-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anzeigen von Informationen zu einem bewegten Objekt, bei welchem zu dem Objekt in einer Datenbank hinterlegte Objektinformationen angezeigt werden. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit einem Bildschirm, einer Rechenvorrichtung, einer Speichervorrichtung, in welcher geographische Koordinaten von Objekten in jeweils zugehörige Objektinformationen gespeichert sind und einer Positionsermittlungsvorrichtung zur Ermittlung der geographischen Koordinaten des Bildschirms.
-
Bislang sind Verfahren und Vorrichtungen bekannt, bei welchen in Abhängigkeit von einem Ort, an welchem sich ein Mobilgerät, beispielsweise ein Smartphone oder ein tragbarer Computer, befindet, Informationen zu Objekten, welche von diesem Ort aus sichtbar sind oder sich in dessen Umgebung befinden, auf dem Mobilgerät dargestellt werden. Teilweise erfolgt dies bei gleichzeitiger Darstellung eines Bildes dieses Objekts. Beispielsweise ist es bekannt, Bilder und andere Objektinformationen zu Sehenswürdigkeiten darzustellen, welche von dem Standort des Mobilgeräts aus sichtbar sind. Solch eine Darstellung von Informationen erfolgt bislang stets statisch. Es werden Informationen zu unbewegten Bildern, beziehungsweise auf den Bildern sichtbaren Objekten, dargestellt.
-
Im Zuge der Entwicklung der allgegenwärtigen, erweiterten Realität (ubiquitous augmented reality) besteht jedoch Bedarf daran, auch zu bewegten Objekten zugehörige Objektinformationen derart bereitzustellen, dass sie für einen Betrachter komfortabel wahrnehmbar sind.
-
Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, Informationen zu sich an einem Fenster vorbeibewegenden Objekten während deren Vorbeibewegung nahe dem jeweils zugehörigen Objekt darzustellen.
-
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
-
Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zur Verfügung zu stellen.
-
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Vorrichtungsanspruchs.
-
Vorteilhafte Weiterbildungen sind jeweils Gegenstand abhängiger Unteransprüche.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Anzeigen von Informationen zu wenigstens einem durch ein bewegtes Fenster sichtbaren Objekt sieht vor, als Fenster einen transparenten Bildschirm zu verwenden (Schritt a) und die geographischen Koordinaten des Fensters zu ermitteln (Schritt b). Unter geographischen Koordinaten sind dabei Koordinaten zu verstehen, welche eine Lage des Objekts auf der Erde eindeutig beschreiben, beispielsweise Längengrad, Breitengrad und Höhe über Normalnull. Im Weiteren werden unter Verwendung dieser geographischen Koordinaten des Fensters für zumindest einen Teil von in einer Datenbank hinterlegten Objekten ein jeweiliger Projektionsort ermittelt, welcher sich bei Projektion des jeweiligen Objektes in Richtung eines durch das Fenster schauenden und mit dem Fenster mitbewegten Betrachters ergibt (Schritt c). Danach wird für jeden der ermittelten Projektionsorte geprüft, ob sich dieser innerhalb eines Fensterabschnitts des Fensters befindet, welcher von einem vorgegebenen Blickwinkel des Betrachters erfasst wird (Schritt d). Nachfolgend werden zu denjenigen Objekten, deren jeweiliger Projektionsort sich in dem vom Blickwinkel des Betrachters erfassten Fensterabschnitt befindet, in der Datenbank hinterlegte zugehörige Objektinformationen in einem vorgegebenen Abstand zu den jeweils ermittelten Projektionsorten auf dem als Fenster verwendeten, transparenten Bildschirm angezeigt (Schritt e). Im Weiteren werden die Verfahrensschritte b bis e wiederholt durchgeführt (Schritt f). In dieser Weise werden die Objektinformationen mit dem jeweils zugehörigen Objekt auf dem als Fenster verwendeten transparenten Bildschirm mitbewegt.
-
Unter einem Projektionsort ist vorliegenden ein Ort auf dem Fenster, beziehungsweise dem transparenten Bildschirm, zu verstehen, an welchem der Betrachter das Objekt sieht. Mit dem beschriebenen Verfahren können Objektinformationen zu an sich an dem Fenster vorbeibewegenden Objekten in prinzipiell beliebiger Nähe zu dem jeweils zugehörigen Objekt dargestellt werden. Der Betrachter kann seinen Blick auf das Objekt gerichtet lassen und die zugehörigen Objektinformationen komfortabel aufnehmen, da sich diese zugehörige Objektinformation scheinbar mit dem jeweiligen Objekt mitbewegt.
-
Der vorgegebene Abstand von dem jeweils ermittelten Projektionsort kann grundsätzlich für den jeweiligen Anwendungsfall geeignet gewählt werden. Insbesondere kann der vorgegebene Abstand auch den Wert Null annehmen, sodass eine Anzeige der Objektinformation direkt am zugehörigen Projektionsort erfolgen kann.
-
Zu den Objekten sind in der Datenbank vorteilhafterweise zumindest deren geographische Daten hinterlegt. Die Berechnung der Projektionsorte kann sodann auf denjenigen Teil der in der Datenbank hinterlegten Objekte beschränkt werden, deren geographische Koordinaten so nahe an den geographischen Koordinaten des Fensters liegen, dass eine Erkennbarkeit durch das Fenster denkbar ist. Beispielsweise kann die Berechnung der Projektionsorte auf solche Objekte beschränkt werden, die sich an einem an die Fensterfläche angrenzenden Halbkreis mit einem Radius von fünf Kilometern befinden. Auf diese Weise kann der Aufwand für die Durchführung des Verfahrens reduziert werden, insbesondere kann der Rechenaufwand eingesetzter Rechenvorrichtungen und somit deren Stromverbrauch verringert werden.
-
Vorteilhafterweise wird zu denjenigen Objekten, deren jeweiliger Projektionsort sich in dem von dem Blickwinkel des Betrachters erfassten Fensterabschnitt befindet, vor der Durchführung des Verfahrensschrittes e anhand von in der Datenbank hinterlegten Höhen dieser Objekte jeweils eine sich bei der Projektion am jeweiligen Projektionsort ergebende Projektionshöhe des jeweiligen Objekts berechnet. Der Verfahrensschritt e wird sodann nur für diejenigen dieser Objekte durchgeführt, deren Projektionshöhe eine vorgegebene Mindesthöhe übertrifft. Diese vorgegebene Mindesthöhe wird im jeweiligen Anwendungsfall derart gewählt, dass das Objekt dem Betrachter derart groß erscheint, dass es von diesem wahrgenommen wird. Auf diese Weise kann der Aufwand für die Durchführung des Verfahrens weiter reduziert werden, da für von dem Betrachter ohnehin nicht wahrgenommene Objekte der Rechenaufwand und somit letztlich der Energiebedarf für die Durchführung des Verfahrens reduziert wird. Die beschriebene Beschränkung der Durchführung des Verfahrensschrittes e auf Objekte, deren Projektionshöhe die vorgegebene Mindesthöhe übertrifft, erstreckt sich offensichtlich zunächst nur auf eine Verfahrensschleife. Wird im Einklang mit Verfahrensschritt f die nächste Verfahrensschleife durchlaufen, so wird erneut geprüft, ob die vorgegebene Mindesthöhe übertroffen wird. Die jeweiligen zugehörigen Objektinformationen können in Abhängigkeit von der Projektionshöhe des jeweils zugehörigen Objekts größer oder kleiner angezeigt werden. Das heißt die zugehörigen Objektinformationen können entsprechend der Projektionshöhe des zugehörigen Objekts skaliert werden. Auf diese Weise kann genügend Darstellungsfläche für Objektinformationen zu anderen Objekten bereitgestellt werden, deren Projektionshöhe größer ist.
-
Vorzugsweise werden zu denjenigen Objekten, deren jeweiliger Projektionsort sich in dem von dem Blickwinkel des Betrachters erfassten Fensterabschnitt befindet, vor Durchführung des Verfahrensschrittes e geprüft, ob eine Sicht des Betrachters auf das jeweilige Objekt durch andere in der Datenbank hinterlegte Objekte oder Geländeverläufe unterbunden ist.
-
Hierzu können beispielsweise die in der Datenbank hinterlegten geographischen Koordinaten der verschiedenen Objekte herangezogen werden. Ebenso kann hierfür auf in der Datenbank hinterlegte topologische Informationen zurückgegriffen werden. Der Verfahrensschritt e wird im Weiteren nur für diejenigen Objekte durchgeführt, welche frei von einer derartigen Unterbindung der Sicht sind und somit vom Betrachter wahrgenommen werden können. Wie im Falle der oben beschriebenen Ausführungsvariante wird auch in diesem Fall die Durchführung des Verfahrensschrittes e nur in der jeweiligen Verfahrensschleife auf die genannten Objekte beschränkt. In der nächsten Verfahrensschleife werden die Voraussetzungen für eine Aussetzung des Verfahrensschrittes e für das betroffene Objekt erneut geprüft. Die beschriebene Verfahrensvariante ermöglicht es, Objektinformationen nur für solche Objekte anzuzeigen, welche vom Betrachter auch wahrgenommen werden können. Zudem kann, wie oben beschrieben, durch die Beschränkung der Durchführung des Verfahrensschrittes e auf ausgewählte Objekte der Aufwand für die Durchführung des Verfahrens weiter verringert werden.
-
Bei einer anderen Verfahrensvariante wird wiederum zu denjenigen Objekten, deren jeweiliger Projektionsort sich in dem von dem Blickwinkel des Betrachters erfassten Fensterabschnitt befindet vor Durchführung des Verfahrensschrittes e geprüft, ob eine Sicht des Betrachters auf das jeweilige Objekt durch andere in der Datenbank hinterlegte Objekte oder Geländeverläufe unterbunden ist. Im Fall solch einer Unterbindung der Sicht wird auf dem als Fenster verwendeten transparenten Bildschirm ein Bild dieses Objekts an dessen ermitteltem Projektionsort angezeigt. Auf diese Weise können dem Betrachter Objekte, insbesondere Sehenswürdigkeiten, zur Kenntnis gebracht werden, die sich in seiner Umgebung befinden, er jedoch mit bloßem Auge nicht wahrnehmen kann.
-
Vorteilhafterweise wird eine Fenstergeschwindigkeit ermittelt, mit welcher das Fenster, beziehungsweise der transparente Bildschirm, sich bewegt. Anhand dieser Fenstergeschwindigkeit wird sodann für zumindest einen Teil der in der Datenbank hinterlegten Objekte eine jeweilige Objektinformationsgeschwindigkeit ermittelt. Diese jeweilige Objektinformationsgeschwindigkeit stellt eine Geschwindigkeit dar, mit welcher die jeweils zugehörige Objektinformation über dem transparenten Bildschirm mitzubewegen wäre. Im Weiteren wird sodann der Verfahrensschritt e nur für diejenigen Objekte durchgeführt, deren Objektinformationsgeschwindigkeit eine vorgegebene Maximalgeschwindigkeit unterschreitet. Auf diese Weise kann vermieden werden, dass Objektinformationen angezeigt werden, welche jedoch derart schnell auf dem transparenten Bildschirm zu bewegen wären, dass sie entweder vom Betrachter nicht wahrnehmbar wären oder eine Anzeige mit zur Verfügung stehenden Schaltzeiten des transparenten Bildschirms nicht realisierbar wäre. Zudem kann wiederum der Aufwand für die Durchführung des Verfahrens reduziert werden. Wie bereits im Zusammenhang mit oben beschriebenen Verfahrensvarianten erläutert, wird die Beschränkung des Verfahrensschrittes auf Objekte, deren Objektinformationsgeschwindigkeit die vorgegebene Maximalgeschwindigkeit unterschreitet, nur für eine Verfahrensschleife beibehalten. Die Ermittlung der Objektinformationsgeschwindigkeit kann in einer ungefähren Abschätzung der Objektinformationsgeschwindigkeit bestehen, welche beispielsweise anhand des Abstandes des Objekts von dem Fenster vorgenommen werden kann. Vorzugsweise wird die jeweils zugehörige Objektinformationsgeschwindigkeit nur für diejenigen Objekte ermittelt, deren jeweiliger Projektionsort sich in dem von dem Blickwinkel des Betrachters erfassten Fensterabschnitt befindet. Der Verfahrensaufwand zur Durchführung des Verfahrens kann auf diese Weise reduziert werden.
-
In vorteilhafter Weise lässt sich eine weitere Reduktion des für die Durchführung des Verfahrens erforderlichen Aufwandes dadurch erreichen, dass in Verfahrensschritt c der Projektionsort nur für diejenigen Objekte ermittelt wird, deren Objektinformationsgeschwindigkeit die vorgegebene Maximalgeschwindigkeit unterschreitet.
-
Bei einer vorteilhaften Verfahrensvariante wird bei Nacht oder schlechten Sichtverhältnissen zu denjenigen Objekten, deren jeweiliger Projektionsort sich in dem von dem Blickwinkel des Betrachters erfassten Fensterabschnitt befindet, auf dem als Fenster verwendeten transparenten Bildschirm ein Bild des jeweiligen Objekts an dem jeweils ermittelten Projektionsort angezeigt. Dem Betrachter wird auf diese Weise ermöglicht, ein Objekt, beispielsweise eine Sehenswürdigkeit, auch bei schlechten Sichtverhältnissen an dem Ort wahrzunehmen, an welchem es unter besseren Sichtverhältnissen zu erkennen wäre.
-
Von der Anzeige des Bildes des jeweiligen Objektes kann abgesehen werden, wenn die Sicht auf dieses Objekt unterbunden ist. Auf diese Weise wird vermieden, dass der Betrachter einen falschen Eindruck von der Position des betroffenen Objekts erhält.
-
In der Praxis hat es sich bewährt, als bewegtes Fenster ein Fenster eines Schienenfahrzeuges, eines Reisebusses oder eines anderen Kraftfahrzeugs zu verwenden. In Kraftfahrzeugen werden vorzugsweise die Fensterscheiben der Rücksitze als bewegte Fenster verwendet.
-
Vorteilhafterweise wird das Verfahren für jede senkrecht zu einer Fahrtrichtung angeordnete Sitzreihe eines Fahrzeugs ausgeführt. Der Betrachter ist sodann der Fahrgast, welcher auf einem Sitz dieser Sitzreihe Platz genommen hat. Die Durchführung des Verfahrens für eine Sitzreihe bedeutet, dass für alle Sitze dieser Sitzreihe ein einheitlicher Blickwinkel, einheitliche Projektionsorte und ein einheitlicher Fensterabschnitt angenommen werden. Das Verfahren wird somit gleichsam für einen Sitz dieser Sitzreihe durchgeführt und die Ergebnisse werden für alle Sitze dieser Sitzreihe verwertet. Der Begriff des Fahrzeugs umfasst vorliegend grundsätzlich alle Arten von Land-, Wasser- und Luftfahrzeugen. Diese Verfahrensvariante ermöglicht zum einen eine Reduktion des für die Durchführung des Verfahrens erforderlichen Aufwandes. Zum anderen wird vermieden, dass dem jeweiligen Betrachter nur ein sehr kleiner Fensterabschnitt zur Verfügung steht, wie es der Fall wäre, wenn für jeden Sitz einer Sitzreihe ein Fensterabschnitt vorgesehen werden müsste, welcher nicht mit Fensterabschnitten überlappt, welche anderen Sitzen dieser Sitzreihe zugeordnet sind.
-
Vorzugsweise wird die Durchführung des Verfahrens auf diejenigen Sitzreihen des Fahrzeugs beschränkt, in welchen wenigstens ein Betrachter sitzt. Bei diesem Betrachter handelt es sich, wie bereits erläutert, im Regelfall um einen Fahrgast. Auf diese Weise wird vermieden, dass das Verfahren für vollständig unbelegte Sitzreihen durchgeführt wird. Der Aufwand für die Durchführung des Verfahrens kann auf diese Weise weiter reduziert werden.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist einen Bildschirm, eine Rechenvorrichtung und eine Speichervorrichtung auf, in welcher geographische Koordinaten von Objekten und jeweils zugehörige Objektinformationen gespeichert sind. Ferner ist eine Positionsermittlungsvorrichtung zur Ermittlung der geographischen Koordinaten des Bildschirms vorgesehen. Um eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Verfügung zu stellen wird vorgeschlagen, den Bildschirm transparent auszuführen und ihn als Fenster vorzusehen sowie die Rechenvorrichtung dazu einzurichten, den bei einer Projektion eines Objekts auf den Bildschirm sich auf dem Bildschirm ergebenden Projektionsort zu ermitteln. Als Positionsermittlungsvorrichtung kann beispielsweise ein satellitengestütztes Positionierungssystem vorgesehen sein, beispielsweise ein mit Signalen des Global Positioning Systems (GPS) arbeitendes System, welcher häufig als GPS-Empfänger bezeichnet wird.
-
In der Speichervorrichtung sind vorzugsweise Geländeverläufe hinterlegt. Auf diese Weise kann geprüft werden, ob die Sicht auf ein Objekt durch Geländeverläufe unterbunden ist.
-
Vorteilhafterweise ist die Rechenvorrichtung dazu eingerichtet, Projektionshöhen der Objekte zu berechnen. Anhand dieser Projektionshöhen kann zum einen die Anzeige der Objektinformation auf eine geeignete Größe skaliert werden, zum anderen kann auf die oben beschriebene Weise der Aufwand zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens reduziert werden.
-
Vorteilhafterweise ist in der Speichervorrichtung zu jedem Objekt als zugehörige Objektinformation ein Bild des Objekts gespeichert. Dieses kann bei schlechten Sichtverhältnissen in der oben beschriebenen Weise auf dem transparenten Bildschirm angezeigt und einem Betrachter, insbesondere einem Fahrgast zur Kenntnis gebracht werden.
-
Vorzugsweise ist eine Vorrichtung zur Messung der Fenstergeschwindigkeit vorgesehen. Die gemessene Fenstergeschwindigkeit kann zur Ermittlung der geographischen Koordinaten des Bildschirms herangezogen werden.
-
Vorteilhafterweise ist die Rechenvorrichtung dazu eingerichtet, für in der Speichervorrichtung gespeicherte Objekte eine Objektinformationsgeschwindigkeit zu ermitteln, mit welcher die jeweils zugehörige Objektinformation bei der Durchführung des Verfahrens über den als Fenster vorgesehenen, transparenten Bildschirm mitzubewegen wäre. Hierzu kann unter anderem eine mit der Vorrichtung zur Messung der Fenstergeschwindigkeit bestimmte Fenstergeschwindigkeit herangezogen werden. Die beschriebene Einrichtung der Rechenvorrichtung zur Ermittlung der Objektinformationsgeschwindigkeit ermöglicht es, in der im Zusammenhang mit dem Verfahren beschriebenen Weise den Aufwand für die Durchführung des Verfahrens zu verringern und die Anzeige von für den Betrachter praktisch nicht wahrnehmbaren Objektinformationen zu vermeiden.
-
In der Praxis hat es sich bewährt, den Bildschirm als Fenster eines Fahrzeuges, insbesondere als Fenster eines Schienenfahrzeuges, eines Reisebusses oder eines Kraftfahrzeugs, auszuführen, da bei Reisen häufig ein erhöhter Informationsbedarf der Reisenden besteht.
-
Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung, sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Soweit zweckdienlich, sind hierin gleich wirkende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen. Die Erfindung ist nicht auf die in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt – auch nicht in Bezug auf funktionale Merkmale. Die bisherige Beschreibung wie auch die nachfolgende Figurenbeschreibung enthalten zahlreiche Merkmale, die in den abhängigen Unteransprüchen teilweise zu mehreren zusammengefasst wiedergegeben sind. Diese Merkmale wie auch alle übrigen oben und in der nachfolgenden Figurenbeschreibung offenbarten Merkmale wird der Fachmann jedoch auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfügen. Insbesondere sind diese Merkmale jeweils einzeln und in beliebiger geeigneter Kombination mit dem Verfahren und/oder der Vorrichtung der unabhängigen Ansprüche kombinierbar.
-
Es zeigen:
-
1 Prinzipdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens,
-
2 Prinzipdarstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens,
-
3 schematische Teildarstellung einer aufgebrochenen Aufsicht auf einen Zugwagen, in welchem das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzt wird,
-
4 schematische Darstellung eines Vertikalschnitts durch die Teildarstellung aus 3 entlang der Schnittlinie A-A und
-
5 schematische Darstellung der Anzeige einer Objektinformation auf dem transparenten Bildschirm.
-
1 zeigt eine Prinzipdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens. Dieses wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die schematischen Teildarstellungen eines Zugwagens 54 in den 3 und 4 näher erläutert. Bei dem Verfahren der 1 wird ein transparenter Bildschirm 40 als Fenster verwendet 8. Soweit nachfolgend von dem Fenster die Rede ist, ist daher hierunter der transparente Bildschirm 40 zu verstehen.
-
Zunächst werden die geographischen Koordinaten des Fensters 40 ermittelt 10. Weiterhin wird eine Fenstergeschwindigkeit des als Fenster verwendeten transparenten Bildschirms 40 ermittelt 12 sowie Objektinformationsgeschwindigkeiten, mit welcher zu Objekten gehörende Objektinformationen über den transparenten Bildschirm 40 mitzubewegen wären. Nachfolgend wird geprüft 14, ob die für das jeweilige Objekt ermittelte Objektinformationsgeschwindigkeit eine vorgegebene Maximalgeschwindigkeit unterschreitet. Ist dies nicht der Fall, erfolgt für dieses Objekt keine Anzeige von Objektinformationen. Stattdessen dieses Objekt erst wieder in der nächsten Schleife des Verfahrens begonnen, welche wiederum mit dem Ermitteln 10 der geographischen Koordinaten des Fensters 40 beginnt.
-
Wird die vorgegebene Maximalgeschwindigkeit für das betrachtete, in einer Datenbank hinterlegte Objekt hingegen unterschritten, so wird unter Verwendung der ermittelten geographischen Koordinaten des Fensters 40 ein zugehöriger Projektionsort ermittelt 16, welcher sich bei Projektion des jeweiligen Objekts in Richtung eines durch das Fenster 40 schauenden und mit dem Fenster 40 mitbewegten Betrachters 44 ergibt. In den Darstellungen der 3 und 4 ist dies beispielhaft schematisch für ein Objekt 42 dargestellt, bei dessen Projektion ein Projektionsort 46 auf dem transparenten Bildschirm 40 ermittelt wird. Entsprechende Projektionsorte werden für alle in der Datenbank hinterlegte Objekte ermittelt, deren zugehörige Objektinformationsgeschwindigkeit die vorgegebenen Maximalgeschwindigkeit unterschreitet.
-
Im weiteren Verfahrensverlauf wird für jeden der ermittelten Projektionsorte, insbesondere für den Projektionsort 46 des Objekts 42, geprüft 18, ob sich dieser innerhalb eines von einem vorgegebenen Blickwinkel 48 des Betrachters 44 erfassten Fensterabschnitt 50 des Fensters 40 befindet. Der Blickwinkel wird dabei in Abhängigkeit von den Umständen des jeweiligen Einzelfalls, beispielsweise dem Aufbau eines Fahrzeugs, geeignet gewählt und vorgegeben. Für diejenigen Objekte, deren Projektionsort sich außerhalb des Fensterabschnitts 50 befindet, wird die aktuelle Verfahrensschleife abgebrochen. Sie werden bei Durchlaufen der nächsten Verfahrensschleife wieder berücksichtigt. Für diejenigen Objekte, deren Projektionsort sich innerhalb des Fensterabschnitts 50 befindet, wird im Weiteren deren Projektionshöhe am jeweiligen Projektionsort berechnet 20. Für das Objekt 42, dessen Projektionsort 46 sich innerhalb des Fensterabschnitts 50 befindet, wird dementsprechend unter Verwendung einer in der Datenbank hinterlegten Höhe 43 des Objekts 42 dessen Projektionshöhe 47 am Projektionsort 46 berechnet 20.
-
Nachfolgend wird geprüft 22, ob die jeweils berechnete Projektionshöhe, insbesondere die Projektionshöhe 47 des Objekts 42, eine vorgegebene Mindesthöhe übertrifft. Die Mindesthöhe wird dabei im jeweiligen Anwendungsfall derart gewählt, dass bei Überschreiten dieser Mindesthöhe davon ausgegangen werden kann, dass das Objekt für den Betrachter auf dem Fenster, beziehungsweise dem transparenten Bildschirm 40, erkennbar ist. Für diejenigen Objekte, deren Projektionshöhe die Mindesthöhe nicht übertrifft, wird die Verfahrensschleife abgebrochen. Sie werden in der nächsten Verfahrensschleife wieder berücksichtigt. Für diejenigen Objekte hingegen, deren Projektionshöhe die Mindesthöhe übertrifft, wird im Weiteren geprüft 24, ob eine Sicht des Betrachters 44 auf das jeweilige Objekt durch andere in der Datenbank hinterlegte Objekte oder Geländeverläufe unterbunden ist. Ist dies der Fall, so wird die Verfahrensschleife für das betroffene Objekt abgebrochen. Dieses Objekt wird dann in der nächsten Verfahrensschleife wieder berücksichtigt. Ist die Sicht nicht unterbunden, werden zu diesem Objekt in der Datenbank hinterlegte Objektinformationen in einem vorgegebenen Abstand zu dem Projektionsort angezeigt 26.
-
Dementsprechend wird im Fall des in den 3 und 4 dargestellten Objekts 42, dessen Projektionshöhe 47 die Mindesthöhe übertrifft, geprüft, ob die Sicht des Betrachters 44 auf das Objekt 42 durch andere Objekte oder Geländeverläufe unterbunden ist. Dies ist vorliegend nicht der Fall. Infolgedessen werden, wie in 5 schematisch dargestellt, zu dem Objekt 42, welches für den Betrachter 44 in dem Fensterabschnitt 50 am Projektionsort 46 erkennbar ist, in der Datenbank hinterlegte Objektinformationen 52 in vorgegebenem Abstand zu dem Projektionsort 46 angezeigt. Zu diesem Zweck wird der transparente Bildschirm 40 in an sich bekannter Weise angesteuert.
-
Bei den Objektinformationen kann es sich grundsätzlich um alle darstellbaren Informationen handeln, insbesondere um Texte, Grafiken oder Bilder. Der jeweilige Abstand wird für den jeweiligen Anwendungsfall geeignet gewählt, sodass möglichst keine relevanten Objekte von den Objektinformationen verdeckt werden. Vorteilhafterweise kann die Darstellung der Objektinformationen und/oder der vorgegebene Abstand in Abhängigkeit von der berechneten Projektionshöhe 47 des Objekts 42 skaliert werden. Dies gilt offensichtlich nicht nur für das beispielhaft dargestellte Objekt 42, sondern grundsätzlich für alle in der Datenbank hinterlegte und bei Anwendung des Verfahrens berücksichtigte Objekte.
-
Für diejenigen Objekte, für welche im Rahmen der Prüfschritte 24 festgestellt wird, dass die Sicht des Betrachters 44 auf diese Objekte unterbunden ist, kann ein in der 1 gestrichelt dargestellter, optionaler Verfahrensschritt 28 durchgeführt werden. Dieser sieht vor, dass an dem Projektionsort des betroffenen Objekts ein in der Datenbank hinterlegtes Bild dieses Objekts angezeigt wird 28. Auf diese Weise können, wie oben erläutert, dem Betrachter Objekte zur Kenntnis gebracht werden, welche er sonst nicht sehen könnte. Wie der Darstellung der 1 entnehmbar ist, werden zu solchen Bildern, welche am Projektionsort des betroffenen Objekts angezeigt werden 28, auch die in der Datenbank zu diesem Objekt hinterlegten Objektinformationen in vorgegebenem Abstand zu dem Projektionsort angezeigt 26, sodass dem Betrachter auch diese Zusatzinformationen zur Verfügung stehen.
-
Das in 2 dargestellte Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens unterscheidet sich von demjenigen der 1 dadurch, dass anstelle der Prüfung 24, ob die Sicht des Betrachters auf das Objekt unterbunden ist, geprüft wird 30, ob Nacht oder schlechte Sichtverhältnisse vorliegen. Ist dies der Fall, wird an dem Projektionsort des betroffenen Objekts zusätzlich zu zu diesem Objekt hinterlegten Objektinformationen ein Bild dieses Objekts angezeigt 28. Ist hingegen Tag oder liegen keine schlechten Sichtverhältnisse vor, so werden lediglich die in der Datenbank hinterlegten Objektinformationen zu dem jeweils betroffenen Objekt in dem vorgegebenen Abstand zu dem Projektionsort angezeigt 26.
-
Die Prüfung 30, ob Nacht oder schlechte Sichtverhältnisse vorliegen und die entsprechende Anzeige 28 von Bildern der Objekte an den jeweiligen Projektionsorten kann in das Verfahren in 1 dargestellte Verfahren integriert werden. Umgekehrt besteht auch die Möglichkeit, die Prüfung 24, ob die Sicht des Betrachters auf die Objekte durch andere Objekte oder Geländeverläufe unterbunden ist, zusätzlich in das Ausführungsbeispiel der 2 aufzunehmen.
-
Die in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiele des Verfahrens werden für jede senkrecht zu einer Fahrtrichtung angeordnete Sitzreihe ausgeführt. Unter Bezugnahme auf die Darstellung der 3 und 4 bedeutet dies, dass diese Verfahren für eine aus Sitzen 62a und 62b, sowie gegebenenfalls weiteren in dieser Reihe vorhandene Sitze, gebildete Sitzreihe ausgeführt werden. Diese Sitzreihe 62a, 62b ist senkrecht zu einer Fahrtrichtung 64 des Zugwagens 54 angeordnet. Vorzugsweise werden die Verfahren nur für solche Sitzreihen ausgeführt, in welchen wenigstens ein Betrachter 44 sitzt. Dies ist bei der Sitzreihe 62a, 62b der Fall. Für jeden in der Sitzreihe 62a, 62b sitzenden Betrachter wird somit derselbe Blickwinkel 48 vorgegeben und es ergeben sich einheitliche Projektionsorte 46 sowie ein einheitlicher Fensterabschnitt 50. Die Verfahren der 1 oder 2 werden somit gleichsam für einen Sitz dieser Sitzreihe 62a, 62b durchgeführt und die Ergebnisse für alle Sitze dieser Sitzreihe verwertet und verwendet.
-
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist schematisch in 4 dargestellt und in den Zugwagen 54 integriert. Diese Vorrichtung weist den transparenten Bildschirm 40 sowie eine Rechenvorrichtung 56 und eine Positionsermittlungsvorrichtung 60 zur Ermittlung der geographischen Koordinaten des transparenten Bildschirms 40, beziehungsweise des Fensters 40, auf. Die Rechenvorrichtung 56 ist dazu eingerichtet, den bei einer Projektion eines Objekts, beispielsweise des Objekts 42, auf den transparenten Bildschirm 40 sich auf dem Bildschirm 40 ergebende Projektionsorte zu ermitteln, beispielsweise den Projektionsort 46 des Objekts 42. Weiterhin ist eine Speichervorrichtung 58 vorgesehen, in welcher geographische Koordinaten von Objekten und jeweils zugehörige Objektinformationen gespeichert sind. Insbesondere sind dort die geographischen Koordinaten des Objekts 42 sowie dessen zugehörige Objektinformationen 52 gespeichert. Die Speichervorrichtung 58 enthält somit die Datenbank, auf welche bei der Durchführung der in den 1 und 2 dargestellten Verfahren zurückgegriffen wird. Dementsprechend sind in der Speichervorrichtung 58 auch die bei der Prüfung 24, ob die Sicht des Betrachters 44 auf ein Objekt unterbunden ist, benötigten Geländeverläufe hinterlegt. Ebenso sind die für das Anzeigen 28 von Bildern der Objekte benötigten Bilder in der Speichervorrichtung 58 hinterlegt.
-
Die Rechenvorrichtung 56 ist dazu eingerichtet, im Zusammenwirken mit der Speichervorrichtung 58 und der Positionsermittlungsvorrichtung 60 die Prüfungsschritte 14, 18, 22, 24 und 30 sowie die Ermittlungs- und Berechnungsschritte 10, 12, 16 und 20 durchzuführen. Zum Zwecke der Realisierung der Anzeigeschritte 26 und 28 der Verfahren aus den 1 und 2 ist die Rechenvorrichtung 56 zudem mit dem transparenten Bildschirm 40 verbunden.
-
Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.