zu halten.
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Des Weiteren ist es bekannt, dass die Unterbodengestaltung eines Kraftfahrzeugs erheblichen Einfluss auf den Luftwiderstand hat. Konstrukteure streben eine bestimmte Unterbodengestaltung an, die möglichst unabhängig sein soll von Notwendigkeiten der Abgasführung. Insbesondere ist es aufgrund der Wärmeausdehnung der Abgasanlage im Betrieb notwendig, der Abgasanlage ausreichend Raum zu lassen, um ihr die notwendige Ausdehnung zu ermöglichen. Dies bedingt jedoch Spalten im Unterboden, die Ursache von Luftverwirbelungen sein können.
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Um solche Luftverwirbelungen möglichst zu verhindern, sind im Stand der Technik Verkleidungsteile bekannt. So offenbart zum Beispiel die
DE 43 19 281 A1 ein plattenförmiges Verkleidungsteil und ein damit ausgerüstetes Kraftfahrzeug. Das plattenförmige Verkleidungsbauteil ist insbesondere für eine Unterseite eines Fahrzeugbodens vorgesehen und weist wenigstens einen dreieckförmigen Einlass auf, durch den an einer Seite entlangströmende Luft teilweise zur anderen Seite abführbar ist.
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Entsprechende Verkleidungsteile sind im Stand der Technik aus einem Kunststoff hergestellt. Dies kann im Hinblick auf die erhebliche abgestrahlte Hitze einer üblichen Abgasanlage im Betrieb problematisch sein, da der Kunststoff durch die Hitze beschädigt werden kann. Entsprechende Verkleidungsteile aus Kunststoff müssen einen ausreichenden Abstand von einer Abgasanlage haben, was den dafür benötigten Bauraum erhöht, was nur in wenigen Fällen möglich ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, Abgasanlagen und Kraftfahrzeuge der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass einerseits eine bessere Aerodynamik am Unterboden erreicht werden kann, andererseits der hierfür benötigte Bauraum minimiert werden kann.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Kraftfahrzeugabgasanlage gemäß Anspruch 1 sowie durch ein Kraftfahrzeug gemäß dem nebengeordneten Anspruch 8. Weiterführende Ausgestaltungen der Kraftfahrzeugabgasanlage und des Kraftfahrzeugs sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Eine erfindungsgemäße Kraftfahrzeugabgasanlage ist zur Anordnung an einem Unterboden eines Kraftfahrzeuges ausgebildet. Die Kraftfahrzeugabgasanlage weist eine Abgasführung von einer Verbrennungsmaschine zu einem Abgasrohr auf. Die Abgasführung kann unter anderem abgasführende Rohre aufweisen, die die Verbrennungsmaschine mit dem Auspuff verbinden.
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An der Abgasführung ist ein Luftleitblech angeordnet. Dadurch, dass erfindungsgemäß ein Luftleitblech an der Abgasführung angeordnet ist, kann der Platzbedarf für ein luftführendes Element reduziert werden und gleichzeitig eine gegenüber herkömmlichen Kraftfahrzeugabgasanlagen bessere Aerodynamik erreicht werden.
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In einer ersten möglichen weiterführenden Ausgestaltung der Erfindung kann das Luftleitblech aus Metall hergestellt sein. Metall ist in aller Regel hitzeresistenter als Kunststoff und kann somit im unmittelbaren Kontakt der Kraftfahrzeugabgasanlage stehen.
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Eine weitere mögliche Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugabgasanlage sieht vor, dass die Abgasführung einen Katalysator und/oder einen Schalldämpfer aufweist. Ein solcher Schalldämpfer kann ein Vorschalldämpfer, Hauptschalldämpfer oder Endschalldämpfer sein. Das Luftleitblech ist dabei an dem Katalysator und/oder an dem Schalldämpfer angeordnet. Katalysator und/oder Schalldämpfer sind üblicherweise in einem hinteren Bereich des Kraftfahrzeugs angeordnet, in dem die größte Ausdehnung der Abgasanlage durch Wärme zu erwarten ist und in dem deswegen die größten Freiräume bereitgehalten werden müssen, um die Ausdehnung zu ermöglichen. Eine Anordnung eines Luftleitblechs in diesem Bereich kann derart erfolgen, dass die dazu notwendige Fuge oder Lücke von dem Luftleitblech teilweise überdeckt ist.
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Des Weiteren sind Katalysator und Schalldämpfer üblicherweise räumlich ausgedehnter als andere Teile der Abgasführung, beispielsweise die Motor und Katalysator verbindenden Rohre, sodass am Übergang zwischen einem solchen Rohr und Katalysator bzw. Schalldämpfer eine dem Fahrtwind ausgesetzte Kontur entsteht, die Luftverwirbelungen hervorrufen kann. Wenn solche Konturen durch das Luftleitblech überdeckt sind, lässt sich die Aerodynamik verbessern.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das Luftleitblech in Fahrtrichtung in einem vorderen, hinteren und/oder seitlichen Bereich des Katalysators oder Schalldämpfers angeordnet ist. Hierdurch lassen sich jeweils entsprechende aerodynamisch ungünstig exponierte Konturen überdecken oder eine Umströmung erreichen.
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Gemäß einer weiteren möglichen Ausgestaltung kann das Luftleitblech an dem Katalysator und/oder an dem Schalldämpfer angeschweißt sein. Das Anschweißen schafft eine unlösbare Verbindung zwischen Luftleitblech und restlicher Kraftfahrzeugabgasanlage. Alternativ zum Verschweißen können unlösbare Verbindungen auch durch Nieten oder Crimpen oder andere Verfahren geschaffen werden. Lösbare Verbindungen können beispielsweise Schraubverbindungen, Rastverbindungen oder Klemmverbindungen sein.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung der Kraftfahrzeugabgasanlage kann das Luftleitblech derart angeordnet sein, dass es in verbautem Zustand der Kraftfahrzeugabgasanlage einen Spalt zwischen Abgasführung und rückwärtigem Ende des Kraftfahrzeugs zumindest teilweise überdeckt. Auf diese Weise kann Verwirbelungen in diesem Bereich entgegengewirkt werden.
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Eine andere weiterführende Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugabgasanlage kann vorsehen, dass das Luftleitblech an die Kontur der Abgasführung anschließt. Auf diese Weise kann einer Kantenbildung wirksam entgegengewirkt werden und Luftverwirbelungen durch die Kanten können verhindert werden.
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In einer anderen weiterführenden Ausgestaltung der Kraftfahrzeugabgasanlage kann vorgesehen sein, dass das Luftleitblech Teile der Abgasführung überdeckt. Durch ein entsprechendes Überdecken von Teilen der Abgasführung kann erreicht werden, dass die Luftführung sich nicht durch die Kontur der Abgasführung ergibt.
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Ein erster unabhängiger Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Kraftfahrzeugabgasanlage der vorgenannten Art. Die Kraftfahrzeugabgasanlage ist an einem Unterboden des Kraftfahrzeugs angeordnet und mit einem Luftleitblech ausgerüstet.
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Das Luftleitblech kann so angeordnet sein, dass die Luftführung im Bereich der Abgasanlage gegenüber Abgasanlagen ohne eine entsprechende Luftführung verbessert ist.
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Eine erste weiterführende Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs kann vorsehen, dass das Kraftfahrzeug eine Karosserie aufweist, wobei das Luftleitblech derart angeordnet ist, dass es nicht mit der Karosserie kollidiert. Dies kann für alle Betriebszustände, insbesondere kalte und warme Abgasanlagen gelten.
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Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Dabei zeigen schematisch:
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1 eine Ansicht auf einen Unterboden eines Kraftfahrzeugs mit einer erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugabgasanlage gemäß einer ersten Ausgestaltung;
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2 eine Ansicht auf einen Unterboden eines Kraftfahrzeugs mit einer erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugabgasanlage gemäß einer zweiten Ausgestaltung;
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3 eine Ansicht auf einen Unterboden eines Kraftfahrzeugs mit einer erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugabgasanlage gemäß einer dritten Ausgestaltung;
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4 eine Ansicht auf einen Unterboden eines Kraftfahrzeugs mit einer erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugabgasanlage gemäß einer vierten Ausgestaltung sowie
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5 eine aus dem Stand der Technik bekannte Kraftfahrzeugabgasanlage.
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In den nachfolgenden Ausführungsbeispielen werden gleiche oder gleich wirkende Bauteile zur besseren Lesbarkeit mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt den Unterboden eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs 2 mit einer erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugabgasanlage 4 gemäß einer ersten Ausführungsform.
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Die Kraftfahrzeugabgasanlage 4 weist eine Abgasführung 6 von einem nicht dargestellten Verbrennungsmotor des Kraftfahrzeugs 2 zu einem Auspuff 8 auf. Bestandteil der Abgasführung 6 ist unter anderem ein Abgasrohr 10, das den Verbrennungsmotor mit einem Schalldämpfer 12 verbindet. Schalldämpfer 12 und Auspuff 8 sind weitere Bestandteile der Abgasführung.
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Das Kraftfahrzeug 2 ist mit einem Stoßfänger 14 ausgerüstet. Zwischen Stoßfänger 14 und Schalldämpfern 12 befindet sich ein Spalt 16, der notwendig ist, damit sich die Kraftfahrzeugabgasanlage 4 ausdehnen kann, wenn sie heiß wird.
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Im Rahmen der Erfindung ist vorgesehen, dass an dem Schalldämpfer 12 ein Luftleitblech 18 angeschweißt ist, das den Spalt 16 zumindest teilweise überdeckt und damit verhindert, dass Luft, die über den Schalldämpfer 12 strömt, an dem Spalt 16 verwirbelt wird.
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Das Luftleitblech 18 ist dabei derart ausgebildet, dass es an die Kontur des Schalldämpfers 12 anschließt. Verwirbelungen an Kanten können dadurch vermieden werden. Das Luftleitblech 18 ist an den Schalldämpfer 12 angeschweißt.
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2 zeigt eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs 2.
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Im Unterschied zur ersten Ausführungsform ist das Luftleitblech hier in einer Fahrtrichtung x vor dem Schalldämpfer 12 angeordnet und überdeckt somit teilweise eine Achse 20. Hierdurch können Verwirbelungen, die an der Achse 20 entstehen, verhindert werden.
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3 zeigt eine dritte Ausführungsform der Erfindung.
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In dieser dritten Ausführungsform ist das Luftleitblech 18 seitlich vom Schalldämpfer 12 angeordnet und verdeckt damit teilweise den Auspuff 8. Hierdurch kann die Kontur des Schalldämpfers in eine Fahrzeugquerrichtung y vergrößert werden, sodass über eine größere Breite ein homogene Fläche entsteht, die aerodynamisch günstig ist.
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Das Luftleitblech 18 weist ein Loch 22 auf, durch das der Auspuff 8 durchragt, sodass das Abgas abgeführt werden kann.
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4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines seitlich angeordneten Luftleitblechs, das an dem Auspuff 8 anliegt und einen Unterboden 24 überdeckt.
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5 zeigt eine herkömmliche Kraftfahrzeugabgasanlage 24 aus dem Stand der Technik. Dadurch, dass kein Luftleitblech vorgesehen ist, sind Spalten, wie die Spalte 16, offen, sodass sich dort Verwirbelungen ergeben können. Dies verschlechtert die Aerodynamik eines entsprechenden Kraftfahrzeugs.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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