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Die Erfindung betrifft ein Verlängerungselement für eine Spannratsche mit einem Verlängerungskörper, an dessen einem Ende ein Aufnahmeabschnitt zur Verbindung des Verlängerungselementes mit einer Handhabe der Spannratsche und an dem anderen Ende ein Handgriff angeordnet ist, wobei der Aufnahmeabschnitt und der Handgriff drehbeweglich miteinander verbunden sind und ein Sensor zur Detektion einer Auslenkung des Handgriffs gegenüber dem Aufnahmeabschnitt vorhanden ist.
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Spannratschen sind Hilfsmittel zum Spannen von Zurrgurten oder Slacklines. Mit ihnen können also Gurtbänder gespannt werden. Insbesondere bei der Ladungssicherung ist das richtige Spannen des Gurtbandes sicherheitsrelevant.
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Dabei muss beim Spannen einerseits genügend Kraft aufgebracht werden, damit überhaupt ein Spannen des Gurtbandes erreicht werden kann. Andererseits darf das Gurtband auch nicht zu straff gespannt sein, da das Gurtband ansonsten zu schnell reißt, oder die Spannratschenmechanik überlastet wird.
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Aus der DE 10 2006 044 024 B3 geht ein Verlängerungselement für Spannratschen hervor, mit dem die Handhabe einer Spannratsche verlängerbar ist. Mit diesem kann die auf die Spannratsche übertragene Kraft durch Verlängerung des Hebelarms gesteigert werden. Diese Verringerung der benötigten Kraft wird durch eine Verlängerung des Betätigungsweges erkauft.
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Da es aufgrund der Verringerung der benötigten Kraft eher zu einer Überspannung des Gurtbandes kommen kann ist in einer Weiterbildung des Verlängerungselementes gemäß DE 10 2009 055 740 A1 vorgesehen, dass das Verlängerungselement zwei über eine Drehachse miteinander verbundene Abschnitte verfügt, die über ein Widerstandselement mit Dehnungsmessstreifen verbunden sind. In Abhängigkeit der Signale des Dehnungsmessstreifens ist ein Alarmsignal ausgebbar.
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DE 10 2005 054 016 B3 offenbart ein Verlängerungselement für Spannratschen mit einem Verlängerungskörper, an dessen einem Ende ein Aufnahmeelement zur Verbindung mit der Handhabe der Spannratsche und am gegenüberliegenden Ende ein Handgriff angeordnet ist.
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EP 2 199 151 A1 offenbart eine Vorrichtung zur Sicherung von Lasten auf Fahrzeugen.
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Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der vorliegenden Anmeldung, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, die eine erweiterte Nutzbarkeit aufweist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verlängerungselement mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Als Kern der Erfindung wird angesehen, dass die mit einem Sensor zur Detektion einer Auslenkung des Handgriffs gegenüber dem Aufnahmeabschnitt aufgenommenen Messdaten nicht nur zur Generierung eines Alarms ausgewertet, sondern zusätzlich abgespeichert werden. Hierfür ist dementsprechend ein Speicher zum Abspeichern wenigstens eines Teils der mit dem Sensor gemessenen Messdaten vorhanden. Dieser ist bevorzugt als nichtflüchtiger Speicher ausgebildet. Er stellt die Messdaten also über mehrere Benutzungen zur Verfügung. Dabei können auch längere Zeiträume zwischen zwei Benutzungen liegen.
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Vorzugsweise kann das Verlängerungselement wenigstens einen Sender zum Senden wenigstens eines Teils der mit dem Sensor gemessenen Messdaten aufweisen. Weiterhin kann das Verlängerungselement einen Empfänger aufweisen. Dieser kann bspw. verwendet werden, um ein Sendesignal zu empfangen, wobei der Sender dann in Abhängigkeit des Sendesignals gestartet wird. Mithilfe des Senders können die Messdaten auf einen oder mehrere externe Speicher zur Sicherung abgelegt werden. Auch können die Messdaten an Auswerteeinrichtungen übergeben werden.
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Bevorzugt verwenden der Sender und/oder Empfänger bekannte Übertragungsprotokolle. Zum Beispiel kann das Verlängerungselement wenigstens einen GSM-Sender und/oder GSM-Empfänger aufweisen. Da das GSM-Netz für Mobiltelefone beinahe flächendeckend zur Verfügung steht können die Messdaten von beinahe jedem Ort auf der Welt an beinahe jeden Ort auf der Welt übertragen werden. Zusätzlich oder alternativ kann das Verlängerungselement wenigstens einen Bluetooth-Sender und/oder Bluetooth- Empfänger aufweisen. Zusätzlich oder alternativ kann das Verlängerungselement wenigstens einen Infrarot-Sender und/oder Infrarot-Empfänger aufweist. Der Vorteil von Bluetooth und Infrarot liegt in der Netzunabhängigkeit, es reicht ein Kommunikationspartner. Dieser muss allerdings in relativer Nähe zum Verlängerungselement vorhanden sein.
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Als weitere Ausgabemöglichkeit kann das Verlängerungselement einen USB- Anschluss und/oder Thunderbolt-Anschluss aufweisen.
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Die mit einem Sensor aufgenommenen Messdaten sind üblicherweise gerätespezifisch und damit nicht für eine allgemeingültige Auswertung geeignet. Daher ist bevorzugt vorgesehen, dass das Verlängerungselement eine Steuerungseinrichtung zur Umformatierung der Messdaten aufweist. Dies kann anhand von Kennlinien o.ä. geschehen. Es kann aber auch alternativ oder zusätzlich eine Einbettung der Zahlen in ein Protokoll, bspw. ein XML-basiertes Protokoll, eingebettet werden. Die Messdaten können also von einem beliebig erzeugbaren Wert mittels der Steuerungseinrichtung in beliebige Formate und Formatierungen gebracht werden.
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Bevorzugt kann das Verlängerungselement einen Lagesensor aufweisen, mit dem eine Lageabweichung von einer Vorgabeposition detektierbar ist. Der Lagesensor kann zum Ein- und Ausschalten der elektrischen Komponenten des Verlängerungselementes benutzt werden. Bspw. können eine Steuerungseinrichtung und/oder andere elektronische Einheiten des Verlängerungselementes in Abhängigkeit eines Signals des Lagesensors einschaltbar und/oder ausschaltbar sein. Dadurch kann der Stromverbrauch reduziert werden, da die elektrischen Komponenten des Verlängerungselementes nur dann bestromt sind, wenn sie verwendet werden.
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Alternativ kann das Verlängerungselement einen Bewegungssensor umfassen. Dann werden die elektrischen Komponenten des Verlängerungselementes in Abhängigkeit eines Signals des Lagesensors ein- und/oder ausgeschaltet.
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Vorzugsweise kann der Sensor ein Widerstandselement umfassen, wobei das Widerstandselement als biegbarer Balken ausgebildet ist und am Widerstandselement wenigstens ein Dehnungsmessstreifen angeordnet ist, der eine Auslenkung des Handgriffs gegenüber dem Aufnahmeabschnitt detektiert. Die Messdaten des Dehnungsmessstreifens sind dann die abzuspeichernden Messdaten. Durch diesen Aufbau kann das anliegende Drehmoment am Widerstandselement und damit auch die Auslenkung des Handgriffs gegenüber dem Aufnahmeabschnitt festgestellt werden. Diese Auslenkung liegt an einem Drehpunkt vor, der z.B. über eine gelenkige Verbindung festlegbar ist.
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Vorteilhafterweise kann die Biegsamkeit des balkenartigen Widerstandselementes derart bemessen sein, dass eine Verdrehung des Handgriffs relativ zum Aufnahmeabschnitt um < 3° ermöglicht wird. Auch kann der Dehnungsmessstreifen weiterhin mit einer elektronischen Auswerteschaltung wirkverbunden sein, die bei Erreichen eines vordefinierten Grenzwertes einer Dehnung wenigstens einer Seite des Widerstandselementes ein akustisches, haptisches und/oder optisches Signal ausgibt. Alternativ kann auch eine Anzeigeeinrichtung zur Ausgabe der aktuell anliegenden Kräfte oder der maximal angelegten Kraft vorhanden sein.
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Vorteilhafterweise kann das Verlängerungselement einen RFID-Sender und/oder Empfänger umfassen. Dann kann das Verlängerungselement bspw. RFID-Label an Gurtbändern oder Spannratschen ablesen. Diese können Daten zur Identifikation des Gurtbandes oder der Spannratsche oder jeweils technische Daten enthalten. Werden diese oder entsprechende Daten zusammen mit dem Datum im Sinne eines Zeitpunktes oder Zeitraumes des Spannvorgangs in der Speichervorrichtung abgelegt kann nachvollzogen werden, mit welchem Verlängerungselement welche Gurtbänder wann gespannt wurden. Umfasst das Verlängerungselement weiterhin eine Nutzererkennungseinrichtung kann auch festgestellt werden, wer das Gurtband gespannt hat.
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Weiterhin kann das Verlängerungselement einen Energiespeicher aufweisen.
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Daneben betrifft die Erfindung eine Sicherungsanordnung zur Kontrolle der Sicherheit einer Ladung eines Kraftfahrzeugs. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass die Sicherungsanordnung wenigstens eine Datenbank und wenigstens ein Verlängerungselement wie beschrieben aufweist, wobei die Datenbank mit dem Verlängerungselement verbindbar ist und die Messdaten des Verlängerungselementes in der Datenbank dauerhaft abspeicherbar sind. Besonders bevorzugt besitzt die Datenbank eine Nutzererkennungseinrichtung, wobei ein Benutzer eines Verlängerungselementes keinen Zugriff auf die Datenbank zur Änderung der Messdaten hat. Die Nutzererkennungseinrichtung kann bspw. über ein Login realisiert werden. Es haben also nur autorisierte Personen Zugriff auf die Datenbank, wobei zumindest die Änderung der abgespeicherten Messdaten eingeschränkt ist. Auf diese Art und Weise können die einmal übertragenen Messdaten nicht mehr manipuliert werden und sind somit als Beweismittel verwertbar.
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Bspw. kann eine Kontrolle der Ladungssicherung durch Behörden dann mithilfe der Messdaten entweder im Speicher des Verlängerungselementes oder in der Datenbank der Sicherungsanordnung erfolgen. Diese können automatisiert ausgewertet werden, wodurch eine Kontrolle mit erheblicher Zeitersparnis für Kontrolleur und Kontrollierten durchführbar ist. Somit amortisieren sich auch die Anschaffungskosten für ein Verlängerungselement schnell.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Figuren und Ausführungsbeispielen. Dabei zeigen:
- 1 ein Verlängerungselement in einer ersten Ansicht,
- 2 ein Verlängerungselement in einer zweiten Ansicht, und
- 3 eine Sicherungsanordnung.
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1 zeigt ein Verlängerungselement 1 mit einem Verlängerungskörper 2, an dessen einem Ende ein Aufnahmeabschnitt 3 zur Verbindung des Verlängerungselementes 1 mit einer Handhabe der Spannratsche und an dem anderen Ende ein Handgriff 4 angeordnet ist, wobei der Aufnahmeabschnitt 3 und der Handgriff 4 drehbeweglich miteinander verbunden sind. Die Drehachse 5 führt dabei in die Blattebene hinein. Weiterhin ist ein Sensor 6 zur Detektion einer Auslenkung des Handgriffs 4 gegenüber dem Aufnahmeabschnitt 3 vorhanden.
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Der Sensor 6 umfasst beispielsweise ein Widerstandselement in Form eines biegbaren Balkens 7 und einen Dehnungsmessstreifen 8. Die mit dem Dehnungsmessstreifen 8 erzeugten Messdaten sind in einem Speicher 9 ablegbar. Zur Ablage und Weitergabe der Messdaten ist auch eine Steuerungseinrichtung 10 vorgesehen. Zu deren Betrieb umfasst das Verlängerungselement 1 auch einen Energiespeicher 11 in Form einer Batterie.
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Zur Weitergabe der Daten nach außen ist das Verlängerungselement 1 bevorzugt mit einem Sender 12 versehen. Dieser kann je nach Aufgabenstellung als GSM-Sender, Bluetooth-Sender oder auch Infrarot-Sender ausgestaltet sein. Auch kann mehr als ein Sender 12 verwendet werden.
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Alternativ oder zusätzlich zu einem oder mehreren Sendern 12 kann auch ein USB-Anschluss und/oder Thunderbolt-Anschluss am Verlängerungselement vorgesehen werden.
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2 zeigt eine schematische Ansicht einer weiteren Ausgestaltung der elektrischen Komponenten des Verlängerungselementes 1. Dabei sind neben den bereits genannten Komponenten wie Speicher 9, Steuerungseinrichtung 10, Energiespeicher 11 und zwei Sendern 12, einem GSM-Sender und einem Bluetooth-Sender, weiterhin ein Lagesensor 13 und ein RFID-Sender-Empfänger 14 vorhanden.
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Dabei haben alle Komponenten Zugriff auf den Energiespeicher 11 und den Speicher 9, der ein Datenspeicher, insbesondere ein nichtflüchtiger Datenspeicher, ist.
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3 zeigt einen Anwendungsfall für das Verlängerungselement 1. Dieses wird beispielsweise an der Handhabe 15 einer Spannratsche 16 angesetzt, um das Gurtband 17 zu spannen. Das Gurtband 17 dient dabei zur Sicherung der Ladung 18 an einem LKW 19.
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Die beim Spannen mit dem Dehnungsmessstreifen 8 gemessene Spannkraft des Gurtbandes 17 wird in vorgegebenen Zeitabständen im Speicher 9 abgelegt. Nach dem Abschluss des Spannvorgangs, der anhand der Auswertung von Signalen des Lagesensors erkannt wird, werden die Messdaten automatisch zumindest teilweise mittels eines GSM-Senders 12 über einen Satelliten 20 auf eine Datenbank 21 übertragen.
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Dabei ist ein von anderen Merkmalen unabhängiger Gesichtspunkt, dass nach dem Spannen eines Gurtbandes wenigstens ein Messdatum automatisch auf einem externen Speicher abgelegt wird. Dabei ist ein Messdatum die Einzahl von mehreren Messdaten und nicht notwendigerweise rein zeitlich zu sehen.
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Der externe Speicher, insbesondere die Datenbank 21, ist dabei für den Verwender des Verlängerungselementes 1 nicht zugänglich. Insbesondere kann es sich bei der Datenbank 21 um eine behördliche Datenbank handeln, insbesondere eines Bundesamtes. Diese Datenbank ist zum Neueinfügen von Daten zwar über Verlängerungselemente 1 zugänglich, Änderungen oder Löschungen können aber nur von Administratoren mit Sonderrechten durchgeführt werden.
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Dabei bilden die Datenbank 21 und Verlängerungselemente 1 eine Sicherungsanordnung 22.
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Bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass das Verlängerungselement 1 auch einen RFID-Sender-Empfänger 14 umfasst und die Gurtbänder 17 mit RFID-Tags beispielsweise in Form von RFID-Labeln versehen sind. Das RFID-Label eines Gurtbandes 17 wird vor oder beim Spannen ausgelesen und die Messdaten des Dehnungsmessstreifes 8 werden mit einer entsprechenden Information ergänzt. Dabei enthalten die RFID-Label wenigsten Informationen zur Identifikation des Gurtbandes 17, es können auch Informationen über die Beschaffenheit oder Eigenschaften des Gurtbandes 17 abgespeichert sein.
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Der Vorteil liegt dabei darin, dass bei einer Fahrzeugkontrolle die in der Datenbank 21 abgelegten Messdaten von einem Kontrolleur abrufbar und automatisiert auswertbar sind. Dies kann auf einer Auswerteeinrichtung 23 geschehen. Eine Fahrzeugkontrolle ist dann in wenigen Sekunden durchführbar.
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Um sicherzustellen, dass die Spannung eines Gurtbandes 17 in der Zwischenzeit nicht verändert wurde kann das Verlängerungselement 1 nach dem Spannen eine Zufallszahl auf einem RFID-Label des Spannratsche 16 ablegen, die beispielsweise beim Bewegen der Spannratsche 16 gelöscht wird.
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Unabhängig von der konkreten Ausgestaltung gemäß 3 kann der Lagesensor 13 in Abhängigkeit der Lage des Verlängerungselementes 1 die Sender 12 und die Steuerungseinrichtung 10 ein- und ausschalten. Sobald es gekippt ist, wird eine Verwendung angenommen und die elektrischen Komponenten werden angeschaltet.
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Auch kann das Verlängerungselement einen Bildschirm zur Anzeige der aktuellen Spannkraft aufweisen. Diese ist aus den Messdaten des Dehnungsmessstreifens 8 ermittelbar. In Abhängigkeit von Informationen über die Ladung 18 und/oder das Gurtband 17 sind dann Hinweise oder Alarmhinweise ausgebbar.
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Es können grundsätzlich alle Messwerte des Dehnungsmessstreifens 8 im Speicher 9 abgelegt werden. Bevorzugt wird aber nur der Wert der höchsten erreichten Spannkraft abgelegt, gegebenenfalls zusammen mit Informationen über das Gurtband 17, das Datum, etc. Der Wert der höchsten erreichten Spannkraft kann an einem Bildschirm am Verlängerungselement 1 angezeigt werden. Auch kann ein Signalton ausgegeben werden, um weiter zu verdeutlichen, dass der angezeigte Wert der Wert der höchsten erreichten Spannkraft ist.
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Der Speicher 9 kann bevorzugt als entnehmbare Microspeicherkarte ausgebildet sein. Dementsprechend weist das Gehäuse des Verlängerungselementes 1 eine verschließbare Öffnung auf.