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Gegenstand der Erfindung ist ein Kabelführungssystem mit einer richtungsveränderlichen Kabelführung.
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Seegehende Schiffe werden in Häfen oder an anderen Liegeplätzen an Land zur Vermeidung von Emissionen von Land aus über ein oder mehrere Kabel mit elektrischer Energie zum Betreiben des Bordnetzes oder zur Bereitstellung von elektrischer Energie für an Bord befindliche, jedoch nicht an das Bordnetz direkt angeschlossene Verbraucher, beispielsweise Kühlcontainer, versorgt. Beispielsweise wird elektrische Energie für den Hotelbetrieb auf Güterschiffen auch während der Liegezeit des Schiffes in einem Hafen benötigt. Auch für andere Schiffe außer Güterschiffen kann eine Zuführung von elektrischer Energie und/oder Daten über Kabel von Land aus während einer Hafenliegezeit zweckmäßig oder erforderlich sein. Dazu befindet sich an Bord des Schiffes ein Kabelführungssystem, mit dem ein oder mehrere Kabel, an die jeweils ein Stecker angeschlossen ist, vom Schiff aus an Land geführt werden, wo das oder die Kabel über den oder die Stecker an eine elektrische Energieversorgung angeschlossen werden. Die Energieversorgung weist üblicherweise eine Mittelspannung von 6,6 kV auf. Darüber hinaus können mit dem Kabelführungssystem auch ein oder mehrere Kabel zur Übertragung von Daten, beispielsweise Lichtleiterkabel oder Telefonkabel, an Land geführt und dort entsprechend angeschlossen werden. Ebenfalls möglich sind Kabel, die sowohl elektrische Leitungen als auch Leitungen zur Datenübertragung enthalten.
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Ein Kabelführungssystem nach dem Stand der Technik umfasst eine Vorrichtung zur Kabelaufwicklung sowie eine Vorrichtung zur Führung eines oder mehrerer Kabel in eine definierte Richtung in einer horizontalen Ebene, wobei die Richtung nicht veränderbar ist. Beispielsweise ist eine Kabeltrommel in einem Kabeltrommel-Container installiert, welcher sich an einem Stellplatz nahe der Bordkante des Schiffes befindet, wodurch das Kabel durch eine an der Außenseite des Containers angebrachte Luke nach Außenbords geführt werden kann.
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Üblicherweise erfolgt die Kabelführung an Land entweder auf der Backbord-Seite oder der Steuerbord-Seite des Schiffes, da dieses mit einer dieser Seiten am Ufer anliegt, um be- oder entladen zu werden. Problematisch dabei ist, dass die Anlegeseite im Allgemeinen nicht frei wählbar ist, sondern durch äußere Bedingungen, beispielsweise die geplante Auslaufrichtung des Schiffes, oder die Hafenbehörde vorgegeben ist. Da herkömmliche Kabelführungssysteme nur eine starre Kabelführung in eine Richtung, d.h. entweder auf die Backbord-Seite oder die Steuerbord-Seite, erlauben, weisen die Schiffe, insbesondere große Schiffe, wie beispielsweise Containerschiffe, zwei dieser Kabelführungssysteme mit den erforderlichen Schaltgeräten und Antrieben sowie den schiffsseitig notwendigen Installationen und Anschlüssen an das Bordnetz auf. Dabei ist eines der Kabelführungssystem auf der Backbord-Seite angeordnet und erlaubt eine Kabelführung zur Backbord-Seite, während das andere Kabelführungssystem auf der Steuerbord-Seite angeordnet ist und eine Kabelführung zur Steuerbord-Seite erlaubt. Damit sind zwei Kabelführungssysteme notwendig, obwohl während des Anliegens nur eines davon zur Verbindung an Land genutzt werden kann.
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Es stellt sich somit die Aufgabe, ein Kabelführungssystem bereitzustellen, das eine richtungsveränderliche Kabelführung erlaubt, so dass für ein Schiff nur noch ein derartiges Kabelführungssystem zur Verbindung an Land unabhängig von der Liegeseite des Schiffes notwendig ist.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabenstellung mit dem Kabelführungssystem nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den rückbezogenen Unteransprüchen offenbart.
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Das erfindungsgemäße Kabelführungssystem umfasst eine Vorrichtung zur Kabelaufwicklung, eine um mindestens 180° um eine vertikale Achse und/oder um mindesten 90° um eine horizontale Achse schwenkbare Vorrichtung zur Führung eines oder mehrerer Kabel sowie eine Vorrichtung zur Erzielung einer Höhendifferenz zwischen der Vorrichtung zur Kabelaufwicklung und der Vorrichtung zur Führung eines oder mehrerer Kabel.
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Unter dem Begriff „Kabel“ sollen alle Kabel, die zur Übertragung von elektrischer Energie und/oder von Daten geeignet sind, verstanden werden.
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Die Vorrichtung zur Kabelaufwicklung ist vorzugsweise eine Kabeltrommel, kann aber auch jede andere aus dem Stand der Technik bekannte geeignete Vorrichtung sein. Die Vorrichtung zur Kabelaufwicklung ist geeignet, mindestens ein Kabel in einem aufgewickelten Zustand zu halten und eine Auf- oder Abwicklung des mindestens einen Kabels zu ermöglichen. Zum Auf- oder Abwickeln des mindestens einen Kabels weist die Vorrichtung zur Kabelaufwicklung vorzugsweise einen Antrieb auf. Darüber hinaus weist die Vorrichtung zur Kabelaufwicklung ein Mittel zur Einspeisung der über das mindestens eine Kabel übertragenen elektrischen Energie in das Bordnetz und/oder zur Einspeisung der über das mindestens eine Kabel übertragenen Daten in ein bordeigenes System auf. Für die Einspeisung von elektrischer Energie wird vorzugsweise eine Mehrzahl von Schleifringen genutzt. Vorzugsweise erzeugt die Vorrichtung zur Kabelaufwicklung eine Vorspannung eines zumindest teilweise abgewickelten Kabels, so dass dieses immer eine definierte mechanische Zugspannung aufweist. Die Vorrichtung zur Kabelaufwicklung ist vorzugsweise über oder auf oder unter Deck an Bord eines Schiffes befestigt.
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Die Vorrichtung zum Erzielen einer Höhendifferenz zwischen der Vorrichtung zur Kabelaufwicklung und der Vorrichtung zur Führung eines oder mehrerer Kabel dient dazu, einen definierten Verlaufswinkel eines oder mehrerer Kabel nach Außenbords zu erreichen bzw. das oder die Kabel einem oder mehreren Kabelführungsmitteln, welche das oder die Kabel nach Außenbords führen, zuzuführen. Solch ein Kabelführungsmittel ist vorzugsweise eine Kabelrollbahn. Weiterhin vorzugsweise ist die Vorrichtung zum Erzielen einer Höhendifferenz so gestaltet, dass eine Änderung der Höhendifferenz während der Zeit, in der mindestens ein vom Schiff kommendes Kabel mit einem Landanschluss verbunden ist, ausgeglichen werden kann. Solch eine Änderung der Höhendifferenz resultiert beispielsweise aus dem veränderten Tiefgang des Schiffes infolge des Ent- oder Beladens oder den Gezeiten.
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Die Vorrichtung zum Erzielen einer Höhendifferenz zwischen der Vorrichtung zur Kabelaufwicklung und der Vorrichtung zur Führung eines oder mehrerer Kabel ist vorzugsweise eine ausfahrbare Teleskopsäule, die einen vieleckigen oder einen runden Querschnitt aufweisen kann. Unter dem Begriff „runder Querschnitt“ sind im Sinne der Erfindung sowohl kreisförmige, ovale aber auch alle anderen, keine Ecken aufweisenden Querschnitte zu verstehen.
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Vorzugsweise ist die Vorrichtung zum Erzielen einer Höhendifferenz fest mit der Vorrichtung zur Kabelaufwicklung verbunden. Ein erster Endbereich der Vorrichtung zum Erzielen einer Höhendifferenz befindet sich in etwa auf der selben Höhe über einer Referenzebene wie die Vorrichtung zur Kabelaufwicklung und ist vorzugsweise fest mit der Vorrichtung zur Kabelaufwicklung verbunden, während die Lage eines zweiten Endbereiches der Vorrichtung zum Erzielen einer Höhendifferenz auf eine definierte Höhe über der Referenzebene, d.h. in vertikaler Richtung, einstellbar ist. Die Referenzebene ist beispielsweise das Schiffsdeck, kann aber auch die Uferebene oder eine andere horizontale Ebene sein. Der erste und der zweite Endbereich der Vorrichtung zum Erzielen einer Höhendifferenz befinden sich an den entgegengesetzten Enden der Vorrichtung zum Erzielen einer Höhendifferenz mit Bezug auf eine Ausdehnung der Vorrichtung zum Erzielen einer Höhendifferenz entlang einer vertikalen Richtung (Höhe).
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Das Kabelführungssystem weist vorzugsweise weiterhin eine Vorrichtung zur Umlenkung von mindestens einem Kabel auf, die geeignet ist, das oder die von der Vorrichtung zur Kabelaufwicklung abgewickelten Kabel derart umzulenken, dass das oder die Kabel nach Passieren der Vorrichtung zur Umlenkung entlang der vertikalen Ausdehnung der Vorrichtung zum Erzielen einer Höhendifferenz verlaufen. Die Vorrichtung zur Umlenkung ist beispielsweise eine Vertikalumlenkung, die geeignet ist, ein oder mehrere horizontal von der Vorrichtung zur Kabelaufwicklung abgewickelte Kabel nach Passieren der Vorrichtung zur Umlenkung in eine vertikale Richtung verlaufen zu lassen. Die Vorrichtung zur Umlenkung weist vorzugsweise für jedes Kabel eine oder mehrere Rollen auf, die in Laufrichtung des Kabels drehbar auf einem Träger gelagert sind und jeweils eine Vertiefung zur Aufnahme eines Kabels aufweisen. Sind einem Kabel mehrere Rollen zugeordnet, so sind diese in Laufrichtung des Kabels hintereinander auf dem Träger angeordnet. Die Anordnung der Mehrzahl von Rollen für ein individuelles Kabel beschreibt eine definierte Form, beispielsweise einen Viertelkreis. Der Kurvenverlauf dieser Form sowie der Mindestradius der beschriebenen Form sind abhängig vom Durchmesser und der Steifigkeit des oder der umgelenkten Kabel.
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Die Vorrichtung zur Umlenkung ist vorzugsweise mit der Vorrichtung zum Erzielen einer Höhendifferenz verbunden. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Vorrichtung zur Umlenkung auf dem ersten Endbereich der Vorrichtung zum Erzielen einer Höhendifferenz angeordnet. Weiterhin vorzugsweise ist die Vorrichtung zur Umlenkung auf in etwa der selben Höhe in vertikaler Richtung angeordnet, in der ein Kabel aus der Vorrichtung zur Kabelaufwicklung während des Abwickelvorgangs austritt.
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Die Vorrichtung zur Führung eines oder mehrerer Kabel dient dazu, ein oder mehrere Kabel, die von der Vorrichtung zur Kabelaufwicklung bereitgestellt werden, in eine definierte Richtung auf einer definierten Ebene zu führen. Die definierte Ebene ist vorzugsweise eine horizontale Ebene. Wenn die Vorrichtung um mindestens 180° um eine vertikale Achse schwenkbar ist, das heißt um die vertikale Achse drehbar ist, so ist die Richtung innerhalb der definierten Ebene frei in einem Bereich, der mindestens 180° überdeckt, einstellbar. Ist jedoch die Vorrichtung nur um mindestens 90° um eine horizontale Achse schwenkbar, das heißt sie kann in einer Ebene, die senkrecht zur horizontalen Achse steht, gekippt werden, so ist die Richtung, in der das oder die Kabel geführt werden können, auf zwei um 180° in der definierten Ebene voneinander verschiedene Richtungen begrenzt.
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Die Vorrichtung zur Führung der Kabel ist vorzugsweise über eine Halterung mit der Vorrichtung zum Erzielen einer Höhendifferenz verbunden und bevorzugt an dem zweiten Endbereich der Vorrichtung zum Erzielen einer Höhendifferenz angebracht. Vorzugsweise ist ein sich in horizontaler Richtung erstreckender Arm an der Vorrichtung zum Erzielen einer Höhendifferenz an dem zweiten Endbereich der Vorrichtung zum Erzielen einer Höhendifferenz befestigt. Auf diesem Arm ist die Vorrichtung zur Führung der Kabel am der Vorrichtung zum Erzielen einer Höhendifferenz abgewandten Ende des Arms schwenkbar gelagert. Vorzugsweise ist die Halterung fest, d.h. nicht schwenkbar, an der Vorrichtung zum Erzielen einer Höhendifferenz angeordnet. Ist die Vorrichtung zur Führung der Kabel um mindestens 180° um eine vertikale Achse schwenkbar, so weist der horizontal verlaufende Arm der Halterung vorzugsweise eine vertikale Halterung auf, beispielsweise in Form eines sich vertikal erstreckenden Zylinders oder Kegelstumpfes, der durch ein Rohr oder einen Bolzen realisiert ist. Die Schwenkbarkeit der Vorrichtung zum Führen der Kabel um die vertikale Achse wird vorzugsweise dadurch realisiert, dass die Vorrichtung beweglich auf der vertikalen Halterung gelagert ist. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind Bestandteile der Halterung, beispielsweise die vertikale Halterung oder der horizontale Arm, um die vertikale bzw. die horizontale Achse schwenkbar, wobei die Vorrichtung zum Führen der Kabel fest mit den schwenkbaren Teilen der Halterung verbunden ist. Jedoch ist es auch möglich, die gesamte Halterung um eine vertikale Achse und/oder eine horizontale Achse drehbar zu gestalten, wobei die Vorrichtung zur Führung der Kabel fest mit der Halterung verbunden ist und die vertikale Achse vorzugsweise entlang der Vorrichtung zum Erzielen einer Höhendifferenz und die horizontale Achse vorzugsweise entlang des horizontalen Arms der Halterung verläuft.
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Wenn keine Kabelverbindung nach Außenbords vorhanden ist, beispielsweise während der Fahrt des Schiffes, befindet sich die Vorrichtung zur Führung der Kabel in einer Stellung, die sich aus einem eingefahrenen Zustand der Vorrichtung zum Erzielen einer Höhendifferenz ergibt.
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Die Vorrichtung zur Führung der Kabel weist vorzugsweise ein Mittel zur Arretieren der Vorrichtung in einer vorgegebenen Schwenklage auf. Solch ein Feststellmittel kann beispielsweise ein Sicherungsbolzen, eine Schraube oder eine Klemm- oder Spannvorrichtung sein. Darüber hinaus umfasst die Vorrichtung zur Führung der Kabel vorzugsweise einen Antrieb, beispielsweise einen mechanischen Antrieb, der das Schwenken der Vorrichtung um einen vorgegebenen Winkel ausführt.
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Die Vorrichtung zur Führung eines oder mehrerer Kabel weist vorzugsweise ein Führungsrollensegment auf, das einen Träger und mindestens eine darauf angeordnete Führungsrolle umfasst. Vorzugsweise ist jedem geführten Kabel eine Mehrzahl von Führungsrollen, vorzugsweise zwei bis fünf Führungsrollen, zugeordnet, wobei diese entlang eines definierten Kurvenverlaufs des geführten Kabels hintereinander in Verlaufsrichtung des geführten Kabels angeordnet sind. Damit definiert die Anordnung der einem spezifischen Kabel zugeordneten Führungsrollen den Kurvenverlauf dieses spezifischen Kabels. Der Kurvenverlauf entspricht beispielsweise einem Viertelkreis in einer vertikalen Ebene, so dass ein vertikal in die Vorrichtung zur Führung der Kabel eintretendes Kabel in eine horizontale Richtung umgelenkt wird. Jedoch sind auch andere Formen möglich. Der Kurvenverlauf sowie der Mindestradius der Kurve sind abhängig vom Durchmesser und der Steifigkeit des oder der geführten Kabel. Die Führungsrollen sind in Richtung des Kabelverlaufs drehbar gelagert und weisen vorzugsweise jeweils eine Vertiefung zur Aufnahme des Kabels auf. Sie gewährleisten eine sichere Bewegung bzw. Führung des entsprechenden Kabels während des Kabelauslegevorgangs, während der Aufrechterhaltung der Kabelverbindung und während des Kabeleinholvorgangs und verhindern ein Knicken oder Verdrehen des oder der Kabel.
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In einer besonderen Ausführungsform sind die, verschiedenen Kabeln zugeordneten Führungsrollen in einer Richtung, in der die Kabel nach Passieren der Vorrichtung zur Führung der Kabel weiterverlaufen, zueinander versetzt angeordnet. Beispielsweise sind die Führungsrollen, die einem ersten Kabel zugeordnet sind, mit einem Abstand in horizontaler Richtung entlang der Kabelführungsrichtung nach Passieren der Vorrichtung zum Führen der Kabel zu entsprechenden Führungsrollen, die einem zweiten Kabel zugeordnet sind, angeordnet. Damit wird ein Abstand in horizontaler Richtung, der zwischen zwei Kabeln, die nebeneinander aus dem Kabelführungssystem austreten, ausgeglichen.
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Weiterhin weist die Vorrichtung zur Führung eines oder mehrerer Kabel vorzugsweise eine Gleitschale oder Mulde auf, die mit dem Führungsrollensegment verbunden ist und die eine dem Kurvenverlauf der Führungsrollen entsprechende Form aufweist. Die Gleitschale ist dabei in vertikaler Richtung unterhalb des Führungsrollensegmentes angeordnet. Das Führungsrollensegment und die Gleitschale sind mit einem derartigen Abstand zueinander angeordnet, dass das oder die Kabel mit dem bzw. den Steckern zwischen dem Führungsrollensegment und der Gleitschale passieren können. Die Gleitschale oder Mulde dient zum Auffangen des oder der Kabel während des Kabelauslegevorgangs sowie dem Schutz des oder der Kabel während des Kabelauslegevorgangs, während der Aufrechterhaltung der Kabelverbindung und während des Kabeleinholvorgangs. Zur Erleichterung des Kabelauslegevorgangs ist das Führungsrollensegment vorzugsweise beweglich in der Gleitschale befestigt. Damit kann beispielsweise das Führungsrollensegment während des Kabelauslegevorgangs oder des Kabeleinholvorgangs derart bewegt werden, dass ein freier Durchgang für die an dem oder den Kabeln befestigten Steckern durch die Vorrichtung zur Führung der Kabel gewährleistet wird. Darüber hinaus sind die Kabel damit besser greif- und mit Mitteln zum Ziehen koppelbar.
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Das erfindungsgemäße Kabelführungssystem ermöglicht die Führung eines oder mehrerer Kabel auf beide Seiten des Schiffes. Daher ist nur noch ein derartiges Kabelführungssystem anstelle von zwei Kabelführungssystem nach dem Stand der Technik notwendig, was zu einer Einsparung von Kosten für die Anschaffung eines solchen Kabelführungssystems sowie die Installation an Bord des Schiffes führt. Vorzugsweise ist das erfindungsgemäße Kabelführungssystem mittschiffs an Bord des Schiffs positioniert.
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Vorzugsweise ist das Kabelführungssystem in einem Kabeltrommel-Container installiert. Dabei können ebenfalls die erforderlichen Schaltgeräte und Antriebe in dem Container angeordnet sein. Der Kabeltrommel-Container weist vorzugsweise eine Luke auf, durch die im geöffneten Zustand die Vorrichtung zum Erzielen einer Höhendifferenz und die daran befestigte Vorrichtung zum Führen der Kabel ausgefahren sind, so dass das oder die Kabel von der im Kabeltrommel-Container angeordneten Vorrichtung zur Kabelaufwicklung über die Vorrichtung zur Führung der Kabel nach Außenbords geführt werden können. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Kabeltrommel-Container mittig in einer untersten Containerebene über dem Muring-Deck (Mooring-Deck) achtern (im hinteren Bereich des Schiffes) positioniert.
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Das erfindungsgemäße Kabelführungssystem kann mit weiteren Kabelumlenkvorrichtungen und/oder Kabelführungsmitteln kombiniert werden, die beispielsweise eine zusätzliche horizontale Umlenkung des oder der Kabel und die Führung des oder der Kabel in Querrichtung des Schiffes zur Bordkante und/oder in der Längsrichtung des Schiffes gewährleisten. Solche Kabelführungsmittel sind beispielsweise Kabelrollbahnen. Für den Fall, dass das erfindungsgemäße Kabelführungssystem in einem Kabeltrommel-Container in der unterstesten Containerebene über dem Muring-Deck positioniert ist, sind die Kabelrollbahnen vorzugsweise unterhalb dieser untersten Containerebene an den Stützvorrichtungen der Container in horizontaler Lage befestigt und verlaufen quer zur Längsrichtung des Schiffes vom Standort des Kabeltrommel-Containers zur Bordkante.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist das Kabelführungssystem mit einer Kabelrollbahn kombiniert, die mindestens quer zur Längsrichtung des Schiffes verfahrbar ist und entsprechend der Liegeseite des Schiffes ausgefahren werden kann. Damit müssen nicht mehr mindestens zwei Kabelrollbahnen, von denen mindestens eine zur Steuerbordseite und mindestens eine zur Backbordseite des Schiffes verlaufen, vorgehalten werden. Eine solche verfahrbare Kabelrollbahn weist vorzugsweise an beiden Enden in Verfahrrichtung abgerundete Endbereiche auf, über die eine sichere und gleichmäßige Führung der Kabel auf Land gewährleistet werden kann, wobei die Kabelrollbahn nicht gewechselt werden muss, wenn sich die dem Land zugewandte Seite des Schiffes ändert.
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Die verfahrbare Kabelrollbahn bietet darüber hinaus die Möglichkeit, das oder die Kabel ohne weitere Hilfsmittel nach Außenbord zu ziehen. Dazu weist die Kabelrollbahn vorzugsweise mindestens ein Befestigungsmittel auf, das mit dem oder den Kabeln oder mit Befestigungsmitteln, die an dem oder den Kabeln angebracht sind, wie beispielsweise einem Ziehstrumpf, verbunden werden können. Beim Verfahren der Kabelrollbahn werden dann das oder die Kabel, die mit dem Befestigungsmittel verbunden sind, von der Kabelrollbahn mitgenommen.
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Figuren
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1 zeigt das erfindungsgemäße Kabelführungssystem in einer ersten Ausführungsform während des Kabelauslegevorgangs, wobei die Vorrichtung zum Führen der Kabel um mindestens 180° um eine vertikale Achse schwenkbar ist.
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2 zeigt ein Detail der ersten Ausführungsform der Vorrichtung zum Führen der Kabel.
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3 zeigt ein Detail einer Zugvorrichtung zum Ziehen der Kabel.
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4 zeigt das erfindungsgemäße Kabelführungssystem in einer zweiten Ausführungsform während des Kabelauslegevorgangs, wobei die Vorrichtung zum Führen der Kabel um mindestens 90° um eine horizontale Achse schwenkbar ist.
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Ausführungsbeispiel
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Im Folgenden wird das erfindungsgemäße Kabelführungssystem an Hand zweier Ausführungsbeispiele erläutert, ohne dieses auf diese Beispiele zu beschränken.
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Das Kabelführungssystem gemäß der ersten Ausführungsform umfasst eine Vorrichtung zur Kabelaufwicklung, eine Vertikalumlenkvorrichtung zum Umlenken des oder der Kabel, eine um mindestens 180° um eine vertikale Achse schwenkbare Vorrichtung zur Führung eines oder mehrerer Kabel sowie eine Vorrichtung zum Erzielen einer Höhendifferenz zwischen der Vorrichtung zur Kabelaufwicklung und der Vorrichtung zur Führung eines oder mehrerer Kabel. Die vertikale Achse entspricht der z-Achse in dem in 1 dargestellten Koordinatensystem.
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Die in 1 gezeigte Vorrichtung (1) zur Kabelaufwicklung umfasst eine Kabeltrommel (11) und mehrere in einem Gehäuse (12) angeordnete Schleifringe zum Einspeisen der von Außenbords übertragenen elektrischen Energie. Auf der Kabeltrommel (11) sind die Kabel (4) aufgewickelt. Die 1 zeigt zwei Kabel, jedoch sind auch andere Anzahlen von Kabeln möglich, beispielsweise ein Kabel oder drei oder mehr Kabel. Die Vorrichtung (1) zur Kabelaufwicklung ist über ein Fundament (13) mit einer Unterlage, beispielsweise dem Boden eines Kabeltrommel-Containers, verbunden.
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Über die Vertikalumlenkung (2) werden die von der Kabeltrommel (11) abgewickelten Kabel (4) in eine vertikale Richtung umgelenkt. Die Umlenkvorrichtung (2) ist auf der Vorrichtung zum Erzielen einer Höhendifferenz befestigt, welche durch eine Teleskopsäule (3) realisiert ist.
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Die 1 zeigt die Kabel (4), an deren einem Ende sich die Kabelstecker (4a) befinden, in zwei Stadien des Kabelauslegevorgangs. Die mit (4a‘) bezeichnete Stellung zeigt die Kabelstecker (4a) vor Passieren der Vorrichtung (5) zum Führen der Kabel (4), während die mit (4a‘‘) bezeichnete Stellung die Kabelstecker (4a) nach dem Passieren der Vorrichtung (5) zum Führen der Kabel (4) zeigt.
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Die Vorrichtung (5) zum Führen der Kabel (4) umfasst eine Gleitschale (51) und ein Führungsrollensegment (52), die miteinander verbunden sind. Die 2 zeigt in einer Detailansicht die Befestigung der Vorrichtung (5) zum Führen der Kabel (in 2 zur besseren Anschaulichkeit nicht dargestellt) an der Teleskopsäule (3) mittels einer Halterung (6). Dabei umfasst die Halterung (6) einen Arm (61), der sich horizontal von der Teleskopsäule (3) aus erstreckt und fest am unteren Ende der Teleskopsäule (3) angebracht ist. Auf dem Arm (61) ist ein Rohr (62) angeordnet, das sich in vertikaler Richtung nach oben erstreckt und auf dem die Gleitschale (51) befestigt ist. Darüber hinaus ist ein Antrieb (5a) auf der Halterung (6) angeordnet, der eine Schwenkung der Gleitschale (51) um die z-Achse um einen vorgegebenen Winkel ermöglicht.
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Darüber hinaus zeigt 1 eine Kabelrollbahn (7), die ein Zugseil (8) umfasst. Wie in 3 im Detail gezeigt, umfasst das Zugseil (8) Schlaufen (8a), die mit den an den Kabeln (4) befindlichen Ziehstrümpfen (4b) gekoppelt werden können, so dass die Kabel (4) durch eine Bewegung des Zugseils (8) mitgeführt werden. Mit Hilfe der Kabelrollbahn (7) werden die Kabel (4) über eine zu überbrückende Distanz gezogen. Die Kabelrollbahn (7) weist ein Kopfteil (9) mit einer Rundung auf, das die sichere Führung der Kabel (4) an einen bestimmten Ort, beispielsweise das Ufer, erleichtert. Das Kopfteil (9) ist ausziehbar (teleskopierbar) an der Kabelrollbahn (7) befestigt.
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Im Folgenden wird der Kabelauslegevorgang für ein Kabelführungssystem der ersten Ausführungsform in einem Kabeltrommel-Container beschrieben, der sich in einer untersten Container-Ebene über dem Schiffsdeck befindet. Der Container ist auf einer Stützvorrichtung derart befestigt, dass die Unterseite des Containers sich mehrere Meter, bspw. ca. 4 m bis 5 m, über dem Deck befindet. Die in 1 dargestellten Pfeile stellen jeweils eine mögliche Bewegungsrichtung dar.
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Zunächst wird eine Bodenluke im Container geöffnet. Durch die geöffnete Luke wird die Teleskopsäule (3) ca. 0,75 m bis 1 m ausgefahren (Bewegung W3), wodurch die Vorrichtung (5) zum Führen der Kabel (4) um eben diese Distanz nach unten, d.h. entlang der z-Achse, bewegt wird. Damit befindet sich die Unterkante der Gleitschale (51) auf in etwa der selben Höhe wie die Oberseite der Kabelrollbahn (7). Die Kabelrollbahn (7) ist an der Stützvorrichtung der Container mehr als 2,5 m oberhalb des Decks befestigt und verläuft auf einer horizontalen Ebene unterhalb der Container zu einer Seite des Schiffes. Da beide Seiten des Schiffes erreichbar sein sollen, sind auf beiden Seiten der Bodenluke Kabelrollbahnen (7) angeordnet. Durch eine Schwenkung der Gleitschale (51) zu einer der beiden Seiten des Schiffes wird jeweils eine der Kabelrollbahnen (7) für die Kabel (4) erreichbar.
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Nach dem teilweisen Abwickeln der Kabel (4) von der Kabeltrommel (11) hängen die über die Vertikalumlenkung (2) in eine vertikale Richtung umgelenkten Kabel (4) mit den Kabelsteckern (4a) frei (Stellung 4a’).
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Anschließend wird die Vorrichtung (5) zum Führen der Kabel (4) mit Hilfe des Antriebs (5a, dargestellt in 2) um die z-Achse zu der Seite des Schiffes geschwenkt, auf der sich der zu verbindende Landanschluss befindet (Bewegung W2). Das heißt die Vorrichtung (5) zum Führen der Kabel (4) bewegt sich in der x-y-Ebene um die z-Achse. Nun wird das Führungsrollensegment (52) in der Gleitschale (51) hochgeklappt, wodurch ein freier Durchgang für die an den Kabeln (4) hängenden Kabelstecker (4a) erzielt wird.
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Durch ein weiteres Abwickeln der Kabel (4) von der Kabeltrommel (11) bewegen sich die Kabelstecker (4a) nach unten, bis sie in der Gleitschale (51) zum Liegen kommen. Die an den Kabeln (4) befindlichen Ziehstrümpfe (4b) werden nun mit den Schlaufen (8a) am Zugseil (8) der Kabelrollbahn (7) gekoppelt. Durch die Zugbewegung (Bewegung W1) des Zugseils (8), das mit konstanter Kraft arbeitet, werden bei gleichzeitiger Betätigung der Kabeltrommel (11) die Kabel (4) mit den Kabelsteckern (4a) vollständig aus der Gleitschale (51) gezogen. Das anschließende Einklappen des Führungsrollensegmentes (52) gewährleistet eine sichere Bewegung der Kabel (4) in der entstehenden Öffnung zwischen der Gleitschale (51) und dem Führungsrollensegment (52).
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Durch die weitere Zugbewegung (Bewegung W1) des Zugseils (8) werden die Kabel (4) nun über die Kabelrollbahn (7) und die Rundung am ausgefahrenen Kopfteil (9) der Kabelrollbahn (7) nach Außenbords gezogen, wo sie mit manueller Unterstützung, vorzugsweise mittels eines integrierten Zugmittels, z.B. mittels einer in der Kabelrollbahn (7) integrierten Winde, oder mit Zugmitteln vom Ufer her zum Steckeranschluss an Land geführt werden.
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Nachdem die Steckerverbindung einschließlich einer Zugentlastung für die Kabel (4) hergestellt worden ist, wird die Kabeltrommel (11) mit nahezu konstanter Kraft auf „Kabeleinholen“ geschaltet. Geringfügige Höhenunterschiede zwischen dem Ufer und dem Schiff werden durch den nahezu konstanten Zug in den Kabeln (4) ausgeglichen.
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Das Kabelführungssystem gemäß der zweiten Ausführungsform umfasst eine Vorrichtung zur Kabelaufwicklung, eine Vertikalumlenkvorrichtung zum Umlenken des oder der Kabel, eine um mindestens 90° um eine horizontale Achse schwenkbare Vorrichtung zur Führung eines oder mehrerer Kabel sowie eine Vorrichtung zum Erzielen einer Höhendifferenz zwischen der Vorrichtung zur Kabelaufwicklung und der Vorrichtung zur Führung eines oder mehrerer Kabel. Die horizontale Achse entspricht der y-Achse in dem in 4 dargestellten Koordinatensystem.
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Die Vorrichtung (1) zur Kabelaufwicklung, die Vertikalumlenkvorrichtung (2) zum Umlenken des oder der Kabel sowie die Vorrichtung (3) zum Erzielen einer Höhendifferenz zwischen der Vorrichtung (1) zur Kabelaufwicklung und der Vorrichtung (5) zur Führung eines oder mehrerer Kabel entsprechen prinzipiell denen der in 1 dargestellten ersten Ausführungsform. Das selbe gilt für die oben gemachten Erläuterungen mit Bezug auf die Kabel (4).
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Die in 4 dargestellte Ausführungsform der Vorrichtung (5) zum Führen der Kabel (4) umfasst zwei Sets von Führungsrollen (531, 532), die miteinander verbunden sind. Dabei sind die ersten Führungsrollen (531) einem ersten Kabel (4) zugeordnet, während die zweiten Führungsrollen (532) einem zweiten Kabel (4) zugeordnet sind. Das erste und das zweite Kabel (4) treten in x-Richtung versetzt aus Vorrichtung (1) zur Kabelaufwicklung und der Vertikalumlenkvorrichtung (2) aus. Auch die beiden Sets von Führungsrollen (531, 532) sind in x-Richtung versetzt zueinander angeordnet, so dass der Versatz des ersten und des zweiten Kabels zueinander ausgeglichen werden kann.
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Die Vorrichtung (5) zum Führen der Kabel (4) ist gemäß der zweiten Ausführungsform auf einem horizontalen Arm (61) einer Halterung (6) angeordnet. Bezüglich der Halterung (6) gilt das oben mit Bezug auf die 2 Gesagte. Die Vorrichtung (5) zum Führen der Kabel (4) kann in einer x-z-Ebene um die y-Achse um mindestens 90° geschwenkt werden, so dass die Kabel (4) entweder in positive oder in negative x-Richtung über eine Kabelrollbahn (7) geführt werden können. Die Schwenkung der Vorrichtung (5) zum Führen der Kabel (4) kann, wie bereits mit Bezug auf 1 beschrieben, durch einen Antrieb realisiert werden. Darüber hinaus ist es ebenso möglich, dass die Vorrichtung (5) zum Führen der Kabel (4) eine mit Bezug auf 1 beschriebene Gleitschale (51) umfasst.
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Darüber hinaus zeigt 4 eine Kabelrollbahn (7), die entlang der x-Richtung verfahrbar ist. Die Kabelrollbahn (7) umfasst Befestigungsmittel, z.B. Schlaufen, die mit den an den Kabeln (4) befindlichen Ziehstrümpfen (4b), die bereits mit Bezug auf 3 beschrieben wurden, oder mit anderen mit den Kabeln (4) verbundenen Befestigungsmitteln oder direkt mit den Kabeln (4) gekoppelt werden können, so dass die Kabel (4) durch eine Bewegung der Kabelrollbahn (7) mitgeführt werden. Mit Hilfe der Kabelrollbahn (7) werden die Kabel (4) über eine zu überbrückende Distanz gezogen. Die Kabelrollbahn (7) weist an beiden Enden in Verfahrrichtung ein End- oder Kopfteil (9) mit einer Rundung auf, das die sichere Führung der Kabel (4) an einen bestimmten Ort, beispielsweise das Ufer, erleichtert. Das Kopfteil (9) ist dabei in die Kabelrollbahn (7) integriert.
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Im Folgenden wird der Kabelauslegevorgang für ein Kabelführungssystem der zweiten Ausführungsform beschrieben, wobei sich das Kabelführungssystem über dem Schiffsdeck befindet. Die in 4 dargestellten Pfeile stellen jeweils eine mögliche Bewegungsrichtung dar.
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Zunächst wird die Teleskopsäule (3) nach unten ausgefahren (Bewegung W3), wodurch die Vorrichtung (5) zum Führen der Kabel (4) soweit nach unten, d.h. entlang der z-Achse, bewegt wird, dass die Vorrichtung (5) frei schwenkbar ist. Damit ist es möglich, die Vorrichtung (5) zum Führen der Kabel (4) mit Hilfe eines Antriebs um die y-Achse zu der Seite des Schiffes zu schwenken, auf der sich der zu verbindende Landanschluss befindet (Bewegung W2). Das heißt die Vorrichtung (5) zum Führen der Kabel (4) bewegt sich in der x-z-Ebene um die y-Achse.
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Davor, zeitgleich oder anschließend wird die Kabelrollbahn (7) soweit entgegengesetzt zur Auslegerichtung der Kabel (4) verfahren (Bewegung W1), dass die von der Kabeltrommel (11) teilweise abgewickelten Kabel (4), die über die Vertikalumlenkung (2) in eine vertikale Richtung umgelenkt und an der Vorrichtung (5) zur Führung der Kabel (4) vorbeigeführt wurden, von der Kabelrollbahn (7) erfasst und nach dem Einhaken der Zugösen der an den Kabeln (4) befindlichen Ziehstrümpfe (4b, dargestellt in 3) an den Befestigungsmitteln der Kabelrollbahn (7) von der Kabelrollbahn (7) mitgenommen werden können. Durch das Verfahren der Kabelrollbahn (Bewegung W1) werden die Kabel (4) bei gleichzeitiger Betätigung der Kabeltrommel (11) in Richtung der gewünschten Seite des Schiffes geführt.
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Sobald die Kabel (4) mit ihren Kabelsteckern (4a) die Vorrichtung (5) zum Führen der Kabel (4) in horizontaler Richtung (entlang der x-Achse) passiert haben, wird die Teleskopsäule (3) weiter nach unten ausgefahren (Bewegung W3), wodurch die Vorrichtung (5) zum Führen der Kabel (4) nach unten, d.h. entlang der z-Achse, bewegt wird. Im Ergebnis befindet sich die Unterkante der Vorrichtung (5) zum Führen der Kabel (4) auf in etwa der selben Höhe wie die Oberseite der Kabelrollbahn (7) bzw. knapp darüber, so dass eine stufenfreie Kabelrollebene gewährleistet wird.
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Die Kabelrollbahn (7) ist beispielsweise auf Deck angeordnet, kann aber auch an einer Stützvorrichtung oberhalb des Decks befestigt sein, wobei die Kabelrollbahn in x-Richtung verfahrbar angeordnet ist und auf einer horizontalen Ebene verläuft. Grundsätzlich kann die Kabelrollbahn (7) zu einer beliebigen Seite des Schiffes verfahren werden.
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Durch das Verfahren der Kabelrollbahn (Bewegung W1) werden bei gleichzeitiger Betätigung der Kabeltrommel (11) die Kabel (4) zur gewünschten Seite des Schiffes (Auslegerichtung der Kabel) geführt.
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Durch manuelle Unterstützung oder mit Zugmitteln vom Ufer her werden die Kabel (4) nun über die Rundung am Kopfteil (9) der Kabelrollbahn (7) nach Außenbords gezogen, wo sie zum Steckeranschluss an Land geführt werden.
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Nachdem die Steckerverbindung einschließlich einer Zugentlastung für die Kabel (4) hergestellt worden ist, wird die Kabeltrommel (11) mit nahezu konstanter Kraft auf „Kabeleinholen“ geschaltet. Geringfügige Höhenunterschiede zwischen dem Ufer und dem Schiff werden durch den nahezu konstanten Zug in den Kabeln (4) ausgeglichen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung zur Kabelaufwicklung
- 11
- Kabeltrommel
- 12
- Gehäuse für Schleifringe
- 13
- Fundament
- 2
- Vertikalumlenkung
- 3
- Teleskopsäule
- 4
- Kabel
- 4a
- Kabelstecker
- 4b
- Ziehstrumpf
- 5
- Vorrichtung zur Führung der Kabel
- 51
- Gleitschale
- 52
- Führungsrollensegment
- 531
- einem ersten Kabel zugeordnete Führungsrollen
- 532
- einem zweiten Kabel zugeordnete Führungsrollen
- 5a
- Antrieb
- 6
- Halterung
- 61
- Arm
- 62
- Rohr
- 7
- Kabelrollbahn
- 8
- Zugseil
- 8a
- Schlaufen
- 9
- Kopfteil der Kabelrollbahn