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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Einstellmechanismus für einen Fahrzeugsitz, und eine Fahrzeugsitzanordnung mit einem Einstellmechanismus.
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HINTERGRUND
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Eine Fahrzeugsitzanordnung kann eine Sitzfläche und eine in Bezug auf die Sitzfläche schwenkbare Rückenlehne umfassen.
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FR 2 780 353 A1 beschreibt in einem ersten Ausführungsbeispiel einen Schienenmechanismus zum Verstellen einer Rückenlehne eines Fahrzeugs, bei welchem ein Verschlussbolzen mittels einer Blattfeder in einen den Mechanismus arretierenden Zustand gezwungen wird und mittels einer Handhabe gelöst werden kann. In einem zweiten Ausführungsbeispiel wird ein Schienenmechanismus zum Vor- und Zurückschieben des gesamten Fahrzeugsitzes beschrieben. Der Schienenmechanismus weist eine Feder auf, welche die lineare Schubbewegung des Sitzes entlang der Längsachse des Fahrzeugs unterstützt.
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DE 10 2007 032 524 A1 beschreibt einen Fahrzeugsitz, welcher einen Dämpfer aufweist, der die Bewegung der Rückenlehne des Sitzes infolge einer Fahrzeugkollision dämpfen soll.
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US 6,312,055 B1 beschreibt einen Verstellmechanismus für eine Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes, bei welchem eine Feder einen Verschlussbolzen in eine arretierte Position zwingt.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Einstellmechanismus für die Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes zu schaffen, welcher eine verbesserte Handhabung aufweist. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Fahrzeugsitzanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 oder 10.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Eine Fahrzeugsitzanordnung gemäß der vorliegenden Erfindung zur Verwendung mit einem Fahrzeug kann eine Sitzfläche und eine in Bezug auf die Sitzfläche schwenkbare Rückenlehne umfassen. Die Sitzanordnung kann ferner einen Einstellmechanismus für die Rückenlehne zum Verstellen der Rückenlehne in verschiedene Positionen umfassen. Der Einstellmechanismus kann ein erstes Element, das an das Fahrzeug befestigbar ist, und ein zweites Element, das an die Rückenlehne befestigbar und in Bezug auf das erste Element beweglich ist, umfassen. Das erste und zweite Element können auch mit Bezug zueinander arretierbar sein. Der Einstellmechanismus kann ferner ein Federelement zum Drücken des zweiten Elements nach vorne umfassen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung kann eine Fahrzeugsitzanordnung zur Verwendung mit einem Fahrzeug eine Sitzfläche und eine in Bezug auf die Sitzfläche schwenkbare Rückenlehne umfassen. Die Sitzanordnung kann ferner einen Einstellmechanismus für die Rückenlehne zum Verstellen der Rückenlehne in verschiedene Positionen umfassen. Der Einstellmechanismus kann ein erstes Element, das an das Fahrzeug befestigbar ist, und ein zweites Element, das an die Rückenlehne befestigbar und in Bezug auf das erste Element beweglich ist, umfassen. Das erste und zweite Element können auch mit Bezug zueinander arretierbar sein. Der Einstellmechanismus kann ferner eine Feder/Dämpfer-Vorrichtung aufweisen, die ausgebildet ist, das zweite Element nach vorne zu drücken und die Rückwärts- und/oder Vorwärtsbewegung des zweiten Elements zu dämpfen.
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Während beispielhafte Ausführungsformen veranschaulicht und offenbart sind, Es sollte verstanden werden, dass verschiedene Modifikationen und alternative Formen möglich sind, ohne vom Umfang der Erfindung abzuweichen.
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Figurenliste
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- 1 ist eine schematische Seitenansicht einer Fahrzeugsitzanordnung gemäß der vorliegenden Erfindung und umfasst einen Einstellmechanismus für eine Rückenlehne;
- 2 ist eine schematische Seitenansicht einer Fahrzeugsitzanordnung gemäß der vorliegenden Erfindung und umfasst eine zweite Ausführungsform eines Einstellmechanismus für eine Rückenlehne;
- Die 3-6 sind verschiedene Ansichten einer Ausführung der zweiten Ausführungsform des Einstellmechanismus für eine Rückenlehne;
- Die 7-10 sind verschiedene Ansichten einer weiteren Ausführung der zweiten Ausführungsform des Einstellmechanismus für eine Rückenlehne; und
- 11-14 sind verschiedene Ansichten des an einem Fahrzeugkörper montierten Einstellmechanismus.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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1 zeigt eine Fahrzeugsitzanordnung 10 gemäß der vorliegenden Erfindung. In der dargestellten Ausführungsform ist die Fahrzeugsitzanordnung 10 eine Rücksitzanordnung, die in einem Fahrzeug montiert und vor einem Ladebereich 12, wie einem Kofferraum oder anderen hinteren Ladebereichen des Fahrzeugs, angeordnet ist. Die Fahrzeugsitzanordnung 10 umfasst eine Sitzfläche 14, die an einem Fahrzeugkörper 16, wie einem Bodenbereich des Fahrzeugkörpers 16, befestigt ist, und eine Rückenlehne oder Sitzlehne 18, die schwenkbar an der Sitzfläche 14 oder den Fahrzeugkörper 16 angebracht ist. Die Fahrzeugsitzanordnung 10 umfasst ferner einen Einstellmechanismus oder -vorrichtung 20 zum Verstellen der Rückenlehne 18 relativ zur Sitzfläche 14.
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Wie nachfolgend erläutert, ist der Einstellmechanismus 20 betätigbar, um die Rückenlehne 18 relativ zur Sitzfläche 14, wie beispielsweise zwischen zwei oder mehr Positionen, einzustellen. Zum Beispiel kann der Einstellmechanismus 20 so ausgebildet sein, dass die Rückenlehne 18 zwischen einer Standardgebrauchslage, wie durch die durchgezogenen Linien in 1 gezeigt, und einer vorgelagerten Gebrauchslage oder Ladeposition, wie durch die gestrichelten Linien in 1 gezeigt, einstellbar ist. Die vorgelagerte Gebrauchslage kann mehr Laderaum in dem Ladebereich 12 bereitstellen. Ferner kann die vorgelagerte Gebrauchslage eine im Wesentlichen aufrechte oder senkrechte Position sein.
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Als ein weiteres Beispiel kann der Einstellmechanismus 20 ausgebildet sein, um mehrere Einstellpositionen zwischen der Standardgebrauchslage und der vorgelagerten Gebrauchslage bereitzustellen, und/oder ausgebildet sein, um mehrere Einstellpositionen zwischen der Standardgebrauchslage und einer hinteren Komfortlage, wie in 13 gezeigt, bereitzustellen. Folglich kann der Laderaum in dem Ladebereich 12 maximiert werden, während weiterhin ein Insasse auf der Fahrzeugsitzanordnung 10 sitzen kann, wenn sich die Rückenlehne 18 in der vorgelagerten Gebrauchslage befindet. Ferner kann die Rückenlehne zurück gelehnt werden, um eine gewünschte Sitzposition für den Insassen zu erzielen, wenn der maximale Laderaum nicht benötigt wird.
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Der Einstellmechanismus 20 kann ein erstes Element 22, das an einem Teil des Fahrzeugs, wie beispielsweise dem Fahrzeugkörper 16, befestigbar ist, und ein zweites Element 24, das an der Rückenlehne 18 befestigbar und in Bezug auf das erste Element 22 beweglich ist, umfassen, wobei das erste und zweite Element 22, 24 auch mit Bezug zueinander arretierbar sein können. In der in 1 gezeigten Ausführungsform umfasst der Einstellmechanismus 20 beispielsweise ein Verriegelungselement oder -vorrichtung 22, die direkt oder indirekt an dem Fahrzeugkörper 16 angebracht werden kann, und ein einstellbares Element, beispielsweise eine Gleitschiene oder Schiebeelement 24, dass an der Rückenlehne 18 befestigbar und bezüglich des Verriegelungselementes 22 bewegbar ist. Das Schiebeelement 24 kann auch in einem Führungselement 25, das beispielsweise an dem Fahrzeugkörper 16 befestigt ist, aufgenommen werden und/oder von diesem gelenkt werden. Das Verriegelungselement 22 kann in Eingriff mit dem Schiebeelement 24 gebracht werden und ist zur Verriegelung des Schiebeelements 24 und der Rückenlehne 18 in den oben beschriebenen verschiedenen Sitzpositionen ausgebildet. Ferner kann das Verriegelungselement 22 in jeder geeigneten Weise gelöst werden, um eine Einstellung des Schiebeelements 24 und der Rückenlehne 18 zu ermöglichen. Zum Beispiel kann ein Bedienungselement, wie beispielsweise ein Betätigungshebel 26, an jeder geeigneten Stelle, wie beispielsweise an der Sitzfläche 14, der Rückenlehne 18 oder dem Fahrzeugkörper 16, vorgesehen sein und mit dem Verriegelungselement 22 in jeder geeigneten Weise verbunden werden. In der dargestellten Ausführungsform ist der Betätigungshebel 26 schwenkbar an der Sitzfläche 14 befestigt und mit dem Verriegelungselement 22 mittels eines geeigneten Kabels 28, wie beispielsweise einem Bowdenzug, verbunden.
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Der Einstellmechanismus 20 kann ferner ein Federelement 30, das mit dem Schiebeelement 24 verbunden oder auf andere Weise an dieses angeschlossen ist, umfassen, um das Schiebeelement 24 und die Rückenlehne 18 nach vorne zu drücken, und/oder ein Dämpferelement 32 aufweisen, das mit dem Schiebeelement 24 verbunden oder auf andere Weise an dieses angeschlossen ist, um eine Rückwärts- und/oder eine Vorwärtsbewegung des Schiebeelements 24 und der Rückenlehne 18 zu dämpfen oder auf andere Weise zu steuern. Wie in 1 gezeigt, können Abschnitte (z.B., Enden) des Federelements 30 und des Dämpferelements 32 ebenfalls an dem Fahrzeugkörper 16 befestigt werden. Das Federelement 30 kann jede geeignete Feder, wie beispielsweise eine Torsionsfeder, eine Schraubenfeder, eine Druckfeder, usw., umfassen. Ebenso kann das Dämpferelement 32 jeden geeigneten Dämpfer, wie beispielsweise einen Drehdämpfer oder einen Translationsdämpfer, umfassen.
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Möchte ein Benutzer des Sitzes bzw. ein lnsasse die Rückenlehne 18 nach hinten bewegen, kann der Betätigungshebel 26 beispielsweise nach oben gedreht werden, so dass das Kabel 28 eine Bewegung des Verriegelungselements 22 in eine Entriegelungsposition bewirkt (wie schematisch durch die gestrichelten Linien in 2 gezeigt), in der das Verriegelungselement 22 ausreichend von dem Schiebeelement 24 gelöst ist. Beispielsweise kann das Verriegelungselement 22 in Bezug auf den Fahrzeugkörper 16 zum Bewegen in eine entriegelte Position geschwenkt oder verschoben werden. Folglich kann ein Insasse die Rückenlehne 18 nach hinten in eine gewünschte Position drücken, indem ein ausreichender Druck auf die Rückenlehne 18 aufgebacht wird. Wie oben erwähnt, kann das Dämpferelement 32 eine Rückwärtsbewegung des Schiebeelements 24 und der Rückenlehne 18 durch Dämpfen oder anderweitiges Steuern der Rückwärtsbewegung des Schiebeelements 24 erleichtern. Wenn eine gewünschte Sitzposition erreicht ist, kann der Betätigungshebel 26 gelöst werden, so dass das Verriegelungselement 22 in eine Verriegelungsposition zurückkehrt, in der das Verriegelungselement 22 mit dem Schiebeelement 24 in Eingriff ist und das Schiebeelement 24 in Bezug auf den Fahrzeugkörper 16 verriegelt.
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Wird zusätzlicher Laderaum in dem Ladebereich 12 benötigt, kann der Betätigungshebel 26 wiederum in die Freigabeposition gedreht werden, so dass das Verriegelungselement 22 das Schiebeelement 24 ausreichend löst, und so dass das Schiebeelement 24 und die Rückenlehne nach vorne bewegt werden können. Wie oben erwähnt, kann das Federelement 30 das Schiebeelement 24 und die Rückenlehne 18 nach vorne drücken, so dass keine zusätzliche Kraft auf die Rückenlehne 18 aufgebracht werden muss. Ferner kann das Dämpferelement 32 erneut die Bewegung des Schiebeelements 24 und der Rückenlehne 18 steuern, so dass die Vorwärtsbewegung schrittweise erfolgt.
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Wie ebenfalls in 1 gezeigt, kann die Fahrzeugsitzanordnung 10 eine Rückenlehnen-Verriegelungsvorrichtung 33 zum Verbinden der Rückenlehne 18 mit dem Schiebeelement 24 umfassen. Die Rückenlehnen-Verriegelungsvorrichtung 33 kann auch von dem Schiebeelement 24 lösbar sein, so dass sich die Rückenlehne 18 in Bezug auf den Einstellmechanismus 20 nach vorne bewegen kann. Zum Beispiel kann unter Bezugnahme auf 14 ein Bedienungselement zur Freigabe 34, wie ein an Rückenlehne 18 angeordneter Freigabeknopf, Griff oder Hebel, betätigt werden, um die Rückenlehnen-Verriegelungsvorrichtung 33 in eine entriegelte Position zu bewegen, wie schematisch durch die gestrichelten Linien in 2 gezeigt. Folglich kann, wenn der maximale Laderaum in dem Ladebereich 12, sowie eventuell über der Fahrzeugsitzanordnung 10, gewünscht ist, die Rückenlehne 18 in Bezug auf den Einstellmechanismus 20 nach vorne gedreht werden, so dass die Rückenlehne 18 neben der Sitzfläche 14 und im Allgemeinen parallel zu der Sitzfläche 14 angeordnet ist.
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2 zeigt eine weitere Ausführungsform 20' des Einstellmechanismus. Der Einstellmechanismus 20' weist ähnliche Merkmale wie der Einstellmechanismus 20 auf, und jene ähnlichen Merkmale sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Anstelle eines separaten Federelements 30 oder Dämpferelements 32 weist der Einstellmechanismus 20' jedoch eine kombinierte Feder/Dämpfervorrichtung oder -element 35 auf. Das Feder/Dämpferelement 35 kann jede geeignete Vorrichtung, wie beispielsweise eine hydraulische oder pneumatische Vorrichtung umfassen, die ein Zylinderelement 36 und einen Kolben oder ein Verlängerungselement 38 aufweist, das beweglich in dem Zylinderelement 36 aufgenommen wird. Als ein konkretes Beispiel kann das Feder/Dämpferelement 35 eine Gasdruckfeder sein. Darüber hinaus kann das Feder/Dämpferelement 35 ausgebildet sein, das Schiebeelement 24 und die Rückenlehne 18 nach vorne zu drücken, und auch die Rückwärts- und/oder Vorwärtsbewegung des Schiebeelements 24 und der Rückenlehne 18 zu dämpfen oder auf andere Weise zu steuern.
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Die 3-6 zeigen eine Ausführung des Einstellmechanismus 20'. In dieser Ausführung ist das Zylinderelement 36 des Feder/Dämpferelements 35 auf dem Schiebeelement 24 befestigt, und das Verlängerungselement 38 ist direkt oder indirekt an dem Fahrzeugkörper 16, wie beispielsweise durch eine am Fahrzeugkörper 16 befestigte Halterung, befestigbar. Wie in 3-5 gezeigt, weist das Schiebeelement 24 ein vergrößertes Ende auf, das eine Öffnung 40 zur Aufnahme der Rückenlehnen-Verriegelung 33 definiert, wenn sich die Rückenlehnen-Verriegelungsvorrichtung in einer verriegelten Position befindet. Das Schiebeelement 24 weist ferner mehrere Eingriffselemente, wie beispielsweise Vorsprünge 42, die in Eingriff mit dem Verriegelungselement 22 gebracht werden können (zum Beispiel Verriegelungsleisten 43, die am besten in der 7 gezeigt sind), wenn sich das Verriegelungselement 22 in der verriegelten Position befindet, ein erstes Stoppelement 44 zum Begrenzen der Rückwärtsbewegung des Schiebeelements 24 und der Rückenlehne 18 (z.B. in der hinteren Komfortstellung) und ein zweites Stoppelement 46 zur Begrenzung der Vorwärtsbewegung des Schiebeelements 24 und Rückenlehne 18 (zum Beispiel in der vorgelagerten Gebrauchslage oder Ladeposition) auf. Die Stoppelemente 44 und 46 können jeweils mit jedem geeigneten Teil, wie den jeweiligen Enden des Verriegelungselements 22, zur Begrenzung der Bewegung des Schiebeelements 24 und der Rückenlehne 18 relativ zu dem Verriegelungselement 22 in Eingriff sein. Der Einstellmechanismus 20' umfasst ferner eine Befestigungsplatte 48 zur Befestigung des Einstellmechanismus 20' an dem Fahrzeugkörper 16 (zum Beispiel zum Befestigen des Verriegelungselements 22 an den Fahrzeugkörper 16).
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Die 7-10 zeigen eine weitere Ausführung des Einstellmechanismus 20' mit einer länglichen Befestigungsplatte 50, an die ein Ende des Feder/Dämpferelements 35 befestigt ist. Ferner ist die Befestigungsplatte 50 an dem Fahrzeugkörper 16 befestigbar.
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11-14 zeigen eine ähnliche Ausführung des Einstellmechanismus 20' wie die 7-10, mit der Ausnahme, dass die Ausrichtung des Feder/Dämpferelements 35 in den 11-14 umgekehrt ist. Dabei ist in den 11-14 das Verlängerungselement 38 auf dem Schiebeelement 24 befestigt, und das Zylinderelement 36 ist an der Befestigungsplatte 50 befestigt.