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Die Erfindung betrifft eine Bauteilgruppe zum Zusammenfügen von Fahrzeugteilen, insbesondere von Fahrzeugverkleidungsteilen, wie beispielsweise Motorhaube, Stoßfänger, Kühlergrill bzw. Kühlergitter etc., die beim Zusammenbau relativ zueinander ausgerichtet, justiert und befestigt werden müssen, wobei die Bauteilgruppe aus mindestens zwei Bauteilen besteht, die an den miteinander zu verbindenden Fahrzeugteilen befestigt sind und die relativ zueinander verschiebbar und nach der Justage aneinander fixierbar sind.
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Es sind bereits verschiedene Methoden bekannt, wie bei der Montage von Fahrzeugverkleidungsteilen Herstellungs- und Montagetoleranzen ausgeglichen werden können. Bei einer bekannten Methode der genannten Art (
DE 10 2010 050 515 A1 ) sind mehrere Befestigungsstellen mit Durchbrüchen zur Aufnahme von Ausrichtoder Befestigungsmitteln, insbesondere von Schweißbolzen, Schrauben oder Nieten, vorgesehen, wobei die Befestigungsstellen rastend zwischen mehreren Lagen in Bezug auf die eingesetzten Ausricht- oder Befestigungsmittel bewegbar sind, um eine Justage des Fahrzeugverkleidungsteils in Bezug auf die Anbaustelle am Fahrzeug zu ermöglichen. Die Verrastung erfolgt dabei durch die Form der Durchbrüche, die die Gestalt einer Reihe überlappender runder Bohrungen aufweisen. Mindestens einer der Durchbrüche weist dabei einen Abschnitt mit vergrößertem Durchmesser auf, der den Durchtritt des Kopfteils eines am Fahrzeug ausgebildeten oder vormontierten Ausrichtmittels ermöglicht.
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Diese bekannte Methode ist nicht nur aufwendig und unbequem, sondern stellt auch im Hinblick auf das an dem Fahrzeug vorgesehene oder gesondert anzubringende Ausrichtmittel einen erheblichen Aufwand dar. Auch sind bei dieser bekannten Methode Feineinstellungen nicht möglich.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Methode zu schaffen, die ein einfaches, schnelles und zuverlässiges Ausrichten von Fahrzeugteilen relativ zueinander ermöglicht, wobei insbesondere Feineinstellungen ohne größeren Aufwand realisierbar sein sollen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die beiden Bauteile über eine Ratschenverzahnung ineinandergreifen, dass die beiden Bauteile quer zu den Ratschenzähnen zum Zweck der Justierung relativ zueinander verschiebbar sind und dass die beiden Bauteile nach der Justierung der zusammenzufügenden Fahrzeugteile fest und unverschieblich miteinander verbindbar sind. Die Ratschenverzahnung kann dabei beliebig klein gewählt werden, wobei die Abstände der Ratschenzähne vorzugsweise in der Größenordnung von 0,5 mm liegen. Kleinere Schrittweiten können realisiert werden durch z.B. Versatz der Zähne zueinander oder Einbringung von kleineren Zähnen auf einer oder beiden Anlageflächen.
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Mit der erfindungsgemäßen Methode lassen sich sehr zuverlässige Voreinstellungen auf sehr einfache Weise ermöglichen, sobald sich die Verkleidungsteile relativ zueinander stabilisiert haben. Auch ist es aufgrund der leichten Zugänglichkeit der erfindungsgemäßen Bauteile immer noch möglich, im Nachhinein Nachjustierungen vorzunehmen.
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Vorzugsweise steht mindestens eines der beiden Bauteile aus elastisch verformbarem Kunststoff, sodass sich die Ratschenverzahnung der beiden ineinandergreifenden Bauteile unter leichter Verformung von mindestens einem der beiden Bauteile problemlos verschieben lässt, während gleichzeitig die Spannkräfte in der Ratsche einen ausreichenden Halt bieten und ein Trennen der beiden Ratschenhälften durch gravitative Kräfte verhindern.
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Zweckmäßig ist eines der beiden Bauteile als Basisteil fest mit dem Fahrzeugkorpus verbindbar, während das andere Bauteil als Justierteil an dem zu justierenden Fahrzeugteil befestigt oder in dem zu justierenden Fahrzeugteil integriert ist.
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Das Basisteil weist vorzugsweise einen Aufnahmekanal auf, während das Justierteil mit einem in den Aufnahmekanal des Basisteils einschiebbaren Ratschenschuh versehen ist, wobei sowohl in dem Aufnahmekanal des Basisteils als auch an dem Ratschenschuh des Justierteils ineinandergreifende Ratschenverzahnungen vorgesehen sind.
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Der Aufnahmekanal des Basisteils umschließt den Ratschenschuh des Justierteils zweckmäßig um mehr als 180° in etwa formschlüssiger Weise, sodass der Ratschenschuh zuverlässig in dem Aufnahmekanal geführt wird, genau und in kleinen Schritten verschoben werden kann und bereits in der Montagephase einen zuverlässigen Halt des Ratschenschuhs in dem Aufnahmekanal ermöglicht.
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Der Querschnitt des Aufnahmekanals kann rechteckig ausgebildet sein, aber auch jede andere Form aufweisen.
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An seiner Oberseite weist der Aufnahmekanal zweckmäßig einen durchgehenden Längsspalt auf, während der Ratschenschuh des Justierteils an korrespondierender Stelle mit mindestens einer Längsrippe versehen ist, die bei eingeschobenem Ratschenschuh aus dem Längsspalt des Aufnahmekanals herausragt.
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Die Ratschenverzahnung des Aufnahmekanals ist zweckmäßig auf der dem Längsspalt gegenüberliegenden Grundfläche angeordnet, sodass die einzelnen feinen Ratschenzähne eine ausreichende Breite aufweisen, um einen guten Halt zwischen Aufnahmekanal und Ratschenschuh zu gewährleisten.
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Zwischen dem Justierteil und dem Basisteil ist vorzugsweise eine Schraubenverbindung mit Langloch vorgesehen, sodass nach der jeweiligen Justierung die beiden Bauteile relativ zueinander in unterschiedlichen Positionen befestigt werden können.
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Vorzugsweise ist das Langloch in dem Justierteil ausgebildet ist, während die Schraube durch das Langloch des Justierteils hindurch in eine Bohrung des Basisteils eindrehbar ist. Dadurch ist eine leichte Verstellung und ein stabiler Halt zwischen Basisteil und Justierteil möglich.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielhaft dargestellt und im Einzelnen anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
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1: einen Ausschnitt aus einem Fahrzeugbereich unterhalb der Motorhaube,
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2: einen Schnitt entlang der Linie II-II aus 1,
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3: einen Schnitt entlang der Linie III-III aus 1,
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4: eine Darstellung des Basisteils als Draufsicht und
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5: eine Darstellung des Justierteils, ebenfalls als Draufsicht.
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In 1 der Zeichnung ist die erfindungsgemäße Bauteilgruppe dargestellt, mit der einzelne Fahrzeugverkleidungsteile relativ zueinander ausgerichtet, justiert und an dem Fahrzeugkorpus befestigt werden können.
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Diese Bauteilgruppe besteht aus einem Justierteil 1, welches mittels Schrauben, Nieten oder dergleichen an dem zu justierenden Fahrzeugteil befestigt ist, sowie einem Basisteil 2, welches fest mit dem Fahrzeugkorpus 3 verbunden werden ist, wobei das Justierteil 1 bevorzugt im zu justierenden Fahrzeugteil integriert ist. Die Verbindung zwischen Basisteil 2 und Fahrzeugkorpus 3 erfolgt bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel mittels einer Schraube 4, die durch eine in dem Basisteil 2 vorgesehene Bohrung 5 hindurchgreift und in den Fahrzeugkorpus 3 eingeschraubt wird.
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Das Justierteil 1 und das Basisteil 2 sind einerseits über eine Ratschenverzahnung 6 verschieblich miteinander verbunden und andererseits über eine Schraube 7, die sowohl durch das Justierteil 1 als auch durch das Basisteil 2 hindurchgreift, fest miteinander verbindbar.
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Die Ratschenverzahnung 6, die zwischen dem Justierteil 1 und dem Basisteil 2 angeordnet ist und eine gezielte Verschiebung der beiden Teile relativ zueinander ermöglicht, ist einerseits in einem Aufnahmekanal 8 des Basisteils 2 und andererseits an einem Ratschenschuh 9 des Justierteils 1 ausgebildet.
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Der Aufnahmekanal 8 wird durch die Oberfläche 10 des Basisteils 2, zwei von der Oberfläche 10 sich senkrecht nach oben erstreckende, im Abstand voneinander angeordnete Seitenwände 11 sowie an den oberen Enden der Seitenwände 11 nach innen vorspringende Klauen 12 gebildet. Zwischen den inneren Stirnenden der Klauen 12 verbleibt ein durchgehender Längsspalt 13, sodass der Aufnahmekanal 8 in seinem mittleren Bereich nach oben hin offen ist.
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Der durch die Oberfläche 10 des Basisteils 2, die beiden Seitenwände 11 sowie die nach innen gerichteten Klauen 12 gebildete Aufnahmekanal 8 weist einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt auf, der zur Aufnahme des entsprechend ausgebildeten Ratschenschuhs 9 dient.
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Am Grunde des Aufnahmekanals 8, der durch die Oberfläche 10 des Basisteils 2 gebildet wird, ist die eine Hälfte der Ratschenverzahnung 6 angeordnet, wobei die Zähne quer zur Längsrichtung des Aufnahmekanals 8 verlaufen.
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Der Ratschenschuh 9 ist dem rechteckigen Querschnitt des Aufnahmekanals 8 angepasst und ist an seiner der Oberfläche 10 des Basisteils 2 zugewandten Seite mit der zweiten Hälfte der Ratschenverzahnung 6 versehen.
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Auf der der Ratschenverzahnung 6 gegenüberliegenden Seite ist der Ratschenschuh 9 mit zwei in Längsrichtung des Ratschenschuhs 9 parallel verlaufenden Längsrippen 14 versehen, die nach außen durch den Längsspalt 13 des Aufnahmekanals 8 herausragen und insbesondere zur Aussteifung des Ratschenschuhs 9 dienen.
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In 4 ist das Basisteil 2 in Draufsicht dargestellt, wobei der durch die Oberfläche 10 des Basisteils 2, die Seitenwände 11 sowie die nach innen vorspringenden Klauen 12 gebildete Aufnahmekanal 8 gut zu erkennen ist. Am Grunde des Aufnahmekanals 8 ist die Ratschenverzahnung 6 zu sehen, wobei die einzelnen Ratschenzähne quer durch den Aufnahmekanal 8 verlaufen.
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Im oberen Teil in 4 ist die Bohrung 5 zu erkennen, durch die die in 2 dargestellte Schraube 4 hindurchgreift, um das Basisteil 2 an dem Fahrzeugkorpus 3 zu befestigen.
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Wie weiterhin aus 4 zu erkennen ist, ist das längliche Basisteil 2 mit einer flachen seitlichen Zunge 15 versehen, in der eine Bohrung 16 ausgebildet ist, um das Justierteil 1 mittels der Schraube 7 fest mit dem Basisteil 2 zu verbinden.
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In 5 ist eine Draufsicht auf das Justierteil 1 dargestellt. Das Justierteil 1 wird mittels Schrauben, Nieten oder dergleichen, die durch entsprechende Befestigungsbohrungen 17 hindurchgreifen, an dem zu justierenden Fahrzeugverkleidungsteil befestigt. Statt der Befestigung kann am Fahrzeugverkleidungsteil kann das Justierteil auch als integriertes Teil des Fahrzeugverkleidungsteils ausgestaltet werden.
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Etwa im mittleren Bereich des Justierteils 1 ist der Ratschenschuh 9 zu erkennen, dessen Höhe und Breite den Abmessungen des in dem Basisteil 2 ausgebildeten Aufnahmekanals 8 angepasst ist. Auf seiner in der Zeichnung nicht erkennbaren Unterseite ist der Ratschenschuh 9 mit seiner entsprechenden Ratschenverzahnung 6 versehen, die, wenn der Ratschenschuh 9 in den Aufnahmekanal 8 des Basisteils 2 eingeführt ist, in die Ratschenverzahnung 6 des Aufnahmekanals eingreift.
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Die Ratschenverzahnung 6 kann beliebig gewählt werden. Um jedoch eine genaue Einstellung zu erzielen, werden die Zahnabstände relativ kurz gewählt, sodass zum Teil nur Zahnabstände von ca. 0,5 mm verwirklicht sind.
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Sowohl das Justierteil 1 als auch das Basisteil 2 bestehen aus handelsüblichem, leicht elastisch verformbarem Kunststoff, sodass sich der Ratschenschuh 9 unter minimaler Aufweitung des Aufnahmekanals 8 mit etwas Druck in dem Aufnahmekanal 8 hin- und herschieben lässt, wobei die Ratschenverzahnung 6 jeweils von Zahn zu Zahn weiterspringt. Dadurch wird ein gewisser Halt zwischen dem Justierteil 1 und dem Basisteil 2 erzeugt, sodass auch bereits ohne die endgültige Fixierung mittels der Schraube 7 ein relativ fester Sitz erzeugt wird, der die Montage stark erleichtert.
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In 5 ist auf der linken Seite eine an dem Justierteil 1 vorgesehene Montagezunge 18 zu erkennen, in der ein parallel zu der Längsachse des Ratschenschuhs 9 verlaufendes Langloch 19 ausgebildet ist.
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Beim Einsetzen des Ratschenschuhs 9 in den Aufnahmekanal 8 schiebt sich die Montagezunge 18 über die an dem Basisteil 2 vorgesehene seitliche seitliche Zunge 15, sodass das Langloch 19 mit der Bohrung 16 zur Deckung gebracht werden kann.
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Wenn schließlich die Justierung abgeschlossen ist, wird die Schraube 7 durch das Langloch 19 hindurch in die Bohrung 16 des Basisteils 2 eingeschraubt, sodass die relative Stellung zwischen Justierteil 1 und Basisteil 2 fixiert werden kann.
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Wenn sich nach der Montage herausstellt, dass die Justierung noch nicht optimal ist, so kann die Schraube 7 etwas gelöst werden, und es kann eine Nachjustierung erfolgen, bis eine optimale Relativstellung der zueinander zu justierenden Fahrzeugteile erreicht ist. Anschließend wird die Schraube 7 dann wieder festgezogen, sodass das Justierteil 1 fest und unverschieblich mit dem Basisteil 2 verbunden ist.
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In der Praxis werden das Justierteil 1 und das Basisteil 2 mit Hilfe der Schrauben 4 und 7 vormontiert. Wenn dann die endgültige Justierung erfolgen soll, wird die Schraube 7, die das Justierteil 1 mit dem Basisteil 2 verbindet, gelöst, um die Teile relativ zueinander verschieben zu können. Wenn beispielsweise ein Stoßfänger justiert werden soll, wird der Übergang des Stoßfängers zur Motorhaube gegen einen auf der geschlossenen Motorhaube befestigten Prozessabstandshalter geschoben, und nach dem Öffnen der Motorhaube kann dann die Schraube 7 wieder festgezogen werden, um den eingestellten Zustand zu fixieren.
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Durch den Einsatz der Ratschenverzahnung 6 und durch die Auswahl eines optimales Zahnabstandes können beste Toleranzen des Hauben-/Stoßfängerspalts ermöglichst werden.
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Die erfindungsgemäße Bauteilgruppe kann überall dort eingesetzt werden, wo bei der Montage von Fahrzeugen Fahrzeugverkleidungsteile relativ zueinander ausgerichtet, justiert und befestigt werden müssen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Justierteil
- 2
- Basisteil
- 3
- Fahrzeugkorpus
- 4
- Schraube
- 5
- Bohrung
- 6
- Ratschenverzahnung
- 7
- Schraube
- 8
- Aufnahmekanal
- 9
- Ratschenschuh
- 10
- Oberfläche
- 11
- Seitenwände
- 12
- Klauen
- 13
- Längsspalt
- 14
- Längsrippen
- 15
- seitliche Zunge
- 16
- Bohrung
- 17
- Befestigungsbohrungen
- 18
- Montagezunge
- 19
- Langloch
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010050515 A1 [0002]