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Stand der Technik
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Es ist bereits eine Betriebssteuerungsvorrichtung für eine Handwerkzeugmaschine, mit zumindest einem Steuerprogramm, mit zumindest einer Steuereinheit und mit zumindest einer Bedieneinheit, die zumindest ein Bedienelement zu einer Inbetriebnahme der Handwerkzeugmaschine und die zumindest ein Funktionsbedienelement aufweist, vorgeschlagen worden.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Erfindung geht aus von einer Betriebssteuerungsvorrichtung für eine Handwerkzeugmaschine, mit zumindest einem Steuerprogramm, mit zumindest einer Steuereinheit und mit zumindest einer Bedieneinheit, die zumindest ein Bedienelement zu einer Inbetriebnahme der Handwerkzeugmaschine und die zumindest ein Funktionsbedienelement aufweist.
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Es wird vorgeschlagen, dass die Steuereinheit dazu vorgesehen ist, das zumindest eine Steuerprogramm zur zumindest zeitweisen autonomen Ansteuerung der Handwerkzeugmaschine mit verschiedenen Werten über die Zeit in Abhängigkeit von einer Betätigung des zumindest einen Funktionsbedienelements auszuwählen. Dadurch kann ein Arbeitsvorgang besonders einfach an ein zu bearbeitendes Material angepasst werden. Unter einer „Handwerkzeugmaschine“ soll insbesondere eine werkstückbearbeitende Maschine, vorteilhaft jedoch eine Bohrmaschine, ein Bohr-, Meißel- und/oder Schlaghammer, eine Säge, ein Hobel, ein Schrauber, eine Fräse, ein Schleifer, ein Winkelschleifer, ein Gartengerät und/oder ein Multifunktionswerkzeug verstanden werden. Unter einem „Steuerprogramm“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein zeitlicher, vorteilhaft computerimplementierter Programmablauf verstanden werden, der eine Vielzahl an Steuerdaten und/oder Steueralgorithmen zur Ansteuerung der Handwerkzeugmaschine umfasst.
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Unter einer „Steuereinheit“ soll insbesondere eine Einheit mit zumindest einer Steuerelektronik verstanden werden. Unter einer „Steuerelektronik“ soll insbesondere eine Einheit mit einer Prozessoreinheit und mit einer Speichereinheit sowie mit einem in der Speichereinheit gespeicherten Betriebsprogramm verstanden werden. Das Betriebsprogramm ist vorteilhaft zur Ausführung des Steuerprogramms vorgesehen. Unter einer „Bedieneinheit“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Einheit verstanden werden, die zumindest ein Bauteil, insbesondere ein Bedienelement, aufweist, das direkt von einem Bediener betätigbar ist und die dazu vorgesehen ist, durch eine Betätigung und/oder durch eine Eingabe von Parametern einen Prozess und/oder einen Zustand einer mit der Bedieneinheit gekoppelten Einheit zu beeinflussen und/oder zu ändern. Unter einem „Bedienelement“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Taster, ein Schalter, ein Drehregler, ein Potentiometer, ein berührungsempfindlicher Bildschirm, ein optisches Eingabesystem und/oder ein akustisches Eingabesystem verstanden werden.
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Unter einem „Funktionsbedienelement“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Bedienelement verstanden werden, das zu einer Aktivierung und/oder Steuerung zumindest einer Sonderfunktion der Handwerkzeugmaschine vorgesehen ist. Vorzugsweise ist das zumindest eine Funktionsbedienelement von einem Wahlschalter gebildet. Unter „zumindest zeitweise“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere über wenigstens einen vorgegebenen Zeitraum oder dauerhaft verstanden werden. Unter einer „autonomen Ansteuerung“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Ansteuerung verstanden werden, bei der zumindest teilweise unabhängig von einem Benutzerverhalten zumindest ein Betriebsparameter selbstständig eingestellt und/oder eingeregelt werden kann. Unter „verschiedenen Werten über die Zeit“ sollen in diesem Zusammenhang insbesondere Betriebsparameter verstanden werden, die sich über die Zeit betrachtet verändern. Zusätzlich wird vorgeschlagen, dass die Steuereinheit dazu vorgesehen ist, das zumindest eine Steuerprogramm zur zumindest zeitweisen autonomen Ansteuerung der Handwerkzeugmaschine mit verschiedenen Werten über die Zeit in Abhängigkeit von einer Betätigung des zumindest einen Funktionsbedienelements und des zumindest einen Bedienelements zu starten. Unter „vorgesehen“ soll insbesondere speziell programmiert, ausgelegt und/oder ausgestattet verstanden werden. Darunter, dass ein Objekt zu einer bestimmten Funktion vorgesehen ist, soll insbesondere verstanden werden, dass das Objekt diese bestimmte Funktion in zumindest einem Anwendungs- und/oder Betriebszustand erfüllt und/oder ausführt.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die zumindest eine Steuereinheit dazu vorgesehen ist, in Abhängigkeit von einer Betätigung des zumindest einen Funktionsbedienelements und des zumindest einen Bedienelements zumindest eine Antriebskenngröße der Handwerkzeugmaschine zumindest zeitweise autonom zu verändern. Dadurch kann ein Arbeitsvorgang besonders einfach an das zu bearbeitende Material angepasst werden. Unter einer „Antriebskenngröße“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Drehzahl, ein Drehmoment, eine Getriebeeinstellung und/oder eine sonstige Kenngröße eines Antriebsstrangs verstanden werden.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die zumindest eine Steuereinheit dazu vorgesehen ist, in Abhängigkeit von einer Betätigung des zumindest einen Funktionsbedienelements zumindest eine weitere Betriebsfunktion auszuführen. Dadurch kann vorteilhaft eine große und variable Funktionsvielfalt bereitgestellt werden. Unter einer weiteren Betriebsfunktion soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine frei programmierbare Funktion, wie insbesondere ein Blinken eines Leuchtmittels, insbesondere einer Leuchtdiode, eine Aktivierung eines Staubabsaugungsmoduls, eine Deaktivierung einer elektronischen Rotationskontrolle zum Bedienerschutz, eine Aktivierung einer Kommunikationsschnittstelle, insbesondere zur drahtlosen Datenübertragung, und/oder eine Aktivierung eines Sensors für spezielle Anwendungsfälle, verstanden werden. Insbesondere ist der Sensor für spezielle Anwendungsfälle dazu vorgesehen, zu erfassen, ob die Handwerkzeugmaschine in einen Bohrständer eingespannt ist, um beispielsweise eine höhere Drehzahl und/oder ein höheres Drehmoment durch die Steuereinheit einstellen zu können. Unter einer „drahtlosen Datenübertragung“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Datenübertragung nach einem IEEE-802.11-Standard, nach einem IEEE 802.15.1-Standard und/oder nach einem ISO/IEC 14443-Standard verstanden werden.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die zumindest eine Steuereinheit dazu vorgesehen ist, in Abhängigkeit von einer Betätigung des zumindest einen Funktionsbedienelements zumindest einen Betriebsvorgang aufzuzeichnen. Dadurch können individuelle Einstellungen und Ansteuerungen der Handwerkzeugmaschine vorteilhaft für spätere Anwendungen beibehalten werden. Vorteilhaft ist die zumindest eine Steuereinheit dazu vorgesehen, eine Einstellung des zumindest einen Bedienelements der Handwerkzeugmaschine über die Zeit aufzuzeichnen.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die zumindest eine Steuereinheit dazu vorgesehen ist, in Abhängigkeit von einer Betätigung des zumindest einen Funktionsbedienelements den zumindest einen aufgezeichneten Betriebsvorgang auszuwählen. Dadurch können individuelle Einstellungen und Ansteuerungen der Handwerkzeugmaschine vorteilhaft präzise repliziert werden.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die zumindest eine Steuereinheit dazu vorgesehen ist, in Abhängigkeit von einer Betätigung des zumindest einen Funktionsbedienelements eine Motordrehzahl der Handwerkzeugmaschine gemäß einer Annäherungsanfahrkurve des zumindest einen Steuerprogramms zu verändern. Dadurch kann eine besonders sanfte Bearbeitung eines zu bearbeitenden Materials erzielt werden. Vorzugsweise ist die zumindest eine Steuereinheit dazu vorgesehen, in Abhängigkeit von einer Betätigung des zumindest einen Funktionsbedienelements und des zumindest einen Bedienelements eine Motordrehzahl der Handwerkzeugmaschine gemäß einer Annäherungsanfahrkurve des zumindest einen Steuerprogramms zu verändern. Unter einer „Annäherungsanfahrkurve“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Kurve verstanden werden, die eine Antriebskenngröße, insbesondere eine Drehzahl, von einem Nullwert beziehungsweise von einem Stillstand ausgehend in einer allmählichen Annäherung bis an eine Arbeitskenngröße beschreibt, und/oder eine Kurve verstanden werden, die eine Antriebskenngröße, insbesondere eine Drehzahl, von einer Arbeitskenngröße ausgehend in einer allmählichen Annäherung bis zu einem Nullwert beziehungsweise bis zu einem Stillstand beschreibt. Vorzugsweise weist die Annäherungsanfahrkurve zumindest zwei unterschiedliche Steigungen auf. Bevorzugt weist die Annäherungsfahrkurve zumindest zwei unterschiedlich linear ansteigende Steigungen auf. Weiterhin vorteilhaft weist die Annäherungsanfahrkurve zumindest bereichsweise einen gekrümmten Kurvenverlauf auf. Unter einer „Arbeitskenngröße“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Wert, insbesondere eine maximale Drehzahl und/oder ein maximales Drehmoment, verstanden werden, die/das während eines Bearbeitungsvorgangs vorliegt.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die Betriebssteuerungsvorrichtung eine Kommunikationseinheit umfasst, die zur Kopplung eines externen Geräts für eine Programmierung des zumindest einen Steuerprogramms vorgesehen ist. Dadurch können vorteilhaft vordefinierte Steuerprogramme, insbesondere mit individuellen Annäherungskurven, in die Steuereinheit geladen werden und/oder aufgezeichnete Steuerprogramme in ein externes Gerät gesichert werden. Unter einem „externen Gerät“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Computer, insbesondere ein tragbarer Computer, ein Mobiltelefon und/oder ein sonstiges Gerät mit einer Recheneinheit verstanden werden.
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Des Weiteren wird eine Handwerkzeugmaschine mit einer Betriebssteuerungsvorrichtung vorgeschlagen.
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Ferner wird ein Verfahren zur autonomen Ansteuerung einer Handwerkzeugmaschine vorgeschlagen, wobei die Handwerkzeugmaschine in Abhängigkeit von einer Betätigung zumindest eines Funktionsbedienelements über ein Steuerprogramm mit verschiedenen Werten über die Zeit autonom angesteuert wird. Dadurch können besonders einfach verschiedene Materialien fachmännisch bearbeitet werden.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die Handwerkzeugmaschine von der Steuereinheit derart angesteuert wird, dass eine Abtriebsdrehzahl der Handwerkzeugmaschine aus einem Stillstand heraus autonom zunächst stärker und anschließend schwächer bis zu einer Arbeitsdrehzahl ansteigt. Dadurch kann eine besonders schonende Materialbearbeitung auf einfache Weise erfolgen.
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Die erfindungsgemäße Betriebssteuerungsvorrichtung soll hierbei nicht auf die oben beschriebene Anwendung und Ausführungsform beschränkt sein. Insbesondere kann die erfindungsgemäße Betriebssteuerungsvorrichtung zu einer Erfüllung einer hierin beschriebenen Funktionsweise eine von einer hierin genannten Anzahl von einzelnen Elementen, Bauteilen und Einheiten abweichende Anzahl aufweisen.
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Zeichnung
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es zeigen:
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1 einen Bohrhammer mit einer Betriebssteuerungsvorrichtung in einer schematischen Darstellung und
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2 eine Annäherungsanfahrkurve eines Steuerprogramms der Betriebssteuerungsvorrichtung.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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Die 1 zeigt eine Handwerkzeugmaschine 10 mit einer Betriebssteuerungsvorrichtung. Die Handwerkzeugmaschine 10 ist als ein Bohrhammer ausgebildet. Die Handwerkzeugmaschine 10 weist ein pistolenförmiges Maschinengehäuse 26 auf, in welchem ein Handwerkzeugmaschinenschlagwerk angeordnet ist. An dem Maschinengehäuse 26 ist zudem ein Handgriff 28 angeordnet. Zur Ansteuerung durch einen Benutzer weist die Betriebssteuerungsvorrichtung eine Bedieneinheit 14 auf. Die Bedieneinheit 14 umfasst ein Bedienelement 16. Das Bedienelement 16 ist am Handgriff 28 angeordnet. Das Bedienelement 16 ist dazu vorgesehen, von einem Bediener für ein Anfahren der Handwerkzeugmaschine 10 zumindest teilweise in den Handgriff 28 bewegt zu werden. Die Bedienung des Bedienelements 16 erfolgt üblicherweise zumindest mit einem Zeigefinger. Das Bedienelement 16 ist zu einer Inbetriebnahme der Handwerkzeugmaschine 10 vorgesehen.
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Die Handwerkzeugmaschine 10 weist zudem einen Zusatzhandgriff 30 auf, um eine Handhabung der Handwerkzeugmaschine 10 zu verbessern. Grundsätzlich ist es auch denkbar, dass die Handwerkzeugmaschine 10 ein anders ausgestaltetes, dem Fachmann als sinnvoll erscheinendes Maschinengehäuse 26 aufweist. Die Handwerkzeugmaschine 10 umfasst eine Werkzeugaufnahme 32, die zur Aufnahme eines Werkzeugs 34 für die Handwerkzeugmaschine 10 vorgesehen ist. In 1 ist die Handwerkzeugmaschine 10 mit einem beispielhaften Werkzeug 34 dargestellt, das über die Werkzeugaufnahme 32 mit der Handwerkzeugmaschine 10 gekoppelt ist. Die Handwerkzeugmaschine 10 umfasst zum Antrieb des in die Handwerkzeugmaschine 10 eingespannten Werkzeugs 34 eine Handwerkzeugmaschinenantriebseinheit 36.
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Zur Ansteuerung der Handwerkzeugmaschinenantriebseinheit 36 umfasst die Betriebssteuerungsvorrichtung eine Steuereinheit 12. Die Steuereinheit 12 ist zur elektronischen Ansteuerung der Handwerkzeugmaschinenantriebseinheit 36 vorgesehen. Dabei steuert die Steuereinheit 12 die Handwerkzeugmaschinenantriebseinheit 36 über elektrische und/oder elektronische Ausgangssignale an. Im Ausführungsbeispiel steuert die Steuereinheit 12 eine Motordrehzahl eines Elektromotors der Handwerkzeugmaschinenantriebseinheit 36.
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Die Steuereinheit 12 weist eine Speichereinheit auf. In der Speichereinheit der Steuereinheit 12 können Daten elektronisch gespeichert werden. Die Steuereinheit 12 weist ferner eine Recheneinheit auf, die zur Verarbeitung der in der Speichereinheit gespeicherten Daten sowie zur Verarbeitungen von Eingangssignalen, insbesondere von der Bedieneinheit 14, vorgesehen ist.
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Die Betriebssteuerungsvorrichtung weist ein Steuerprogramm auf. Das Steuerprogramm ist in der Speichereinheit der Steuereinheit 12 gespeichert. Das Steuerprogramm weist Steuerdaten auf, die von der Recheneinheit der Steuereinheit 12 verarbeitet werden und Informationen zu einer autonomen Ansteuerung der Handwerkzeugmaschinenantriebseinheit 36 beinhalten. Dabei bildet das Steuerprogramm einen computerimplementierten Programmablauf, der eine Vielzahl an Steuerdaten und/oder Steueralgorithmen zur Ansteuerung der Handwerkzeugmaschine 10 umfasst.
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Die Betriebssteuerungsvorrichtung weist ferner ein Funktionsbedienelement 18 auf. Das Funktionsbedienelements 18 bildet einen Wahlschalter aus. Die Steuereinheit 12 ist dazu vorgesehen, das Steuerprogramm zur autonomen Ansteuerung der Handwerkzeugmaschine 10 mit verschiedenen Werten über die Zeit in Abhängigkeit von einer Betätigung des Funktionsbedienelements 18 auszuwählen. Die Steuereinheit 12 ist ferner dazu vorgesehen, das Steuerprogramm zur autonomen Ansteuerung der Handwerkzeugmaschine 10 mit verschiedenen Werten über die Zeit in Abhängigkeit von einer Betätigung des Funktionsbedienelements 18 und des Bedienelements 16 zu starten. Die Betätigung kann dabei durch ein Drehen des Funktionsbedienelements 18 in eine bestimmte Position, ein einfaches Drücken, ein mehrmaliges Drücken, ein Drücken mit einer bestimmten Mindestdrückdauer und/oder durch ein Drücken mit einer bestimmten Kraft erfolgen. Ferner ist es denkbar, dass das Funktionsbedienelement 18 durch ein Einstecken eines Einsteckwerkzeugs, insbesondere über eine Nahfeldkommunikation (NFC), betätigbar ist.
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Die Steuereinheit 12 ist dabei dazu vorgesehen eine Antriebskenngröße der Handwerkzeugmaschine 10 zeitweise autonom zu verändern. Während der autonomen Ansteuerung der Handwerkzeugmaschine 10 ist lediglich eine Betätigung des Bedienelements 16 erforderlich. Es ist in diesem Zusammenhang jedoch auch denkbar, dass eine Betätigung des Bedienelements 16 zum Starten des Steuerprogramms nicht erforderlich ist. Ferner ist es auch denkbar, dass das Steuerprogramm über eine weitere Eingabe, beispielsweise über das Funktionsbedienelement 18, abgebrochen werden kann. Weiterhin ist es denkbar, dass das Steuerprogramm in zumindest einem Betriebsmodus automatisch gestartet wird.
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Die Antriebskenngröße beinhaltet eine Motordrehzahl der Handwerkzeugmaschine 10. Die Steuereinheit 12 verändert somit in Abhängigkeit von einer Betätigung des Funktionsbedienelements 18 die Motordrehzahl der Handwerkzeugmaschine 10. Die Motordrehzahl der Handwerkzeugmaschine 10 wird dabei gemäß einer Annäherungsanfahrkurve 20 des Steuerprogramms verändert. In der 2 ist die Annäherungsanfahrkurve 20 sowie weitere mögliche Annäherungsanfahrkurven 38, 40, 42, 44, 46 in einem Drehzahl-Zeit-Diagramm dargestellt. Ferner ist eine Standardanfahrkurve 48 gezeigt, bei welcher die Drehzahl bis zu einer maximalen Drehzahl linear stetig ansteigt. Die maximale Drehzahl ist durch einen nicht näher gezeigten Drehzahlvorwahlschalter, eine Stellung des Bedienelements 16 und/oder eine Einstellung im Steuerprogramm festlegbar.
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Bei der beispielhaften Annäherungsanfahrkurve 20 wird die Motordrehzahl von einem Nullwert zunächst linear erhöht, anschließend mit größerer Steigung linear erhöht und zuletzt auf einer Arbeitsdrehzahl gehalten, die kleiner als eine maximal mögliche Motordrehzahl ist. Die Arbeitsdrehzahl entspricht einer Arbeitskenngröße. Die Annäherungsanfahrkurve 20 weist somit zwei unterschiedliche Steigungen auf. Genauer gesagt weist die Annäherungsanfahrkurve 20 zwei unterschiedlich linear ansteigende Steigungen auf. Es ist in diesem Zusammenhang auch denkbar, dass eine andere Annäherungsanfahrkurve 38, 40, 42, 44, 46 gestartet wird.
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Eine weitere Annäherungsanfahrkurve 38 weist hierbei eine lineare Anfahrrampe auf, deren Steigung einer Steigung der Standardanfahrkurve 48 entspricht und die nur bis zu einem Wert unterhalb der maximal möglichen Motordrehzahl ansteigt. Eine weitere Annäherungsanfahrkurve 40 weist eine flachere Anfahrrampe als die Standardanfahrkurve 48 auf und steigt nur bis zu einem Wert unterhalb der maximal möglichen Motordrehzahl an. Eine weitere Annäherungsanfahrkurve 42 steigt zunächst linear stetig an und anschließend linear stetig mit geringerer Steigung bis zu einem Wert unterhalb der maximal möglichen Motordrehzahl an. Eine weitere Annäherungsanfahrkurve 44 steigt zunächst linear stetig an, anschließend linear stetig mit geringerer Steigung und zuletzt wieder linear stetig mit einer größeren Steigung bis zu einem Wert unterhalb der maximal möglichen Motordrehzahl an. Eine weitere Annäherungsanfahrkurve 46 weist einen freien kurvigen Verlauf auf und steigt bis zu einem Wert unterhalb der maximal möglichen Motordrehzahl an. Somit weist die weitere Annäherungsanfahrkurve 46 einen gekrümmten Kurvenverlauf auf.
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Die Steuereinheit 12 ist ferner dazu vorgesehen, in Abhängigkeit von einer Betätigung des Funktionsbedienelements 18 einen Betriebsvorgang aufzuzeichnen. Dabei zeichnet die Steuereinheit 12 eine Einstellung des Bedienelements 16 der Handwerkzeugmaschine 10 über die Zeit auf. Während der Aufzeichnung wird eine neue Annäherungsanfahrkurve erstellt. Die neue Annäherungsanfahrkurve wird von der Steuereinheit 12 bei einer weiteren Betätigung des Funktionsbedienelements 18 ausgewählt und bei einer Betätigung des Bedienelements 16 ausgeführt. Es ist in diesem Zusammenhang auch denkbar, dass die Bedieneinheit 14 eine Aufnahmetaste zur Aufzeichnung des Betriebsvorgangs und eine Wiedergabetaste zur Ausführung der aufgezeichneten neuen Annäherungsanfahrkurve aufweist.
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Die Betriebssteuerungsvorrichtung umfasst ferner eine Kommunikationseinheit 22. Die Kommunikationseinheit 22 ist zur drahtlosen Kopplung eines externen Geräts 24 für eine Programmierung des Steuerprogramms vorgesehen. Das externe Gerät 24 ist von einem Mobiltelefon gebildet. Das externe Gerät 24 ist zur Eingabe, Bearbeitung und/oder Ausgabe des Steuerprogramms, beziehungsweise der Annäherungsanfahrkurven 20, 38, 40, 42, 44, 46 des Steuerprogramms, vorgesehen. Beispielsweise lassen sich aufgezeichnete Annäherungsanfahrkurven auf dem externen Gerät zur späteren Verwendung abspeichern.
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Zusätzlich ist die Steuereinheit 12 dazu vorgesehen, in Abhängigkeit von einer Betätigung des Funktionsbedienelements 18 weitere Betriebsfunktionen auszuführen. Es ist in diesem Zusammenhang denkbar, dass je eine weitere Betriebsfunktion einer codierten Betätigungscodierung, wie insbesondere mehrmaliges Drücken des Funktionsbedienelements 18 zugeordnet ist. Es ist ferner denkbar, dass jeder weiteren Betriebsfunktion ein eigenes, zusätzliches, nicht dargestelltes Funktionsbedienelement zugeordnet ist. Die weiteren Betriebsfunktionen sind von frei programmierbaren Funktionen gebildet, wie insbesondere einem Blinken einer Leuchtdiode 50 der Handwerkzeugmaschine 10, einer Aktivierung eines Staubabsaugungsmoduls, einer Deaktivierung einer elektronischen Rotationskontrolle (ERC) zum Bedienerschutz, einer Aktivierung der Kommunikationseinheit 22, insbesondere zur drahtlosen Datenübertragung, und/oder einer Aktivierung eines nicht dargestellten Sensors für spezielle Anwendungsfälle, verstanden werden. Der Sensor für spezielle Anwendungsfälle ist beispielsweise dazu vorgesehen, zu erfassen, ob die Handwerkzeugmaschine 10 in einen nicht dargestellten Bohrständer eingespannt ist, um beispielsweise eine höhere Drehzahl und/oder ein höheres Drehmoment durch die Steuereinheit 12 einstellen zu können.
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Um ein Werkstück zu bearbeiten, kann über das Funktionsbedienelement 18 eine der Annäherungsanfahrkurven 20, 38, 40, 42, 44, 46 ausgewählt werden. Die Handwerkzeugmaschinenantriebseinheit 36 dreht dann das Werkzeug 34 vollständig autonom mit einer Drehgeschwindigkeit gemäß der ausgewählten Annäherungsanfahrkurve 20, 38, 40, 42, 44, 46 mit verschiedenen Werten in diesem Fall Drehgeschwindikeitswerten, über die Zeit. Eine Abtriebsdrehzahl der Handwerkzeugmaschine 10 steigt dabei aus einem Stillstand heraus autonom zunächst stärker und anschließend schwächer bis zu einer Arbeitsdrehzahl an. Alternativ kann auch ein erstes Werkstück manuell bearbeitet und die Drehzahl von Hand gesteuert werden, wobei ein Drehzahlverlauf aufgezeichnet wird. Bei einem weiteren Werkstück kann der gespeicherte Drehzahlverlauf wieder abgespielt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- IEEE-802.11-Standard [0007]
- IEEE 802.15.1-Standard [0007]
- ISO/IEC 14443-Standard [0007]