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Die vorliegende Anmeldung betrifft ein Verfahren zur dauerhaften Verformung keratinischer Fasern sowie Verformungsmittel zur Durchführung dieses Verfahrens enthaltend ein Dipeptid.
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Die kosmetische, dauerhafte Verformung keratinischer Fasern beruht im Wesentlichen auf der mechanischen Umformung der chemisch vorbehandelten Fasern. Die auf diese Weise umgeformten Fasern werden gegebenenfalls abschließend mittels eines geeigneten Fixiermittels festgelegt.
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Im Zuge dieses Verfahrens werden die keratinischen Fasern mit einer wässrigen keratinreduzierenden Substanz behandelt. Die keratinreduzierende Substanz spaltet einen Teil der Disulfid-Bindungen des Keratins zu -SH-Gruppen, so dass es zu einer Lockerung der Peptidvernetzung und infolge der Spannung der Faser durch die mechanische Verformung zu einer Neuorientierung des Keratingefüges kommt. Die wässrige Zubereitung der keratinreduzierenden Substanz ist üblicherweise alkalisch eingestellt, um durch Quellung der Faser ein tiefes Eindringen der keratinreduzierenden Substanz in die Faser zu ermöglichen und eine ausreichende Deprotonierung der Thiolfunktionen des Haares zu gewährleisten.
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Die parallel oder nachfolgend durchgeführte mechanische Umformung führt zu einer Neuorientierung des Keratingefüges im Haar. In einem abschließenden Schritt kann die Faser mit der wässrigen Zubereitung eines Oxidationsmittels behandelt werden. Unter dem Einfluss des Oxidationsmittels werden erneut Disulfid-Bindungen geknüpft, und auf diese Weise wird das Keratingefüge in der vorgegebenen Verformung neu fixiert.
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Das zuvor beschriebene Verfahren kann sowohl zur Erzeugung von Locken und Wellen in glattem Haar als auch zur Glättung von gekräuselten Haaren angewendet werden. Eine negative Begleiterscheinung der so durchgeführten Dauerwellung/Glättung des Haares ist oftmals ein Verspröden und Stumpfwerden der Haare. Diese Begleiterscheinung bedeutet schlimmstenfalls eine dauerhafte Schädigung der Haarfaser, die zu Haarbruch oder Haarspliß führen kann. Ferner können bei empfindlichen Personen durch die keratinreduzierenden Verbindungen Reizungen der Kopfhaut herbeigeführt werden.
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Es hat in der Vergangenheit nicht an Versuchen gefehlt, Haarverformungsmittel zu formulieren, welche die Struktur der Haarfaser schonen, mild zur Kopfhaut sind und ein hervorragendes Well- oder Glättungsergebnis liefern.
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Gemäß Druckschrift
WO 2008/110223 A2 kann α-Liponsäure oder ein Derivat davon zur Verminderung der durch keratinreduzierende Verbindungen verursachten Haarschädigung eingesetzt werden.
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Es besteht aber weiterhin Bedarf an Haarverformungsmitteln für die dauerhafte Verformung von keratinhaltigen Fasern, nach deren Anwendung die genannten unerwünschten Nebenwirkungen der keratinreduzierenden Substanzen verringert oder ganz ausgeschlossen werden. Gleichzeitig soll eine sehr gute Well- oder Glättungswirkung erreicht und die Kopfhautreizung vermindert werden.
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Es wurde gefunden, dass die Schädigung der Haarfaserstruktur durch die Zugabe von Methionylmethionin zu Haarverformungsmitteln, enthaltend mindestens eine keratinreduzierende Verbindung, minimiert wird.
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Ein erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur dauerhaften Umformung keratinhaltiger Fasern, insbesondere menschlicher Haare, in welchem
- i. ein Verformungsmittel, enthaltend
1. keratinreduzierende Substanz(en) und
2. Methionylmethionin
auf die Fasern aufgetragen wird, - ii. das Verformungsmittel eine Einwirkzeit Z1 lang einwirkt und danach ausgespült wird sowie
- iii. optional anschließend ein Fixiermittel, enthaltend mindestens ein Oxidationsmittel, auf die Fasern aufgetragen und nach einer Einwirkzeit Z2 wieder abgespült wird.
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Das Verfahren eignet sich insbesondere zur dauerhaften Wellung. Bevorzugt sind daher Verfahren zur dauerhaften Umformung keratinhaltiger Fasern, insbesondere menschlicher Haare, in welchem
- i. ein Verformungsmittel, enthaltend
1. keratinreduzierende Substanz(en) und
2. Methionylmethionin
auf die Fasern aufgetragen wird, - ii. die Fasern nach einer Einwirkzeit Z1 gespült und gegebenenfalls getrocknet werden,
- iii. anschließend ein Fixiermittel, enthaltend mindestens ein Oxidationsmittel, auf die Fasern aufgetragen und nach einer Einwirkzeit Z2 wieder abgespült wird.
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Das Verfahren eignet sich insbesondere auch zur Haarglättung. Bevorzugt sind daher Verfahren zur dauerhaften Umformung keratinhaltiger Fasern, insbesondere menschlicher Haare, in welchem
- i. ein Verformungsmittel, enthaltend
1. keratinreduzierende Substanz(en)
2. Methionylmethionin
auf die Fasern aufgetragen wird, - ii. das Verformungsmittel eine Einwirkzeit Z1 lang einwirkt,
- iii. die Fasern unter Wärmeeinwirkung geglättet werden.
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Ein zweiter Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist ein Verformungsmittel für keratinische Fasern, insbesondere menschliche Haare, enthaltend
- 1. keratinreduzierende Substanz(en) und
- 2. Methionylmethionin.
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Ein dritter Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist die Verwendung von Methionylmethionin in Verformungsmitteln zur dauerhaften Verformung von keratinischen Fasern zur Verminderung der durch keratinreduzierende Verbindungen verursachten Haarschädigung.
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Die Verformungsmittel sowie die in dem Verfahren eingesetzten Verformungsmittel enthalten als einen ersten Bestandteil keratinreduzierende Substanz(en). Mit Vorzug werden als keratinreduzierende Substanz(en) Sulfite, vorzugsweise Alkali-, Ammonium- und/oder Alkanolammoniumsalze der schwefligen Säure und der dischwefligen Säure, insbesondere Natriumsulfit (Na2SO3) und/oder Natriumdisulfit (Na2S2O5), Mercaptane, vorzugsweise Bunte Salze, Thioglykolsäure, Thiomilchsäure, Thioäpfelsäure, Mercaptoethansulfonsäure sowie deren Salze und Ester, Cysteamin, Cystein, vorzugsweise die Alkali- oder Ammoniumsalze der Thioglykolsäure und/oder der Thiomilchsäure, eingesetzt.
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Bevorzugte Verformungsmittel enthalten die keratinreduzierende Substanz(en) in Mengen von 1 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 2,5 bis 25 Gew.-%, besonders bevorzugt 3 bis 20 Gew.-% und insbesondere 5 bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf ihr Gesamtgewicht.
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Als einen zweiten Bestandteil erhalten die Verformungsmittel sowie die in dem Verfahren eingesetzten Verformungsmittel Methionylmethionin. Durch den Einsatz des Methionylmethionins werden die in der Haarverformung, insbesondere in der Haarglättung erzielten Ergebnisse verbessert, sowohl in Bezug auf den Grad der Verformung als auch in Bezug auf die Haltedauer der Verformung.
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Methionylmethionin ist das Dipeptid von Methionin und weist folgende Struktur auf:
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Vom Dipeptid Methionylmethionin existieren die vier verschiedenen Stereoisomere DD, LL, DL und LD. Von den vier Stereoisomeren ist nur das L-Methionyl-L-methionin natürlich, die drei anderen Dipeptide L-Methionyl-D-methionin, D-Methionyl-L-methionin und D-Methionyl-D-methionin sind alle nichtnatürlich. Die beschriebenen positiven Wirkungen in Haarbehandlungsmitteln können mit allen vier stereoisomeren Dipeptiden erzielt werden. Das Methionylmethionin kann als DD/LL/LD/DL-Mischung, als DL/LD-Mischung oder DD/LL-Mischung eingesetzt werden. Prinzipiell ist auch der Einsatz eines stereoisomeren Dipeptids alleine oder in Kombination mit einem oder zwei weiteren Stereoisomeren denkbar. Wird nur ein stereoisomeres Dipeptid eingesetzt, werden vorzugsweise das L-Methionyl-L-methionin oder das D-Methionyl-D-methionin gewählt.
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Die beiden Paare DD/LL-Methionylmethionin und DL/LD- Methionylmethionin sind diastereomer zueinander und haben unterschiedliche physikalische Daten. So besitzt beispielsweise das Diastereomerenpaar DD/LL bei Raumtemperatur eine Löslichkeit von 21,0 g/l in Wasser, wohingegen die Löslichkeit vom Diastereomerenpaar DL/LD bei 0,4 g/l liegt. Entsprechend kann es bevorzugt sein, das Methionylmethionin als DD/LL-Mischung oder als DD/LL/LD/DL-Mischung mit einem hohen Anteil an dem DD/LL-Diastereomerenpaar einzusetzen. Diese Mischungen lassen sich einfach in einer wässrigen Phase oder einer wässrig-tensidischen Phase eines Verformungsmittels einarbeiten/lösen.
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Der Gewichtsanteil des Methionylmethionins am Gesamtgewicht des Verformungsmittels beträgt 0,0001 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 5,0 Gew.-% und insbesondere 0,1 bis 3,0 Gew.-%.
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Haar, welches mit den hierin beschriebenen Verformungsmittel behandelt/verformt wurde, wies eine reduzierte Haarschädigung in Form einer erhöhten Schmelztemperatur und einer erhöhten Zugfestigkeit auf. Außerdem wies dieses Haar einen erhöhten Kontaktwinkel von Wassertropfen auf dem Haar auf. Letzteres zeigt, dass eine Hydrophobierung der Haaroberfläche erzielt wurde. Außerdem war die Nass- und Trockenkämmbarkeit verbessert.
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Die in dem Verfahren eingesetzten Verformungsmittel enthalten die Wirkstoffe vorzugsweise in einem kosmetischen Träger. Dieser kosmetische Träger ist vorzugsweise wässrig, alkoholisch oder wässrig-alkoholisch. Unter wässrig-alkoholischen Trägern werden wasserhaltige Zusammensetzungen verstanden, die bezogen auf ihr Gesamtgewicht, 0,5 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise von 2,5 bis 25 Gew.-% und insbesondere von 5 bis 20 Gew.-% eines C1-C4-Alkohols, vorzugsweise Ethanol und/oder 2-Propanol und/oder 1,2-Propylenglycol, enthalten. Ein wässriger Träger enthält im Sinne der Erfindung mindestens 30 Gew.-%, insbesondere mindestens 50 Gew.-% Wasser, bezogen auf das Gesamtgewicht des Verformungsmittels. Bevorzugte Verformungsmittel enthalten, bezogen auf ihr Gesamtgewicht, 40 bis 99 Gew.-%, vorzugsweise 50 bis 98 Gew.-%, besonders bevorzugt 60 bis 95 Gew.-% und insbesondere 70 bis 90 Gew.-% Wasser. Der pH-Wert (10%ige Lösung, 20°C) bevorzugter Verformungsmittel beträgt 2 bis 12, vorzugsweise 7 bis 11 und insbesondere von 8 bis 10. Bevorzugte Verfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass das Verformungsmittel einen pH-Wert (10%ige Lösung in Wasser, 20°C) von 2 bis 12, vorzugsweise von 7 bis 11 und insbesondere von 8 bis 10 aufweist.
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Die Verformungsmittel können wellkraftverstärkende Komponenten wie beispielsweise heterocyclische Verbindungen, wie zum Beispiel Imidazol, Pyrrolidin, Piperidin, Dioxolan, Dioxan, Morpholin und Piperazin sowie Derivate dieser Verbindungen, Aminosäuren, insbesondere Arginin, Citrullin, Histidin, Ornithin und Lysin sowie Oligopeptide aus durchschnittlich 2 bis 3 Aminosäuren, und Diole, wie beispielsweise 2-Ethyl-1,3-hexandiol, 1,3-Butandiol, 1,4-Butandiol, 1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol, Neopentylglykol und Ethylenglykol, enthalten.
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Ganz besonders bevorzugte wellkraftverstärkende Komponenten sind ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Imidazol, Arginin(salze), argininreiche Oligopeptide, 2-Ethyl-1,3-hexandiol und 1,3-Butandiol.
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Die wellkraftverstärkenden Verbindungen können in den Verformungsmitteln in Mengen von 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Verformungsmittel, enthalten sein. Mengen von 1 bis 4 Gew.-%, im Falle der Diole von 0,5 bis 3 Gew.-%, haben sich als ausreichend erwiesen, weshalb diese Mengen besonders bevorzugt sind.
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Die in dem Verfahren eingesetzten Verformungsmittel und die Verformungsmittel können weitere Substanzen, insbesondere weitere Pflegestoffe, enthalten. Die weiteren Substanzen umfassen beispielsweise nichtionische Polymere, anionische Polymere, kationische Polymere, amphotere/zwitterionische Polymere, nichtionische Tenside, anionische Tenside, kationische Tenside, zwitterionische/amphotere Tenside, Fettstoffe, kosmetische Ölkörper, Pflanzenextrakte, Proteinhydrolysate, Penetrationshilfsstoffe oder Quellmittel. Insbesondere die nichtionischen Polymere, anionischen Polymere, kationischen Polymere, amphoteren/zwitterionischen Polymere oder kationischen Tenside können als weitere Pflegestoffe den Verformungsmitteln zugesetzt werden.
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Die beschriebenen Verformungsmittel werden bevorzugt in einem Verfahren zur dauerhaften Umformung keratinhaltiger Fasern, insbesondere menschlicher Haare, eingesetzt, in welchem zunächst ein Verformungsmittel, enthaltend keratinreduzierende Substanz(en) und Methionylmethionin auf die keratinhaltigen Fasern aufgetragen wird, das Verformungsmittel eine Einwirkzeit Z1 lang einwirkt und danach ausgespült wird. Optional kann anschließend ein Fixiermittel, enthaltend mindestens ein Oxidationsmittel, auf die Fasern aufgetragen und nach einer Einwirkzeit Z2 wieder abgespült werden.
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Soll das Verfahren zur Erzeugung von Locken und Wellen in glattem Haar angewendet werden wird zunächst ein Verformungsmittel, enthaltend keratinreduzierende Substanz(en) und Methionylmethionin auf die Fasern aufgetragen, nach einer Einwirkzeit Z1 werden die Fasern gespült und gegebenenfalls getrocknet. Anschließend wird ein Fixiermittel, enthaltend mindestens ein Oxidationsmittel, auf die Fasern aufgetragen und nach einer Einwirkzeit Z2 wieder abgespült.
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Zwingende Bestandteile eines Fixiermittels sind ein Oxidationsmittel, zum Beispiel Natriumbromat, Kaliumbromat, Wasserstoffperoxid, und die zur Stabilisierung wässriger Wasserstoffperoxidzubereitungen üblichen Stabilisatoren. Der pH-Wert solcher wässriger H2O2-Zubereitungen, die üblicherweise etwa 0,5 bis 15 Gew.-%, gebrauchsfertig in der Regel etwa 0,5 bis 3 Gew.-%, H2O2 enthalten, liegt bevorzugt bei 2 bis 6, insbesondere 2 bis 4; er wird durch anorganische Säuren, bevorzugt Phosphorsäure, eingestellt. Fixiermittel auf Bromat-Basis enthalten die Bromate üblicherweise in Konzentrationen von 1 bis 10 Gew.-% eingesetzt und der pH-Wert der Lösungen wird auf 4 bis 7 eingestellt. Gleichfalls geeignet sind Fixiermittel auf enzymatischer Basis (zum Beispiel Peroxidasen), die keine oder nur geringe Mengen an Oxidationsmitteln, insbesondere H2O2, enthalten. Die Fixiermittel enthalten bevorzugt mindestens 50 Gew.-% Wasser.
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Soll das Verfahren zur Glättung von gekräuselten Haaren angewendet werden, wird zunächst ein Verformungsmittel, enthaltend keratinreduzierende Substanz(en) und Methionylmethionin auf die keratinhaltigen Fasern aufgetragen, nach einer Einwirkzeit Z1 werden die Fasern gespült.
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In den beschriebenen Verfahren zur Erzeugung von Locken und Wellen in glattem Haar oder zur Glättung von gekräuselten Haaren können Verformungshilfsmittel zum Einsatz kommen. Verformunghilfsmittel sind zum Beispiel Lockenwickler oder Papilloten im Falle einer Dauerwelle oder ein Kamm, eine Bürste oder ein Glättungsboard im Falle einer Haarglättung.
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Wenn die Verformungshilfsmittel, beispielsweise Wickler, im Rahmen eines Dauerwellverfahrens für einen längeren Zeitraum an der Faser befestigt werden, so ist es zweckmäßig, diese Verformungshilfsmittel nach dem Einwirken des Verformungsmittels oder nach dem Einsatz des Fixiermittels zu entfernen. Es kann in diesem Zusammenhang vorteilhaft sein, die Verformungshilfsmittel während der Einwirkzeit Z2 des Fixiermittels im Haar zu belassen, sie danach zu entfernen und danach erneut ein Fixiermittel, enthaltend mindestens ein Oxidationsmittel, auf die Fasern aufzutragen und nach einer Einwirkzeit Z3 wieder abzuspülen. Letzteres wird auch als Nachfixierschritt bezeichnet.
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In beiden Verfahren können die keratinhaltigen Fasern während oder nach Beendigung der Einwirkzeit des Verformungsmittels auch unter Wärmeeineinwirkung verformt werden. Bevorzugt ist es dabei, dass die keratinischen Fasern einer Wärmebehandlung unter Einsatz einer Wärmequelle unterzogen werden, wobei die Wärmequelle eine Temperatur von 50 bis zu 200 °C, vorzugsweise von 90 bis 180°C und insbesondere von 120 bis 160°C aufweist. Die ist insbesondere bei der Anwendung von Welleisen oder Glätteisen der Fall.
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Besonders bevorzugte Verwendungen oder Verfahren sind dadurch gekennzeichnet, dass die Formgebung der Haare in einer Glättung, vorzugsweise unter Einsatz eines Glätteisens, besteht. Unter einer Glättung wird eine Streckung des krausen Haars entlang der längsten räumlichen Ausdehnung der Haarfaser verstanden. Bei der Anwendung von Glätteisen wird eine Haarsträhne um einen entsprechend temperierten gerundeten Körper – zum Beispiel einen stabförmigen oder rohrförmigen Körper – gewickelt und nach einer Verweildauer – insbesondere von 10 bis 30 Sekunden – wieder abgewickelt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform werden die keratinhaltigen Fasern vor dem Schritt (i) angefeuchtet. Dies kann durch Besprühen der Fasern mit einer Flüssigkeit, bevorzugt mit Wasser, geschehen. Bevorzugterweise werden die Fasern vor Schritt (i) mit einem herkömmlichen Shampoo shampooniert, gespült und dann mit einem Handtuch frottiert. Nach Abschluß des Frottierschritts bleibt eine fühlbare Restfeuchtigkeit im Haar zurück.
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Bevorzugt beträgt die Einwirkzeit Z1 1 bis 60 Minuten, mehr bevorzugt 2 bis 50 Minuten, besonders bevorzugt 5 bis 40 Minuten und insbesondere bevorzugt 10 bis 30 Minuten.
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Auch die Einwirkzeit Z2 beträgt bevorzugt 1 bis 60 Minuten, mehr bevorzugt 2 bis 50 Minuten, besonders bevorzugt 5 bis 40 Minuten und insbesondere bevorzugt 10 bis 30 Minuten. Dasselbe gilt für die Einwirkzeit Z3.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist ein Haarverformungs-Kit, enthaltend
- a. ein Verformungsmittel, enthaltend keratinreduzierende Substanz(en) und Methionylmethionin, und
- b. mindestens ein Fixiermittel.
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Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der vorliegenden Erfindung erläutern ohne ihn jedoch zu beschränken.
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Beispiele
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Es wurden folgende Zusammensetzungen nach herkömmlichem Verfahren bereitgestellt (die Mengenangaben sind, falls nicht anders gekennzeichnet, stets Gew.-%). Dabei wurden folgende Rohstoffe verwendet:
Cremophor® CO40 | hydriertes Rizinusöl mit ca. 40–45 EO-Einheiten (INCI-Bezeichnung: |
| PEG-40 Hydrogenated Castor Oil) (BASF SE) |
Protelan® VE/K | N-Cocoylweizenproteinkondensat (INCI-Bezeichnung: Sodium Cocoyl |
| Hydrolyzed Wheat Protein) (Zschimmer & Schwarz) |
Texapon® NSO UP | Laurylethersulfat, Natriumsalz (ca. 27,5% Aktivsubstanz; INCI- |
| Bezeichnung: Sodium Laureth Sulfate) (BASF SE) |
Turpinal® SL | 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure (ca. 58–61% |
| Aktivsubstanzgehalt; INCI-Bezeichnung: Etidronic Acid, Aqua (Water)) |
| (Solutia) |
Tabelle 1: Verformungsmittel
| E1 | V1 |
Ammoniumthioglykolat | 11,84 | 11,84 |
Turpinal® SL | 0,30 | 0,30 |
Ammoniumcarbonat | 2,50 | 2,50 |
Cremophor® CO 40 | 0,75 | 0,75 |
Protelan® VE/K | 0,80 | 0,80 |
DL-Methionyl-DL-methionin | 1,00 | - |
Parfum | 0,50 | 0,50 |
Ammoniak (25%ige wässrige Lösung) | ad pH 8,3 | ad pH 8,3 |
Wasser | ad 100 | ad 100 |
Tabelle 2: Fixierung
| F |
Dipicolinsäure | 0,10 |
Turpinal® SL | 1,70 |
Texapon® NSO UP | 6,00 |
Wasserstoffperoxid | 5,00 |
Ammoniak (25%ige wässrige Lösung) | 0,70 |
Wasser | ad 100 |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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