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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorortinteraktion (z.B. Bedienen, Fehlerdiagnose, Konfigurieren) mit einem Busgerät eines Gebäudeautomatisierungssystems. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Busgerät, insbesondere ein KNX-Gerät, und ein tragbares mobiles Kommunikationsendgerät, insbesondere ein Smartphone oder einen Tablet-Computer, eingerichtet zur Durchführung des Verfahrens.
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Um in modernen Gebäuden bzw. Häusern eine einfache und komfortable Bedienung der verschiedenen Komponenten zu ermöglichen, können diese über einen Installationsbus angesteuert werden. Ein solcher Installationsbus ist beispielsweise der europäische Installationsbus (EIB), der in dem KNX-Standard beschrieben ist. Die Komponenten beinhalten die einzelnen Installationsgeräte des Gebäudes bzw. des Hauses, die üblicherweise mit einem entsprechenden Aktor verbunden sind. Durch den jeweiligen Aktor können die Installationsgeräte angesteuert bzw. bedient werden. Die Bedienung kann beispielsweise in Abhängigkeit von einem Steuersignal in Folge einer Bedieneingabe oder automatisch in Abhängigkeit von dem Signal eines Sensors erfolgen. Somit können z. B. Beleuchtungsanlagen, Beschattungsanlagen, die Heizung, Klimaanlagen, Lüftungen, Alarmanlagen, Informationssysteme oder dergleichen gesteuert werden.
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Für an den Installationsbus angeschlossene Komponenten bzw. Busgeräte besteht in gewissen Situationen (z.B. Wartung, Fehlerdiagnose, Konfiguration) der Bedarf einer Vorortinteraktion durch einen Benutzer (z.B. Installateur). Dies erfordert eine direkte Interaktion mit dem Benutzer oder Installateur vor Ort. Zumeist sind aus Platzgründen (vor allem bei Reiheneinbaugeräten, Unterputzgeräten und Wandtastern) nur eine bis wenige Bedientasten und nur Einzel-LED’s an den Busgeräten angebracht. Durch Anzeige- (z.B. LED, Display) und Bedienelemente (z.B. Taster) können dabei Aktionen (z.B. Schalten) ausgeführt werden, eventuell sogar mit Rückmeldung durch die Anzeigeelemente. Nachteilig sind aber eine nur eingeschränkte Funktionalität und eine benutzerunfreundliche Bedienung.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein benutzerfreundliches und funktionell umfassendes Verfahren zur Vorortinteraktion eines Benutzers mit einem Busgerät bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Vorortinteraktion mit einem Busgerät eines Gebäudeautomatisierungssystems, das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
Herstellen einer bidirektionalen Kommunikationsverbindung zwischen einem mobilen Kommunikationsendgerät eines Benutzers mit dem Busgerät;
Bereitstellen einer Benutzeroberfläche auf dem Kommunikationsendgerät zur Darstellung des Busgerätezustandes und/oder zur Eingabe von Bedienbefehlen für das Busgerät;
Übermitteln der Bedienbefehle über die Kommunikationsverbindung an das Busgerät; und
Ausführen der Bedienbefehle durch das Busgerät. Eine Vorortinteraktion eines Benutzers (z.B. Installateur) mit einem Busgerät umfasst insbesondere die Funktionen Vorortbedienung, Fehlerdiagnose und Konfiguration. Bedingt durch die Bauart oder aus Platzgründen sind an einem Busgerät üblicherweise nur wenige Bedientasten und oft nur Einzel-LEDs als Anzeigeelemente angebracht, wodurch eine Vorortinteraktion eines Benutzers mit einem Busgerät oft nur sehr mühsam und umständlich möglich ist. Durch das mobile Kommunikationsendgerät (Smartphone, Laptop, etc.) wird einem Benutzer eine erweiterte und benutzerfreundliche Bedienoberfläche zur Vorortinteraktion mit einem Busgerät bereitgestellt. Mit Vorteil ist die Bedienoberfläche auf das jeweilige Busgerät abgestimmt. Die bidirektionale Kommunikationsverbindung zwischen dem mobilen Kommunikationsendgerät eines Benutzers und dem Busgerät kann z.B. über eine Funkverbindung realisiert sein.
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Durch die bidirektionale Kommunikation mit dem Busgerät (z.B. KNX-Gerät) können zum einen Fehlercodes ausgelesen werden. Des Weiteren können Funktionen, wie z.B. die Vorortbedienung (Schalten, Dimmen) ausgelöst werden. Weiterhin können u.a. Parameter, welche zur Vorort-Bearbeitung freigegeben sind, verändert werden (z.B. die Nachlaufzeit von Treppenhausautomaten).
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Das erfindungsgemässe Verfahren ist insbesondere vorteilhaft für die Anwendungsbereiche Reiheneinbaugeräte, Unterputzgeräte oder Taster einsetzbar.
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Eine erste vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass es sich bei der Kommunikationsverbindung (KV) um eine Luftschnittstelle, insbesondere Nahfeldkommunikation (NFC) handelt. Durch NFC (Near Field Communication) wird ein Busgerät, z.B. KNX-Gerät dazu befähigt, mit einem NFC-fähigen, mobilen Endgerät (z.B. Smartphone) zu kommunizieren. Dies geschieht, indem die NFC-Einheit im KNX-Gerät so platziert wird, dass ein NFC-fähiges, mobiles Endgerät eine Kommunikation aufbauen kann, wenn es im geringen Abstand an das KNX-Gerät gehalten wird. Vorzugsweise werden die Kommunikation und die Darstellung durch eine App durchgeführt. Auch wäre dies z.B. durch einen NFC-Empfänger möglich, welcher mit einem Notebook oder PC mit entsprechender Software verbunden ist. Durch die Realisierung der Kommunikationsverbindung mit NFC ist weder eine Netzwerkeinbindung des mobilen Endgerätes, noch eine aufwendige Adressierung des zu verwaltenden Busgerätes (z.B. KNX-Gerät) notwendig. Eine drahtlose Kommunikationsverbindung über eine Luftschnittstelle kann neben NFC auch z.B. über Bluetooth, IR (Infrarot) oder RF (Radio Frequency) erfolgen. Insbesondere im „RFID Handbuch" von Klaus Finkenzeller, 5. Auflage, Carl Hanser Verlag München, 2008 sind Kommunikationsverbindungen über die Luftschnittstelle erläutert.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass es sich beim Kommunikationsendgerät um ein Smartphone, einen Laptop oder einen Tablet-Computer handelt. Smartphone, Laptop oder Tablet-Computer sind mobile Geräte, die ein Benutzer üblicherweise schon besitzt. Somit können als Kommunikationsendgeräte schon vorhandene Geräte verwendet werden und es ist nicht notwendig ein zusätzliches (proprietäres) Gerät zu beschaffen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass die Benutzeroberfläche auf das Busgerät abgestimmte Anzeige- und/oder Bedienelemente umfasst. Die Benutzeroberfläche kann z.B. über ein Internet/Web-Download auf das mobile Kommunikationsendgerät des Benutzers geladen werden. Die Benutzeroberflächen für die Busgeräte können von den jeweiligen Busgeräteherstellern in ihren Web-Auftritten zum Download bereitgestellt werden. Wenn die Anzeige- und/oder Bedienelemente auf das jeweilige Busgerät abgestimmt sind, steht einem Benutzer für eine Vorortinteraktion der jeweils mögliche Funktionsumfang bezüglich des Busgerätes zur Verfügung. Eine abgestimmte Benutzeroberfläche ermöglicht eine kontextsensitive Benutzerschnittstelle hinsichtlich des entsprechenden Busgerätes.
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Es ist aber auch denkbar, dass ein Busgerätehersteller für seine Geräte eine „Default-Benutzeroberfläche“ oder universelle Benutzeroberfläche zur Verfügung stellt, die für die Bedienung seiner Geräte verwendet werden kann.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass die Benutzeroberfläche vom Busgerät für das Kommunikationsendgerät bereitgestellt wird. Mit Vorteil verfügt das Busgerät (insbesondere ein intelligentes Busgerät (z.B. leistungsfähiges KNX-Gerät) verfügt über einen Mikrocomputer und einen Speicher) über einen Speicher, in dem die Benutzeroberfläche für das Busgerät in einer geeigneten Programmierung abgelegt ist. Durch die bidirektionale Kommunikationsverbindung wird die Benutzeroberfläche vom Busgerät auf das mobile Kommunikationsendgerät geladen. Ein Busgerät kann somit schon mit seiner entsprechenden Benutzeroberfläche ausgeliefert bzw. installiert werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass die Benutzeroberfläche durch ein auf das Kommunikationsendgerät ladbares Steuerprogramm (App) bereitgestellt wird. Das Steuerprogramm (App) kann z.B. von einem Webserver des Busgeräteherstellers oder vom Webserver einer entsprechenden Standardisierungsvereinigung auf das mobile Kommunikationsendgerät des Benutzers geladen werden (durch Download). Das Busgerät könnte aber auch selbst über einen entsprechenden Webserver verfügen oder auf dem mobilen Kommunikationsendgerät des Benutzers einen Link (bzw. Webadresse) für ein Download (Herunterladen) der Benutzeroberfläche bereitstellen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass es sich beim Busgerät um ein KNX-Gerät und beim Gebäudeautomatisierungssystem um ein KNX-System handelt. In KNX-Systemen können Busgeräte unterschiedlicher Hersteller integriert sein, soweit sie dem KNX-Standard (Konnex) entsprechen. Wenn die Busgeräte des Gebäudeautomatisierungssystems KNX-konform sind, können z.B. über eine Vorortinteraktion mit einem einzigen Busgerät auch weitere Busgeräte des Gebäudeautomatisierungssystems angesprochen werden, z.B. für Fehlerdiagnosen oder Konfiguration.
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Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Busgerät, insbesondere KNX-Gerät, umfassend eine Vorrichtung zur bidirektionalen Nahfeldkommunikation (NFC) mit einem mobilen Kommunikationsendgerät eines Benutzers, wobei das Busgerät eingerichtet ist, vom Kommunikationsendgerät empfangene Befehle auszuführen und/oder auf dem Kommunikationsendgerät Betriebszustände und/oder Laufzeitdaten des Busgerätes anzuzeigen. Derartige Busgeräte lassen sich insbesondere benutzerfreundlich und funktionell umfassend durch eine Vorortinteraktion eines Benutzers bedienen, insbesondere hinsichtlich einer direkten Vorortbedienung, Fehlerdiagnose und Gerätekonfiguration.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass das Busgerät dazu eingerichtet ist, auf dem Kommunikationsendgerät eine für das Busgerät dedizierte Bedienoberfläche bereitzustellen. Im Busgerät kann in einem Speichermedium (z.B. Flash-Speicher, EEPROM) in einem entsprechenden Format eine Bedienoberfläche für das Busgerät hinterlegt sein, die z.B. über eine NFC-Verbindung auf das mobile Kommunikationsendgerät (z.B. Smartphone) geladen wird. Mit Vorteil ist die Bedienoberfläche auf die Funktionalität bzw. des Typs des Busgerätes abgestimmt. So können z.B. auch persistente Parameter, wie z.B. die Einschaltdauer eines Schaltaktors mit Treppenlichtfunktionalität durch Eingaben auf der Benutzeroberfläche verändert werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass das Busgerät dazu eingerichtet ist, auf dem Kommunikationsendgerät Laufzeitdaten bezüglich des Busgerätes bereitzustellen. Über die Benutzeroberflächen können nicht nur Konfigurationen, Einstellungen oder Fehlerabfragen vorgenommen werden, sondern auch Laufzeitdaten (z.B. Schaltspielzähler, Strommessung) abgefragt werden.
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Die Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein tragbares mobiles Kommunikationsendgerät, insbesondere ein Smartphone oder einen Tablet-Computer, eingerichtet zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens. Solche Geräte befinden sich üblicherweise schon im Besitz eines Benutzers und müssen nicht extra für eine Vorortinteraktion mit einem Busgerät angeschafft werden. Die entsprechende Software (App) für die Bedienoberfläche kann vom jeweiligen Busgerät selbst oder über einen Internet-Download (z.B. von einer Hersteller Webseite, App-store) auf dem Kommunikationsendgerät bereitgestellt werden.
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Die Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungen der vorliegenden Erfindung werden am Beispiel der nachfolgenden Figuren erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine beispielhafte Prinzipdarstellung für eine Ausprägung der vorliegenden Erfindung, und
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2 ein beispielhaftes Ablaufdiagramm zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens.
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Ein Gebäudeinstallationssystem kann in einem Gebäude, wie einem Wohnhaus oder einem Bürogebäude, installiert sein. Das Gebäudeinstallationssystem umfasst üblicherweise eine zentrale Steuereinrichtung (Gebäudeleitsystem) und mehrere Installationsgeräte bzw. Busgeräte (z.B. KNX-Geräte). Die Steuereinrichtung und die Installationsgeräte (z.B. Schalter, Taster, Dimmer, Raumgeräte) sind über einen Installationsbus zur Datenübertragung miteinander gekoppelt. Der Installationsbus kann beispielsweise nach dem KNX-Standard ausgebildet sein. Die einzelnen Installationsgeräte können Sensoren (z.B. Temperaturfühler) oder Aktoren (z.B. Antriebe) umfassen, die mit Komponenten des Gebäudes gekoppelt sind. Damit das Installationsgerät an die jeweilige Komponente oder an benutzerspezifische Anforderungen angepasst werden kann, können an das Installationsgerät entsprechende Parameter bzw. Konfigurationen übertragen werden.
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Ein Busgerät kann beispielsweise dazu dienen, eine Beleuchtungseinrichtung automatisch oder in Abhängigkeit von einer Benutzereingabe zu steuern. Um das jeweilige Installationsgerät an die ihr zugeordnete Komponente oder an benutzerspezifische Anforderungen anpassen zu können, kann das Installationsgerät in Abhängigkeit von einer Mehrzahl von Parametern gesteuert werden. Da es sich bei einem Gebäudeinstallationssystem um ein komplexes System handelt, sind effiziente und kostengünstige Verfahren zur Fehlererkennung und Fehlerdiagnose von an einem Installationsbus angeschlossenen Geräten wünschenswert. Dazu ist es oft wünschenswert, dass Möglichkeiten für eine effektive Vorortinteraktion mit den Busgeräten zur Verfügung stehen. Eine Vorortinteraktion umfasst insbesondere Vorortbedienung, Fehlerdiagnose und Konfiguration.
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Zur Vorortinteraktion mit einem Busgerät sind u.a. folgende Mechanismen bekannt:
Vorortbedienung: Durch Anzeigeelemente (z.B. LED, Display) und Bedienelemente (z.B. Taster) werden Aktionen (z.B. Schalten) ausgeführt. Durch die Anzeigeelemente kann eine Rückmeldung erfolgen. Der Nachteil ist die eingeschränkte Funktionalität und benutzerunfreundliche Bedienung.
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Fehlerdiagnose: Durch Anzeigeelemente (z.B. LED, Display) werden Fehler angezeigt (z.B. schnelles Blinken, Morsecode, Fehlernummer anzeigen). Durch Bedienelemente (z.B. Taster) kann ein Fehlermenü erweitert werden. Der Nachteil ist die eingeschränkte Anzeigemöglichkeit bei komplexen Fehlerbildern.
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Konfiguration: Über Tastendruck können Konfigurationen (z.B. Parameter) verändert werden. Die ist nur in einem Umfang möglich, den die Menüführung aus Tastendrücken und Anzeige-LED’s ermöglicht.
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Die vorliegende Erfindung ermöglicht u.a. ein benutzerfreundliches und funktionell umfassendes Verfahren zur Vorortinteraktion eines Benutzers mit einem Busgerät, insbesondere eines Installationsbusses.
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1 zeigt eine beispielhafte Prinzipdarstellung für eine Ausprägung der vorliegenden Erfindung zur Vorortinteraktion von an einem Bus B angeschlossenen Busgeräten G1, G2 eines Gebäudeautomatisierungssystems KNX-S. Bei den Busgeräten (bzw. Installationsgeräten) G1, G2 kann es sich z.B. um Schalter, Taster, Dimmer oder Raumgeräte handeln. Weiterhin sind am Bus B (z.B. ein KNX-Bus) Aktoren A1, A2 und Sensoren S1, S2 angeschlossen. Bei den Aktoren A1, A2 kann es sich z.B. um Jalousieantriebe oder Beleuchtungseinrichtungen handeln, bei den Sensoren S1, S2 kann es sich z.B. um Temperatorsensoren, Feuchtigkeitssensoren oder Präsenzmelder handeln.
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Weiterhin umfasst das beispielhafte Gebäudeinstallationssystems KNX-S1 eine Leitstelle LS, die auch mit dem Installationsbus B verbunden ist.
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Die Vorortinteraktion (insbesondere zur Vorortbedienung, Fehlerdiagnose und Konfiguration) mit einem Busgerät G1, G2 eines Gebäudeautomatisierungssystems KNX-S, durch einen Benutzer (z.B. Installateur) P erfolgt durch etablieren einer bidirektionalen Kommunikationsverbindung KV zwischen dem mobilen Kommunikationsendgerät MG des Benutzers P mit dem Busgerät G1, G2. Mit Vorteil handelt es sich bei der Kommunikationsverbindung KV um eine Nahfeldkommunikation (NFC)), die etabliert wird, wenn sich das mobile Gerät MG nah, d.h. in einem geringen Abstand (z.B. 1–10 cm) am entsprechenden Busgerät G1, G2 befindet. Durch eine, für das jeweilige Busgerät G1, G2 adäquate Benutzeroberfläche BO auf dem Kommunikationsendgerät MG kann eine Darstellung des Busgerätezustandes ZI durch entsprechende Anzeigeelemente erfolgen und es können über entsprechende Bedienelemente durch den Benutzer P Bedienbefehle BF für das Busgerät G1, G2 abgesetzt werden.
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Das Bereitstellen der Benutzeroberfläche BO auf dem Kommunikationsendgerät MG (z.B. Smartphone, Laptop, Tablet-Computer) kann durch das Busgerät G1, G2 erfolgen, etwa durch direkte Übertragung eines auf dem Busgerät G1, G2 abgespeicherten Programmcodes auf das Kommunikationsendgerät MG oder durch Übertragung eines entsprechenden links (Verweises) auf einen Download-Bereich einer Website von der der Benutzer P die Benutzeroberfläche BO auf das Kommunikationsendgerät MG laden kann.
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Über die Kommunikationsverbindung KV werden die Bedienbefehle BF an das Busgerät G1, G2 übermittelt und durch das Busgerät G1, G2 ausgeführt.
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Mit Vorteil umfasst die Benutzeroberfläche BO auf das jeweilige Busgerät G1, G2 abgestimmte Anzeige- und/oder Bedienelemente. Wenn die Anzeige- und/oder Bedienelemente auf das jeweilige Busgerät G1, G2 abgestimmt sind, steht einem Benutzer P für eine Vorortinteraktion der jeweils mögliche Funktionsumfang bezüglich des Busgerätes G1, G2 zur Verfügung. Eine solche abgestimmte Benutzeroberfläche BO ermöglicht somit eine kontextsensitive Benutzerschnittstelle BO hinsichtlich des entsprechenden Busgerätes G1, G2.
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Beim Busgerät G1, G2 handelt es sich mit Vorteil um KNX-Geräte, die eine Vorrichtung V1, V2 zur bidirektionalen Nahfeldkommunikation (NFC) mit einem mobilen Kommunikationsendgerät MG eines Benutzers P umfassen. Das Busgerät G1, G2 ist eingerichtet, vom Kommunikationsendgerät MG empfangene Befehle BF auszuführen und/oder auf dem Kommunikationsendgerät MG Betriebszustände ZI und/oder Laufzeitdaten des Busgerätes anzuzeigen.
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Die vorliegende Erfindung bietet insbesondere folgende Vorteile:
- – Durch die Verlagerung der Anzeige- und Bedienelemente in ein universales Bediengerät (z.B. Smartphone) können Kosten und Platz eingespart werden, da Taster und Anzeigeelemente im KNX-Gerät entfallen oder stark reduziert werden können.
- – Weiter besteht die Möglichkeit, durch das Display des mobilen Endgerätes ein detaillierteres Fehlerbild darzustellen und eventuelle Gegenmaßnahmen aufzuzeigen.
- – Ebenso kann die Benutzeroberfläche wesentlich übersichtlicher und für den Benutzer verständlicher dargestellt werden.
- – Die Möglichkeiten (Funktionsumfang, Anzeigen) der Vorortbedienung können leicht erweitert werden.
- – Es besteht die Möglichkeit je nach Erfahrung eines Bedieners den Funktionsumfang für ein Busgerät skaliert (z.B. Anfängermodus, Expertenmodus) auf dem mobilen Gerät zur Verfügung zu stellen.
- – Der Funktionsumfang für ein Busgerät kann auf dem mobilen Gerät hinsichtlich auswählbarer Sichten (z.B. Elektronik, Fehlerdiagnose) zur Verfügung gestellt werden.
- – Veränderliche Parameter können übersichtlich visualisiert werden und ermöglichen dem Endbenutzer Einstellungen komfortabler vorzunehmen. Z.B. kann damit der Hausbewohner selbst die Nachlaufzeit des Treppenhausautomaten verändern.
- – Über diese Benutzeroberflächen können auch Laufzeitdaten (z.B. Schaltspielzähler, Strommessung) abgefragt werden.
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2 zeigt ein beispielhaftes Ablaufdiagramm zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens zur Vorortinteraktion mit einem Busgerät eines Gebäudeautomatisierungssystems (z.B. KNX-System), insbesondere zur Vorortbedienung, Fehlerdiagnose und Konfiguration des Busgerätes.
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Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
- (VS1) Herstellen einer bidirektionalen Kommunikationsverbindung zwischen einem mobilen Kommunikationsendgerät (z.B. Smartphone, Laptop) eines Benutzers mit dem Busgerät (z.B. KNX-Gerät). Die bidirektionale Kommunikationsverbindung zwischen dem mobilen Kommunikationsendgerät dem Busgerät erfolgt mit Vorteil über eine Luftschnittstelle, z.B. eine NFC-Verbindung. Prinzipiell kann die Kommunikationsverbindung über die Luftschnittstelle als induktive Kopplung, kapazitative Kopplung, Funkkopplung (z.B. Bluetooth, RFID, WPAN), IR (Infrarot) etc. erfolgen.
- (VS2) Bereitstellen einer Benutzeroberfläche auf dem Kommunikationsendgerät zur Darstellung des Busgerätezustandes und/oder zur Eingabe von Bedienbefehlen für das Busgerät. Mit Vorteil wird die Benutzeroberfläche durch eine sog. App (von einer Website herunterladbares Applikationsprogramm) auf das Kommunikationsendgerät des Benutzers (z.B. Installateur, Bewohner, Hausmeister) heruntergeladen. Mit Vorteil sind Anzeige- und Bedienelemente der Benutzeroberfläche auf das jeweilige Busgerät (z.B. Aktor, Sensor, Funktionsmodul) abgestimmt. Ein Funktionsmodul kann z.B. für eine Heizungs- oder Pumpenregelung verwendet werden. Bei den Sensoren kann es sich z.B. um Lichtschalter, Dimmer, Temperatursensoren handeln. Bei den Aktoren kann es sich z.B. um elektrische Heizkörperventile oder Fensterantriebe handeln.
- (VS3) Übermitteln der vom Benutzer eingegebenen Bedienbefehle über die Kommunikationsverbindung an das Busgerät.
- (VS4) Ausführen der Bedienbefehle z.B. für eine Fehlerdiagnose durch das Busgerät.
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Zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens umfasst das Kommunikationsendgerät:
- – Kommunikationsmittel, wie z.B. Sende- und Empfangsfunktionalität für Aufbau und Betrieb einer NFC-Verbindung;
- – Anzeige- und Bedienelemente geeignet für eine Vorortinteraktion mit dem Busgerät (insb. Darstellung von Zustandsdaten oder Laufzeitdaten bzw. Eingabe von Befehlen);
- – Handelsübliche Datenverarbeitungs- und Speichermittel.
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Zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens umfasst das Busgerät:
- – Kommunikationsmittel, wie z.B. Sende- und Empfangsfunktionalität für Aufbau und Betrieb einer NFC-Verbindung; sowie entsprechende Schnittstellen zur Einbindung in das Gebäudeautomatisierungssystem (z.B. KNX-System);
- – Datenverarbeitungsmittel zur Ausführung der erhaltenen Befehle;
- – Speichermittel (optional).
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Verfahren zur Vorortinteraktion (z.B. für Vorortbedienung, Wartung, Fehlerdiagnose, Konfiguration) mit einem Busgerät eines Gebäudeautomatisierungssystems, wobei eine bidirektionale Kommunikationsverbindung zwischen einem mobilen Kommunikationsendgerät (z.B. Smartphone) eines Benutzers (z.B. Installateur) mit einem Busgerät hergestellt wird; wobei eine Benutzeroberfläche auf dem Kommunikationsendgerät zur Darstellung des Busgerätezustandes und/oder zur Eingabe von Bedienbefehlen für das Busgerät bereitgestellt wird; wobei die Bedienbefehle des Benutzers über die Kommunikationsverbindung an das Busgerät übermittelt werden (mit Vorteil handelt es sich bei der Kommunikationsverbindung um eine Nahfeldkommunikation (NFC)); und wobei die Bedienbefehle durch das Busgerät ausgeführt werden.
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Bezugszeichen
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- KNX-S
- Gebäudeautomatisierungssystem
- B
- Bus
- KV
- Kommunikationsverbindung
- LS
- Leitstelle
- G1, G2
- Busgerät
- A1, A2
- Aktor
- S1, S2
- Sensor
- MG
- Mobiles Gerät
- BO
- Bedienoberfläche
- BF
- Bedienbefehl
- ZI
- Zustandsinformation
- V1, V2
- Kommunikationsvorrichtung
- P
- Benutzer
- VS1–VS4
- Verfahrensschritt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- „RFID Handbuch“ von Klaus Finkenzeller, 5. Auflage, Carl Hanser Verlag München, 2008 [0008]