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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugrückspiegel.
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TECHNISCHER HINTERGRUND
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Bei Kraftfahrzeugen unterscheidet man zwischen Innen- und Außenspiegeln. Innenspiegel sind dort sinnvoll, wo der Durchblick durch das Fahrzeug nach hinten möglich ist, wie meist bei Personenkraftfahrzeugen. Bei solchen Personenkraftfahrzeugen ist der Innenspiegel in der Regel in der Mitte zwischen Fahrer und Beifahrersitz an der Windschutzscheibe so angebracht, dass er individuell auf den Fahrer eingestellt werden kann. Die vorliegende Erfindung sowie die ihr zugrunde liegende Problematik wird nachfolgend mit Bezug auf einen Innenspiegel eines Personenkraftfahrzeuges erläutert, jedoch ohne die Erfindung darauf zu beschränken.
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Nachdem der Anteil an Elektronik in modernen Kraftfahrzeugen kontinuierlich zunimmt, hat sich der Innenspiegel als ideale Position für die Integration zahlreicher Elektrokomponenten erwiesen. So kann beispielsweise eine Kamera im Rückspiegel integriert werden und nach vorne ausgerichtet sein, um das Umfeld zu überwachen. Von der Kamera aufgenommene Bildinformationen können entweder von einem Kraftfahrzeuginternen Monitor angezeigt werden oder von einem Steuergerät in geeigneter Weise ausgewertet werden.
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Ein derartiger Rückspiegel mit integrierter Kamera ist zum Beispiel in der
DE 100 36 875 A1 beschrieben.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen solchen Kraftfahrzeugrückspiegel funktional weiterzubilden.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Kraftfahrzeugrückspiegel mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Demgemäß ist ein Kraftfahrzeugrückspiegel vorgesehen, mit einem Spiegelgehäuse, welches an einer Spiegelseite eine reflektierende Spiegelfläche aufweist, mit mindestens einer im Spiegelgehäuse angeordneten Kamera zur Aufnahme von Bildinformationen, mit einer Kamerasteuereinrichtung zur Steuerung der Kamera, mit einer elektrischen Schnittstelle, welche mit der Kamera und/oder dem Steuergerät verbunden ist und an der von der Kamera aufgenommene Bildinformationen und/oder davon abgeleitete Bilddaten abgreifbar sind.
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Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht zum einen darin, eine Kamerasteuereinrichtung zur Steuerung der Kamera, zum Beispiel ein Kamerasteuergerät, in den Rückspiegel zu integrieren. Zum anderen weist der Rückspiegel eine elektrische Schnittstelle auf, welche mit der Kamera bzw. dem Kamerasteuergerät gekoppelt ist und über welche von der Kamera aufgenommene Bildinformationen bzw. davon abgeleitete Informationen von einem Benutzer abgreifbar sind. Der Benutzer kann diese Bildinformationen direkt über die Schnittstelle abgreifen, d.h. ohne Ankopplung an einen Kraftfahrzeugbus. Die vorliegende Erfindung ermöglicht somit eine Funktionserweiterung der im Rückspiegel vorhandenen Kamera sowie der entsprechenden elektrischen und elektronischen Komponenten.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung.
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In einer Ausgestaltung kann die elektrische Schnittstelle als externe Schnittstelle ausgebildet sein. Diese externe Schnittstelle umfasst eine standardisierte Steckerbuchse, in welche ein zur Steckerbuchse komplementärer, standardisierter Stecker einsteckbar ist. Die Steckerbuchse kann beispielsweise eine USB-Steckerbuchse sein, an welche ein USB-Stecker, beispielsweise eines USB-Kabels oder eines USB-Sticks, einsteckbar ist. Darüber hinaus wäre auch jede andere standardisierte Buchsenanordnung denkbar, in welche ein entsprechend komplementärer Stecker einsteckbar ist. Über diese externe, als Steckerbuchse ausgebildete Schnittstelle lassen sich sehr einfach Bildinformationen der Kamera, die zum Beispiel in einem eigens dafür vorgesehenen Speichermedium der Kamerasteuereinrichtung zwischengespeichert sind oder die direkt vorliegen, auf ein externes Speichermedium herunterladen.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist im Spiegelgehäuse eine schlitzförmige Ausnehmung vorgesehen, in welche direkt ein externes Speichermedium einsteckbar ist. Die schlitzförmige Ausnehmung ist als externe Schnittstelle ausgebildet, die innerhalb der Ausnehmung eigens zur Ankopplung eines externen Speichermediums vorgesehene Steckerpins oder -pads aufweist. Diese Steckerpins/-pads sind derart in der Ausnehmung angeordnet, um beim Einführen des externen Speichermediums in die Ausnehmung entsprechende Kontaktbereiche des externen Speichermediums elektrisch zu kontaktieren. Auf diese Weise ist, zum Beispiel von dem Fahrer oder Beifahrer des Kraftfahrzeuges, ein sehr einfacher und unkomplizierter Zugang zu einem internen Speichermedium innerhalb des Kraftfahrzeug-Rückspiegels bzw. dessen Kamerasteuergerät möglich. Der besondere Vorteil besteht hier darin, dass das externe Speichermedium wieder entnehmbar und somit austauschbar ist. Das externe Speichermedium lässt sich anschließend, also nach dem Entnehmen, mittels einer geeigneten Ausleseeinrichtung, wie beispielsweise einem Speicherkartenlesegerät, auslesen. Zusätzlich wäre auch denkbar, dass auf dem externen Speichermedium abgelegte Informationen, wie beispielsweise Steuerinformationen, dem Kamerasteuergerät zuführbar sind. Das Kamerasteuergerät kann mit diesen Steuer- und Statusinformationen die Kamera in geeigneter Weise steuern bzw. einen entsprechenden Betriebsmodus für den Betrieb des Rückspiegels einstellen.
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In einer typischen Ausgestaltung ist das externe Speichermedium als Speicherkarte ausgebildet. Eine Speicherkarte, die bisweilen auch als Flash-Card oder Memory-Card bezeichnet wird, bezeichnet ein kompaktes, wiederbeschreibbares Speichermedium, auf dem beliebige Daten, wie etwa Text, Bilder, Audio- und Videodaten, gespeichert werden können. Besonders vorteilhaft ist es, wenn das externe Speichermedium als SD-Speicherkarte (Secure Digital Memory), MMC-Speicherkarte (Multi Media Card), XD-Speicherkarte (XD Picture Card), MS-Speicherkarte (Memory Stick), CF-Speicherkarte (Compact Flash), etc. ausgebildet ist. USB-Sticks haben zwar eine ähnliche Anwendung und Aufbau wie die eben genannten Speicherkarten, werden gemeinhin aber nicht als Speicherkarte bezeichnet.
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In einer weiteren Ausgestaltung kann die elektrische Schnittstelle auch als interne Schnittstelle ausgebildet sein, über welche der Kraftfahrzeug-Rückspiegel mit einer kraftfahrzeuginternen Internetapplikation koppelbar ist. Dieser Ausgestaltung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass moderne Kraftfahrzeuge mittlerweile über eine Internetanbindung, meist über Bluetooth und einem entsprechenden Smartphone, verfügen und somit – zumindest in eingeschränktem Maße – eine Ankopplung an das Internet möglich ist. Mittels dieser internen Schnittstelle lässt sich unter Umgehung des Kraftfahrzeugbusses die Kamera direkt mit dieser Internetapplikation koppeln, indem beispielsweise von der Kamera aufgenommene Bildinformationen auf einem Internetserver abgelegt werden. Bildinformationen könnten so über soziale Netzwerke unmittelbar im Internet abgelegt werden, wo sie dann von anderen Internetnutzern eingesehen werden können.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist der Kraftfahrzeug-Rückspiegel als Innenspiegel ausgebildet. Hier lässt sich die externe Schnittstelle bzw. die Ausnehmung sehr einfach von den Kraftfahrzeuginsassen erreichen, so dass eine entsprechende Ankoppelung einer externen Stecker-buchse bzw. einer externen Speicherkarte sehr einfach möglich ist. Die Erfindung wäre aber auch vorteilhaft bei einem rechten oder linken Außenrückspiegel einsetzbar, sofern dieser eine entsprechende Kamera aufweist.
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In einer typischen Ausgestaltung weist der Kraftfahrzeug-Rückspiegel eine mechanische Schnittstelle auf, über welche sich das Spiegelgehäuse im Falle eines Innenspiegels an der Frontscheibe befestigen lässt und über welche eine bedarfsgemäße Verstellbarkeit des Rückspiegels durch den Benutzer möglich ist. Im Falle eines als Außenspiegel ausgebildeten Kraftfahrzeug-Rückspiegels lässt sich das Spiegelgehäuse an einer Seitenscheibe oder der Karosserie befestigen.
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In einer Ausgestaltung ist die Kamera an einer der Spiegelseite rückwärtigen Seite derart angeordnet und ausgebildet, um im bestimmungsgemäßen Gebrauch Bildinformationen des in Fahrtrichtung vor dem Kraftfahrzeug vorhandenen Umfelds oder der entsprechenden Umgebung aufzunehmen. Diese Kamera kann z.B. im Zusammenhang mit Fahrerassistenzsystemen eingesetzt werden, beispielsweise für Sicherheitsfunktionen wie Spurverlasswarnung, Verkehrszeichenerkennung, Kollisionswarnung, Fußgängererkennung, Erkennung eines vorausfahrenden Fahrzeuges und dergleichen. Beispielsweise können bei entsprechender Ausrichtung der Kamera Videoaufzeichnungen der vor dem Kraftfahrzeug befindlichen Straße und der entsprechenden Umgebung aufgezeichnet werden. Zusätzlich oder alternativ wäre auch denkbar, Verkehrsinformationen, wie etwa Verkehrsschilder, Ampeln, Fahrzeugspur, Seitenbegrenzungen und dergleichen, zu erfassen und in der Kamerasteuereinrichtung oder im Kfz-Steuergerät auszuwerten. Denkbar wären auch Funktionen, wie die Unfalldatenaufzeichnung.
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In einer alternativen Ausgestaltung kann die Kamera auch so angeordnet und ausgebildet sein, um im bestimmungsgemäßen Gebrauch Bildinformationen aus dem Fahrzeuginnenraum aufzunehmen. Diese Ausgestaltung ist besonders bevorzugt, sofern die Kamera im Innenspiegel angeordnet ist. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise eine Innenraumüberwachung realisieren, wie etwa bei gewerblichen Fahrzeugen (Busse, Lastkraftwägen). Darüber hinaus wäre dies auch im privaten Bereich, beispielsweise bei Personenkraftfahrzeugen, für private Filmaufnahmen denkbar.
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In einer Ausgestaltung ist im Spiegelgehäuse ein Mikrofon vorgesehen, welches von dem Kamerasteuergerät steuerbar ist und welches mit der elektrischen Schnittstelle gekoppelt ist. Über das Mikrofon lassen sich die mit der Kamera aufgenommenen Bild- und Videoinformationen zusätzlich mit einem Tonsignal, beispielsweise mit Umgebungsgeräuschen, Sprachinformationen aus dem Kraftfahrzeug-Innenraum, überlagern.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist zumindest ein Betätigungselement am Spiegelgehäuse vorgesehen. Dieses Betätigungselement, zum Beispiel eine Taste, Schalter, Druckknopf, ist mit dem Kamerasteuergerät so gekoppelt, dass sich durch Betätigung des Betätigungselementes verschiedene Betriebsmodi des Kraftfahrzeugrückspiegels einstellen lassen. Beispielsweise kann die Kamera eingeschaltet oder auf Einzelbildaufnahme geschaltet werden.
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In einer Ausgestaltung ist ein weiteres Speichermedium vorgesehen, welches Bestandteil der Kamerasteuereinrichtung ist und auf welchem sich von der Kamera aufgezeichnete Bild- und Videoinformationen zwischenspeichern lassen. Typischerweise ist die Kamerasteuereinrichtung mit dem Kraftfahrzeugbus verbunden, um die von der Kamera aufgenommenen Bild- und Videoinformationen dem Kraftfahrzeuginformationssystem zugänglich zu machen, beispielsweise durch Wiedergabe auf einem Monitor. Dieses interne Speichermedium kann beispielsweise ein Ringspeicher sein, der Daten kontinuierlich in einem gewissen Zeitraum speichert und der diese nach Ablauf einer vorgegebenen Zeit wieder überschreibt, um den Speicherplatz wieder für neue Daten freizugeben. Darüber hinaus wären auch sämtliche anders konfigurierte Speichermedien denkbar. Das interne Speichermedium kann z.B. ein DRAM, SRAM, etc. sein.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist zumindest ein weiteres Betätigungselement, beispielsweise eine Taste, Schalter, Druckknopf, vorgesehen, über dessen Betätigung ein Datentransfer der auf dem internen Speichermedium abgelegten Daten an die externe Schnittstelle einleitbar ist. Beispielsweise lassen sich durch Drücken des weiteren Betätigungselementes die Daten, die zum Beispiel auf dem internen Speichermedium abgelegt sind, über die interne Schnittstelle zum Internet weiterleiten oder über die externe Schnittstelle auf ein angekoppeltes externes Speichermedium ablegen.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist eine Sensoreinrichtung vorgesehen, welche dazu ausgebildet ist, das Erreichen eines vorgegebenen Fahrzeugzustands zu erkennen. Die Kamerasteuereinrichtung ist ferner dazu ausgebildet, bei Erkennen des von der Sensoreinrichtung gemessenen vorgegebenen Fahrzeugzustands die von der Kamera aufgezeichneten Bildinformationen in dem über die externe Schnittstelle angekoppelten externen Speichermedium und/oder in dem internen Speichermedium abzulegen. Beispielsweise wäre denkbar, dass bei Erkennen eines erfolgten Unfalls, einer bevorstehenden Unfallsituation, einer Gefahrensituation oder dergleichen unfall- der gefahrenrelevante Bildinformationen in dem internen Speichermedium abgelegt werden, um anschließend bei Bedarf von dort wieder ausgelesen zu werden. Diese Unfall- oder Gefahrensituation wird von der Sensoreinrichtung beispielsweise durch ein sehr starkes Bremsen, eines Aufpralls, der zum Beispiel von einem Airbagsensor detektiert wird, und dergleichen erkannt. Dieses Sensorsignal fungiert somit als Triggersignal zum Auslösen eines Schaltvorgangs, bei dem die entsprechenden von der Kamera aufgezeichneten Bildinformationen in dem externen bzw. internen Speichermedium abgelegt werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist im Inneren der Ausnehmung zur Aufnahme des externen Speichermediums eine Einrastvorrichtung vorgesehen. Diese Einrasteinrichtung ist dazu ausgebildet, ein in der Ausnehmung eingeführtes Speichermedium ortsfest zu fixieren, indem beispielsweise eine Rastverbindung zwischen dem eingeführten Speichermedium und der Ausnehmung hergestellt wird.
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Zusätzlich oder alternativ ist denkbar, eine federbeaufschlagte Freigabevorrichtung vorzusehen, die dazu ausgebildet ist, erst bei deren Betätigung die Rastverbindung zwischen Einrasteinrichtung und externem Speichermedium wieder freizugeben. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass eine beispielsweise in die Ausnehmung eingesteckte Speicherkarte nicht unbeabsichtigt herausfallen kann.
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Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig miteinander kombinieren. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung. Insbesondere wird dabei der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
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INHALTSANGABE DER ZEICHNUNG
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren der Zeichnungen angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
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1 ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Rückspiegels;
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2 ein Blockschaltbild eines weiteren erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Rückspiegels;
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3 ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels für eine elektrische Schnittstelle des erfin dungsgemäßen Kraftfahrzeug-Rückspiegels;
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4 ein Blockschaltbild eines weiteren Ausführungs beispiels für eine elektrische Schnittstelle des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Rückspiegels;
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5 eine Explosionsdarstellung eines weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugspiegels.
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Die beiliegenden Zeichnungen sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die Zeichnungen. Die Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu zueinander gezeigt.
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In den Figuren der Zeichnung sind gleiche, funktionsgleiche und gleich wirkende Elemente, Merkmale und Komponenten – sofern nichts Anderes ausführt ist – jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
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1 zeigt anhand eines Blockschaltbildes den Aufbau eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Rückspiegels.
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Der hier mit Bezugszeichen 10 bezeichnete Kraftfahrzeug-Rückspiegel 10 umfasst ein Spiegelgehäuse 11. Innerhalb des Spiegelgehäuses 11 ist an einer Spiegelseite 12 der eigentliche Spiegel 13 eingebettet, der eine reflektierende Spiegelfläche 14 aufweist. An der der Spiegelseite 12 entgegen gesetzten Rückseite 15 ist eine Kamera 16 vorgesehen, die innerhalb des Spiegelgehäuses 11 integriert ist und deren Optik durch eine eigens dafür vorgesehene Ausnehmung 17 im Spiegelgehäuse 11 hindurchragt. Auf diese Weise ist die Kamera 16 dazu ausgelegt, Bildinformationen von dem rückseitigen Umfeld des Kraftfahrzeugspiegels 10 aufzunehmen, also im montierten Zustand von den Bereichen in Fahrtrichtung vor dem Kraftfahrzeug.
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Erfindungsgemäß weist der Kraftfahrzeugspiegel 10 eine elektrische Schnittstelle 19 auf. Diese elektrische Schnittstelle 19 ist über Verbindungsleitungen 20 mit einer Kamerasteuereinrichtung 18 und der Kamera 16 verbunden. Die Verbindungsleitungen 20 können als Bus ausgebildet sein. Von der Kamera 16 aufgenommene Bildinformationen können auf diese Weise der elektrischen Schnittstelle 19 zugeführt werden, über welche sie dann abgreifbar sind. Zusätzlich wäre auch denkbar, dass von der Kamera 16 aufgenommene Bildinformationen in der Kamerasteuereinrichtung 18 ausgewertet werden und abhängig von dem Auswerteergebnis an die Schnittstelle 19 weitergeleitet werden. Zusätzlich wäre auch denkbar, dass die aufgenommenen Bildinformationen von Kamerasteuereinrichtung 18 verändert werden und die so veränderten Bildinformationen an die Schnittstelle 19 weitergeleitet werden, wo sie von einem externen Nutzer abgegriffen werden können.
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2 zeigt anhand eines Blockschaltbildes ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Rückspiegels.
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Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel in 1 ist innerhalb des Spiegelgehäuses 11 eine Leiterplatte 21 vorgesehen, die mittels nicht näher gezeigter Befestigungsmittel ortsfest im Spiegelgehäuse 11 fixiert ist. Auf der Leiterplatte 21 ist neben der Kamerasteuereinrichtung 18 unter anderem auch ein interner Speicher 22 platziert. Die Kamerasteuereinrichtung 18 fungiert als Kamerasteuergerät 18, welches über entsprechende Verbindungsleitungen 20 die Funktion der Kamera 16 steuert. Auf dem internen Speicher 22 lassen sich von der Kamera 16 aufgenommene Bildinformationen zwischenspeichern.
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An der Rückseite 15 des Kraftfahrzeug-Rückspiegels 10 ist ferner eine mechanische Schnittstelle 23 vorgesehen. Über diese mechanische Schnittstelle 23 lässt sich der Rückspiegel 10 am Kraftfahrzeug, beispielsweise an dessen Frontscheibe oder Karosserie, befestigen. Die mechanische Schnittstelle 23 ist derart ausgestaltet, dass der Rückspiegel 10 bei Ankopplung an die Frontscheibe bzw. an die Karosserie von dem Benutzer verstellbar ist.
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Der Rückspiegel 10 weist ferner zumindest ein Betätigungselement 24, beispielsweise ein durch eine entsprechende Ausnehmung im Spiegelgehäuse 11 hindurchragende Taste oder Druckknopf, auf. Über dieses Betätigungselement 24, das ebenfalls elektrisch mit den Verbindungsleitungen 20 verbunden ist und somit mit der Kamerasteuereinrichtung 18 gekoppelt ist, lassen sich entsprechende Betriebsmodi einstellen. Die Funktion dieses Betätigungselementes 24 wird nachfolgend noch detailliert erläutert.
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Ferner ist im Spiegelgehäuse 11 ein Mikrofon 25 eingebettet, welches durch eine an der Spiegelseite 12 vorhandene, im Spiegelgehäuse 11 vorgesehenen Ausnehmung hindurchragt. Dieses Mikrofon 25 ist ebenfalls mit den Verbindungsleitungen 20 und somit mit der Kamerasteuereinrichtung 18 gekoppelt. Über das Mikrofon 25 lassen sich Audiosignale, wie etwa Sprachinformationen oder Geräuschaufnahmen, aufnehmen, die zum Beispiel mit den von der Kamera 16 aufgenommenen Bildinformationen überlagert werden.
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3 zeigt anhand eines stark vereinfachten Blockschaltbildes ein erstes Ausführungsbeispiel für die elektrische Schnittstelle 19.
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Die elektrische Schnittstelle 19 ist hier als externe Schnittstelle 19 ausgebildet und umfasst eine Ausnehmung 30. Die Ausnehmung 30 ist als standardisierte Steckerbuchse 30 ausgebildet, welche über die Verbindungsleitung 20 mit dem Kamerasteuergerät 18 gekoppelt ist. Es sei angenommen, dass die in 3 gezeigte Steckerbuchse 30 als USB-Steckerbuchse ausgebildet ist. In die Ausnehmung 30 der USB-Steckerbuchse kann ein entsprechender USB-Stecker 31 eingesteckt werden, um auf diese Weise die Steckerbuchse 30 zu kontaktieren. Im vorliegenden Beispiel ist der USB-Stecker 31 Bestandteil eines USB-Sticks 32, welcher einen externen Speicher 33 beinhaltet. Es wäre jedoch auch denkbar, dass statt eines USB-Sticks 32 ein USB-Kabel (in 3 nicht dargestellt) an dem USB-Stecker 31 befestigt ist. Dieser USB-Stecker 31 kann in Einschubrichtung 34 in die Ausnehmung 30 eingesteckt werden und bei Bedarf wieder herausgezogen werden.
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4 zeigt anhand eines Blockschaltbildes ein weiteres Ausführungsbeispiel der elektrischen Schnittstelle eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug-Rückspiegels 10.
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Hier ist im Spiegelgehäuse 11 eine schlitzförmige Ausnehmung 40 vorgesehen. Die schlitzförmige Ausnehmung 40 umfasst innerhalb der Ausnehmung 40 vorhandene Steckerpins 41, die über Verbindungsleitungen 20 mit der Steuervorrichtung 18 und damit der Kamera 16 verbunden sind. Die Form der Ausnehmung 40 ist dergestalt, dass sie der Aufnahme einer genormten Speicherkarte 42 dient. Im gezeigten Beispiel sei die Speicherkarte 42 eine so genannte SD-Speicherkarte 42 mit einem darauf befindlichen externen Speichermedium 43. Wird diese Speicherkarte 42 in Richtung 44 in die Ausnehmung 40 geschoben, dann rasten an den seitlichen Wänden der Ausnehmung 40 vorgesehene Rastpins 46 in entsprechende Einrastnuten 45 der Speicherkarte 42 ein, wodurch die Speicherkarte 42 in diesem Zustand in der Ausnehmung 40 fixiert wird. Im fixierten Zustand kontaktieren die Steckerpins 41 die entsprechenden Kontaktierflächen 47 der Speicherkarte 42.
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5 zeigt anhand einer Explosionsdarstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugspiegels 10.
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Das Spiegelgehäuse des Kraftfahrzeugspiegels 10 umfasst hier einen rückwärtigen Spiegeldeckel 50 sowie eine vorderseitige Einfassung 51, zwischen denen eine Leiterkarte 52 bündig so angeordnet ist, dass sie im montierten Zustand des Spiegeldeckels 50 und der Einfassung 51 vollständig innerhalb des Kraftfahrzeugspiegels 10 angeordnet ist.
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Auf der Leiterkarte 52 ist eine Aufnahme 53 zur Aufnahme einer externen Speicherkarte 42 angebracht. Ferner ist dort die Kamera 16 montiert. Auf der Leiterplatte 52 ist ferner ein Kamerasteuergerät 18 montiert.
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Im montierten Zustand ragt das Objektiv 54 der Kamera 16 durch eine eigens dafür vorgesehene Ausnehmung 17 im rückwärtigen Spiegeldeckel 50 hindurch. Dieser rückwärtige Spiegeldeckel 50 weist ferner an seiner Unterseite einen schlitzförmige Ausnehmung 55 auf, über welche die Speicherkarte 42 von außen in Einschubrichtung 56 in die auf der Leiterplatte 52 befindliche Aufnahme 53 einsteckbar ist.
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Die vorderseitige Einfassung 51 dient der Aufnahme des eigentlichen Spiegels 13. Hier ist auch ein Mikrofon 25 eingebettet. Ferner sind an der Unterseite der Einfassung 51 Betätigungselemente 24 in Form von Tastelementen platziert. Über diese Betätigungselemente 24 lassen sich zusätzliche benutzerspezifische Anwendungen auslösen. Beispielsweise wäre denkbar, dass Foto- und/oder Videoaufnahmen durch Betätigung des Schalters 24 ausgelöst werden. Zusätzlich ist denkbar, durch Betätigung des Betätigungselementes 24 diese Foto- und Videoaufnahmen über eine interne Schnittstelle, die an das Internet angeschlossen ist, anderen Applikationen zur Verfügung zu stellen. Dies ist dann vorteilhaft, wenn das Kraftfahrzeug über eine Fahrzeugtelekommunikationsvorrichtung, wie etwa einem Mobilfunktelefon oder einem Smartphone, mit dem Internet verbunden ist. In diesem Falle könnten von der Kamera aufgenommene Foto- und Videoaufnahmen einer Internetapplikation zur Verfügung gestellt werden, wie beispielsweise einem sozialen Netzwerk. Vorzugsweise ist hier eine möglichst breitbandige Telekommunikationsverbindung, wie etwa EDGE, HSDPA, LTE, vorgesehen. Die so aufgenommenen Foto- und Videoaufnahmen können beispielsweise auf einem externen Server, wie etwa einen Cloudserver, hochgeladen werden, um diese Bildinformationen anderen Nutzern zugänglich gemacht zu werden.
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Im Falle der drahtlosen Übertragung auf einen Server könnten die aufgenommenen Bildinformationen, wie etwa Verkehrszeichen, Linienmarkierungen, erkannte Baustellen und dergleichen, genutzt werden, um Kartendaten auf einem externen Server zu aktualisieren. Die Kommunikation mit dem externen Server erfolgt dabei vorzugsweise unabhängig vom Fahrzeugnetzwerk. Die so aktualisierten Daten auf dem Server könnten dann auf demselben Weg anderen Kraftfahrzeugen zur Verfügung gestellt werden, um fahrzeuginterne Navigationsdaten zu aktualisieren. Diese Bildinformationen von verkehrsrelevanten Daten könnten z.B. über ein separates Betätigungselement oder einer zuvor geänderten Konfiguration im Übertragungskanal ermöglicht werden, um sie von den privaten Daten, die auf einem anderen Server gespeichert werden, zu trennen.
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Zusätzlich oder alternativ lässt sich die Funktionalität des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugspiegels 10 auch durch Kopplung mit anderen Kameras, Spiegeln, Speichermedien und dergleichen erweitern. So können beispielsweise auch die Bildinformationen, die von anderen Kameras, z.B. die Frontkamera an der Windschutzscheibe, Surround-Videokamera, etc., mit aufgezeichnet werden und zusammen mit den von der Kamera 16 des Kraftfahrzeugspiegels 10 aufgenommenen Bildinformationen an der Schnittstelle bereitgestellt werden.
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Bei Anbindung des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugspiegels 10 an die Telekommunikationseinrichtung des Kraftfahrzeuges, wie sie auch für die schon oben erwähnte drahtlose Übertragung auf einem externen Server erforderlich ist, können die im Kraftfahrzeug ohnehin eingebauten Mikrofone für die Sprachaufzeichnung genutzt werden, wodurch eine gesonderte Integration eines zusätzlichen Mikrofons im Spiegel vorteilhafterweise entfallen könnte.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend vollständig beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Art und Weise modifizierbar.
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Insbesondere sei die vorliegende Erfindung nicht auf als Innenspiegel ausgebildete Kraftfahrzeug-Rückspiegel beschränkt, wenngleich dies die besonders bevorzugte Variante darstellt.
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Als Kraftfahrzeug-Rückspiegel sind auch Rückspiegelmodule zu verstehen, bei denen ein erstes Rückspiegelteil den eigentlichen Spiegel enthält, der dann über eine Verstellvorrichtung mit einem zweiten Spiegelmodul gekoppelt ist, welcher großflächig an der Frontscheibe befestigt ist. Die Kamera kann in dem ersten Spiegelmodul oder dem zweiten Spiegelmodul angeordnet sein. Wesentlich ist, dass der Kraftfahrzeugspiegel über eine mechanische Verstellvorrichtung gegen die Karosserie des Kraftfahrzeuges oder die Frontscheibe verstellbar ausgebildet ist.
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Insbesondere versteht es sich von selbst, dass die vorstehenden Ausführungsbeispiele lediglich der Erläuterung dienen und die Erfindung nicht auf die entsprechende Konstruktion beschränken sollen, insbesondere nachdem die Figuren lediglich stark vereinfachte, schematische Blockdarstellungen zeigen.
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Auch die Zahlenangaben seien lediglich der Verständlichkeit angegeben und können auch variieren. Insbesondere kann die Anzahl der Betätigungselemente und Ausnehmungen zur Aufnahme von Speicherkarten bzw. Steckern variieren. Auch wäre denkbar, mehr als eine externe Schnittstelle zur Ankopplung einer Speicherkarte bzw. eines externen Steckers mit daran angekoppeltem Speichermedium vorzusehen. Auch die Ausgestaltung der Stecker und Steckerbuchsen bzw. der erwähnten Speicherkarten sei lediglich exemplarisch.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- (Kraftfahrzeug-)Rückspiegel
- 11
- Spiegelgehäuse
- 12
- Vorderseite, Spiegelseite
- 13
- Spiegel
- 14
- Spiegelfläche
- 15
- Rückseite
- 16
- Kamera
- 17
- Ausnehmung
- 18
- Kamerasteuereinrichtung, Kamerasteuergerät
- 19
- elektrische Schnittstelle
- 20
- Verbindungsleitungen, Bus
- 21
- Leiterplatte
- 22
- interner Speicher
- 23
- mechanische Schnittstelle
- 24
- Betätigungselement, Taste, Schalter
- 25
- Mikrofon
- 30
- Ausnehmung, Steckerbuchse
- 31
- USB-Stecker
- 32
- USB-Stick
- 33
- externes Speichermedium
- 34
- Einführrichtung
- 40
- schlitzförmige Ausnehmung
- 41
- Steckerpins
- 42
- Speicherkarte
- 43
- externes Speichermedium
- 44
- Einführrichtung
- 45
- Einrastnuten
- 46
- Einrastpins
- 47
- Kontaktflächen
- 50
- rückwärtiger Spiegeldeckel
- 51
- vorderseitiger Spiegeldeckel, Einfassung
- 52
- Leiterplatte
- 53
- Aufnahme der Speicherkarte
- 54
- Objektiv
- 55
- Schlitz für Speicherkarte
- 56
- Einschubrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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